DE4118568A1 - Verfahren zur herstellung von glycerinethern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von glycerinethernInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C43/00—Ethers; Compounds having groups, groups or groups
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- C07C43/13—Saturated ethers containing hydroxy or O-metal groups
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Glyce
rinethern durch Umsetzung von wäßrigen Alkyl(ether)sulfatpasten
mit Glycerin in Gegenwart von Basen.
Glycerinether stellen oberflächenaktive Substanzen dar, die über
ausgezeichnete Detergenseigenschaften verfügen und beispielsweise
als Netzmittel (US 29 32 670), Emulgatoren (DE 11 00 035 A1) oder
Kalkseifendispergatoren (US 33 50 460) Verwendung finden können.
Zu ihrer Herstellung kann man von Alkylhalogeniden ausgehen, die
in Gegenwart starker Basen mit Glycerin im Sinne einer WILLIAM-
SON′schen Ethersynthese umgesetzt werden (CH 8 21 50 040).
Gemäß der Lehre der deutschen Patentschrift DE-PS-6 15 171 können
anstelle der Alkylhalogenide auch Alkalisalze von Alkylsulfaten
eingesetzt werden. Die Alkylsulfatsalze können dabei in fester
Form oder aber gelöst in Glycerin zur Anwendung gelangen. Die
Verwendung fester Alkylsulfate ist jedoch problematisch, da sich
bei ihrer Handhabung reizende Stäube bilden können, die aus ar
beitsmedizinischer Sicht erhebliche Schutzvorkehrungen erforder
lich machen. Auf der anderen Seite ist die Löslichkeit von Alkyl
sulfatsalzen in Glycerin sehr gering, so daß diese Verfahrensweise
mit dem Nachteil hoher Glycerinüberschüsse in der Reaktion
verbunden und damit aus wirtschaftlicher Sicht wenig rentabel ist.
Die Verwendung von wäßrigen Pasten der Alkylsulfate, wie sie bei
der Herstellung von anionischen Tensiden anfallen, scheitert an
der erheblichen Schaumentwicklung während der Reaktion.
Die Aufgabe der Erfindung bestand somit darin, ein Verfahren zur
Herstellung von Glycerinethern zu entwickeln, das frei von den
geschilderten Nachteilen ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Glycerinethern der Formel (I),
in der R1, R2 und R3 unabhängig voneinander Alkylreste mit 6 bis
22 Kohlenstoffatomen oder Wasserstoff bedeuten, wobei mindestens
einer der Reste R1, R2 oder R3 für einen Alkylrest steht, das sich
dadurch auszeichnet, daß man wäßrige Pasten von Alkyl(ether)sul
faten der Formel (II),
R₄(CH₂CH₂O)nO-SO₃X (II)
in der R4 für einen Alkylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, n
für 0 oder Zahlen von 1 bis 10 und X für ein Alkalimetall, ein
Erdalkalimetall oder Ammonium steht, bei Temperaturen von 150 bis
200°C, gegebenenfalls unter vermindertem Druck, in Gegenwart von
Basen mit Glycerin umsetzt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Schaumbildung während
der Umsetzung der Alkylsulfate mit dem Glycerin vollständig un
terdrückt werden kann, wenn die Zugabe der wäßrigen Pasten der
Alkyl(ether)sulfate innerhalb des angegebenen Temperaturbereiches
und gegebenenfalls unter vermindertem Druck erfolgt. Im Gegensatz
zu festen Alkyl(ether)sulfatsalzen, die nur eine geringe Schütt
dichte besitzen, lassen sich bei Verwendung der wäßrigen
Alkyl(ether)sulfatpasten eine bessere Kesselauslastung und somit
höhere Raum-Zeit-Ausbeuten an Glycerinethern erzielen.
Alkyl(ether)sulfate stellen bekannte Stoffe dar, die nach den
einschlägigen Methoden der präparativen organischen Chemie erhal
ten werden können. Zu ihrer Herstellung geht man beispielsweise
von Fettalkoholen oder Fettalkohol-polyglycolethern aus, die mit
gasförmigem Schwefeltrioxid sulfatiert und anschließend mit wäß
rigen Basen neutralisiert werden. Alkyl(ether)sulfate der Formel
(II), die als Ausgangsstoffe in Betracht kommen, weisen 6 bis 22,
vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatome im Alkylrest und 0 oder 1
bis 10, vorzugsweise 2 bis 5 Ethylenoxideinheiten in der Poly
etherkette auf. Typische Beispiele sind die Sulfate des Capronal
kohols, Caprylalkohols, Caprinalkohols, Laurylalkohols, Myristyl
alkohols, Cetylalkohols, Stearylalkohols und Behenylalkohols sowie
deren Anlagerungsprodukte von 1 bis 10 Mol Ethylenoxid. Die Sul
fate können dabei als Alkali-, Erdalkali oder Ammoniumsalze, vor
zugsweise als Natriumsalze vorliegen.
Wie in der Fettchemie üblich, können sich die Alkyl(ether)sulfate
auch von technischen Alkoholgemischen ableiten, wie man sie bei
spielsweise durch Hochdruckhydrierung von Methylestern auf Basis
pflanzlicher oder tierischer Rohstoffe oder durch Hydrierung von
Aldehyden aus der ROELEN′schen Oxosythese erhält. Bevorzugt sind
Alkyl(ether)sulfate auf Basis von technischem Kokos- oder Talg
fettalkohol.
Die Alkyl(ether)sulfate gelangen in Form wäßriger Pasten mit
Feststoffgehalten von 20 bis 70 Gew.-% - bezogen auf die Paste -
zum Einsatz. Im Hinblick auf eine leichte Dosierung hat es sich
als optimal erwiesen, Alkyl(ether)sulfatpasten niedriger Visko
sität einzusetzen, die einen Feststoffgehalt von 25 bis 35 Gew.-%
- bezogen auf die Paste - aufweisen.
Als Basen kommen Alkalimetallhydroxide wie Natrium-, Kalium- und
Lithiumhydroxid, Erdalkalimetalloxide und -hydroxide wie Magnesi
umoxid, Magnesiumhydroxid, Calciumoxid und Calciumhydroxid, Ammo
niak, Mono-, Di- und Tri-C2-4-Alkanolamine, beispielsweise Mono-,
Di- und Triethanolamin sowie primäre, sekundäre oder tertiäre
C1-4-Alkylamine in Betracht. Die Neutralisationsbasen gelangen
dabei vorzugsweise in Form 5 bis 55 gew.-%iger wäßriger Lösungen
zum Einsatz, wobei 5 bis 25 gew.-%ige wäßrige Natriumhydroxidlö
sungen bevorzugt sind.
Die Alkyl(ether)sulfate und das Glycerin können in molaren Ver
hältnissen von 1 : 1 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 6
eingesetzt werden, wobei ein Überschuß an Glycerin naturgemäß die
Bildung monosubstituierter Produkte begünstigt, während bei Ein
satz äquimolarer Mengen der Ausgangsstoffe erhebliche Mengen Di
ether gebildet werden. Das molare Einsatzverhältnis von Base und
Glycerin kann ebenfalls 1 : 1 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 1 bis
1 : 6 betragen.
Zur Herstellung der Glycerinether wird in einem ersten Schritt
Glycerin mit einer wäßrigen Base bei Temperaturen von 150 bis
220°C behandelt und dabei entwässert. Danach wird die Alkyl-
(ether)sulfatpaste - gegebenenfalls unter vermindertem Druck von
400 bis 600 mbar - über einen Zeitraum von 1 bis 10 h zudosiert,
wobei die Mischung auf auf 180 bis 220, vorzugsweise 190 bis 200°C
erhitzt wird; nach Beendigung der Zugabe kann sich eine Nachreak
tion über einen Zeitraum von 1 bis 5 h anschließen. Das Wasser aus
der Alkyl(ether)sulfatpaste kann kontinuierlich aus der Reakti
onsmischung abdestilliert werden. Nach dem Abkühlen erfolgt die
Aufarbeitung des rohen Glycerinethers durch Abtrennen des gebil
deten Natriumsulfats und des überschüssigen Glycerins, Ansäuern,
Neutralwaschen und fraktionierte Destillation.
Die Glycerinether zeigen oberflächenaktive Eigenschaften und eig
nen sich als Emulgatoren, Kalkseifendispergatoren, Netzmittel und
Waschkraftverstärker.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher
erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
Decylglycerinether. In einer Destillationsapparatur wurden 1656 g
(18 mol) Glycerin vorgelegt, mit 132 g (3,3 mol) Natriumhydroxid
in Form einer 50 gew.-%igen Lösung versetzt und bei 150 bis 190°C
entwässert. Anschließend wurde die Mischung über einen Zeitraum
von 7 h unter leicht vermindertem Druck von 400 mbar mit 777 g (3
mol) Decylsulfat-Natriumsalz in Form einer 28 gew.-%igen wäßrigen
Lösung versetzt und auf 190°C erhitzt. Nach Zugabe des Decylsul
fats wurde das Produkt weitere 3,5 h bei dem verminderten Druck
und einer Temperatur von 200°C belassen, wobei Wasser und über
schüssiges Glycerin abdestillierten.
Das rohe Veretherungsprodukt wurde auf Umgebungstemperatur abge
kühlt, mit 540 g Wasser versetzt, 30 min gerührt und das als
grobkörniges Salz anfallende Natriumsulfat über eine Drucknutsche
abgetrennt. Das Filtrat trennte sich in eine obere, die Glycerin
ether enthaltende Phase (919 g) und eine untere Glycerinphase, die
neben Glycerin und Wasser noch geringe Mengen Natriumsulfat und
Glycerinether enthielt.
Die Glycerinetherphase wurde mit Schwefelsäure auf pH = 1 einge
stellt und über 6,5 h bei 95°C gerührt. Das Produkt wurde mit
Wasser neutral gewaschen und anschließend bei 220°C und 0,1 bar
einer fraktioniert Destillation unterworfen. Es wurden 504 g
Mono-decylglycerinether und 5,4 g Di-decylglycerinether in Form
farbloser Flüssigkeiten erhalten.
Decylglycerinether. Beispiel 1 wurde wiederholt, die Reaktion je
doch unter Normaldruck durchgeführt. Es wurden 353 g Mono-de
cylglycerinether und 25 g Di-decylglycerinether erhalten.
Octylglycerinether. Analog Beispiel 1 wurden 1656 g Glycerin,
185,2 g (3,3 mol) Kaliumhydroxid und 744 g (3 mol) Octylsulfat-
Kaliumsalz in Form einer wäßrigen 35 gew.-%igen Lösung zur Reak
tion gebracht. Es wurden 498 g Mono-octylglycerinether und 9,1 g
Di-octylglycerinether erhalten.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Glycerinethern der Formel (I),
in der R1, R2 und R3 unabhängig voneinander Alkylreste mit 6
bis 22 Kohlenstoffatomen oder Wasserstoff bedeuten, wobei
mindestens einer der Reste R1, R2 oder R3 für einen Alkylrest
steht, dadurch gekennzeichnet, daß man wäßrige Pasten von Al
kyl(ether)sulfaten der Formel (II)R⁴(CH₂CH₂O)nO-SO₃X (II)in der R4 für einen Alkylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
n für 0 oder Zahlen von 1 bis 10 und X für ein Alkalimetall,
ein Erdalkalimetall oder Ammonium steht, bei Temperaturen von
150 bis 220°C, gegebenenfalls unter vermindertem Druck, in
Gegenwart von Basen mit Glycerin umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige
Pasten von Alkylsulfaten eingesetzt werden, bei denen R4 in
Formel (II) für einen Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffato
men und n für O steht.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man Pasten von Alkyl(ether)sulfaten ein
setzt, die Feststoffgehalte von 20 bis 70 Gew.-% - bezogen auf
die Paste - aufweisen.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Basen Alkalimetallhydroxide ein
setzt.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Alkyl(ether)sulfate und das
Glycerin in molaren Verhältnissen von 1 : 1 bis 1 : 10 ein
setzt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Basen und das Glycerin in molaren
Verhältnissen von 1 : 1 bis 1 : 10 einsetzt.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Reaktion bei Temperaturen von 190
bis 200°C durchführt.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Reaktion bei verminderten Drücken
von 400 bis 600 mbar durchführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914118568 DE4118568A1 (de) | 1991-06-06 | 1991-06-06 | Verfahren zur herstellung von glycerinethern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914118568 DE4118568A1 (de) | 1991-06-06 | 1991-06-06 | Verfahren zur herstellung von glycerinethern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4118568A1 true DE4118568A1 (de) | 1992-12-10 |
Family
ID=6433305
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914118568 Withdrawn DE4118568A1 (de) | 1991-06-06 | 1991-06-06 | Verfahren zur herstellung von glycerinethern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4118568A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003040072A1 (de) * | 2001-11-09 | 2003-05-15 | Cognis Deutschland Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur herstellung von polyolalkylethern |
WO2006106124A1 (de) * | 2005-04-07 | 2006-10-12 | Basf Aktiengesellschaft | Herstellung von (co)tensiden durch umsetzung von polyolen mit olefinen |
-
1991
- 1991-06-06 DE DE19914118568 patent/DE4118568A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003040072A1 (de) * | 2001-11-09 | 2003-05-15 | Cognis Deutschland Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur herstellung von polyolalkylethern |
WO2006106124A1 (de) * | 2005-04-07 | 2006-10-12 | Basf Aktiengesellschaft | Herstellung von (co)tensiden durch umsetzung von polyolen mit olefinen |
US7807615B2 (en) | 2005-04-07 | 2010-10-05 | Basf Aktiengesellschaft | Production of (co)surfactants by reacting polyols with olefins |
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