DE4411184C2 - Passagier-Rückhaltegurtsystem zur Verwendung mit einem in einem Fahrzeug angebrachten Sitz - Google Patents
Passagier-Rückhaltegurtsystem zur Verwendung mit einem in einem Fahrzeug angebrachten SitzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Passagier-Rückhaltegurtsy
stem der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.
Bei einem solchen, aus der DE-OS 22 27 121 bekannten Rückhalte
gurtsystem wird ein Gurtstrammer benutzt, der den Sitzgurt zu
rückzieht, wenn eine Fahrzeugkollision auftritt.
Aus der DE-OS 41 12 579 ist ein Rückhaltegurtsystem bekannt,
das zwei Gurtstrammer und Kraftmeßeinrichtungen für die Gurt
kräfte benutzt, wobei die Gurtstrammer schon vor dem Fahrzeug-
Zusammenstoß ausgelöst werden können.
Aus der US-PS 3 918 545 ist ein Rückhaltegurtsystem bekannt,
das einen steuerbaren Gurtstrammer hat, der nach Überschreiten
einer vorgegebenen Fahrzeugverzögerung kontinuierlich die
Strammkraft des Gurtstrammers in Abhängigkeit von der augen
blicklichen Fahrzeugverzögerung steuert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rückhaltegurtsystem der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art so auszubilden,
daß die Strammkraft, mit der ein Sitzgurt insbesondere den Fah
rer des Fahrzeugs auf dem Sitz sichert, vor dem Auftreten eines
Fahrzeug-Zusammenstoßes so eingestellt werden kann, daß der
Fahrer in seiner Reaktionsfähigkeit nicht behindert wird.
Bei einem Rückhaltegurtsystem der genannten Art ist diese Auf
gabe durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
genannten Merkmale gelöst.
Nach der erfindungsgemäßen Lehre wird die auf den Sitzgurt aus
geübte Strammkraft in drei Schritten gesteuert, nämlich mit
Hilfe eines sogenannten Vorstrammers wird der Sitzgurt vor
einem Fahrzeug-Zusammenstoß nur bis zu einer vorgegebenen Vor
spannkraft gespannt, die jedoch immer dann wieder zurückgenom
men wird, wenn ein vorsorglich erwarteter Fahrzeug-Zusammenstoß
ausbleibt. Bei einem dritten Schritt wird der weitere Gurt
strammer den Sitzgurt auf eine größere Vorspannkraft zurückzie
hen, was beim Feststellen eines tatsächlichen Fahrzeug-Zusam
menstoßes erfolgt.
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen ange
geben.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1A eine schematische Darstellung einer ersten Ausfüh
form des erfindungsgemäßen Passagier-Rückhaltegurt
systems;
Fig. 1B ein schematisches Diagramm zur Erläuterung des
Betriebsablaufs des Passagier-Rückhaltegurtsystems
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des Betriebs des
Passagier-Rückhaltegurtsystems von Fig. 1A;
Fig. 3 einen Graphen mit einer Darstellung von Änderungen
der Spannung F, die im Verlauf der Zeit auf den Sitz
gurt ausgeübt wird;
Fig. 4 einen Graphen mit einer Darstellung eines Zustandes,
in welchem eine große Gefahr für einen Fahrzeugzu
sammenstoß erwartet wird;
Fig. 5 ein schematisches Diagramm zur Erläuterung der Art
und Weise, in welcher die Länge festgelegt wird, um
welche der zweite Vorlademechanismus den Sitzgurt
zurückzieht;
Fig. 6 einen Graphen mit einer Darstellung der Beziehung
zwischen der Länge, um welche der zweite Vorlade
mechanismus den Sitzgurt zurückzieht, und der auf
den Sitzgurt ausgeübten Spannung;
Fig. 7 ein schematisches Diagramm mit einer Darstellung
einer zweiten Ausführungsform des Passagier-Rück
haltegurtsystems gemäß der Erfindung;
Fig. 8 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des Betriebs des
Passagier-Rückhaltegurtsystems von Fig. 7;
Fig. 9 einen Graphen, welcher Änderungen der Spannung F
zeigt, die im Verlauf der Zeit auf den Sitzgurt aus
geübt wird;
Fig. 10 ein schematisches Diagramm mit einer Darstellung
einer dritten Ausführungsform des Passagier-Rück
haltegurtsystems gemäß der Erfindung;
Fig. 11 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des Betriebs des
Pasagier-Rückhaltegurtsystems von Fig. 10;
Fig. 12 einen Graphen mit einer Darstellung von Änderungen
der Spannung F, die im Verlauf der Zeit auf den
Sitzgurt ausgeübt wird;
Fig. 13 ein schematisches Diagramm mit einer Darstellung
einer vierten Ausführungsform des Passagier-Rück
haltegurtsystems gemäß der Erfindung;
Fig. 14 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des Betriebs des
Passagier-Rückhaltegurtsystems von Fig. 13;
Fig. 15 einen Graphen mit einer Darstellung von Änderungen
der Spannung F, die im Verlauf der Zeit auf den
Sitzgurt ausgeübt wird;
Fig. 16 ein schematisches Diagramm mit einer Darstellung
einer fünften Ausführungsform des Passagier-Rück
haltegurtsystems gemäß der Erfindung;
Fig. 17 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des Betriebs des
Passagier-Rückhaltegurtsystems von Fig. 16;
Fig. 18 einen Graphen zur Erläuterung des Betriebs des Pas
sagier-Rückhaltegurtsystems von Fig. 16;
Fig. 19 einen Graphen zur Erläuterung des Betriebs einer
geänderten Form der fünften Ausführungsform der Er
findung;
Fig. 20 einen Graphen mit einer Darstellung der Beziehung
zwischen dem Strom, die an den Elektromotor gelie
fert wird, und der Geschwindigkeit, mit welcher
der Sitzgurt zurückgezogen wird;
Fig. 21A, 21 B und 21C schematische Diagramme, welche eine
geänderte Form des ersten Vorlademechanismus zeigen;
Fig. 22 ein schematisches Diagramm mit einer Darstellung
einer weiteren abgeänderten Form des ersten Vorlade
mechanismus;
Fig. 23 einen Graphen mit einer Darstellung von Variationen
der Spannung F, die im Verlauf der Zeit auf den
Sitzgurt ausgeübt wird;
Fig. 24 ein schematisches Diagramm mit einer Darstellung
einer sechsten Ausführungsform des Passagier-Rück
haltegurtsystems gemäß der Erfindung und
Fig. 25 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des Betriebs des
Passagier-Rückhaltegurtsystems von Fig. 24.
In den Zeichnungen, und insbesondere in Fig. 1A, ist ein
schematisches Diagramm eines Passagier-Rückhaltegurtsystems
gezeigt, bei welchem die Erfindung verwirklicht ist. Das Rück
haltegurtsystem weist einen Sitzgurt 2 auf, dessen unteres
Ende von einer Notfall-Verriegelungsrückziehvorrichtung (ELR)
1 aufgenommen wird, die auf einem Fahrzeugboden oder dem unte
ren Abschnitt einer zentralen Säule des Fahrzeugs angeordnet
ist. Das andere Ende des Sitzgurtes 2 ist durch eine Öffnung
in einem Schulteranker hindurchgeschlungen, der an dem oberen
Abschnitt der Fahrzeugzentralsäule angebracht ist, und durch
eine Öffnung in einer Zunge 4, und ist dann an einem Anker 5
befestigt, der zusammen mit der Rückhaltevorrichtung 1 an dem
Fahrzeugboden oder dem unteren Abschnitt der Fahrzeugzentral
säule befestigt ist. Die Zunge 4 wird in einer Schnalle 6 auf
genommen, um das Rückhaltegurtsystem in einer ersten oder nor
malen Passagierrückhalteposition zu sichern. In dieser ersten
Passagierrückhalteposition erstreckt sich der Sitzgurt 2 über
die Schöße von Benutzern, während er sich diagonal über die
Brustkörbe der Benutzer erstreckt und über die Schulter ragt.
Das Rückhaltegurtsystem weist weiterhin erste und zweite
Vorspannungsmechanismen PT1 und PT2 auf, welche von einer
Steuereinheit G10 gesteuert werden, die erste und zweite
Steuerschaltungen 13 und 17 aufweist, die miteinander verbun
den sind. Der erste Vorlademechanismus PT1 arbeitet in Reak
tion auf ein erstes Befehlssignal, welches ihm von der ersten
Steuerschaltung 13 zugeführt wird, um den Sitzgurt 2 aus der
ersten Passagierrückhalteposition in eine zweite Passagier
rückhalteposition zu ziehen. In der zweiten Passagierrück
halteposition hält der Sitzgurt 2 den Passagier auf dem Sitz
zurück, unter einem ersten Spannungsgrad F1, der auf den Sitz
gurt 2 ausgeübt wird, während seine oder ihre Betätigungsvor
gänge zum Vermeiden eines Fahrzeugzusammenstoßes zugelassen
werden. Zu diesem Zweck ist der erste Vorlademechanismus PT1
der Schnalle 6 zugeordnet, die so angebracht ist, daß sie ei
ne Gleitbewegung entlang einer Schiene 8 durchführen kann,
die auf dem Gestell des Sitzes 7 angebracht ist. Ein Draht 9,
der mit der Schnalle 6 verbunden ist, erstreckt sich von der
Schiene 8 aus und ist um eine Riemenscheibe 10 herumgewickelt,
die von einem Elektromotor 11 angetrieben wird. Bei Vorhan
densein des ersten Befehlssignals wird der Elektromotor 11 an
eine Stromquelle angeschlossen, und dreht die Riemenscheibe
10 so, daß der Draht 9 in eine Richtung gezogen wird, in wel
cher die Schnalle 6 entlang der Schiene zurückgezogen wird,
um so das erste Ausmaß F1 der Spannung auf den Sitzgurt 2 aus
zuüben. Wenn die zweite Steuereinheit 13 ein Rückkehrsignal
erzeugt, wird die Richtung des Elektromotors 11 umgekehrt, um
die Schnalle 6 in ihre Ursprungslage zurückzuführen.
Der zweite Vorlademechanismus PT2 arbeitet in Reaktion auf ein
zweites Befehlssignal, welches ihm von der zweiten Steuerein
heit 17 zugeführt wird, um den Sitzgurt 2 weiter aus der zwei
ten Passagierrückhalteposition in eine dritte Passagierrück
halteposition zurückzuziehen, in welcher ein zweites, größeres
Ausmaß F2 an Spannung auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird. Das
zweite Ausmaß F2 an Spannung ist so festgelegt, daß es den
Passagier auf dem Sitz gegen die Stöße zurückhält, die durch
einen Fahrzeugzusammenstoß hervorgerufen werden können. Zu
diesem Zweck kann die Rückziehvorrichtung 1 einer explosiven
Vorladevorrichtung 18 zugeordnet sein, die in Reaktion auf das
zweite Befehlssignal arbeitet, welches ihr von der zweiten
Steuerschaltung 17 zugeführt wird, um die Rückziehvorrichtung
1 dazu zu veranlassen, eine kleine vorbestimmte Länge des
Sitzgurtes 2 zurückzuziehen.
Die zweite Steuerschaltung 13 erzeugt das erste Befehlssignal,
wenn ein Fahrzeugzusammenstoß erwartet wird, und das Rückkehr
signal, wenn kein Fahrzeugzusammenstoß auftritt, nachdem das
erste Befehlssignal erzeugt wurde. Die erste Steuerschaltung
13 ist mit einem Ultraschallsensor 12 verbunden, einer Bela
stungszelle 15, und einem Geschwindigkeitssensor, welcher dem
Elektromotor 11 zugeordnet ist. Der Ultraschallsensor 12 ist
vorne am Fahrzeug angebracht, um eine Ultraschallwelle zu
empfangen, die von dem Fahrzeug erzeugt wird und an dem vor
ausfahrenden Fahrzeug reflektiert wird. Die Lastzelle 15 rea
giert auf die Spannung F, die auf den Sitzgurt 2 ausgeübt
wird, und erzeugt ein Sensorsignal, welches die erfaßte Span
nung F anzeigt. Der Geschwindigkeits- oder Drehzahlsensor
erzeugt ein Signal, welches die Geschwindigkeit vb1 anzeigt,
mit welcher sich der Elektromotor 11 dreht. Die erste Steuer
schaltung 13 verwendet das Sensorsignal, welches ihr von dem
Ultraschallsensor 12 zugeführt wird, um die Entfernung Lc
(siehe Fig. 1B) zwischen dem Fahrzeug M2 und dem Fahrzeug M1
davor zu messen, sowie die Geschwindigkeit Δvc des Fahrzeuges
M2 in bezug auf das Fahrzeug M1 davor. Die Relativgeschwindig
keit Dvc kann auf der Grundlage von Änderungen der Entfernung
Lc im Verlauf der Zeit berechnet werden. Die erste Steuer
schaltung 13 berechnet die Zeit Δtc (= Lc/Δvc), welche das
Fahrzeug M2 benötigen kann, um mit dem Fahrzeug M1 davor
zusammenzustoßen. Die erste Steuerschaltung 13 erzeugt das
erste Befehlssignal auf solche Weise, daß die Zeit tb1, die
dafür erforderlich ist, damit der erste Vorlademechanismus
PT1 den Sitzgurt 2 zurückzieht, um so das erste Ausmaß F1 an
Spannung auf dem Sitzgurt 2 zu erzeugen, geringer ist als die
berechnete Zeit Δtc. Das erste Befehlssignal wird weiterhin
an einen Gurtklemmechanismus 14 angelegt, der auf diese Weise
die Rückziehvorrichtung 1 so verriegelt, daß verhindert wird,
daß der Sitzgurt 2 aus der Rückziehvorrichtung 1 herausgezogen
wird. Die erste Steuerschaltung 13 berechnet die Zeit tb1 als
tb1 = Lb1/vb1, wobei vb1 die Geschwindigkeit ist, mit welcher
der erste Vorlademechanismus PT1 den Sitzgurt 2 zurückzieht,
und Lb1 die vollständige Länge oder der vollständige Hub ist,
um welche der erste Vorlademechanismus PT1 den Sitzgurt 2
zurückzieht, um das erste Ausmaß F1 an Spannung auf den Sitz
gurt 2 zur Verfügung zu stellen. Die berechnete Zeit tb1 wird
in der ersten Steuerschaltung 13 gespeichert. Der Gurtrück
ziehhub Lb1 wird gemessen, während der erste Vorlademechanis
mus PT1 so betrieben wird, daß er das erste Ausmaß F1 an Span
nung auf den Sitzgurt 2 erzeugt, nachdem der Sitzgurt 2 in
die erste Passagierrückhalteposition gebracht wurde. Der ge
messene Gurtrückziehhub Lb1 wird in der ersten Steuerschaltung
13 gespeichert. Nachdem die erste Steuerschaltung 13 den Gurt
rückziehhub Lb1 gespeichert hat, erzeugt sie das Rückkehrsig
nal, um den Sitzgurt 2 in seine Ursprungslage zurückzubringen.
Die Gurtrückziehgeschwindigkeit vb1 des ersten Vorlademecha
nismus PT1 kann in eine Umdrehungsgeschwindigkeit des Elektro
motors 11 umgewandelt werden. Die umgewandelte Motorgeschwin
digkeit wird in der ersten Steuerschaltung 13 gespeichert.
Die zweite Steuerschaltung 17 erzeugt das zweite Befehlssig
nal für den zweiten Vorlademechanismus PT2, wenn ein Fahrzeug
zusammenstoß festgestellt wird. Für diese Erfassung ist die
zweite Steuerschaltung 17 mit einem G-Sensor 16 verbunden,
der auf der Fahrzeugkarosserie angebracht ist. Die zweite
Steuerschaltung 17 erfaßt den Fahrzeugzusammenstoß, wenn das
Sensorsignal, welches ihr von dem G-Sensor 16 zugeführt wird,
eine abrupte Fahrzeugverzögerung anzeigt. Die zweite Steuer
schaltung 17 mißt die Länge oder den Hub Lb2, um welche der
zweite Vorlademechanismus PT2 den Sitzgurt 2 zurückzieht, wäh
rend der zweite Vorlademechanismus PT2 so betrieben wird, daß
er den Sitzgurt 2 aus der zweiten Passagierrückhalteposition
weiter in die dritte Passagierrückhalteposition zurückzieht,
in welcher das zweite Ausmaß F2 an Spannung auf den Sitzgurt 2
ausgeübt wird. Der gemessene Gurtrückziehhub Lb2 wird in der
zweiten Steuerschaltung 17 gespeichert.
Unter Bezugnahme auf Fig. 2 wird der Betrieb des Passagier-
Rückhaltegurtsystems gemäß der Erfindung mit weiteren Einzel
heiten beschrieben. Im Schritt S1 werden die Entfernung Lc
(Fig. 1B) zwischen dem Fahrzeug M2 und dem Fahrzeug M1 davor
sowie die Geschwindigkeit Dvc des Fahrzeuges M1 in bezug auf
das davor fahrende Fahrzeug M1 gemessen. Diese Messungen wer
den auf der Grundlage des Signals durchgeführt, welches von
dem Ultraschallsensor 12 geliefert wird. Die Relativgeschwin
digkeit Dvc ergibt sich zu Δvc = v2 - v1, wobei v2 die Bewe
gungsgeschwindigkeit des Fahrzeugs M2 ist, und v1 die Bewe
gungsgeschwindigkeit des Fahrzeugs M1 davor. Das Fahrzeug M2
kann ein angehaltenes Fahrzeug sein, oder durch ein festes
Objekt ersetzt werden. In diesem Fall ist die Geschwindigkeit
v1 gleich Null. Im Schritt S2 wird die Zeit Δtc, die benötigt
wird, damit das Fahrzeug M2 in einen Zusammenstoß mit dem
davor fahrenden Fahrzeug M1 gelangt, als Δtc = Lc/Δvc berech
net. Im Schritt S3 wird die Zeit tb1max, die dafür erforder
lich ist, daß die Schnalle 6 über die Gesamtlänge oder den
Gesamthub zurückgezogen wird, auf der Grundlage des vollstän
digen Hubes Lb1max der Schnalle 6 und der Geschwindigkeit
vb1 berechnet, mit welcher sich der Elektromotor 11 dreht,
um die Schnalle 6 zurückzuziehen. Im Schritt S4 erfolgt eine
Festlegung bezüglich der Tatsache, ob die berechnete Zeit Δtc
größer ist als die Zeit tb1max, die für den ersten Vorlade
mechanismus PT1 dafür erforderlich ist, um die Schnalle 6 über
den gesamten Hub zurückzuziehen, und kleiner ist als die Zeit
(tb1max + tbα), wobei tbα ein vorbestimmter, kurzer Zeitraum
ist. Ist Δtc < tb1max + tbα, so werden die Relativgeschwindig
keit Dvc und die Entfernung Lc erneut im Schritt S1 berechnet.
Ist tb1max < Δtc < tb1max + tbα, so bedeutet dies, daß ein
hoher Gefährdungsgrad dafür vorhanden ist, daß das Fahrzeug
M2 mit dem davor befindlichen Fahrzeug M1 zusammenstößt, und
im Schritt S5 erzeugt die erste Steuerschaltung 13 ein erstes
Befehlssignal, welches den Gurtklemmechanismus 14 dazu veran
laßt, die Rückziehvorrichtung 1 zu verriegeln, um so zu ver
hindern, daß der Sitzgurt 2 weiter herausgezogen werden kann.
Das erste Befehlssignal wird ebenfalls dazu angelegt, um die
Stromquelle mit dem Elektromotor 11 zu verbinden, welcher
sich daher dreht, um die Schnalle 6 im Schritt S6 zurückzu
ziehen.
Im Schritt S7 erfolgt eine Festlegung, ob die Spannung F,
die auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird, das erste Ausmaß F1 er
reicht oder nicht. Die Spannung F des Sitzgurtes 2 wird auf
der Grundlage des Sensorsignals gemessen, welches der ersten
Steuerschaltung 13 von der Lastzelle 15 zugeführt wird. Wenn
die gemessene Spannung F das erste Ausmaß F1 erreicht, so
bedeutet dies, daß der Sitzgurt 1 in die zweite Passagier
rückhalteposition verbracht wurde, und im Schritt S8 unter
bricht die erste Steuerschaltung 13 das erste Befehlssignal,
um so das Rückziehen des Sitzgurtes 2 zu beenden. Andernfalls
bleibt der Elektromotor 11 mit der Stromquelle verbunden, um
die Schnalle 6 im Schritt S6 zurückzuziehen.
Im Schritt S9 erfolgt eine Festlegung, ob ein Fahrzeugzusam
menstoß ermittelt wird oder nicht, trotz der Versuche des
Fahrers, den Fahrzeugzusammenstoß zu vermeiden. Diese Fest
legung erfolgt auf der Grundlage eines Signals, welches eine
abrupte Fahrzeugverzögerung anzeigt, und welches von dem G-
Sensor 16 der zweiten Steuerschaltung 17 zugeführt wird. Ist
die Antwort auf diese Abfrage "JA", dann erzeugt die zweite
Steuerschaltung 17 das zweite Befehlssignal im Schritt S10,
um den zweiten Vorlademechanismus PT2 (die explosive Vorlade
vorrichtung 18) dazu zu veranlassen, den Sitzgurt 2 momentan
aus der zweiten Passagierrückhalteposition in die dritte Pas
sagierrückhalteposition zurückzuziehen, in welcher das zweite
Ausmaß F2 an Spannung auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird. Wenn
kein eine abrupte Fahrzeugverzögerung anzeigendes Signal auf
tritt, nachdem ein ausreichender Zeitraum verstrichen ist,
der länger ist als die Zeit Δtc, so bedeutet dies, daß der
Fahrzeugzusammenstoß vermieden wurde, und dann erzeugt die
erste Steuerschaltung 13 das Rückkehrsignal im Schritt S11,
um die Richtung des Elektromotors 11 umzukehren. Dies führt
dazu, daß die Schnalle 6 in ihre Ursprungslage zurückgebracht
wird, in welcher der Sitzgurt 2 in die erste oder normale
Passagierrückhalteposition verbracht wird. Im Schritt S12
veranlaßt die erste Steuerschaltung 13 den Gurtklemmechanis
mus 14 dazu, seinen Rückziehvorrichtungs-Verriegelungszustand
zu lösen.
Wenn ein Zusammenstoß des Fahrzeuges M2 mit dem Fahrzeug M1
davor erwartet wird, erzeugt die erste Steuerschaltung 13 das
erste Befehlssignal für den Gurtklemmechanismus 14, welcher
hierdurch die Rückziehvorrichtung 1 verriegelt, um zu verhin
dern, daß der Sitzgurt 2 weiter aus der Rückziehvorrichtung
1 herausgezogen wird. Das erste Befehlssignal wird weiterhin
dazu angelegt, um den Elektromotor 11 mit der Stromquelle zu
verbinden. Dies führt dazu, daß die Schnalle 6 zurückgezogen
wird, um das erste Ausmaß F1 an Spannung auf den Sitzgurt 2
auszuüben, welcher den Passagier auf dem Sitz zurückhält,
während er dessen oder deren Versuche zuläßt, den Fahrzeugzu
sammenstoß zu vermeiden. Wenn der Zusammenstoß des Fahrzeuges
M2 mit dem Fahrzeug M1 davor festgestellt wird, erzeugt die
zweite Steuerschaltung 17 das zweite Befehlssignal, was die
explosive Vorladevorrichtung 18 dazu veranlaßt, den Sitzgurt
2 weiter aus der zweiten Passagierrückhalteposition in die
dritte Passagierrückhalteposition zurückzuziehen, in welcher
das zweite, größere Ausmaß F2 an Spannung auf den Sitzgurt 2
ausgeübt wird. Das zweite Ausmaß F2 an Spannung ist dazu ge
eignet, den Passagier auf dem Sitz gegen die Stöße zurückzu
halten, welche durch den Fahrzeugzusammenstoß hervorgerufen
werden können.
Der zweite Vorlademechanismus PT2, also die explosive Vorlade
vorrichtung 18, wird dazu verwendet, den Sitzgurt 2 um die
Rückziehvorrichtung 1 aus der zweiten Passagierrückhalteposi
tion zurückzuziehen. Es ist daher möglich, auf sichere Weise
das zweite Ausmaß F2 an Spannung in kurzer Zeit auf den Sitz
gurt 2 auszuüben. Der zweite Vorlademechanismus PT2 ist so
ausgelegt, daß er eine kleine vorbestimmte Länge des Sitz
gurtes 2 aus der zweiten Passagierrückhalteposition zurück
zieht. Dies ist dazu wirksam, den zweiten Vorlademechanismus
PT2 zu vereinfachen. Gelangt das Fahrzeug M2 nicht in einen
Zusammenstoß mit dem Fahrzeug M1 davor, nachdem der erste
Vorlademechanismus PT1 begonnen hat zu arbeiten, so wird die
Richtung des Elektromotors 11 umgekehrt, um die Schnalle 6
in ihre Ausgangslage zurückzuführen. Dies führt dazu, daß der
Sitzgurt 2 in die erste oder normale Passagierrückhalteposi
tion zurückgebracht wird.
Selbst wenn der erste Vorlademechanismus PT1 fehlerhaft so
arbeitet, daß er das erste Ausmaß F1 an Spannung auf den
Sitzgurt 2 vor einem Fahrzeugzusammenstoß ausübt, kann der
Fahrer so arbeiten, daß er das Fahrzeug fährt. Wenn nur der
zweite Vorlademechanismus PT2 fehlerhaft arbeitet, so daß er
die kleine vorbestimmte Länge des Sitzgurtes 2 aus der ersten
oder normalen Passagierrückhalteposition zurückzieht, erreicht
die Spannung F, die auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird, nicht
das zweite Ausmaß F1, so daß der Fahrer so arbeiten kann, daß
er das Fahrzeug fährt.
Fig. 3 zeigt Variationen der Spannung F, die auf den Sitzgurt
2 im Verlauf der Zeit ausgeübt wird. Eine starke Gefahr für
einen Fahrzeugzusammenstoß wird erwartet, wenn die geschätzte Zeit
Δtc, die es dauern kann, bis das Fahrzeug in einen Zusammen
stoß mit dem Fahrzeug davor gelangt, länger ist als die Zeit
tb1max, die dafür erforderlich ist, daß die Schnalle 6 über
den gesamten Hub bzw. die gesamte Länge zurückgezogen wird.
In diesem Fall erzeugt die erste Steuerschaltung 13 das erste
Befehlssignal, welches den ersten Vorlademechanismus PT1 da
zu veranlaßt, mit dem Zurückziehen des Sitzgurtes 2 zu begin
nen, wie durch die durchgezogene Linie von Fig. 3 angedeutet
ist. Eine erhebliche Gefahr für einen Fahrzeugzusammenstoß
wird erwartet, wenn die geschätzte Zeit Δtc (= Lc/vc) inner
halb eines Bereiches A liegt, der zwischen der Zeit tb1max
und einer Zeit (tb1max + tbα) festgelegt wird, welche etwas
länger ist als die Zeit tb1max, wie in Fig. 4 gezeigt ist.
Es ist daher möglich sicherzustellen, daß der erste Vorlade
mechanismus PT1 das Rückziehen des Sitzgurtes 2 vor dem Fahr
zeugzusammenstoß beenden kann.
Wie durch die durchgezogene Linie von Fig. 3 angedeutet ist,
ist die tatsächliche Zeit tb1, die zum Zurückziehen der
Schnalle 6 über den vollen Hub Lb1max erforderlich ist, ge
ringer als die Zeit tb1max (durch die gestrichelte Linie in
Fig. 3 angedeutet). Daher ist es möglich, daß der erste Vor
lademechanismus PT1 den Gurtdurchhang aufnimmt, der unter dem
ersten Ausmaß F1 der Spannung aufgenommen werden kann, vor
dem Fahrzeugzusammenstoß. Da das erste Ausmaß F1 der Spannung
so eingestellt ist, daß der Passagier auf dem Sitz zurückge
halten wird, während zugelassen wird, daß er oder sie das
Fahrzeug fährt, ist es dem Fahrer möglich, den Fahrzeugzusam
menstoß zu verhindern. Wenn der Fahrzeugzusammenstoß vermie
den wird, kehrt der erste Vorlademechanismus PT1 in seinen
Ursprungszustand zurück, in welchem er den Empfang des näch
sten ersten Befehlssignals von der ersten Steuerschaltung 13
erwartet.
Wenn die zweite Steuerschaltung 17 ein Signal, welches eine
abrupte Fahrzeugverzögerung anzeigt, von dem G-Sensor 16
empfängt, so stellt sie einen Fahrzeugzusammenstoß fest, und
erzeugt das zweite Befehlssignal, welches den zweiten Vorlade
mechanismus PT2 dazu veranlaßt, den Sitzgurt 2 in die dritte
Passagierrückhalteposition zurückzuziehen, in welcher das
zweite Ausmaß F2 der Spannung auf den Sitzgurt 2 ausgeübt
wird. In dem zweiten Ausmaß F2 der Spannung wird der Fahrer
so zurückgehalten, daß Betätigungsvorgänge zum Fahren des
Fahrzeugs verhindert werden. Selbstverständlich sind die Be
tätigungsvorgänge des Fahrers zum Fahren des Fahrzeugs nicht
erforderlich, nachdem das Fahrzeug einen Zusammenstoß mit dem
Fahrzeug davor erfährt. Der zweite Vorlademechanismus PT2 muß
nicht erneut verwendbar sein. Aus diesem Grund ist der zwei
te Vorlademechanismus PT2 in Form eines explosiven Vorladers
vorgesehen, welcher ein großes Ausmaß an Spannung auf den
Sitzgurt 2 ausüben kann.
Annähernd der gesamte Durchhang, der bei dem Sitzgurt 2 infol
ge der Kleidung des Passagiers vorhanden ist, und infolge von
Längenänderungen des Sitzgurtes 2 vorhanden ist, der zurück
gezogen ist, um einen optimalen Rückhaltezustand zur Verfügung
zu stellen, wird absorbiert, wenn der erste Vorspannungsmecha
nismus PT1 so arbeitet, daß er den Sitzgurt 2 zurückzieht, um
so das erste Ausmaß F1 an Spannung für den Sitzgurt 2 zur Ver
fügung zu stellen. Daher können die Länge Lb2 des Sitzgurtes
2, um welche dieser aus der zweiten Passagierrückhalteposition
in die dritte Passagierrückhalteposition zurückgezogen werden
soll, und das zweite Ausmaß F2 der Spannung, die auf den Sitz
gurt 2 in der dritten Passagierrückhalteposition ausgeübt
werden soll, im wesentlichen auf einen konstanten Wert einge
stellt werden.
Unter Bezugnahme auf Fig. 5 erfolgt eine Beschreibung der Art
und Weise, in welcher die Länge Lb2 festgelegt wird, um wel
che der zweite Vorlademechanismus PT2 den Sitzgurt 2 aus der
zweiten Passagierrückhalteposition in die dritte Passagier
rückhalteposition zurückzieht. Die Welle der Rückziehvorrich
tung 1 wird so gedreht, daß sie den Sitzgurt 2 weiter aus der
zweiten Passagierrückhalteposition in die dritte Passagier
rückhalteposition zurückzieht, wobei die Schnalle 6 in die
Position zurückgezogen wird, in welcher das erste Ausmaß F1
an Spannung auf den Sitzgurt ausgeübt wird. Ein Potentiometer
21 wird dazu verwendet, die Länge zu messen, um welche der
Sitzgurt 2 weiter aus der zweiten Passagierrückhalteposition
zurückgezogen wird. Die Beziehung zwischen der gemessenen
Länge und dem Ausmaß an Spannung, welches auf den Sitzgurt 2
ausgeübt wird, ist so wie in Fig. 6 dargestellt. Diese Bezie
hung, die für jede Art eines Fahrzeugs bei dessen Entwurf er
halten wird, wird dazu verwendet, die Gurtrückhalteeigenschaf
ten des zweiten Vorlademechanismus PT2 festzulegen.
In Fig. 7 ist eine zweite Ausführungsform des Passagier-Rück
haltegurtsystems gemäß der Erfindung gezeigt, wobei entspre
chende Elemente durch gleiche Bezugszeichen bezeichnet sind.
Bei dieser Ausführungsform ist die erste Steuerschaltung 13
in einen ersten und einen zweiten Abschnitt 32 und 34 unter
teilt. Der erste Abschnitt 32 ist mit der Lastzelle 15
verbunden, mit dem Geschwindigkeitssensor, der dem Elektro
motor 11 zugeordnet ist, und einem Schnallenschalter 31. Der
Schnallenschalter 31 wird eingeschaltet, wenn die Zunge 4
in die Schnalle 6 eingeführt wird, um den Sitzgurt 2 in die
erste Passagierrückhalteposition zu bringen. Der zweite Ab
schnitt 34 ist mit dem Ultraschallsensor 12 verbunden, mit
dem Geschwindigkeitssensor, welcher dem Elektromotor 11 zu
geordnet ist, und mit einem Potentiometer 33, welches dem
Elektromotor 11 zugeordnet ist. Das Potentiometer 33 wird zur
Messung der Gesamtlänge oder des vollständigen Hubes Lb1memo
der Schnalle 6 verwendet.
Wenn der Schnallenschalter 31 eingeschaltet wird, erzeugt
der erste Abschnitt 32 das erste Befehlssignal, welches den
Elektromotor 11 dazu veranlaßt, die Schnalle 6 zurückzuzie
hen, um so den Sitzgurt 2 in die zweite Passagierrückhalte
position zu bringen. Daraufhin verwendet der zweite Abschnitt
34 das Potentiometer 33, um die volle Länge oder den vollen
Hub Lb1memo der Schnalle 6 zu messen. Der gemessene vollstän
dige Hub Lb1memo wird in dem zweiten Abschnitt 34 gespeichert.
Der zweite Abschnitt 34 berechnet die Zeit tb1memo, die für
den Elektromotor 11 erforderlich ist, um die Schnalle 6 über
den vollständigen Hub zurückzuziehen, auf der Grundlage der
gemessenen Länge Lb1memo und der Geschwindigkeit vb1, mit
welcher sich der Elektromotor 11 dreht, um die Schnalle 6
zurückzuziehen. Der zweite Abschnitt 34 verwendet das Sensor
signal, welches ihm von dem Ultraschallsensor 12 zugeführt
wird, um die Entfernung Lc (vgl. Fig. 1B) zwischen dem Fahr
zeug M2 und dem Fahrzeug M1 davor zu messen, sowie die Ge
schwindigkeit Δvc des Fahrzeuges M2 in bezug auf das Fahrzeug
M1 davor. Die Relativgeschwindigkeit Δvc kann berechnet wer
den auf der Grundlage von Änderungen der Entfernung Lc mit
der Zeit. Der zweite Abschnitt 34 berechnet die Zeit Δtc
(= Lc/Δvc), die es dauern kann, bis das Fahrzeug M2 einen
Zusammenstoß mit dem Fahrzeug M1 davor erfährt. Der erste Ab
schnitt 32 erzeugt das erste Befehlssignal, wenn die berech
nete Zeit Δtc innerhalb eines Bereiches liegt, der durch die
berechnete Zeit tb1memo und eine Zeit festgelegt wird, die
etwas länger ist als die berechnete Zeit tb1memo. Das erste
Befehlssignal wird weiterhin an den Gurtklemmechanismus 14
angelegt, welcher hierdurch die Rückziehvorrichtung 1 verrie
gelt, um zu verhindern, daß der Sitzgurt 2 aus der Rückzieh
vorrichtung 1 herausgezogen wird. Weiterhin wird das erste
Befehlssignal dazu angelegt, um den Elektromotor 11 zu akti
vieren, um so die Schnalle 6 zurückzuziehen. Wenn die Länge
Lb1, um welche der Elektromotor 11 die Schnalle 6 zurückzieht,
die gespeicherte Länge Lb1memo erreicht, so unterbricht der
erste Abschnitt 32 das erste Befehlssignal, um den Elektro
motor 11 anzuhalten. Dies führt dazu, daß der Sitzgurt 2 in
der zweiten Passagierrückhalteposition gehalten wird. Wenn
ein Fahrzeugzusammenstoß festgestellt wird, so erzeugt der
erste Abschnitt 32 das zweite Befehlssignal für den zweiten
Vorlademechanismus PT2, der hierdurch die Rückziehvorrichtung
1 dazu veranlaßt, den Sitzgurt 2 aus der zweiten Passagier
rückhalteposition in die dritte Passagierrückhalteposition
zurückzuziehen, in welcher das zweite Ausmaß F2 an Spannung
auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird. Wird kein Fahrzeugzusammen
stoß festgestellt, so erzeugt der erste Abschnitt 32 das Rück
kehrsignal, um die Richtung des Elektromotors 11 umzukehren,
und so die Schnalle 2 in ihre Ursprungslage zurückzubringen.
Daraufhin wird der Gurtklemmechanismus 14 freigegeben. Dies
führt dazu, daß der Sitzgurt 2 in die erste Passagierrück
halteposition zurückgebracht wird.
Unter Bezugnahme auf Fig. 8 wird der Betrieb der zweiten Aus
führungsform weiter beschrieben. Wenn der Sitzgurt 2 dadurch
in die erste oder normale Passagierrückhalteposition gebracht
wird, daß die Zunge 4 in die Schnalle 6 eingeschoben wird,
wird über den Schnallenschalter 31 die Schaltung 32 betätigt,
um den Elektromotor 11 dazu zu veranlassen, die Schnalle 6
des ersten Vorlademechanismus PT1 im Schritt S802 zurückzu
ziehen. Die Schnalle 6 wird solange zurückgezogen, bis die
Lastzelle 15 feststellt, daß die auf den Sitzgurt 2 ausgeübte
Spannung F ein erstes Ausmaß F1 erreicht. Im Schritt 803 er
folgt eine Festlegung, ob die erste Spannung F, die auf den
Sitzgurt 2 ausgeübt wird, das erste Ausmaß F1 erreicht oder
nicht. Ist die Antwort auf diese Frage "JA", dann bedeutet
dies, daß der Sitzgurt 2 in die zweite Passagierrückhalteposi
tion zurückgezogen wird, und der Elektromotor 11 wird ange
halten, um ein weiteres Rückziehen der Schnalle 6 im Schritt
S804 zu beenden. Die Länge Lb1memo, um welche die Schnalle
6 zurückgezogen wird, wird durch das Potentiometer 33 gemes
sen, welches dem Elektromotor 11 zugeordnet ist, und wird im
Schritt S805 in der Steuerschaltung 32 gespeichert. Ist die
Spannung F kleiner als das erste Ausmaß F1, dann bleibt die
Schnalle 6 im Schritt S802 zurückgezogen. Im Schritt S806 wird
die Richtung des Elektromotors 11 umgekehrt, um die Schnalle
6 in ihre Ursprungslage zurückzubringen.
Gelangt das Fahrzeug in einen normalen Fahrzustand, so werden
im Schritt S807 die Entfernung Lc zwischen dem Fahrzeug M2 und
dem Fahrzeug M1 davor sowie die Geschwindigkeit Dvc des Fahr
zeugs M1 in bezug auf das Fahrzeug M1 davor gemessen. Diese
Messungen erfolgen auf der Grundlage des Signals, welches von
dem Ultraschallsensor 12 zugeführt wird. Die Relativgeschwin
digkeit Δvc ist gegeben durch Δvc = v2 - v1, wobei v2 die
Fahrgeschwindikeit des Fahrzeugs M2 ist, und v1 die Fahrge
schwindigkeit des Fahrzeugs M1 davor. Das Fahrzeug M2 kann ein
angehaltenes Fahrzeug sein, oder durch ein feststehendes Ob
jekt ersetzt werden. In diesem Fall ist die Geschwindigkeit
v1 gleich Null. Im Schritt S808 wird die Zeit Δtc, die dazu
erforderlich ist, daß das Fahrzeug M2 einen Zusammenstoß mit
dem Fahrzeug M1 davor erfährt, berechnet als Δtc - Lc/Δvc.
Im Schritt S809 berechnet die Steuerschaltung 34 die Zeit tb1
memo, die dafür erforderlich ist, daß die Schnalle 6 maximal
zurückgezogen wird (vollständiger Hub), auf der Grundlage der
gespeicherten Länge Lb1memo, und der Geschwindigkeit vb1, mit
welcher sich der Elektromotor 11 dreht, um die Schnalle 6
zurückzuziehen. Im Schritt S810 erfolgt eine Festlegung, ob
die berechnete Zeit Δtc größer ist als die Zeit tb1memo und
kleiner als die Zeit (tb1memo + tbα). Ist Δtc < tb1memo + tbα,
so bedeutet dies, daß keine Gefahr besteht, daß das Fahrzeug
M2 einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug M1 davor erfährt, und
dann werden die Relativgeschwindigkeit Δ vc und die Entfernung
Lc im Schritt S807 erneut berechnet. Ist tb1memo < Δtc < tb1
memo + tbα, so bedeutet dies, daß eine große Gefahr dafür be
steht, daß das Fahrzeug M2 mit dem Fahrzeug M1 davor zusammen
stößt, und dann arbeitet im Schritt S811 der Gurtklemmechanis
mus 14 so, daß er die Rückziehvorrichtung 1 verriegelt, um so
zu verhindern, daß der Sitzgurt 2 weiter herausgezogen wird.
Im Schritt S812 wird der Elektromotor 11 aktiviert, um die
Schnalle 6 zurückzuziehen.
Im Schritt S813 erfolgt eine Bestimmung, ob die Länge Lb1, um
welche die Schnalle 6 zurückgezogen wird, die gespeicherte
Länge Lb1memo erreicht oder nicht. Die Länge Lb1, um welche
die Schnalle 6 zurückgezogen ist, wird von dem Potentiometer
33 gemessen. Falls die gemessene Länge Lb1 den gespeicherten
Wert Lb1memo erreicht, so bedeutet dies, daß der Sitzgurt 1
in die zweite Passagierrückhalteposition gebracht wurde, und
dann wird im Schritt S814 der Elektromotor 11 von der Strom
quelle abgetrennt, so daß der erste Vorlademechanismus PT1
das Zurückziehen des Sitzgurtes 2 beendet. Andernfalls bleibt
der Elektromotor 11 aktiviert, um im Schritt S812 die Schnal
le 6 zurückzuziehen.
Im Schritt S815 erfolgt eine Ermittlung, ob ein Fahrzeugzusam
menstoß festgestellt wird oder nicht, trotz der Versuche des
Fahrers, den Fahrzeugzusammenstoß zu verhindern. Diese Ermitt
lung erfolgt auf der Grundlage eines Signals, welches eine
abrupte Fahrzeugverzögerung anzeigt, und welches von dem G-
Sensor 16 der zweiten Steuereinheit 17 zugeführt wird. Ist die
Antwort auf diese Frage "JA", dann erzeugt die zweite Steuer
einheit 17 ein zweites Befehlssignal im Schritt S816, um die
explosive Vorladevorrichtung 18 dazu zu veranlassen, den Sitz
gurt 2 momentan aus der zweiten Passagierrückhalteposition in
die dritte Passagierrückhalteposition zurückzuziehen, um so
ein zweites Ausmaß F2 an Spannung auf den Sitzgurt 2 auszu
üben. Falls kein Signal auftritt, welches eine abrupte Fahr
zeugverzögerung anzeigt, nachdem ein ausreichender Zeitraum
verstrichen ist, der länger ist als die Zeit Δtc, so bedeu
tet dies, daß der Fahrzeugzusammenstoß vermieden wurde, und
dann wird die Richtung des Elektromotors 11 umgekehrt, um
die Schnalle 6 in ihre Ursprungsposition am Punkt 817 zurück
zubringen. Im Schritt S818 wird der Verriegelungszustand der
Rückziehvorrichtung des Gurtklemmechanismus 14 gelöst.
Fig. 9 zeigt Änderungen der Spannung F, die im Verlauf der
Zeit auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird. Unmittelbar nachdem
der Sitzgurt 2 in die erste oder normale Passagierrückhalte
position gebracht wurde, beginnt der Elektromotor 11 mit
seinem Betrieb, die Schnalle 6 zurückzuziehen, um so das
erste Ausmaß F1 an Spannung für den Sitzgurt 2 zu erzeugen.
Die Zeit tb1memo, während der Elektromotor 11 arbeitet, um
das erste Ausmaß F1 an Spannung auf den Sitzgurt 2 auszuüben,
wird gemessen und gespeichert. Die gespeicherte Zeit tb1memo
wird dazu verwendet, die Schnalle 6 zurückzuziehen, um so
das erste Ausmaß F1 an Spannung für den Sitzgurt 2 zur Ver
fügung zu stellen, wenn ein Fahrzeugzusammenstoß erwartet
wird.
Die Länge Lb1memo, um welche die Schnalle 6 zurückgezogen
wird, wird von dem Potentiometer 33 gemessen, welches dem
Elektromotor 11 zugeordnet ist, und wird in der Steuerschal
tung 32 gespeichert. Da die Länge Lb1memo normalerweise gerin
ger ist als der vollständige Hub Lb1max der Schnalle 6 ist
die Zeit tb1memo, die bei der zweiten Ausführungsform erfor
derlich ist, um die Spannung auf den Sitzgurt 2 auf das erste
Ausmaß F1 zu erhöhen, geringer als die Zeit tb1max, die bei
der ersten Ausführungsform erforderlich ist, um die Spannung
auf den Sitzgurt 2 auf das erste Ausmaß F1 zu erhöhen. Dies
ist wirksam zur Verringerung der Frequenz, mit welcher der
erste Vorlademechanismus PT1 arbeitet.
In Fig. 10 ist eine dritte Ausführungsform des Passagier-Rück
haltegurtsystems gemäß der Erfindung gezeigt, wobei gleiche
Elemente durch gleiche Bezugszeichen bezeichnet sind. Bei die
ser Ausführungsform erzeugt die erste Steuerschaltung 41 ein
erstes Befehlssignal in Zeitintervallen, um den ersten Vor
lademechanismus PT1 so zu betreiben, daß die Spannung F, die
auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird, auf das erste Ausmaß F1
erhöht wird, und zwar in mehreren (in diesem Falle vier) Stu
fen während eines Zeitraums Δtc, der vergeht, bis das Fahr
zeug M2 mit dem Fahrzeug M1 davor zusammenstoßen könnte.
Unter Bezugnahme auf Fig. 11 wird der Betrieb der dritten Aus
führungsform weiter erläutert. Im Schritt S1101 werden die
Entfernung Lc zwischen dem Fahrzeug M2 und dem Fahrzeug M1
davor sowie die Geschwindigkeit Dvc des Fahrzeuges M1 in be
zug auf das Fahrzeug M1 davor gemessen. Diese Messungen er
folgen auf der Grundlage des Signals, welches von dem Ultra
schallsensor 12 geliefert wird. Die Relativgeschwindigkeit Δvc
ist gegeben durch Δvc = v2 - v1, wobei v2 die Fahrgeschwindig
keit des Fahrzeuges M2 ist, und v1 die Fahrgeschwindigkeit des
Fahrzeuges M1 davor. Das Fahrzeug M2 kann ein angehaltenes
Fahrzeug sein, oder durch ein feststehendes Objekt ersetzt
werden. In diesem Fall ist die Geschwindigkeit v1 gleich Null.
Im Schritt S1102 wird die Zeit Δtc, welche das Fahrzeug M2
benötigen wird, um mit dem Fahrzeug M1 davor zusammenzustoßen,
berechnet als Δtc = Lc/Δvc. Im Schritt S1103 erfolgt eine
Ermittlung, ob die berechnete Zeit Δtc die Zeit (1/4). Tb er
reicht, welche der erste Vorlademechanismus PT1 erfordert,
um den vollständigen Hub Lb1 der Schnalle 6 zurückzuziehen.
Ist Δtc < (1 = 4). Tb, dann werden die Relativgeschwindigkeit
Dvc und die Entfernung Lc erneut im Schritt S1101 berechnet.
Ist Δtc = (1/4). Tb, dann erzeugt im Schritt S1104 die erste
Steuerschaltung 41 ein erstes Befehlssignal, welches den
Gurtklemmechanismus 14 dazu veranlaßt, die Rückziehvorrich
tung 1 zu verriegeln, um so ein weiteres Herausziehen des
Sitzgurtes 2 zu verhindern. Das erste Befehlssignal wird auch
dazu angelegt, um die Stromquelle mit dem Elektromotor 11 zu
verbinden, der sich daher dreht, um die Schnalle 6 im Schritt
S1105 zurückzuziehen.
Im Schritt S1106 erfolgt eine Ermittlung, ob die Spannung F,
die auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird, ein Viertel des ersten
Ausmaßes F1 erreicht oder nicht. Die Spannung F des Sitzgur
tes 2 wird auf der Grundlage des Sensorsignals gemessen, wel
ches der ersten Steuerschaltung 41 von der Lastzelle 15 zu
geführt wird. Ist die gemessene Spannung F geringer als ein
Viertel des ersten Ausmaßes F1, dann bleibt der Elektromotor
11 mit der Stromquelle verbunden, um im Schritt S1105 die
Schnalle 6 weiter zurückzuziehen. Wenn die gemessene Spannung
F ein Viertel des ersten Ausmaßes F1 erreicht, dann unter
bricht im Schritt S1107 die erste Steuerschaltung 41 das erste
Befehlssignal, um den Elektromotor 11 von der Stromquelle ab
zutrennen. Dies beendet das Rückziehen des Sitzgurtes 2 und
hält den Sitzgurt 2 in einer ersten Halteposition, in welcher
ein Viertel des ersten Ausmaßes F1 der Spannung auf den Sitz
gurt 2 ausgeübt wird.
Nach Beendigung dieser ersten Stufe des Schnallenrückzieh
vorgangs werden entsprechende Schritte für die zweite Stufe
des Rückziehvorgangs für die Schnalle wiederholt. Daher wird
im Schritt S1108 die Entfernung Lc zwischen dem Fahrzeug M2
und dem Fahrzeug M1 davor sowie die Geschwindigkeit Δvc des
Fahrzeugs M1 in bezug auf das Fahrzeug M1 davor gemessen. Die
se Messungen erfolgen auf der Grundlage des von dem Ultra
schallsensor 12 zugeführten Signals. Die Relativgeschwindig
keit Dvc ist gegeben durch Δvc = v2 - v1, wobei v2 die Fahr
geschwindigkeit des Fahrzeugs M2 ist, und v1 die Fahrgeschwin
digkeit des Fahrzeugs M1 davor. Im Schritt S1109 wird die
Zeit Δtc berechnet, welche verstreicht, bis das Fahrzeug M2
einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug M1 davor erfährt, und
zwar als Δtc = Lc/ Δvc. Im Schritt S1110 erfolgt eine Ermitt
lung, ob die berechnete Zeit Δtc die Zeit (2/4). Tb erreicht,
die dafür erforderlich ist, daß der erste Vorlademechanismus
PT1 den verbleibenden Hub der Schnalle 6 aus der ersten An
halteposition zurückzieht. Ist Δtc <(2/4). Tb, dann werden im
Schritt S1108 die Relativgeschwindigkeit Dvc und die Entfer
nung Lc erneut berechnet. Ist Δtc = (2/4. Tb, dann erzeugt im
Schritt S1111 die erste Steuerschaltung 41 ein erstes Befehls
signal, welches den Gurtklemmechanismus 14 dazu veranlaßt,
die Rückziehvorrichtung 1 zu verriegeln, um so ein weiteres
Herausziehen des Sitzgurtes 2 zu verhindern. Das erste Be
fehlssignal wird ebenfalls dazu angelegt, um die Stromquelle
mit dem Elektromotor 11 zu verbinden, der sich daher dreht,
um die Schnalle 6 weiter aus der ersten Halteposition zurück
zuziehen, im Schritt S1112.
Im Schritt S1113 erfolgt eine Bestimmung, ob die auf den Sitz
gurt 2 ausgeübte Spannung F zwei Viertel des ersten Ausmaßes
F1 erreicht oder nicht. Die Spannung F des Sitzgurtes 2 wird
auf der Grundlage des Sensorsignals gemessen, welches der
ersten Steuerschaltung 41 von der Lastzelle 15 zugeführt wird.
Ist die gemessene Spannung F geringer als zwei Viertel des
ersten Ausmaßes F1, dann bleibt der Elektromotor 11 mit der
Stromquelle verbunden, um im Schritt S1112 die Schnalle 6
weiter zurückzuziehen. Erreicht die gemessene Spannung F zwei
Viertel des ersten Ausmaßes F1, dann unterbricht im Schritt
S1114 die erste Steuerschaltung 41 das erste Befehlssignal,
um den Elektromotor 11 von der Stromquelle abzutrennen, und
so das Zurückziehen des Sitzgurtes 2 zu beenden. Dies führt
dazu, daß der Sitzgurt in einer zweiten Halteposition gehal
ten wird, in welcher zwei Viertel des ersten Ausmaßes F1 der
Spannung auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird.
Nach Beendigung dieser zweiten Stufe des Rückziehvorgangs für
die Schnalle werden entsprechende Schritte für die dritte und
vierte Stufe S1115 bzw. S 1116 des Schnallenrückziehvorgangs
wiederholt. Wenn die vierte Stufe des Schnallenrückziehvor
gangs beendet ist, so erreicht die Spannung F, die auf den
Sitzgurt 2 ausgeübt wird, das erste Ausmaß F1.
Im Schritt S1117 erfolgt eine Bestimmung, ob ein Fahrzeugzu
sammenstoß festgestellt wird oder nicht, trotz der Versuche
des Fahrers, den Fahrzeugzusammenstoß zu vermeiden. Diese Er
mittlung erfolgt auf der Grundlage eines Signals, welches ei
ne abrupte Fahrzeugverzögerung anzeigt, und welches von dem
G-Sensor 16 der zweiten Steuerschaltung 17 zugeführt wird.
Ist die Antwort auf diese Abfrage "JA", dann erzeugt die zwei
te Steuerschaltung 17 ein zweites Befehlssignal im Schritt
S1118, um die explosive Vorladevorrichtung 18 dazu zu veran
lassen, den Sitzgurt 2 momentan aus der zweiten Passagier
rückhalteposition in die dritte Passagierrückhalteposition
zurückzuziehen, um so ein zweites Ausmaß F2 an Spannung auf
den Sitzgurt 2 auszuüben. Tritt kein eine abrupte Fahrzeug
verzögerung anzeigendes Signal auf, nachdem ein ausreichender
Zeitraum abgelaufen ist, der länger ist als die Zeit Δtc, so
bedeutet dies, daß der Fahrzeugzusammenstoß vermieden wurde,
und die erste Steuerschaltung 41 erzeugt ein Rückkehrsignal
im Schritt S1119, um die Richtung des Elektromotors 11 umzu
kehren, um so die Schnalle 6 in ihre Ausgangslage zurückzu
bringen. Im Schritt S1120 erzeugt die erste Steuerschaltung
41 einen Befehl, um den Rückziehvorrichtungs-Verriegelungs
zustand des Gurtklemmechanismus 14 zu lösen.
Fig. 12 zeigt Variationen der Spannung F, die auf den Sitz
gurt 2 ausgeübt wird, im Verlauf der Zeit. In der ersten Be
triebsstufe wird die Zeit Δtc berechnet, welche das Fahrzeug
M2 benötigt, um mit dem Fahrzeug M1 davor zusammenzustoßen.
Erreicht die berechnete Zeit Δtc die Zeit (1/4). Tb, die dafür
erforderlich ist, daß der erste Vorlademechanismus PT1 den
vollen Hub der Schnalle 6 zurückzieht, so arbeitet der erste
Vorlademechanismus PT1 so, daß er die Schnalle 6 aus ihrer
Ausgangslage in die erste Anhalteposition zurückzieht, um so
ein Viertel des ersten Ausmaßes F1 der Spannung auf den Sitz
gurt mit einer Zeit (1/4). Tb auszuüben. Die Schnalle 6 wird
in der ersten Halteposition nach Beendigung der ersten Be
triebsablaufstufe gehalten. In der zweiten Betriebsstufe wird
die Zeit Δtc berechnet, welche das Fahrzeug M2 benötigt, um
mit dem Fahrzeug M1 davor zusammenzustoßen. Erreicht die be
rechnete Zeit Δtc die Zeit (2/4). Tb, die dafür erforderlich
ist, daß der erste Vorlademechanismus PT1 den übrig bleiben
den Hub der Schnalle 6 aus der ersten Halteposition zurück
zieht, so arbeitet der erste Vorlademechanismus PT1 so, daß
er die Schnalle 6 aus der ersten Halteposition in die zweite
Halteposition zurückzieht, um so zwei Viertel des ersten Aus
maßes F1 der Spannung auf den Sitzgurt 2 mit einer Zeit (2/4).
Tb auszuüben. Nach Beendigung der zweiten Betriebsstufe wird
die Schnalle 6 in der zweiten Halteposition gehalten. Nach
Beendigung der zweiten Betriebsstufe werden entsprechende
Schritte wiederholt. Wenn die vierte Betriebsstufe beendet
ist, so erreicht die Spannung F, die auf den Sitzgurt 2 aus
geübt wird, das erste Ausmaß F1.
Bei dieser Ausführungsform nimmt die Länge des Sitzgurtes 2
und daher die auf den Sitzgurt 2 ausgeübte Spannung zu, wenn
die Zeit Δtc abnimmt, die verstreicht, bis das Fahrzeug M2
einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug M1 davor erfährt. Selbst
wenn die Schnalle 6 nicht über ihren vollständigen Hub zurück
gezogen wird, infolge einer abrupten Erhöhung der Relativ
geschwindigkeit Δvc, wenn ein Fahrzeugzusammenstoß auftritt,
wird ein großes Ausmaß an Spannung auf den Sitzgurt 2 ausge
übt, um einen ordentlichen Passagier-Rückhaltezustand zur
Verfügung zu stellen. Da das Zurückziehen der Schnalle 6 zu
einem Zeitpunkt begonnen wird, der durch neue Information
bezüglich der Relativgeschwindigkeit Δvc und der Entfernung
Lc bestimmt wird, ist es möglich, eine schnelle Reaktion auf
eine Änderung der Relativgeschwindigkeit Δvc nach der letz
ten Betriebsstufe zur Verfügung zu stellen.
In Fig. 13 ist eine vierte Ausführungsform des Passagier-
Rückhaltegurtsystems gemäß der Erfindung gezeigt, wobei glei
che oder entsprechende Elemente durch die gleichen Bezugs
zeichen bezeichnet sind. Bei dieser Ausführungsform berechnet
die erste Steuerschaltung 51 die Zeit Δtc, welche verstreicht,
bis das Fahrzeug M2 mit dem Fahrzeug M1 davor zusammenstößt,
und zwar in Zeitintervallen. Die erste Steuerschaltung 51 er
zeugt ein erstes Befehlssignal in Zeitintervallen, um den
ersten Vorlademechanismus PT1 so zu betätigen, daß die Span
nung F, die auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird, gegeben ist
durch F = (1 - Δtc/Tb) × F1, wobei Tb die Zeit ist, welche der
erste Vorlademechanismus PT1 benötigt, um die Schnalle 6 über
deren vollen Hub zurückzuziehen.
Unter Bezugnahme auf Fig. 14 wird der Betrieb der vierten
Ausführungsform weiter beschrieben. Im Schritt S1401 werden
die Entfernung Lc zwischen dem Fahrzeug M2 und dem Fahrzeug
M1 davor sowie die Geschwindigkeit Δvc des Fahrzeugs M1 in
bezug auf das Fahrzeug M1 davor gemessen. Diese Messungen er
folgen auf der Grundlage des Signals, welches von dem Ultra
schallsensor 12 geliefert wird. Die Relativgeschwindigkeit Δvc
ist gegeben durch Δvc = v2 - v1, wobei v2 die Fahrgeschwin
digkeit des Fahrzeugs M2 ist, und v1 die Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeugs M1 davor. Das Fahrzeug M2 kann ein angehaltenes
Fahrzeug sein, oder durch ein feststehendes Objekt ersetzt
werden. In diesem Fall ist die Geschwindigkeit v1 gleich Null.
Im Schritt S1402 wird die Zeit Δtc berechnet, welche abläuft,
bis das Fahrzeug M2 mit dem Fahrzeug M1 davor zusammenstoßen
könnte, und zwar als Δtc = Lc/Δvc. Im Schritt S1403 erfolgt
eine Ermittlung, ob die berechnete Zeit Δtc die Zeit Tb er
reicht, welche der erste Vorlademechanismus PT1 benötigt, um
den vollständigen Hub Lb1 der Schnalle 6 zurückzuziehen. Ist
Δtc < Tb, dann werden im Schritt S1401 die Relativgeschwin
digkeit Δvc und die Entfernung Lc erneut berechnet. Ist Δtc
= Tb, dann erzeugt im Schritt S1404 die erste Steuerschaltung
51 ein erstes Befehlssignal, welches den Gurtklemmechanismus
14 in Betrieb setzt, um die Rückziehvorrichtung 1 zu verrie
geln, und so zu verhindern, daß der Sitzgurt 2 weiter heraus
gezogen wird. Das erste Befehlssignal wird weiterhin dazu an
gelegt, die Stromquelle mit dem Elektromotor 11 zu verbinden,
der sich daher dreht, um die Schnalle 6 zurückzuziehen, im
Schritt S1405.
Im Schritt S1406 erfolgt eine Ermittlung, ob die Spannung F,
die auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird, F1 × (1 - Δtc/Tb) er
reicht oder nicht. Die Spannung F des Sitzgurtes 2 wird auf
der Grundlage des Sensorsignals gemessen, welches der ersten
Steuerschaltung 51 von der Lastzelle 15 zugeführt wird. Ist
F < F1 × (1 - Δtc/Tb), dann bleibt der Elektromotor 11 mit
der Stromquelle verbunden, um die Schnalle 6 weiter im Schritt
S1407 zurückzuziehen. Ist F < F1 × (1 - Δtc/Tb), dann wird die
Richtung des Elektromotors 11 umgekehrt, um die Länge zu ver
ringern, um welche die Schnalle 6 zurückgezogen wird. Ist F =
F1 × (1 - Δtc/Tb), dann unterbricht im Schritt S1409 die erste
Steuerschaltung 51 das erste Befehlssignal, um den Elektro
motor 11 von der Stromquelle abzutrennen. Dies beendet das
Zurückziehen des Sitzgurtes 2 und hält den Sitzgurt 2 in der
momentanen Position.
Im Schritt S1410 erfolgt eine Ermittlung, ob die auf den Sitz
gurt 2 ausgeübte Spannung F gleich dem ersten Ausmaß F1 ist
oder nicht. Ist F < F1, dann werden im Schritt S1401 die Ent
fernung Lc zwischen dem Fahrzeug M2 und dem Fahrzeug M1 davor
sowie die Geschwindigkeit Δvc des Fahrzeugs M1 in bezug auf
das Fahrzeug M1 davor gemessen. Ist F = F1, dann erfolgt im
Schritt S1411 eine weitere Ermittlung. Diese Ermittlung be
zieht sich darauf, ob ein Fahrzeugzusammenstoß festgestellt
wird oder nicht, trotz der Versuche des Fahrers, den Fahrzeug
zusamenstoß zu vermeiden. Diese Ermittlung wird durchgeführt
auf der Grundlage eines Signals, welches eine abrupte Fahr
zeugverzögerung anzeigt, und welches von dem G-Sensor 16 der
zweiten Steuereinheit 17 zugeführt wird. Ist die Antwort auf
diese Abfrage "JA", dann erzeugt im Schritt S1412 die zweite
Steuereinheit 17 ein zweites Befehlssignal, um die explosive
Vorladevorrichtung 18 dazu zu veranlassen, den Sitzgurt 2
momentan aus der zweiten Passagierrückhalteposition in die
dritte Passagierrückhalteposition zurückzuziehen, um so ein
zweites Ausmaß F2 der Spannung auf den Sitzgurt 2 auszuüben.
Tritt kein eine abrupte Fahrzeugverzögerung anzeigendes Sig
nal auf, nachdem eine ausreichende Zeit verstrichen ist, die
länger ist als die Zeit Δtc, so bedeutet dies, daß der Fahr
zeugzusammenstoß vermieden wurde, und dann erzeugt im Schritt
S1413 die erste Steuerschaltung 51 ein Rückkehrsignal, um die
Richtung des Elektromotors 11 umzukehren, und so die Schnalle
6 in ihre Ausgangslage zurückzubringen. Im Schritt S1414 er
zeugt die erste Steuerschaltung 51 einen Befehl, um den Rück
ziehvorrichtungs-Verriegelungszustand des Gurtklemmechanismus
14 zu lösen.
Fig. 15 zeigt Änderungen der Spannung F, die auf den Sitzgurt
2 ausgeübt wird, im Verlauf der Zeit. Zum Zeitpunkt Tb beginnt
der erste Vorlademechanismus PT1 damit, die Schnalle 6 zurück
zuziehen, um so kontinuierlich die Spannung F zu erhöhen, die
auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird, entlang einer Kurve, die
definiert ist durch F = F1 × (1 - Δtc/Tb), bis die Spannung F
das erste Ausmaß F1 erreicht. Die Länge des Sitzgurtes 2 und
daher die Spannung F, die auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird,
nimmt mit Abnahme der Zeit Δtc zu, die verstreicht, bis das
Fahrzeug M2 einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug M1 erfährt.
Da die Schnalle 6 zu einem Zeitpunkt gestartet wird, der
durch neue Information bezüglich der Relativgeschwindigkeit
Δvc und der Entfernung Lc festgelegt wird, ist es möglich,
eine schnelle Reaktion auf eine Änderung der Relativgeschwin
digkeit Δvc nach der letzten Betriebsstufe zur Verfügung zu
stellen.
In Fig. 16 ist eine fünfte Ausführungsform des Passagier-
Rückhaltegurtsystems gemäß der Erfindung gezeigt, wobei
gleiche oder entsprechende Elemente durch die gleichen Be
zugszeichen bezeichnet sind. Der Ultraschallsensor 12 kann
nicht dazu verwendet werden, die Entfernung Lc und die Rela
tivgeschwindigkeit Δvc zu messen, wenn die Entfernung Lc ei
nen vorbestimmten Wert Lcx überschreitet. Ist die Relativ
geschwindigkeit Δvcx bei der Entfernung Lcx sehr hoch, so
ist die Zeit Δtcx (= Lcx/Δvcx), die verstreicht, bis das
Fahrzeug M2 einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug M1 davor
erfährt, kürzer als die Zeit Tb (= Lbmax/vb1), welche der
erste Vorlademechanismus PT1 benötigt, um die Schnalle 6
über deren vollständigen Hub zurückzuziehen. Bei dieser Aus
führungsform ist der erste Vorlademechanismus PT1 so angeord
net, daß er die Gurtrückziehgeschwindigkeit von vb1 auf vb1x
erhöht, um so den Sitzgurt 2 in die zweite Passagierrückhal
teposition zu bringen, bevor ein Fahrzeugzusammenstoß auf
tritt. Die erste Steuerschaltung 61 berechnet die Zeit Δτχ,
welche abläuft, bis das Fahrzeug M2 einen Zusammenstoß mit
dem Fahrzeug M1 davor erfährt, in Zeitintervallen. Die erste
Steuerschaltung 61 erzeugt ein Befehlssignal zur Betätigung
des ersten Vorlademechanismus PT1, um so den Sitzgurt 2 mit
der höheren Geschwindigkeit vb1x zurückzuziehen, wenn die ge
messene Relativgeschwindigkeit Δvc auf solche Weise zunimmt,
daß die berechnete Zeit Δtc kürzer ist als die Zeit tb1, wel
che der erste Vorlademechanismus PT1 benötigt, um die Schnal
le 6 mit der Geschwindigkeit vb1 über ihren vollständigen
Hub zurückzuziehen.
Unter Bezug auf Fig. 17 wird der Betrieb der fünften Ausfüh
rungsform weiter beschrieben. Im Schritt S1701 beginnt die
ser Vorgang, wenn die Entfernung Lc zwischen dem Fahrzeug M2
und dem Fahrzeug M1 davor kürzer ist als der meßbare Wert Lcx.
Im Schritt S1702 werden die Entfernung Lc und die Geschwindig
keit Δvc des Fahrzeuges M1 in bezug auf das Fahrzeug M1 davor
gemessen. Die Relativgeschwindigkeit Δvc ist gegeben durch
Δvc = v2 - v1, wobei v2 die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs
M2 ist, und v1 die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges M1 da
vor. Das Fahrzeug M2 kann ein angehaltenes Fahrzeug sein, oder
durch ein feststehendes Objekt ersetzt werden. In diesem Fall
ist die Geschwindigkeit v1 gleich Null. Im Schritt S1703 wird
die Zeit Δtc berechnet, welche das Fahrzeug M2 benötigt, bis
es einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug M1 davor erfährt, und
zwar als Δtc = Lc/Δvc. Im Schritt S1704 wird die Zeit tb1max
berechnet, welche die Schnalle 6 benötigt, um über die
vollständige Länge oder den vollständigen Hub zurückgezogen
zu werden, auf der Grundlage des vollen Hubes Lb1max der
Schnalle 6 und der Geschwindigkeit vb1, mit welcher sich der
Elektromotor 11 dreht, um die Schnalle 6 zurückzuziehen. Im
Schritt S1705 erfolgt eine Bestimmung, ob die berechnete Zeit
Δτχ größer ist als die Zeit tb1max, welche der erste Vorlade
mechanismus PT1 benötigt, um die Schnalle 6 über den vollen
Hub zurückzuziehen, und kleiner als die Zeit (tb1max + tbα),
wobei tba einen kurzen Zeitraum anzeigt. Ist Δtc < (tb1max +
tbα), dann werden im Schritt S1702 die Relativgeschwindigkeit
Dvc und die Entfernung Lc erneut berechnet. Ist Δtc < tb1max,
dann bedeutet dies, daß die Schnalle 6 nicht über ihren vol
len Hub zurückgezogen werden kann, wenn die Motorgeschwindig
keit gleich vb1 ist, und es wird eine höhere Geschwindigkeit
vb1x berechnet, im Schritt S1706, um folgende Bedingung zu
erfüllen: Lb1max/vb1x < Δtcx. Im Schritt S1707 erzeugt die
erste Steuerschaltung 61 ein erstes Befehlssignal, welches
den Gurtklemmechanismus 14 dazu veranlaßt, die Rückziehvor
richtung 1 zu verriegeln, um so ein weiteres Herausziehen des
Sitzgurtes 2 zu verhindern. Im Schritt S1708 wird der Strom
Ix berechnet, welchen der Elektromotor 11 benötigt, um den
Sitzgurt 2 mit der berechneten Geschwindigkeit vb1x zurückzu
ziehen. Im Schritt S1709 erzeugt die erste Steuerschaltung
61 einen Befehl zum Liefern des Stroms Ix, um den Elektro
motor 11 so zu betreiben, daß er den Sitzgurt 2 mit der Ge
schwindigkeit vb1x zurückzieht. Im Schritt S1710 erfolgt eine
Ermittlung, ob die auf den Sitzgurt 2 ausgeübte Spannung das
erste Ausmaß F1 erreicht oder nicht. Ist F < F1, dann wird
der Elektromotor 11 weiter mit dem Strom Ix versorgt, um den
Sitzgurt 2 zurückzuziehen. Ist F = F1, dann wird der Elektro
motor 11 im Schritt S1714 angehalten.
Ist tb1max < Δtc < tb1max + tbα, dann erzeugt die erste
Steuerschaltung 61 ein erstes Befehlssignal, welches den
Gurtklemmechanismus 14 dazu veranlaßt, die Rückziehvorrich
tung 1 zu verriegeln, um so ein weiteres Herausziehen des
Sitzgurtes 2 zu verhindern, im Schritt S1711. Im Schritt S1712
wird auch das erste Befehlssignal so angelegt, daß die Strom
quelle mit dem Elektromotor 11 verbunden wird, welcher sich
daher dreht, um den Sitzgurt 2 mit der Geschwindigkeit vb1
zurückzuziehen. Im Schritt S1713 erfolgt eine Bestimmung, ob
die Spannung F, die auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird, das er
ste Ausmaß F1 erreicht oder nicht. Die Spannung F des Sitz
gurtes 2 wird auf der Grundlage des Sensorsignals gemessen,
welches der ersten Steuerschaltung 61 von der Lastzelle 15
zugeführt wird. Ist die gemessene Spannung F kleiner als das
erste Ausmaß F1, dann bleibt der Elektromotor 11 mit der
Stromquelle verbunden, um die Schnalle 6 weiter zurückzu
ziehen, im Schritt S1712. Erreicht die gemessene Spannung F
das erste Ausmaß F1, dann unterbricht im Schritt S1714 die
erste Steuerschaltung 61 das erste Befehlssignal, um den
Elektromotor 11 von der Stromquelle abzutrennen. Dies beendet
das Zurückziehen des Sitzgurtes 2 und hält den Sitzgurt 2 in
der zweiten Passagierrückhalteposition.
Im Schritt S1715 erfolgt eine Ermittlung, ob ein Fahrzeug
zusammenstoß festgestellt oder nicht, trotz der Versuche des
Fahrers, den Fahrzeugzusammenstoß zu verhindern. Diese Er
mittlung erfolgt auf der Grundlage eines Signals, welches
eine abrupte Fahrzeugverzögerung anzeigt, und von dem G-Sen
sor 16 der zweiten Steuerschaltung 17 zugeführt wird. Ist
die Antwort auf diese Abfrage "JA", dann erzeugt die zweite
Steuerschaltung 17 ein zweites Befehlssignal, im Schritt
S1716, um die explosive Vorladevorrichtung 18 dazu zu veran
lassen, den Sitzgurt 2 momentan aus der zweiten Passagier
rückhalteposition in die dritte Passagierrückhalteposition
zurückzuziehen, um so ein zweites Ausmaß F2 an Spannung auf
den Sitzgurt 2 auszuüben. Falls kein eine abrupte
Fahrzeugverzögerung anzeigendes Signal auftritt, nachdem eine
ausreichende Zeit verstrichen ist, die länger ist als die Zeit
Δtc, so bedeutet dies, daß der Fahrzeugzusammenstoß vermieden
wurde, und dann erzeugt im Schritt S1717 die erste Steuer
schaltung 61 ein Rückkehrsignal, um die Richtung des Elektro
motors 11 umzukehren, und so die Schnalle 6 in ihre Ausgangs
lage zurückzubringen. Im Schritt S1718 erzeugt die erste
Steuerschaltung 61 einen Befehl zur Freigabe des Rückziehvor
richtungs-Verriegelungszustands des Gurtklemmechanismus 14.
Nunmehr wird angenommen, wenn die Entfernung Lc zwischen dem
Fahrzeug M2 und dem Fahrzeug M1 davor in einen meßbaren Be
reich unterhalb des Wertes Lcx gelangt, in welchem der Ultra
schallsensor 12 für die Messungen der Entfernung Lc und der
Geschwindigkeit Δvc des Fahrzeugs M2 in bezug auf das Fahr
zeug M1 davor eingesetzt werden kann, daß die Relativgeschwin
digkeit Δvc einen so kleinen Wert aufweist, daß die Zeit Δtc
(= Lc/Δvc), welche abläuft, bis das Fahrzeug M2 mit dem Fahr
zeug M1 davor zusammenstoßen kann, länger ist als die Zeit
tb1max, welche der erste Vorlademechanismus PT1 benötigt, um
die Schnalle 6 über deren vollständigen Hub zurückzuziehen,
wie durch den Punkt A angedeutet ist. In diesem Fall kann der
erste Vorlademechanismus PT1 das Rückziehen der Schnalle 6
vor dem Fahrzeugzusammenstoß fertigstellen, obwohl der Sitz
gurt 2 mit der Geschwindigkeit vb1 zurückgezogen wird. Wenn
die Entfernung Lc zwischen dem Fahrzeug M2 und dem Fahrzeug
M1 davor in den meßbaren Bereich unterhalb des Wertes Lcx
gelangt, und die Relativgeschwindigkeit Δvc einen so hohen
Wert aufweist, daß die Zeit Δtc (= Lc/Δvc), welche abläuft,
bis das Fahrzeug M2 mit dem Fahrzeug M1 davor zusammenstoßen
könnte, kürzer ist als die Zeit tb1max, welche der erste
Vorlademechanismus PT1 benötigt, um die Schnalle 6 über deren
vollständigen Hub zurückzuziehen, wie durch den Punkt B ange
deutet ist, so kann der erste Vorlademechanismus PT1 nicht
das Zurückziehen der Schnalle 6 fertigstellen, bevor der
Fahrzeugzusammenstoß auftritt, wenn der Sitzgurt 2 mit der
Geschwindigkeit vb1 zurückgezogen wird. In diesem Fall wird
die Sitzgurt-Rückziehgeschwindigkeit von dem Wert vb1 auf
den Wert vb1x erhöht.
Unter Bezugnahme auf Fig. 19 wird nunmehr eine abgeänderte
Form der fünften Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
Bei dieser Abänderung ist die erste Steuerschaltung 61 so
ausgebildet, daß sie die Entfernung Lc zwischen dem Fahrzeug
M2 und dem Fahrzeug M1 davor mißt, sowie die Geschwindigkeit
Dvc des Fahrzeugs M2 in bezug auf das Fahrzeug M1 davor, und
die Zeit Δvc berechnet, welche abläuft, bis das Fahrzeug M2
einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug M1 davor erfahren könnte,
als Δtc = Lc/wc. Die erste Steuerschaltung 61 mißt darüber
hinaus die Geschwindigkeit Δvcy des Fahrzeugs M2 in bezug auf
das Fahrzeug M1 davor, wenn die Entfernung Lc in den meßbaren
Bereich unterhalb einer Entfernung Lcy gelangt. Die erste
Steuerschaltung 61 berechnet die Zeit Δtcy, die abläuft, bis
das Fahrzeug M2 mit dem Fahrzeug M1 davor zusammenstoßen könn
te, als Δtcy = Lcy/Δvcy. Die erste Steuerschaltung 61 berech
net einen Strom Iy, um eine Sitzgurt-Rückziehgeschwindigkeit
vb1y zu erreichen, welche die Bedingung vb1y < Lb1/Δtcy er
füllt, aus einer Beziehung von Lb1/vb1y, wobei Lb1 der voll
ständige Hub der Schnalle 6 ist. Der an den Elektromotor 11
angelegte Strom wird auf den berechneten Wert Iy eingeregelt.
Wenn die Entfernung Lc in den meßbaren Bereich unterhalb des
Wertes Lcy gelangt, wie durch den Punkt C angedeutet, so wird
die Relativgeschwindigkeit Δvcy gemessen. Die Geschwindigkeit
vb1y, mit welcher sich der Elektromotor 11 dreht, um die
Schnalle 6 zurückzuziehen, wird aus der Beziehung Lb1/vb1y <
Δtcy berechnet, um die Bedingung vb1y < Lb1/Δtcy zu erfüllen,
so daß die Schnalle 6 über ihren vollständigen Hub innerhalb
der berechneten Zeit Δtcy zurückgezogen werden kann. Der Strom
Iy, der für den Elektromotor 11 erforderlich ist, daß dieser
so arbeitet, daß er den Sitzgurt 2 mit der Geschwindigkeit
vb1y zurückzieht, wird aus der Beziehung von Fig. 20 berech
net. Der Elektromotor 11 wird so gesteuert, daß er bei der
berechneten Geschwindigkeit vb1y arbeitet. Bei dieser Modifi
kation werden die Entfernung Lc und die Relativgeschwindig
keit Δvc nur einmal gemessen, wenn die Entfernung Lc gleich
dem vorbestimmten Wert Lcy ist.
In den Fig. 21A bis 21C ist eine geänderte Form des ersten
Vorlademechanismus PT1 gezeigt. Bei dieser Modifikation weist
der erste Vorlademechanismus PT1 einen Draht 74 auf, der mit
dem oberen Ende einer Rückziehvorrichtung 71 verbunden ist,
deren unteres Ende mit der Fahrzeugkarosserie über eine Zug
feder 72 verbunden ist. Der Draht 74 ist um eine Riemenschei
be herumgeschlungen, die von einem Elektromotor 75 angetrie
ben wird, der fest auf der Fahrzeugkarosserie angebracht ist.
Ein Verriegelungsmechanismus 76 ist vorgesehen, um die Riemen
scheibe zu verriegeln.
Wenn ein Fahrzeugzusammenstoß befürchtet wird, erzeugt die
Steuereinheit G10 ein Befehlssignal, um den Elektromotor 75
zu betätigen, so daß der Draht 74 zurückgezogen wird. Dies
führt dazu, daß die Rückziehvorrichtung 71 sich nach oben be
wegt, während sie die Zugfeder 72 auseinanderzieht. Wenn der
Zug oder die Spannung, der auf die Zugfeder 72 ausgeübt wird,
ein erstes Ausmaß F1 erreicht, hält die Steuereinheit G10
den Elektromotor 75 an, um das Zurückziehen des Drahtes 74
zu beenden, und betätigt den Verriegelungsmechanismus 76, um
die Rückziehvorrichtung 71 an dem momentanen Ort zu halten,
wie in Fig. 21A gezeigt ist. Besteht eine hohe Gefahr für
einen Fahrzeugzusammenstoß, so wird der Verriegelungsmecha
nismus 76 freigegeben. Dies ermöglicht es der Zugfeder 72,
den Sitzgurt mit dem ersten Ausmaß F1 an Spannung anzuziehen,
wie in Fig. 21B gezeigt ist, um so den Durchhang vor dem
Fahrzeugzusammenstoß zu absorbieren. Wenn ein Fahrzeugzusam
menstoß vermieden wurde, erzeugt die erste Steuereinheit G10
ein Befehlssignal, welches den Elektromotor 75 zur Bewegung
der Rückziehvorrichtung 71 veranlaßt, während die Zugfeder 72
ausgezogen wird, wie in Fig. 21C gezeigt ist. Der Verriege
lungsmechanismus 76 wird so betätigt, daß er die Rückziehvor
richtung 71 an dem momentanen Ort hält.
Bei dieser Modifikation kann der Elektromotor 75 die Rückzieh
vorrichtung mit niedriger Geschwindigkeit bewegen, bis die
nächste Gefahr für einen Fahrzeugzusammenstoß auftritt, nach
dem vorher ein Fahrzeugzusammenstoß vermieden wurde. Diese
Maßnahme ist in der Hinsicht wirksam, daß sie das Erforder
nis eines starken Elektromotors ausschaltet, der mit hoher
Geschwindigkeit läuft.
In Fig. 22 ist eine weitere modifizierte Form des ersten Vor
lademechanismus PT1 gezeigt. Bei dieser Abänderung weist der
erste Vorlademechanismus PT1 eine Kolben/Zylinder-Einheit PS
auf, die mit einem Zylinder 83 versehen ist, der auf der Fahr
zeugkarosserie angebracht ist, und mit einem Kolben 82, der
hin- und herbeweglich innerhalb des Zylinders 83 angeordnet
ist. Der Kolben 82 unterteilt den Zylinder 83 in eine erste
und zweite Kammer 83a bzw. 83b an seinen entgegengesetzten
Seiten. Die erste Kammer 83a ist mit einer Druckquelle (Kom
pressor 84) über eine Leitung 86 verbunden, welche ein Steuer-
oder Regelventil 85 aufweist. Die zweite Kammer 84 ist mit
der Atmosphäre verbunden. Der Kolben 82 weist eine Kolben
stange 82a auf, die an eine Schnalle 81 zur Aufnahme einer
Zunge 4 angeschlossen ist, welche eine Öffnung aufweist,
durch welche der Sitzgurt 2 in Form einer Schleife geführt
ist.
Die Steuereinheit G10 erzeugt ein Steuersignal zum Öffnen des
Steuerventils 85, um so einen Druck von dem Kompressor 84 in
die erste Kammer 83a einzulassen, wenn ein Fahrzeugzusammen
stoß befürchtet wird. Dies führt dazu, daß sich der Kolben 82
nach unten bewegt, um die Schnalle 81 zurückzuziehen, und so
den Durchhang in dem Sitzgurt 2 zu absorbieren.
Die Steuereinheit G10 kann so ausgebildet sein, daß sie ein
erstes Befehlssignal in Zeitintervallen erzeugt, um den er
sten Vorlademechanismus PT1 zu betätigen, und so die auf den
Sitzgurt 2 ausgeübte Spannung F auf das erste Ausmaß F1 in
mehreren Stufen während eines Zeitraums Δtc zu erhöhen, der
vergeht, bis das Fahrzeug M2 einen Zusammenstoß mit dem Fahr
zeug M1 davor erfährt, wie im Zusammenhang mit der dritten
Ausführungsform beschrieben wurde.
Fig. 23 zeigt Änderungen der Spannung F, die auf den Sitzgurt
2 ausgeübt wird, im Verlauf der Zeit, wenn der erste Vorlade
mechanismus PT1 so arbeitet, daß er die Spannung F, die auf
den Sitzgurt 2 ausgeübt wird, in der Stufen Während des Zeit
raums Δtc erhöht. In der ersten Betriebsstufe wird die Zeit
Δtc berechnet, welche verstreicht, bis das Fahrzeug M2 mit
dem Fahrzeug M1 davor zusammenstößt. Wenn die berechnete Zeit
Δtc die Zeit (1/4). Tb erreicht, welche der erste Vorlademecha
nismus PT1 benötigt, um den vollen Hub der Schnalle 81
aus ihrer Ursprungslage in die erste Halteposition zurück
zuziehen, um so ein Viertel des ersten Ausmaßes F1 der Span
nung auf den Sitzgurt 2 in einer Zeit (1/4). Tb auszuüben. Das
Steuerventil 84 öffnet daher so, daß ein Druck P1 in die erste
Kammer 83a geleitet wird. Der Druck P1 ist gegeben durch P1 =
F1/4 × S), wobei S die Fläche des Kolbens 82 ist. Die Schnal
le 81 wird in der ersten Halteposition gehalten, in welcher
die Spannung F1/4, die auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird, und
die auf den Kolben 82 einwirkende Kraft bei Beendigung der
ersten Betriebsstufe ausgeglichen sind. Bei der zweiten Be
triebsstufe wird die Zeit Δtc erneut berechnet, die vergeht,
bis das Fahrzeug M2 mit dem Fahrzeug M1 davor zusammenstoßen
könnte. Erreicht die berechnete Zeit Δtc die Zeit (2/4). Tb,
welche der erste Vorlademechanismus PT1 benötigt, um den ver
bleibenden Hub der Schnalle 81 aus der ersten Halteposition
zurückzuziehen, so arbeitet der erste Vorlademechanismus PT1
so, daß er die Schnalle 81 aus der ersten Halteposition in
die zweite Halteposition zurückzieht, um so zwei Viertel des
ersten Ausmaßes F1 der Spannung auf den Sitzgurt 2 in einer
Zeit (2/4). tb auszuüben. Das Steuerventil 84 öffnet sich wei
terhin so, daß ein Druck P2 in die erste Kammer 83a eingeführt
wird. Der Druck P2 ergibt sich aus P2 = 2 × F1/(4 × S), wobei
S die Fläche des Kolbens 82 ist. Die Schnalle 81 wird in der
ersten Halteposition gehalten, in welcher die Spannung F1 ×
2/4, die auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird, und die auf den
Kolben 82 einwirkende Kraft bei Beendigung der zweiten Be
triebsstufe ausgeglichen sind. Nach Beendigung der zweiten
Betriebsstufe wird die Schnalle 81 in der zweiten Halteposi
tion gehalten. Nach Beendigung der zweiten Betriebsstufe
werden entsprechende Schritte wiederholt. Ist die vierte Be
triebsstufe ausgeführt, so erreicht die Spannung F, die auf
den Sitzgurt 2 ausgeübt wird, das erste Ausmaß F1. Die Länge
des Sitzgurtes 2 und daher die auf den Sitzgurt 2 ausgeübte
Spannung nimmt zu, wenn die Zeit Δtc abnimmt, die vergeht,
bis das Fahrzeug M2 einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug M1
davor erfährt. Selbst wenn die Schnalle 81 nicht über ihren
vollständigen Hub zurückgezogen wird, infolge eines abrupten
Anstiegs der Relativgeschwindigkeit Δvc, wenn ein Fahrzeug
zusammenstoß auftritt, wird ein großes Ausmaß an Spannung auf
den Sitzgurt 2 ausgeübt, um einen ordnungsgemäßen Passagier
rückhaltezustand zu erzielen. Da das Zurückziehen der Schnal
le 81 zu einem Zeitpunkt begonnen wird, der durch neue
Information bezüglich der Relativgeschwindigkeit Δvc und der
Entfernung Lc festgelegt wird, ist es möglich, eine schnelle
Reaktion auf eine Änderung der Relativgeschwindigkeit Δvc nach
der letzten Betriebsstufe zur Verfügung zu stellen. Darüber
hinaus wird die Schnalle 81 automatisch in einer Position an
gehalten, in welcher die auf den Sitzgurt 2 ausgeübte Span
nung und die auf den Kolben 82 einwirkende Kraft ausgeglichen
sind. Dies ist wirksam zur Vereinfachung der Steuereinheit
G10.
In Fig. 24 ist eine sechste Ausführungsform des Passagier-
Rückhaltegurtsystems gemäß der Erfindung gezeigt, wobei die
gleichen oder ähnliche Elemente durch gleiche Bezugszeichen
bezeichnet sind. Bei dieser Ausführungsform ist die zweite
Steuerschaltung 17 mit dem G-Sensor 16 verbunden, und mißt
die Fahrzeugverzögerung Gc, die im Falle des Abbremsens des
Fahrzeugs erzeugt wird. Die gemessene Fahrzeugverzögerung Gc
wird zusammen mit der gemessenen Entfernung Lc und der Rela
tivgeschwindigkeit Δvc dazu verwendet, die Zeit Δtcb zu be
rechnen, die verstreicht, bis das Fahrzeug M2 mit dem Fahr
zeug M1 davor zusammenstoßen könnte.
Unter Bezugnahme auf Fig. 25 wird der Betriebsablauf der sech
sten Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Im Schritt
S2501 werden die Entfernung Lc zwischen dem Fahrzeug M2 und
dem Fahrzeug M1 davor, die Geschwindigkeit Δvc des Fahrzeug
M1 in bezug auf das Fahrzeug M1 davor, und die Fahrzeugverzö
gerung Gc, die bei einem Fahrzeugbremsvorgang erzeugt wird,
gemessen. Im Schritt S2502 wird die Zeit Δtcb berechnet, die
verstreicht, bis das Fahrzeug M2 mit dem Fahrzeug M1 davor
zusammenstoßen könnte. Die Zeit Δtcb ergibt sich aus:
Im Schritt S253 wird die Zeit tb1max berechnet, welche die
Schnalle 6 benötigt, über die gesamte Länge oder den gesamten
Hub zurückgezogen zu werden, auf der Grundlage des vollstän
digen Hubes Lb1max der Schnalle 6 und der Geschwindigkeit vb1,
mit welcher sich der Elektromotor 11 dreht, um die Schnalle 6
zurückzuziehen. Im Schritt S2504 erfolgt eine Ermittlung, ob
die berechnete Zeit Δtcb größer ist als die Zeit tb1max, wel
che der erste Vorlademechanismus PT1 benötigt, um die Schnal
le 6 über den vollständigen Hub zurückzuziehen, und kleiner
ist als die Zeit (tb1max + tbα), wobei tba ein vorbestimmter
kurzer Zeitraum ist. Ist Δtc < tb1max + tba, so werden im
Schritt S2501 die Relativgeschwindigkeit Dvc und die Entfer
nung Lc erneut berechnet. Ist tb1max < Δtcb < tb1max + tbα,
so bedeutet dies, daß eine starke Gefahr dafür besteht, daß
das Fahrzeug M2 einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug M1 davor
erfährt, und dann erzeugt im Schritt S2505 die erste Steuer
schaltung 13 ein erstes Befehlssignal, welches den Gurtklemm
mechanismus 14 dazu veranlaßt, die Rückziehvorrichtung 1 zu
verriegeln, um so ein weiteres Herausziehen des Sitzgurtes 2
zu verhindern. Das erste Befehlssignal wird weiterhin dazu
angelegt, um die Stromquelle mit dem Elektromotor 11 zu ver
binden, der sich daher dreht, um im Schritt S2506 die Schnal
le 6 zurückzuziehen.
Im Schritt S2507 erfolgt eine Ermittlung, ob die Spannung F,
die auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird, das erste Ausmaß F1 er
reicht oder nicht. Die Spannung F des Sitzgurtes 2 wird auf
der Grundlage des Sensorsignals gemessen, welches der ersten
Steuerschaltung 13 von der Lastzelle 15 zugeführt wird. Wenn
die gemessene Spannung F das erste Ausmaß F1 erreicht, so be
deutet dies, daß der Sitzgurt 2 in die zweite Passagierrück
halteposition gebracht wurde, und im Schritt S2508 unterbricht
die erste Steuerschaltung 13 das erste Befehlssignal, um so
das Zurückziehen des Sitzgurtes 2 zu beenden. Andernfalls wird
der Elektromotor 11 weiter mit der Stromquelle verbunden, um
die Schnalle 6 im Schritt S2506 zurückzuziehen.
Im Schritt S2509 erfolgt eine Ermittlung, ob ein Fahrzeugzu
sammenstoß festgestellt wird oder nicht, trotz der Versuche
des Fahrers, den Fahrzeugzusammenstoß zu vermeiden. Diese Er
mittlung erfolgt auf der Grundlage eines Signals, welches ei
ne abrupte Fahrzeugverzögerung anzeigt, und von dem G-Sensor
16 der zweiten Steuerschaltung 17 zugeführt wird. Ist die Ant
wort auf diese Frage "JA", dann erzeugt die zweite Steuer
schaltung 17 das zweite Befehlssignal im Schritt S2510, um
den zweiten Vorlademechanismus PT2 (explosive Vorladevorrich
tung 18) dazu zu veranlassen, den Sitzgurt 2 momentan aus der
zweiten Passagierrückhalteposition in die dritte Passagier
rückhalteposition zurückzuziehen, in welcher das zweite Aus
maß F2 der Spannung auf den Sitzgurt 2 ausgeübt wird. Wenn
kein eine abrupte Fahrzeugverzögerung anzeigendes Signal auf
tritt, nachdem eine ausreichende Zeit verstrichen ist, die
länger ist als die Zeit Δtc, so bedeutet dies, daß der Fahr
zeugzusammenstoß vermieden wurde, und im Schritt S2511 erzeugt
die erste Steuerschaltung 13 das Rückkehrsignal, um die Rich
tung des Elektromotors 11 umzukehren. Dies führt dazu, daß
die Schnalle 6 in ihre Ursprungslage zurückgebracht wird, in
welcher der Sitzgurt 2 in die erste oder normale Passagier
rückhalteposition gebracht wird. Im Schritt S2513 veranlaßt
die erste Steuerschaltung 13 den Gurtklemmechanismus 14 dazu,
seinen Rückziehvorrichtungs-Verriegelungszustand zu lösen.
Die Steuereinheit G10 von Fig. 1 ist so ausgebildet, daß sie
die Zeit Δτχ berechnet, die verstreicht, bis das Fahrzeug M2
mit dem Fahrzeug M1 davor zusammenstößt, und zwar auf solche
Weise, daß der erste Vorlademechanismus PT1 das Zurückziehen
des vollen Hubes der Schnalle 6 beenden kann, um ein erstes
Ausmaß F1 an Spannung auf den Sitzgurt 2 auszuüben, bevor der
Fahrzeugzusammenstoß auftritt, selbst wenn der Fahrer beim
Fahren schläft und keine Fahrzeugbremsung durchgeführt wird.
Normalerweise führt der Fahrer eine Bremsbetätigung zum Ab
bremsen des Fahrzeugs durch, um die Relativgeschwindigkeit
Δvc zu verringern, wenn er (oder sie) fühlt, daß die Gefahr
eines Zusammenstoßes besteht. Bei dieser Ausführungsform wird
die Fahrzeugverzögerung Gc zur Berechnung der Zeit Δtcb ver
wendet, die verstreicht, bis das Fahrzeug M2 mit dem Fahrzeug
M1 davor zusammenstoßen kann. Dies ist in der Hinsicht wirk
sam, daß die Frequenz verringert wird, mit welcher der erste
Vorlademechanismus PT1 arbeitet.
Zwar wurde die Erfindung im Zusammenhang mit Passagier-Rück
haltegurtsystemen beschrieben, jedoch wird darauf hingewiesen,
daß sich die Erfindung ebenso bei Rückhaltegurtsystemen ein
setzen läßt, die in Schiffen, Flugzeugen und anderen Fahrzeu
gen verwendet werden.
Claims (10)
1. Passagier-Rückhaltegurtsystem zur Verwendung mit einem in
einem Fahrzeug angebrachten Sitz, mit:
einem Sitzgurt (2) zum Sichern eines Passagiers auf dem Sitz (7) in einer Sitzposition;
einem Gurtstrammer (1), der auf ein Steuersignal reagiert, um so den Passagier auf dem Sitz (4) zurückzuhalten,
einer Einrichtung (12) zum Messen der Entfernung und der Geschwindigkeit des Fahrzeugs in bezug auf ein Objekt sowie einer Einrichtung zur Berechnung einer Zeit, nach der ein Fahrzeug-Zusammenstoß mit dem Objekt erwartet wird, und einer Steuereinheit (G10) zur Erzeugung des Steuersignals, das rechtzeitig die Kraft des Gurtstrammers (1) erhöht, wenn ein Fahrzeug-Zusammenstoß erwartet wird, und eines zweiten Steuer signals, das die Kraft des Gurtstrammers (1) reduziert, wenn kein Fahrzeug-Zusammenstoß erwartet wird;
dadurch gekennzeichnet, daß
der steuerbare Gurtstrammer (1) als Vorstrammer (PT1) ausgebil det ist, der vor dem Fahrzeug-Zusammenstoß nur bis zu einer vorgegebenen Vorspannkraft (F1) wirksam ist, und daß ein weite rer Gurtstrammer (PT2) vorgesehen ist, der ausgelöst wird, wenn ein Fahrzeug-Zusammenstoß festgestellt wird.
einem Sitzgurt (2) zum Sichern eines Passagiers auf dem Sitz (7) in einer Sitzposition;
einem Gurtstrammer (1), der auf ein Steuersignal reagiert, um so den Passagier auf dem Sitz (4) zurückzuhalten,
einer Einrichtung (12) zum Messen der Entfernung und der Geschwindigkeit des Fahrzeugs in bezug auf ein Objekt sowie einer Einrichtung zur Berechnung einer Zeit, nach der ein Fahrzeug-Zusammenstoß mit dem Objekt erwartet wird, und einer Steuereinheit (G10) zur Erzeugung des Steuersignals, das rechtzeitig die Kraft des Gurtstrammers (1) erhöht, wenn ein Fahrzeug-Zusammenstoß erwartet wird, und eines zweiten Steuer signals, das die Kraft des Gurtstrammers (1) reduziert, wenn kein Fahrzeug-Zusammenstoß erwartet wird;
dadurch gekennzeichnet, daß
der steuerbare Gurtstrammer (1) als Vorstrammer (PT1) ausgebil det ist, der vor dem Fahrzeug-Zusammenstoß nur bis zu einer vorgegebenen Vorspannkraft (F1) wirksam ist, und daß ein weite rer Gurtstrammer (PT2) vorgesehen ist, der ausgelöst wird, wenn ein Fahrzeug-Zusammenstoß festgestellt wird.
2. Passagier-Rückhaltegurtsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kraftmesseinrichtung (15) zur Messung
der Vorspannkraft vorgesehen ist.
3. Passagier-Rückhaltegurtsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Test-Vorspannungs-Zyklus
vorgesehen ist, um die Laufzeit (t1b) des Vorstrammers (PT1)
bis zum Erreichen der Vorspannkraft (F1) zu ermitteln, wobei
diese Laufzeit (t1b) in der Steuereinheit (13) gespeichert
wird.
4. Passagier-Rückhaltegurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Gurtstrammer (PT2)
mit einem explosiven Treibmittel betrieben wird und der Gurt
dabei um eine vorbestimmte Länge eingezogen wird.
5. Passagier-Rückhaltegurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung in mehreren
Kraftstufen nacheinander erfolgt.
6. Passagier-Rückhaltegurtsystem nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kraftstufen gleich groß sind.
7. Passagier-Rückhaltegurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufgeschwindigkeit des
Vorstrammers (PT1) über dem Vorstrammweg zunimmt.
8. Passagier-Rückhaltegurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Berechnung der Zeit
(Δtcb) bis zum Fahrzeug-Zusammenstoß aus der
Relativgeschwindigkeit, (Δvc) und dem Abstand (Lc) zusätzlich
die gemessene Fahrzeugbeschleunigung (Gc) nach folgender Formel
berücksichtigt wird.
berücksichtigt wird.
9. Passagier-Rückhaltegurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorstrammer (PT1) als
Federstrammer (Feder 72) ausgebildet ist, der durch einen
Elektromotor (75) gesteuert wird, wobei der Elektromotor (75)
eine Riemenscheibe antreibt, die über ein Zugmittel (74) mit
dem beweglichen Ende der Feder (72) verbunden ist.
10. Passagier-Rückhaltegurtsystem nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorstrammer (PT1) durch
Fluiddruck betätigt wird und an dem Gurtschloß (81) eines
Dreipunktgurtes (2) angreift.
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