DE4206172A1 - Mehrkreis-schutzventil - Google Patents
Mehrkreis-schutzventilInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Mehrkreis-Schutzventil nach der
Gattung des Hauptanspruchs. Solche Mehrkreis-Schutzventile sind bei
Druckluft-Bremsanlagen von Kraftfahrzeugen vor den Luftbehältern an
geordnet, aus denen die verschiedenen Bremskreise der Bremsanlage
mit Druckluft versorgt werden. Zwei dieser Bremskreise sind die Be
triebsbremskreise, weitere Verbraucherkreise sind der Feststell
bremskreis und ein Nebenverbraucherkreis.
Eine Änderung einer EG-Richtlinie sieht nun vor, daß sich während
des Wiederauffüllens der Bremsanlage mit Druckluft von einem Druck
wert Null an Federspeicherbremsen nicht eher lösen dürfen, bis der
Druck in den Betriebsbremskreisen hinreichend hoch ist, um bei bela
denem Fahrzeug sicherzustellen, daß die Betriebsbremse mindestens
die Hilfsbremswirkung aufbringt. Diese Forderung bedingt, daß die
beiden Betriebsbremskreise zuerst aufgefüllt werden müssen.
Es ist schon ein derartiges Mehrkreis-Schutzventil (DE 25 53 818 A1)
bekannt, bei dein das Öffnen der Überströmventile fuhr die Betriebs
bremskreise unterstützt wird, indem das Ventilschließglied dieser
Überströmventile auch durch die Bypassleitung druckbeaufschlagt
wird. Aufgrund der gegenüber der Dichtfläche größeren, sekundärsei
tigen Wirkfläche des Ventilschließgliedes sinkt der Öffnungsdruck
der Überströmventile rascher, so daß durch höheren Luftdurchsatz
eine bevorrechtigte Befüllung der Betriebsbremskreise gegenüber den
übrigen Kreisen erzielt wird. Ein Rückschlagventil in der jeweiligen
Bypassleitung verhindert bei einem Kreisausfall das Abfallen des
Vorratsdruckes in intakten Kreisen auf Null bar Druck.
Bei dieser bekannten Ausführungsform bereitet jedoch das Auffüllen
einer ein Leck aufweisenden Bremsanlage vom Druck Null bar an
Schwierigkeiten, da im defekten Kreis Druckluft nicht nur über das
Überströmventil sondern auch durch die Bypassleitung abströmt. In
ungünstigen Fällen kann dabei das Fördervolumen eines die Druckluft
bereitstellenden Luftkompressors nicht ausreichen, um einen für das
Öffnen des Überströmventils der intakten Kreise ausreichenden Stau
druck auf zubauen. Einer dem entgegenwirkenden Verkleinerung des
Drosselquerschnitts in der Bypassleitung sind jedoch Grenzen gesetzt.
Das erfindungsgemäße Mehrkreis-Schutzventil mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß ein
Abströmen von Druckluft durch die Bypassleitung eines defekten Be
triebsbremskreises selbsttätig unterbunden wird. Im intaktem Be
triebsbremskreis bleibt dagegen die Bypassleitung durchlässig, so
daß die vom Luftkompressor geforderte Druckluft weiterhin das Öffnen
des Überströmventils dieses Kreises unterstützt und eine Befüllung
des Kreises sicherstellt.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Mehrkreis-Schutzventils möglich.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung ver
einfacht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert. Es zeigen
Fig. 1 als erstes Ausführungsbeispiel ein
Schaltschema eines zentral angeströmten Vierkreis-Schutzventils mit
parallel zu Überströmventilen von Betriebsbremskreisen angeordneten
Bypassleitungen mit gesteuertem Schaltventil, Fig. 2 als zweites
Ausführungsbeispiel ein Schaltschema ähnlich Fig. 1, jedoch mit
paarweiser Nacheinanderschaltung von Überströmventilen, und Fig. 3
einen Ausschnitt aus einem Schutzventil mit blockförmig angedeutetem
Überströmventil mit Bypassleitung, in der ein gesteuertes Schaltven
til mit Drossel und ein Rückschlagventil angeordnet sind.
Das in Fig. 1 als Schaltschema wiedergegebene erste Ausführungsbei
spiel eines Mehrkreis-Schutzventils 10 fuhr Druckluft-Bremsanlagen,
insbesondere von Kraftfahrzeugen, besitzt ein mit einem strichpunk
tierten Linienzug angedeutetes Gehäuse 11, in dem vier Überströmventile
12 bis 15 mit begrenzter Rückströmung sowie sekundärseitiger
Beeinflussung angeordnet sind. Das Vierkreis-Schutzventil 10 steht
mit einem nicht dargestellten Luftkompressor in Verbindung, und zwar
über einen Eingangsanschluß 16, von dem innerhalb des Gehäuses 11
eine Zentralleitung 17 ausgeht, von der vier Leitungszweige 18 bis
21 abzweigen. Im Leitungszweig 18, der mit einem nicht dargestellten
Betriebsbremskreis I der Bremsanlage in Verbindung steht, liegt das
Überströmventil 12. Das Überströmventil 13 ist im Leitungszweig 19
angeordnet, an den der gleichfalls nicht dargestellte zweite Be
triebsbremskreis II angeschlossen ist. Der Leitungszweig 20 steht
mit einem nicht gezeigten Feststellbremskreis III (Hilfsbremskreis)
in Verbindung. Im Leitungszweig 20 befindet sich das Überströmventil
14. Schließlich ist das Überströmventil 15 des Vierkreis-Schutzventils
10 im Leitungszweig 21 angeordnet, an den ein Nebenverbraucher
kreis IV angeschlossen ist. Die Kreise 111 und IV sind gleichfalls
nicht dargestellt.
Die Betriebsbremskreise I und II sollen beim Auffüllen einer druck
losen Mehrkreis-Bremsanlage vorrangig vor den übrigen Kreisen III
und IV gefüllt werden. Hierzu sind die den Betriebsbremskreisen I
und II zugeordneten Überströmventile 12 und 13 auf einen geringeren
Öffnungsdruck als die den übrigen Kreisen zugeordneten Überströmven
tile 14 und 15 eingestellt. Außerdem sind noch folgende Maßnahmen
getroffen, um ein rascheres Öffnen der Überströmventile 12 und 13 zu
erreichen:
Beide Überströmventile 12 und 13 der Kreise I und II sind jeweils
von einer Bypassleitung 24 bzw. 25 überbrückt. In den von der Zen
tralleitung 17 ausgehenden Bypassleitungen 24, 25 sind in Durch
strömrichtung aufeinanderfolgend je ein Schaltventil 26 und 27 mit
Drossel 26′ und 27′ sowie je ein in Reihe dazu liegendes Rückschlagventil
28 und 29 angeordnet. Wie gestrichelt angedeutet, können die
Drosseln 26′ und 27′ auch getrennt von den Schaltventilen 26 und 27
in den Bypassleitungen 24 und 25 angeordnet sein. Die Rückschlagven
tile 28, 29 öffnen in Richtung von der Zentralleitung 17 zum jewei
ligen Betriebsbremskreis I bzw. II.
Die Schaltventile 26, 27 besitzen eine federbetätigte Durchlaßstel
lung a, in der sie eine Drosselwirkung entfalten. In einer Schalt
stellung, der Sperrstellung b, sperren die Schaltventile 26, 27 die
Bypassleitung 24 bzw. 25 ab. Die Schaltventile 26, 27 sind druck
luftbetätigt entgegen Federkraft in ihre Sperrstellung b überführ
bar. Hierzu besitzen sie ein Betätigungsmittel c, welches jeweils
durch eine Steuerleitung 30 bzw. 31 mit der dem anderen Kreis I bzw.
II zugeordneten Bypassleitung 24 bzw. 25 in Verbindung steht. D.h.
die Steuerleitung 30 des Schaltventils 26 ist zwischen dem Rück
schlagventil und dem Anschluß der Bypassleitung 25 an den Leitungs
zweig 19 an die Bypassleitung 25 angeschlossen, während die Steuer
leitung 31 des Drosselventils 27 zwischen dem Rückschlagventil 28
und dem Anschluß der Bypassleitung 24 an den Leitungszweig 18 ange
schlossen ist. Wie später erläutert ist, unterliegt das Schaltventil
26 bzw. 27 jeweils dem in dem anderen Bremskreis II bzw. I aufge
füllten Luftdruck.
Für das in Fig. 2 wiedergegebene zweite Ausführungsbeispiel eines
Vierkreis-Schutzventils 40 sind, sofern es sich um gleiche Elemente
handelt, dieselben Bezugszahlen wie beim ersten Ausführungsbeispiel
verwendet.
Während das Vierkreis-Schutzventil 10 gemäß Fig. 1 ein solches mit
zentraler Anströmung ist, weist das in Fig. 2 dargestellte Vier
kreis-Schutzventil 40 jeweils paarweise nacheinander geschaltete
Überströmventile 12 und 14 bzw. 13 und 15 auf. Das Schutzventil 40
besitzt eine Zentralleitung 17, von der lediglich zwei Leitungs
zweige 18 und 19 abzweigen. Im Leitungszweig 18 liegt das dem Be
triebsbremskreis I zugeordnete Überströmventil 12f im Leitungszweig
19 ist das Überströmventil 13 für den Betriebsbremskreis II angeord
net. Nach dem jeweiligen Überströmventil 12 bzw. 13 geht von dem
entsprechenden Leitungszweig 18 bzw. 19 je eine Leitung 41 bzw. 42
aus, in der je ein Rückschlagventil 43 bzw. 44 liegt. Nach dem Rück
schlagventil 43 ist in der Leitung 41 das dem Feststellbremskreis
III zugeordnete Überströmventil 14 angeordnet; in entsprechender
Weise liegt das dem Nebenverbraucherkreis IV zugeordnete Überström
ventil 15 in der Leitung 42. Zwischen dem jeweiligen Rückschlagven
til 43 bzw. 44 und dem zugeordneten Überströmventil 14 bzw. 15 sind
die beiden Leitungen 41 und 42 durch eine Ausgleichsleitung 45 mit
einander verbunden. Ansonsten besitzt das Vierkreis-Schutzventil 40
in identischer Ausgestaltung wie beim ersten Ausführungsbeispiel
(Fig. 1) den Überströmventilen 12, 13 zugeordnete Bypassleitungen
24, 25 mit darin in Reihe angeordneten Schaltventilen 26, 27 mit
Drosseln 26′, 27′ sowie Rückschlagventilen 28, 29 und Steuerlei
tungen 30, 31 zum Betätigen der Schaltventile.
In Fig. 3 sind konstruktiv stark vereinfachte Lösungen für das
Überströmventil 13, das Schaltventil 27 und das Rückschlagventil 29
in einem Abschnitt des angedeuteten Gehäuses 11 des Vier
kreis-Schutzventils 10 oder 40 wiedergegeben. Dabei versteht es
sich, daß die erwähnten Ventile bei konstruktiver Durchgestaltung in
das Gehäuse 11 integriert sind.
Entsprechend den Fig. 1 und 2 sind auch in Fig. 3 der Eingangs
anschluß 16, die Zentralleitung 17, der das Überströmventil 13 für
den Betriebsbremskreis II enthaltende Leitungszweig 19, die Bypass
leitung 25 zum Überströmventil 13 mit darin angeordnetem Schaltven
til 27 und Rückschlagventil 29 sowie die beiden Steuerleitungen 30
und 31 angedeutet.
Das Überströmventil 13 besitzt ein topfmanschettenförmiges Ventil
schließglied 50, welches durch eine vorgespannte Druckfeder 51 be
lastet ist. Das Ventilschließglied 50 ist in der gezeichneten Ruhe
stellung auf einem Ventilsitz 52 abgestützt. Das Ventilschließglied
50 und der Ventilsitz 52 trennen eine im Zuge des Leitungszweiges 19
liegende Primärseite 53 von einer Sekundärseite 54 des Überströmven
tils 13. Dabei begrenzt der Ventilsitz 52 eine durch den Durchmesser
D1 definierte, primärseitige Dichtfläche 55 (Primärfläche), während
das Ventilschließglied 50 eine durch den Durchmesser D2 angegebene,
sekundärseitige Wirkfläche 56 (Sekundärfläche) aufweist. Das Über
strömventil 13 sowie die baugleichen Überströmventile 12, 14 und 15
der Vierkreisschutzventile 10 oder 40 besitzen aufgrund dieser Be
messung der primärseitigen Dichtfläche 55 sowie der sekundärseitigen
Wirkfläche 56 eine als sekundärseitige Beeinflussung bezeichnete
Charakteristik, d. h. beim Überströmen von Druckluft von der Primär
seite auf die Sekundärseite baut sich auf letzterer eine das Öffnen
des Überströmventils 13 unterstützende Kraft am Ventilschließglied
50 auf, aufgrund dieser Kraft der Öffnungsdruck des Überströmventils
sinkt.
Das in der Bypassleitung 25 angeordnete Schaltventil 27 ist als
Sitzventil ausgebildet. Das Schaltventil 27 hat eine die Drossel 27′
verkörpernde Bohrung 60, welche durch einen Stößel 61 mit einer
Dichtung 62 verschließbar ist. In der gezeichneten Stellung gibt der
Stößel 61 die Drosselbohrung 60 frei, so daß das Schaltventil 27 die
in Fig. 1 gekennzeichnete drosselnde Durchlaßstellung a einnimmt.
Der als Ventilschließglied dienende Stößel 61 trägt an seinem von
der Dichtung 62 abgewandten Ende einen in einem Zylinderraum 63 ab
gedichtet aufgenommenen Kolbenteller 64. Der Kolbenteller 64 steht
unter der Wirkung einer im Zylinderraum 63 angeordneten Druckfeder
65, welche das Schaltventil 27 in der gezeichneten Durchlaßstellung
a zu halten sucht. Auf der federabgewandten Seite des Kolbentellers
64 befindet sich im Zylinderraum 63 eine Steuerkammer 66 als Betäti
gungsmittel c für das Schaltventil 27. Die Steuerkammer 66 steht
durch die Steuerleitung 31 mit der Bypassleitung 24 des Überström
ventils 12 für den Betriebsbremskreis I in Verbindung (Fig. 1).
Durch Beaufschlagung des Kolbentellers 64 mit in die Steuerkammer 66
eingesteuerter Druckluft ist das Schaltventil 27 in die Sperrstel
lung b schaltbar, in welcher die Dichtung 62 am Stößel 61 die Dros
selbohrung 60 dicht abschließt.
Das Rückschlagventil 29 in der Bypassleitung 25 weist eine Schließ
kugel 70 auf. Diese greift unter der Wirkung einer Schließfeder 71
an einem Ventilsitz 72 an. Bei seine Durchlaßstellung a einnehmendem
Schaltventil 27 ist das Rückschlagventil 29 durch Druckaufbau in der
Bypassleitung 25 in Richtung von der Zentralleitung 17 zum Betriebs
bremskreis II durchströmbar. In umgekehrter Richtung sperrt das
Rückschlagventil 29 die Bypassleitung 25 ab.
Für eine vorrangige Befüllung der Betriebsbremskreise I und II mit
vom Luftkompressor geförderter Druckluft sind die Überströmventile
12 und 13 des Vierkreis-Schutzventils 10 (Fig. 1) mit niedrigerem
Öffnungsdruck eingestellt als das Überströmventil 14 für den Fest
stellbremskreis III und das Überströmventil 15 für den Nebenverbrau
cherkreis IV. Das Öffnen der Überströmventile 12 und 13 wird auch
dadurch unterstützt, daß durch die jeweilige Bypassleitung 24 bzw.
25 bei seine Durchlaßstellung a einnehmendem Schaltventil 26 bzw. 27
auch Druckluft zur Sekundärseite 54 des entsprechenden Überströmven
tils strömt. Aufgrund dieses gegenüber den Überströmventilen 14 und
15 rascheren Druckaufbaus auf der Sekundärseite 54 der Überströmventile
12 und 13 bewirkt dies ein rascheres Öffnen der Überströmventile
12 und 13 und damit ein vorrangiges Befüllen der Betriebsbrems
kreise I und II. Nähert sich der durch die sekundärseitige Beein
flussung an den geöffneten Überströmventilen 12 und 13 sich verrin
gernde Öffnungsdruck dem Sicherungsdruck, das ist der bei förderndem
Luftkompressor und einem undichten Kreis der Bremsanlage sich ein
stellende Druck, so wird unterhalb dieses Sicherungsdruckes das je
weilige Schaltventil 26 bzw. 27 in den Bypassleitungen 24 bzw. 25
vom Druck in den Betriebsbremskreisen I bzw. II in die Sperrstellung
b geschaltet. Ein Fordern von Druckluft unter Umgehung der Über
strömventile 12 und 13 in die Betriebsbremskreise I und II ist somit
unterbunden. Dies bedeutet, daß im Falle eines ein Leck aufweisenden
Betriebsbremskreises ein unkontrolliertes Abströmen von Druckluft
durch die entsprechende Bypassleitung aus dem defekten Betriebs
bremskreis ins Freie unterbunden ist.
Beim Wiederauffüllen einer defekten Anlage vom Druck Null
bar an kann bei einem großen Leck im Betriebsbremskreis II Druckluft
durch die Bypassleitung 25 und das Überströmventil 13 ungenutzt ab
strömen. Bei einem Luftkompressor mit geringem Fördervolumen baut
sich hierdurch ein unzureichender Staudruck vor den auf einen höhe
ren Öffnungsdruck eingestellten übrigen Überströmventilen 12, 14, 15
auf, der nicht zum Öffnen dieser Überströmventile ausreicht. Da sich
jedoch im intakten Betriebsbremskreis I sekundärseitig des Über
strömventils 12 durch die Bypassleitung 24 ein Druck aufbaut, sinkt
der Öffnungsdruck und der Betriebsbremskreis I wird bei Erreichen
eines zum Öffnen ausreichenden Staudruckes über das Überströmven
til 12 aufgefüllt. Bei Erreichen eines Druckes im Betriebsbremskreis
I unterhalb des Sicherungsdruckes wird über die Steuerleitung 31 das
Schaltventil 27 des defekten Betriebsbremskreises II aus der Durch
laßstellung a in die Sperrstellung b umgeschaltet. Hierdurch sperrt
das Schaltventil 27 die Bypassleitung 25, so daß ein weiterer Druck
luftverlust durch diese Leitung unterbunden ist. Je nach Höhe des
Öffnungsdruckes kann jetzt nur noch eine geringere Menge Druckluft
über das Überströmventil 13 ins Freie abströmen. Da sich im defekten
Betriebsbremskreis II aufgrund des Lecks kein Druck aufbauen kann,
bleibt dagegen das dem Betriebsbremskreis I zugeordnete Schaltventil
26 in der Bypassleitung 24 weiterhin in seiner Durchlaßstellung a
und unterstützt das Öffnen des Überströmventils 12. Umgekehrt wird
ein Rückströmen von Druckluft aus dem Betriebsbremskreis I durch die
Bypassleitung 24 und weiter durch den Leitungszweig 19 und ein ggf.
geöffnetes Überströmventil 13 durch das Rückschlagventil 28 in der
Bypassleitung 24 verhindert. Durch das Absperren der Bypassleitung
25 im defekten Betriebsbremskreis II steigt der Staudruck vor den
auf einen höheren Öffnungsdruck eingestellten Überströmventilen 14
und 15 des Feststellbremskreises II und des Nebenverbraucherkreises
IV, so daß diese auch aufgefüllt werden können.
Claims (5)
1. Mehrkreis-Schutzventil (10, 40) für pneumatische Mehrkreis-Brems
anlagen, insbesondere von Kraftfahrzeugen mit wenigstens zwei Be
triebsbremskreisen (I, II) und wenigstens einem Feststell
brems- und/bzw. Nebenverbraucherkreis (III, IV), wobei alle Kreise
von einer Druckmittelquelle über je ein Überströmventil (12 bis 15)
mit sekundärseitiger Beeinflussung mit Druckluft versorgt werden,
von denen die den Betriebsbremskreisen (I, II) zugeordneten Über
strömventile (12, 13) mit einer Bypassleitung (24, 25) überbrückt
sind, in der in Reihe eine Drossel (26′, 27′) und ein Rückschlagven
til (28, 29) liegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der jeweiligen Bypassleitung (24, 25) ein Schaltventil (26,
27) mit einer Durchlaßstellung (a) und einer Sperrstellung (b) ange
ordnet ist und daß das Schaltventil (26 bzw. 27) des einen Betriebs
bremskreises (I bzw. II) bei Erreichen eines vorbestimmten Druckes
im anderen Betriebsbremskreis (II bzw. I) in seine Sperrstellung (b)
überführbar ist.
2. Mehrkreis-Schutzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltventile (26, 27) unterhalb des Sicherungsdruckes der
Bremskreise (I, II, III) bzw. des Nebenverbraucherkreises (IV) in
die Sperrstellung (b) schaltbar sind.
3. Mehrkreis-Schutzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltventil (26, 27) die Drossel (26′, 27′) aufweist.
4. Mehrkreis-Schutzventil nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schaltventile (26, 27) als Sitzventil ausgebildet
sind und als Ventilschließglied einen gegen Federkraft betätigbaren
Stößel (61) besitzen, der ventilsitzabgewandt wenigstens mittelbar
vom Druck des Betriebsbremskreises (I oder II) belastet ist.
5. Mehrkreis-Schutzventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stößel (61) einen Kolbenteller (64) trägt, der in einem Zy
linderraum (63) aufgenommen und auf der einen Seite von einer Druck
feder (65) und auf der anderen Seite vom Druck des Betriebsbrems
kreises (I oder II) belastet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924206172 DE4206172A1 (de) | 1992-02-28 | 1992-02-28 | Mehrkreis-schutzventil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924206172 DE4206172A1 (de) | 1992-02-28 | 1992-02-28 | Mehrkreis-schutzventil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4206172A1 true DE4206172A1 (de) | 1993-09-02 |
Family
ID=6452806
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924206172 Withdrawn DE4206172A1 (de) | 1992-02-28 | 1992-02-28 | Mehrkreis-schutzventil |
Country Status (1)
Country | Link |
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