DE4136510C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Beschleunigungssensor gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein Beschleunigungssensor
mit diesen Merkmalen ist beispielsweise aus der US 37 89 674
bekannt. Insbesondere ist die vorliegende Erfindung
auf Beschleunigungssensoren gerichtet, die z. B. in Silizium-Mikromechanik
gefertigt sind und aus einer plattenartigen
seismischen Masse bestehen, die über einen oder
mehrere Stege so gehaltert ist, daß sie auf die zu messenden
Beschleunigungen mit einer entsprechenden Bewegung
reagieren kann.
Es sind eine Vielzahl von derartigen Beschleunigungssensoren
entwickelt worden, deren seismische Massen entweder
einseitig oder an gegenüberliegenden Seiten über einen oder
mehrere (zumeist zwei) Stege mit einem festen Silizium-Rahmen
verbunden sind. Beispiele finden sich in den
folgenden Veröffentlichungen: (a) "A batch fabricated
silicon accelerometer", IEEE Trans. Electron Devices, ED-26
(1979), 1911, und (b) "Micromechanik Capacitive Accelerometer",
U. E. Gerlach-Meyer, Sensors and Actuators A, 25-27
(1991), Seiten 558-558. Um die Bewegung der seismischen
Masse aufzunehmen, wird (a) eine Messung von Widerstandsänderungen
eines in den Steg integrierten Piezowiderstandes
oder (b) die Spannungsänderung der als Kondensatorplatte
ausgelegten seismischen Masse gegenüber einer
oder mehreren Festelektroden gemessen. Im Fall (a) bereitet
die große Temperaturabhängigkeit der integrierten Widerstände
Probleme. Im Fall (b) ist die Temperaturabhängigkeit
zwar prinzipiell etwas geringer, jedoch ist die
Kapazitätsauslesung mit erhöhtem Elektronik-Aufwand verbunden.
Die Auslegung solcher kapazitiver Beschleunigungssensoren
erfordert weiter infolge der Luftmengenverschiebung
zwischen den Kondensatorplatten einen besonderen Aufwand im
Hinblick auf das Dämpfungs- und Frequenzverhalten des
Sensors. Die Einstellung der Kondensatorplatten zueinander
und Auslegung und Halterung der seismischen Platte sind
entsprechend kritisch. Eine weitgehende Miniaturisierung
stößt an Grenzen, da Kondensatorflächen im mm²-Bereich
nötig sind, um nicht zu kleine Kapazitätswerte im pF-Bereich
zu erhalten.
Zu beiden Anordnungen sind Sensoren, die auf Beschleunigungen in
mehr als einer Richtung ansprechen, schwierig zu realisieren.
Die gilt auch für die folgenden optisch ausgelegten
Beschleunigungssensoren, in denen die optische Kopplung
z. B. zwischen zwei Lichtleitfasern sich abhängig von der zu
überwachenden Beschleunigung ändert.
Aus der eingangs erwähnten US 37 89 674 ist ein Beschleunigungssensor
mit einem innerhalb eines Gehäuses mittels
einer Einstellschraube gehalterten Auslegearm versehen,
der eine seismische Masse trägt, deren Oberseite verspiegelt
ist und sich unterhalb einer Lichtquelle befindet, die
in der Deckenwandung des quaderförmigen Gehäuses angeordnet
ist. Beidseitig der Lichtquelle sind Fotozellen an der
Gehäsuedeckenwandung angebracht, die abhängig von der auf
die seismische Masse wirkenden Beschleunigung unterschiedliche
Lichtreflexionsanteile empfangen.
In der DE 30 07 462 A1 ist ein Erschütterungsmelder
beschrieben, durch dessen gegenüberliegende Gehäsuewandungen
je ein einfasriger optischer Leiter geführt ist,
wobei der eine relativ weit in das Gehäsue ragt und in
diesem dem anderen weniger weit in das Gehäsue eingeführten,
kürzeren Lichtleiter gegenüberliegt, sowie eine
aufgeschobene Hülse als seismische Masse trägt. Bei
Erschütterungen wird der längere, als Feder ausgebildete
Lichtleiter in irgendeiner Ebene in seiner Längsachse zu
Schwingungen angeregt, so daß die optische Kopplung
zwischen den Lichtleitern periodisch unterbrochen wird.
In Sov. Inv. Illustrated, Band W, Nr. 4, erschienen 4. 3. 75,
Seite 8, SU 4 20 935, wird in einem Gehäuse eine seismische
Masse mittels einer Feder gegen eine Halterungsplatte
gedrückt. Die an die Halterungsplatte gedrückte Stirnseite
ist dort reflektierend ausgebildet, wo sie den Endflächen
von zwei Lichtleitfasern gegenüberliegt, die durch die
Halterungsplatte geführt sind. Treten senkrecht zur
Halterungsplatte gerichtete Beschleunigungen auf, verläßt
die seismische Masse, sobald die auf sie wirkende Trägheitskraft
die Federkraft übersteigt, die Halterungsebene,
so daß ein Spalt gebildet wird, der ausreicht, den
Lichtfluß durch die reflektierende Fläche der seismischen
Masse zu schließen, der durch die Lichtleiter geführt und
nachgewiesen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschleunigungssensor
der gattungsgemäßen Art so zu verbessern, daß
er bei zufriedenstellender Genauigkeit insbesondere technisch
einfach und kompakt realisierbar ist.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung gemäß Anspruch 1 ist ein
in vollständig integrierter Ausführung realisierbarer
Beschleunigungssensor angegeben. Dieser umfaßt eine an
einem oder mehreren Stegen innerhalb eines festen Rahmens
gehalterte, plattenartige seismischen Masse, die einen
ersten Lichtwellenleiter vorzugsweise in Form einer Siliziumoxidbahn
trägt, in den Licht von der Lichtquelle eingespeist
wird, sowie mindestens einen weiteren Siliziumoxidbahn-Wellenleiter
auf dem festen Rahmen, der Teil des optischen
Detektors ist und den durch den ersten Lichtewllenleiter
geleiteten und in Abhängigkeit der Bewegungen der
seismischen Masse abgelenkten Lichtstrahl empfängt und an
z. B. einen bzw. mehrere Fotodetektoren weiterleitet. In den
ersten Lichtwellenleiter kann das Licht z. B. einer
Laserdiode eingespeist werden.
Diese Anordnung ist äußerst kompakt und kostengünstig in
Siliziummikromechanik herstellbar. Gegenüber in Betracht
gezogenen Lösungen mit auf der seismischen Masse angebrachten
Lichtleitfasern ist eine höhere Genauigkeit und
Empfindlichkeit erzielbar. Das Bewegungsverhalten der
seismischen Masse wird durch die Lichtwellenleiterbahnen
nicht verändert. Auch sind die Siliziumoxidbahnen oder -streifen
leichter aufzubringen als Lichtleitfasern, die
exakt in der seismischen Masse eingebettet werden müßten.
Hierdurch werden ferner eine weitergehende Miniaturisierung
erzielt sowie die Möglichkeit der Massenfertigung erzielt.
Ausreichend getestete und optimierte Lichtquellen oder
Fotodetektoren (z. B. Fotodioden, CCD-Dioden und Laserdioden)
sind vor allem aus der optischen Nachrichten- und
Meßtechnik entnehmbar. Sie zeichnen sich durch die
Möglichkeit eines Betriebs bis zu sehr hohen Frequenzen
aus. Dies gilt auch für hiermit gekoppelten Lichtwellenleiter.
Vorzugsweise wird das Licht der Lichtquelle in die erste
Lichtwellenleiterbahn über eine Lichtleitfaser eingekoppelt,
die auf dem festen Rahmen fixiert ist. Auch die
Auskopplung aus der zweiten Lichtwellenleiterbahn, die
vorzugsweise breiter ist als die erste, kann über eine
weitere auf dem gegenüberliegenden Rahmenrand liegende
Lichtleiterfaser erfolgen. Der technische Aufwand für die
Fixierung der festen Lichtleitfasern ist gering.
So ist es ohne weiteres möglich, die Lichtleitfasern am
Silizium-Rahmen, von dem aus sich die Stege zur Halterung
der seismischen Masse erstrecken, durch teilweise Einbettung
zu fixieren. Es werden hierzu vorzugsweise <100<-orientierte
Einkristallsiliziumwafer verwendet, in die
bekanntermaßen mit hoher Präzision V-förmige Kanäle mittels
anisotroper Ätztechnik ätzbar sind.
Das Aufbringen von Wellenleiterbahnen auf Silizium vorzugsweise
in Form von Siliziumoxidbeschichtungen ist mit
bekannten thermischen Oxidations- bzw. Beschichtungstechniken
und entsprechenden Maskentechniken durchführbar.
Es ist durch Verwendung nebeneinander liegender Sende- oder
Lichtempfangswellenleiter oder -lichtleitfasern möglich,,
einen Rückschluß über die Auslenkungen der seismischen
Masse aus dem Vorhandensein oder Nichtvorhandensein der
zugeordneten Empfangssignale zu ziehen.
Die erfindungsgemäße optische Lösung ermöglicht zudem
einfache Anordnungen zur Messung von Beschleunigungen aus
verschiedenen Richtungen. Neben der Möglichkeit, z. B. mit
zwei jeweils über einzelne relativ schmale und in der Tiefe
dicke Stege gehalterten, zueinander senkrecht angeordneten
seismischen Massen zu arbeiten, die in einer Ebene (parallel
zur vom Silizium-Rahmen aufgespannten Fläche) die Beschleunigungsaufnahme
in zwei Richtungen gestatten, wird
die im folgenden dargelegte Lösung gemäß Anspruch 6 bevorzugt,
um einen kompakten Sensor für Beschleunigungen aus
mehreren Richtungen zu schaffen.
Eine einzige plattenförmige seismischen Masse wird im Rahmen
ringsum so an vier Stegen gehaltert, die sich in einer
Richtung jeweils ausgehend von einer Rahmenseite entlang
einer Umfangsseite der seismischen Masse erstrecken, daß
sie in zwei zueinander senkrechten Richtung schwingfähig
ist. Auch diese Anordnung ist äußerst kompakt und
kostengünstig realisierbar.
Auf diese seismische Masse wird z. B. über eine am Rahmenrand
befestigte Lichtleitfaser ein Lichtstrahl gerichtet,
der auf eine auf der Oberfläche der seismischen Masse befestigte
schräggestellte Reflexionseinrichtung trifft. Diese
reflektiert den Lichtstrahl auf einen ortsempfindlichen
planaren Fotodetektor z. B. in Form einer ortsauflösenden
Fotodiode oder auch eine CCD-Anordnung.
Statt der Einkopplung über eine Lichtleitfaser kann auch in
integrierter Technologiie über einen Lichtwellenleiter eingekoppelt
werden. Schließlich ist es möglich, den Lichtstrahl
der Lichtquelle schräg auf eine planare reflektierende
Struktur (gitter- oder wellenförmig) zu richten, die
auf der seismischen Masse angebracht ist und die Eigenschaft
hat, den Lichtstrahl nach Art eines Fresnelspiegels
unter einem bestimmten Winkel auf eine Detektorfläche der
obigen Art zu richten, deren den Auftreffpunkt anzeigende
Signale die Bewegungsamplitude und damit die Beschleunigung
widerspiegeln.
Neben der bevorzugten Ausführung in Siliziummikromechanik
sind auch ohne weiteres für beide erfindungsgemäßen
Lösungen z. B. gestanzte Metallteile für Rahmen und Stege
sowie die seismische Masse möglich.
Für alle Lösungen mit oder ohne mechanischer Kopplung eines
Lichtwellenleiters an die Bewegung der seismischen Masse
hängt das Frequenzverhalten nicht mehr von den
Luftverschiebungen zwischen sich gegenüberstehenden Flächen
ab und wird, da die Verschiebung des Lichtstrahls und
dessen optische Erfassung praktisch keine diesbezüglichen
Einschränkungen bedingen, nur durch die Aufhängung der
seismischen Masse vorgegeben.
Die erfindungsgemäßen Beschleunigungssensoren eignen sich
zur Anbringung an allen möglichen beweglichen Teilen, deren
Beschleunigung zu messen ist. Eine Anwendung besteht in der
Beschleunigungsaufnahme in Kraftfahrzeugen, etwa um zuverlässig
Sicherheitseinrichtungen wie Air-Bags auslösen zu
können.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine in Betracht gezogene Ausführung,
Fig. 2 eine Möglichkeit der Fixierung einer Lichtleitfaser aus
Fig. 1 in der seismischen Masse,
Fig. 3 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Beschleunigungssensors und
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Beschleunigungssensors gemäß einer weiteren Lösung und
Fig. 5 ein alternatives Ausführungsbeispiel der weiteren Lösung.
Die im folgenden erläuterten Ausführungsbeispiele stellen in
Silizium-Mikromechanik hergestellte Beschleunigungssensoren dar.
Es gibt jedoch eine Reihe von Alternativen zur Herstellung der
Ausführungsbeispiele sowie des erfindungsgemäßen Sensors allge
mein. So sind ohne weiteres z. B. entsprechend gestanzte Metall
teile anstelle der Siliziumkomponenten verwendbar.
Der lineare, eindimensionale Beschleunigungssensor der Fig. 1
umfaßt einen Siliziumchip 1, der einen festen Rand bildet, aus
dem über vorzugsweise anisotrope Ätztechnik in bekannter Weise
eine bewegbare seismische Masse 2 herausgearbeitet ist. Diese ist
über zwei dünne elastische Stege 3 auslegerartig am in der Zeich
nung linken Rand des Rahmens 1 gehaltert. Zwischen den beiden
Stegen 3 ist eine Lichtleitfaser 4 in einem V-förmigen Kanal 5
fixiert, der sich vom Rand des Rahmens 1 bis zum rechten freien
Ende der seismischen Masse 2 erstreckt. Im Ausführungsbeispiel
ist ein 100-Siliziumwafer eingesetzt, in den derartige Kanäle mit
hoher Präzision z. B. durch nasse chemische anisotrope Ätztechnik
ätzbar sind. Die Seitenwand des Kanals ist um etwa 54° gegenüber
der horizontalen geneigt (Fig. 2).
Eine weitere Lichtleitfaser 6 dient als Empfangsfaser für ein
durch die Lichtleitfaser 4 geleitetes Lichtstrahlbündel (von
einer nicht dargestellten Lichtquelle, beispielsweise in Form von
einer Fotodiode). An die Empfangslichtleitfaser 4 ist ein nicht
dargestellter Lichtdetektor angeschlossen, der Unterschiede der
Lichtübertragung im Fall von durch die Pfeile angezeigten, be
schleunigungsbedingten Auslenkungen der seismischen Masse 2 mit
der Lichtleitfaser 4 erfaßt. Wie aus der Technologie optischer Verbinder und Stecker bekannt, ist die
Lichtübertragung bei ausreichend dichter Anordnung der Faserenden
bis zu Schwingungsamplituden von etwa dem 1,5fachen des Faser
kernradius hinreichend linear.
Das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist dahingehend
modifiziert, daß auch die Lichtleitfaser 4, von der der Meßstrahl
ausgeht, am Rand des feststehenden Rahmens 1 fixiert ist. Das aus
der Faser 4 austretende Licht wird in einen Siliziumoxid-Wellen
leiter 7 eingespeist, der sich in Form eines Beschichtungsstrei
fens von der Faser 4 bis zum freien Ende der seismischen Masse 2
erstreckt, wobei Streifen und Faser 4 eine messerähnliche Konfi
guration bilden. Gegenüberliegend dem vorderen freien Ende der
Masse 2 bzw. des Wellenleiters 7 ist eine Wellenleiterschicht 8
aus Siliziumoxid auf dem Rahmen 1 aufgetragen, die sich vom inne
ren Rand des Rahmens 1 bis zur Empfangslichtleitfaser 6 er
streckt, wobei sie sich in der aus der Fig. 3 ersichtlichen
Weise von einer mehr als zweifachen Breite des Wellenleiterstrei
fens 7 bis zu einer etwa dessen Breite entsprechenden Breite
verjüngt.
Die Lichtleitfasern werden dabei so weit in die Kanäle in der
Masse 2 bzw. dem Rahmen 1 versenkt, daß der Faserkern jeweils dem
Lichtwellenleiterstreifen gegenüberliegt. Wie bei der Ausfüh
rung der Fig. 3 kann dann die Auslenkung der seismischen Masse über
die Intensitätsänderung des detektierten Lichtstrahls ermittelt
werden, die eine lineare Änderung in Abhängigkeit der Bewegungs
amplitude zeigt.
Der Siliziumwafer besteht vorzugsweise aus dem in der Elektronik
gängigen <100<-Einkristallsilizium, in das die Gräben einfach ein
gearbeitet werden können.
In beiden Ausführungen kann sowohl auf der Lichteinspei
sungseite als auch der Empfangsseite mit mehreren Lichtleitfasern
gearbeitet werden. Ist z. B. ober- oder unterhalb der Empfangsfa
ser 6 eine zusätzliche Lichtleitfaser vorgesehen, die nur bei
vorgegebenen größeren Beschleunigungswerten Licht empfängt, so
kann zur Auslösung eines beschleunigungsabhängigen Mechanismus
auf diese Weise ein sehr einfacher Schalter realisiert werden.
Bei Verwendung mehrerer Lichtleitfasern werden entsprechend auch
mehrere Lichtquellen bzw. Fotodetektoren eingesetzt.
Soll gegenüber den Fig. 1 bis 3 ein Sensor für Beschleunigun
gen in Richtung der durch den Wafer aufgespannten Ebene reali
siert werden, so wird hierzu z. B. ein Steg zur Halterung der
seismischen Masse verwendet, der sehr schmal ist und in der Tiefe
(von der Ober- zur Unterseite des Wafers) eine große Dicke auf
weist. Werden zwei solche auslegerartige Konstruktionen in einer
Ebene senkrecht zueinander angeordnet, so ist eine Messung der
Beschleunigung in zwei ebenen Richtungen möglich.
In den obigen Ausführungen werden einseitig gehalterte
seismische Massen verwendet. Die Erfindung ist jedoch auch auf
seismische Massen anwendbar, die z. B. an zwei sich gegenüberlie
genden Stegen bewegbar gehaltert sind.
In Fig. 4 ist eine Ausführungsform für einen zweidimensionalen
Beschleunigungssensor skizziert. Am Rahmen 1′ sind vier längs des
Rahmenumfangs aufeinanderfolgende mechanisch schwache, d. h.
ausreichend elastische Stege 3′ vorgesehen. Solche schwachen
elastischen Aufhängungen können etwa in der in Fig. 4 dargestell
ten Weise realisiert werden. In der aus der Figur ersichtlichen
Weise erstreckt sich jeder Steg 3′ jeweils von der Ecke des
Rahmens 1′, bis zu der sich der vorhergehende Steg entlang der
plattenförmigen seismischen Masse erstreckt. Hierzu werden in den
rechteckigen Siliziumwafer jeweils 4 winkelförmige durchgehende
Schlitze geätzt, die gemäß der Figur mit einem Schenkel parallel
zu einem Schenkel eines anderen Schlitzwinkels verlaufen. Auf
diese Weise ist die seismische, von den Schlitzen eingegrenzte
Masse 2′ in der durch die Pfeile angezeigten Weise in zwei zu
einander senkrechten Richtungen in einer Ebene schwingfähig.
Auf der seismischen Masse 2′ ist ein keilförmiger Spiegel 12
angebracht, der das Licht je nach Auslenkungsamplitude und
-richtung auf unterschiedliche Stellen einer oberhalb des Sili
ziumwafers angeordneten positionsempfindlichen Fotodiode 9
reflektiert. Bei entsprechend kleiner Geometrie der seismischen
Masse kann alternativ deren Oberfläche auch unter einem entspre
chenden Winkel (wie im obigen Fall von 54°) geätzt sein, so daß
kein extra Spiegel notwendig ist. Auf der Ober- sowie Unterseite
und ihren vier Seitenflächen ist die Diode 9 mit Metallkontakten
10 und elektrischen Anschlüssen 11 versehen. Je nach Auftreff
punkt des Lichtstrahls ändert sich das Verhältnis aus den zwi
schen Ober- und Unterseitekontakten und den Kontakten der Seiten
wände gemessenen Fotospannungen. Da demnach Spannungsquotienten
gemessen werden, kann die Lichtstrahlposition weitestgehend un
abhängig von Intensitätsschwankungen bestimmt werden. Wie bereits
weiter oben erwähnt, sind CCD-Diodenarrays oder positionsauflö
sende Fotodetektoranordnungen möglich. Im Gegensatz zum ersten
Ausführungsbeispiel wird hier über ortsauflösende Detek
toren die Auslenkungsamplitude aus dem Auftreffpunkt auf der De
tektorfläche bestimmt.
In einem weiteren in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel wird der
an der seismischen Masse 2′ reflektierte Lichtstrahl in eine
Lichtleitfaseranordnung 13 reflektiert, die sich oberhalb des
Sensors befindet und mehrere parallel angeordnete Lichtleitfasern
gemäß der in der Figur angedeuteten Weise umfaßt, deren Licht
einfallsende auf die seismische Masse gerichtet ist. Im Ruhezu
stand trifft das Licht im wesentlichen auf die mittlere Faser,
wohingegen im ausgelenkten Zustand andere Faserenden stärker be
leuchtet werden, wodurch den Fasern nachgeschaltete (nicht darge
stellte) entsprechende Fotodetektoren angeregt werden.
Für alle Ausführungsbeispiele gilt, daß ihnen im Hinblick auf die
optischen Komponenten eine Selbsttestfunktion eigen ist. Bei
Nichtauslenkung ist das zu erwartende Signal wohldefiniert, so
daß bei seinem Ausbleiben auf einen Fehler oder Ausfall zu
schließen ist.
Die mechanische Stabilität von Siliziumeinkristallstrukturen ist
außerordentlich gut, so daß die Sensoren in dieser Hinsicht eine
hohe Lebensdauer und Stabilität aufweisen. Dies gilt auch für die
optischen Komponenten, die hauptsächlich aus der optischen Über
tragungstechnik hinreichend getestet und optimiert entnehmbar
sind. Ihr Frequenzverhalten mit der Möglichkeit des Einsatzes bis
zu sehr hohen Frequenzen (bei Laserdioden oder Fotodetektoren bis
Gigahertz) stellt eine weitere Verbesserung dar.
Neben den obigen Ausführungsbeispielen, die sämtlich Lichtwellen
leiter und/oder Lichtleitfasern verwenden, ist es auch möglich,
nur mit Lichtquelle, Detektoreinrichtung und einer Reflexions
einrichtung auf der seismischen Masse zu arbeiten.
Statt nur eine Lichtquelle und nur einen Fotodetektor einzuset
zen, ist es auch möglich, mehrere Lichtübertragungswege zu rea
lisieren, wie bereits weiter oben im Zusammenhang mit den Licht
leitfaserausführungen erwähnt wurde. Dies gilt auch für Ausfüh
rungsformen, die ohne Lichtleitfasern oder Wellenleiterschichten
arbeiten.
Claims (14)
1. Beschleunigungssensor zur Messung von Beschleunigungen
in einer oder mehreren Richtungen mittels einer auf die Beschleunigungen
ansprechenden plattenartigen und über einen
oder mehrere Stege beweglich gehalterten, seismischen
Masse, mit zumindest einer Lichtquelle, deren auf oder über
die seismische Masse geleiteter Lichtstrahl in Abhängigkeit
der Bewegungen der seismischen Masse abgelenkt wird, und
zumindest einer optischen Detektoreinrichtung, die die
beschleunigungsabhängigen Ablenkungen mißt,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster von der Lichtquelle gespeister Lichtwellenleiter
in Form einer Lichtwellenleiterbahn (7) auf der
seismischen Masse (2) vorgesehen ist, die in einem festen
Rahmen (1) über die Stege gehaltert ist, und daß zumindest
ein zweiter ebenfalls als Lichtwellenleiterbahn ausgebildeter
Lichtwellenleiter (8) auf dem festen Rahmen gegenüberliegend
dem ersten Lichtwellenleiter als Teil der Detektoreinrichtung
angeordnet ist.
2. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle den Lichtstrahl in eine mit dem ersten
Lichtwellenleiter (7) gekoppelte und am festen Rahmen (1)
befestigte erste Lichtleitfaser (4) oder den ersten
Lichtwellenleiter (7) einspeist.
3. Beschleunigungssensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die optische Detektoreinrichtung zumindest eine weitere
Lichtleitfaser (6) aufweist, die auf dem Rahmen (1) hinter
der der zweiten Lichtwellenleiterbahn (8) fixiert ist.
4. Beschleunigungssensor nach 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtleitfasern (4, 6) jeweils in einer in der
Oberfläche des Rahmens gearbeiteten Vertiefung fixiert
sind.
5. Beschleunigungssensor nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Lichtwellenleiterbahn (8) breiter als die
ihr gegenüberliegende erste Lichtwellenleiterbahn (7) ist.
6. Beschleunigungssensor gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seismische Masse (2′) an vier sich jeweils entlang
einer ihrer Seiten erstreckenden Stege (3) in zwei zueinander
senkrechten Richtungen in einem festen Rahmen (1′)
schwingfähig gehaltert ist.
7. Beschleunigungssensor nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Lichtleitfaser (4), in die die Lichtquelle den
Lichtstrahl einspeist, am festen Rahmen (1′), von dem die
Stege (3) sich erstrecken, fixiert ist, und daß auf der
seismischen Masse (2′) eine Lichtreflexionseinrichtung (12)
vorgesehen ist, die den von der Lichtleitfaser kommenden
Lichtstrahl auf die optische Detektoreinrichtung (9)
reflektiert.
8. Beschleunigungssensor nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtreflexionseinrichtung durch eine Ätzung der
Oberfläche der seismischen Masse (2′) unter einem vorgege
benen Winkel oder durch einen angebrachten Spiegel (12)
vorgesehen ist.
9. Beschleunigungssensor nach Anspruch 6, 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektoreinrichtung einen Fotodetektor (9)
aufweist, der eine vom Auftreffpunkt des von der
seismischen Masse auf ihn reflektierten Lichtstrahls
abhängige Anzeige liefert.
10. Beschleunigungssensor nach Anspruch 6, 7, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektoreinrichtung mehrere Lichtleitfasern (13)
sowie diesen nachgeschaltete Fotodetektoren umfaßt.
11. Beschleunigungssensor nach einem der Ansprüche 8 bis
10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle den Lichtstrahl auf eine gitterförmige
oder gewellte Spiegelstruktur richtet, die auf der Oberfläche
der seismischen Masse angebracht ist und den Lichtstrahl
zur Detektoreinrichtung umlenkt.
12. Beschleunigungssensor nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seismische Masse (2, 2′), die Stege (3) und der
Rahmen (1; 1′) in Silizium-Mikromechanik mit Siliziumoxidbahnen
als Lichtwellenleiter (7, 8) gefertigt sind.
13. Beschleunigungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis
11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seismische Masse (2; 2′), die Stege (3) und der
Rahmen (1; 1′) als gestanzte Blechteile ausgebildet sind.
14. Beschleunigungssensor nach Anspruch 4 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Rahmen ausgebildete Vertiefungen für die
Lichtleitfasern als V-förmige Nuten mittels anisotroper
Ätztechnik in Silizium hergestellt sind.
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Publications (2)
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Family Applications (1)
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