DE4390682C2 - Überspannungsschutz - Google Patents
ÜberspannungsschutzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Überspannungsschutz
(JP, A, 3-77293, April 2, 1991 [2. 4. 1991]) mit dicht in ein
Glasrohr eingesetzter Verschlußelektrode (Abdichtelektrode,
bei dem ein Überspannungsschutzelement
vom Mikrospalttyp (micro-gap-Typ) hermetisch dicht in einem
Glasrohr angeordnet ist.
Ein Überspannungsschutz dieser Art wird dazu verwendet, elek
tronische Bauteile von Kommunikationseinrichtungen, wie Tele
fonanlagen, Telekopiergeräten, Fernsprechvermittlungsanlagen,
Modems und dergl., gegen Blitzschlag zu schützen. Ein derar
tiger Überspannungsschutz wird hergestellt, indem man eine
Verschlußelektrode an beiden Enden eines Glasrohrs, dem ein
Überspannungsschutzelement vom Mikrospalttyp einverleibt ist,
befestigt, das Glasrohr mit einem darin befindlichen Inert
gas, wie einem Edelgas, Stickstoff und dergl. dicht ver
schließt und anschließend das Glasrohr, das mit einer Heiz
vorrichtung, z. B. einer Kohlenstoff-Heizvorrichtung, auf
eine hohe Temperatur erwärmt worden ist, mit der Verschluß
elektrode abdichtet.
Im allgemeinen wird für die Verschlußelektrode ein Metall
verwendet, dessen Wärmeausdehnungskoeffizient dem von Glas
entspricht, um ein Auftreten von Rissen aufgrund einer Wärme
kontraktion des Glasrohrs zum Zeitpunkt des Abdichtens
(Verschließens) zu verhindern. Um die Benetzbarkeit für Glas
zum Zeitpunkt des Abdichtens zu verbessern, wird auf einer
Oberfläche des Elements, die in Kontakt mit dem Glasrohr
steht, ein Oxidfilm bereitgestellt. Durch Erwärmen der Ver
schlußelektrode auf eine hohe Temperatur gewährleistet man
eine durch den Oxidfilm vermittelte Haftung des Metalls am
Glas, wobei das Glasrohr mit der Verschlußelektrode unter
Bildung eines luftdichten Verschlusses abgedichtet wird.
Herkömmlicherweise werden Eisen-Nickel-Chrom-Legierungen, Du
met-Draht und dergl. häufig als Bestandteile der Verschluß
elektrode für Weichglas verwendet. Beispielsweise beschreibt
JP-A-55-128283 einen Überspannungsschutz unter Verwendung
eines Dumet-Drahts als Bestandteil einer Verschlußelektrode
zum Abdichten beider Enden eines Weichglasrohrs, indem sich
ein Überspannungsschutzelement vom Mikrospalttyp befindet.
Ferner werden für Hartglas oder Keramik Covar- und Eisen-
Nickel-Legierungen verwendet.
Andererseits weist ein Überspannungsschutz, bei dem das her
kömmliche Überspannungsschutzelement vom Mikrospalttyp luft
dicht im Glasrohr eingeschlossen ist, keine Beschleunigungs
wirkung auf die Elektronenemission in der Verschlußelektrode
auf. Demgemäß durchläuft eine Bogenentladung im Betriebszu
stand einen leitfähigen Überzug und einen Mikrospalt auf der
Oberfläche des Keramikelements, gelangt aber kaum zur Ver
schlußelektrode. Aus diesem Grund ist eine lange Zeitspanne
zur Bildung einer Bogenentladung in der Nähe des Mikrospalts
erforderlich, und der leitfähige Überzug und der Mikrospalt
werden aufgrund der Bogenentladung beeinträchtigt, was eine
nachteilige Wirkung auf die Lebensdauer oder auf andere
Eigenschaften, wie Stromstoßbeständigkeit und dergl., des
Überspannungsschutzes, hat.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Überspannungsschutz bereit
zustellen, dessen Verschlußelektrode zum Abdichten bei einer relativ niedrigen Tem
peratur in einer Inertgasatmosphäre befähigt ist und zusätz
lich zu einer zufriedenstellenden Haftfähigkeit am Glasrohr
eine Beschleunigungswirkung auf die Elektronenemission ausübt.
Lösungen dieser Aufgabe sind im Patentanspruch 1 bzw. 2
angegeben.
Die Verschlußelektrode soll leicht mit Bleidraht verlötet werden können
und lange Lebensdauer und hohen Überspannungsschutz haben, wobei
der leitfähige Überzug und der Mikrospalt zum Zeitpunkt des Abdichtens
und der Bogenentladung kaum beeinträchtigt werden.
Es sind Überspannungsschutzeinrichtungen bekannt, bei denen in einem
mit Luft oder Inertgas gefüllten Glasrohr ein keramischer Isolator mit
einem leitfähigen Überzug angeordnet ist und der Überzug einen Mikro
spalt aufweist (JP 64-76462 A - In: Patent Abstracts of Japan, Sect. E,
Vol. 15 (1991), Nr. 3 (E-1019),
JP 62-282537 A- In: Patent Abstract of Japan, Sect. E,
Vol. 13 (1989), Nr. 371 (E-807),
US 4317 155). Ein Kupfer
überzug mit darauf ausgebildetem Cu₂O-Film ist nicht vorgesehen. Eine
andere Type verwendet zwei Kappenelektroden auf einem Röhrchen aus
Keramik und die Elektroden sind mit einem Überzug aus Kupfer oder
einer Kupferlegierung versehen, der als Entladungsoberfläche dient (JP, A, 3-77293, April 2, 1991 (2.4.91).
Dieser Überspannungsschutz ist nicht vom Mikrospalt-Typ und
es wird keine Anregung zur Verwendung eines Cu₂O-Films gegeben.
Zur Lösung der vorstehend angegebenen Aufgaben wird erfindungsgemäß
eine dicht mit einem Glasrohr verschlossene erste Verschlußelektrode
gemäß der Darstellung in Fig. 1 oder 4 bereitgestellt. Diese Verschluß
elektrode umfaßt ein aus einer Legierung mit einem Gehalt an Eisen
und Nickel gebildetes Elektrodenelement 11a und einen Kupferdünnfilm
11b oder 21b von vorbestimmter Dicke, der auf beiden Oberflächen des
Elektrodenelements 11a ausgebildet ist.
Eine zweite, dicht mit dem Glasrohr abgeschlossene Verschlußelektrode
der in Fig. 6 oder 9 gezeigten Art umfaßt ein aus einer Legierung mit
einem Gehalt an Eisen und Nickel gebildetes Elektrodenelement 11a und
einen Kupferdünnfilm 11b oder 21b von vorbestimmter Dicke, der sowohl
auf der Fläche des Elements 11a im Kontaktbereich mit einem Glasrohr
10 als auch auf der Fläche des Elements 11a, die ins Innere des Glas
rohrs 10 gerichtet ist, vorgesehen ist.
Ein erfindungsgemäßer Überspannungsschutz der in Fig. 1 gezeigten Art
umfaßt ein Glasrohr 10; ein Überspannungselement 13, das sich im
Glasrohr 10 befindet und ein Paar von Kappenelektroden 13d an beiden
Enden eines Keramikelements 13b aufweist, wobei ein Mikrospalt 13c an
der Umfangsfläche des Keramikelements 13b von säulenförmiger Gestalt,
das mit einem leitfähigen Überzug 13a überzogen ist, ausgebildet ist;
Verschlußelektroden 11, 12, die jeweils das Überspannungsschutzelement
13 so fixieren, daß es an beiden Enden des Glasrohrs
10 dicht eingeschlossen wird und elektrisch mit beiden Kap
penelektroden 13d verbunden ist; und Inertgas 14, das im von
den Verschlußelektroden 11, 12 und dem Glasrohr 10 gebildeten
Innenraum eingeschlossen ist.
Das Glasrohr besteht aus Hartglas, wie Bor
silikatglas, oder Weichglas, wie Bleiglas und Natronglas. Es
ist möglich, Weichglas zu verwenden, das einen höheren Wärme
ausdehnungskoeffizienten als Hartglas aufweist. Das Elektro
denelement ist aus Legierungen mit einem Gehalt an Eisen und
Nickel, wie Eisen-Nickel-Legierungen, Eisen-Nickel-Chrom-Le
gierungen und Eisen-Nickel-Kobalt-Legierungen und dergl., ge
bildet, deren Wärmeausdehnungskoeffizienten niedriger als der
von Glas sind. Das Elektrodenelement wird durch Verformen zu
einer vorbestimmten Gestalt gebildet. Um den Wärmeausdeh
nungskoeffizienten des Elektrodenelements an den Wärmeausdeh
nungskoeffizienten des Glasrohrs anzupassen, wird das Elek
trodenelement mit einem Kupferdünnfilm mit einem höheren Wär
meausdehnungskoeffizienten beschichtet. Dies bedeutet, daß
bei einer großen Differenz zwischen dem Wärmeausdehnungskoef
fizienten des Elektrodenelements und dem Wärmeausdehnungsko
effizienten des Glasrohrs, der Kupferdünnfilm dicker gemacht
wird. Ist diese Differenz gering, so weist dieser Dünnfilm
eine geringere Dicke auf.
Das Beschichten des erfindungsgemäßen Elektrodenelements mit
dem Kupferdünnfilm wird je nach der für den Kupferdünnfilm
erforderlichen Dicke nach verschiedenen Verfahren durchge
führt: (1) direkte Bildung auf einer Oberfläche des Elektro
denelements unter Anwendung einer Dünnfilm-Bildungstechnik,
z. B. Hochfrequenz-Sputtering, Vakuumabscheidung und dergl.,
(nachstehend als "Beschichten" bezeichnet) oder (2) Plattie
ren unter mechanischem Auswalzen bei hoher Temperatur, wobei
der Kupferdünnfilm auf eine Oberfläche eines Plattenelements
aus einer Legierung mit einem Gehalt an Eisen und Nickel, die
das Elektrodenelement darstellt, angepaßt wird (nachstehend
als "Plattieren" bezeichnet) . Beim Aufbringen des Kupferdünn
films auf das Plattenelement durch Plattieren wird das Plat
tenelement scheibenförmig ausgestanzt und sodann durch Ziehen
so verformt, daß ein mit dem Glasrohr in Kontakt stehender
Bereich den Kupferdünnfilm aufweist.
Bei der Verwendung der Verschlußelektrode für den Überspan
nungsschutz wird die ausgestanzte kreisförmige Platte durch
Ziehen zu einer Hutform verformt. Bei Anwendung des vorste
hend beschriebenen Verfahrens (1) wird der Kupferdünnfilm
nach dem Verformen des Elektrodenelements zur Hutform gebil
det. Im Fall des vorstehend beschriebenen Verfahrens (2) wird
der Kupferdünnfilm unter Bildung eines Laminats auf das Elek
trodenelement aufgebracht und das Laminat anschließend zur
Hutform verformt. Der Kupferdünnfilm wird nicht nur auf dem
Bereich, der mit dem Glasrohr in Kontakt steht, sondern auch
auf dem Bereich, der ins Innere des Glasrohrs gerichtet ist,
ausgebildet. Auf der Oberfläche des Kupferdünnfilms wird ein
Cu₂O-Film mit geringer Austrittsarbeit gebildet, um die Be
netzbarkeit mit Glas zu verbessern und die Elektronenemission
zu beschleunigen. Der Cu₂O-Film kann leicht gebildet werden,
indem man den Kupferdünnfilm oxidiert. Ist der Kupferdünnfilm
nur auf einer Oberflächenseite des Elektrodenelements vorge
sehen, so befindet er sich auf der Oberfläche des Elektroden
elements, auf der der Cu₂O-Film notwendig ist, nämlich auf
der Oberflächenseite, die mit dem Glasrohr in Kontakt steht,
und auf der Oberflächenseite, die ins Innere des Glasrohrs
gerichtet ist.
Der Anteil der Dicke des Kupferdünnfilms zur Gesamtdicke aus
der Eisen-Nickel-Legierung und dem Kupferdünnfilm beträgt
vorzugsweise 30 bis 45%, für den Fall, daß der Kupferdünn
film unter Verwendung einer Dünnfilm-Bildungstechnik gemäß
den vorstehend unter (1) beschriebenen Verfahren gebildet
worden ist, während dieser Anteil vorzugsweise 40 bis 80%
beträgt, sofern das Plattenelement mit dem Kupferdünnfilm
durch Plattieren gemäß den unter (2) angegebenen Verfahren
beschichtet wird. Liegt der Anteil unter der angegebenen Un
tergrenze, ergibt sich im Vergleich zum Wärmeausdehnungskoef
fizienten des Glases ein erheblich geringerer Wert, während
andererseits beim Überschreiten der vorstehend angegebenen
Obergrenze sich ein im Vergleich zu Glas erheblich höherer
Wärmeausdehnungskoeffizient ergibt. Beide Fälle sind nicht
bevorzugt.
Der Nickelgehalt in der Eisen-Nickel-Legierung beträgt vor
zugsweise 35 bis 55%. Insbesondere bei Bildung des Kupfer
dünnfilms beim Verfahren gemäß (1) weist die Eisen-Nickel-Le
gierung vorzugsweise einen Eisenanteil von 58% und einen
Nickelanteil von 42% auf.
Bei einer Verschlußelektrode dieser Bauart, bei der Kupfer,
das einen höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten als die Le
gierung mit einem Gehalt an Eisen und Nickel aufweist, in
vorbestimmter Dicke sich zwischen der Legierung und dem Glas
befindet, kommt der Wärmeausdehnungskoeffizient der Legierung
mit einem Gehalt an Eisen und Nickel in die Nähe des Wärme
ausdehnungskoeffizienten von Glas, wodurch das Auftreten von
Rissen aufgrund einer Wärmekontraktion des Glasrohrs beim Ab
dichten vermieden wird.
Auf der Oberfläche der Verschlußelektrode befinden sich zwei
Schichten, nämlich der Kupferdünnfilm und der Cu₂O-Film. So
mit wird beim Abdichten eine zufriedenstellende Benetzbarkeit
mit Glas erreicht, wodurch das Abdichten auch bei einer rela
tiv geringen Temperatur und ihn einer Inertgasatmosphäre, wie
es bei Dumet-Draht der Fall ist, erfolgen kann, wobei es kaum
zu Beeinträchtigungen des leitfähigen Überzugs und der Mikro
spalten aufgrund von thermischen Spannungen kommt. Ferner
wird aufgrund der geringen Austrittsarbeit von Cu₂O die Bo
genentladung leicht vom leitfähigen Überzug des Überspan
nungsschutzelements auf den Zwischenraum zwischen die Ver
schlußelektroden übertragen, und zwar durch dessen die Elek
tronenemission beschleunigende Wirkung. Somit wird eine ther
mische Schädigung des leitfähigen Überzugs aufgrund von Ent
ladung vermieden.
Wird ferner der Kupferdünnfilm auch auf der äußeren Oberflä
che des Elektrodenelements zur Verbindung des Bleidrahts mit
der äußeren Oberfläche der Verschlußelektrode gebildet, so
läßt sich ein auf dem Kupferdünnfilm beim Abdichten entste
hender Oxidfilm (Cu₂O-Film) leicht entfernen, indem man die
äußere Oberfläche der Verschlußelektrode nach dem Abdichten
mit Salzsäure wäscht, wonach der Bleidraht leicht angelötet
werden kann.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt der wesentlichen Bestandteile
eines Überspannungsschutzes, bei dem ein Kupferdünn
film auf
beiden Oberflächen eines Elektrodenelements durch
Kupferbeschichtung ausgebildet ist;
Fig. 2 eine perspektivische Außenansicht der Ausführungs
form von Fig. 1:
Fig. 3 ein Diagramm, das die Veränderung des Wärmeausdeh
nungskoeffizienten einer Verschlußelektrode zeigt,
wenn das Verhältnis der Dicke des Kupferdünnfilms
zur Summe der Dicke des Elektrodenelements und der
Dicke des Kupferdünnfilms verändert wird;
Fig. 4 einen Querschnitt mit den wesentlichen Bestandteilen
eines Überspannungsschutzes, bei dem ein Kupferdünn
film auf beiden Oberflächen eines
Elektrodenelements durch Plattieren ausgebildet ist;
Fig. 5 eine perspektivische Außenansicht der Ausführungsform
von Fig. 4;
Fig. 6 einen Querschnitt mit den wesentlichen Bestandteilen
eines Überspannungsschutzes, bei dem ein Kupferdünn
film nur auf einer Seite eines Elek
trodenelements durch Kupferbeschichtung ausgebildet
ist.
Fig. 7 eine perspektivische Außenansicht der Ausführungs
form von Fig. 6;
Fig. 8 ein Diagramm, das die Veränderung des Wärmeausdeh
nungskoeffizienten einer Verschlußelektrode zeigt,
wenn das Verhältnis der Dicke des Kupferdünnfilms
zur Summe der Dicke des Elektrodenelements und der
Dicke des Kupferdünnfilms verändert wird;
Fig. 9 einen Querschnitt mit den wesentlichen Bestandteilen
eines Überspannungsschutzes, bei dem ein Kupferdünn
film
nur auf einer Seite eines Elek
trodenelements durch Plattierung gebildet ist; und
Fig. 10 eine perspektivische Außenansicht der Ausführungs
form von Fig. 9.
Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
mit Bezugnahme auf die Zeichnung sowie Vergleichsbeispiele
näher beschrieben.
Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt ist, sind beide Enden eines Glas
rohrs 10 von säulenförmiger Gestalt mit Verschlußelektroden
11 und 12 verschlossen. Fig. 1 zeigt in ausführlicher Dar
stellung die Verschlußelektrode 11 am oberen Ende. In diesem
Beispiel besteht das Glasrohr 10 aus Bleiglas, d. h. einem
Weichglas. Die Verschlußelektrode 11 ist aufgebaut aus einem
Elektrodenelement 11a aus einer Legierung von 58% Eisen und
42% Nickel, einem Kupferdünnfilm 11b mit einer vorbestimmten
Dicke, der als Beschichtung auf dem Elektrodenelement 11a
vorgesehen ist und einem Cu₂O-Film 11c, der auf einer Ober
fläche des Kupferdünnfilms 11b ausgebildet ist. Das Elektro
denelement 11a ist hutförmig ausgebildet, so daß es in das
Glasrohr 10 eingesetzt werden kann. Das gesamte Elektroden
element 11a wird mit Kupfer unter Bildung eines Kupferdünn
films 11b von vorbestimmter Dicke auf der Oberfläche des Ele
ments beschichtet. Anschließend wird das Elektrodenelement
11a mit dem Kupferdünnfilm 11b in eine Sauerstoffatmosphäre
von hoher Temperatur gebracht und hierauf plötzlich abge
kühlt, wodurch auf der Oberfläche des Kupferdünnfilms 11b der
Cu₂O-Film 11c entsteht.
In das Glasrohr 10 wird ein Überspannungsschutzelement 13 vom
Mikrospalttyp eingesetzt. Dieses Überspannungsschutzelement
13 wird so hergestellt, daß mittels eines Lasers auf der Um
fangsfläche eines Keramikelements 13b von säulenförmiger Ge
stalt, das mit einem leitfähigen Überzug 13a versehen ist,
ein Mikrospalt 13c von einigen 10 µm Breite gebildet wird.
Anschließend wird eine Kappenelektrode 13d in beide Enden des
Keramikelements gedrückt.
Gemäß dem nachstehend aufgeführten Verfahren wird ein Über
spannungsschutz 20 hergestellt. Zunächst wird das Überspan
nungsschutzelement 13 in das Glasrohr 10 eingesetzt. An
schließend wird die Verschlußelektrode 11 an einem Ende des
Glasrohrs 10 befestigt. Ein Ausnehmungsbereich 11d der Ver
schlußelektrode 11 paßt auf die Kappenelektrode 13b des Über
spannungsschutzelements 13. Anschließend wird eine Verschluß
elektrode 12 der gleichen Bauweise wie die Verschlußelektrode
11 auf die gleiche Weise am anderen Ende des Glasrohrs 10 be
festigt. Auf diese Weise werden ein Paar von Kappenelektroden
13d des Überspannungsschutzelements 13 elektrisch mit den
Verschlußelektroden 11 und 12 verbunden. Anschließend wird
diese Anordnung in eine Abdichtkammer (nicht abgebildet), die
mit einer Kohlenstoff-Heizvorrichtung versehen ist, ge
bracht. Die Luft innerhalb des Glasrohrs wird durch Anlegen
eines negativen Drucks an die Abdichtkammer extrahiert. An
schließend wird dafür ein Inertgas, z. B. Argongas, in die Ab
dichtkammer geleitet, um dieses Argongas in das Glasrohr ein
zuführen. Zu diesem Zeitpunkt werden das Glasrohr 10 und die
Verschlußelektroden 11 und 12 mit der Kohlenstoff-Heiz
vorrichtung erwärmt. Ein Kantenbereich am Rand des Elektro
denelements 11a mit dem Kupferdünnfilm wird mit dem Glasrohr
10 über den Cu₂O-Film verbunden. Das Glasrohr 10 wird somit
mit der Verschlußelektrode 11 verschlossen. Damit ist die
Herstellung des Überspannungsschutzes 20 mit darin enthal
tenem Argongas 14 beendet. Die Anwesenheit des Cu₂O-Films er
möglicht eine Abdichtung der Verschlußelektroden 11 und 12
bei einer niedrigen Temperatur von etwa 700°C.
Leitungen 15 und 16 werden jeweils an den äußeren Oberflächen
der Verschlußelektroden 11 und 12, die beide Enden des Glas
rohrs 10 verschließen, angelötet. Um die Lötbarkeit der äuße
ren Oberfläche der Verschlußelektrode zu erhöhen, wird ein
Waschvorgang mit Salzsäure durchgeführt, um den Kupferoxid
film (Cu₂O-Film) auf dem Kupferdünnfilm, der zum Zeitpunkt
des Abdichtens auf der Außenfläche der Verschlußelektrode ge
bildet worden ist, zu entfernen. Dieser Oxidfilm läßt sich
leicht entfernen, und die Bleidrähte 15 und 16 lassen sich
leicht anlöten.
Um zu prüfen, in welchem Ausmaß durch den Kupferdünnfilm 11b
eine Anpassung der Wärmeausdehnungskoeffizienten des Elektro
denelements 11a und des Glasrohrs 10 erfolgt ist, wird das
Auftreten von Rissen im Glasrohr 10 nach dem Abdichtvorgang
untersucht, wobei man die Dicke (A) des Elektrodenelements
11a (Eisen-Nickel-Legierung) und die Dicken (B) und (C) der
Kupferdünnfilme 11b variiert. Konkret werden die Dicken (B)
und (C) der Kupferdünnfilme und die Dicke (A) der Eisen-Nic
kel-Legierung so variiert, daß sich für das Verhältnis (P)
der Dicken (B+C) der Kupferdünnfilme zur Dicke (A+B+C) der
gesamten Verschlußelektrode ein Wert von 20, 30, 45, 50 bzw.
60% ergibt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I und Fig. 3 gezeigt. In Fig.
3 geben die senkrechte Achse den Wärmeausdehnungskoeffizien
ten und die horizontale Achse das Verhältnis (P) wieder. Das
Symbol E auf der senkrechten Achse gibt den Wärmeausdehnungs
koeffizienten einer Legierung aus 58% Eisen und 42% Nickel
wieder, das Symbol F bedeutet den Wärmeausdehnungskoeffizien
ten von Kupfer und das Symbol G den Wärmeausdehnungskoeffizi
enten von Bleiglas. Es wird festgestellt, daß ein Anteil der
Dicke des Kupferdünnfilms 11b von 30 bis 45%, bezogen auf
die Dicke der gesamten Verschlußelektrode, geeignet ist.
Eine Legierung aus 42% Nickel, 6% Chrom und 52% Eisen wird
für ein Elektrodenelement verwendet, wobei zur Herstellung
einer Verschlußelektrode darauf ein Cr₂O₃-Film ausgebildet
wird. Diese Verschlußelektrode und das gleiche Glasrohr und
Überspannungsschutzelement wie in Beispiel 1 werden verwendet
und zur Herstellung eines Argongas enthaltenden Überspan
nungsschutzes eingesetzt. Die Temperatur beim Abdichten be
trägt dabei 900°C oder mehr.
Für den Überspannungsschutz von Vergleichsbeispiel 1 und den
vorstehend beschriebenen Überspannungsschutz von Beispiel 1
mit einem Verhältnis (P) von 45% werden jeweils die Strom
stoßbeständigkeit und die Lebensdauer bestimmt. Die Ergeb
nisse sind in Tabelle II aufgeführt. Die Stromstoßbeständig
keit wird unter Anlegen eines Stoßstroms von (8×20) µsec ge
mäß JEC-212 (Institute of Electrical Engineers of Japan:
Standard of the Japanese Electrotechnical Committee) gemes
sen. Bezüglich der Lebensdauer wird durch wiederholtes Anle
gen einer Stoßspannung von 10 kV von (1,2×50) µsec gemäß JEC-
Pub 60-2 die Anzahl der Vorgänge bestimmt, bis es zu einer
beginnenden Beeinträchtigung des Schutzverhaltens gegen Über
spannungen kommt. Aus Tabelle II läßt sich feststellen, daß
der Überspannungsschutz von Beispiel 1 im Vergleich zum Über
spannungsschutz von Vergleichsbeispiel 1 eine um 200°C oder
mehr geringere Abdichttemperatur, eine höhere Stromstoßbe
ständigkeit und eine längere Lebensdauer aufweist.
Wie in Fig. 4 und 5 gezeigt, entspricht das Elektrodenelement
11a der Verschlußelektroden 11 und 12 dieses Beispiels den
entsprechenden Bestandteilen von Beispiel 1, wobei ein Kup
ferdünnfilm 21b auf beiden Oberflächen des Elektrodenelements
11a durch Plattieren gebildet wird. Dabei wird der Kupfer
dünnfilm mechanisch auf beide Oberflächen des Plattenelements
aus einer Eisen-Nickel-Legierung gepreßt. Anschließend wird
aus dem Plattenelement eine kreisformige Scheibe von vorbe
stimmtem Durchmesser ausgestanzt, wonach die Scheibe durch
Ziehen in eine Hutform verformt wird. Sodann wird der hutför
mige Formkörper in eine Sauerstoffatmosphäre von hoher Tempe
ratur gebracht und anschließend plötzlich abgekühlt, wodurch
auf der Oberfläche des Kupferdünnfilms 21b ein Cu₂O-Film 21c
gebildet wird.
Ein Überspannungsschutzelement vom Mikrospalttyp 13 ist in
ein Glasrohr 10 eingesetzt. Das Überspannungsschutzelement 13
besteht aus einem Mikrospalt 13c, der auf der Umfangsfläche
eines säulenförmigen Keramikelements 13b ausgebildet ist.
Dieses Element weist einen Durchmesser von 1,7 mm und eine
Länge von 5,5 mm auf und ist wie in Beispiel 1 mit einem
leitfähigen Überzug 13a versehen. Anschließend wird eine Kap
penelektrode 13d mit einer Dicke von 0,2 mm in beide Enden
des Keramikelements eingedrückt.
Somit entsteht auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 ein
Überspannungsschutz 20. Leitungen 15 und 16 werden wie in
Beispiel 1 an die beiden Außenflächen der Verschlußelektroden
11 und 12 angelötet.
Um zu prüfen, in welchem Ausmaß durch den Kupferdünnfilm 21b
eine Anpassung des Wärmeausdehnungskoeffizienten des Elektro
denelements 11a und des Glasrohrs 10 erfolgt ist, wird der
Wärmeausdehnungskoeffizient von 0 bis 400°C für das Plattie
rungselement gemessen, wobei man das Verhältnis der Dicke (A)
des Elektrodenelements 11a (Eisen-Nickel-Legierung) und der
Dicke (B, C) der Kupferdünnfilme 21b variiert. Konkret werden
die Dicken (B, C) der Kupferdünnfilme und die Dicke (A) der
Eisen-Nickel-Legierung so variiert, daß sich für das Verhält
nis (P) der Dicken (B+C) des Kupferdünnfilms zur Dicke
(A+B+C) der gesamten Verschlußelektrode ein Wert von 0, 30,
40, 50, 60, 70, 80, 90 bzw. 100% ergibt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt. Aus den
Ergebnissen von Tabelle III läßt sich feststellen, daß für
die Dicke des Kupferdünnfilms 21b ein Wert von 40 bis 80%
der Dicke des gesamten Plattierungselements, das für die Ver
schlußelektrode verwendet wird, geeignet ist. Da ferner diese
Verschlußelektrode durch Anpassen und Auswalzen des Kupfer
dünnfilms auf beiden Oberflächen des Plattierungselements ge
bildet ist, ist eine Unterscheidung zwischen oberer und un
terer Oberfläche nicht erforderlich, was bei der Herstellung
eine höhere Wirtschaftlichkeit mit sich bringt.
Anteil der Dicke des Kupferdünnfilms (%) P = [(B+C) / (A+B+C)]×100 | |
Wärmeausdehnungskoeffizient (×10-7/°C) | |
0 | |
59,5 | |
30 | 74,8 |
40 | 78,0 |
50 | 88,0 |
60 | 94,5 |
70 | 106,4 |
80 | 122,4 |
90 | 145,2 |
100 | 180,2 |
Glas | 95,8 |
Eine Legierung aus 42% Nickel, 6% Chrom und 52% Eisen wird
für ein Elektrodenelement verwendet. Darauf wird zur Herstel
lung einer Verschlußelektrode ein Cr₂O₃-Film gebildet. Diese
Verschlußelektrode und das gleiche Glasrohr und das Überspan
nungsschutzelement wie in Beispiel 2 werden zur Herstellung
eines Überspannungsschutzes mit einem Gehalt an Argongas ver
wendet. Die Temperatur zum Zeitpunkt des Abdichtens beträgt
810°C.
Die Stromstoßbeständigkeit für den Überspannungsschutz von
Vergleichsbeispiel 2 sowie für den vorstehend beschriebenen
Überspannungsschutz von Beispiel 2 mit einem Verhältnis (P)
von 60% wird gemessen. Ferner werden jeweils 100 Verschluß
elektroden von Vergleichsbeispiel 2 und von Beispiel 2 in
gleiche Glasrohre eingesetzt und abgedichtet. Die Abdichtbar
keit wird untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zu
sammengestellt. Die Stromstoßbeständigkeit wird mit einem
Stoßstrom von (8×20) µsec gemäß JEC-212 (Institute of Elec
trical Engineers of Japan: Standard of the Japanese Electro
technical Committee) gemessen. Aus Tabelle IV ergibt sich,
daß der Überspannungsschutz von Beispiel 2 im Vergleich zum
Überspannungsschutz von Vergleichsbeispiel 2 eine um 100°C
oder mehr geringere Abdichttemperatur und eine höhere Strom
stoßbeständigkeit aufweist. Die Abdichtbarkeit ist in Bei
spiel 2 wesentlich höher als in Vergleichsbeispiel 2.
Wie in Fig. 6 und 7 gezeigt, wird auf die gleiche Weise wie
in Beispiel 1 ein Elektrodenelement 11a für Verschlußelektro
den 11 und 12 hergestellt. Auf einer Oberfläche des Elektro
denelements 11a wird durch Kupferbeschichtung ein Kupferdünn
film 11b ausgebildet. Dabei wird das Elektrodenelement 11a zu
einer Hutform, die in das Glasrohr 10 paßt, verformt. An
schließend wird der Kupferdünnfilm 11b in einer vorbestimmten
Dicke auf der Fläche im Kontaktbereich mit dem Glasrohr 10
und auf den ins Innere des Glasrohr 10 gerichteten Flächenbe
reich aufgebracht. Sodann wird das Elektrodenelement 11a mit
dem darauf aufgebrachten Kupferdünnfilm 11b in eine Sauer
stoffatmosphäre von hoher Temperatur gebracht und sodann
plötzlich abgekühlt, um auf der Oberfläche des Kupferdünn
films 11b einen Cu₂O-Film 11c auszubilden.
Ein Überspannungsschutzelement 13 vom Mikrospalttyp der glei
chen Art wie in Beispiel 1 wird in das Glasrohr 10 auf die
gleiche Weise wie in Beispiel 1 eingesetzt.
Ein Überspannungsschutz 20 wird auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt. Um zu prüfen, in welchem Ausmaß durch
den Kupferdünnfilm 11b eine Anpassung des Wärmeausdehnungsko
effizienten des Elektrodenelements 11a und des Glasrohrs 10
erfolgt ist, wird das Auftreten von Rissen im Glasrohr 10
nach dem Abdichtungsvorgang visuell untersucht, wobei man die
Dicke (A) des Elektrodenelements 11a (Eisen-Nickel-Legierung)
und die Dicke (B) des Kupferdünnfilms 11b variiert. Konkret
werden die Dicke (B) des Kupferdünnfilms und die Dicke (A)
der Eisen-Nickel-Legierung so variiert, daß sich für das Ver
hältnis (P) der Dicke (B) des Kupferdünnfilms zur Dicke (A+B)
der gesamten Verschlußelektrode ein Wert von 20, 30, 45, 50
bzw. 60% ergibt.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen V und Fig. 8 zusammenge
stellt. In Fig. 8 gibt die senkrechte Achse den Wärmeausdeh
nungskoeffizienten an. Auf der waagrechten Achse ist das Ver
hältnis (P) aufgetragen. Das Symbol E auf der senkrechten
Achse gibt den Wärmeausdehnungskoeffizienten einer Legierung
aus 58% Eisen und 42% Nickel an. F gibt den Wärmeausdeh
nungskoeffizienten für Kupfer und G den Wärmeausdehnungskoef
fizienten für Bleiglas wieder. Es wird festgestellt, daß ein
Anteil der Dicke des Kupferdünnfilms 11b von 30 bis 45%, be
zogen auf die Dicke der gesamten Verschlußelektrode, geeignet
ist.
Eine Legierung aus 42% Nickel, 6% Chrom und 52% Eisen wird
zur Herstellung eines Elektrodenelements verwendet. Darauf
wird zur Herstellung einer Verschlußelektrode ein Cr₂O₃-Film
ausgebildet. Diese Verschlußelektrode sowie das gleiche Glas
rohr und das gleiche Überspannungsschutzelement wie in Bei
spiel 3 werden zur Herstellung eines Überspannungsschutzes
mit einem Gehalt an Argongas verwendet. Die Temperatur für
das Abdichten beträgt 900°C oder mehr.
Die Stromstoßbeständigkeit und die Lebensdauer werden für den
Überspannungsschutz von Vergleichsbeispiel 3 und den vorste
hend beschriebenen Überspannungsschutz von Beispiel 3 mit
einem Verhältnis (P) von 45% gemessen. Die Ergebnisse sind
in Tabelle VI zusammengestellt. Die Stromstoßbeständigkeit
wird unter Verwendung eines Stoßstroms von (8×20) µsec gemäß
JEC-212 (Institute of Electrical Engineers of Japan: Standard
of the Japanese Electrotechnical Committee) gemessen. Für die
Lebensdauer wird wiederholt eine Stoßspannung von 10 kV von
(1,2×50) µsec gemäß JEC-Pub. 60-2 angelegt, und die Anzahl
der Vorgänge bis eine beginnende Beeinträchtigung eintritt,
wird gemessen. Aus Tabelle VI geht hervor, daß der Überspan
nungsschutz von Beispiel 3 im Vergleich zum Überspannungs
schutz von Vergleichsbeispiel 3 eine um 200°C oder mehr ge
ringere Abdichttemperatur, eine größere Stromstoßbeständig
keit und eine längere Lebensdauer aufweist.
Wie in Fig. 9 und 10 gezeigt, wird wie in Beispiel 1 ein
Elektrodenelement 11a der Verschlußelektroden 11 und 12 ge
bildet. Der darauf ausgebildete Kupferdünnfilm 21b wird wie
in Beispiel 2 durch Plattieren aufgebracht, jedoch im Unter
schied zu Beispiel 2 nur auf einer Oberfläche des Elektroden
elements 11a. Ein Überspannungsschutz wird auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 hergestellt.
Um zu prüfen, in welchem Ausmaß durch den Kupferdünnfilm 21b
eine Anpassung des Wärmeausdehnungskoeffizienten des Elektro
denelements 11a und des Glasrohrs 10 erfolgt ist, wird der
Wärmeausdehnungskoeffizient des aus der Eisen-Nickel-Legie
rung und dem Kupferdünnfilm gebildeten Plattierungselements
von 0 bis 400°C gemessen, wobei das Verhältnis der Dicke (A)
des Elektrodenelements 11a (Eisen-Nickel-Legierung) zur Dicke
(B) des Kupferfilms 11b variiert wird. Konkret werden die
Dicke (B) des Kupferdünnfilms und die Dicke (A) der Eisen-
Nickel-Legierung so variiert, daß das Verhältnis (P) der
Dicke (B) des Kupferdünnfilms zur Dicke (A+B) der gesamten
Verschlußelektrode einen Wert von 0, 30, 40, 50, 60, 70, 80,
90 bzw. 100% ergibt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle VII zusammengestellt. Aus Ta
belle VII geht hervor, daß ein Anteil der Dicke des Kupfer
dünnfilms 21b von 40 bis 80%, bezogen auf die Gesamtdicke
des für die Verschlußelektrode verwendeten Plattierungsele
ments geeignet ist.
Anteil der Dicke des Kupferdünnfilms (%) P = [B/(A+B)]×100 | |
Wärmeausdehnungskoeffizient (×10-7/°C) | |
0 | |
59,5 | |
30 | 74,8 |
40 | 78,0 |
50 | 88,0 |
60 | 94,5 |
70 | 106,4 |
80 | 122,4 |
90 | 145,2 |
100 | 180,2 |
Glas | 95,8 |
Eine Legierung aus 42% Nickel, 6% Chrom und 52% Eisen wird
für ein Elektrodenelement verwendet, auf dem zur Herstellung
einer Verschlußelektrode ein Cr₂O₃-Film ausgebildet wird. Die
Verschlußelektrode sowie das gleiche Glasrohr und das gleiche
Überspannungsschutzelement wie in Beispiel 4 werden zur Her
stellung eines Überspannungsschutzes mit einem Gehalt an Ar
gongas verwendet. Die Temperatur beim Abdichten beträgt
810°C.
Für den Überspannungsschutz von Vergleichsbeispiel 4 und den
vorstehend beschriebenen Überspannungsschutz von Beispiel 4
mit einem Verhältnis (P) von 60% werden die Spannung bei be
ginnender Entladung, die Impulsansprechspannung und die
Stromstoßbeständigkeit gemessen. Ferner werden jeweils 100
Verschlußelektroden von Vergleichsbeispiel 4 und von Beispiel
4 in Glasrohre eingesetzt. Die Abdichtbarkeit wird unter
sucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII zusammengestellt.
Die Stromstoßbeständigkeit wird unter Verwendung eines Stoß
stroms von (8×20) µsec gemäß JEC-212 (Institute of Electrical
Engineers of Japan: Standard of the Japanese Electrotechnical
Committee) gemessen. Aus Tabelle VIII ergibt sich, daß der
Überspannungsschutz von Beispiel 4 im Vergleich zum Überspan
nungsschutz von Vergleichsbeispiel 4 eine um 100°C oder mehr
geringere Abdichttemperatur und eine höhere Stromstoßbestän
digkeit aufweist. Die Abdichtbarkeit ist in Beispiel 4 erheb
lich besser als in Vergleichsbeispiel 4.
Bei einem Vergleich der erfindungsgemäßen Überspannungs
schutzvorrichtungen der Beispiele 1 bis 4 mit den Vorrichtun
gen der Vergleichsbeispiele 1 bis 4 ergeben sich folgende Be
funde:
- (1) Das Auftreten von Rissen am Glasrohr zum Zeitpunkt der Abdichtung wird verhindert, indem man das Verhältnis der Dicken der Kupferdünnfilme so variiert, daß der Wärmeaus dehnungskoeffizient der durch Kombination des Elektroden elements und des Kupferdünnfilms gebildeten Verschluß elektrode in etwa dem Wärmeausdehnungskoeffizienten des Glases entspricht.
- (2) Herkömmlicherweise erfordert eine Eisen-Nickel-Legierung mit einem zu dicken Oxidfilm die Verwendung einer Gas flamme, so daß eine Abdichtung in einer Inertgasatmo sphäre nicht möglich ist. Erfindungsgemäß wird die Ab dichtung durch eine Kohlenstoff-Heizvorrichtung innerhalb einer Inertgasatmosphäre erreicht, da ein Cu₂O-Film auf dem Kupferdünnfilm auch im Fall der Eisen-Nickel-Legie rung vorhanden ist.
- (3) Der erfindungsgemäße Überspannungsschutz weist eine er heblich verbesserte gegenseitige Benetzbarkeit zwischen Verschlußelektrode und Glas auf, was auf die Anwesenheit des Cu₂O-Films auf dem Kupferdünnfilm zurückzuführen ist. Somit kann die Verschlußelektrode im Vergleich zur Verschlußelektrode eines herkömmlichen Überspannungsschutzes bei einer um 100 bis 200°C niedri geren Temperatur abgedichtet werden. Dabei ergibt sich beim erfindungsgemäßen Überspannungsschutz eine sehr ge ringe Variation aufgrund der Erweichung von Glas, wobei es zu einem weiteren Abbau von thermischen Spannungen des leitfähigen Überzugs des Überspannungsschutzelementes vom Mikrospalttyp innerhalb des Glasrohrs kommt. Ferner ist eine Abdichtung für Überspannungsschutzvorrichtungen vom Entladungsrohrtyp mit großen Durchmessern möglich.
- (4) Der Cu₂O-Film auf der Innenfläche der Verschlußelektrode weist eine Beschleunigungswirkung auf die Elektronenemission auf. Somit bewegt sich ein beim Anlegen einer Stoßspannung in der Nähe des Mikrospalts gebildeter Lichtbogen leicht vom Mikrospalt und dem leit fähigen Überzug weg zu den Verschlußelektroden.
- Aus den unter (3) und (4) angegebenen Gründen werden eine thermische Schädigung des leitfähigen Überzugs verhin dert, die Stromstoßbeständigkeit des Überspannungs schutzes erhöht und die Lebensdauer verlängert.
- (5) Wenn der Kupferdünnfilm auf beiden Oberflächen des Elek trodenelements ausgebildet ist, wie es in den Beispielen 1 und 2 der Fall ist, und der Bleidraht mit den Au ßenflächen der Verschlußelektroden nach dem Abdichten, verbunden wird, so läßt sich der beim Abdichten auf dem Kupferdünnfilm gebildete Oxidfilm (Cu₂O-Film) leicht durch Waschen der Außenfläche der Verschlußelektrode un ter Verwendung von Salzsäure waschen. Anschließend kann der Bleidraht leicht angelötet werden.
Die Verschlußelektrode wird zum Einschließen
von Inertgas in einem Glasrohr verwendet. Insbesondere können
beide Enden des Glasrohrs, in das ein Überspannungsschutzele
ment vom Mikrospalttyp eingesetzt ist, mit den Verschlußelek
troden abgedichtet werden.
Claims (7)
1. Überspannungsschutz mit einem Glasrohr (10), in dem Inertgas (14)
eingeschlossen ist, einem in das Glasrohr (10) eingesetzten Über
spannungsschutzelement (13), das ein Paar von Kappenelektroden
(13d) an beiden Enden eines säulenförmigen Keramikelements (13b)
aufweist, wobei das Keramikelement mit einem leitfähigen Überzug
(13a) versehen ist und auf seiner Außenfläche einen Mikrospalt
(13c) aufweist, wobei Verschlußelektroden (11, 12) das Überspan
nungsschutzelement (13) so fixieren, daß beide Enden des Glasrohres
(10) abgedichtet sind und elektrisch mit den Kappenelektroden (13d)
verbunden sind und jede Verschlußelektrode aus einem Elektroden
element aus einer Legierung aus Eisen und Nickel besteht, und daß
ein Kupferdünnfilm (11b) mit einer vorbestimmten Dicke als Über
zug auf beiden Oberflächen des Elektrodenelements (11a) vorgesehen
ist, und daß ein Cu₂O-Film (11c) auf der Oberfläche des Kupfer
dünnfilms (11b), die ins Innere des Glasrohres (10) gerichtet ist,
ausgebildet ist.
2. Überspannungsschutz mit einem Glasrohr (10), in dem Inertgas (14)
eingeschlossen ist, einem in das Glasrohr (10) eingesetzten Über
spannungsschutzelement (13), das ein Paar von Kappenelektroden
(13d) an beiden Enden eines säulenförmigen Keramikelements (13b)
aufweist, wobei das Keramikelement mit einem leitfähigen Überzug
(13a) versehen ist und auf seiner Außenfläche einen Mikrospalt
(13c) aufweist, wobei Verschlußelektroden (11, 12) das Überspan
nungsschutzelement (13) so fixieren, daß beide Enden des Glasrohrs
(10) abgedichtet sind und elektrisch mit den Kappenelektroden (13d)
verbunden sind, und jede Verschlußelektrode aus einem Elektroden
element aus einer Legierung aus Eisen und Nickel besteht, und daß
ein Kupferdünnfilm (21b) mit einer vorbestimmter Dicke als Über
zug auf beiden Oberflächen des Elektrodenelements (11a) vorgesehen
ist, und daß ein Cu₂O-Film (21c) auf beiden Oberflächen des Kup
ferdünnfilms (21b) ausgebildet ist.
3. Überspannungsschutz nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kupferdünnfilm (11b, 21b) an die jeweils zu
überziehenden Oberflächen des Elektrodenelements (11a) angepaßt
und darauf ausgewalzt ist.
4. Überspannungsschutz nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Glasrohr (10) aus Hart- oder Weichglas
besteht, das Elektrodenelement (11a) aus einer Legierung aus 58%
Eisen und 42% Nickel besteht, der Kupferdünnfilm (11b) durch
Kupferbeschichtung gebildet ist, und das Verhältnis der Dicke des
Kupferdünnfilms zur gesamten Decke des Elektrodenelements (11a)
und des Kupferdünnfilms (11b) 30 bis 45% beträgt.
5. Überspannungsschutz nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Cu₂O-Film (11c) durch Oxidation des Kup
ferdünnfilms (11b) gebildet ist.
6. Überspannungsschutz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Verhältnis der Dicke des Kupferdünnfilms zur Summe
der Dicke des Elektrodenelements (11a) und der Dicke des Kupfer
dünnfilms (21b) 40 bis 80% beträgt.
7. Überspannungsschutz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Nickelgehalt in der Eisen-Nickel-Legierung 35 bis 55 Gew.-%
beträgt.
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