DE4321048C2 - Halterungsvorrichtung sowie Verfahren zur Herstellung von Glasleisten - Google Patents
Halterungsvorrichtung sowie Verfahren zur Herstellung von GlasleistenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Halterung von
schmalen Leisten zur Oberflächenbearbeitung
sowie ein Verfahren zur Her
stellung von schmalen Glasleisten.
Bei der Herstellung von Glasteilen und insbesondere Glas
leisten werden größere Glasscheiben zu kleineren Glastei
len, bedarfsweise zu Glasleisten, vereinzelt. Die Verein
zelung wird in der üblichen Weise vorgenommen, indem bei
spielsweise mit einem Diamantglasschneider die Oberfläche
angeritzt und damit die Struktur des zu bearbeitenden Ma
terials vorgeschwächt wird. Anschließend kann das zu ver
einzelnde Glasteil von dem verbleibenden Teil der ur
sprünglichen Glasscheibe, beispielsweise durch Klopfen
bzw. durch Scheren, getrennt werden, oder werden bei
spielsweise mit Diamanttrennscheiben geschnitten.
Die dabei entstehenden kleineren Glasteile werden an ihren
Rändern, die nach der Vereinzelung gefährlich scharf sind,
geschliffen. Die hierfür gängigen Schleifmaschinen führen
das zu schleifende Ende des vereinzelten Glasteils, von
dem im weiteren nur noch als Glasleiste gesprochen wird,
mittels einer Führungseinrichtung an entsprechend angeord
neten Schleifmaschinen bzw. Diamantschleifscheiben vorbei.
Die Führungseinrichtungen können beispielsweise aus umlau
fenden endlosen Bändern mit Kunststoff- oder Gummibacken
bestehen und die Schleifmaschinen können beispielsweise
aus rotierenden Diamantscheiben bestehen, die während des
Schleifvorganges gekühlt werden.
Die erhältlichen Maschinen zum Abschleifen von Randberei
chen von vereinzelten Glasteilen weisen zwischen den
Schleifmaschinen und der Führungseinrichtung bzw. Preßein
richtung einen Abstand auf, der relativ groß ist. Dieser,
beispielsweise 4 bis 7 cm ausmachende, Abstand ist bei der
Bearbeitung von großflächigen Glasscheiben kaum oder gar
nicht hinderlich. Jedoch treten zunehmend Schwierigkeiten
auf, sobald die zu bearbeitenden Glasleisten relativ
schmal werden, beispielsweise in einem Bereich von 6 bis
12 cm.
Zum einen werden die Glasleisten nicht mehr sicher von der
Führungseinrichtung gehalten, so daß der Schliff am ge
schnittenen Rand der Glasleiste äußerst unregelmäßig wird
und außerdem, was besonders schwerwiegend ist, zerbrechen
die Glasleisten, die durch die geringe Materialstärke den
bei der Bearbeitung auftretenden Belastungen nicht stand
halten können. Der geringe Griff, der noch durch die Füh
rungseinrichtung auf die zu bearbeitende Glasleiste ausge
übt wird, vermag hier nicht abzuhelfen, sondern ist allen
falls zusätzlich schädlich.
Aus der DE 41 35 856 A1 ist eine Vorrichtung zum Halten kleiner
Glasstücke beim Schleifen bekannt. Diese Vorrichtung ist nach
der Art einer Klemmzange mit zwei Klemmbacken ausgestattet, die
nur eine relativ geringe Preßfläche aufweisen. Diese sich nur
für kleine Glasstücke eignende bekannte Vorrichtung ist nicht
dazu geeignet, ein Glasstück auf der der Schleiffläche gegen
überliegenden Seite abzustützen. Darüber hinaus ist die bekann
te Vorrichtung nicht dazu geeignet, schmale Leisten aus Dick
glas während eines Schleifvorgangs zu halten bzw. abzustützen.
Aus der DE-PS 503 554 ist eine Vorrichtung zum Schleifen und
Polieren von Fassetten an Glasplatten bekannt, die ebenfalls
nur in bezug auf relativ kleine Glasstücke verwendbar ist. Die
bekannte Vorrichtung arbeitet mit einer Walze aus Sandstein,
wie sie bereits seit einigen Jahrzehnten nicht mehr zum Einsatz
gelangt. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist darüber hinaus
lediglich eine Längsseite eines relativ kurzen Glaswerkstückes
zu bearbeiten und die Abstützung des Werkstückes erfolgt auch
hier wiederum flächig an Abschnitten des Werkstückes, die im
rechten Winkel zu der zu bearbeitenden Fläche stehen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zur Halterung von schmalen Leisten aus Dickglas sowie ein
Verfahren zur Bearbeitung derartiger Glasleisten zur Verfügung
zu stellen.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1
bzw. 10 definierte Vorrichtung bzw. Verfahren gelöst.
Zweckmäßige Ausführungsformen bzw. Verfahrensvarianten ge
hen aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung hervor.
Dadurch, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Ab
stützfläche aufweist, die eine ebene Oberflä
che darstellt, kann eine zu bearbeitende Glasleiste auf
ihrer zu der zu bearbeitenden Seite entgegengesetzten Sei
te so abgestützt werden, daß bei der Bearbeitung auftre
tende Kräfte von dem zu der Abstützfläche gehörigen Teil,
beispielsweise einer Metalleiste, einem Winkeleisen oder
dergleichen, aufgenommen werden können. An den Seiten der
Abstützfläche sind ferner zwei Klemmelemente angeordnet,
um die Glasleiste festzuklemmen, um zu
gewährleisten, daß sich die Abstützfläche während des Be
arbeitungsvorganges nicht von der Glasleiste zu lösen ver
mag. Zudem können die Klemmelemente in ergänzender Weise
eine Führungsfunktion ausüben. Vorteilhafterweise stehen
die Klemmelemente im wesentlichen senkrecht von der Ab
stützfläche ab, so daß die Klemmelemente vollflächig an
der Glasleiste anliegen können. Gegebenenfalls können die
Klemmelemente eine Vorspannung in Richtung auf die zu
klemmende Glasleiste aufweisen.
Um eine Vielzahl unterschiedlich dicker
Glasleisten, klemmen zu kön
nen, kann vorteilhafterweise mindestens eines der Klemm
elemente parallel verstellbar sein, um auf unterschiedli
che Materialstärken der zu bearbeitenden Glasleisten ein
stellbar zu sein.
Um zusätzlich Kräfte aufnehmen zu können, kann an der er
findungsgemäßen Vorrichtung an deren Abstützfläche
und/oder mindestens einer von deren Klemmflächen eine Ver
steifung angeordnet sein.
Während die Abstützfläche regelmäßig aus einem verbie
gungssteifen Material, z. B. einem dickeren Stahlblech oder
einem Winkelstahl bestehen sollte, können die Klemmelemen
te bzw. die Klemmflächen gegebenenfalls aus Federstahl
sein, um nachgeben zu können, falls der Anpreßdruck durch
die Klemmflächen beim Klemmen über vorteilhafterweise an
der Vorrichtung vorhandenen Verstellelementen, insbesonde
re Schrauben, zu groß wird. Auf diese Weise kann vermieden
werden, daß die zu klemmenden Glasleisten schon beim
Klemmvorgang zerstört werden.
Teile der Oberfläche oder auch sämtliche Oberflächen der
Abstützfläche und/oder der Klemmflächen, die in Richtung
auf die zu klemmende bzw. abzustützende Glasleiste ausge
richtet sind, können mit einem Material beschichtet sein,
das ein Verkratzen der Glasleisten zumindest erschwert,
vorteilhafterweise aber ausschließt.
Gegebenenfalls kann die Versteifung selbst gleichzeitig als
Führungsteil dienen, an dem die Führungseinrichtung der
verwendeten Schleifmaschine angreifen kann.
Um die Verstellbarkeit der Klemmelemente bzw. Klemmflächen
zu gewährleisten, kann zwischen der verstellbaren Klemm
fläche und dem feststehenden Teil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ein Spalt gelassen werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird wie folgt bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt: Zunächst wird eine
Glasleiste, wie sie beispielsweise beim Bau von Vollglas-
Aufzügen, zur Absicherung von Zwischenräumen zwischen den
Glaselementen der Türen verwendet werden, in der gewünsch
ten Breite abgelängt. Dabei wird meist Dickglas (z. B. 15-
19 mm) verwendet, jedoch können auch alle anderen Glasar
ten bzw. alle Arten von Flachglas mit der erfindungsge
mäßen Vorrichtung sicher bearbeitet werden. Die Glaslei
sten, die auf die Elemente von Glastüren von Aufzügen ge
klebt werden, um Abstände zwischen den Glaselementen der
Türen von Aufzügen abzusichern, werden anschließend in
eine erfindungsgemäße Vorrichtung eingesetzt und gegebe
nenfalls durch Verstellen einer der Klemmflächen in Rich
tung auf die Glasleiste verstellt. Wichtig ist dabei, daß
die nicht zu bearbeitende bzw. bereits bearbeitete Seite
der Glasleiste, die der zu bearbeitenden Seite der Glas
leiste gegenüberliegt, vollflächig an der Abstützfläche
anliegt und von dieser abgestützt werden kann.
Nachdem sichergestellt ist, daß die zu bearbeitende Glas
leiste funktionsgerecht von der erfindungsgemäßen Vorrich
tung aufgenommen worden ist, wird die erfindungsgemäße
Vorrichtung zusammen mit der Glasleiste in eine herkömm
liche Schleifmaschine (Schleifautomat) eingeführt und von
dieser mit einem Kantenschliff versehen. Während der Bear
beitung wird üblicherweise mit Wasser gekühlt. Die Bear
beitung der Ränder der Glasleiste kann durch senkrecht zur
Bewegungsrichtung der zu bearbeitenden Glasleiste ausge
richtete Diamantscheiben, aber auch durch leicht geneigte,
mit ihrer Oberfläche schleifende Diamantscheiben durchge
führt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von bevorzugten Aus
führungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Teil einer neuerungsgemäßen Vorrichtung
zur Halterung in einer perspektivischen Ansicht
mit einer eingeklemmten Glasleiste; und
Fig. 2 eine weitere vorteilhafte Ausführungsform gemäß
der vorliegenden Erfindung in einer perspektivi
schen Ansicht mit geklemmter Glasleiste.
Wichtige Teile der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
10 gemäß der vorliegenden Erfindung sind die Abstützfläche
22 und die Klemmelemente 12 und 14. Nachfolgend wird die
erfindungsgemäße Vorrichtung als Klemmschiene bezeichnet,
da die generelle Form der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Halterung von Glasleisten 30
aus Dickglas, generell eine schienenartige Form auf
weist.
Die Klemmschiene 10 hat die Glasleiste 30 zwischen ihren
Klemmelementen bzw. Klemmflächen 12, 14 sicher gefaßt und
stützt die zu der bearbeitenden Seite entgegengesetzte
Seite der Glasleiste 30 sicher an der Abstützfläche 22 ab.
Zwischen der Abstützfläche 22 und der Klemmfläche 14, die
in der Regel als Metall-, Blech- oder Stahlplatte ausge
bildet sein kann, ist ein geringer Zwischenraum 16 gelas
sen, um zu gewährleisten, daß die Klemmfläche 14 über die
Verstellelemente bzw. Verstellschrauben 18 zumindest in
einem geringen Umfang verstellbar ist, um Glasleisten 30
unterschiedlicher Stärke klemmen zu können. Zur Verstei
fung der Abstützfläche 22 kann an der Rückseite der Ab
stützfläche 22 eine Versteifung 12a vorgesehen sein. Zu
sätzlich kann auch eine weitere Versteifung 20 auf der
Rückseite der Abstützfläche 22 angeordnet sein, die
gleichzeitig innerhalb der Schleifmaschine eine Führungs
funktion ausübt.
Die Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung bzw. Halterung für spröde bzw.
steife Materialien, vorzugsweise Glasleisten. Die Teile in
Fig. 2, die den Teilen in Fig. 1 entsprechen, sind durch
die gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Die Ausführungsform 10′ gemäß Fig. 2 weist zwei gleicher
maßen ausgebildete Klemmflächen 12, 14 auf, die auf der
einen Seite die Glasleiste 30 aufnehmen und auf der ande
ren Seite das Führungs- bzw. Versteifungsteil 20 enthal
ten. Die untere Flächen 22 des Führungs- bzw. Verstei
fungsteils 20 dient gleichzeitig als Abstützfläche für die
Glasleiste 30. Zwischen der Klemmfläche 14 und dem Füh
rungs- bzw. Versteifungsteil 20 kann ein Spalt 16 angeord
net sein, um eine Verstellbarkeit der Klemmfläche 14 über
die Verstellelemente bzw. Verstellschrauben 18 zu gewähr
leisten.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Halterung (10, 10′) von schmalen Lei
sten (30) aus Dickglas während der Oberflächenbearbeitung,
mit folgenden Merkmalen:
- a) eine Abstützfläche (22), mit einer ebenen Oberflä che; die über die gleiche Länge erstreckt ist, wie die schmale Glasleiste (30), um diese an der der zu bearbeitenden Oberfläche der Glasleiste (30) gegen überliegenden Seite vollflächig abzustützen;
- b) mindestens zwei an der Abstützfläche angeordneten Klemmelemente (12, 14) um die Glasleiste (30) zu halten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmelemente (12, 14) im wesentlichen rechtwink
lig von der Abstützfläche (22) abstehende Klemmflächen
aufweisen.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Klemmele
mente (12, 14) parallel zum anderen Klemmelement verstell
bar ist, um auf unterschiedliche Glasleistendicken ein
stellbar zu sein.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Abstützfläche (22) und/oder
mindestens einer der Klemmflächen (12, 14) eine Verstei
fung (12a, 20) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eines der Klemmelemente (12, 14) bzw.
eine der Klemmflächen (12, 14) mit der Abstützfläche (22)
ein Winkeleisen bildet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eines der Klemmelemente
bzw. der Klemmflächen (12, 14) aus einem federnd nachge
benden Material besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Versteifung (12a, 20) als Füh
rungsteil ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet daß die Abstützfläche (22) und/oder die
Klemmflächen (12, 14) zumindest teilweise mit ver
kratzungshemmenden Materialien, beispielsweise Kunststoff,
Pertinax oder dergleichen, beschichtet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verstellbarkeit der Klemmelemente
(12, 14) durch mindestens eine, vorzugsweise mehrere Ver
stellelemente, insbesondere Verstellschrauben (18), er
folgt.
10. Verfahren zur Herstellung schmaler Leisten aus Dick
glas, bei dem
- a) die Leisten aus einer großflächigen Scheibe verein zelt werden, um dann
- b) in eine Halterungsvorrichtung eingesetzt zu werden, welche die den zu bearbeitenden Oberflächen gegen überliegenden Seiten der Leisten vollflächig abstützt, um anschließend
- c) die Kanten der Leisten in einer Schleifvorrichtung unter Ausübung eines Anpreßdrucks zu schleifen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ver
wendet wird.
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DE4135856A1 (de) * | 1991-01-09 | 1992-07-16 | Heinz Herrmann | Vorrichtung zum halten kleiner glasstuecke beim schleifen von glas |
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