DE4209164C2 - Aerodynamische Verkleidung - Google Patents
Aerodynamische VerkleidungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine aerodynamische Verkleidung nach dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 32 46 767 C2 ist eine aerodynamische Verkleidung eines Schwellers
bekannt, welche zur Verhinderung von Beschädigungen an der Verkleidung (z. B.
beim Befahren von Rampen) in vertikaler Richtung verformbar ausgeführt ist. Dies
wird durch Sollbiegestellen an der inneren Wandung bzw. durch eine etwa vertikal
verlaufende, ziehharmonikaförmig ausgebildeten Innenwand der Verkleidung in
Verbindung mit einer im Querschnitt bogenähnlichen Außenwand der Verkleidung
erreicht.
Die bekannte Verkleidung ist als festes, nur im Falle einer Gewalteinwirkung in Ver
tikalrichtung nachgiebiges Bauteil am Fahrzeug ständig präsent und prägt somit
auch das Erscheinungsbild des Fahrzeuges, unter Umständen in unerwünschter
Weise. Zudem wird die seitliche Bodenfreiheit auch bei Stadtfahren und anderen
"Langsamfahrten" (Geschwindigkeitsbereich unter 80 km/h) unnötigerweise einge
schränkt. Da die Schwellerverkleidung jedoch eine ausreichende Formstabilität auf
weisen muss und eine punktuelle Eindrückung konstruktionsbedingt nicht möglich
ist, wirken bei einem Aufsitzen der Schwellerverkleidung, z. B. beim Befahren einer
Rampe, verhältnismäßig große Kräfte auf eine begrenzte Fläche der Verkleidung
(Geräusche; Verkratzen der Verkleidung; bei örtlich begrenzter Einwirkung eines
Hindernisses sind weitergehende lokale Beschädigungen an der Verkleidung nicht
auszuschließen).
Aus der gattungsgemäßen DE 36 13 301 C2 ist eine Seifenverkleidung bekannt, die aus mehre
ren, in Fahrzeuglängsrichtung durch Sollbiegelinien untergliederten formstabilen
Abschnitten besteht. Innerhalb der Seitenverkleidung, die einen geschlossenen
Hohlkörper bildet, befindet sich ein Hohlkörper mit pneumatisch veränderbarem
Volumen, wodurch die Seitenverkleidung aus- und eingefahren werden kann.
Schließlich ist aus der DE 83 37 530 U1 eine Luftstrom leitende Verkleidung für den
Bereich vor den Hinterrädern eines Fahrzeuges bekannt, durch die die Aerodynamik
des Fahrzeuges verbessert werden soll. Die Verkleidung ist in ihrer Form nicht ver
änderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine aerodynamische Schwellerverklei
dung so auszubilden, dass die Verkleidung im Bedarfsfall, z. B. bei schneller Auto
bahnfahrt, aktiviert werden kann und somit die Bodenfreiheit bei allen anderen
Fahrzuständen nicht eingeschränkt ist.
Diese Aufgabe wird durch eine aerodynamische Verkleidung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Verkleidung sind keine Kompromisse zwischen aerody
namischer Wirksamkeit der Verkleidung und Bodenfreiheit mehr erforderlich. Die
Bodenfreiheit des Kraftfahrzeuges einerseits kann im Rahmen der Gesamtkonzep
tion des Fahrzeuges frei festgelegt werden; andererseits ist es möglich, die Verklei
dung in ihrer Wirkstellung so auszulegen, dass sie aerodynamisch optimal wirksam
ist. Das Erscheinungsbild des Fahrzeuges wird durch die in der Ruhestellung ver
deckt liegende oder kaum sichtbare Verkleidung nicht beeinträchtigt, was insbeson
dere bei Fahrzeugen der gehobenen Klasse erwünscht ist (Understatement). Neben
der Aktivierung der erfindungsgemäßen Schwellerverkleidung in vertikaler Richtung
ist auch ein seitliches Ausbauchen, beispielsweise im Bereich der Radausschnitte,
realisierbar. Die Überführung der Verkleidung von der Ruhe- in die Wirkstellung und
umgekehrt ist beispielsweise mechanisch (Stellzylinder, scherenartige Konstruktion)
oder über Druckmittel möglich. Die (De-)Aktivierung der Schwellerverkleidung
kann in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit automatisch oder individuell vom
Fahrer gesteuert erfolgen.
Die Erfindung zeichnet sich durch eine einfach und betriebssichere Betätigung der
Schwellerverkleidung aus, insbesondere bei Fahrzeugen mit vorhandenem Druck
luftnetz. Die pneumatisch bewirkte Volumenänderung des Verkleidungshohlkörpers
ermöglicht es, bei geringem Gewicht die Form der Verkleidung sowohl in der Wirk-
als auch in der Ruhestellung frei zu gestalten. Da die seitlichen Luftkräfte auch bei
sehr hohen Geschwindigkeiten gering sind und es in erster Linie auf eine steuerbare
Luftführung in Fahrzeuglängsrichtung ankommt, ist die pneumatisch beaufschlag
bare Verkleidung ausreichen stabil. Die hohe Nachgiebigkeit in vertikaler und late
raler Richtung bei eventuellen Bodenberührungen beugt einer Beschädigung der
Verkleidung vor.
Die Ausbildung der Verkleidung trägt dem Hauptverwendungszweck von Schweller
verkleidungen Rechnung.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Patentanspruch 5 wird mit
geringem Aufwand durch keilähnliche Verkleidungselemente eine aerodynamisch
günstige Umströmung der rotierenden Räder erreicht. Durch die Reduzierung der
Luftverwirbelung kann auch die Verschmutzungsanfälligkeit der seitlichen Bereiche
der Fahrzeugkarosserie vermindert werden.
Aus Stabilitätsgründen ist es besonders sinnvoll, die formsteifen Abdeckungen ge
mäß Patentanspruch 6 an der Karosserie zu befestigen. Diese in ästhetischer Hin
sicht besonders vorteilhafte Lösung eignet sich in erster Linie für fahrbahnseitige
Abdeckungen auf keilförmigen Verkleidungshohlkörpern im Bereich der Radaus
schnitte sowie für seitlich außenliegende Abdeckungen auf langgestreckten
Schwellerverkleidungen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Zeichnungen
nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematisierte perspektivische Darstellung eines Fahrzeuges mit
einer langgestreckten, klappbaren Schwellerverkleidung in Wirk- und
Ruhestellung in der Ansicht von schräg seitlich unten;
Fig. 2 eine der Fig. 1 in etwa entsprechende Darstellung eines Fahrzeuges
mit einer absenkbaren Schwellerverkleidung;
Fig. 3 eine der Fig. 1 in etwa entsprechende Darstellung eines Fahrzeuges
mit keilförmigen Schwellerverkleidungen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Fahrzeug mit einem unterhalb der Türen 1 zwischen
den Radausschnitten 2 angeordneten Schweller 3. Über die gesamte Länge des
Schwellers 3 erstreckt sich eine in ihrer Gesamtheit mit 4 (Fig. 1) bzw. 5 (Fig. 2)
bezeichnete Verkleidung. Die klappbare Verkleidung 4 gemäß Fig. 1 besteht aus
einem mit Druckluft beaufschlagbaren Hohlkörper 6 und einer Abdeckung 7, welche
um ihre außenliegende Längskante 8 verschwenkt werden kann. Aus Stabilitäts
gründen besteht der Hohlkörper 6 aus einzelnen Luftkammern 9. Der untere Teil der
Fig. 1 zeigt die Verkleidung 4 im zusammengeklappten Zustand, in den sie ausge
hend von der im oberen Teil der Fig. 1 dargestellten Wirkstellung durch Erzeugung
eines Unterdruckes im Hohlkörper 6 und damit einhergehender Verschwenkung der
Abdeckung 7 in Richtung des Pfeils 10 überführt wird.
Fig. 2 zeigt die Wirk- und Ruhestellung der Verkleidung 5, die sich in Richtung des
Doppelpfeils 11 absenken bzw. anheben lässt. Analog zur Fig. 1 besteht der mit
Druckluft bzw. Unterdruck beaufschlagbare Hohlkörper 12 aus mehreren Luftkam
mern 13 und ist an der der Fahrbahn zugewandten Unterseite mit einer Abdeckung
14 versehen, die mit ihren nach oben abgebogenen seitlichen Rändern 15 in der
Ruhestellung der Verkleidung 5 den zusammengefalteten Hohlkörper 12 abdeckt.
Die Schwellerverkleidung gemäß Fig. 3 besteht aus einer vorderen und einer hin
teren keilförmigen Verkleidung 16a bzw. 16b, die zwischen den Rädern jeweils im
Bereich der Radausschnitte 2 angeordnet sind. Die Verkleidungen 16a, b bestehen
jeweils aus einem Hohlkörper 17a bzw. 17b, der fahrbahnseitig mit einer Abdeckung
18a bzw. 18b versehen ist. Die Abdeckungen 18a, b sind jeweils an ihrer zur Fahrzeugmitte
orientierten, quer zur Fahrtrichtung liegenden Kante 19a bzw. 19b dreh
bar mit dem Schweller 3 des Fahrzeuges verbunden. Durch Beaufschlagung der
Hohlkörper 17a, b mit Druckluft bzw. durch Erzeugung eines Unterdruckes nehmen
die Verkleidungen 16a, 16b ihre keilförmige Wirkstellung (wie in Fig. 3 dargestellt)
bzw. ihre nicht dargestellte Ruhestellung ein. In der Ruhestellung sind die Ab
deckungen 18a, b etwa parallel zur Unterseite des Schwellers 3 angeordnet, wobei
die nach oben abgebogenen Ränder 20a, b der Abdeckungen 18a, b die zusammen
gefalteten Hohlkörper 17a, b verdecken.
Die Abdeckungen 18a, b müssen nicht notwendigerweise mit der Karosserie dreh
bar verbunden sein; durch die Formgebung der Hohlkörper 17a, b ist unter Umstän
den auch ohne Karosserieanbindung der Abdeckungen eine ausreichende Stabilität
gegeben.
Abweichend von der Darstellung der Fig. 1 mit 3 können die Schwellerverklei
dungen bei entsprechender konstruktiver Auslegung der druckluftbaufschlagten
Hohlkörper auch ohne Abdeckungen ihre Aufgabe erfüllen.
Claims (6)
1. Aerodynamische Verkleidung für zumindest einen Teilbereich der äußeren
seitlichen Längsträger (Schweller) von Aufbauten für Personen- oder Kombi
nationskraftwagen, wobei sich die Verkleidung hauptsächlich in vertikaler
Richtung absenken und anheben lässt und wenigstens einen Hohlkörper auf
weist, dessen Volumen pneumatisch veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass auf der der Fahrbahn zugewandten Seite des
Hohlkörpers (12; 17a, b) eine in sich formsteife Abdeckung (14; 18a, b) vorgesehen ist, wo
durch die formsteife Abdeckung (14; 18a, b) in der Ruhestellung der Verkleidung (5; 16a, b)
den zusammengefalteten Hohlkörper (12; 17a, b) abdeckt und in ihrer abgesenkten
Wirkstellung bei eventuellen Bodenberührungen eine hohe Nachgiebigkeit in
vertikaler und lateraler Richtung aufweist.
2. Aerodynamische Verkleidung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die formsteife Abdeckung (14) in zwei Ab
schnitte unterteilt ist.
3. Aerodynamische Verkleidung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (12) wenigstens zwei Luftkam
mern (13) aufweist.
4. Aerodynamische Verkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die formsteife Abdeckung (14; 18a, b) nach oben
abgebogene seitliche Ränder (15; 20a, b) aufweist.
5. Aerodynamische Verkleidung nach einem der vorgenannten An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidung (16a, b) sich auf den
Bereich unmittelbar hinter den Vorderrädern und/oder vor den Hinterrädern
beschränkt.
6. Aerodynamische Verkleidung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (18a, b) entlang einer ihrer Kanten (19a, b) mit dem Fahrzeug
aufbau verbunden ist und um diese Kante (19a, b) verschwenkt werden kann.
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