DE4236538A1 - Gekapselte Funkenstrecke - Google Patents
Gekapselte FunkenstreckeInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der elektrischen Bau
elemente und ist bei der konstruktiven Ausgestaltung ge
kapselter Funkenstrecken anzuwenden, die zur Ableitung
von Überspannungen dienen. Derartige Funkenstrecken kommen
insbesondere in Kombination mit gasgefüllten Über
spannungsableitern zur Anwendung, wobei die gekapselte
Funkenstrecke elektrisch parallel zu dem gasgefüllten
Überspannungsableiter geschaltet ist und in aller Regel
als Luftfunkenstrecke ausgebildet ist.
Bei einer bekannten gekapselten Funkenstrecke zur
Ableitung von Überspannungen stehen zwei kreisförmig
ausgebildete, kupferhaltige Elektroden einander gegenüber
und werden mittels spezieller Abstandhalter sowie unter
Zwischenschaltung einer dünnen Isolierschicht aus Glimmer,
Glas oder Keramik gegeneinander isoliert. Die Isolier
schicht ist im Bereich der sich gegenüberstehenden
Elektrodenflächen mit einer kreisförmigen Ausnehmung ver
sehen, so daß zwischen den Elektroden ein Luftspalt bzw.
ein Gasspalt vorhanden ist. Die beiden Elektroden, deren
Elektrodenflächen mit Graphit oder Carbon beschichtet
sind, sind im Außenbereich vakuumdicht miteinander verbun
den. Hierzu kann u. a. ein rohrförmiger, aus Keramik,
Glas oder Plastik bestehender Isolator verwendet werden,
der mit den äußeren Mantelflächen der Elektroden vakuum
dicht verbunden ist (US-PS 3,898,533, Fig. 3).
In Kombination mit einem gasgefüllten Überspannungsab
leiter ist eine nicht gekapselte Funkenstrecke bekannt,
bei der an einer mehrfach gelochten Keramikscheibe
beidseits zwei Elektroden anliegen, von denen die eine
mit noppenartigen Erhebungen versehen ist, welche in die
Löcher der Keramikscheibe eingreifen. Die eigentliche
Luftfunkenstrecke wird dabei jeweils von einer Noppe und
der ebenen Gegenelektrode gebildet (US-PS 4,366,412). -
Es ist weiterhin bekannt, für solche Luftfunkenstrecken
eine mehrfach gelochte Glimmerfolie als Abstandhalter für
die beiden Elektroden zu verwenden (US-PS 5,142,434).
Für einen gasgefüllten Dreielektroden-Überspannungsab
leiter, der aus einer Mittelelektrode, zwei hohlzylindri
schen Keramikisolatoren und zwei stirnseitig angeordneten
Endelektroden besteht, ist schließlich eine Anordnung be
kannt, bei der jeder Endelektrode eine Luftfunkenstrecke
zugeordnet ist. Diese ebenfalls nicht gekapselte Luft
funkenstrecke wird mittels eines mit Abstand zur End
elektrode angeordneten Endes eines federnden Metallbügels
gebildet. Der Metallbügel ist dabei an der Mittelelektrode
befestigt. Der erforderliche Abstand zur Endelektrode wird
durch eine Beschichtung aus Polyurethanharz eingehalten.
Diese Beschichtung ist an den scharfen Kanten und Ecken
der beiden Enden des Metallbügels sehr dünn ausgebildet
(US-PS 4,912,592).
Bei der Herstellung von gasgefüllten Überspannungsab
leitern mit einem rohrförmigen Isolator aus Glas ist es an
sich bekannt, napfartige, mit einem kragenförmigen Rand
versehene Elektroden aus einer Nickel-Eisen- bzw. Nickel-
Eisen-Kobalt-Legierung zu verwenden und diese Elektroden
mit dem Glasisolator durch Anschmelzen der Enden des Glas
isolators vakuumdicht zu verbinden (DE 19 51 601/GB-PS
1 280 938).
Ausgehend von einer gekapselten Funkenstrecke mit den
Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den konstruktiven
Aufbau der Funkenstrecke zu vereinfachen und hierbei zu
gewährleisten, daß bei einfacher Herstellung ein sicherer
Schutz der Gasatmosphäre der Funkenstrecke gegen äußere
Feuchtigkeitseinflüsse gewährleistet ist. Dabei soll die
Funkenstrecke möglichst so ausgestaltet sein, daß sie in
einfacher Weise einem gasgefüllten Überspannungsableiter
als sekundäre Entladungsstrecke parallel geschaltet werden
kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung
vorgesehen, daß die Elektroden napfartig mit einem kragen
förmigen Rand gestaltet sind,
daß die Elektroden mit ihren Elektrodenflächen beidseits
an der dünnen Isolierschicht anliegen und daß der
Glasisolator stirnseitig in den kragenförmigen Rand der
Elektroden eingeschmolzen ist.
Bei einer derartigen Ausgestaltung besteht die Funken
strecke im wesentlichen aus zwei einfach gestalteten,
gleichartig ausgebildeten Elektroden und einer zwischenge
schalteten dünnen Isolierschicht, wobei die Elektroden,
die zwischen sich die dünne Isolierschicht einschließen,
mittels eines rohrförmigen Glasisolators vakuumdicht ver
bunden sind. Auf diese Weise ist mit Sicherheit ausge
schlossen, daß der bzw. die durch ein oder mehrere Löcher
in der dünnen Isolierschicht gebildeten Entladungsräume
der Funkenstrecke durch Feuchtigkeitszutritt in ihren
physikalischen Eigenschaften verändert werden können.
Dadurch wiederum ist sichergestellt, daß nicht nur die
Ansprechgleichspannung der Funkenstrecke, sondern auch
ihre Ansprechstoßspannung über lange Betriebszeiten konstant
gehalten wird.
Die Herstellung der Funkenstrecke, bei der gewährleistet
sein muß, daß die beiden Elektroden und der Glasisolator
unter Hitzeeinwirkung und nachfolgender Abkühlung vakuum
dicht miteinander verbunden werden, erfolgt in einfacher
Weise dadurch, daß zunächst der Glasisolator in den
kragenförmigen Rand der einen Elektrode gestellt und die
dünne Isolierschicht auf die Elektrodenfläche dieser
Elektrode aufgelegt wird, daß danach die andere Elektrode
mit ihrem kragenförmigen Rand auf die freistehende Stirn
seite des Glasisolators aufgesetzt wird und daß nach
folgend in einer Gasatmosphäre aus Stickstoff oder einem
Stickstoff-Luft-Gemisch die beiden Stirnseiten des Glas
isolators durch induktive Erhitzung der beiden Elektroden
angeschmolzen werden, wobei die beiden Elektroden unter
Einwirkung eines axial gerichteten Anpreßdruckes gegen die
Isolierschicht gedrückt werden. Auf diese Weise wird unter
Ausschaltung aller mechanischen Toleranzen über die stirn
seitige Anschmelzung des Glasisolators die kraftschlüssige
Verbindung zwischen den beiden Elektroden und der dünnen
Isolierschicht und damit ein definierter Elektrodenabstand
sichergestellt. Durch die Verwendung einer Gasatmosphäre
aus Stickstoff oder einem Stickstoff-Luftgemisch bei Über-
oder Unterdruck läßt sich die gewünschte Zündspannung der
Funkenstrecke einstellen, beispielsweise bei einem Über
druck eines Stickstoff-Luft-Gemisches (Luftanteil 1-10%)
von etwa 2 bar eine Zündspannung von 750 ± 150 Volt.
Die beschriebene Herstellung der Funkenstrecke ist mit
einer großen fertigungstechnischen Sicherheit verbunden,
wenn die Elektroden aus einer Eisen-Nickel-Chrom-Legierung
bestehen und wenn der Glasisolator aus einem Weichglas
mit einem Transformationspunkt zwischen 450 und 500°C,
vorzugsweise bei etwa 515°C besteht. Durch diese
Randbedingungen ist eine gute Benetzung der Oberflächen
der Elektroden mit dem angeschmolzenen Glas gewährleistet.
Dies wird u. a. durch einen Chrom-Anteil von etwa 1%
gewährleistet.
Mit Rücksicht auf die für die vakuumdichte Verbindung er
forderliche Einschmelztemperatur kommt als dünne Isolier
schicht insbesondere eine Glimmerfolie in Betracht.
Man kann als dünne Isolierschicht aber auch eine Keramik
folie oder auch eine auf die eine Elektrode durch
chemische Beschichtung aus der Gasphase aufgebrachte
Keramikschicht vorsehen.
Zur Ausrüstung eines an sich bekannten Dreielektroden-
Überspannungsableiters mit gemäß der Erfindung ausge
bildeten, parallelgeschalteten Funkenstrecken geht man
zweckmäßig derart vor, daß auf jede Endelektrode axial
eine gemäß der Erfindung ausgebildete Funkenstrecke auf
gesetzt und dort mittels eines zweiarmigen, metallenen
Federbügels gehalten wird, der an der Mittelelektrode be
festigt ist und dessen federnde Enden jeweils an einer
Elektrode einer Funkenstrecke anliegen. Die Zentrierung
der Funkenstrecken an dem Ableiter wird hierbei zweckmäßig
dadurch erreicht, daß die stirnseitig angeordneten End
elektroden eine Vertiefung zur Aufnahme der jeweiligen
Funkenstrecke aufweisen.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den
Fig. 1 bis 3 dargestellt. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Funkenstrecke im Zustand vor der vakuumdichten
Verbindung der Elektroden mit dem Glasisolator,
Fig. 2 die fertig hergestellte Funkenstrecke und
Fig. 3 einen Dreielektrodenableiter mit zwei parallel
geschalteten Funkenstrecken gemäß Fig. 2.
Fig. 1 zeigt eine Funkenstrecke im vormontierten Zustand,
wobei zunächst eine untere Elektrode 1 angeordnet ist, die
napfartig bzw. podestartig mit einem kragenförmigen Rand 2
gestaltet ist. In den kragenförmigen Rand 2 ist ein rohr
förmiger Glasisolator 3 gestellt. Weiterhin ist auf die
Entladungsfläche der unteren Elektrode 2 eine Isolierfolie
4 in Form einer 60 bis 70 µm-dicken Glimmerfolie aufge
legt, die mit einer zentralen, kreisförmigen Durchbrechung
5 versehen ist. Der Außendurchmesser dieser ebenfalls
kreisförmigen Isolierfolie ist wenig kleiner als der
Innendurchmesser des Glasisolators 3 gewählt.
Auf den Glasisolator 3 ist die obere Elektrode 6 aufge
setzt, die bezüglich ihrer Form mit der unteren Elektrode
1 identisch ist. Durch die Höhe des Glasisolators 3 wird
ein gewisser Abstand zwischen den Entladungsflächen der
beiden Elektroden 1 und 6 eingehalten.
Zur Herstellung der gewünschten Entladungsstrecke zwischen
den beiden Elektroden 1 und 6 und zur vakuumdichten
Verkapselung dieser Entladungsstrecke wird die in Fig. 1
dargestellte Anordnung in einen evakuierbaren Behälter ge
bracht. Nach Evakuierung wird dieser Behälter mit Stick
stoff oder mit einem Gemisch aus Luft und Stickstoff
gefüllt, wobei ein Druck von etwa 2000 mbar eingestellt
wird. Dann werden die beiden Elektroden 1 und 6 durch
induktive Erwärmung soweit erhitzt, daß der Glasisolator 3
an seinen beiden Stirnseiten, an denen er die Elektroden
berührt, erweicht. Hierbei wird auf die beiden Elektroden
1 und 6 gemäß den beiden Pfeilen 7 ein axialer Anpreßdruck
ausgeübt. Unter der Einwirkung dieses Anpreßdruckes werden
die Elektroden 1 und 6 gegeneinander gefahren, wobei sich
die stirnseitigen Enden des Glasisolators 3 deformieren (8)
und sich über bekannte chemische Prozesse mit dem
kragenförmigen Bereich der Elektroden dicht verbinden.
Der Deformationsvorgang der stirnseitigen Enden des
Glasisolators ist beendet, wenn die Entladungsflächen der
beiden Elektroden 1 und 6 beidseitig an der Isolierfolie
anliegen, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. - Nach
Abkühlung der so hergestellten Anordnung steht eine
vakuumdicht gekapselte Funkenstrecke zur Verfügung, deren
statische und dynamische Zündspannungswerte zwischen etwa
600 und 1000 Volt liegen.
Um für den Betrieb der Funkenstrecke eine gute elektrische
Kontaktfähigkeit der Elektroden 1 und 6 zu gewährleisten,
kann ihre Außenfläche nach Herstellung der Funkenstrecke
vernickelt werden.
Fig. 3 zeigt einen Dreielektrodenableiter 10, der aus
einer Mittelelektrode 11, zwei rohrförmigen Keramikiso
latoren 12 und 13 und zwei Endelektroden 14 und 15
besteht. An der Mittelelektrode 11 ist ein zweiarmiger
Federbügel 17 befestigt, dessen Arme 18 und 19 zwei gemäß
Fig. 2 ausgebildete Funkenstrecken 9 kontaktieren und an
den Stirnseiten des Dreielektrodenableiters fixieren. Die
dem Dreielektrodenableiter zugekehrte Elektrode jeder
Funkenstrecke greift dabei in eine Vertiefung 16 in der
Endelektrode 14 bzw. 15 ein, wodurch eine radiale
Zentrierung gegeben ist.
Claims (7)
1. Gekapselte Funkenstrecke zur Ableitung von Über
spannungen,
bestehend aus zwei Elektroden, die in ihrem Außenbereich mittels eines hohlzylindrischen Glasisolators miteinander gasdicht verbunden sind und deren ebene Elektrodenflächen mittels einer dünnen, gelochten Isolierschicht auf Abstand gehalten sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (1, 6) napfartig mit einem kragenförmigen Rand (2) gestaltet sind,
daß die Elektroden (1, 6) mit ihren Elektrodenflächen beidseits an der dünnen Isolierschicht (4) anliegen und
daß der Glasisolator (3) stirnseitig in den kragenförmigen Rand (2) der Elektroden eingeschmolzen ist.
bestehend aus zwei Elektroden, die in ihrem Außenbereich mittels eines hohlzylindrischen Glasisolators miteinander gasdicht verbunden sind und deren ebene Elektrodenflächen mittels einer dünnen, gelochten Isolierschicht auf Abstand gehalten sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (1, 6) napfartig mit einem kragenförmigen Rand (2) gestaltet sind,
daß die Elektroden (1, 6) mit ihren Elektrodenflächen beidseits an der dünnen Isolierschicht (4) anliegen und
daß der Glasisolator (3) stirnseitig in den kragenförmigen Rand (2) der Elektroden eingeschmolzen ist.
2. Funkenstrecke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß die Elektroden (1, 6) aus einer Eisen-Nickel-Chrom-
Legierung bestehen und daß der Glasisolator (3) aus einem
Weichglas mit einem Transformationspunkt zwischen 450 und
550°C besteht.
3. Funkenstrecke nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die dünne Isolierschicht aus einer Glimmerfolie (4)
besteht.
4. Funkenstrecke nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dünne Isolierschicht aus einer Keramikfolie
besteht.
5. Gasgefüllter Dreielektroden-Überspannungsableiter mit
zwei parallel geschalteten Funkenstrecken,
bestehend aus einer Mittelelektrode, zwei hohlzylindrischen
Keramikisolatoren und zwei stirnseitig angeordneten End
elektroden sowie aus einem an der Mittelelektrode befestig
ten zweiarmigen, metallenen Federbügel, dessen Enden unter
Zwischenschaltung eines Isolators an den Endelektroden
anliegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf jede Endelektrode (14, 15) axial eine gemäß Patent
anspruch 1 ausgebildete Funkenstrecke (9) aufgesetzt und
dort mittels des Federbügels (17, 18, 19) gehalten ist,
wobei die federnden Enden des Federbügels jeweils an einer
Elektrode einer Funkenstrecke (9) anliegen.
6. Überspannungsableiter nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet
daß die stirnseitig angeordneten Endelektroden (14, 15)
eine Vertiefung (16) zur Aufnahme der jeweiligen Funken
strecke aufweisen.
7. Verfahren zur Herstellung einer Funkenstrecke nach
Anspruch 1 oder 2,
bei dem die beiden Elektroden und der Glasisolator unter
Hitzeeinwirkung und nachfolgender Abkühlung vakuumdicht
miteinander verbunden werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst der Glasisolator (3) in den kragenförmigen
Rand (2) der einen Elektrode (1) gestellt und die dünne
Isolierschicht (4) auf die Elektrodenfläche dieser
Elektrode aufgelegt wird, daß danach die andere Elektrode
(6) mit ihrem kragenförmigen Rand (2) auf die freistehende
Stirnseite des Glasisolators (3) aufgesetzt wird
und daß nachfolgend in einer Gasatmosphäre aus Stickstoff
oder einem Stickstoff-Luft-Gemisch die beiden Stirnseiten
des Glasisolators (3) durch induktive Erhitzung der beiden
Elektroden angeschmolzen werden, wobei die beiden
Elektroden unter Einwirkung eines axial gerichteten
Anpreßdruckes (7) gegen die Isolierschicht (4) gedrückt
werden.
Priority Applications (3)
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Family
ID=6471651
Family Applications (1)
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Country Status (3)
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