DE4229507C2 - Mikromechanischer 3-D-Aktor - Google Patents
Mikromechanischer 3-D-AktorInfo
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Abstract
Ein mikromechanischer Aktor, insbesondere ein mikromechanischer 3-D-Aktor, soll mit nur einem bewegten Teil in der Lage sein, dreidimensionale Auslenkungen auszuführen. Der Aktor besitzt ein bewegliches Flachteil (1), das über einem Stator (2) angeordnet ist. Der Stator (2) enthält ansteuerbare Elektroden (3). Das bewegliche Flachteil (1) wird durch elektrostatische Kräfte bewegt (Fig. 1).
Description
Die Erfindung betrifft einen mikromechanischen Aktor, dessen beweglicher Teil vor
zugsweise mittels elektrostatischer Kräfte positionierbar ist, vorzugsweise in drei
Achsen. Der Aktor kann für Positionieraufgaben im Mikrometerbereich, z. B. für die
Strahlablenkung oder die Unterbrechung eines Strahls, eingesetzt werden.
Anordnungen zur ein-, zwei- und dreidimensionalen Positionierung im
Mikrometerbereich sind in einer Vielzahl von Varianten ausgewiesen. Neben
der Realisierung derartiger Bewegungen im Ausrüstungs- und Gerätebereich
mittels getrennter Antriebe für jede einzelne Achse, sind eine Reihe von ein-
und zweidimensionalen Positioniereinrichtungen bekannt, die
mikromechanische Lösungen beinhalten. Die Antriebe können auf
elektrostatischen, elektrodynamischen, piezoelektrischen oder anderen
Effekten beruhen oder in Kombination auftreten.
So werden zur zweidimensionalen Ablenkung eines Lichtstrahls z. B. zwei
bewegliche Spiegel verwendet, die einzeln elektromagnetisch positioniert
werden (DE-OS 25 31 069, DE-OS 25 42 233, DE-AS 25 57 814).
In DE-AS 23 21 211 und EP 0154870 werden Spiegel piezoelektrisch
angetrieben. Eine aus kristallinem Silicium geätzte Vorrichtung wird in EP 0040302
beschrieben. Diese Vorrichtung besteht aus zwei jeweils nur in einer
Achse beweglichen Spiegeln, die über einen dritten Spiegel für eine 2-
dimensionale Auslenkung genutzt werden. Nachteilig ist die Teilung der
Strahlablenkung und die zweifache Umlenkung des Strahles, die zu
Positionierfehlern führen kann.
Eine ähnliche Einrichtung wird in EP 005970 beschrieben, bei der Spiegel,
Federelemente und Rahmen eine stoffliche Einheit bilden und in Kombination
von zwei um 90° versetzten Einzelspiegeln mit einem dritten Spiegel
korrespondieren, so daß eine zweidimensionale Ablenkung erreicht wird.
Toshio Fukuda und Takayasu Tanaka beschreiben in Proceedings IEEE Micro
Electro Mechanical Systems, Seiten 153-158, Februar 1990 einen mikromechani
schen Aktor mit einem beweglichen Flachteil, das durch elektrostatische Kräfte, die
in ansteuerbaren Elektroden erzeugt werden, bewegt wird.
DD-G08C/338875 beschreibt einen mikromechanischen Aktor mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruches 1. Eine solche mikromechanische Bewegungs
einrichtung gestattet es, zweidimensionale Ablenkungen zu erzielen und besteht
nur aus einem beweglichen Teil. Eine zusätzliche Bewegung in einer dritten Di
mension kann nur über ein zweites Element erfolgen.
Eine direkte dreidimensionale Strahlbeeinflussung mit einer Drehbewegung um die Hochachse ist bei allen genannten
Anordnungen nicht möglich. Es sind mindestens zwei bewegte Elemente
erforderlich, um die Bewegung zu realisieren. Der Justageaufwand der
Einzelelemente und der technologische Herstellungsaufwand sind hoch.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Entwicklung eines
mikromechanischen 3-D-Aktors, der mit nur einem bewegten Teil in der Lage
ist, dreidimensionale Auslenkungen mit einer Drehbewegung um die Hochachse auszuführen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem mikromechanischen 3-D-Aktor
nach Anspruch 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen des Aktors sind in den
Ansprüchen 2-8 dargestellt.
Durch die erfindungsgemäße Lösung wurde ein mikromechanischer 3-D-Aktor
geschaffen, der mit nur einem bewegten Teil in der Lage ist, eine
dreidimensionale Auslenkung durchzuführen. Durch den Einsatz von
einkristallinem Silicium und modernen Herstellungstechnologien der
Mikromechanik ist der Aktor schnell und leicht herstellbar. Da der Aktor nur ein
bewegtes Teil enthält, ist der technologische Herstellungsaufwand relativ
gering.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die als
Zeichnungen beigefügten Figuren zeigen:
Fig. 1 Räumliche Darstellung des mikromechanischen 3-D-Aktors
Fig. 2a-2c Verschiedene Formen der Federanordnungen
Fig. 3 Lagerung des Flachteils mittels Kugel
Fig. 4 Lagerung des Flachteils mittels Kugelkalotte
Fig. 5a Elektrodenanordnung mit Sektoren
Fig. 5b Elektrodenanordnung mit Sektoren und Segmenten
Der Aufbau des mikromechanischen 3-D-Aktors ist in Fig. 1 angegeben. Er
besteht aus einem Stator 2, der teilweise geschnitten dargestellt ist. Über dem
Stator 2 ist ein bewegliches Flachteil 1 angeordnet, das im
Ausführungsbeispiel die geometrische Form eines Kreuzers aufweist. Das
bewegliche Flachteil 1 ist zentrisch über dem Stator 2 mittels eines Zylinders
mit Kugelkalotte 4 in einem Hohlpyramidenstumpf 5a gelagert. Zwischen
Flachteil 1 und den ansteuerbaren Elektroden 3 auf dem Stator 2 bilden sich
elektrostatische Kräfte aus. Durch die geometrische Form des Flachteils 1, das
auf der dem Stator 2 zugewandten Seite ganzflächig metallisiert ist und die
Gestaltung der Elektroden 3 auf dem Stator 2 werden elektrostatische Kräfte
erzeugt, die eine dreidimensionale Bewegung des Flachteils 1 ermöglichen.
Das Flachteil 1 wird mittels spezieller Federanordnungen 6 über dem Stator 2
gehalten und kann wieder in die Ausgangslage zurückgestellt werden. Die
Federanordnungen 6 gewährleisten durch ihre geometrische Gestaltung
gleiche Rückstellkräfte in allen 3 Richtungen.
Im Ausführungsbeispiel wird der Abstand zwischen Flachteil 1 und Stator 2
mittels Anordnung von Zylinder mit Kugelkalotte 4 und Hohlpyramidenstumpf
5a eingestellt. Die Einstellung erfolgt über die Größe des
Hohlpyramidenstumpfes 5a im Verhältnis zum Durchmesser der Kugelkalotte.
Die Oberseite des beweglichen Flachteiles 1 ist mit nur einer oder mehreren
strahlreflektierenden Flächen, die einen hohen Reflexionsgrad aufweisen,
metallisiert, um z. B. eine Laserstrahlablenkung zu erzielen. Das Flachteil 1 und
der Stator 2 können Durchbrüche beliebiger geometrischer Form und Anzahl
aufweisen, die miteinander korrespondieren und durch die Verdrehung des
Flachteils 1 gegenüber dem Stator 2 eine Unterbrechung eines auftreffenden
Strahls realisieren.
Das bewegliche Flachteil 1 mit den Federanordnungen 6 und dem Stator
können technologisch aus einem einzigen Teil gefertigt werden. Eine
Trennung in zwei Teile, Flachteil 1, Federanordnung 6 mit Rahmen und Stator 2
ist möglich. Beide Teile müssen zueinander justiert und fixiert werden.
Die Fig. 2a bis 2c zeigen spezielle mäanderförmige Federanordnungen 6, die
durch ihre geometrische Gestaltung gleiche Rückstellkräfte in allen
Richtungen aufweisen. Die Federn sind auf der einen Seite am Flachteil 1 und
auf der anderen Seite am Stator 2 bzw. an einem Rahmen befestigt.
Fig. 3 zeigt die Lagerung des Flachteils 1 mittels einer Kugel 4a in einer
Hohlpyramide 5 bzw. einem Hohlpyramidenstumpf 5a. Die Lagerstellen im
Flachteil 1 und dem Stator 2 können als Hohlpyramide 5 oder als
Hohlpyramidenstumpf 5a ausgebildet sind. Der Abstand zwischen Flachteil 1
und Stator 2 läßt sich über das Verhältnis von Kugeldurchmesser und
Pyramidengröße einstellen.
In Fig. 4 wird eine andere Form der Lagerung des Flachteils 1 gegenüber dem
Stator 2 gezeigt. Ein Zylinder mit Kugelkalotte 4, der sich im Stator 2 befindet,
lagert das Flachteil 1. Der Abstand zwischen Flachteil 1 und Stator 2 kann
einerseits wie in Fig. 3 eingestellt werden, andererseits ist eine Variierung über
diese Verschiebung des Zylinders mit Kugelkalotte 4 im Stator 2 möglich.
Fig. 5a zeigt eine Elektrode 3 in einer Anordnung, die aus mehreren Sektoren
besteht und sich auf dem Stator 2 befindet. Im Zusammenspiel mit dem
kreuzförmigen Flachteil 1 in Fig. 1 oder mit einer sternförmigen Geometrie des
Flachteils 1 können elektrostatische Kräfte erzeugt werden, wenn die
Elektroden 3 selektiv angesteuert werden. Ein gleicher Krafteffekt läßt sich
durch eine Elektrodenanordnung auf der dem Stator 2 zugewandten Seite
des Flachteils 1 erzielen, die mit den Elektroden 3 auf dem Stator 2
korrespondiert.
Werden die Sektoren der Elektroden 3 in Segmente wie in Fig. 5 unterteilt, läßt
sich damit eine quasidigitale Ansteuerung der Lage des Flachteils 1
realisieren.
Auf Grund der elektrostatischen Kräfte zwischen Flachteil 1 und Stator 2
kommt es zu einer Lageänderung des Flachteils 1, die eine Kippbewegung in
zwei Richtungen und/oder eine Drehbewegung sein kann. Die
Lageänderung führt zu einer Veränderung der Kapazität zwischen Flachteil 1
und Stator 2, diese kann gemessen werden und ihrerseits einer
Weiterverarbeitung, z. B. Regelung, zugeführt werden.
1
Flachteil
2
Stator
3
Elektroden
4
Zylinder mit Kugelkalotte
4
a Kugel
5
Hohlpyramide
5
a Hohlpyramidenstumpf
6
Federanordnung
Claims (8)
1. Mikromechanischer Aktor mit einem beweglichen Flachteil (1), das über einem
mittig gelagerten Stator (2) angeordnet ist, wobei das bewegliche Flachteil (1)
durch elektrostatische Kräfte bewegt wird und gegenüber dem Stator
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Flachteil (1) auf der dem Stator zugewandten Seite eine kreuz- oder
sternförmig metallisierte Fläche aufweist und der Stator (2) ansteuerbare
Elektroden (3) enthält, wobei diese Elektroden derart in Sektoren unterteilt
sind, daß zusätzlich eine Drehbewegung des Flachteiles bewirkt werden kann.
2. Mikromechanischer Aktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
bewegliche Flachteil (1) gegenüber dem Stator (2) mittels einer Kugel (4a)
oder einem Zylinder mit Kugelkalotte (4) in der Hohlpyramide (5) oder einem
Hohlpyramidenstumpf (5a) gelagert ist.
3. Mikromechanischer Aktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand zwischen beweglichem Flachteil (1) und Stator (2) durch die Länge
des Zylinders mit Kugelkalotte (4) oder durch den Durchmesser der Kugel (4a)
im Verhältnis zur Hohlpyramide (5) oder zum Hohlpyramidenstumpf (5a)
einstellbar ist.
4. Mikromechanischer Aktor nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder der Sektoren aus Segmenten besteht, die
wahlweise ansteuerbar sind und bezüglich der Hohlpyramide (5) und/oder des
Hohlpyramidenstumpfes (5a) einen symmetrischen Aufbau besitzen, wobei
die Summe aller Sektoren eine Kreisfläche ergibt.
5. Mikromechanischer Aktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Flachteil (1) mit
Federanordnungen (6) gegenüber dem Stator angeordnet ist.
6. Mikromechanischer Aktor nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnungen (6) eine derartige
Mäanderformgestaltung aufweisen, daß sie gleiche Rückstellkräfte/-momente
in drei Teilrichtungen aufweisen.
7. Mikromechanischer Aktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Stator (2) zugewandte Seite des
Flachteils (1) ganzflächig metallisiert ist und das Flachteil (1) eine Kreuz- oder
Sternform besitzt.
8. Mikromechanischer Aktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Flachteil (1) auf der dem Stator (2)
abgewandten Seite mindestens eine strahlreflektierende Fläche enthält
und/oder Durchbrüche aufweist, die mit Durchbrüchen im Stator (2)
korrespondieren.
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