DE4204383A1 - Dezentral gesteuertes hochzuverlaessiges datentransportsystem, insbesondere zur anwendung in der industriellen automatisierungstechnik - Google Patents
Dezentral gesteuertes hochzuverlaessiges datentransportsystem, insbesondere zur anwendung in der industriellen automatisierungstechnikInfo
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Description
Dezentral gesteuertes, hochzuverlässiges Datentransportsystem,
insbesondere zur Anwendung in der industriellen Automatisierungstechnik.
Es ist bekannt, daß die heute in der industriellen Automatisierungstechnik
eingesetzten Datentransportsysteme (Feldbussysteme)
hohe Zuverlässigkeitsanforderungen nur dann erfüllen
können, wenn bidirektionale Ringstrukturen zur Anwendung kommen
/KRGI90/.
Mit der zunehmenden Komplexität technischer Anlagen, der damit
immer größeren räumlichen Ausdehnung und der steigenden Anzahl
der vom Automatisierungssystem zu steuernden Sensoren/Aktoren
kann ein einzelnes, ringförmig strukturiertes Datentransportsystem
den Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Flächendeckende
Strukturen, die zudem noch Echtzeiteigenschaften erfüllen,
sind heute nur durch hierarchisch organisierte Systeme
aus gekoppelten Ringstrukturen aufzubauen (Bild 1.1).
Damit enstehen Datentransportsysteme, die zwar insgesamt hohe
Zuverlässigkeitsanforderungen erfüllen, aber durch die komplizierte
flächendeckende Struktur und die daraus resultierende
hohe Anzahl von Komponenten im System schnell sehr hohe Kosten
entstehen lassen und damit unwirtschaftlich werden.
Vorausgesetzt, daß die vom Automatisierungssystem zu erfüllenden
Zuverlässigkeitsanforderungen lokal unterschiedlich sind und
Echtzeiteigenschaften nur für bestimmte Teilsysteme gefordert
werden, kann hier nur ein Datentransportsystem mit einer
flexibel anpaßbaren Struktur besonders bei großen technischen
Anlagen einen wirtschaftlichen Ansatz ermöglichen.
Der im Anspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde,
ein flexibel unterschiedlichen Anforderungen im Bereich
der Zuverlässigkeit und Übertragungsgeschwindigkeit (Echtzeiteigenschaften)
anpaßbares Datentransportsystem als Grundlage für
ein industrielles Automatisierungssystem zu entwerfen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß statt einer komplizierten, aus vielen Komponenten
bestehenden flächendeckenden Struktur aus starr gekoppelten
Ringsystemen jetzt eine im Vergleich einfache, flexibel anpaßbare
Struktur realisiert wird, innerhalb derer die tatsächlich
in der technischen Anlage bestehenden Anforderungen im bezug auf
Zuverlässigkeit und Übertragungsgeschwindigkeit durch spezielle
Teilstrukturen erfüllt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß damit gelöst, daß für die Verbindungsstruktur
des Datentransportsystems insgesamt eine teilweise
vermaschte Struktur zugelassen wird. Die Teilnehmer dieses
Datentransportsystems, ausgeführt als intelligente Funktionseinheiten
(Verarbeitungsknoten) mit jeweils bis zu vier unabhängigen
Anschlüssen für Übertragungsleitungen, ermöglichen den Aufbau
von genau den Anforderungen im Bereich der Zuverlässigkeit
und der Übertragungsgeschwindigkeit entsprechenden Teilstrukturen.
Als Teilstrukturen des Datentransportsystems sind zugelassen:
- - Punkt-zu-Punkt-Verbindungen einzelner Teilnehmer,
- - bus- und baumförmige Strukturen,
- - uni- und bidirektionale Ringstrukturen,
- - Kombinationen aus allen genannten Strukturen, ergänzt durch zusätzliche redundante Übertragungsleitungen.
Die Komplexität dieser Teilstrukturen ist begrenzt durch die Anzahl
der je Teilnehmer zur Verfügung gestellten Anschlüsse für
Übertragungsleitungen. Jeder Verarbeitungsknoten kann über mindestens
eine und maximal vier Leitungen Daten mit anderen Teilnehmern
austauschen.
Alle Teilstrukturen bilden dann insgesamt das Datentransportsystem.
Damit sind erstmals auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten
flächendeckende Datentransportsysteme zu realisieren, die lokal
begrenzt mindestens die gleichen Zuverlässigkeits- und Echtzeitanforderungen
erfüllen wie eine insgesamt bidirektionale Ringstruktur
(Bild 1.1).
Die tatsächliche Verbindungsstruktur kann in Abhängigkeit von
den tatsächlichen Anforderungen variiert werden:
- - Sind für den Datenaustausch zwischen zwei Funktionseinheiten hohe Zuverlässigkeitsanforderungen zu erfüllen, werden redundante Strukturen vorgesehen.
- - Echtzeiteigenschaften werden durch direkte Verbindungen oder durch parallele Übertragungswege, auf die das Datenaufkommen verteilt wird, realisiert. Redundante Verbindungen werden im störungsfreien Fall ebenfalls zur Datenübertragung genutzt.
Als Übertragungsmedium kommt ein Lichtwellenleiter (LWL) zur Anwendung.
Ausgehend von den in der Feldebene regelmäßig geringen
Entfernungen (100 m) können vorzugsweise Kunststoff-LWL eingesetzt
werden.
Sind alle an das Automatisierungssystem gestellten Anforderungen
bekannt, so werden Teilstrukturen mit rechnergestützten Verfahren
optimiert. Ausreichend leistungsfähige Verarbeitungsknoten
vorausgesetzt, kann die im Datentransportsystem verteilte Intelligenz
auch eine dynamische, auf Störungen und Ausfälle von
Teilsystem reagierende Optimierung gewährleisten.
Den Kern des Datentransportsystem bilden intelligente Verarbeitungsknoten,
die im Rahmen des Automatisierungssystems Daten von
Sensoren erfassen und Aktoren steuern bzw. die Schnittstelle zu
industriellen Feldbussystemen bilden:
Jeder Verarbeitungsknoten wird aus standardisierten Komponenten,
die insgesamt eine sich gegenseitig überwachende Mehrrechnerstruktur
bilden, aufgebaut. Jeder Rechner ist ein um einen leistungsfähigen
Mikrocontrollerbaustein aufgebautes, allein lauffähiges
Minimalsystem, das über genau eine Schnittstelle zum
Datentransportsystem verfügt. Dieser Rechner, im folgenden als
Prozessormodul bezeichnet, stellt den in hoher Stückzahl benötigten
Standardbaustein bekannter Zuverlässigkeit dar, der die
Grundlage für die Zuverlässigkeitsberechnung der Teilstrukturen
bildet.
Durch den modularen Aufbau kann jeder Verarbeitungsknoten entsprechend
den Anforderungen aus einem bis vier Prozessormodulen
aufgebaut werden.
Die Forderung nach der Verlagerung von Hardware-Funktionen in
die Software, um die Flexibilität des Gesamtsystems zu erhöhen,
führt zu speziellen Softwarearchitekturen: Ausgehend von einer
in jedem Verarbeitungsknoten fest gespeicherten, standardisierten
Urladeroutine wird die jeweils zusätzlich benötigte Software
über das Datentransportsystem ferngeladen.
In der Softwarearchitektur ist berücksichtigt, daß die Bestimmung
von Zuverlässigkeitskenngrößen für Softwaresysteme nicht
möglich ist.
Heute wird Software bereits dann als zuverlässig betrachtet,
wenn die Zeitspanne vom Beheben eines Fehlers bis zum nächsten
noch als tolerabel hingenommen wird oder aufgetretene Fehler die
Funktion nur wenig einschränken.
Um die verwendete Software überhaupt bei der Betrachtung der
Gesamtzuverlässigkeit eines technischen Systems zu berücksichtigen,
muß der unveränderliche Anteil der Software so gering wie
möglich gehalten werden. Dieser Anteil muß dann mit einer Zuverlässigkeit
P (B,t) = 1 in die Berechnung eingehen. Diese Forderung
können aber nur einfache, möglichst diversitär strukturierte
Laderoutinen erfüllen, die dann den benötigten Ausschnitt
aus dem Softwaresystem nach Bedarf laden (Urlader). In dieser
jederzeit veränderbaren Software ist dann zumindest eine zentral
gesteuerte Fehlerkorrektur möglich.
Das Datentransportsystem wird gebildet aus Verarbeitungsknoten,
die als Teil einer flexibel strukturierbaren Verbindungsstruktur
untereinander dezentral Daten austauschen.
Die Ansteuerung der Aktoren und die Datenerfassung von den Sensoren
erfolgt über diese Verarbeitungsknoten, die dazu räumlich
eng an die technische Anlage gekoppelt sind. Hier erfolgt auch
bereits, wenn erforderlich, die Aufbereitung der erfaßten Rohdaten:
- - Kennlinien von Sensoren werden linearisiert,
- - der Einfluß von Störgrößen wird minimiert,
- - die Einhaltung vorgegebener Grenzwerte wird überwacht und
- - statistische Größen werden berechnet.
Die Anzahl der zu einem anderen Teilnehmer zu übertragenen Daten
wird durch diese Maßnahmen minimiert. Diese unmittelbar am Sensor
ansetzende intelligente Datenvorverarbeitung entlastet damit
das Datentransportsystem und ermöglicht die Realisierung einfacher
Regelstrecken bereits auf der Ebene eines einzelnen Verarbeitungsknotens.
Jeder Verarbeitungsknoten ist gleichzeitig Teil des Datentransportsystems.
Bis zu vier unabhängige Anschlüssen für Datenübertragungsleitungen
bilden die Grundlage für ein in weiten Grenzen
flexibel strukturierbares, flächendeckenden Datentransportsystem:
Ausgehend von einer einfachen Punkt-zu-Punkt-Verbindung von zwei einzelnen Teilnehmern sind die Voraussetzungen für eine nahezu beliebige Kombination aus Bus-, Ring- und teilweise vermaschten Strukturen gegeben. Die Vermittlungssteuerung erfolgt ebenfalls dezentral über die Verarbeitungsknoten.
Ausgehend von einer einfachen Punkt-zu-Punkt-Verbindung von zwei einzelnen Teilnehmern sind die Voraussetzungen für eine nahezu beliebige Kombination aus Bus-, Ring- und teilweise vermaschten Strukturen gegeben. Die Vermittlungssteuerung erfolgt ebenfalls dezentral über die Verarbeitungsknoten.
Die in einem speziellen Verarbeitungsknoten benötigte Rechenleistung
orientiert sich damit zum einen an der für die Datenvorverarbeitung
benötigte Kapazität und zum anderen an der
Komplexität der Vermittlungssteuerung.
Die geforderte Mehrrechnerstruktur bietet die Möglichkeit, hier
unterschiedliche Anforderungen auf einzelne Rechner aufzuteilen,
bzw. die tatsächliche Anzahl der Rechner im Verarbeitungsknoten
entsprechend festzulegen.
Der Verarbeitungsknoten wird aus mindestens einem und aus maximal
vier Rechnern, den Prozessormodulen, gebildet. Jedes Prozessormodul
ist ein um einen Mikrocontroller aufgebautes, für
sich allein lauffähiges Minimalsystem mit genau einer Schnittstelle
zum Datentransportsystem, ausgeführt als Lichtwellenleiteranschluß.
Die in einem Verarbeitungsknoten enthaltenen, lokal rückwirkungsfrei
gekoppelten Prozessormodule (Bild 2.1) bilden die
wesentliche Grundlage zur Lösung des offensichtlichen Widerspruchs
zwischen der in hohem Maße flexiblen Gestaltung der
Systemstruktur und der Forderung, diese aus standardisierten
Komponenten bekannter Zuverlässigkeit aufzubauen:
Jeder Verarbeitungsknoten besteht jetzt aus
Jeder Verarbeitungsknoten besteht jetzt aus
- - Einem aus ein bis vier Prozessormodulen aufgebautem Anteil,
im Folgenden als Zentrales Modul bezeichnet. Dieses enthält
neben der den Anforderungen entsprechenden Anzahl von Prozessormodulen
alle zur Kommunikation und Steuerung immer
wieder benötigten Bauteile auf einer gemeinsamen Trägerkarte.
Die Prozessormodule enthalten zunächst nur ein Minimum an
Software:
Den Urlader. Die tatsächliche Funktion einzelner Prozessormodule und damit die des gesamten zentralen Moduls wird erst durch zusätzliche Betriebssoftware festgelegt, die über das Datentransportsystem ferngeladen wird. - - Der in der Regel zum Zentralen Modul zu ergänzende, variable Anteil (Interface) enthält, abgestützt auf die von den Prozessormodulen bereitgestellten Ein-/Ausgabeleitungen, alle zur elektrischen und mechanischen Anpassung notwendigen Komponenten. Das Interface identifiziert sich über einen Kenndatensatz automatisch gegenüber dem Zentralen Modul, in das dann die spezielle Betriebssoftware ferngeladen wird.
Die Forderung, daß Automatisierungssystem so weit wie möglich
mit in hoher Stückzahl zu fertigenden, standardisierten Komponenten
bekannter Zuverlässigkeit aufzubauen, kann damit für das
Datentransportsystem bereits erfüllt werden. In diesem Bereich
sind zuverlässigkeitstechnisch nur noch die Prozessormodule, die
Datenübertragungsleitungen und die zur Vermittlungssteuerung
notwendige Software zu berücksichtigen.
Der flexible Aufbau des Datentransportsystems bildet die Grundlage
für das unterschiedlichen Anforderungen entsprechendes
Automatisierungssystem:
1. Für das Gesamtsystem, wie auch für beliebige Ausschnitte daraus,
können quantitative Zuverlässigkeitskenngrößen bestimmt
werden. Damit ist Redundanz nur dort vorzusehen, wo diese auch
tatsächlich gefordert wird und muß nicht zwangsläufig immer auf
das Gesamtsystem übertragen werden.
In einem Datentransportsystem, an das insgesamt nur geringe Zuverlässigkeitsanforderungen
gestellt werden, sind damit lokal
begrenzte "Inseln hoher Zuverlässigkeit" flexibel zu realisieren.
2. Entsprechend der Anforderungen an die Übertragungsgeschwindigkeit
(Echtzeiteigenschaft) können parallele Übertragungswege
oder, wenn extrem kurze Reaktionszeiten gefordert werden, auch
direkte Punkt-zu-Punkt-Verbindungen vorgesehen werden.
Redundante Übertragungskanäle sind im fehlerfreien Fall ebenfalls
zur Datenübertragung nutzbar.
Entsprechend der im Automatisierungssystem lokal unterschiedlichen
Forderungen ist jetzt eine Modellbildung möglich, die,
entsprechend der für die Strukturierung von Transputernetzwerken
eingeführten mathematischen Verfahren, die Optimierung der gesamten
Systemstruktur ermöglicht.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß diese Optimierung, da
quantitative Kenngrößen zur Beschreibung der Kompontenten des
Systems zur Verfügung stehen, mit rechnergestützten Verfahren zu
realisieren ist.
Im Gegensatz zu Lösungen aus dem Bereich der Mikrosystemtechnik
(Bild 2.2), die Anteile aus den Gebieten der Sensorik, Akuatorik,
integrierter Schaltungen, Mikromechanik, Optoelektronik und
Aufbau-/Verbindungstechnik zu einem auf spezielle Anwendungen
abgestimmten System integrieren /REIC89/, kann der Verarbeitungsknoten
mit einem im Bereich der Hardware standardisierten,
aber trotzdem flexiblen Aufbau über fernladbare Software an eine
Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben angepaßt werden.
Steuerungsfunktionen, die Bereitstellung von Schnittstellen zu
handelsüblichen industriellen Automatisierungssystemen und eine
Vielzahl einfacher Interface-Schaltungen sind dafür eine wesentliche
Voraussetzung.
Mit Prozessormodulen, die in sich abgeschlossene, allein lauffähige
Mikrocontrollersysteme hoher Rechenleistung darstellen,
kann das dynamische Verhalten standardisierter Schnittstellen
nachgebildet werden.
Die dargestellte Hardwarestruktur ermöglicht, unabhängig von der
bereits vorgesehenen Erfüllung unterschiedlicher Zuverlässigkeitsanforderungen,
auch einen vollständig neuen Ansatz für die
Organisation, Aufbau und Betrieb dezentraler Automatisierungssysteme:
- - Jeder neue Verarbeitungsknoten identifiziert sich und sein
Interface, sobald er in das schrittweise aufzubauende Datentransportsystem
eingebunden wird, gegenüber einer irgendwo im
System enthaltenen Leitstation. Die dazu notwendige Software
ist im Urlader enthalten.
Die Leitstation initialisiert auf Basis dieser Daten den Verarbeitungsknoten,
d. h. die Teilnehmeradresse wird festgelegt
und die benötigte Betriebssoftware wird ferngeladen.
Abschließend erfolgt eine Rekonfiguration des gesamten, bis zu diesem Zeitpunkt aufgebauten Datentransportsystems, in der jeder Teilnehmer den neue Verarbeitungsknoten und die dazu gehörenden Datenleitungen in seiner Vermittlungssteuerung berücksichtigt.
Eine ausreichend leistungsfähige Vermittlungssteuerung voraussetzend,
können so zu jedem Zeitpunkt
- - neue Teilnehmer aufgenommen werden.
- - Verarbeitungsknoten ein neues Interface mit geänderter Funktion erhalten.
- - und neue Datenleitungen die Struktur des Datentransportsystems ändern.
Die fernladbare Software ermöglicht die Variation aller Funktionselemente
innerhalb eines Verarbeitungsknotens. Im Rahmen
einer automatischen Rekonfiguration nach Ausfall/Entnahme eines
Teilnehmers können Aufgaben verlagert oder verändert werden.
Werden Sensoren/Aktoren gewechselt, löst die in jedem Fall
automatisch neu erfolgende Identifikation die Anpassung der
Betriebssoftware aus z. B. zur Berücksichtigung eines geänderten
Einstellbereiches.
Jeder Verarbeitungsknoten besteht aus dem Zentralen Modul, aufgebaut
aus ein bis vier Prozessormodulen auf einer gemeinsamen
Trägerkarte, und dem Interface (Bild 2.3)
Die Anzahl der in einem Verarbeitungsknoten enthaltenen Prozessormodule
richtet sich zunächst nur nach der Anzahl der benötigten
Anschlüsse für Datenübertragungsleitungen. Jedes Prozessormodul
verfügt über genau einen Anschluß.
Der interne Datenaustausch aller in einem Verarbeitungsknoten
zusammengefaßten Prozessormodule erfolgt über eine lokale, rückwirkungsfreie
Rechnerkopplung.
Alle freien Ein-/Ausgabeleitungen der um Mikrocontroller aufgebauten
Prozessormodule werden auf der Trägerkarte gesammelt und
in einer systemspezifischen Schnittstelle (Übergabepunkt) für
das Interface bereitgestellt.
Die Trägerkarte nimmt bis zu vier Prozessormodule mechanisch
auf. Sie enthält ein von allen Modulen genutztes Netzteil (die
Spannungsüberwachung und eine Pufferbatterie gehören zum Prozessormodul),
eine Echtzeituhr, sowie die zur Rechnerkopplung
notwendigen Bauteile.
Eine spezielle Ausführung ermöglicht den Einbau eines Verarbeitungsknotens
in einen AT-kompatiblen Industrierechner. In diesem
Fall reduziert sich die Anzahl der Prozessormodule auf drei:
Das vierte Modul wird durch den Industrierechner emuliert.
Das vierte Modul wird durch den Industrierechner emuliert.
Die Funktion des Verarbeitungsknotens wird erst durch die über
das Datentransportsystem ferngeladene Betriebssoftware festgelegt.
Vor der auch auf diesem Weg durchzuführenden Initialisierung
eines neuen Knotens sind in einem Urlader nur elementare
Routinen zur Überprüfung der eigenen Hardware (Selbsttest) und
eine einfache Vermittlungssteuerung gespeichert. Dieser Softwareanteil
wird in der Zuverlässigkeitsabrechnung nicht berücksichtigt.
Die Spannungsversorgung des gesamten Verarbeitungsknotens erfolgt
über das auf der Trägerkarte des Zentralen Moduls aufgebauten
Netzteil.
Die Forderung nach einer insgesamt redundanten Spannungsversorgung
wird über die in jedem Prozessormodul vorhandene eigene
5 Volt-Regelung mit Spannungsüberwachung und Pufferbatterie erfüllt.
Das in hohen Stückzahlen benötigte Prozessormodul stellt die
Grundlage für die in jedem Verarbeitungsknoten aufzubauende,
sich gegenseitig funktionsüberwachende Mehrrechnerstruktur dar.
Dazu werden jeweils zwei bis vier Module über eine schnelle,
rückwirkungsfreie Rechnerkopplung verbunden und können so Daten
und Statusinformationen austauschen.
In jedem Prozessormodul wird ein Mikrocontroller so um weitere
Komponenten ergänzt, daß ein von den anderen Modulen unabhängiger
Betrieb gewährleistet ist.
Damit ist für jedes Prozessormodul mindestens folgender Umfang
vorzusehen:
- - Mikrocontroller mit seriellen und parallelen Ein-/Ausgabeleitungen. Die meisten handelsüblichen Bausteine enthalten bereits diese Funktionsanteile, so daß zusätzliche Hardware nicht erforderlich wird.
- - Eigene Spannungsregelung mit Überwachungsbaustein und Pufferbatterie.
- - Bauteile zur internen Adreßdecodierung.
- - Arbeitsspeicher. Jedes Modul benötigt mindestens einen nichtflüchtigen
Speicher für den Urlader und einen weiteren, möglichst
großen Bereich für das Betriebsprogramm und zur
Zwischenspeicherung von Daten. Für beide Aufgaben kommen
zweckmäßigerweise Bausteine zum Einsatz, die auch nach
Ausfall der Betriebsspannung den Datenerhalt auf jeden Fall
gewährleistet: EPROM, EEPROM oder batteriegepufferte CMOS-RAM-Bausteine.
Die Spanne bei den handelsüblichen Mikrocontrollern reicht hier von Bausteinen ohne Speicher bis hin zu integrierten Kombinationen von ROM- und RAM-Bausteinen, wobei die nicht-flüchtigen Speicher in einigen Fällen bereits vom Hersteller maskenprogrammiert werden müssen. - - Treiberbausteine zur Ankopplung des Prozessormoduls an das Datentransportsystem. Zum Anschluß der Kunststoff-Lichtwellenleiter sind getrennte Sende-/Empfangsmodule vorzusehen, die neben dem optoelektrischem Bauelement zweckmäßigerweise auch die zum Mikrocontroller erforderliche Schnittstellenanpassung bzw. die Treiberstufe enthalten.
Jedes Prozessormodul stellt damit eine in sich abgeschlossene,
funktionsfähige Einheit dar, die über eine eigene Schnittstelle
zum Datentransportsystem verfügt und mit einer unabhängigen
Stromversorgung arbeitet.
Zusätzliche I/O-Leitungen werden zur internen Rechnerkopplung
und zum Aufbau der Schnittstelle zum Interface bereitgestellt.
Die Zuverlässigkeitskenngrößen dieser Baugruppe bilden damit
eine Grundlage für die Zuverlässigkeitsberechnung des Gesamtsystems.
Der mechanische Aufbau des Prozessormoduls ähnelt dem eines
vielpoligen integrierten Schaltkreises im DIL-Gehäuse: Alle Bauteile
werden auf einer kleinen, rechteckigen Platine montiert,
die alle zur Trägerkarte benötigten Anschlüsse an zwei an den
Längsseiten angeordneten Stiftleisten bereitstellt (Bild 2.4).
Das gesamte Prozessormodul kann, einen entsprechend miniaturisierten
Aufbau vorausgesetzt, wie ein intergrierter Schaltkreis
in eine Fassung auf der Trägerkarte gesteckt werden. Der Anschluß
für den Lichtwellenleiter erfolgt auf einer der beiden
Schmalseiten.
Die vollständigen Schaltungsunterlagen für das Prozessormodul
befinden sich im Anhang.
Für das Prozessormodul ist ein hochintegrierter Mikrocontrollerbaustein
hoher Rechenleistung gefordert. Der Einsatz der heute
noch weit verbreiteten Ausführungen auf Basis eines 8-Bit-Prozessor
(HD64 180, SAB80C535 u. a.) verbietet sich damit.
Um ausreichend kurze Reaktionszeiten zu ermöglichen, ist als
Kern in jedem Fall ein Baustein mit einer internen Verarbeitungskapazität
von mindestens 16 Bit vorzusehen: Zum Einsatz
kommt ein Mikrocontroller aus der HPC-Familie (HPC = High Performance microController. Nach: National Semiconductor Microcontrollers Databook, 1988) von National
Semiconductor. Diese preiswerten 16-Bit-CMOS-Controller bieten
eine hohe Rechenleistung und eine Vielzahl unterschiedlich
komplexer Ein-/Ausgabestrukturen in einem Baustein.
Die Mikrocontroller aus der 16-Bit-HPC-Familie erreichen mit
einer z. Zt. noch auf 30 MHz begrenzten Taktfrequenz (40 MHz-Version voraussichtlich Anfang 1993 verfügbar) eine Zykluszeit
von 134 ns. Mit schnellen, oft in einem Byte codierten
Befehlen, die komplexe Funktionen auslösen, ist ein sehr effektiver
Programmcode möglich.
Die wichtigsten Daten im Überblick:
- - 16-Bit-CMOS-Mikrocontroller
- - Taktfrequenz bis zu 30 MHz
- - Schnelle Ein-Byte-Befehle
- - Befehle für 16 × 16-Bit-Multiplikation, 32/16-Bit-Division
- - 8 Interruptquellen
- - Watchdog
- - 16-Bit-Timer
- - Bis zu 52 frei konfigurierbare I/O-Leitungen
- - Bis zu 8 KByte maskenprogrammiertes ROM auf dem Chip (Ausführung mit EEPROM ist angekündigt)
- - Bis zu 256 Bytes RAM auf dem Chip
- - Serielle MICROWIRE/PLUS Schnittstelle
- - Große Bandbreite bei der je nach Controllertyp integrierten
Peripherie:
+ DMA
+ HDLC-Schnittstelle
+ A/D-Wandler
+ zusätzlicher Speicher
+ schnelles SRAM - - Zulässige Betriebsspannung 3 . . . 5,5 Volt
- - Stromaufnahme:
im Betrieb: max. 60 mA (VCC = 5,5 V, f = 30 MHz)
IDLE-Mode: 3 mA - - MTBF < 0,3 *10³ h
Der Mikrocontroller aus der HPC-Familie enthält immer einen
zentralen Kern (Core CPU), um den eine je nach Controllertyp
unterschiedliche Peripherie angeordnet ist.
Der Kern, basierend auf einer Von-Neumann-Architektur, enthält
insgesamt sieben Funktionselemente:
- 1. Arithmetic Logic Unit (ALU)
- 2. 6 16 Bit-Register
- 3. 8 Interrupt-Kanäle
- 4. 3 Timer
- 5. Ablaufsteuerung
- 6. Watchdog
- 7. MICROWIRE/PLUS Schnittstelle.
Alle internen Datenleitungen, die Register, Timer und die ALU
arbeiten mit einer Wortlänge von 16 Bit. Damit können 64 kByte
externer Speicher adressiert werden. Der externe Datenbus kann
je nach Anforderungen mit 8 oder 16 Bit Wortlänge ausgelegt
werden.
Der im Prozessormodul eingesetzte Mikrocontroller HPC46 003 (Bild 2.5)
enthält kein internes ROM. Damit steht nahezu der gesamte
Adreßraum für externen Speicher zur Verfügung.
Die im HPC46 003 enthaltende Peripherie umfaßt:
- - eine frei programmierbare serielle Schnittstelle (UART),
- - 4 zusätzliche TIMER
- - 4 "Interrupt Capture" Register
- - 52 frei konfigurierbare I/O-Leitungen
- - 256 Byte RAM
Mit einem Teil der 52 I/O-Leitungen, die in einer Zweitfunktion
als Adreß-, Daten- und Steuerleitungen konfiguriert werden, wird
die Ansteuerung des externen Speichers realisiert. Der Adreßraum
von insgesamt 64 kByte wird im Prozessormodul so aufgeteilt, daß
32 kByte RAM, 16 kByte EPROM (EEPROM) und mehrere, frei verfügbare,
Blöcke mit jeweils 4 kByte zur Verfügung stehen. Der externe
Datenbus wird mit einer Wortbreite von 8 Bit betrieben, um
den Einsatz von Standardbausteinen zu ermöglichen.
Bild 2.6 zeigt das sich daraus ergebende Blockschaltbild für ein
Prozessormodul:
- - Der externe Datenbus wird über die Ein-/Ausgabeleitungen von Port A und Teilen von Port B realisiert. Da die Daten und die Adressen A0 . . . A7 gemultiplexed werden, muß ein Zwischenspeicher (Latch) vorgesehen werden.
- - Redundante Stromversorgung (NETZTEIL). Jede Baugruppe verfügt
über eine eigene Pufferbatterie, die nach dem Ausfall der
Spannungsversorgung entweder zeitlich befristet den weiteren
Betrieb ermöglicht oder zumindest den aktuellen Datenbestand
erhält.
Ein spezieller Überwachungsschaltkreis stellt, wenn erforderlich, das abgestufte Abschalten und die Wiederinbetriebnahme des Prozessormoduls sicher. - - Die Adreßdecodierung (SELECT) erzeugt Steuersignale für die interne und externe Ansteuerung von Speicherbausteinen. Jedes Prozessormodul verfügt intern über 16 kByte EPROM (EEPROM) und 32 kByte batteriegepuffertes CMOS-RAM.
- - Die Schnittstelle zum Datentransportsystem (LWL) mit dem Sende-/Empfangsbausteinen und der Steckverbindung.
Alle freien Ein-/Ausgabeleitungen des Mikrocontrollers, die
Steuersignale, sowie Adreß- und Datenleitungen werden herausgeführt
und stehen auf der Trägerkarte zur Verfügung.
Das Prozessormodul wird mit einer ungeregelten Gleichspannung
von ca. 9 Volt (Stromaufnahme max. 220 mA) (max.: 17,5 V) betrieben. Fällt die Betriebsspannung
aus, wird das CMOS-RAM über eine Batterie gepuffert.
Die integrierten Bausteine IC8 und IC9 bilden den Kern des Netzteils.
Spannungsregler 7805 (IC8) erzeugt die Betriebsspannung von
+5 Volt. Der "Micro Manager Chip" (Dallas Semidonductor Product Data Book, 1990-1991) DS1236-5 (IC9) überwacht die
Betriebsspannung und leitet daraus Steuersignale für den Prozessor
ab:
- - Liegt die Betriebsspannung außerhalb der vorgegebenen Toleranz
von ±5%, so wird der Prozessor angehalten.
Rechtzeitig vorher wird eine nichtmaskierbare Unterbrechungsanforderung
(NMI) erzeugt, die den Spannungsabfall ankündigt
(Power Fail).
Der Datenerhalt im CMOS-RAM wird über eine Pufferbatterie (3 Volt) sichergestellt. - - Beim Einschalten der Betriebsspannung wird der Prozessor zugesetzt und gestartet, sobald +5 V erreicht sind. Das manuelle Zurücksetzen ist zu jedem Zeitpunkt möglich.
Der DS1236-5 enthält zusätzlich noch eine Zeitüberwachung (Watching Timer Function), die
immer dann ein Rücksetzsignal erzeugt, wenn der Prozessor nicht
innerhalb von max. 400 ms ein vorgegebenes Triggersignal ausgelöst
hat.
Diese Zeitüberwachung ist im Prozessormodul nicht verdrahtet.
Der Mikrocontroller HPC46 003 (IC1) wird mit einem externen
Adreßraum von 64 kB, organisiert in 8-Bit-Worten, betrieben.
Alle Adreß- und Datenleitungen werden gemultiplexed über den
Port A ausgegeben: Die Adreßleitungen A8-A15 und die Datenleitungen
D0-D7 sind direkt verdrahtet. A0-A7 werden am Ausgang des
über Zwischenspeichers 74LS373 (IC4) bereitgestellt.
Die Adreß- und Datenleitungen werden, ergänzt durch die vom Port
B erzeugten Steuersignale für Schreib- und Lesezugriffe, zur Ansteuerung
von Speicherbausteinen verwandt und, mit Ausnahme von
A11-A15, für die Trägerkarte bereitgestellt.
I/O-Leitungen von Port A und Port I stellen in einer Zweifunktion
auch die Steuersignale für zwei serielle Schnittstellen zur
Verfügung.
MICROWIRE/PLUS, einige Unterbrechungsleitungen und freie Portleitungen
werden an die Trägerkarte übergeben. I0 und I7 werden
vom Urlader zur Kodierung der Modulnummer (Diese 2-Bit-Kartennummer (0 . . . 3) dient zur Identifizierung eines Prozesormodules innerhalb einer aus bis zu vier Karten gebildeten Mehrrechnerstruktur) herangezogen.
Mit dem aus 74LS139 (IC5) und 74LS08 (IC6) aufgebauten Decoder
werden innerhalb des Adreßraumes von 64 kB Steuersignale (Chip
Select) für insgesamt sechs Bausteine erzeugt:
CSHPC: 0000-0FFF (reserviert)
CSUHR: 1000-1FFF (Echtzeituhr)
CSKL1: 2000-2FFF (frei)
CSKL2: 3000-3FFF (frei)
CSRAM: 4000-BFFF (32 kB RAM)
CSROM: C000-FFFF (16 kB EPROM/EEPROM).
CSUHR: 1000-1FFF (Echtzeituhr)
CSKL1: 2000-2FFF (frei)
CSKL2: 3000-3FFF (frei)
CSRAM: 4000-BFFF (32 kB RAM)
CSROM: C000-FFFF (16 kB EPROM/EEPROM).
CSUHR, CSKL1 und CSKL2 stehten für Erweiterungszwecke zur Verfügung.
Es können zusätzliche Speicherbausteine mit jeweils bis
zu 4 kB angeschlossen werden.
Mit CSUHR steuert das erste Prozessormodul (Modulnummer 0) den
Zugriff auf die Echtzeituhr der Trägerkarte.
Jedes Prozessormodul verfügt über eigene Speicherbausteine mit
einer Wortbreite von 8-Bit.
Das 16 kByte EPROM/EEPROM enthält bis zur Initialisierung des
Moduls nur den Urlader. Das Betriebsprogramm wird über das
Datentransportsystem ferngeladen und im EEPROM bzw. RAM gespeichert.
Das EPROM/EEPROM ist der einzige gesockelte Baustein
des Prozessormoduls.
Der batteriegepufferte Schreib-/Lesespeicher für Daten und Teile
des Bebtriebsprogramms hat einen Umfang von 32 kByte.
Das 32 kB-CMOS-RAM 62 256 (IC2) wird über CSRAM, das 16 kB-EPROM
27C128 (IC3) über CSROM selektiert.
Die Zugriffszeit der Speicherbausteine darf 150 ns nicht überschreiten.
Die serielle Datenübertragung erfolgt über ein Kunststoff-Lichtwellenleitersystem
aus der Serie HFBR-0501 von Hewlett Packard
(Bild 2.8).
Die vollständige Schnittstelle wird durch den Treiber 75452N
(IC10) und die Sende-/Empfangsbausteine HFBR-1522 (IC12) und
HFBR-2522 (IC11) gebildet. IC11 und IC12 enthalten auch den
mechanischen Anteil der Steckverbindung (Buchse) für das fertig
konfektionierte Duplex-Lichtwellenleiterkabel.
Damit steht ein zuverlässiges, kostengünstiges Übertragungsmedium
zur Verfügung, daß die Grundlage für hohe Übertragungsgeschwindigkeiten
bildet:
- - Übertragungsgeschwindigkeit bis zu 5 MBd,
- - Sende-/Empfängerbaustein TTL-/CMOS-kompatibel,
- - Länge des Lichtwellenleiters bis zu 65 m (1 MBd),
- - MTBF < 3 *10⁶ h.
Die Verbindungskabel mit einer (Simplex) oder zwei (Duplex)
Lichtwellenleitern können, ausgehend von Material als Meterware,
vor Ort mit einfachen Werkzeugen konfektioniert werden.
Die Trägerkarte nimmt ein bis vier Prozessormodule in Fassungen
mechanisch auf. Sie enthält:
- - Alle zur Rechnerkopplung erforderlichen Bauteile,
- - die Spannungsversorgung für alle Module,
- - eine Echtzeituhr im Adreßraum des Prozessormodul 0 und
- - den Übergabepunkt zum Interface als vielpolige Steckverbindung.
Die Prozessornummer 0 . . . 3 wird über eine entsprechende Verdrahtung
der Fassungen automatisch eingestellt. Ein fest verdrahtete
2-Bit-Information wird dazu über Portleitungen (I0, I7) vom Prozessormodul
ausgewertet.
Eine spezielle Ausführung ermöglicht den Einbau eines Verarbeitungsknotens
in einen AT-kompatiblen Industrierechner. In diesem
Fall reduziert sich die Anzahl der Prozessormodule auf drei: Das
vierte Modul wird durch den Industrierechner emuliert.
Die Mehrrechnerstruktur des Zentralen Moduls ist über ein rückwirkungsfreies,
eigenes Datenübertragungssystem gekoppelt. Alle
Prozessormodule können damit ohne den Umweg über das Datentransportsystem
Daten austauschen und sich gegenseitig überwachen.
Handelsübliche Mikrocontroller bieten hier durch die integrierten
Ein-/Ausgabeschnittstellen vielfältige Möglichkeiten, die
sich im wesentlichen durch die erreichbare Übertragungsgeschwindigkeit
unterscheiden.
Um die Forderung nach Rückwirkungsfreiheit zu erfüllen, darf der
Ausfall (auch Busfehler) einer Baugruppe keine Auswirkungen auf
die anderen Baugruppen des Moduls haben. Einfache serielle Übertragungssysteme
mit Busstruktur scheiden damit ebenso aus wie
ein im Adreßraum aller Rechner eingerichteter, gemeinsam genutzter
Arbeitsspeicher.
Grundsätzlich kann die Rechnerkopplung erfolgen über:
- - Serielle Schnittstellen
- - parallele Schnittstellen und
- - spezielle, gemeinsam genutzte Speicher (Multiport-RAM).
Die Kopplung über serielle oder parallele Schnittstellen erfordert,
da busförmige Strukturen ausgeschlossen sind, immer spezielle
Punkt-zu-Punkt-Verbindungen als Teil bidirektionaler
Ringsysteme oder ein mehrkanaligen Bussystems, wie es im forschungsorientierten
System FUTURE realisiert wurde.
Allen Verfahren gemeinsam ist die große Anzahl der benötigten
seriellen oder parallelen Schnittstellen. Abgesehen vom Verdrahtungsaufwand
ist damit immer eine umfangreiche zusätzliche
Hardware erforderlich, da Schnittstellen in dieser Zahl nicht
mehr von den Mikrocontrollern bereitgestellt werden bzw. dann
die Hardware vollständig auslasten.
Eine rückwirkungsfreie Rechnerkopplung über serielle bzw. parallele
Schnittstellen ist damit schon aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten
nicht vertretbar und wird im Verarbeitungsknoten
nicht vorgesehen.
Mit einem Multiport-RAM lassen sich gemeinsam genutzte Speicher
für bis zu vier Rechner aufbauen. Der Datenaustausch erfolgt
über eine serielle oder parallele Schnittstelle (Port) über den
im Baustein enthaltenden Speicher. Über Statusleitungen wird der
Zugriff organisiert, so daß gleichzeitige Schreibzugriffe auf
eine Speicherzelle ausgeschlossen sind. Parallel erfolgende
Lseezugriffe sind in der Regel zugelassen.
Der Vergleich von Daten und die Auswertung von Statusinformationen
kann so optimal durchgeführt werden, da diese Daten in einem
gemeinsamen Speicher abgelegt sind /FREN87/. Da der vergleichende
Rechner die Daten direkt lesen kann, können Übertragungs- und
Programmlaufzeiten minimiert werden.
Auf dem Markt sind sehr unterschiedliche Bausteine verfügbar,
von denen im folgenden zwei vorgestellt werden sollen:
Das "High-Speed 2 k × 8 Four-Port Static RAM" IDT7052L (Integrated Device Technology Inc., Advance Information 1989) koppelt
bis zu vier Rechner über einen gemeinsam genutzten Speicher von
2 KByte (Bild 2.9).
Der Baustein verfügt über vier parallele Schnittstellen mit
Adreß-, Daten- und Steuerleitungen. Im Adreßraum eines Rechners
verhält er sich wie ein Schreib-/Lesespeicher. Zur Zugriffssteuerung
ist lediglich ein zusätzliches BUSY-Signal auszuwerten.
Im Einzelnen:
- - Schneller Speicherbaustein: Zugriffszeit unter 50 ns.
- - Jeder Rechner kann auf jede Speicherzelle zugreifen. Gleichzeitige Schreibzugriffe werden über BUSY-Signal verhindert.
- - Stromaufnahme bis zu 400 mA (VCC = 5 V). Wird der Baustein nicht selektiert (-CE₁ . . . -CE₄), wird automatisch in einen "Standby-Modus" geschaltet (ICC = 1,5 mA).
- - Gehäuse: 108 p PGA oder 132 p Quad Platpack.
- - Hoher Preis: über 200 DM je Baustein.
Dieses Multiport-RAM stellt ein sehr schnelles und, da es sich
nach außen wie ein beliebiger Schreib-/Lesespeicher verhält,
auch einfaches Verfahren zur Rechnerkopplung dar. Die hohe
Stromaufnahme des Bausteins und vor allem auch wirtschaftliche
Gesichtspunkte lassen einen Einsatz im Verarbeitungsknoten nicht
zu.
Der preiswerte "Quad Port Serial RAM Chip" DS2015 von Dallas
Semiconductor (Dallas Semiconductor Product Data Book, 1990-1991) (Bild 2.10) koppelt ebenfalls mehrere Rechner über
einen gemeinsam genutzten Speicher:
- - Anschlußmöglichkeit für bis zu vier Prozessormodule.
- - Die Datenübertragung erfolgt seriell über eine 4-Draht-Schnittstelle. Taktfrequenz maximal 4 MHz.
- - Jeder Rechner kann in seinem privaten Speicher (64-Bit) lesen und schreiben. Die drei übrigen Speicher können nur gelesen werden.
- - Ein gleichzeitiger Lesezugriff über alle Ports auf eine Speicherzelle ist möglich.
- - Warten Daten im eigenen Speicher, so wird das Signal "Message waiting" (MSG) erzeugt.
- - Geringe Stromaufnahme: 6 mA (VCC = 5 V).
- - Gehäuse: 18 p DIL.
- - Stückpreis unter 10 DM.
Der geforderte Austausch von Statusinformationen innerhalb der
Mehrrechnerstruktur ist mit diesem preiswerten Baustein zu realisieren.
Damit steht, trotz des vergleichsweise nur sehr kleinen
privaten Speicherbereichs und der Transportverzögerung durch
die serielle Datenübertragung, ein ausreichend leistungsfähiger
Baustein zur Rechnerkopplung zur Verfügung.
Die rückwirkungsfreie Rechnerkopplung ist auf der Trägerkarte
mit einem Multiport-RAM DS2015 realisiert. Über die Vier-Draht-Schnittstelle
können alle vier Prozessormodule in ihren privaten
Speicher schreiben und aus allen Speicherbereichen Daten lesen.
Die zum Einbau in einen AT-kompatiblen Industrierechner vorgesehene
Trägerkarte koppelt nur drei Prozessormodule über das
Multiport-RAM. Über die vierte Schnittstelle erfolgt der Datenaustausch
mit dem Industrierechner.
Die Betriebsspannung für alle Prozessormodule wird durch ein
Netzteil mit einer Ausgangsspannung von 9 Volt bereitgestellt.
Der Ausgangsstrom beträgt max. 2 Ampere.
Die Betriebsspannung wird über einen Reglerbaustein 78S09
stabilisiert.
Zur Synchronisation aller Prozessormodule innerhalb eines Verarbeitungsknotens
ist auf der Trägerkarte ein batteriegepufferter
Standard-Echtzeituhrenbaustein RTC72 421A enthalten. Dieser
Baustein ist im Adreßraum des Prozessormoduls 0 angeordnet und
wird über CSUHR selektiert.
Das Prozessormodul 0 kann damit Daten aus der Echtzeituhr lesen
bzw. in den Baustein schreiben. Die Datum-/Zeitinformation wird
dann über die lokale Rechnerkopplung an die übrigen Prozessormodule
weitergegeben.
Für jedes Prozessormodul werden die freien Ein-/Ausgabeleitungen,
die Adreßleitungen A0 . . . A11, die Datenleitungen D0 . . . D7 und
einige Steuersignale auf der Trägerkarte gesammelt und am Steckverbinder
des Übergabepunkts für das Interface bereitgestellt.
Alle Prozessormodule und der Übergabepunkt sind auf der Trägerkarte
zusätzlich über die serielle Schnittstelle MICROWIRE/PLUS
miteinander verbunden.
Als Bindeglied zwischen dem standardisierten zentralen Modul und
dem technischen Prozeß ist ein aufgabenspezifisches E/A-System
vorgesehen, daß in seiner Struktur von der Automatisierungsaufgabe
geprägt ist.
Das E/A-System stellt auf Hardwareebene alle zur Ankopplung der
in der Automatisierungstechnik üblichen Signale für Sensoren/Aktoren
bereit.
Der Übergabeort dieser Signale wird als Klemmleiste bezeichnet.
Jedes Interface verfügt über einen Kenndatensatz, der in einem
seriellen EEPROM (256 × 16-Bit) gespeichert ist. Die Daten können
von jedem Prozessormodul über die MICROWIRE/PLUS-Schnittstelle
gelesen werden.
Das Interface identifiziert sich über diesen Kenndatensatz beim
Verarbeitungsknoten, der dann die spezielle Betriebssoftware
über das Datentransportsystem anfordert.
Vorgesehen ist zunächst ein Interface für RS-485 mit einem Betriebsprogramm
für den DIN-Meßbus.
Der Datentransport zwischen den Verarbeitungsknoten erfolgt über
ein in den vorgegebenen Grenzen frei strukturierbares, teilweise
vermaschtes Datentransportsystem auf Basis von Kunststoff-Lichtwellenleitern.
Jeder Verarbeitungsknoten verfügt dazu über
bis zu vier Anschlüsse für Übertragungsleitungen.
Innerhalb des Datentransportsystems wird jeder Knoten nach
seiner Initialisierung eindeutig durch seine 16-Bit-Adresse
identifiziert. Die Initialisierung wie auch die Übertragung der
Betriebssoftware erfolgt immer über das Datentransportsystem.
Die Steuerung des Datentransports erfolgt über eine Paketvermittlung.
Daten werden, entsprechend der vorgegebenen Anforderung und
Länge der jeweiligen Übertragungsleitung, mit bis zu 5 MBit/s
übertragen.
Ein leistungsfähiges Datensicherungsverfahren bildet die Grundlage
für eine ständige, dynamische Optimierung der Übertragungsgeschwindigkeit
als Reaktion auf erkannte Übertragungsfehler.
Für alle im Automatisierungssystem integrierten Verarbeitungsknoten
stellt sich das Datentransportsystem insgesamt als eine
speichervermittelnde Struktur dar, in die Daten in Form von
Telegrammen paketweise abgegeben werden (Bild 2.11).
In diesem teilweise vermaschte Paketvermittlungsnetz verfügt jeder
Verarbeitungsknoten über eine eindeutige Adresse. Daten
werden in Anlehnung an das in DIN 19 245 T1 standardisierte Verfahren
in Datentelegrammen übertragen, wobei die Adreßlänge
zweckmäßigerweise so erhöht wird, daß auch in großen Systemen
noch eindeutige Adressen zu vergeben sind.
Die Zeit, die dieses Datentransportsystem benötigt, um die von
einem Verarbeitungsknoten übergebenen Daten beim Adressaten abzuliefern,
läßt sich, anders als beim Bus- oder Ringsystem
(Token Ring) nicht eindeutig für jeden Teilnehmer bestimmen
(Bild 2.12).
Um für ausgewählte Verbindungen definierte Reaktionszeiten festzuschreiben
und vor allem Echtzeiteigenschaften zumindest lokal
begrenzt zu ermöglichen, sind die Datentelegramme zusätzlich um
Parameter zu ergänzen, die bestimmten Daten Priorität im Datentransportsystem
geben. In Verbindung mit der auch diesen Anforderungen
flexibel anpaßbaren Systemstruktur, leistungsfähigen
Verarbeitungsknoten und einem schnellen Übertragungsmedium
(Lichtwellenleiter) sind damit, zumindest lokal begrenzt, vorgegebene
Reaktionszeiten einzuhalten.
Aus Bild 2.12 wird noch einmal deutlich, daß die Verarbeitungszeit
in allen am Datentransport beteiligten Komponenten minimiert
werden muß, um die Transportverzögerung insgesamt möglichst
klein zu halten.
Auf die theoretischen Grundlagen speichervermittelnder Systeme
soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden, zumal
diese Thematik bereits sehr ausführlich Eingang in die Literatur
gefunden hat (SCHN82, FRAN86, KAUF87 u. a.).
Innerhalb der nachfolgenden Betrachtungen zur Realisierung des
teilweise vermaschten Datentransportsystems sollen die unterschiedlichen
Anforderungen an die für verschiedene Teilstrukturen
notwendigen Vermittlungssteuerungen dargestellt werden.
Innerhalb der zugelassenen teilweise vermaschten Verbindungsstruktur
werden insgesamt fünf unterschiedliche Verbindungsarten
unterschiedlicher Komplexität (Teilstrukturen) vereinbart.
Das Erkennen der für einen Verarbeitungsknoten oder auch nur für
ein Prozessormodul gültigen Teilstruktur, klassifiziert nach Typ
1 bis Typ 5, bildet eine wesentliche Grundlage für die anzuwendende
Vermittlungssteuerung:
Typ 1: Punkt-zu-Punkt-Verbindung
Typ 2: Unidirektionaler Ring
Typ 3: Bidirektionaler Ring
Typ 4: Unidirektionaler Bus
Typ 5: Teilweise vermascht. Kombinationen aus Typ 1 bis 4 und zusätzliche Querverbindungen sind zugelassen.
Typ 2: Unidirektionaler Ring
Typ 3: Bidirektionaler Ring
Typ 4: Unidirektionaler Bus
Typ 5: Teilweise vermascht. Kombinationen aus Typ 1 bis 4 und zusätzliche Querverbindungen sind zugelassen.
Verfügt ein Verarbeitungsknoten über mehr als eine Schnittstelle
zum Datentransportsystem, so sind unterschiedliche Klassifizierungen
entsprechend der jeweils tatsächlich vorliegenden Teilstruktur
vorgesehen.
Eine Teilstruktur vom Typ 5 liegt immer dann vor, wenn ein
Knoten über mehr als zwei beschaltete Anschlüsse für Datenleitungen
verfügt oder wenn die Klassifizierung nach Typ 1 bis 4
nicht mögllich ist.
Der Verarbeitungsknoten verfügt nur über einen Anschluß zum
Datentransportsystem (Bild 2.13). Für diese Verbindungsstruktur
(Typ 1) kommt eine einfache Vermittlungssteuerung zur Anwendung:
- - Alle Datentelegramme, die die eigene Adresse als Zieladresse führen, werden ausgewertet und, wenn erforderlich, quittiert.
- - Telegramme für fremde Knoten werden nicht weitergeleitet.
- - Eigene Telegramme werden, unabhängig von der Zieladresse, immer an den Nachbarn gesendet.
Jeder Verarbeitungsknoten kann von seinem linken Nachbarn Datentelegramme
empfangen und Daten an den rechten Nachbarn senden
(Bild 2.14). Insgesamt ergibt sich eine geschlossene Ringstruktur
mit gerichteter Datenübertragung (Typ 2).
Für die Vermittlungssteuerung eines beliebigen Knotens gilt
jetzt:
- - Alle Datentelegramme, die die eigene Adresse als Zieladresse führen, werden ausgewertet und, wenn erforderlich, quittiert.
- - Jedes Telegramm, das die eigene Adresse als Absenderadresse enthält, muß vom Ring genommen werden, da der Adressat nicht erreicht wurde (Teilnehmer nicht im Ring; Fehlerbedingung).
- - Telegramme mit fremden Zieladressen werden weitergeleitet.
Ein Datentelegramm, das als Zieladresse eine alle Verarbeitungsknoten
umfassende Gruppenadresse enthält, kreist im Ring. Für
eine Datenerfassungssystem wird jedem Knoten ein Ausschnitt
dieses Telegramms zugewiesen, der immer dann aktualisiert wird,
wenn der betreffende Verarbeitungsknoten das Telegramm bearbeitet.
Ein ausgewählter Knoten stellt die so gesammelten Daten
dann für die weitere Bearbeitung zur Verfügung.
Jeder Verarbeitungsknoten verfügt über genau zwei Anschlüsse für
Datenübertragungsleitungen (Bild 2.15). Datentelegramme können
zu beiden Nachbarn übertragen bzw. von beiden Nachbarn empfangen
werden (Typ 3).
Für die Vermittlungssteuerung gelten zunächst die gleichen
Grundsätze wie für den unidirektionalen Ring. Zusätzlich ist zu
berücksichtigen:
- - Jeder Verarbeitungsknoten führt eine Verbindungstabelle (im denzentralen gesteuerten, paketvermittelnden Datentransportsystem führt jeder Verarbeitungsknoten eine gewichtete Verbindungstabelle (Laufwegtafel) /SCHN82,KAUF87/), die bei gegebener Zieladresse die Auswahl der jeweils kürzesten Verbindung ermöglicht. Laufzeiten werden minimiert.
- - Nach Leitungsunterbrechung wird das Datentransportsystem entsprechend Typ 1 oder 2 rekonfiguriert.
Der unidirektionale Bus (Typ 4) synchronisiert alle als Empfänger
geschalteten Verarbeitungsknoten durch ein gleichzeitig empfangenes
Datentelegramm (Bild 2.16).
Der mechanische Aufbau dieser Teilstruktur erfordert spezielle
Auskoppelmodule (AM), in denen jeweils ein Teil der im Kunststoff-
Lichtwellenleiter übertragenen Energie ausgekoppelt und
einem Verarbeitungsknoten zugeführt wird (Bild 2.17).
Für die Vermittlungssteuerung gilt:
- - Der als Sender geschaltete Knoten führt in einer speziellen Tabelle die Adressen aller empfangsbereiten Teilnehmer.
- - Jeder Knoten wertet Datentelegramme aus, die die eigene Adresse führen.
- - Jeder Knoten kann ein spezielles Synchronisationszeichen auswerten.
- - Quittungen werden nur dann erzeugt, wenn dem Knoten noch ein zusätzlicher Übertragungsweg (Typ 1, 2, 3 oder 5) zur Verfügung steht.
Jeder Verarbeitungsknoten mit mehr als zwei beschalteten Anschlüssen
für Datenleitungen ist Bestandteil einer Teilstruktur
vom Typ 5.
Die Vermittlungssteuerung basiert auch in diesem Fall auf einer
Verbindungstabelle. Im Vergleich zum bidirektionalen Ring sind
jetzt aber für jede Zieladresse bis zu vier unterschiedliche
Verbindungswege gewichtet zu führen und auszuwerten.
In dem gewählten Beispiel (Bild 2.18) gelten für die Verarbeitungsknoten
VK1, VK3 und VK4 Teilstrukturen vom Typ 5. Die Vermittlungssteuerung
von VK2 setzt Typ 3, die von VK5 Typ 1 voraus.
In diesem Datentransportsystem kommen damit unterschiedlich
komplexe Vermittlungssteuerungen gemischt zum Einsatz.
Fallen eine oder mehrere Verbindungen aus, wird das Datentransportsystem
entsprechend der dann gültigen Teilstrukturen rekonfiguriert.
Zusätzlich zur bereits im UART durchgeführten Blocksicherung
über eine Querparität wird die Gefahr von unerkannten Übertragungsfehlern
über ein zusätzliches, mit Software realisiertes
Verfahren mit zyklischen Codes (Cyclic Redundancy Check, CRC)
minimiert.
Umgesetzt wurde ein 1-Byte-CRC-Sicherungsverfahren, daß gleichzeitig
auch eine Grundlage für eine automatische Anpassung der
Übertragungsgeschwindigkeit bildet.
Die Übertragung von Einzelzeichen stellt im speichervermittelnden
Datentransportsystem eine Ausnahme dar. Da weder Absender-
noch Zieladresse enthalten sind, kann hier nur eine ungerichtete
Kommunikation zwischen zwei Nachbarn im Datentransportsystem
erfolgen.
Einzelzeichen werden vereinbart für:
- - Prüfmuster: 8-Bit, Code: 1 BH.
- - Synchronisationszeichen: 8-Bit, Code: 2EH.
Prüfmuster werden immer dann gesendet, wenn in einem Zeitraum
von 50 ms kein anderer Datentransport stattgefunden hat. Mit
diesem zyklisch erzeugten Signal wird erreicht, daß Leitungsunterbrechungen
spätestens nach 50 ms erkannt werden. Die
Prüfung auf Übertragungsfehler schafft die Voraussetzung für
eine jederzeit mögliche Anpassung der Übertragungsgeschwindigkeit.
Synchronisationszeichen dienen innerhalb einer Teilstruktur vom
Typ 4 zur zeitgleichen Auslösung spezieller Funktionen bei allen
als Empfänger geschalteten Verarbeitungsknoten.
Weitere Einzelzeichen werden nicht zugelassen.
Der Datentransport erfolgt in Anlehnung an DIN 19 245 T1 in Telegrammform
(Bild 2.19). Jedes Datentelegramm verfügt über eine
Absender- und eine Zieladresse. Jede Adresse (16-Bit) beinhaltet
einen jeweils 8-Bit langen Gruppen- und Einzelanteil als Voraussetzung
für "Sammeltelegramme" an alle oder einen ausgewählten
Teil der Verarbeitungsknoten im Datentransportsystem.
Die maximale Länge eines Datentelegrammes beträgt 512 Zeichen.
Jedem Telegramm werden zusätzlich 8 Zeichen zur Synchronisation
vorangestellt.
Die Funktion der Datenfelder innerhalb eines Telegramms ist in
Tabelle 2.1 dargestellt.
Die Struktur der in einem Telegramm übertragenen Daten ist
zweckorientiert. Die Anzahl der Daten bestimmt die tatsächliche
Telegrammlänge: 12 bis 512 Bytes, zusätzlich noch 8 vorangestellte
Zeichen zur Synchronisation.
Der Aufbau und die Funktion der im Telegrammformat vereinbarten
Felder im einzelnen:
SC Mit den jedem Datentelegramm vorgeschalteten acht
SC-Zeichen (Code: D3H) wird über eine Auswertung von
Übertragungsfehlern die aktuelle Übertragungsrate
aktualisiert.
Wird beim Empfang eine Fehlerbedingung erfüllt, so werden nacheinander alle zugelassenen Übertragungsraten geschaltet. Können die Übertragungsfehler nicht beseitigt werden, wird der Empfang abgebrochen und eine Fehlermeldung mit der zuletzt gültigen Übertragungsrate erzeugt.
Konnte die aktuelle Übertragungsrate erkannt und eingestellt werden, wird diese zumindest für das nachfolgende Telegramm nicht mehr variiert.
SD Startzeichen des Datentelegramms (Code: 68H). Die Empfangsroute muß dieses Zeichen nach spätestens acht SC-Zeichen erkannt haben.
SA Absenderadresse (16-Bit, 0 . . FFFFH).
DA Zieladresse (16-Bit, 0 . . FFFFH).
Wird beim Empfang eine Fehlerbedingung erfüllt, so werden nacheinander alle zugelassenen Übertragungsraten geschaltet. Können die Übertragungsfehler nicht beseitigt werden, wird der Empfang abgebrochen und eine Fehlermeldung mit der zuletzt gültigen Übertragungsrate erzeugt.
Konnte die aktuelle Übertragungsrate erkannt und eingestellt werden, wird diese zumindest für das nachfolgende Telegramm nicht mehr variiert.
SD Startzeichen des Datentelegramms (Code: 68H). Die Empfangsroute muß dieses Zeichen nach spätestens acht SC-Zeichen erkannt haben.
SA Absenderadresse (16-Bit, 0 . . FFFFH).
DA Zieladresse (16-Bit, 0 . . FFFFH).
Adressen werden immer aus einer jeweils 8-Bit langen
Gruppen- und Einzeladresse gebildet:
Der zugelassene Wertebereich für die Gruppenadresse ist
01H . . FFH. Innerhalb jeder Gruppe sind Einzeladresse von
ebenfalls 01H . . FFH möglich. Damit können bis zu 65025
Teilnehmer adressiert werden.
Alle Einzeladressen der Gruppe 00H sind für spezielle
Steueraufgaben reserviert:
- - Mit der Zieladresse 0000H werden alle Teilnehmer adressiert.
- - Ist die Adresse 00FFH und DT = 00H, so werden die im Telegramm enthaltenen Daten vom nächsten neuen Knoten als Initialisierung aufgenommen.
MN Modulnummer (8-Bit, 0 . . FFH). die Modulnummer ist eine
Erweiterung der Zieladresse. In einem Verarbeitungsknoten
können damit bis zu 256 Geräte adressiert
werden:
- - Die Modulnummern 00H . . 03H sind die Adressen der Prozessormodule
- - Mit MN 04H . . FFH können je Verarbeitungsknoten bis zu 252 über das Interface verwaltete Geräte direkt adressiert werden.
DT Der Inhalt des Feldes DT (8-Bit, 0 . . FFH) kennzeichnet
die Art der nachfolgenden Daten. DT kann ein Kurzbefehl
sein:
DT = 00H Es folgen Initialisierungsdaten für den
Knoten mit Adresse DA, Modul MN.
Mit DA=00FFH wird der nächste neue Knoten initialisiert.
= 01H es folgt ein Teil des Betriebsprogrammes für den Knoten DA, Modul MN.
= 02H es folgt ein Kurzbefehl oder Parametersatz für Knoten DA, Modul MN.
= 13H Sende Parametersatz 1 von Knoten DA, Modul MN an Verarbeitungsknoten SA.
= 14H Sende Parametersatz 2 von Knoten DA, Modul MN an Verarbeitungsknoten SA.
= 80H Dieses Telegramm ist eine Kurzquittung des Empfängers an den Absender: Datentelegramm fehlerfrei empfangen.
= 81H . . . 8FH Dieses Telegramm ist eine Kurzquittung des Empfängers an den Absender: Datentelegramm empfangen. Fehler 81H . . 8FH erkannt.
FFH Der Nachbar im Datentransportsystem fordert eine Identifizierung: Der erste Knoten, der dieses Telegramm empfängt, sendet seinen Parametersatz 1 an den Knoten SA. Die Zieladresse DA ist immer 00FEH.
PR Priorität dieses Datentelegrammes (8-Bit, 0 . . FFH).
LE Länge dieses Datentelegrammes (1-Bit, 0 . . FFFFH). Die minimale Länge (Kurzbefehl) beträgt 12, maximal sind 512 Zeichen zugelassen. Die acht zur Synchronisation vorangestellten Zeichen werden nicht mitgezählt.
D₁ . . Dn Null (Kurzbefehl) bis 500 Datenbytes (8-Bit, 0 . . FFH).
FC Prüfsumme dieses Datentelegrammes (8-Bit, 0 . . FFH). FC umfaßt alle Zeichen des Telegramms. Die vorangestellten SC-Zeichen werden nicht berücksichtigt.
ED Endzeichen des Datentelegrammes. Code: 8EH.
Mit DA=00FFH wird der nächste neue Knoten initialisiert.
= 01H es folgt ein Teil des Betriebsprogrammes für den Knoten DA, Modul MN.
= 02H es folgt ein Kurzbefehl oder Parametersatz für Knoten DA, Modul MN.
= 13H Sende Parametersatz 1 von Knoten DA, Modul MN an Verarbeitungsknoten SA.
= 14H Sende Parametersatz 2 von Knoten DA, Modul MN an Verarbeitungsknoten SA.
= 80H Dieses Telegramm ist eine Kurzquittung des Empfängers an den Absender: Datentelegramm fehlerfrei empfangen.
= 81H . . . 8FH Dieses Telegramm ist eine Kurzquittung des Empfängers an den Absender: Datentelegramm empfangen. Fehler 81H . . 8FH erkannt.
FFH Der Nachbar im Datentransportsystem fordert eine Identifizierung: Der erste Knoten, der dieses Telegramm empfängt, sendet seinen Parametersatz 1 an den Knoten SA. Die Zieladresse DA ist immer 00FEH.
PR Priorität dieses Datentelegrammes (8-Bit, 0 . . FFH).
LE Länge dieses Datentelegrammes (1-Bit, 0 . . FFFFH). Die minimale Länge (Kurzbefehl) beträgt 12, maximal sind 512 Zeichen zugelassen. Die acht zur Synchronisation vorangestellten Zeichen werden nicht mitgezählt.
D₁ . . Dn Null (Kurzbefehl) bis 500 Datenbytes (8-Bit, 0 . . FFH).
FC Prüfsumme dieses Datentelegrammes (8-Bit, 0 . . FFH). FC umfaßt alle Zeichen des Telegramms. Die vorangestellten SC-Zeichen werden nicht berücksichtigt.
ED Endzeichen des Datentelegrammes. Code: 8EH.
Ein Verarbeitungsknoten, der sein Inititalisierungstelegramm
erhalten hat, schickt als Quittung seinen Parametersatz 1 zur
angegebenen Leitstation.
Die folgenden Beispiele zeigen die tatsächliche Flexibilität des
vorgestellten Datentransportsystems. Ausgehend von einer realen
Automatisierungsaufgabe wird gezeigt, wie die Verbindungsstruktur
entsprechend der unterschiedlichen Anforderungen variiert
wird.
In einer Werkhalle werden 100 Textilmaschinen betrieben. Jede
Maschine verfügt über ein eigenes Steuergerät, das die Betriebsdaten
an einer V24-Schnittstelle zur Weiterverarbeitung bereitstellt.
Die Betriebsdaten aller 100 Maschinen sollen mit Hilfe eines
Datentransportsytems gesammelt und, grafisch aufbereitet, auf
einem zentralen Leitstand (LS) dargestellt werden.
Zum Aufbau des Datentransportsystems stehen zur Verfügung:
- - Prozessormodule mit:
MTBF < 6.8 * 10⁵ h und
mittlerer Programmlaufzeit tP < 5 * 10-7 s - - Übertragungsleitungen:
MTBF < 3 * 10⁶ h und
Übertragungszeit¹¹) tÜ < 4.3 * 10-3 s.
Als Zuverlässigkeitskenngröße wird die Wahrscheinlichkeit für
den Systembetriebszustand P(B,t₁) für t₁ = 1 Jahr berechnet. Der
Rechengang ist im Anhang dargestellt.
¹¹) Die Übertragungszeit ist berechnet für ein Datentelegramm mit Gesamtlänge von 8+512 Zeichen.
¹¹) Die Übertragungszeit ist berechnet für ein Datentelegramm mit Gesamtlänge von 8+512 Zeichen.
In den nachfolgenden Beispielen werden die Verarbeitungsknoten
als gestrichelter Rahmen dargestellt, in den ein bis vier Prozessormodule
(schraffiert) eingebaut sind. Die Verbindungsleitungen
zwischen den Prozessormodulen sind als Vektoren eingezeichnet.
Sie geben die Übertragungsrichtung an.
Die Betriebsdaten aller Textilmaschinen sollen über ein ringförmig
strukturiertes, einfach aufgebautes Datentransportsystem
erfaßt werden.
Besondere Zuverlässigkeitsanforderungen: Keine.
Vorgegebene Reaktionszeiten:
Alle 1-2 s soll der Leitstand die Darstellung aktualisieren.
Alle 1-2 s soll der Leitstand die Darstellung aktualisieren.
Das Datentransportsystem wird strukturiert als unidirektionaler
Ring (Typ 2), in dem für jede Textilmaschine ein eigener Verarbeitungsknoten
(VK1 . . VK100) eingerichtet wird (Bild 3.1).
Als Leitstand wird ein AT-kompatibler Industrierechner mit eigenem
Verarbeitungsknoten (LS) eingesetzt.
Die Datenerfassung erfolgt über ein zyklisch im Ring kreisendes
Datentelegramm, das jeden Verarbeitungsknoten aktualisiert. Im
Leitstand wird dieses Telegramm ausgewertet.
Als Zykluszeit tZ für das Datentelegramm ergibt sich
tZ = 101 * (tP + tÜ) = 0,43 s
Alle 0,43 s kann der Leitstand ein Datentelegramm auswerten und
für alle 100 Textilmaschinen die Darstellung der Betriebsdaten
aktualisieren. Die Reaktionszeit ist damit deutlich besser als
gefordert.
Die Wahrscheinlichkeit für den Betriebszustand errechnet sich zu
P(B,t₁) = 0,2036
Da in diesem Fall keine besonderen Zuverlässigkeitsanforderungen
gestellt wurden, kann die dargestellte einfache Verbindungsstruktur
zum Einsatz kommen. In Kauf genommen wird, daß jede
Unterbrechung einer Übertragungsleitung immer auch zum Systemausfall
führt.
Das Datentransportsystem ist jetzt an lokal unterschiedliche
Anforderungen anzupassen:
Besondere Zuverlässigkeitsanforderungen:
P(B,t₁) < 0,7 für die aus LS, VK1 . . VK3 und VK98 . . VK100 gebildete Teilstruktur.
Vorgegebene Reaktionszeiten:
Für Verbindung VK3 zu VK98 maximal 100 ms. Für LS wiederum 1-2 s für Gesamtdarstellung.
P(B,t₁) < 0,7 für die aus LS, VK1 . . VK3 und VK98 . . VK100 gebildete Teilstruktur.
Vorgegebene Reaktionszeiten:
Für Verbindung VK3 zu VK98 maximal 100 ms. Für LS wiederum 1-2 s für Gesamtdarstellung.
Das Datentransportsystem wird wiederum strukturiert als unidirektionaler
Ring (Typ 2), wobei jetzt folgende Voraussetzungen
zu berücksichtigen sind:
- - Die Zuverlässigkeitsanforderung für die angegebene Teilstruktur ist nur dann zu erfüllen, wenn insgesamt nicht mehr als 22 Verarbeitungsknoten und Übertragungsleitungen enthalten sind. Damit wird eine zusätzliche Querverbindung erforderlich.
- - Bei der vorgegebenen Reaktionszeit dürfen maximal 22 Knoten mit ihren Übertragungsleitungen am Datenaustausch zwischen VK3 und VK98 beteiligt sein.
Ausgehend von der vorgegebenen Struktur können beide Anforderungen
bereits durch eine zusätzliche, bidirektionale Verbindung
zwischen VK3 und VK98 erfüllt werden (Bild 3.2).
Beide Verarbeitungsknoten erhalten ein zweites Prozessormodul,
mit dem dann eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung (Typ 1) aufgebaut
wird.
Die Betriebsdaten aller Textilmaschinen können auch weiterhin
mit einer Zykluszeit von 0,43 s erfaßt werden. Für die aus den
Knoten LS, VK1 . . VK3 und VK98 . . VK100 gebildete Teilstruktur
gilt:
Datenübertragung in ca. 30 ms und
P(B,t₁) = 0,8955.
P(B,t₁) = 0,8955.
Der Datentransport zwischen VK3 und VK98 erfolgt in maximal
9 ms.
Die Teilstruktur erfüllt damit wesentliche höhere Anforderungen
als der Rest des Datentransportsystems. Lokal unterschiedliche
Anforderungen werden erfüllt.
Auch hier muß das Datentransportsystem unterschiedlichen Anforderungen
genügen:
Besondere Zuverlässigkeitsanforderungen:
P(B,t₁) < 0,85 für die aus LS und VK4 gebildete Teilstruktur.
Vorgegebene Reaktionszeiten:
Für Verbindung LS zu VK1 . . VK4 sowie für VK98 zu VK100 maximal 25 ms. Für LS wiederum 1-2 s für Gesamtdarstellung.
P(B,t₁) < 0,85 für die aus LS und VK4 gebildete Teilstruktur.
Vorgegebene Reaktionszeiten:
Für Verbindung LS zu VK1 . . VK4 sowie für VK98 zu VK100 maximal 25 ms. Für LS wiederum 1-2 s für Gesamtdarstellung.
Das Datentransportsystem wird wiederum strukturiert als unidirektionaler
Ring (Typ 2), wobei jetzt folgende Voraussetzungen
zu berücksichtigen sind:
- - Die Zuverlässigkeitsanforderung für die angegebene Teilstruktur ist nur dann zu erfüllen, wenn insgesamt nicht mehr als 10 Verarbeitungsknoten und Übertragungsleitungen enthalten sind.
- - Bei der vorgegebenen Reaktionszeit dürfen maximal 5 Knoten mit ihren Übertragungsleitungen am Datenaustausch zwischen den angegebenen Teilnehmern beteiligt sein.
Werden innerhalb der vorgeschlagenen Verbindungsstruktur die Datenleitungen
zwischen LS und VK1 . . VK4 bidirektional ausgeführt,
sind die geforderten Reaktionszeiten hier bereits einzuhalten.
Für den Datenaustausch zwischen VK98 und VK100 wird eine zusätzliche
bidirektionale Punkt-zu-Punkt-Verbindung erforderlich
(Bild 3.3).
Für die angegebenen sieben Verarbeitungsknoten wird jeweils ein
zweites Prozessormodul erforderlich.
Die Betriebsdaten aller Textilmaschinen werden auch in diesem
Fall mit einer Zykluszeit von 0,43 s erfaßt. Für die aus den
Knoten LS, VK1 . . VK4 gebildete Teilstruktur gilt:
Datenübertragung in max. 25 ms (LS ↔ VK4) und
P(B,t₁) = 0,9162
Der Datentransport zwischen VK98 und VK100 erfolgt in maximal
9 ms.
Auch in diesem Beispiel erfüllen Teilstrukturen damit wesentlich
höhere Anforderungen als das übrige Datentransportsystem. Lokal
unterschiedliche Anforderungen werden erfüllt, ohne daß zusätzliche
Querverbindungen erforderlich werden.
Die betrachteten nicht reparierbaren Systeme lassen sich durch
einen zweistufigen homogenen Markoffschen Prozeß (Bild 4.1) mit
den beiden Zuständen Betrieb (B) und Ausfall (A) beschreiben:
Zustand B: Betriebszustand zwischen Inbetriebnahme und Ausfall
bzw. störungsbedingtem Abschalten und
Zustand A: Nichtbetriebszustand nach Ausfall.
Zustand A: Nichtbetriebszustand nach Ausfall.
Diese komplementären Zustände werden im folgenden als Systemzustandspaar
bezeichnet, wobei es für große Systeme zweckmäßig
sein kann, mehrere Systemzustandspaare festzulegen.
Durch einen Ausfall findet der Übergang von B nach A statt.
Dieser Übergang wird durch die Ausfallrate $ gekennzeichnet, die
über die mittlere Betriebsdauer
(T(B) ist die mittlere Betriebsdauer von Inbetriebnahme bis zum Ausfall MTBF (Mean Time Between Failures). Für die
betrachteten nicht reparierbaren Komponenten ist diese gleich der mittleren Lebensdauer, in der Literatur als MTTFF (Mean Time
To First Failure) angegeben) T(B) berechnet wird. Ein Übergang
vom Zustand A zum Zustand B existiert nicht.
Die Ausfallrate nimmt in technischen Systemen über der Zeit
häufig einen Verlauf, der wegen seiner charakteristischen Form
als "Badewannenkurve" (Bild 4.2) bezeichnet wird. Die Ausfallrate
fällt zunächst von einem erhöhten Anfangswert ab (Frühausfälle),
bleibt dann relativ lange nahezu konstant und steigt
schließlich zum Ende der Lebensdauer des Systems wieder an (Verschleißausfälle).
Beschränkt man sich in der Modellbildung auf die mittlere Phase
mit einer konstanten, zeitunabhängigen Ausfallrate, so ergibt
sich eine exponentielle Verteilung der Überlebenswahrscheinlichkeit.
Damit erhält man folgende zeitliche Verläufe für die Ausfallrate
λ, Überlebenswahrscheinlichkeit P(B,t) und Ausfallwahrscheinlichkeit
P(A,t):
Die Annahme konstanter Ausfallraten ist zuverlässig, da nur zufallsbedingte
Ausfälle alterungsfreier Komponenten betrachtet
werden. Deterministische bzw. systematische Ausfälle aufgrund
von Verschleiß, Materialermüdung, Überlastung, Fehlbehandlung,
äußerer Einwirkung usw. sind nicht eingeschlossen. In den betrachteten
Systemen sind damit ausschließlich voneinander (statistisch)
unabhängige Komponenten zu berücksichtigen.
Die Arbeitsfähigkeit eines Systems hängt jetzt in mehr oder
weniger komplizierter Weise davon ab, ob Teilsysteme noch ohne
Ausfall arbeiten oder ob sie einzeln oder in Gruppen ausfallen.
Es ist zu unterscheiden in Teilsysteme, deren Ausfall immer auch
den Systemausfall nach sich ziehen und Gruppen von Teilsystemen,
die insgesamt ausfallen müssen, um zum Totalausfall zu führen.
Zur Darstellung dieser Abhängigkeiten gibt es eine Reihe von
graphischen Darstellungen (ROSE81, KOCH84 u. a.), die die Funktionsstruktur
als Kombination von Serien- und Parallelschaltungen
wiedergeben.
In den hier verwendeten Zustands-Blockschaltbildern
(in der Literatur auch oft als (Zuverlässigkeits-) Blockdiagramm oder einfach als Zuverlässigkeitsdiagramm bezeichnet)
werden die
Zustände vonn Teilsystemen (im folgenden auch als Komponenten bezeichnet)
durch Zustands-Blocksysteme (Bild 4.3) gekennzeichnet
und entsprechend der logischen Verknüpfung (Bild 4.4) zusammengeschaltet.
In dieser Arbeit werden im folgenden ausschließlich Zustands-
Blockschaltbilder in Betriebslogik-Darstellung verwendet, d. h.
die Strukturen werden nur aus Betriebszuständen gebildet.
Eine logische Serienstruktur bezüglich des Betriebes liegt immer
dann vor, wenn nur der Betrieb aller Komponenten zum Betrieb des
Systems führt. Für stochastisch unabhängige Komponenten gelten
folgende Beziehungen:
Wahrscheinlichkeit des Systembetriebszustandes
P(BS) + P(B₁) P(B₂) . . . P(Bn) (4-4)
Wahrscheinlichkeit des Systemausfallzustandes
P(AS) + 1 - P(BS) (4-5)
Mittlere ausfallfreie Systembetriebsdauer
Eine logische Parallelstruktur bezüglich des Betriebes liegt
immer dann vor, wenn der Betrieb mindestens einer Komponente zum
Betrieb des Systems führt.
Damit ergibt sich die Wahrscheinlichkeit des Systembetriebszustandes
für eine Parallelstruktur aus n Komponenten zu:
P(BS) + P(B₁) v P(B₂) v . . . v P(Bn) (4-7)
Für stochastisch unabhängige Komponenten kann die Berechnung in
diesem Fall über eine rekursive Rechenvorschrift erfolgen
(ROSE81):
P₁ + Pi-1 + (P(B₁) - Pi-1 P(B₁) (4-8)
Mit P₁ = P(B₁)
und für i = 2, 3, 4, . . ., n
und für i = 2, 3, 4, . . ., n
folgt mit Pn die Wahrscheinlichkeit (P(BS) für den Systembetriebszustand.
(4-5) gilt entsprechend.
Mit (4-4) bis (4-8) lassen sich alle Anordnungen berechnen, die
in eine hierarchische Folge von Reihen- und Parallelstrukturen
aufgegliedert werden können.
Das Automatisierungssystem ist ein technisches System, das in
der Lage ist, einen technischen Prozeß nach Vorgabe gewisser
Sollwerte automatisch zu führen, indem bestimmte Zustandsgrößen
durch Meßeinrichtungen (Sensoren) erfaßt werden und das gemäß
den Steuerungsvorgaben und Regelalgorithmen mit Hilfe von Stelleinrichtungen
(Aktoren) wiederum bestimmte Zustandsgrößen beeinflußt
(ENDL88).
In Abgrenzung zu dieser Definition wird die aus Sensoren und
Aktoren gebildete Schnittstelle zum Prozeß auf die in dieser
Arbeit nicht berücksichtigt. Hier interessiert der Informatikaspekt
des Automatisierungssystems, also die Prozeßdatenverarbeitung.
Die Zuverlässigkeit eines Automatisierungssystems wird in einer
Zuverlässigkeitsanlayse bestimmt, für die es sowohl qualitative
wie auch quantitative Beurteilungskriterien gibt.
Zur qualitativen Beurteilung der Zuverlässigkeit zählen z. B.
Kriterien wie Einsatz langjährig erprobter Komponenten, gute
Dokumentation und umfangreiche Diagnostikwerkzeuge
(qualitative Bewertungskriterien (Gütebedingungen) für die integrierten Softwaresysteme sind u. a. in der DIN 66 285 enthalten)
(KOCH84).
Die quantitative Beurteilung erfolgt über den dargestellten
wahrscheinlichkeitstheoretischen Ansatz. Damit ist die systematische
Verarbeitung einer großen Anzahl von Ausfallkombinationen
möglich, wobei sich der Ablauf der Zuverlässigkeitsanalyse unabhängig
vom tatsächlich angewandten Verfahren immer am folgenden
Ablauf orientiert (PROT87):
- a) Festlegung aussagefähiger Ausfallkriterien (qualitatives Problem),
- b) Spezifikation von Zahlenwerten für diese Kenngrößen als einzuhaltende Grenzbedingungen (quantitatives Problem),
- c) Anwendung dieser Kenngrößen auf konkrete Systemarchitekturen mit Hilfe des mathematischen Modells (analytisches Problem).
Als ein Kriterium zur Bewertung der Zuverlässigkeit eines Automatisierungssytems
kann seine Empfindlichkeit oder Verletzlichkeit
gegenüber dem Ausfall oder dem fehlerhaften Funktionieren
von Teilsystemen oder Systemfunktionen dienen (KOHL87).
Bücher
(FRAN86) Frank, R.: Rechnernetze und Datenkommunikation.
Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo: Springer 1986.
(KAUF87) Kauffels, F.-J.: Rechnernetzwerksystemarchitekturen und Datenkommunikation. Reihe Informatik; Band 54.
Mannheim, Wien, Zürich: Bibliographisches Institut 1987.
(KOCH84) Kochs, H.-D.: Zuverlässigkeit elektrotechnischer Anlagen.
Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo: Springer 1984.
(SCHN82) Schnupp, P.: Rechnernetze - Entwurf und Realisierung.
Berlin, New York,: de Gruyter 1982.
Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo: Springer 1986.
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Mannheim, Wien, Zürich: Bibliographisches Institut 1987.
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Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo: Springer 1984.
(SCHN82) Schnupp, P.: Rechnernetze - Entwurf und Realisierung.
Berlin, New York,: de Gruyter 1982.
Veröffentlichungen, wissenschaftliche Berichte und Manuskripte
zu Tagungen und Seminaren
(ENDL89) Endl, H.: Prozeßankopplung in fehlertoleranten
Systemen.
Dissertation Technische Universität München 1989.
(KRGI91) Kriesel, W.; Gibas, P.: Generationswechsel bei Automatisierungssystemen: Orientierungen zur zukünftigen Entwicklung.
Automatisierungstechnische Praxis, Nr. 1, 1991.
Dissertation Technische Universität München 1989.
(KRGI91) Kriesel, W.; Gibas, P.: Generationswechsel bei Automatisierungssystemen: Orientierungen zur zukünftigen Entwicklung.
Automatisierungstechnische Praxis, Nr. 1, 1991.
Normen und Empfehlungen
DIN 19 239: Messen, Steuern, Regeln; Steuerungstechnik;
Speicherprogrammierbare Steuerungen; Programmierung.
DIN-Norm, Mai 1983.
DIN 19 244: Fernwirkeinrichtungen und Fernwirksyteme.
Teil 10: Telegrammformate.
DIN-Entwurf, März 1988.
DIN 19 245: Messen, Steuern, Regeln; PROFIBUS.
Teil 1; Übertragungstechnik, Buszugriffs- und Übertragungsprotokoll, Dienstschnittstelle zur Anwendungs-Schicht, Management.
DIN-Entwurf, August 1990.
Teil 2: Kommunikations-Modell, Dienste für die Anwendung, Protokoll, Syntax, Codierung, Schnittstelle zur Schicht 2, Management.
DIN-Entwurf, August 1990.
DIN 31 000: Allgemeine Leitsätze für das sicherheitsgerechte Gestalten technischer Erzeugnisse.
DIN-Norm, März 1979.
DIN 40 041: Zuverlässigkeit; Begriffe.
DIN-Norm, Dezember 1990.
DIN 40 700: Schaltzeichen.
Teil 23: Uhren und elektrische Zeitgeräte.
DIN-Norm, Juni 1979.
Teil 24: Baugruppen für feinwerktechnische Geräte, insbesondere Uhren.
DIN-Norm, Juni 1976.
DIN 40 719: Schaltungsunterlagen.
Teil 6: Regeln und graphische Symbole für Funktionspläne.
DIN-Norm, März 1977.
DIN 66 259: Elektrische Eigenschaften der Schnittstellenleitungen.
Teil 4: Doppelstrom, symmetrisch für Mehrpunktverbindungen.
DIN-Entwurf, Juni 1989.
DIN 66 264: Industrielle Automation.
Teil 1: Mehrprozessor-Steuersystem für Arbeitsmaschinen (MPST); Parallelbus.
DIN-Norm, Januar 1983.
Teil 2: Mehrprozessor-Steuersystem für Arbeitsmaschinen (MPST); Regeln für den Informationsaustausch.
DIN-Norm, August 1988.
DIN 66 285: Informationssverarbeitung; Anwendungssoftware: Gütebedingungen und Prüfbestimmungen.
DIN-Norm, August 1990.
DIN 66 348: Schnittstellen und Steuerungsverfahren für die serielle Meßdatenübermittlung.
Teil 1: Start-Stop-Übertragung, Punkt-zu-Punkt- Verbindung.
DIN-Norm, September 1986.
Teil 2: Start-Stop-Übertragung, 4-Draht-Meßbus.
DIN-Norm, September 1989.
DIN V 19 250: Messen, Steuern, Regeln; Grundlegende Sicherheitsbetrachtungen für MSR-Schutzeinrichtungen.
DIN-Vornorm, Januar 1989.
NTG 3004: Zuverlässigkeitsbegriffe im Hinblick auf komplexe Software und Hardware.
NTG-Empfehlung 3004; Entwurf 1982. In: Nachrichtentechnische Z. 35, 1982.
DIN-Norm, Mai 1983.
DIN 19 244: Fernwirkeinrichtungen und Fernwirksyteme.
Teil 10: Telegrammformate.
DIN-Entwurf, März 1988.
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Teil 1; Übertragungstechnik, Buszugriffs- und Übertragungsprotokoll, Dienstschnittstelle zur Anwendungs-Schicht, Management.
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Teil 2: Kommunikations-Modell, Dienste für die Anwendung, Protokoll, Syntax, Codierung, Schnittstelle zur Schicht 2, Management.
DIN-Entwurf, August 1990.
DIN 31 000: Allgemeine Leitsätze für das sicherheitsgerechte Gestalten technischer Erzeugnisse.
DIN-Norm, März 1979.
DIN 40 041: Zuverlässigkeit; Begriffe.
DIN-Norm, Dezember 1990.
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Teil 23: Uhren und elektrische Zeitgeräte.
DIN-Norm, Juni 1979.
Teil 24: Baugruppen für feinwerktechnische Geräte, insbesondere Uhren.
DIN-Norm, Juni 1976.
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Teil 6: Regeln und graphische Symbole für Funktionspläne.
DIN-Norm, März 1977.
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Teil 4: Doppelstrom, symmetrisch für Mehrpunktverbindungen.
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Teil 1: Mehrprozessor-Steuersystem für Arbeitsmaschinen (MPST); Parallelbus.
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Teil 2: Mehrprozessor-Steuersystem für Arbeitsmaschinen (MPST); Regeln für den Informationsaustausch.
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Teil 1: Start-Stop-Übertragung, Punkt-zu-Punkt- Verbindung.
DIN-Norm, September 1986.
Teil 2: Start-Stop-Übertragung, 4-Draht-Meßbus.
DIN-Norm, September 1989.
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DIN-Vornorm, Januar 1989.
NTG 3004: Zuverlässigkeitsbegriffe im Hinblick auf komplexe Software und Hardware.
NTG-Empfehlung 3004; Entwurf 1982. In: Nachrichtentechnische Z. 35, 1982.
Claims (1)
- Dezentral gesteuertes, hochzuverlässiges Datentransportsystem, insbesondere zur Anwendung in der industriellen Automatisierungstechnik, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstruktur des Datentransportsystems jederzeit flexibel an lokal unterschiedliche Zuverlässigkeitsanforderungen angepaßt werden kann. Echtzeiteigenschaften werden strukturell nur dort vorgesehen, wo diese auch tatsächlich gefordert werden.
Der insgesamt modulare Aufbau mit standardisierten Komponenten bekannter Zuverlässigkeit, deren Funktion im wesentlichen erst durch fernladbare Betriebssoftware bestimmt wird, ermöglicht insbesondere bei flächendeckenden Datentransportsystemen einen wirtschaftlichen Einsatz der Resourcen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924204383 DE4204383A1 (de) | 1992-02-14 | 1992-02-14 | Dezentral gesteuertes hochzuverlaessiges datentransportsystem, insbesondere zur anwendung in der industriellen automatisierungstechnik |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924204383 DE4204383A1 (de) | 1992-02-14 | 1992-02-14 | Dezentral gesteuertes hochzuverlaessiges datentransportsystem, insbesondere zur anwendung in der industriellen automatisierungstechnik |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4204383A1 true DE4204383A1 (de) | 1993-08-26 |
Family
ID=6451685
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924204383 Ceased DE4204383A1 (de) | 1992-02-14 | 1992-02-14 | Dezentral gesteuertes hochzuverlaessiges datentransportsystem, insbesondere zur anwendung in der industriellen automatisierungstechnik |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4204383A1 (de) |
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US10310485B2 (en) | 2009-09-16 | 2019-06-04 | Endress+Hauser Conducta Gmbh+Co. Kg | Measurement transmitter for a multisensor system, especially as field device for process automation technology, and method for operating the measurement transmitter |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8122 | Nonbinding interest in granting licenses declared | ||
8131 | Rejection |