DE4410672C2 - Verfahren zur Wiederverwertung von Kunststoff - Google Patents
Verfahren zur Wiederverwertung von KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Wiederverwertung von Kunststoff und/oder
Kunststoffgemischen.
Um ein weiteres Anwachsen der Müllberge zu verhindern,
kann zusätzlich zur Müllvermeidung, d. h. dem Verzicht
auf Kunststoffe, und der Müllverbrennung auch das
Recycling von Kunststoffen in Betracht gezogen werden.
Aufgrund der Vielzahl von Kunststoffen, die heute ein
gesetzt werden, ist das Hauptproblem die Trennung der
einzelnen Kunststoffsorten, um beim anschließenden Re
cyclingverfahren nur sortenreine Kunststoffe zu erhal
ten. Derzeit erfolgt die Trennung dergestalt, daß die
Kunststoffe zu feinem Pulver oder Granulat zermahlen
und anschließend in wäßrige Lösungen unterschiedli
cher Dichte gegeben werden. Aufgrund der ebenfalls un
terschiedlichen Dichte der einzelnen Kunststoffsorten
schwimmen bestimmte Kunststoffe an der Oberfläche der
wäßrigen Lösungen oder versinken in der Lösung. Wird
dieses Verfahren mehrmals hintereinander mit verschie
denen wäßrigen Lösungen unterschiedlicher Dichte an
gewandt, können die Kunststoffe sortenrein getrennt
werden.
Nachteilig an dem beschriebenen Verfahren ist jedoch,
daß es sehr aufwendig ist und nur verhältnismäßig ge
ringe Mengen an Kunststoff getrennt werden können,
d. h. der Durchsatz bei einer derartigen Trennungsan
lage pro Zeiteinheit ist relativ gering.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren zur Wiederverwertung von
Kunststoff vorzusehen, bei dem große Mengen an
Kunststoff pro Zeiteinheit ohne vorherige Sortierung
in Produkte mit anderen
Eigenschaften umgewandelt, d. h. bzw. gecrackt werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
der granulierte oder pulverisierte Kunststoff mit Hil
fe eines Trägermediums durch einen Einrohrreaktor
transportiert wird, wobei er durch Energiezufuhr stu
fenweise in eine gasförmige Phase überführt wird, wo
nach eine fraktionierte Kondensation stattfindet, wo
bei durch ein gezieltes Cracken und anschließendes Ab
scheiden eine Auftrennung der erzeugten Produkte er
folgt.
Statt einer Einbringung des Kunststoffs in Granulat-
oder Pulverform kann er auch in aufgeschmolzener,
extrudierter, flüssiger oder pastöser Form in den
Einrohrreaktor eingebracht werden. Auf diese Weise
kann gegebenenfalls auf ein Trägermedium verzichtet
werden. Das gleiche gilt eventuell, wenn unter Aus
nutzung der Schwerkraft, z. B. bei einem senkrecht
stehenden Einrohrreaktor, zerkleinerter Kunststoff
eingebracht wird.
Dabei ist es möglich, durch gezieltes Cracken eine
Verkürzung der Kunststoffmoleküle auf verwertbare Pro
dukte, z. B. Schmierstoffe, Kraftstoffe, Brennstoffe
oder Gase wie Ethylen, Butylen, Propan, Äthan zu er
zeugen.
Die Erfindung löst das Problem durch ein Verfahren,
bei dem die Kunststoffe in einem Einrohrreaktor stu
fenweise immer höher erwärmt oder von einer Maximal
temperatur aus stufenweise immer weiter abgekühlt wer
den, und zwar in jeder Stufe auf eine für die in der
anschließenden Trennung jeweils gewünschte Qualität
erforderliche genaue Temperatur und den entsprechenden
genauen Druck (Unter- oder Überdruck) bei exakt ein
stellbarer Verweilzeit in dem Reaktor, wobei nach und
nach je nach erreichter Temperatur und Druck eine Auf
trennung (Zerlegung) in ein Gemisch von festen, flüs
sigen und gasförmigen Produktanteilen erfolgt, wobei
am Ende jeder Stufe der vergaste bzw. verdampfte
Kunststoffnebel unmittelbar ohne Speicherung und so
fort abgeschieden und zu dem gewünschten Produkt wei
terverarbeitet wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durchströmt der
Kunststoff in aufgeschmolzener Form unverdünnt oder
gelöst bzw. aufgeschlämmt in einem Lösungsmittel bzw.
in Pulver- oder Granulatform mit hoher Strömungsge
schwindigkeit den Einrohrreaktor. Die Verweilzeit des
Kunststoffes in dem Reaktor ist sehr gering und kann
mit äußerster Präzision genau eingestellt werden.
Unter "Reaktor" sei dabei auch schon eine Einrohranla
ge verstanden, da
in dem Einrohrreaktor eine che
mische Reaktion stattfindet.
Es kann auch ein Lösen in einem Lösemittel stattfin
den. Dieses kann unterstützt werden durch ein Ab
destillieren des Lösemittels mit oder ohne gecrackte
Anteile des Kunststoffes.
Einrohrreaktoren sind zwar für die kontinuierliche Po
lymerisation von Kunststoffen und neuerdings für die
Druckhydrierung von Kohle bekannt und wurden auch
schon mit Erfolg zur Aufbereitung von Altöl einge
setzt.
So ist z. B. in der DE-OS 36 38 606, der DE-OS 37 03 110,
der DE-OS 41 14 883 sowie einem Artikel in der
Zeitschrift "Tribologie und Schmierungstechnik", 39
(1992), S. 95-99, beschrieben, Altöl durch Destilla
tion und Rektifikation wieder in Neuöl zurückzuführen.
In den genannten Druckschriften sind keine Pyroly
se-Verfahren beschrieben, sondern, wie bereits er
wähnt, Rektifikations- bzw. Destillationsverfahren,
die eine physikalische Auftrennung des eingesetzten
Stoffgemisches bewirken, ohne seine chemische Natur zu
verändern.
Zwar werden in den genannten Druckschriften Crackpro
zesse bereits angesprochen, diese Crackprozesse dienen
jeweils jedoch zur Entfernung von schädlichen
Nebenbestandteilen aus dem Einsatzprodukt.
Bei der Druckhydrierung von Kohle müssen lange Mole
külketten hydriert werden, weshalb der Vorgang nur bei
hohen Temperaturen und Drücken durchgeführt werden
kann. Bei Altöl, das seine Schmierwirkung behalten
soll, muß dagegen das Aufbrechen verhindert werden.
Der Einrohrreaktor hat sich ebenfalls bewährt bei der
Erzeugung von Hochdruckpolyethylen. Für diese, voll
kommen unterschiedliche Ziele verfolgenden Verfahren,
hat der Einrohrreaktor seine Eignung bewiesen.
Bei einem Verzicht auf ein Trägermedium lassen sich
Kosten bei der Aufbereitung bzw. dem Recycling von
Kunststoffen einsparen. Durch das Eingeben des Kunst
stoffes in bereits aufgeschmolzener oder flüssiger
oder pastöser Form wird weniger Energie benötigt, um
den Kunststoff in eine gasförmige Phase überzuführen,
als dies beim Eingeben des Kunststoffes in fester Form
der Fall ist.
In vorteilhafter Weise kann das Trägermedium als Reak
tionspartner und/oder Lösungsmittel bei der Aufberei
tung des Kunststoffes wirken.
Hierdurch kann sich das Zugeben weiterer Reaktions
partner, die für die Aufarbeitung
der Kunststoffe notwendig sind, erübrigen oder zumin
dest eingeschränkt werden, so daß auf aufwendige Zu
führ- und Dosiereinrichtungen wenigstens teilweise
verzichtet werden kann und eine entsprechende Anlage,
in der das erfindungsgemäße Verfahren angewendet wer
den soll, kostengünstiger erstellt werden kann.
Alternativ kann als Trägermedium auch ein flüssiges
Medium verwendet werden.
Der Kunststoff kann ebenfalls direkt in aufgeschmolze
ner (z. B. als extrudiertes Material) Form mit oder
ohne Lösemittel in den Einrohrreaktor eingebracht wer
den.
Der Reaktor kann in Teilbereichen in der Flüssigphase
betrieben werden.
Durch das günstige Verhältnis Wärmeübergangsfläche zu
Reaktorinhalt des Einrohrreaktors ist eine sehr genaue
Temperaturführung, sowie eine schnelle Wärmezufuhr
möglich. Das gleiche gilt bei Kühlvorgängen. Aufgrund
der genauen Temperaturführung können scharf geschnit
tene Fraktionen hergestellt werden, denn es sind Tem
peraturgenauigkeiten von 1 K und weniger möglich. Da
durch bedingt sind ebenfalls chemische Reaktionen mög
lich, welche bisher nicht durchgeführt werden konnten.
Weiterhin ergeben sich sicherheitstechnische Vorteile
aufgrund der kleinen Volumen, die sich in dem Einrohr
reaktor befinden, welche exakt in Druck und Temperatur
geführt, überwacht und beherrschbar sind. Einzuführen
de gefährliche Chemikalien, wie z. B. Natrium, werden
nur in kleinen und damit ungefährlichen Mengen gehand
habt und dosiert.
Durch die Möglichkeit, Sektionen des Reaktors unter
unterschiedlichen Drücken (Atmosphärendruck, Vakuum,
Überdruck) zu fahren, können chemische Reaktionen kon
tinuierlich durchgeführt werden, z. B. kann durch Ein
speisung von Natrium schädliches Chlor als Kochsalz ge
bunden werden, das dann am Ende des Reaktors ausge
schieden werden kann. Es kann z. B. auch NaOH einge
speist werden, um im Reaktor
dann die
gewünschten Reaktionen auszulösen und
dann ebenfalls Chlor als Kochsalz zu binden. Es kön
nen hierzu aber auch andere bekannte Verfahren ange
wendet werden. Das Verfahren wird in der Anfangsstufe
des Reaktors auf einer Temperatur im Bereich von ca.
150 bis 900°C gefahren und der Druck beträgt zwischen
1 mbar absolut und 10 bar absolut, vorzugsweise Vaku
um.
Die Natronlauge, oder auch andere, als Hilfschemika
lien bezeichnete Zusatzstoffe, können in das Produkt
vor Eintritt in den Einrohrreaktor zugegeben werden.
Eine Dosierung ist auch möglich längs des Reaktors an
den zur Reaktion erforderlichen Stellen des Einrohr
reaktors bzw. längs des Einrohrreaktors an den Zonen
bzw. Stellen, an welchen die erforderliche Aktivie
rungsenergie des Produktmoleküls erreicht ist.
Eine Verbesserung der Qualität kann in bekannter Weise
durch Rücklaufbeimischungen erfolgen. Es kann eben
falls eine Rücklaufbeimischung erfolgen durch den aus
den Abscheidern abgetrennten Dampf bzw. Sumpf. In die
sem Falle werden z. B. durch Prallbleche oder Einbau
ten, welche die elektrolytischen bzw. magnetischen
Kräfte der Moleküle ausnutzen bzw. durch mechanisch
angetriebene Rotorkörper, die im Dampf enthaltenen
Flüssigkeitsstoffe ausgeschieden und zu der vorherge
henden Stufe zurückgeführt. Dieses Produkt kann auch
der nächsten Stufe beigemischt werden.
Als Hilfschemikalien können insbesondere Verbindungen
der ersten, zweiten und dritten Hauptgruppe und Über
gangselemente des Periodensystems verwendet werden,
insbesondere Salze organischer Säuren, Carbonate,
Hydroxide und Oxide von Lithium, Natrium, Kalium,
Magnesium, Calcium, Barium und Aluminium sowie Titan,
Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Zink oder aber
Wasser.
Wie schon erwähnt, ist der Einrohrreaktor im Gegensatz
zu den bekannten Autoklav-Reaktoren besonders günstig
für die Kühlung, d. h. die Wärmeabfuhr eines exothermen
Vorganges. Es ist möglich, die gesamte Reaktionswärme
über die Reaktorwandung an ein äußeres Kühlmedium ab
zuführen und gegebenenfalls zurückzugewinnen. Eine
derartige Rückgewinnung bewirkt eine Senkung der Pro
duktionskosten.
Der Erfinder hat erkannt, daß es der Einrohrreaktor
ermöglicht, die Verweilzeit des Kunststoffes im Reak
tor außerordentlich kurz zu halten und diese exakt auf
Sekunden- oder sogar Millisekundengenauigkeit zu steu
ern.
Die Ge
schwindigkeiten innerhalb des Einrohrreaktors können
bis Schallgeschwindigkeit oder sogar darüber steigen
und damit die Verweilzeit ganz beträchtlich verringert
werden, d. h. je höher die Temperatur gewählt wird,
desto größer muß die Geschwindigkeit und damit die
entsprechende Verkürzung der Verweilzeit werden.
Außerdem findet in einem solchen Einrohrreaktor eine
starke Verwirbelung statt, wodurch eine große Produkt-
und Temperatur-Homogenität erreicht wird.
Es ist deshalb möglich, Vercrackungsvorgänge
gezielt einzuleiten. Es können die Kunst
stoffmoleküle gezielt gekürzt werden; damit ist es
möglich, hochwertige, verwertbare Stoffe zu erzeugen,
wie Schmieröl oder Rohstoffgase, Ethylen etc. Diese
Produkte können auch gleichzeitig anfallen.
In einer derartigen Anlage werden die Kunststoffe
durch den Reaktor praktisch hindurchgejagt. Durch ein
hohes Vakuum und die sehr hohen Temperaturen bis zu
900°C im Reaktor werden die Kunststoffe zu Dampf bzw.
Gas, der bzw. das mit einer Geschwindigkeit bis in den
Bereich der Schallgeschwindigkeit am Ende dieser ein
zigen Stufe strömt. Am Ende des Einrohrreaktors, der
eine Länge von z. B. 0,2 bis ca. 2 km oder mehr haben
kann, kann dann das gesamte Dampfgemisch schlagartig
so weit abgekühlt werden, so daß die Vercrackungstem
peratur unterschritten wird, und damit keine Ver
crackung mehr
stattfindet.
In vorteilhafter Weise kann die Erhöhung der Strö
mungsgeschwindigkeit durch eine oder mehrere der fol
genden Maßnahmen herbeigeführt werden:
- a) es wird der Pumpendruck am Anfang des Einrohrreak tors erhöht,
- b) die bei der durch Verdampfung bei der Destillation eintretende Volumenzunahme wird nicht durch Zwi schenabscheider abgezogen,
- c) es wird in der End- bzw. einzigen Stufe am Ende des Einrohrreaktors ein Vakuum angelegt,
- d) es werden flüssige oder gasförmige Teile oder ein Gemisch von beiden zugeführt.
- e) in einzelnen Abschnitten kann bei langsamer Förde rung besonders am Anfang des Rohrreaktors eine me chanische Förderung (z. B. Förderschnecke) einge setzt werden wie auch die Rohre mit einem Gefälle ausgeführt werden können.
Das Vakuum gemäß Maßnahme c) kann z. B. durch eine Was
serringpumpe, eine Ölringpumpe, einen Gasstrahler oder
dergleichen erzeugt werden. Diese Vorrichtungen saugen
am Ende des Reaktors den Reaktorinhalt heraus. Es kann
jede beschriebene Maßnahme einzeln oder jeweils zwei
derselben oder alle drei miteinander kombiniert wer
den.
Durch eine Steigerung der Strömungsgeschwindigkeit der
in dem Einrohrreaktor vorhandenen Medien mittels ge
eigneter Einrichtungen und der damit verbundenen Rei
bung an den Rohrwänden und innerhalb des strömenden
Gemisches kann eine Eigenionisation der Kunststoffmo
leküle aufgebaut werden.
Außerdem kann die Abkühlung jeweils im Reaktor selbst
erfolgen. Eine besonders gute und schlagartig wirkende
Kühlung wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß sie
durch Aufprallen des Förderstromes am Ende der Stufe
auf eine gekühlte Fläche mit einem sogenannten
Klatsch-Effekt herbeigeführt wird. Dieser Effekt wird
bisher nur in der Metallurgie bei der Erzeugung hoch
wertiger Metalle und Metallverbindungen angewendet.
Die Abscheidung am Ende jeder Sektion des Einrohrreak
tors kann auch durch elektromagnetische Kräfte erfol
gen, welche durch Eigenionisation des schnellströmen
den Produktes bzw. durch Einleitung von Hilfsenergien,
z. B. elektromagnetische Felder, erzeugt werden. In
diesen Fällen können Abscheideelemente eingebaut wer
den, welche in bekannter Weise, z. B. analog zur Rauch
gasreinigung, die Abscheidung bewirken.
Die unterschiedlichen Drücke (Über- oder Unterdruck)
im Einrohrreaktor werden durch separate Einspeisepum
pen sowie Absaugpumpen aufrechterhalten. Am Austritt
jeder Sektion sind einstellbare Überströmventile bei
Überdruck vorgesehen oder es wird gegen manometrische
Säulen gefördert. Bei Über- sowie bei Unterdruck er
folgt eine Absaugung durch Pumpen oder es findet in
vorteilhafter Weise barometrische Aufstellung statt.
Es können für jede Fraktion mehrere Abgänge bei gering
unterschiedlicher Temperatur vorgesehen werden. Dabei
können die Abgänge ebenfalls als Einrohrreaktoren aus
gebildet sein, welche die gleichen Merkmale wie der
Hauptstrang aufweisen können.
Vorzugsweise ist das Einrohr in einen rohrförmigen
runden oder eckigen Außenmantel eingelegt und es sind
Mittel zum Einbringen von Wärmeträgermedien zwischen
beiden Rohre vorgesehen. Hierdurch erfolgt eine
Zwangsführung des Wärmeträgermediums, wie z. B. Heiß
druckwasser, Wärmeträgeröle oder dergleichen. Ganz
besonders vorteilhaft sind hierfür nicht aggressive
Heißgase. Durch die in dem Zwischenraum zwischen dem
Mantelrohr und dem eigentlichen Rohrreaktor auftreten
de Totalreflexion der Wärmestrahlung können bisher
nicht erreichte hohe Wärmeübergangszahlen erhalten
werden.
Z.B. ist bei einem gasförmigen Wärmeträger von 800°C
und einer Produkttemperatur von 400°C eine Wärmeüber
gangszahl von K = 256 Kcal/m²h°C (1072 KJ/m²h°C) bei
Glattrohren möglich. Dies resultiert in einer Verklei
nerung der Heizfläche und einer wesentlichen Erhöhung
der Reaktionsgeschwindigkeit, d. h. der Durchlauf ist
schneller. Dies wiederum führt zu einer sensibleren
Anlage mit einer besseren Regelung für Temperatur und
chemische Zusätze.
Um die Geschwindigkeit der Medien im gewünschtem Be
reich innerhalb des Einrohrreaktors zu halten, kann
der Rohrdurchmesser längs des Reaktors von unter
schiedlicher Größe sein.
Für die Geschwindigkeitsanpassung kann es auch zweck
mäßig sein, wegen des hohen Gasanteiles - bedingt
durch Vakuum bis 1 mbar - zwei, drei oder mehrere Roh
re parallel zu betreiben. In diesem Fall wird jedes
Rohr einzeln temperatur- oder geschwindigkeitsgere
gelt.
Um möglichst homogene Produkte zu erhalten, können die
in dem Einrohrreaktor befindlichen Medien auch durch
mischt werden.
Hierdurch wird erreicht, daß sich nicht an einzelnen
Stellen innerhalb des Einrohrreaktors unerwünscht hohe
Konzentrationen bestimmter Chemikalien ansammeln kön
nen, sondern diese Chemikalien immer mit anderen Stof
fen in einem gewünschten Verhältnis vermischt werden.
Insbesondere bei einem Vorliegen der Stoffe bzw. Che
mikalien in gasförmiger oder flüssiger Form ist es
vorteilhaft, wenn in dem Einrohrreaktor Turbulenzen
zum Durchmischen erzeugt werden.
Durch die auftretenden Turbulenzen wird auf einfache
Art und Weise eine einwandfreie Durchmischung der Che
mikalien bzw. Stoffe erreicht.
Vor dem Einrohrreaktor kann ein Extruder oder eine
Längsfördereinrichtung, insbesondere eine Förder
schnecke, vorgeschaltet sein, wobei der in den Ein
rohrreaktor einzuspeisende Kunststoff von dem Extruder
oder der Längsfördereinrichtung plastifiziert werden
kann. Alternativ kann dem Einrohrreaktor auch eine
Plastifizierungseinrichtung vorgeschaltet sein.
Die Hilfschemikalien können auch längs des Extruders,
der Längsförder- oder der Plastifizierungseinrichtung
eingespeist werden.
Weitere Kosten lassen sich einsparen, wenn das Träger
medium nach dem Austritt aus dem Einrohrreaktor an ei
nem Abscheider in den Einrohrreaktor zurückgeführt
wird bzw. zur Kühlung des Einrohrreaktors verwendbar
ist.
Als Träger- und/oder Reaktionsmedium können auch pe
trochemische Stoffe, wie Schmieröle und/oder Altöle
eingesetzt werden.
Da petrochemische Stoffe in großer Menge auch als Ab
fallprodukte anfallen, beispielsweise Altöl, und die
Entsorgung dieser Stoffe kostspielig und schwierig
ist, können diese vorteilhaft als Träger- und/oder Re
aktionsmedium in dem Einrohrreaktor verwendet werden.
Alternativ sind hierzu auch Klärschlämme einzeln oder
zusätzlich zu den petrochemischen Stoffen verwendbar.
Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, daß der
Kunststoff in der ersten Stufe des Einrohrreaktors in
flüssiger Form vorliegt, so daß er auf einfache Art
und Weise weitertransportiert werden und zur Weiter
verarbeitung in den nächsten Aggregatzustand überführt
werden kann.
Innerhalb des Einrohrreaktors, insbesondere an dessen
Ende, kann eine Abkühlung bzw. Verflüssigung des Pro
duktes oder Produkt-Trägermedium-Gemisches stattfin
den.
Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Pro
dukt oder das Produkt-Trägermedium-Gemisch in Gasform
vorliegen und zum Weitertransport bzw. zur Weiterver
arbeitung des Produktes der flüssige oder feste Aggre
gatszustand erwünscht ist.
Des weiteren kann auch vorgesehen sein, daß der Dampf
des Produktes in wenigstens zwei Abgängen ausgetragen
wird, wobei der Rückstand am Boden in flüssiger Form
ausgetragen wird.
Je nach Siedetemperatur der unterschiedlichen Produkt
bestandteile können so die Dämpfe getrennt abgezogen
werden, so daß sie anschließend problemlos entsorgt
oder weiterverarbeitet werden können. Der flüssige
Rückstand am Boden kann ebenso leicht in Tanks abge
pumpt oder über Rohrleitungen einer weiterverarbeiten
den Anlage zugeführt werden.
Nachfolgend ist anhand der Zeichnung ein Ausführungs
beispiel der vorliegenden Erfindung prinzipmäßig be
schrieben.
In dem Ausführungsbeispiel nach der Figur ist ein
dreistufiger Einrohrreaktor dargestellt mit unter
schiedlich ausgebildeten Stufen, deren Temperierung
jeweils über ein in Doppelwandrohren geführtes Heizme
dium erfolgt, wie im folgenden näher erläutert. Die
über eine Förderpumpe 1 dem Einrohrreaktor 2 zugeführ
ten aufzubereitenden Kunststoffe durchströmen zuerst
eine als Reaktor ausgebildete erste Stufe 1, die für
das Temperiermedium mit einem Temperiermantel 3 mit
Abstand umgeben ist. In dieser durch einen Temperatur
regler 4 geregelten Sektion werden die Kunststoffe in
eine gasförmige Phase überführt. Die Strömungsge
schwindigkeit wird durch einen Regler 5 exaktest gere
gelt. Am Ende der Stufe I ist ein Abscheider 6 für die
in dieser ersten Stufe abgetrennten Medien in einen
Sumpf 7 vorgesehen.
In der mit II gekennzeichneten zweiten Stufe ist zu
nächst eine Sektion 8 für eine Kondensation und an
schließend an die Sektion 8 ein Flüssigkeitsabscheider
9 angeordnet, aus welchem eine Leitung 10 zu einer
nicht dargestellten Vakuumpumpe führt.
Die Sektion 8 für die Kondensation ist von einem Tem
periermantel 11 umgeben, wobei die Temperatur in die
sem Bereich einzeln durch einen Regler 12 geregelt
ist.
Vor der nächsten Sektion 13, in welcher die Kunststof
fe wieder in eine gasförmige Phase überführt werden
und die von einem Temperiermantel 14 mit einem Einzel
regler 15 umgeben ist, ist eine Förderpumpe 16 vorge
sehen.
Die nächste und letzte Einrohrreaktorsektion 17 dieser
Stufe ist mit einem Temperiermantel 18 mit einem Ein
zelregler 19 für die Heiztemperatur umgeben.
In die Einrohrreaktorsektion 17 führen an eine Dosier
pumpe 20 angeschlossene Leitungen 21 zum Eindosieren
von Hilfschemikalien.
Am Ende der Stufe II ist ein weiterer Abscheider 22
mit einem Sumpf 23 zum Aufnehmen der in der Stufe II
abgetrennten Medien vorgesehen.
Die sich an die Stufe II anschließende Stufe III ist
prinzipiell genauso aufgebaut wie die Stufe II.
Am Ende des Einrohrreaktors 2 ist ein Abscheider 24
vorgesehen, aus welchem nochmals Medien in einen Sumpf
25 abgeführt werden, während das als Ergebnis der Be
handlung in dem Einrohrreaktor 2 entstehende Produkt
über einen Kondensator 26 und eine Abzugspumpe 27 ab
geführt wird. Außerdem sorgt eine Vakuumpumpe 28 für
einen ausreichenden Unterdruck innerhalb der Anlage
und somit für eine entsprechend hohe Strömungsge
schwindigkeit der eingebrachten Kunststoffe.
Über eine Leitung 29 wird das gas- bzw. dampfförmige
Produkt in einen ersten Einspritzkondensator 30 ge
führt, auf dessen Boden sich im Betrieb ein Kondensat
spiegel 31 einstellt.
Eine Leitung 32 führt aus dem Boden des Einspritzkon
densators 30 durch einen Kühler 33 zu einer Pumpe 34,
durch welche ein Teil des Kondensates Einspritzdüsen
35 zugeführt wird, die im oberen Bereich des Ein
spritzkondensators 30 angeordnet sind.
Unterhalb der Einspritzdüsen 35 des Einspritzkondensa
tors 30 sind Füllkörper 36 angeordnet. Die aus den
Einspritzdüsen 35 austretenden Tropfen prallen auf den
Füllkörper 36 auf und überziehen diesen. Aufgrund der
großen Oberfläche des Füllkörpers ist somit eine
scharfe Fraktionierung möglich, d. h. es können enge
Temperaturbereiche gefahren werden, bei denen jeweils
nur bestimmte Stoffe auskondensieren.
Das von den Einspritzdüsen 35 versprühte Kondensat
bildet Kondensationskerne für das durch die Leitung 29
zugeführte gas- bzw. dampfförmige Produkt.
Die Menge des bei der mit dem Bezugszeichen 37 gekenn
zeichneten Stelle zugeführten Kühlwassers bzw. des
temperaturgeregelten Kühlmediums und damit die Tempe
ratur im Einspritzkondensator 30 wird mittels eines
Reglers 38 geregelt, der auf ein Ventil 39 einwirkt.
Hinter einer Pumpe 40 wird außerdem Kondensat über ei
nen Abzweig 37 über ein Regelventil 41, mittels wel
chem die Höhe des Kondensatspiegels 31 im Einspritz
kondensator 30 eingestellt wird, zur Entnahme 42 für
das gewünschte Kondensat bzw. der Fraktion geführt.
Die Pumpe 40 regelt also das Niveau in dem Einspritz
kondensator 30. Es ist aber auch eine barometrische
Aufstellung möglich, bei welcher das Kondensat ohne
Hilfspumpe als Fraktion abläuft. Oberhalb der Mündung
43 der Zuleitung 29 im Einspritzkondensator 30 ist ein
Verteiler 44 für das nach oben strömende gas- oder
dampfförmige Produkt angeordnet, um ein möglichst ho
mogenes Durchfluten des Produktdampfes, d. h. parallele
Ströme, zu erreichen.
Die Durchströmung des Produktdampfes erfolgt vorteil
haft wie dargestellt im Gegenstromprinzip, kann jedoch
auch im Gleichstrom oder Kreuzstrom erfolgen.
Das nicht kondensierte Produkt wird über eine Leitung
45 in einen zweiten Einspritzkondensator 46 geführt,
der einen Kühler 47 aufweist, wobei der Aufbau des
Einspritzkondensators 46 und des Kühlers 47 identisch
mit dem des Einspritzkondensators 30 sowie des Kühlers
33 ist.
In dem Einspritzkondensator 46 wird die Temperatur
niedriger als im ersten Einspritzkondensator 30 gere
gelt.
Das Kondensat bzw. die Fraktion wird an der mit dem
Bezugszeichen 48 gekennzeichneten Stelle entnommen.
Eine Leitung 49 führt aus dem Einspritzkondensator 46
in einen ebenfalls wieder baugleichen Einspritzkonden
sator 50. Der Einspritzkondensator 50 weist wieder ei
nen Kühler 51 auf, wobei sowohl der Einspritzkondensa
tor 50 als auch der Kühler 51 baugleich mit den be
reits beschriebenen Einspritzkondensatoren und Kühlern
sind.
An einer mit dem Bezugs Zeichen 52 gekennzeichneten
Stelle kann auch hier wieder das Kondensat bzw. die
Fraktion entnommen werden.
Die jeweiligen Temperaturen in den Einspritzkondensa
toren werden bestimmt durch wirtschaftliche Gründe
oder aus verfahrenstechnischen bzw. chemischen Grün
den, welche zur Eliminierung umweltbelastender Stoffe
verlangt werden.
Im oberen Bereich des letzten Einspritzkondensators 50
ist eine Saugpumpe 53 zur Erzeugung eines Unterdruckes
in dem gesamten System vorgesehen.
Nachfolgend soll anhand eines Kunststoffgemisches, das
in den Einrohrreaktor eingegeben wird, dargestellt
werden, wie das Produkt einer Behandlung in dem Ein
rohrreaktor aussehen kann.
Das Kunststoffgemisch besteht aus 20% Polyvinylchlo
rid, 60% Polyäthylen und 20% Ethylen/Propylen-Co
polymeren, wobei das Kunststoffgemisch mit der fünffa
chen Menge des folgenden Lösungsmittelgemisches fein
extrudiert wird: 60% Dekalin mit einem Siedepunkt von
196°C, 40% Heptylacetat, Siedepunkt 193°C sowie 10%
Ethylen/Propylen-Copolymere, die nicht gelöst sind
und nach dem Abtrennen aus dem Kunststoffgemisch wie
der in den Kreislauf innerhalb des Einrohrreaktors zu
rückgeführt werden.
Das Einspeisen in den Einrohrreaktor erfolgt mittels
11%igem Natriumhydroxid, das als 50%ige wäßrige Lö
sung vorliegt. Die Temperatur beim Einspeisen in den
Einrohrreaktor beträgt 460°C, der Druck 5 mbar abso
lut.
In den Einrohrreaktor wird also folgendes eingegeben:
20 Teile Polyvinylchlorid + 60 Teile Polyäthylen + 10
Teile Ethylen/Propylen-Copolymere + 300 Teile Dekalin
+ 200 Teile Heptylacetat + 11 Teile Natriumhydroxid +
11 Teile Wasser + 4 Teile Verunreinigungen, also ins
gesamt 616 Teile.
Nach der Behandlung im Einrohrreaktor konnten die fol
genden Bestandteile getrennt entnommen werden:
Lösungsmittel: 300 Teile Dekalin + 200 Teile Heptyl acetat + 11 Teile Wasser = 511 Teile; Sumpf: 16 Teile Kochsalz + 10 Teile organischer Bestandteile, vorzugsweise aus Ethylen/Propylen-Co polymeren + 4 Teile Verunreinigungen = 30 Teile.
Ausbeutefraktionen: 75 Teile Kohlenwasserstoffe C₆ bis C₃₀.
Lösungsmittel: 300 Teile Dekalin + 200 Teile Heptyl acetat + 11 Teile Wasser = 511 Teile; Sumpf: 16 Teile Kochsalz + 10 Teile organischer Bestandteile, vorzugsweise aus Ethylen/Propylen-Co polymeren + 4 Teile Verunreinigungen = 30 Teile.
Ausbeutefraktionen: 75 Teile Kohlenwasserstoffe C₆ bis C₃₀.
Insgesamt wurden also wieder die 616 Teile erhalten,
die auch in den Einrohrreaktor eingespeist wurden. Das
aus 511 Teilen bestehende Lösungsmittel kann dem
Kreislauf im Einrohrreaktor wieder erneut zugeführt
werden. Durch Dekantieren müssen 11 Teile Wasser
abgetrennt werden, da ansonsten eine Anreicherung
stattfindet. Beide Lösungsmittel sind nicht mit Wasser
mischbar. Von dem aus insgesamt 90 Teilen bestehenden
Kunststoffgemisch können somit 75 Teile so bearbeitet
werden, daß sie wiederverwertbar sind.
Auch aus dem Sumpf, der in dem vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel insgesamt 30 Teile enthält, können noch
wiederverwertbare Medien entnommen werden, so daß ins
gesamt der gesamte in den Einrohrreaktor eingegebene
Kunststoffanteil bzw. das gesamte Kunststoffgemisch
wiederverwertbar ist.
Äußerst bemerkenswert ist hierbei die Aufspaltung des
aggressiven Natriumhydroxids und dessen Verbindung mit
Chlor zu Kochsalz, bei der aus einer aggressiven Lauge
ein harmloses und ungiftiges Salz entsteht.
Selbstverständlich können andere Kunststoffe bzw.
Kunststoffgemische mit anderen Lösungsmitteln auch in
weniger aufwendigen Anlagen als der in dem Aus
führungsbeispiel beschriebenen zurückgewonnen und/oder
wiederverwertet wird.
So können geeignete Kunststoffe bzw. Kunststoffge
mische beispielsweise auch in einem nur eine Stufe
aufweisenden Einrohrreaktor problemlos verarbeitet
werden.
Der Aufwand, der hinsichtlich der Größe und/oder des
Umfanges der chemischen Anlage betrieben werden muß,
ist dabei immer von den zu verarbeitenden Kunststoffen
bzw. Kunststoffgemischen, den verwendeten Lösungs
mitteln sowie den Parametern der chemischen Anlage
abhängig. Auch andere Einflußgrößen können die Größe
und/oder den Umfang der notwendigen chemischen Anlage
beeinflussen.
Das gesamte Verfahren zur Wiederverwertung von Kunst
stoff und/oder Kunststoffgemischen ist leicht be
herrschbar und äußerst stabil.
Claims (15)
1. Verfahren zur Wiederverwertung von Kunststoff und/
oder Kunststoffgemischen,
dadurch gekennzeichnet, daß
der granulierte oder pulverisierte Kunststoff mit
Hilfe eines Trägermediums durch einen Einrohrreak
tor transportiert wird, wobei er durch Energiezu
fuhr stufenweise in eine gasförmige Phase über
führt wird, wonach eine fraktionierte Kondensation
stattfindet, wobei durch ein gezieltes Cracken und
anschließendes Abscheiden eine Auftrennung der er
zeugten Produkte erfolgt.
2. Verfahren zur Wiederverwertung von Kunststoff
und/oder Kunststoffgemischen,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kunststoff in aufgeschmolzener, flüssiger oder
pastöser Form in den Einrohrreaktor eingespeist
wird, wobei er durch Energiezufuhr stufenweise in
eine gasförmige Phase überführt wird, wonach eine
fraktionierte Kondensation stattfindet, wobei
durch ein gezieltes Cracken und anschließendes Ab
scheiden eine Auftrennung der erzeugten Produkte
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Trägermedium als Reaktionspartner und/oder Lö
sungsmittel bei der Aufbereitung des Kunststoffes
wirkt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Trägermedium ein flüssiges Medium verwendet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Trägermedium ein gasförmiges Medium verwendet
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abscheidungen und Reaktionen in mehreren Stu
fen stattfinden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Druck im Einrohrreaktor von Stufe zu Stufe auf
ein Vakuum bis auf ca. 1 mbar absolut verkleinert
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der ersten Stufe des Einrohrreaktors die Tem
peratur im Bereich von 150 bis 900°C liegt und
der Druck zwischen 1 mbar absolut und 10 bar ab
solut.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
in einer der Stufen des Einrohrreaktors eine ge
genüber der Anfangsgeschwindigkeit des Kunststof
fes im Einrohrreaktor erhöhte Strömungsgeschwin
digkeit herbeigeführt und das Temperaturniveau
über die allgemeine Vercrackungstemperatur des in
der Stufe vorhandenen Kunststoffes angehoben wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
nach jeder Stufe des Einrohrreaktors eine Abschei
dung eines flüssigen, festen oder gasförmigen Me
diums stattfindet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
im mittleren Bereich zwischen Anfang und Ende des
Einrohrreaktors die Förderung durch wenigstens ei
ne zusätzliche mechanische oder elektromagnetische
Fördervorrichtung unterstützt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Abkühlung durch Aufprallen des Förderstromes
auf eine gekühlte Fläche am Ende der Stufe mit ei
nem sogenannten Klatscheffekt herbeigeführt wird
oder durch intensive Kühlung des Rohres des Ein
rohrreaktors, welches in einer Kühlzone des Ein
rohrreaktors als mehrere parallel verlaufende Ein
zelrohre ausgeführt ist, oder durch Einspeisung
eines kalten Hilfsstoffes, wie z. B. das zurückge
führte abgekühlte Produkt oder Produktanteile.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
durch eine Steigerung der Strömungsgeschwindigkeit
und der damit verbundenen Reibung an den Rohrwän
den und innerhalb des strömenden Gemisches eine
Eigenionisation aufgebaut wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Träger- und/oder Reaktionsmedium petrochemi
sche Stoffe, insbesondere Schmieröle, verwendet
werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Träger- und/oder Reaktionsmedium Abfälle, ins
besondere Altöle und Klärschlämme, zusätzlich oder
einzeln, verwendet werden.
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