DE4217640C2 - Scharnier, insbesondere für Möbeltüren - Google Patents
Scharnier, insbesondere für MöbeltürenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Scharnier, insbesondere für
Möbeltüren, mit einem ersten und einem zweiten Befesti
gungselement, die durch ein inneres und ein äußeres Lenker
element miteinander verbunden sind, von denen jedes mit
seinem einen Ende an dem ersten Befestigungselement und mit
seinem anderen Ende an dem zweiten Befestigungselement
angelenkt ist, und wobei das äußere Lenkerelement, welches
bei jeder vollständigen Öffnungs- oder Schließbewegung des
Scharniers eine Schwenkbewegung in zwei entgegengesetzten
Richtungen ausführt, eine zu seiner festen Schwenkachse
konzentrische, teilzylindrische Kurvenfläche und eine An
schlagfläche aufweist, die unter einem Winkel zueinander
angeordnet sind und einen Scheitel bilden und auf die ein
Federelement einwirkt, welches unwirksam bleibt, wenn es
an der Kurvenfläche anliegt, und welches das Scharnier in
seine Schließlage drängt, wenn es die Kurvenfläche verläßt.
Bei den bekannten Scharnieren dieser Art wird das erste Be
festigungselement am Möbelkorpus und das zweite Befestigungs
element an einer Möbeltür befestigt und beide Befestigungs
elemente sind mit den Lenkerelementen zu einem Gelenkviereck
derart miteinander verbunden, daß die Tür beim Öffnen nicht
nur um eine vertikale Achse schwenkt, sondern gleichzeitig
über die Vorderseite des Möbelstückes vortritt und sich
gegenüber deren Seitenrand seitlich verschiebt. Hierdurch be
ansprucht eine auf der Vorderfläche eines Möbelstücks ange
ordnete Tür beim Öffnen keinen Raum seitlich neben dem Korpus
und kann an unmittelbar benachbarte Türen oder Schubladen beim
Öffnen nicht anstoßen.
Es ist ein Scharnier dem eingangs näher erläuterten Art be
kannt (DE-C2-25 39 197) bei dem die Kurvenfläche auf zwei
im Bereich der festen Gelenkachse vom äußeren Lenkerelement
etwa rechtwinklig in das erste Befestigungselement hinein
ragenden Vorsprüngen angeordnet ist, auf denen sich Rollen
abwälzen, die an den Enden einer Feder gelagert sind, die
sich im ersten Befestigungselement befindet und das Scharnier
in seiner Schließlage festhält, wenn die am Ende der Feder
angeordneten Rollen über den Scheitel hinwegrollen und seit
lich gegen die Vorsprünge drücken. Mit diesem bekannten
Scharnier kann die Tür nur in ihrer Schließlage von dem
Scharnier festgehalten werden. Sobald die Federrollen den
Scheitel an den Vorsprüngen des äußeren Lenkerelementes über
wunden haben, kann das Türblatt bis in seine größte Öffnungs
stellung frei auf- und zuschwenken. Dies hat den Nachteil,
daß auch vollständig geöffnete Türen von Möbelstücken, die
nicht genau im Lot stehen, von selbst wieder zufallen können.
Das bekannte Scharnier hat auch einen großen Raumbedarf, da
die in das erste Befestigungselement hineinragenden Vor
sprünge und die auf diese einwirkende Feder in Längsrichtung
des Befestigungselementes hintereinander angeordnet sind.
Außerdem ist die Feder, welche nur dazu dient, das Scharnier
in seiner Schließlage festzuhalten, teuer in der Herstellung
und schwierig zu montieren. Die Rollen an den freien Enden der
Feder benötigen außerdem eine freischwingende Achse und eine
seitliche Führung, wenn sie von den Kurvenflächen nicht ab
gleiten sollen. Wird die Feder als Schraubendrehfeder ausge
bildet, benötigt sie außerdem einen zusätzlichen Lagerzapfen
im ersten Befestigungselement des Scharnieres.
Es ist auch bereits ein Scharnier bekannt (US-A-4 114 237),
bei dem der freie wirksame Schenkel einer Schenkelfeder auf
dem Rücken des inneren Lenkerelementes entlanggleitet, der
eine teilzylindrische Kurvenfläche und eine etwa senkrecht
dazu angeordnete Anschlagfläche aufweist. In der Schließ
stellung des Scharnieres drückt der Federschenkel gegen die
Anschlagfläche und erzeugt ein Drehmoment, welches das innere
Lenkerelement und damit auch das an der Tür befestigte zweite
Befestigungselement in seine Schließlage drängt und auf diese
Weise die Tür in ihrer geschlossenen Stellung festhält. Beim
Öffnen der Tür überwindet der Federschenkel den Scheitel
zwischen Anschlagfläche und Kurvenfläche. Er gelangt dann auf
die Kurvenfläche und wirkt radial zu der festen Gelenkachse
des inneren Lenkerelementes, wobei er auf dieses kein Drehmo
ment ausüben kann. Das bewegliche, zweite Befestigungselement
und die hieran befestigte Möbeltür kann dann ohne Kraftanwen
dung in ihre Offenstellung öder Schließstellung geschwenkt
werden. Um der Tür auch in ihrer Offenstellung einen gewissen
Halt zu geben, ist auf der zu der festen Gelenkachse konzen
trischen, teilzylindrischen Kurvenfläche eine Rastmulde vorge
sehen, in welche der freie Federschenkel hineingleiten kann.
Bei diesem bekannten Scharnier besteht die Gefahr, daß der
freie Federschenkel beim Öffnen der Tür die Rastmulde durch
fährt und die Gelenkbolzen des Scharnieres zusammen mit den
an ihnen gelagerten Lenkerelementen die Massenkräfte des unter
Umständen erheblichen Drehmomentes der aufschlagenden Tür
auffangen müssen. Sie können hierbei leicht beschädigt werden.
Das bekannte Scharnier ist nämlich nur dann funktionsfähig,
wenn der freie Federschenkel der Schenkelfeder mit einer Rolle
ausgerüstet ist, die sich beim Schwenken des beweglichen,
zweiten Befestigungselementes auf dem Rücken des inneren Lenker
hebels abwälzt. Da die Schenkelfeder einer hohen Vorspannung
bedarf, um ihre Haltefunktion bei geschlossenem Scharnier zu
erfüllen und das Scharnier auch einen verhältnismäßig kompli
zierten Aufbau hat, bereitet die Lagerung und Führung der
Folgerolle Schwierigkeiten. Ohne eine solche Folgerolle unter
liegt der freie Federschenkel der Schenkelfeder, ebenso wie
die Kurvenfläche und Anschlagfläche, jedoch einem sehr hohen
Verschleiß, da der Federschenkel beim Öffnen und Schließen
der Tür auf der Anschlagfläche und der Kurvenfläche einen ver
hältnismäßig langen Weg zurücklegt und die Berührungsflächen
nur klein sind, so daß ein hoher spezifischer Anpreßdruck von
der Schenkelfeder auf die Kurvenfläche und Anschlagfläche
übertragen wird. Dieser Verschleiß ist so groß, daß das Schar
nier ohne Folgerolle schon nach kurzer Gebrauchsdauer unbrauch
bar wird.
Es ist auch bereits ein Scharnier bekannt (US-A-4 065 829),
bei dem die damit ausgerüstete Tür sowohl in ihrer Schließ
stellung als auch in ihrer Offenstellung durch Federdruck
festgehalten wird. Der Federdruck wird durch eine C-förmige
Blattfeder oder Biegefeder erzeugt, die sich an der festen
Gelenkachse des inneren Lenkerelementes abstützen kann und
auf einen Vorsprung des äußeren Lenkerelementes einen ständig
wirksamen Druck ausübt. Hierdurch wird das bekannte Scharnier
ständig entweder in die vollständig geschlossene Stellung
oder in die vollständig geöffnete Stellung gedrängt. Eine mit
diesem bekannten Scharnier ausgerüstete Tür hat deshalb keine
indifferente Stellung, sondern schlägt ständig entweder auf
oder zu, was im allgemeinen unerwünscht ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Scharnier der eingangs näher
erläuterten Art aus einer geringstmöglichen Zahl von Einzel
teilen zu fertigen, die einfach hergestellt und montiert werden
können und so ausgebildet sind, daß das Scharnier eine gedrun
gene Bauart aufweist und sowohl in seiner Schließstellung als
auch in seiner Offenstellung durch Federwirkung festgehalten
werden kann, daß aber ein selbsttätiges Aufschlagen und Zu
schlagen der Tür verhindert wird.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß
der Scheitel zwischen Kurvenfläche und Anschlagfläche derart
angeordnet ist, daß das Federelement sowohl am Ende der
Schließbewegung als auch am Ende der Öffnungsbewegung in
seine wirksame Stellung gelangt und daß das Federelement
eine Schenkelfeder ist, deren wirksamer Schenkel auf die
Kurvenfläche bzw. den Scheitel des äußeren Lenkerelementes
drückt.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß ohne Andruckrolle
sowohl in der vollständigen Schließstellung als auch in der
vollständigen Offenstellung mit einer einzigen Feder ein
Schließdruck auf das Scharnier ausgeübt werden kann, obgleich
das hin- und herschwenkende äußere Lenkerelement in der
vollständigen Offenstellung des Scharnieres nicht in die
gleiche Lage gelangt wie in der Schließstellung, da die
Differenz durch eine Gleitbewegung des Federschenkels ausge
glichen werden kann. Da keine Andruckrolle verwendet wird,
findet der Federschenkel an jeder Stelle des Scheitels eine
sichere Anlage, so daß eine mit dem Scharnier nach der Er
findung ausgerüstete Möbeltür allein durch das Federelement
sowohl in ihrer vollständigen Schließstellung als auch in
ihrer vollständigen Offenstellung gleich sicher festgehalten
wird, während sie in allen Zwischenstellungen eine indifferen
te Lage hat und leicht bewegt und auch angehalten werden kann.
Es ist zweckmäßig, wenn das äußere Lenkerelement zwei gleich
gerichtete Vorsprünge aufweist, auf denen jeweils eine Kurven
fläche und ein Scheitel angeordnet sind und auf denen die
Schenkelfeder mit zwei wirksamen Federschenkeln aufliegt.
Der Angriffspunkt der Schenkelfeder und die Federkraft wird
dann auf zwei Berührungsstellen am äußeren Lenkerelement
verteilt und die Reibung verringert.
Die Schenkelfeder ist zweckmäßig eine biegebeanspruchte
Schraubendrehfeder, die mit ihren Schraubengängen auf der
festen Schwenkachse des inneren Lenkerelementes gelagert ist.
Hierbei sind die äußeren Randschenkel dieser Schraubendreh
feder die wirksamen Federschenkel, während sich die Feder mit
einem Mittelschenkel mittelbar oder unmittelbar am ersten,
festen Befestigungselement abstützt. Eine solche Ausgestaltung
der Schenkelfeder erlaubt es, das innere Lenkerelement zwischen
Schraubengängen der Feder auf einer festen Schwenkachse zu
lagern. Hierdurch wird Platz gespart und das innere Lenkerele
ment zwischen den Schraubengängen der Feder seitlich geführt,
so daß es als flache Platte oder Stab ausgebildet sein kann.
Der Mittelschenkel der Feder kann eine Schlaufe bilden, deren
Arme auf beiden Seiten des inneren Lenkerelementes angeordnet
sind und dieses seitlich abstützen und führen. Hierdurch er
gibt sich eine sehr kompakte und einfache Bauart.
Der wirksame Federschenkel kann an seinem freien, auf der
Kurvenfläche bzw. dem Scheitel aufliegenden Ende eine
Abflachung aufweisen. Mit dieser Abflachung liegen die Feder
schenkel sicher an den Kurvenflächen und Scheiteln der Vor
sprunge des äußeren Lenkerelementes an.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, in denen
eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an einem Bei
spiel näher erläutert wird. Es zeigt:
Fig. 1 ein an einer Möbeltür und an einer Innenwand
eines Möbelkorpus befestigtes Scharnier nach
der Erfindung in einer Draufsicht, wobei die
Möbeltür in ihrer vollständigen Offenstellung
und Schließstellung in ausgezogenen Linien und
in mehreren Zwischenstellungen in strichierten
Linien dargestellt ist,
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 bei vollständig ge
öffneter Tür mit dem Scharnier in horizontalem
Längsschnitt,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung bei
vollständig geschlossener Tür,
Fig. 4 das an der Möbeltür befestigte Scharnier im
Horizontalschnitt in vergrößertem Maßstab, wo
bei das innere Lenkerelement fortgelassen ist
und das äußere Lenkerelement in ausgezogenen
Linien in einer Stellung dargestellt ist, die
der teilweise geöffneten Tür entspricht und in
strichpunktierten Linien in einer Stellung dar
gestellt ist, die der ganz geschlossenen und
ganz geöffneten Tür entspricht,
Fig. 5, 6 u. 7 Ausschnitte der Fig. 4 bei ganz geöffneter Tür
(Fig. 5), bei teilweise geöffneter Tür (Fig. 6)
und bei geschlossener Tür (Fig. 7),
Fig. 8 die mit einem an der Wand des Möbelkorpus zu
befestigenden Befestigungselement zusammenge
fügten Lenker- und Federelemente in einer Stirn
ansicht und teilweise im Querschnitt und
Fig. 9 das Scharnier nach der Erfindung in einer
perspektivischen, auseinandergezogenen Dar
stellung der Einzelteile.
Das in den Zeichnungen dargestellte Scharnier 10 ist in er
ster Linie für Möbeltüren 11 bestimmt, die vor einem Möbel
korpus 12 schwenkbar befestigt werden sollen, also an der
Vorderfläche des Möbelkorpus anliegen und nicht ins Innere
des Möbelkorpus eingreifen. Das Scharnier kann aber auch für
andere Zwecke verwendet werden, beispielsweise zur Befesti
gung eines Deckels an einer Kiste, für ein Gartentor oder
andere bewegliche, schwenkbare Klappen.
Wie aus den Zeichnungen, insbesondere Fig. 9 hervorgeht, be
steht das Scharnier 10 aus einem festen Befestigungselement
13 und einem beweglichen Befestigungselement 14, die durch
ein inneres Lenkerelement 15 und ein äußeres Lenkerelement
16 gelenkig miteinander verbunden sind und ein Gelenkviereck
bilden. Das feste Befestigungselement 13 ist mit einer Be
festigungsplatte 17 an einer Innenwand 18 des Möbelkorpus 12
befestigt, wobei das Befestigungselement 13 mit einer Be
festigungsschraube 19 an der Befestigungsplatte 17 ange
schraubt und mit einer Stellschraube 20 in seinem Abstand
zur Befestigungsplatte verstellbar ist. Das bewegliche Be
festigungselement 14 hat ein topfartiges, zylindrisches Teil,
das auch "Trommel" 21 genannt wird, an deren freiem oberen
Rand Befestigungslappen 22 angeordnet sind. Die Trommel 21
wird in eine hierfür vorgesehene zylindrische Aussparung 23
in der Möbeltür 11 eingefügt, während die Befestigungslappen
22 auf der Innenseite 24 der Möbeltür festgeschraubt werden.
Man erkennt aus Fig. 9, daß das feste Befestigungselement
13 einen U-förmigen Querschnitt hat und daß die seitlichen
Flanschen 25 des Befestigungselementes 13 am vorderen, äuße
ren Ende über den Stegteil 26 des Befestigungselementes vor
springen. In diesen vorspringenden Flanschteilen 25a sind
paarweise miteinander fluchtende Bohrungen 27 bzw. 28 ange
ordnet. Durch die Bohrungen 27 ist eine erste feste Schwenk
achse 29 für das äußere Lenkerelement 16 hindurchgesteckt,
während in den Bohrungen 28 eine zweite feste Schwenkachse
30 für das innere Lenkerelement 15 und ein Federelement 31
angeordnet ist. Mit dem beweglichen Befestigungselement 14
sind die Lenkerelemente 15 und 16 durch Gelenkstifte 32 bzw.
33 verbunden, die in miteinander fluchtenden Löchern 34 bzw.
35 angeordnet sind, die die Wandungen 36 der Trommel 21
durchdringen.
Das äußere Lenkerelement 16 wird von einer im Querschnitt
U-förmigen Platte gebildet, deren Seitenflanschen 37 an ih
rem einen, inneren Ende 37a Lagerbohrungen 38 für ihre feste
Schwenkachse 29 haben und dort je einen Vorsprung 39 aufweisen,
die beide gleich gerichtet und gleich ausgebildet sind und
deren Form und Zweck weiter unten noch erläutert werden wird.
An ihrem anderen, äußeren Ende 37b haben die Seitenflanschen
37 weitere Lagerbohrungen 40, mit denen sie auf der beweg
lichen Schwenkachse 33 im Inneren der Trommel gelagert sind.
Das Federelement 31 ist eine biegebeanspruchte Schraubendreh
feder, die mit zwei seitlichen Schraubengängen 41 auf der
zweiten festen Schwenkachse gelagert ist, mit der auch das
innere Lenkerelement 15 am festen Befestigungselement 13 an
gelenkt ist. Die beiden seitlichen Schraubengänge 41 des Fe
derelementes sind in der Mitte durch einen Mittelschenkel 42
verbunden, der eine Schlaufe bildet, deren Arme 43 auf bei
den Seiten des inneren Lenkerelementes 15 angeordnet sind
und deren Verbindungsstelle 44 in eine rechteckige Öffnung
45 im Stegteil 26 des festen Befestigungselementes 13 ein
greift. Die aus den seitlichen Schraubengängen 41 hervorge
henden äußeren Randschenkel 46 des als Schenkelfeder ausge
bildeten Federelementes 31 liegen an den Stirnflächen der
Vorsprünge 39 des äußeren Lenkerelementes an. Sie haben min
destens auf ihrer diesen Vorsprüngen 39 zugewandten Seite
eine Abflachung 47 (Fig. 8).
Wie bereits oben erwähnt, liegen die beiden äußeren Rand
schenkel 46 des Federelementes 31 an den Stirnrändern der
Vorsprünge 39 an, die an den Seitenflanschen 37 des äußeren
Lenkerelementes 16 angeordnet sind. Diese Stirnränder der
Vorsprünge 39 sind auf besondere Weise ausgebildet:
Sie bestehen aus einer Kurvenfläche 48, die eine zu der
festen Schwenkachse 29 konzentrische Zylinderfläche ist und
zu dem beweglichen Gelenkstift 33 hin in eine Anschlagfläche
49 übergeht und mit dieser einen Scheitel 50 bildet. Die An
schlagfläche 49 ist eine im wesentlichen ebene Fläche, die
vom Scheitel 50 aus radial zur festen Schwenkachse 29 ver
laufen kann oder einer Ebene etwa parallel ist, die durch die
feste Schwenkachse 29 und den Krümmungsmittelpunkt der Kurven
fläche 48 geht. Der Scheitel 50, den die Kurvenfläche 48 mit
der Anschlagfläche 49 bildet, ist leicht abgerundet.
Die wie die Klinge eines Beiles ausgebildeten Vorsprünge 39
an den Seitenflanschen 37 des äußeren Lenkerelementes 16 sind
so angeordnet, daß bei geschlossener Tür 11 die äußeren Rand
schenkel 46 des Federelementes 31 unter Vorspannung unmittel
bar hinter dem Scheitel 50 an den Anschlagflächen 49 der Vor
sprünge 39 anliegen (Fig. 3 und 7). Die von den Randschenkeln
46 im Berührungspunkt P1 auf den Vorsprung 39 des äußeren
Lenkerelementes 16 ausgeübte Federkraft F wirkt dann mit ei
ner Exzentrizität e in bezug auf die erste, feste Schwenk
achse 29 und erzeugt ein Drehmoment F·e1, das bestrebt ist,
das äußere Lenkerelement 16 in den Fig. 3 und 7 entgegen dem
Uhrzeigersinn zu schwenken. Dieses übt hierdurch über den
Gelenkstift 33 auf das bewegliche Befestigungselement 14 und
hierdurch auch auf die Möbeltür 11 eine gegen den Möbelkorpus
12 gerichtete Kraft aus und hält hierdurch die Tür 11 in ihrer
Schließlage fest.
Wenn die Tür geöffnet wird, schwenkt sie zunächst in Fig. 3
entgegen dem Uhrzeigersinne in Richtung des Pfeiles 51.
Zugleich bewegt sich jedoch auch ihre Hinterkante 52 vom
Möbelkorpus 12 fort, wobei das innere Lenkerelement 15 und
zunächst auch das äußere Lenkerelement 16 im Uhrzeigersinne
schwenken und der Scheitel 50 zwischen Kurvenfläche 48 und
Anschlagfläche 49 sich auf einer Kreisbahn um die erste
feste Schwenkachse 29 in Richtung des Pfeiles A bewegt. Der
Randschenkel 46 überwindet hierbei den Scheitel 50 und legt
sich nun gegen die Kurvenfläche 48 (Fig. 4 und 6). Die im
Berührungspunkt P2 auf die Kurvenfläche 48 übertragene Feder
kraft 11 wird radial direkt in die erste feste Schwenkachse
29 eingeleitet und kann in bezug auf diese Achse kein Moment
erzeugen. Sie beeinflußt oder behindert die Schwenkbewegung
des äußeren Lenkerelementes 16 also nicht, so daß die Tür un
gehindert weiter geöffnet werden kann.
Im Verlauf der weiteren Öffnungsbewegung der Tür 11 schwenkt
das innere Lenkerelement 15 weiter im Uhrzeigersinne; die
Schwenkrichtung des äußeren Lenkerelementes 16 jedoch kehrt
sich um, sobald die Tür 11 eine mittlere Schwenklage er
reicht hat. Dies geschieht schon, wenn der Berührungspunkt P
zwischen jeweils einem äußeren Randschenkel und dem an ihm
anliegenden Vorsprung einen geringen Weg in Richtung B auf
der Kurvenfläche 48 zurückgelegt hat.
Da das äußere Lenkerelement 16 mit dem vollständigen Öffnen
der Tür in die Nähe seiner Ausgangslage zurückkehrt (Fig. 2
und 5), überwinden die äußeren Randschenkel 46 des Feder
elementes 31 wieder die Scheitel 50. Hierdurch erzeugen die
Federkräfte F wieder ein Drehmoment, das dazu führt, daß die
Möbeltür 11 nun in ihrer vollständig geöffneten Stellung fest
gehalten wird und nicht ohne weiteres zuschlagen kann.
Es sind mehrere Änderungen und Ergänzungen möglich;
beispielsweise könnten anstelle eines Federele
mentes mit zwei seitlichen Schraubengängen auch zwei einzelne
Schenkelfedern verwendet werden, die sich mit ihren Mittel
schenkeln gegen das feste Befestigungselement
abstützen.
Claims (6)
1. Scharnier, insbesondere für Möbeltüren, mit einem
ersten und einem zweiten Befestigungselement, die
durch ein inneres und ein äußeres Lenkerelement mit
einander verbunden sind, von denen jedes mit seinem
einen Ende an dem ersten Befestigungselement und mit
seinem anderen Ende an dem zweiten Befestigungsele
ment angelenkt ist, und wobei das äußere Lenkerele
ment, welches bei jeder vollständigen Öffnungs- oder
Schließbewegung des Scharniers eine Schwenkbewegung
in zwei entgegengesetzten Richtungen ausführt, eine
zu seiner festen Schwenkachse konzentrische, teilzy
lindrische Kurvenfläche und eine Anschlagfläche auf
weist, die unter einem Winkel zueinander angeordnet
sind und einen Scheitel bilden und auf die ein Feder
element einwirkt, welches unwirksam bleibt, wenn es
an der Kurvenfläche anliegt, und welches das Scharnier
in seine Schließlage drängt, wenn es die Kurvenfläche
verläßt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Scheitel (50) zwischen Kurvenfläche (48)
und Anschlagfläche (49) derart angeordnet ist, daß das
Federelement (31) sowohl am Ende der Schließbewegung
als auch am Ende der Öffnungsbewegung in seine wirk
same Stellung gelangt und daß das Federelement (31)
eine Schenkelfeder ist, deren wirksamer Schenkel (46)
auf die Kurvenfläche (48) bzw. den Scheitel (50) des
äußeren Lenkerelementes (16) drückt.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das äußere Lenkerelement (16)
zwei gleichgerichtete Vorsprünge (39) aufweist, auf
denen jeweils eine Kurvenfläche (48) und ein Scheitel
(50) angeordnet sind und auf denen die Schenkelfeder
(31) mit zwei wirksamen Federschenkeln (46) aufliegt.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schenkelfeder (31)
eine biegebeanspruchte Schraubendrehfeder ist, die mit
ihren Schraubengängen (41) auf der festen Schwenkachse
(30) des inneren Lenkerelementes (15) gelagert ist und
daß die äußeren Randschenkel (46) dieser Schraubendreh
feder die wirksamen Federschenkel sind und daß sich die
Feder (31) mit einem Mittelschenkel (42) mittelbar oder
unmittelbar am ersten, festen Befestigungselement (13)
abstützt.
4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das innere Lenker
element (15) zwischen Schraubengängen (41) der Feder (31)
auf einer festen Schwenkachse (30) gelagert ist.
5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mittelschenkel
(42) der Feder (31) eine Schlaufe bildet, deren Arme
(43) auf beiden Seiten des inneren Lenkerelementes (15)
angeordnet sind.
6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der wirksame Feder
schenkel (46) an seinem freien, auf der Kurvenfläche
(48) bzw. dem Scheitel (50) aufliegenden Ende eine Ab
flachung (47) aufweist.
Priority Applications (7)
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