DE4231213C2 - Verfahren zum Herstellen eines trägerartigen Formkörpers - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines trägerartigen FormkörpersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
trägerartigen Formkörpers mit in seiner Längserstreckung
unterschiedliche Wanddicken aufweisenden Längenbereichen.
Bei trägerartigen Formkörpern, wie sie beispielsweise in
der Automobilindustrie als Fahrwerksteile in Form von
Hilfsrahmen im Vorderachsbereich vorkommen, hat sich
herausgestellt, daß überflüssiges Gewicht existiert, weil
in den Bereichen, wo ein Formkörper geringeren Belastun
gen unterworfen ist und dadurch kleinere Spannungsspitzen
auftreten, dennoch die durch das Ausgangsmaterial vorge
gebene Dicke vorhanden ist.
Bei derartigen Hilfsrahmen sind nämlich Bereiche vor
handen, die örtliche Spannungsspitzen aufweisen, welche
durch eine Erhöhung der Blechdicke reduziert werden kön
nen. Bislang bedeutet dies, daß der gesamte Hilfsrahmen
die größere Dicke und damit ein erhöhtes Gewicht besitzt,
obwohl bestimmte Bereiche des Hilfsrahmens großflächig
erheblich geringere Spannungen aufweisen, die denkgesetz
lich dann auch nur, und zwar örtlich gesehen, reduzierte
Wanddicken benötigen.
Im Hinblick auf den Sachverhalt, daß gerade die
Automobilindustrie permanent Gewichtsreduzierungen ver
langt, die bei den hier angesprochenen Fahrwerksteilen
bis in den 100g-Bereich gehen, hat man versucht, diese
Bestrebungen dadurch zu verwirklichen, daß die Fahrwerks
teile entweder aus schon verformten einzelnen Blechteilen
unterschiedlicher Dicke zusammengeschweißt oder unter
schiedlich dicke Blechteile zunächst zusammengeschweißt
und dann insgesamt zu einem trägerartigen Formkörper ver
formt werden (siehe hierzu die EP 0 279 866 B1).
Der wesentliche Nachteil besteht in beiden Fällen aber
darin, daß Schweißarbeiten durchgeführt werden müssen.
Hierzu sind gerade bei einer Massenproduktion entspre
chende Vorrichtungen anzufertigen und bereitzustellen.
Abgesehen von den dadurch verursachten zusätzlichen
Kosten bilden Schweißnähte immer potentielle Schwachstel
len.
Als weiteren Nachteil der zuletzt erwähnten Verfah
rensweise ist anzuführen, daß beim Zusammenfügen von
Blechteilen unterschiedlicher Dicke zwangsläufig ein ab
rupter stufenartiger Übergang vorhanden ist. Dieser ab
rupte Dickenübergang macht sich in hohen Spannungsspitzen
bemerkbar, welche die Belastungsfähigkeit des jeweiligen
Formkörpers einschränken. Ferner ist zu beachten, daß in
den Bereichen neben den Schweißnähten zwangsläufig Gefü
geveränderungen eintreten. Selbst bei einer einwandfrei
gefertigten Schweißnaht besteht dann durch eine solche
Gefügeveränderung die Gefahr, daß in diesen Bereichen ne
ben der Schweißnaht bei höheren Belastungen Risse auftre
ten. Solche Risse führen unmittelbar zu einem Bruch des
Formkörpers. Dieser Sachverhalt muß insbesondere unter
dem Aspekt gewertet werden, daß Formkörper der hier in
Rede stehenden Art, also Fahrwerksteile von Kraft
fahrzeugen, während des Einsatzes permanent Dauerbe
lastungen unterschiedlichster Art und Höhe ausgesetzt
sind.
Die DE 33 43 709 A1 offenbart ein Verfahren zur Formung
von Rahmenteilen mit U-, Z- oder kastenförmigen Quer
schnitten. Ziel des Verfahrens ist es, diese Querschnitte
bezüglich der Stege dünner als die von den Stegen recht
winklig abstehenden Schenkel auszubilden. Eine solche
Querschnittsgestaltung soll dann über die gesamte Länge
der Rahmenteile gleich bleiben.
Um dieses Ziel zu erreichen, soll gemäß einer Ausfüh
rungsform zunächst ein Endlos-Vormaterial so in Längs
richtung gewalzt werden, daß es quer zur Walzrichtung
einen Querschnitt mit unterschiedlichen Wanddicken er
hält. Diese unterschiedlichen Wanddicken sollen sich da
durch ergeben, daß die Walze im Durchmesser unterschied
lich große Abschnitte hat, um in Längsrichtung des
Endlos-Vormaterials zueinander parallele Vertiefungen zu
bilden.
Anschließend soll das über seine gesamte Länge einen
stets gleichbleibenden Querschnitt aufweisende gewalzte
Endlos-Vormaterial längs geschnitten werden, um mehrere
Metallbänder zu erzeugen, bei welchen die Dicke in der
Nähe der Längsmittelebene kleiner als in der Nähe der
Seiten ist. Letztlich werden diese Metallbänder so um
Längsachsen gebogen, daß U- oder Z-förmige Querschnitte
entstehen.
Im Falle eines kastenförmigen Rahmenteils sollen zwei im
Abstand parallel nebeneinander verlaufende, in der Dicke
verjüngte Abschnitte an einem Endlos-Vormaterial durch
Walzen erzeugt werden. Anschließend wird das derart ge
walzte Endlos-Vormaterial um Längsachsen zu einem Kasten
profil gebogen und dann werden die zuvor freien Längs
kanten des umgeformten Metallblechs miteinander ver
schweißt.
Die auf diese Weise erzeugten, im Querschnitt über ihre
gesamte Länge gleich bleibenden U-, Z- oder Kastenprofile
können dann entsprechend den jeweiligen Erfordernissen
auf Länge zu Rahmenteilen für Kraftfahrzeuge abgeteilt
werden.
Die bekannte Lehre geht demzufolge dahin, solche ausge
walztem und längsgeschnittenem Endlos-Vormaterial auf die
gewünschte Länge abteilbaren trägerartigen Rahmenteile zu
schaffen, die im Querschnitt zwar unterschiedliche Wand
dicken in den Stegen und Schenkeln, jedoch in Längsrich
tung durchweg gleichbleibende Querschnitte besitzen.
Außerdem ist es im Falle des kastenförmigen Rahmenteils
erforderlich, Schweißarbeiten durchzuführen, womit, abge
sehen von den zusätzlichen Kosten, wiederum eine vorpro
grammierte Schwachstelle an einem Rahmenteil vorhanden
ist.
Auch der Stand der Technik der US 19 98 970 und der
der DE-PS 59 052 offenbaren lediglich im Querschnitt
über die Länge gleich bleibende Verformungen im Endlos-
Durchlaufverfahren, während aus der DE 22 45 650 B2 nur
die Herstellung eines Stufenblechs hervorgeht.
Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Schaffung eines trä
gerartigen Formkörpers zu schaffen, der in seiner
Längserstreckung keinen gleichbleibenden Querschnitt,
sondern bewußt variierende Querschnitte aufweist, um je
nach Einsatzfall diversen Bereichen genau diejenigen
Wanddicken vermitteln zu können, welche auf die jeweili
gen Belastungen und damit auf die örtlich voneinander ab
weichenden Spannungsspitzen abgestimmt sind, denen diese
Bereiche im praktischen Einsatz ausgesetzt werden.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in den Merkmalen des Pa
tentanspruchs.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt nunmehr zur Schaf
fung eines Formkörpers, der nicht aus einem über die
Länge im Querschnitt gleichbleibenden Strangprofil gefer
tigt wurde. Es handelt sich vielmehr um einen von der
Kontur her endlich bestimmten Formkörper aus einem ebenen
Blechteil. Dieser Formkörper hat in einem Längenbereich
oder in mehreren Längenbereichen eine Wanddicke, die der
Dicke des ebenen Blechteils
entspricht. In anderen Längenbereichen ist
die Wanddicke gezielt durch Walzen partiell reduziert
worden, um dort Material einzusparen, wo keine Spannungs
spitzen auftreten können.
Der Blechteil kann eine einzelne vorgefertigte Platine
oder auch Bestandteil eines Blechcoils sein.
Es wird so vorgegangen, daß die maximal erforderliche Wand
dicke der Dicke des Ausgangsmaterials entspricht.
Das partielle Walzen kann sowohl an den Enden eines Formkörpers
als auch in anderen Längenbereichen des Formkörpers vor
genommen werden.
In diesem Zusammenhang erlaubt es die Erfindung, die je
weilige Platine oder einen von einem Blechcoil abge
wickelten Blechteil entsprechend der gewünschten Konfigu
ration durch Walzen in der Dicke zu reduzieren. Hierbei
können die verschiedenen Längenbereiche des jeweiligen
Blechteils immer komplett über die jeweils gesamte Breite
gewalzt und damit in der Dicke reduziert werden. Die
Walzrichtungen sind in diesem Fall immer so, daß das Ma
terial von den Walzen über die gesamte Breite des je
weiligen Längenbereichs weggestreckt wird. Seitlich sind
keine Materialanhäufungen vorhanden
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Formkörper in der Perspektive;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Formkörpers der Fig.
1, teilweise im vertikalen Längsschnitt;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Formkörper der Fig. 1;
Fig. 4 in vergrößerter Darstellung den Ausschnitt IV
gemäß Fig. 2 und
Fig. 5 im Schema einen Walzvorgang.
In den Fig. 1 bis 4 ist ein Formkörper 1 als Träger
dargestellt. Der Formkörper 1 wurde zunächst aus einem
ebenen Blechteil 2 (siehe auch Fig. 5) gewalzt und dann
durch Pressen umgeformt.
Der Formkörper 1 weist in seinem mittleren Längenbereich
1a eine größere Wanddicke auf als in seinen beiden end
seitigen Längenbereichen 1b. Dieser Sachverhalt kommt in
der Fig. 4 besonders deutlich zum Ausdruck.
Zur Herstellung des Formkörpers 1 wird zunächst gemäß
einer ersten Ausführungsform ein ebener Blechteil 2 in
Form einer Platine mit einer der größten Wanddicke des zu
fertigenden Formkörpers 1 entsprechenden gleichmäßigen
Dicke in einen Walzenstuhl 3 eingeführt (Fig. 5). Beim
Hindurchführen durch den Walzenstuhl 3 wird durch Verän
derung des Walzenabstands in den gewünschten Längenberei
chen - beim Ausführungsbeispiel die endseitigen Längenbe
reiche 1b - der Blechteil 2 hinsichtlich der Dicke redu
ziert. Im Anschluß daran wird der nunmehr in den Längen
bereichen 1a und 1b unterschiedliche Dicken aufweisende
Blechteil 2 durch Pressen zum Formkörper 1 umgeformt.
Die Reduzierung der Dicke kann aber nicht nur an einem
ebenen Blechteil in Form einer vorgefertigten Platine er
folgen, sondern auch an einem Blechteil, der von einem
Blechcoil abgewickelt wurde. Nach der Reduzierung der
Dicke in den gewünschten Längenbereichen wird der Blech
teil vom Blechcoil getrennt.
Claims (1)
- Verfahren zum Herstellen eines trägerartigen Formkörpers (1) mit in seiner Längserstreckung unterschiedliche Wand dicken aufweisenden Längenbereichen (1a, 1b),
bei welchem zunächst ein ebener Blechteil (2) mit einer der größten Wanddicke des zu fertigenden Formkörpers (1) entsprechenden gleichmäßigen Dicke in einen Walzenstuhl (3) eingeführt
und dann beim Hindurchführen durch den Walzenstuhl (3) durch Veränderung des Walzenabstands in den gewünschten Längenbereichen (1b) hinsichtlich der Dicke reduziert wird,
worauf der in den Längenbereichen (1a, 1b) unterschied liche Dicken aufweisende Blechteil (2) durch Pressen oder Tiefziehen zum Formkörper (1) umgeformt wird.
Priority Applications (3)
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