DE4134090A1 - Thermosteuerverfahren fuer eine spritzgussmaschine - Google Patents
Thermosteuerverfahren fuer eine spritzgussmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Thermosteuerver
fahren für eine Spritzgußmaschine. Insbesondere geht es um ein
Verfahren zum Steuern der Temperatur von thermogesteuerten Kom
ponenten, z. B. eines Spritzzylinders der Spritzgußmaschine mit
Vorrichtungen zum Erwärmen und/oder Kühlen, die in vorbestimmten
Abständen angeordnet sind, entsprechend dem augenblicklichen Be
triebszustand.
Gewöhnlich wird das PID-Steuerverfahren (Proportionalband - In
tegralzeit - Differenzialzeit) angewendet, um die Temperatur von
thermogesteuerten Komponenten, wie z. B. eines Einspritzzylinders
der Spritzgußmaschine zu steuern.
Das PID-Steuerverfahren basiert auf einem proportionalen Vorgang
(P), der proportional zu einer Regelabweichung ist, einem Inte
gralvorgang (I), der auf einem integrierten Wert der Regelabwei
chung basiert, sowie einem Differenzialvorgang (D), der auf Dif
ferenzialkoeffizienten der thermogesteuerten Komponenten beruht.
Mit Hilfe des PID-Steuerverfahrens kann die Zieltemperatur auf
recht erhalten werden, wenn sich die thermogesteuerten Komponen
ten in gewissen stabilen Bedingungen befinden.
Die Spritzgußmaschine weist allerdings verschiedene Betriebszu
stände auf, wie Stop, Temperaturanstieg, Schmelzen, Pause usw.
Außerdem sind Heizelemente und Kühlelemente für jeden Zustand
verschiedene Vorrichtungen, z. B. ist während des Temperaturan
stiegszustands die Wärme des Erhitzers das Haupterhitzungsele
ment, und Strahlungswärme ist das Hauptkühlelement. Andererseits
sind Wärme des Erhitzers, die Reibungswärme einer auf das Harz
wirkenden Einspritzschraube oder dergleichen, Wärmeelemente im
Schmelzzustand, während die natürliche Strahlungswärme, die en
dotherme Reaktion des zugeführten Harzes, unter anderem darin
das kühlende Element bilden.
Die Innentemperatur von Spritzzylindern wird gesteuert, um eine
vorbestimmte Temperaturverteilung zu halten und so Harze leicht
einzuspritzen. Im allgemeinen ist eine Mehrzahl von Erhitzern in
der axialen Richtung des Spritzzylinders in vorbestimmten Ab
ständen angeordnet. Wärme jedes thermogesteuerten Elements, die
durch Trennstücke zwischen benachbarten thermogesteuerten Ele
menten übertragen wird, beeinflußt die Temperatur benachbarter
thermogesteuerter Elemente.
Bei der herkömmlichen PID-Steuerung des Einspritzzylinders sind
Heizelement und Kühlelement verschieden bei jedem Betriebszu
stand (Statue). Die Temperatur jeder thermogesteuerten Kompo
nente des Einspritzzylinders ist in Fig. 7 gezeigt. Die Fig. 7
zeigt eine Temperaturänderung jedes thermogesteuerten Elements
des Einspritzzylinders während des Temperaturanstiegszustands,
wobei der Einspritzzylinder drei Heizelemente aufweist, die in
der Reihe zwischen einer Einspritzdüse und einem Trichter vorge
sehen sind.
Im Einspritzzylinder ist die Beziehung zwischen der Zieltempe
ratur T01 einer ersten thermogesteuerten Komponente, deren Tem
peratur durch ein erstes auf der Seite der Einspritzdüse vorge
sehenes Heizelement H1 gesteuert wird, der Zieltemperatur T03
eines dritten thermogesteuerten Elements, dessen Temperatur
durch ein auf der Trichterseite vorgesehenes drittes Heizelement
H3 gesteuert wird, und der Zieltemperatur T02 einer zweiten
thermogesteuerten Komponente, deren Temperaturen durch ein zwei
tes Heizelement H2 gesteuert wird, das zwischen dem ersten Heiz
element H01 und dem dritten Heizelement H03 vorgesehen ist, wie
folgt:
T01 < T02 < T03.
Die Temperatur eines Einspritzzylinders kann z. B. höher
(Überschwung, Po) oder niedriger (Unterschwung, Pu) als die
Zieltemperatur sein, wie in Fig. 7 gezeigt: Einer Temperaturgra
phik des Einspritzzylinders.
Außerdem wird die von dem zweiten Heizelement H2 gesteuerte
zweite thermogesteuerte Komponente durch Wärme des ersten Heiz
elements H1 und des dritten Heizelements H3 beeinflußt, so daß
der Überschwung Po und der Unterschwung Pu im Graphen T2 in der
Kurve T2 der zweiten thermogesteuerten Komponente größer als die
der anderen Kurven T1 und T3 sind.
Der Überschwung Po und der Unterschwung Pu des Einspritzzylin
ders haben einen großen Einfluß auf die Viskosität von dem ge
schmolzenen Harz, so daß sie Einflußfaktoren für minderwertige
Herstellungsqualität werden können.
Außerdem führt der Überschwung Po zu einer Verschlechterung des
Harzes, wenn die Zieltemperatur überstiegen und die Harz-Zerset
zungstemperatur erreicht wird, was zu mangelhaften Produkten
führt. Um eine derartige mangelhafte Produktqualität zu vermei
den, ist eine manuelle Steuerung der Temperatur des Injektions
zylinders durch die Erfahrung eines ausgebildeten Bedieners not
wendig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Temperatursteuer
verfahren für eine Spritzgußmaschine zu schaffen, das in der
Lage ist, weitgehend den Überschwung und den Unterschwung bezo
gen auf die Zieltemperatur von in vorbestimmten Abständen ange
ordneten thermogesteuerten Komponenten, d. h. des Spritzzylinders
zu vermeiden, und das in der Lage ist, die Temperatur der ther
mogesteuerten Komponenten automatisch zu steuern.
Die Aufgabe wird durch das Verfahren nach dem Patentanspruch 1
gelöst.
Um das beschriebene Ziel zu erreichen, versuchte der Erfinder
zuerst die in der japanischen Offenlegungsschrift No. 63-48 691
beschriebene Methode. Dieses Verfahren besteht aus dem Bestimmen
eines Modells der angenommenen Wärmeleitung von ther
mogesteuerten Komponenten und dem Durchführen der Temperatur
steuerung entsprechend dem Wärmeleitungsmodell. Wenn die
tatsächliche Wärmeleitung dem Modell entspricht, ist dieses Ver
fahren in der Lage, den Überschwung und den Unterschwung zu ver
hindern. Signifikante Überschwünge oder Unterschwünge können al
lerdings auftreten, wenn die tatsächlichen Wärmebedingungen vom
Modell abweichen.
Der Erfinder stellte dann fest, daß die Theorie der Steuerung
durch Unschärfe (fuzzy control theory, Unschärfesteuerung) wirk
sam zum Steuern der Temperatur der thermogesteuerten Elemente,
d. h. des Einspritzzylinders, sein würde.
Insbesondere umfaßt ein Temperatursteuerverfahren für eine
Schmelzgußmaschine mit einer Mehrzahl von Vorrichtungen zum Wär
men und/oder Kühlen, die in vorbestimmten Abständen angeordnet
sind, zum Steuern wärmegesteuerter Komponenten zum Erhalten ei
ner Zieltemperatur, die einem Betriebsstatus der Spritzgußma
schine entspricht, die Schritte:
- Erkennen des Betriebszustands der Spritzgußmaschine und der Tem peratur deren thermogesteuerter Komponenten,
- Berechnen einer ersten Abweichung zwischen der Zieltemperatur der thermogesteuerten Komponenten entsprechend dem gegenwärtigen Zustand der Spritzgußmaschine und der erkannten gegenwärtigen Temperatur sowie den Grad der Abweichungsänderung zwischen der augenblicklichen ersten Abweichung und der vorhergehenden ersten Abweichung,
- Berechnen einer zweiten Abweichung zwischen einer Zieltemperatur von Trennstücken, die zwischen den thermogesteuerten Komponenten angeordnet sind, und deren augenblicklicher Temperatur,
- Durchführen einer unscharfen Schlußfolgerung (fuzzy inference) zum Definieren eines Steuerwerts für die Vorrichtungen zum Wär men oder Kühlen, durch Folgern und Rückschließen des Status der Einspritzmaschine, der berechneten ersten Abweichung, der Rate der Abweichungsänderung und der zweiten Abweichung, wobei der Status der Spritzgußmaschine, die erste Abweichung, die Rate der Abweichungsänderung, die zweite Abweichung und der Steuerwert für die Vorrichtungen zum Wärmen oder Kühlen als unscharfe Vari ablen (fuzzy variables) definiert sind, und wobei der Rückschluß sowohl auf Regeln basiert, die eine gegenseitige Beziehung zwi schen Gruppen innerhalb von Mitgliedsfunktionen regeln, und auf Mitgliedsfunktionen, die Gruppen aufweisen, denen im vorhinein optionale Wahrscheinlichkeiten, die jeweiligen optionalen Werten entsprechen, zugeordnet wurden, zum Berechnen eines tatsächli chen Steuerwerts für die Wärme- und/oder Kühlelemente auf der Basis der unscharfen Schlußfolgerung.
Bei der vorliegenden Erfindung wird die unscharfe Steuertheorie
benutzt, um die Temperaturen der thermogesteuerten Komponenten
zu steuern, deren Temperaturen gegenseitig durch Wärmeleitung
über Trennstück beeinflußt werden, so daß ein Ändern des Steuer
werts für die Vorrichtung zum Wärmen und/oder Kühlen, die in dem
Spritzzylinder, der Form oder dergleichen angebracht sind, einem
geschulten Bediener vergleichbar automatisch ausgeführt werden
kann.
Durch Einsatz der Unschärfesteuertheorie kann die tatsächliche
Temperatur der thermogesteuerten Komponenten schnell die Ziel
temperatur erreichen, und während dieser Periode kann ein Tempe
raturüberschwung oder -unterschwung weitgehend verhindert wer
den.
Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich
aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Figu
ren.
Von den Figuren zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm mit einer Ausführungsform;
Fig. 2 ein erläuterndes Diagramm mit Mitgliedsfunktionen;
Fig. 3 ein erläuterndes Diagramm mit Beispielen von unscharfen
Rückschlüssen;
Fig. 4 ein erläuterndes Diagramm mit den Schritten zum Berech
nen von Steuerwerten;
Fig. 5 ein erklärendes Diagramm mit jedem Steuerstatus des
thermogesteuerten Elements;
Fig. 6 ein erläuterndes Diagramm mit jedem Steuerstatus des
thermogesteuerten Elements und
Fig. 7 eine Temperaturkurve eines Spritzzylinders.
Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm mit der vorliegenden Ausführungs
form. In Fig. 1 umfaßt eine Spritzgußmaschine einen Spritzzylin
der 1, der in drei thermogesteuerte Komponenten aufgeteilt ist:
Eine erste thermogesteuerte Komponente, eine zweite thermoge
steuerte Komponente und eine dritte thermogesteuerte Komponente,
die in Abständen zwischen der Seite einer Einspritzdüse und ei
ner Trichterseite angeordnet sind. Jede thermogesteuerte Kompo
nente umfaßt einen Thermosensor 5 zum Erkennen der Temperatur
der thermogesteuerten Komponente.
Eine auf der Seite der Einspritzdüse angeordnete erste thermoge
steuerte Komponente umfaßt ein erstes elektrisches Heizelement
H1, eine auf der Trichterseite angeordnete dritte thermogesteu
erte Komponente umfaßt ein drittes elektrisches Heizelement H3
und eine zwischen der ersten thermogesteuerten Komponente und
der dritten thermogesteuerten Komponente angeordnete zweite
thermogesteuerte Komponente umfaßt ein zweites elektrisches
Heizelement H2.
Der Zusammenhang der zwischen den Zieltemperaturen T01, T02 und
T03 der ersten, zweiten und dritten thermogesteuerten Komponen
ten ist wie folgt:
T01 < T02 < T03.
Herkömmliche Thermosensoren und herkömmliche elektrische Heiz
elemente können als Thermosensoren 5 und als Heizelemente H1-
H3 benutzt werden.
Es wird darauf hingewiesen, daß der Gußzylinder 1 einen Düsenbe
reich nicht einschließt, der mit den Schmelzen in Kontakt tritt.
Als Beispiel wird die Temperatursteuerung der zweiten thermoge
steuerten Komponente des Spritzzylinders 1 beschrieben.
Die Temperatur der zweiten thermogesteuerten Komponente wird
durch die Wärme der benachbarten ersten und dritten thermoge
steuerten Komponenten beeinflußt, so daß ihr Überschwung und Un
terschwung größer als die der ersten und dritten thermogesteuer
ten Komponente sein können, wie in Fig. 7. gezeigt. Die Spritz
gußmaschine M wird durch einen programmierbaren Steuerkreis 3
gesteuert, und die Betriebszustände der Spritzgußmaschine M, wie
Temperaturanstieg, Schmelzen, Pause usw. sind durch den Steuer
kreis 3 bekannt.
Signale des Steuerkreises 3 werden zu einem Mikroprozessor (MPU)
9 übertragen, um den gegenwärtigen Betriebsstatus der Spritzguß
maschine M anzuzeigen: Temperaturanstieg, Schmelzen, Pause usw.
Die Zieltemperaturen T01 und T03 der ersten und dritten thermo
gesteuerten Komponenten entsprechend dem gegenwärtigen Betriebs
status der Spritzgußmaschine M werden auf der Basis von Tempera
turdaten bestimmt, die in Bereichen (1) und (2) eines Computer
speichers 13 gespeichert sind.
Die gegenwärtige Temperatur T2 der zweiten thermogesteuerten
Komponente, die vom Sensor 5 erkannt wird, und die Zieltempera
tur T02, die auf der Basis des Signals des Steuerkreises 3 be
stimmt wird, werden zum MTU 9 übertragen. Eine erste Abweichung
ΔT2 (ΔT2 = T2-T02) wird durch eine arithmetische Logikeinheit
(ALU) 11 des MTU 9 berechnet und in einen Bereich (3) des Spei
chers 13 geschrieben.
Außerdem berechnet die ALU 11 die Rate der Abweichungsänderung
Δ(ΔT)2 der gegenwärtigen ersten Abweichung T2 und der vorheri
gen ersten Abweichung T2′, die im Bereich (3) des Speichers 13
gespeichert ist (Δ(ΔT)2 = ΔT2-ΔT2′).
In der vorliegenden Ausführungsform berechnet die ALU 11 die
zweite Temperaturabweichung ΔT12, die die Abweichung zwischen
der Zieltemperatur und der gegenwärtigen Temperatur des Trenn
stückes ist, das zwischen den ersten und zweiten thermogesteuer
ten Komponenten angeordnet ist. Die zweite Temperaturabweichung
ΔT12 wird wie folgt berechnet:
ΔT12 = [ (T1 + T2) - (T01 + T02) ] / 2
wobei
T1: festgestellte Temperatur der ersten
thermogesteuerten Komponente,
T2: festgestellte Temperatur der zweiten thermogesteuerten Komponente,
T01: Zieltemperatur der ersten thermogesteuerten Komponente,
T02: Zieltemperatur der zweiten thermogesteuerten Komponente.
T2: festgestellte Temperatur der zweiten thermogesteuerten Komponente,
T01: Zieltemperatur der ersten thermogesteuerten Komponente,
T02: Zieltemperatur der zweiten thermogesteuerten Komponente.
Das Trennstück zwischen der ersten und zweiten thermogesteuerten
Komponente ist üblicherweise schmal, und die Temperaturabwei
chung dazwischen beträgt etwa 10°C, so daß die Temperaturabwei
chung zwischen der berechneten Temperatur des Trennstücks, die
auf der Basis der festgestellten Temperaturen T1 und T2 berech
net wird, und dessen gemessener Temperatur sehr klein ist.
Unscharfe Folgerungen werden auf der Basis der Regeln und Mit
gliedsfunktionen durchgeführt, die in den Bereichen (4) und (5)
des Speichers 13 gespeichert sind, indem der Zustand des Spritz
zylinders 1, die erste Abweichung ΔT2, die Rate der Ab
weichungsänderung Δ(ΔT)2 und die zweite Abweichung ΔT12 benutzt
werden, die jeweils gemessen oder berechnet werden.
Dann wird der Steuerwert für das zweite Heizelement H2 auf der
Basis einer unscharfen Folgerung durch die ALU 11 berechnet. Der
berechnete Steuerwert wird zum zweiten Heizelement H2 als
Steuersignal durch die MTU 9 übertragen. Die oben beschriebene
Reihenfolge, vom Lesen von Daten bis zum Senden von Steuersigna
len an das zweite Heizelement H2, wird kontinuierlich wieder
holt, so daß die tatsächliche Temperatur der zweiten thermoge
steuerten Komponente schnell die Zieltemperatur T02 erreichen
kann, die dem augenblicklichen Zustand der Spritzgußmaschine M
entspricht. Es wird bemerkt, daß der Inhalt des Speichers 13 auf
einer Ausgangseinheit 15, z. B. einem Bildschirm, angezeigt wer
den kann, und mit einer Eingabeeinheit 15, z. B. einer Tastatur,
geändert werden kann.
Die Mitgliedsfunktionen für jede unscharfe Variable sind in ei
nem Bereich (4) des Speichers 13 gespeichert (sh. Fig. 2). Die
unscharfen Variablen sind: Der Wert (A), der den Zustand der
Spritzgußmaschine anzeigt, die erste Abweichung ΔT2 (B) der
zweiten thermogesteuerten Komponente, die Rate der
Abweichungsänderung Δ(ΔT)2 (C) der zweiten thermogesteuerten
Komponente, die zweite Temperaturabweichung ΔT12 (D) zwischen
den ersten und zweiten thermogesteuerten Komponenten und der
Grad der Ausgabe für den Betrieb (E), d. h. eine Steuerspannung
des zweiten Heizelements H2.
Jede Mitgliedsfunktion ist in eine Mehrzahl von Gruppen einge
teilt, die einander überlappende Sektoren einschließen oder aus
schließen. Jeder Gruppe ist ein jeweiliger Grad oder eine Wahr
scheinlichkeit (0-1) zugeordnet.
Die MitgIiedsfunktion für die unscharfe Variable (A) ist in 5
unterschiedliche Gruppen eingeteilt. Die Grade der Gruppen sind
"0" oder "1". Die Mitgliedsfunktion für die unscharfe Variable
(B), die erste Abweichung ΔT2, ist in 7 Gruppen mit überlappen
den Sektoren eingeteilt. Fünf der 7 Gruppen sind graphisch als
Dreiecke dargestellt. In dem Graphen ist die Temperaturänderung
entlang der horizontalen Achse - der unteren Kante der überlap
penden dreieckigen Gruppen - aufgetragen und in 10°C-Schritten
bestimmt, die der Breite der Unterkante von jeder dreieckigen
Gruppe entsprechen.
Jede Mitgliedsfunktion für die unscharfe Variable (C), der Rate
der ersten Abweichungsänderung Δ(ΔT)2 und der zweiten Abweichung
ΔT12, ist in 5 Gruppen mit überlappenden Sektoren eingeteilt.
Drei der 5 Gruppen sind ebenfalls graphisch als Dreiecke darge
stellt. Bei den dreieckigen Gruppen ist die Rate der Abwei
chungsänderung oder der zweiten Änderung an der Unterkante in
5°C-Schritten festgelegt, was der Breite der Unterkante von je
der dreieckigen Gruppe entspricht.
Das zweite Heizelement H2, dessen Nennspannung 200 V beträgt,
wird gesteuert, indem die Kontrollspannung mit 100 V plus oder
minus eingegeben wird. Daher wird die Mitgliedsfunktion, dessen
unscharfe Variable der Grad der Ausgabe für den Betrieb ist (E),
d. h. die Steuerspannung für das zweite Heizelement H2, graphisch
in 5 überlappende Sektoren eingeteilt, deren Überschneidungs
punkte 50 V Inkremente abtragen. Drei der 5 Gruppen werden gra
phisch als Dreiecke gezeigt.
Die Beziehung zwischen den Gruppen jeder Mitgliedsfunktion wird
durch eine Regel bestimmt, die vorher in einem Bereich (5) des
Speichers 13 gespeichert wurde. Als Beispiel wird in der folgen
den Tabelle eine Regel für den Temperaturanstiegszustand ge
zeigt:
In der Tabelle zeigen A, B, C und D in der "if"-Spalte (= wenn)
unter der Überschrift INPUT (= Eingabe) jeweils die unscharfen
Variablen: Den Zustand der Spritzgußmaschine M (A), die erste
Abweichung ΔT2 (B), die Rate der Abweichungsänderung Δ(ΔT)2 (C)
und die zweite Abweichung ΔT12.
Andererseits zeigt das Ausgabesignal OUTPUT E in der "then"-
Spalte (= dann) den Steuerwert des zweiten Heizelements H2 (E).
In horizontaler Richtung der Tabelle, z. B. in Zeile 1, ist der
Zusammenhang zwischen den INPUTs A, B, C und D logisch "AND",
und in vertikaler Richtung ist z. B. der Zusammenhang zwischen
Zeile 1 und Zeile 2 logisch "OR". Es wird bemerkt, daß in der
Tabelle alle Kombinationen für alle Gruppen in der
Mitgliedsfunktion für die INPUTs A, B, C und D gezeigt sind, wo
bei unmögliche oder sehr seltene Kombinationen aus der Tabelle
weggelassen worden sind.
Anschließend wird die unscharfe Folgerung zum Bestimmen der Ein
gabewerte oder der Eingabespannung an die Heizelemente erklärt.
Dieser Fall wird mit den folgenden Randbedingungen beschrieben.
Die Variable (A), Betriebsstatus, ist X (Temperaturanstieg =
TEMP. RISE), die Variable (B), die vorhergehende erste Tempera
turabweichung ΔT2, ist Y, die Variable (C), die letzte Rate des
Wechsels der Änderung Δ(ΔT)2 ist Z und die zweite Abweichung
ΔT12 ist R.
In der Position Y der Variblen (B) bzw. der ersten Abweichung
T2 sind die Gruppen "ZERO" und "NS" überlappt, in der Position
Z der Variablen (C), bzw. der Rate der Änderung der Abweichung
Δ(ΔT)2, sind die Gruppen "NS" und "NB" überlappt, und in der Po
sition R der zweiten Abweichung T12 sind die Gruppen "ZERO" und
"PS" überlappt. Daher führen Kombinationen der Eingaben (INPUTs)
A, B, C und D zu fünf Regeln, die in Fig. 3 als Regeln No. 11,
12, 19, 20 und 21 gezeigt sind. In den Regelen No. 11, 12, 19
und 20 wird der OUTPUT E durch die INPUTs A, B und C bestimmt,
in der Regel No. 21 wird der OUTPUT E durch die INPUTs A, B, C
und D bestimmt. Die Beziehung zwischen INPUTs A, B, C und D in
jeder Regel ist logisch "AND", so daß OUTPUT E für jede Kombina
tion aus einem Bereich schlußfolgern wird, der die INPUTs A, B,
C und D enthält. Der Bereich des OUTPUT E wird nämlich als eine
Fläche gezeigt, die durch minimale Eingangswerte der INPUTs A,
B, C und D eingeteilt wird, wie dies durch die schraffierten
Flächen in Fig. 3 gezeigt wird.
Die tatsächliche Steuerspannung für das zweite Heizelement H2
wird durch ALU 11 auf der Basis der nach den Regeln gefolgerten
OUTPUTs E berechnet.
Die Berechnungsschritte werden nachfolgend erklärt.
Die gegenseitige Beziehung zwischen den OUTPUTs E ist logisch
"OR". Zuerst ist der gefolgerte Bereich (durch Schraffur in Fig.
3 markiert) jedes OUTPUTs E wie in Fig. 3 gezeigt zusammenge
setzt.
Anschließend wird der Schwerpunkt des gefolgerten Bereichs in
Fig. 4 bestimmt und der Steuerwert, der der Eingangsspannung für
das zweite Heizelement H2 entspricht, berechnet. Der von der ALU
11 berechnete Steuerwert wird zum zweiten Heizelement H2 über
tragen, und die entsprechende Steuerspannung wird durch den MPU
9 gesteuert.
Außerdem wird der Steuerwert für das erste Heizelement H1 und
das dritte Heizelement H3 auf dieselbe Weise bestimmt und durch
den MPU 9 gesteuert.
Durch Benutzung der oben beschriebenen unscharfen Steuerungs
theorie können ein Temperaturüberschwung Po und -unterschwung Pu
(siehe Kurve F in Fig. 5) im Spritzzylinder 1 fast vollständig
verhindert werden, und die Temperatur des Spritzzylinders 1 wird
automatisch so angepaßt, daß sie der Zieltemperatur des
augenblicklichen Operationszustands der Spritzgußmaschine M
entspricht. Zusätzlich kann mangelhafte Produktionsqualität ver
hindert werden. Selbst in Fällen des Einsatzes eines Harzes mit
niedriger Thermostabilität ist keine manuelle Steuerung durch
erfahrenes Bedienungspersonal notwendig.
Es wird darauf hingewiesen, daß bei der vorliegenden Ausfüh
rungsform neue Mitgliedsfunktionen, z. B. eine Abweichung zwi
schen der aktuellen Änderungsrate und der entsprechenden vorher
gehenden Rate, zu den in Fig. 2 gezeigten Mitgliedsfunktionen
hinzugefügt werden können.
Zusätzlich kann jede thermogesteuerte Komponente einzeln gesteu
ert werden, nachdem alle thermogesteuerten Elemente gemeinsam
auf vorbestimmte Temperaturen erhitzt wurden, wie in Fig. 6 ge
zeigt.
Bei der vorliegenden Ausführungsform kann eine Einspritzdüse,
die am vorderen Ende des Spritzzylinders vorgesehen sein kann,
ebenfalls durch Anwendung der unscharfen Steuerungstheorie ge
steuert werden, wie sie im Spritzzylinder angewandt wurde.
Außerdem müssen die Temperaturen der Schmelzformen ebenfalls
präzise gesteuert werden, so daß diese auch auf der Basis un
scharfer Folgerungen gesteuert werden können.
In einigen Schmelzformen sind Vorrichtungen zum Erwärmen, z. B.
eine elektrische Wärmeeinheit, und Vorrichtungen zum Kühlen,
z. B. ein wasserdurchflossenes Rohr, vorgesehen. In diesem Fall
können die Vorrichtungen zum Erwärmen und zum Kühlen auf der Ba
sis der unscharfen Theorie gesteuert werden, so daß der Über
schwung und der Unterschwung soweit wie möglich vermindert wer
den. Daher kann eine ungelernter Bediener bei der Benutzung ei
nes vorprogrammierten, durch Unschärfe gesteuerten Systems die
Temperatur der Schmelzformen so steuern, als wenn er ein ausge
bildeter Bediener wäre, der manuell steuert.
Bei der vorliegenden Erfindung sind die Temperaturen der thermo
gesteuerten Komponenten, die sich gegenseitig beeinflussen, in
der Lage, sich automatisch der Zieltemperatur anzupassen, die
dem Operationsstatus der Spritzgußmaschine entspricht. Bei der
oben beschriebenen automatischen Temperatursteuerung sind ein
Überschwung und ein Unterschwung weitgehend vermieden worden.
Daher trägt die vorliegende Erfindung zum effektiven Betrieb von
Spritzgußmaschinen sowie zur Verminderung mangelhaft hergestell
ter Produkte bei.
Claims (9)
1. Thermosteuerverfahren für eine Spritzgußmaschine (M) mit
einer Mehrzahl von Heizvorrichtungen (H1, H2, H3) oder Kühlein
richtungen, die in vorbestimmten Abständen angeordnet sind, zum
Steuern von thermogesteuerten Komponenten zum Aufrechterhalten
einer Zieltemperatur, die einem Betriebszustand der Spritzgußma
schine (M) entspricht,
mit den Schritten
Erkennen des Betriebszustands der Spritzgußmaschine (M) und der Temperatur deren thermogesteuerter Komponenten,
Berechnen einer ersten Abweichung (ΔT2) zwischen der Zieltempe ratur der thermogesteuerten Komponenten (T02), die dem augen blicklichen Betriebszustand der Spritzgußmaschine (M) ent spricht, sowie der augenblicklichen festgestellten Tempera tur (T2) und Berechnen der Rate der Abweichungsänderung (Δ(ΔT)2) zwischen der gegenwärtigen ersten Abweichung (ΔT2) und der vorhergehenden ersten Abweichung (ΔT2′),
Berechnen einer zweiten Abweichung (ΔT12) zwischen einer Ziel temperatur von Trennstücken, die Stücke zwischen den thermoge steuerten Komponenten darstellen, und deren augenblicklicher Temperatur,
Durchführen einer unscharfen Schlußfolgerung zum Definieren ei nes Steuerwerts für die Heiz- oder Kühleinrichtung, indem aus dem Betriebszustand der Spritzgußmaschine (M), der ersten be rechneten Abweichung, der Rate der Abweichungsänderung und der zweiten Abweichung rückgeschlossen wird,
wobei der Zustand der Einspritzmaschine (M), die erste Abwei chung (ΔT2), die Rate der Abweichungsänderung (Δ(ΔT)2), die zweite Abweichung (ΔT12) und der Steuerwert für die Heiz- (H1, H2, H3) oder Kühleinrichtung als unscharfe Variablen definiert sind und wobei der Rückschluß sowohl auf Regeln basiert, die eine gegenseitige Beziehung zwischen Gruppen innerhalb von Mit gliedsfunktionen regeln, als auch auf Mitgliedsfunktionen, die Gruppen aufweisen, denen im vorhinein jeweiligen optionalen Wer ten entsprechende optionale Wahrscheinlichkeiten zugewiesen wur den, und
Berechnen eines tatsächlichen Steuerwerts für die Heiz- (H1, H2, H3) oder Kühlvorrichtung auf der Basis des unscharfen Rück schlusses.
Erkennen des Betriebszustands der Spritzgußmaschine (M) und der Temperatur deren thermogesteuerter Komponenten,
Berechnen einer ersten Abweichung (ΔT2) zwischen der Zieltempe ratur der thermogesteuerten Komponenten (T02), die dem augen blicklichen Betriebszustand der Spritzgußmaschine (M) ent spricht, sowie der augenblicklichen festgestellten Tempera tur (T2) und Berechnen der Rate der Abweichungsänderung (Δ(ΔT)2) zwischen der gegenwärtigen ersten Abweichung (ΔT2) und der vorhergehenden ersten Abweichung (ΔT2′),
Berechnen einer zweiten Abweichung (ΔT12) zwischen einer Ziel temperatur von Trennstücken, die Stücke zwischen den thermoge steuerten Komponenten darstellen, und deren augenblicklicher Temperatur,
Durchführen einer unscharfen Schlußfolgerung zum Definieren ei nes Steuerwerts für die Heiz- oder Kühleinrichtung, indem aus dem Betriebszustand der Spritzgußmaschine (M), der ersten be rechneten Abweichung, der Rate der Abweichungsänderung und der zweiten Abweichung rückgeschlossen wird,
wobei der Zustand der Einspritzmaschine (M), die erste Abwei chung (ΔT2), die Rate der Abweichungsänderung (Δ(ΔT)2), die zweite Abweichung (ΔT12) und der Steuerwert für die Heiz- (H1, H2, H3) oder Kühleinrichtung als unscharfe Variablen definiert sind und wobei der Rückschluß sowohl auf Regeln basiert, die eine gegenseitige Beziehung zwischen Gruppen innerhalb von Mit gliedsfunktionen regeln, als auch auf Mitgliedsfunktionen, die Gruppen aufweisen, denen im vorhinein jeweiligen optionalen Wer ten entsprechende optionale Wahrscheinlichkeiten zugewiesen wur den, und
Berechnen eines tatsächlichen Steuerwerts für die Heiz- (H1, H2, H3) oder Kühlvorrichtung auf der Basis des unscharfen Rück schlusses.
2. Temperatursteuerverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die thermogesteuerten Komponenten ein Spritzzylinder (1)
oder Gußformen sind.
3. Temperatursteuerverfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spritzzylinder (1) eine Einspritzdüse aufweist, die an
dessen einem Ende vorgesehen ist.
4. Temperatursteuerverfahren nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Mitgliedsfunktion in eine Mehrzahl von Gruppen einge
teilt ist, die gegenseitig überlappende Sektoren aufweisen, wenn
die Mitgliedsfunktionen graphisch dargestellt sind.
5. Temperatursteuerverfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die überlappenden Sektoren dreieckig sind, wenn diese gra
phisch dargestellt werden.
6. Temperatursteuerverfahren nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betriebszustand der Einspritzmaschine (M) durch einen
programmierbaren Steuerkreis (3) gesteuert wird.
7. Temperatursteuerverfahren nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizvorrichtung (H1, H2, H3) ein elektrisches Heizele
ment ist.
8. Temperatursteuerverfahren nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlvorrichtung ein Rohr mit zirkulierendem Wasser ist.
9. Temperatursteuerverfahren nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitgliedsfunktionen und die Regeln vorab in einer Spei
chereinheit (13) eines Computers gespeichert wurden.
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