DE4117848A1 - Verfahren zum entfernen von gasfoermigen schadstoffen aus abgasen, insbesondere aus rauchgasen von waermeerzeugungs- und industriellen feuerungsanlagen sowie thermischen muellverbrennungsanlagen und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Verfahren zum entfernen von gasfoermigen schadstoffen aus abgasen, insbesondere aus rauchgasen von waermeerzeugungs- und industriellen feuerungsanlagen sowie thermischen muellverbrennungsanlagen und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
- Publication number
- DE4117848A1 DE4117848A1 DE19914117848 DE4117848A DE4117848A1 DE 4117848 A1 DE4117848 A1 DE 4117848A1 DE 19914117848 DE19914117848 DE 19914117848 DE 4117848 A DE4117848 A DE 4117848A DE 4117848 A1 DE4117848 A1 DE 4117848A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- bed
- gases
- temperature
- heat exchanger
- grate
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/48—Sulfur compounds
- B01D53/50—Sulfur oxides
- B01D53/508—Sulfur oxides by treating the gases with solids
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Treating Waste Gases (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von gasför
migen Schadstoffen aus Abgasen, insbesondere aus Rauchgasen von
Wärmeerzeugungs- und industriellen Feuerungsanlagen sowie ther
mischen Müllverbrennungsanlagen, mit den Merkmalen des Oberbe
griffs des Patentanspruches 1, sowie eine Vorrichtung zur
Durchfuhrung dieses Verfahrens mit den Merkmalen des Oberbe
griffs des Patentanspruches 6.
Die Abgase, z. B. Rauchgase von Kesselanlagen, Brennofen für
Ziegel oder dgl. sowie von Prozessgasen müssen entsprechend den
gesetzlichen Vorschriften vor Abgabe in die Umwelt gereinigt
werden. Die Schadstoffe in diesen Abgasen werden an Ad-/Absor
benzien gebunden. Reinigungsanlagen können u. a. eine Schutt
schicht aus körnigem Material enthalten. Jedes Korn selbst oder
aber eine darauf angebrachte Reaktionsschicht kann Schadstoffe
binden. Zur Bindung von Schadstoffen, z. B. Schwefeldioxid, wird
vorzugsweise als Reaktionsschicht Calciumhydroxyd (Ca(OH)2)
verwendet. Für andere Schadstoffe sind andere Reaktionsmittel
bekannt. Die Affinität der Reaktionsmittel zu den jeweiligen
Schadstoffen hängt zum wesentlichen Teil von der Reaktionstem
peratur ab. Sie ist z. B. bei Schwefeldioxid (SO2) im Rauchgas
um so größer, je optimaler der Taupunktabstand vom jeweiligen
Taupunkt des Wasserdampfes ist. Der Taupunktabstand ist somit
möglichst gering zu halten. Andererseits ist bekannt, daß bei
Unterschreiten der Taupunkttemperatur der im Abgas enthaltene
Wasserdampf auskondensiert. Es bildet sich im Zusammenwirken
mit dem Schadstoffanteil, z. B. bei Schwefeldioxid (SO2) Schwe
felsäure, die metallische Bestandteile der Apparatur angreift
und rasch zerstört.
Es ist bekannt, die Abgase, z. B. Rauchgase, vor Eintritt in die
Ad-/Adsorbervorrichtung mittels Wassereinsprühung (Quenchküh
lung) oder durch einen Abgaswarmeaustauscher (ECO) abzukühlen
und so einem möglichst geringen Taupunktabstand zum Wassertau
punkt anzustreben.
Ungünstig bei der Konditionierung der Rauchgase mit Wasser
(Quenchkühlung) ist die Abhängigkeit von der Mindestdurchströ
mungsgeschwindigkeit der zu kühlenden Gase durch einen Kondi
tionierungsteil. Bei deren Unterschreitung ist die Gefahr von
Ablagerungen und Anbackungen bis hin zu vorzeitigen Korrosionen
gegeben. Nachteil der unmittelbaren Kühlung durch einen dem
Reaktor vorgeschalteten Abgaswärmetauscher (ECO) ist in den
meisten Fällen eine Abhängigkeit des Kühlmediums (z. B. Ruck
laufwasser aus einer Heizanlage (von der minimal erzielbaren
Gastemperatur infolge des notwendigen Temperaturgefälles. Da
durch wird die Abkühlmöglichkeit der Abgase begrenzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Reinigen von Abgasen, insbesondere Rauch
gasen, zu schaffen, welche die optimale Affinität des
Reaktionsmittels der Schüttschicht zum Schadstoffanteil des
Abgases gewährleistet, dabei eine Korrosionsgefahr für die
Adsorbervorrichtung vermeidet. Außerdem soll ein Austritt des
Schadstoffes in die Umwelt unabhängig von den Betriebsphasen
der die Abgase abgebenden Einrichtung weitgehenst vermieden
werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merk
malen der Patentansprüche 1 und 6.
Die Erfindung bietet den Vorteil, daß die gasreinigende Schütt
schicht über einen Wärmetauscher unmittelbar erwärmt oder ge
kühlt werden kann. Somit besteht die Möglichkeit, z. B. vor
Anfahren einer Anlage die eine beträchtliche Nässe bildende
Schüttschicht vorzuheizen. Eine Schadstoffabgabe an die Umwelt
wird somit auch in der Anfahrphase der Anlage vermieden. Wäh
rend der Betriebsphase kann durch Kühlen der Schüttschicht
unter Verwendung eines Wärmetauschers verhältnismäßig unmittel
bar die optimale Reaktionstemperatur geregelt beeinflußt wer
den. Eine optimale Anpassung der Schüttschichttemperatur an die
Temperatur des Abgases, z. B. Rauchgases oder Prozessgases,
unter Berücksichtigung von Affinität der verwendeten Ad-/Ab
sorbenzien und Taupunkttemperatur, ist möglich.
Außerdem kann erreicht werden, daß in der Ad-/Absorbervorrich
tung keine unter dem Taupunkt liegende Temperatur auftritt, die
dazu führen wurde, daß der im Abgas enthaltene Wasserdampf
auskondensiert. Das kondensierte Wasser wurde in Verbindung mit
den im Abgas enthaltenen Schadstoffen, wie Schwefeldioxid,
Chlor, Fluor oder dgl. entsprechende Säuren, z. B. Schwefelsäure
oder dgl. bilden. Eine Korrosionsgefahr wird somit weitgehend
vermieden.
Das Abgas kann dabei ohne oder mit vorgeschaltetem Abgaswärme
tauscher der Ad-/Absorbervorrichtung zugeleitet werden.
Durch den Einsatz der zusätzlichen Kühlstufe oder Wärmetauscher
innerhalb des Schüttbettes ist bei konventionell vorhandenem,
dem Ad-/Adsorbervorrichtung vorgeschalteten Wärmetauscher auch
die sonst verlorene Restwärme unterhalb des gegebenen Niveaus
noch wirtschaftlich nutzbar. Diese kann beispielsweise für Vor
wärmezwecke oder als Wärmequelle einer Wärmepumpe dienen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 ein Fließschema einer Ad-/Absorbervorrichtung für eine
Kesselanlage und
Fig. 2 einen vertikalen Längsschnitt der Ad-/Absorbervorrich
tung.
Die Ad-/Absorbervorrichtung 1 ist nach Fig. 1 z. B. an eine
Kesselanlage 2 angeschlossen, die z. B. durch Kohle befeuert
wird. Das von der Kesselanlage 2 abgezogene Rohgas wird über
die Rohrleitung 3, in die eine Absperrklappe 4 eingeschaltet
ist, der Ad-/Absorbervorrichtung 1 zugeleitet. Das von der Ad-
/Absorbervorrichtung kommende Reingas wird über die Rohrleitung
5 über eine Absperrklappe 6 zum Kamin 7 geführt.
Für Reparaturzwecke der Ad-/Absorbervorrichtung 1 erfolgt nach
Absperren durch die Absperrklappe 4 eine Umleitung des Rohgases
über eine absperrbare By-pass-Leitung 8 direkt zur Leitung 5
und zum Kamin 7.
Das Schüttschichtmaterial, z. B. ein Calciumkarbonat-Granulat
(CACO3), wird über einen Silo-LKW 9 in ein Vorratssilo 10 ein
gebracht. Von diesem gelangt das Schüttschichtmaterial über
eine Rohrleitung 11 zum Aufgabeteil 12 der Ad-/Absorbervorrich
tung 1.
Das aus der Ad-/Absorbervorrichtung 1 ausgetragene, verun
reinigte Schüttschichtmaterial wird über eine Zellenradschleuse
13, einem Rotationssichter 14 mit Trenner 15, einerseits einem
Silo 16 für den nicht wieder aufbereitbaren Teil, schließlich
einem LKW 17, und andererseits über eine Rohrleitung 18 für den
aufbereiteten Schüttschichtmaterialteil der Ad-/Absorbervor
richtung 1 zurückgeführt.
Die Ad-/Absorbervorrichtung 1 besitzt ein in Draufsicht langge
strecktes, rechteckförmiges Gehäuse 20. Die parallelen Längs
seitenwände 21, 22 sind an ihren Enden durch Stirnwände 23, 24
verbunden. Oben ist das Gehäuse 20 durch die Deckenwand 25
abgeschlossen. An der Gehäuseunterseite befinden sich in Längs
richtung zur Mitte hin zulaufende Seitenwände 26, 27, mit deren
Enden ein horizontales Bodenteil 28 verbunden ist. Das Unter
teil 29 besitzt wieder parallele, vertikale, trapezförmige
Stirnwände 30, 31, die mit den beiden Wänden 26, 27 verbunden
sind. Das Gehäuse 20 ist über vier Bodenstützen 32, die an den
Gehäuseecken angeordnet sind, am Boden abgestützt.
Das Unterteil 29 wird vom Gehäuseoberteil 33 durch einen durch
gehenden Tragrost 34 getrennt. Der Tragrost 34 besteht aus zwei
parallelen, an den Seiten und Stirnwänden 21, 22, 23 und 24
befestigten Rostteilen 35, 36. Die Rostteile 35, 36 sind dabei
so ausgebildet, daß die Rostschlitze 37 bzw. Roststege 38 der
beide Rostteile 35, 36 zueinander versetzt sind. Die Schlitze
37 des oberen Rostteiles 36 werden durch Stege 38 des unteren
Rostteiles 35 abgedeckt. Zwischen den Rostteilen 35, 36 befin
det sich ein ebenfalls Roststege aufweisender Rostschieber 39,
der auf dem unteren Rostteil 35 aufliegend durch Antriebe, z. B.
hydraulische oder pneumatische Einfach-Zylinder hin- und her
bewegt wird. Die bei Betätigung des Rostschiebers 39 des
Tragrostes 34 nach abwärts ausgetragenen Schüttschichtmateria
lien werden am Boden des Unterteils 29 gesammelt. Dort ist ein
Endloskettenförderer 43 mit querverlaufenden Mitnehmerleisten
44 angeordnet. Der Kettenförderer 43 besitzt Umlenkkettenräder
45, von denen das eine durch einen nicht dargestellten Antriebs
motor angetrieben ist. Der sich in der angegebenen Pfeilrich
tung bewegende Förderer 43 räumt mit seinem Untertrum 46 den
Boden 28 frei und trägt das Filtermaterial in einem nach ab
wärts gerichteten Schacht 47 aus, an dessen Boden sich eine
Austragschnecke 48 befindet. Der Schachtfühler 49 schaltet von
Zeit zu Zeit den nicht dargestellten Antrieb der Austrag
schnecke 48 über eine vorbestimmbare Zeit ein.
Dem Raum unterhalb des Tragrostes 34 kann über einen nicht
dargestellten Anschlußstutzen das zu filternde Rohgas zugelei
tet werden.
Außerdem ist der Rohgasraum 50 mit einer in Fig. 2 strichliert
angedeuteten Inspektionsöffnung 51 versehen.
Dem Gehäuseoberteil 33 wird über eine nicht dargestellte Lei
tung in der angegebenen Pfeilrichtung Schüttschichtmaterial,
z. B. granuliertes Calciumcarbonat (CaCO3) (Kalksplitt von z. B.
2-20 mm Durchmesser) zugeleitet. Vorzugsweise ist der Kalk
splitt mit einer Reaktionsschicht, z. B. von Calciumhydroxid und
dgl. ummantelt. In dem durch die Querwand 52 gebildeten Füll
schacht 53 befindet sich am oberen Ende eine Aufgabevorrichtung
54. Diese besitzt eine angetriebene Schnecke 55, die das zu
geführte Schüttschichtmaterial gleichmäßig den Öffnungen 56 im
darunter befindlichen, gewölbten Abschlußblech 57 zuleitet.
Das über die Öffnungen 56 zugeführte Schüttschichtmaterial 58
fällt über den Schacht 59 nach abwärts und bildet einen von der
Stirnwand 23 weggerichteten Schüttkegel.
Parallel zum Tragrost 34 ist ein Endloskettenförderer 16 vor
gesehen, dessen Endloskette 61 mit Mitnahmeleisten 62 über
Umlenkräder 63 geführt ist, von denen ein Paar angetrieben ist.
Der in der angegebenen Pfeilrichtung laufende Kettenförderer 60
nimmt mit seinem Untertrum Material vom Schüttkegel des Schütt
schichtmaterials mit und verteilt es nach und nach über die
gesamte Länge des Tragrostes 34 mit einer vorbestimmten Stärke
h. Das Ende der gleichmäßig verteilten Schüttschicht 64 ist
durch eine geteilte Abschlußwand 65 begrenzt. Der obere Wand
teil 66 ist gegenüber der ortsfesten unteren Wand 67 in der
Höhe einstellbar und feststellbar.
Zugleich ist der Endloskettenförderer 60 in der Höhe ent
sprechend der angegebenen Pfeilrichtung einstellbar.
Auch das untere Teil 68 der Querwand 52 ist zusammen mit dem
Kettenförderer 60 und der Abschlußwand 64 höheneinstellbar.
Hierdurch kann die Schüttschicht 64 auf eine gewünschte vor
bestimmte Höhe eingestellt werden.
Hat der Kettenförderer 60 das Filtermaterial gleichmäßig über
dem Tragrost verteilt, wird das überschießende Material über
die Abschlußwand 65 mitgenommen, von wo es in einen tiefergezo
genen Querkanal 69 fällt, in dem sich eine Austragschnecke 70
befindet. Auch in diesem Querkanal 69 befindet sich ein nicht
dargestellter Fühler, der bei entsprechender ausgetragener
Überschußmenge an Schüttschichtmaterial betätigt, den nicht
dargestellten Antrieb für die Schnecke 70 einschaltet, welche
das im Querkanal 69 befindliche Schüttschichtmaterial austrägt,
von wo es wieder zu einem Vorratssilo, z. B. Silo 10, nach Fig.
1, zuruckgefördert wird. Zugleich wird aber durch diesen Fühler
der Antrieb des Kettenförderers 60 abgeschaltet. Der Antrieb
des Kettenförderers 60 wird wieder eingeschaltet, wenn der
Tragrost 34 mittels seines Rostschiebers 39 für eine
vorbestimmte Zeit verbrauchtes, verschmutztes Schüttschicht
material an der Unterseite der Schüttschicht 64 über eine vor
bestimmte Zeit ausgetragen hat.
Unmittelbar oberhalb der Schüttschicht 64 befindet sich der am
Oberteil 33 des Gehäuses 20 begrenzte Freiraum 71, in dem sich
das Reingas sammelt, welches über einen nicht dargestellten
Abschlußstutzen am Qberteil 33 des Gehäuses 20 abgezogen wird.
In die Ad-/Absorbervorrichtung 1 ist ein Wärmetauscher 80 ein
gebaut. Dieser besteht aus Taschen 81, die sich üsber die Breite
der Ad-/Absorbervorrichtung 1 erstrecken. Sie durchqueren die
Schüttschicht 64 vertikal. Vorzugsweise sind sie über den Rost
stegen 38 angeordnet. Zwischen den Taschen 81 bilden sich Lücken 82.
Durch diese strömt das Schüttschichtmaterial Schlitzen
im Tragrost 34 zu.
Die Vielzahl von Taschen 81, von denen in Fig. 1 nur eine sche
matisch dargestellt ist, sind mit ihren Zu- und Ablaufen par
allel geschaltet. Über die Zuleitung 83 wird eine Mediumflüs
sigkeit oder Gas über eine nicht dargestellte Pumpe vom Wärme
tauscher 84 dem Wärmetauscher 80 zugeleitet. In die zum Wärme
tauscher 84 zurückführende Ableitung 85 ist ein temperaturge
steuertes 3-Wege-Ventil 86 eingeschaltet.
Der von den Taschen 81 im Bereich der Schüttschicht 64 gebil
dete Wärmetauscher 80 senkt in der Kühlphase die Temperatur der
Körner der Schüttschicht 64 durch Wärmeleitung und Konvektion
ab. Die Temperatur der Körner wird dabei vorzugsweise so ge
wählt, daß ein optimaler Taupunktabstand erreicht wird. Hier
durch wird es möglich, die Affinität des Schüttschichtmaterials
gegenüber den Schadstoffen im Abgas beträchtlich zu erhöhen.
Insbesondere ergibt sich diese erhöhte Affinität gegenüber
schwefelhaltigen Schadstoffen bei Anwendung einer
Reaktionsschicht aus Calciumhydroxyd (CA(OH)2) auf einem Calci
umkarbonat-Granulat (CACO3). Die Regelung der Temperatur des
Kühlmittels, welches die Taschen 81 durchströmt, vorzugsweise
Wasser, erfolgt abhängig von der Reingastemperatur bzw. von der
Temperatur des Schüttschichtmaterials und dgl. des Kraftwerkes
2, der Abgastemperatur des Durchsatzes an Filtermaterial und
dgl. durch eine nicht dargestellte Steuereinrichtung, welche
das dem Wärmeaustauscher 84 zugeleitete Primärmedium, z. B.
Luft, steuert.
Selbstverständlich ist der Wassertaupunkt der Rauchgase abhän
gig von der Feuerung der Kesselanlage bzw. von Prozessabgasen
zu beachten.
Dadurch, daß die Rauchgasreinigungsanlage unter Beachtung eines
Taupunktabstandes, wenn auch eines möglichst geringen, betrie
ben wird, bleibt die Schüttschicht 64 der Ad-/Absorbervorrich
tung 1 im wesentlichen trocken. Korrosionsgefahr für die metal
lischen Bauteile, wie auch ein Zusammenbacken des Schütt
schichtmaterials wird vermieden.
Es ist auch möglich, die Schüttschicht vor Anfahren einer Ab
gase abgebenden Anlage zu erwärmen. Das durch den Wärmetauscher
80 geleitete Medium ist dann auf eine vorbestimmte Temperatur
erwärmt. Ist die gewünschte Temperatur der Schüttschicht er
reicht, kann die Anlage in Betrieb genommen werden.
Selbstverständlich kann z. B. die Kesselanlage mit Öl oder Gas
beheizt werden. Die Erfindung kann auch z. B. bei Tunnelofen zum
Brennen von Ziegeln sowie bei anderen Anwendungsfällen ange
wandt werden, bei denen Prozeßgase abgegeben werden. Schließ
lich können auch andere Schüttschichtmaterialien, wie auch
andere Reaktionsbeläge als Ad-/Absorbenzien eingesetzt werden.
Anstatt Schwefeldioxid (SO2) können auch andere Schadstoffe aus
den Abgasen entfernt werden.
Die Ad-/Absorbervorrichtung arbeitet folgendermaßen:
Das Rohgas aus dem Rohgasraum 50 durchströmt die gleichmäßig verteilte, keine Hohlräume und keine Nester aufweisende, ge kühlte Schüttschicht 64, deren Temperatur einen möglichst engen Taupunktabstand aufweist, und gelangt in den Reingasraum 71. Nach einer vorbestimmten Zeit, wird eine bestimmte Schicht stärke an der Unterseite der Schüttschicht 64 mittels Hin- und Herbewegens des Rostschiebers 39 nach abwärts ausgetragen. Die weiter oben befindliche, noch gar nicht oder wenig verschmutzte Materialschicht gelangt dabei nach abwärts, in Richtung zum Tragrost 34 hin.
Das Rohgas aus dem Rohgasraum 50 durchströmt die gleichmäßig verteilte, keine Hohlräume und keine Nester aufweisende, ge kühlte Schüttschicht 64, deren Temperatur einen möglichst engen Taupunktabstand aufweist, und gelangt in den Reingasraum 71. Nach einer vorbestimmten Zeit, wird eine bestimmte Schicht stärke an der Unterseite der Schüttschicht 64 mittels Hin- und Herbewegens des Rostschiebers 39 nach abwärts ausgetragen. Die weiter oben befindliche, noch gar nicht oder wenig verschmutzte Materialschicht gelangt dabei nach abwärts, in Richtung zum Tragrost 34 hin.
Nach vorbestimmter Zeit oder aber bei Absenken auf eine vor
bestimmte Höhe, wird der Kettenförderer 60 eingeschaltet und
verteilt neues, reines Schüttschichtmaterial über die Oberseite
der Schüttschicht. Auf diese Weise wird an der Unterseite ver
brauchtes Granulat standig abgetragen und an der Oberseite
neues, reines bzw. mit Absorbenzien beschichtetes Granulat im
Gegenstrom zum Abgas zugeführt.
Die verschiedenen Bewegungen vom Rostschieber 39, Kettenförde
rer 43 und Kettenförderer 60 sowie der Aufgabeschnecke 55 und
der Austragschnecken 48, 70 sind zeitlich aufeinander abge
stimmt und erfolgen vollständig automatisch.
Es ist auch möglich, übereinander unterschiedliche Schichten
für die Schüttschicht 64 mittels des Kettenförderers 60 auf
zubringen. So könnte z. B. an der Oberseite eine Schicht aufge
bracht werden, die andere Bestandteile des Rohgases abscheidet,
als die weiter unten liegende Schicht. Für eine solche Schicht
könnte z. B. Aktivkohle oder Aktivkoks verwendet werden.
Auch im Reingasraum 71 kann, wie strichliert angedeutet, eine
Inspektionsöffnung 72 vorgesehen sein.
Die Stege 38 des unteren Rostes 35 und/oder des oberen Rostes
36 und/oder des Schiebers 39 können mit nicht dargestellten
Gasdurchtrittsöffnungen versehen sein.
Es können auch mehrere Ad-/Absorbervorrichtungen 1 hinterein
ander in Strömungsrichtung des zu filternden Gases mit
verschiedenen Schüttschichtmaterialien 58 mit einer jeweils
optimalen Reaktionstemperatur angeordnet werden. Ein Durchmi
schen von verschiedenen Schüttschichten wird dadurch sicher
vermieden. Es ist auch möglich, vor der Ad-/Absorbervorrichtung
1 einen Kühler für die Abgase anzuordnen.
Claims (8)
1. Verfahren zum Entfernen von gasförmigen Schadstoffen aus
Abgasen, insbesondere aus Rauchgasen von Wärmeerzeugungs-
und industriellen Feuerungsanlagen sowie thermischen Müll
verbrennungsanlagen, bei dem die Rohgase durch eine
Schüttschicht aus Körnern geleitet werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schüttschichtkörner unmittelbar gekühlt
oder erwärmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der
Schüttschichtkörner auf einem optimalen Abstand zum Wasser
taupunkt oder einem optimalen Wert abhängig von den Ad-/Ab
sorbenzien der Schüttschicht gebracht und gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttschichtkörner über
einen Wärmetauscher unter Ausnutzung der Wärmeleitung und
Konvektion gekühlt oder erwärmt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Wärmetausch
ermediums geregelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich das Abgas vor Ein
tritt in die Ad-/Absorbervorrichtung in ihrer Temperatur
auf einen optimalen Abstand zum Wassertaupunkt geregelt
wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 5 mit einer Schüttschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Schüttschicht (64) der
Ad-/Absorbervorrichtung (1) ein Wärmetauscher (80) einge
baut ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (80) von
Taschen (81) gebildet ist, die oberhalb von Roststegen (38)
eines Tragrostes (34) für die Schüttschicht (64) angeordnet
sind.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen (81) parallel zum
Zu- und Ablauf (83, 85) für das Wärmetauschermedium ange
ordnet und an einen Wärmetauscher (84) angeschlossen sind,
sowie daß parallel zu den Taschen ein By-pass (87) über ein
temperaturgesteuertes 3-Wege-Misch-Ventil (86) angeschlos
sen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914117848 DE4117848A1 (de) | 1991-05-31 | 1991-05-31 | Verfahren zum entfernen von gasfoermigen schadstoffen aus abgasen, insbesondere aus rauchgasen von waermeerzeugungs- und industriellen feuerungsanlagen sowie thermischen muellverbrennungsanlagen und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914117848 DE4117848A1 (de) | 1991-05-31 | 1991-05-31 | Verfahren zum entfernen von gasfoermigen schadstoffen aus abgasen, insbesondere aus rauchgasen von waermeerzeugungs- und industriellen feuerungsanlagen sowie thermischen muellverbrennungsanlagen und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4117848A1 true DE4117848A1 (de) | 1992-12-03 |
Family
ID=6432876
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914117848 Ceased DE4117848A1 (de) | 1991-05-31 | 1991-05-31 | Verfahren zum entfernen von gasfoermigen schadstoffen aus abgasen, insbesondere aus rauchgasen von waermeerzeugungs- und industriellen feuerungsanlagen sowie thermischen muellverbrennungsanlagen und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4117848A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2011039034A1 (de) * | 2009-10-02 | 2011-04-07 | Torsten Schlicht | Mineralisches, granuliertes entschwefelungsmittel auf basis von calciumhydroxid, verfahren zu seiner herstellung sowie seine verwendung |
DE102014013181A1 (de) * | 2014-09-05 | 2016-03-10 | Torsten Sahrhage | Verfahren und Vorrichtung zur Abgasreinigung |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT313150B (de) * | 1971-01-19 | 1974-02-11 | Oesterr Amerikan Magnesit | Einrichtung zum Kühlen von heißen, körnigen Materialien |
DE3138665A1 (de) * | 1981-09-29 | 1983-04-21 | Bergwerksverband Gmbh, 4300 Essen | Adsorptionsreaktor zum entfernen von so(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts) aus abgasen und verfahren zum betreiben desselben |
DE3443832A1 (de) * | 1984-11-30 | 1986-06-05 | FHW-Brenntechnik GmbH, 8267 Neumarkt-St Veit | Schuettschichtfilter, insbesondere fuer rauchgase |
DE3641205A1 (de) * | 1986-12-03 | 1988-06-09 | Fhw Brenntechnik Gmbh | Vorrichtung zum filtern von umweltschaedlichen abgasen insbesondere von rauchgasen |
DE3844217A1 (de) * | 1988-12-29 | 1990-07-05 | Ftu Gmbh | Verfahren zur herstellung von calciumhydroxiden |
-
1991
- 1991-05-31 DE DE19914117848 patent/DE4117848A1/de not_active Ceased
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT313150B (de) * | 1971-01-19 | 1974-02-11 | Oesterr Amerikan Magnesit | Einrichtung zum Kühlen von heißen, körnigen Materialien |
DE3138665A1 (de) * | 1981-09-29 | 1983-04-21 | Bergwerksverband Gmbh, 4300 Essen | Adsorptionsreaktor zum entfernen von so(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts) aus abgasen und verfahren zum betreiben desselben |
DE3443832A1 (de) * | 1984-11-30 | 1986-06-05 | FHW-Brenntechnik GmbH, 8267 Neumarkt-St Veit | Schuettschichtfilter, insbesondere fuer rauchgase |
DE3641205A1 (de) * | 1986-12-03 | 1988-06-09 | Fhw Brenntechnik Gmbh | Vorrichtung zum filtern von umweltschaedlichen abgasen insbesondere von rauchgasen |
DE3844217A1 (de) * | 1988-12-29 | 1990-07-05 | Ftu Gmbh | Verfahren zur herstellung von calciumhydroxiden |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Patent Abstract der JP 1-196496 A * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2011039034A1 (de) * | 2009-10-02 | 2011-04-07 | Torsten Schlicht | Mineralisches, granuliertes entschwefelungsmittel auf basis von calciumhydroxid, verfahren zu seiner herstellung sowie seine verwendung |
DE102014013181A1 (de) * | 2014-09-05 | 2016-03-10 | Torsten Sahrhage | Verfahren und Vorrichtung zur Abgasreinigung |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0376356B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen unerwünschter Bestandteile aus einem Abgas | |
DE3118931A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum betrieb einer kokereianlage | |
DE3614385A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum reinigen von abgasen | |
EP0515450A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum behandeln von fluiden mittels eines als schüttgut vorliegenden feststoffes im gegenstromverfahren. | |
DE3636479A1 (de) | Verfahren und anordnung zur thermo-mechanischen regenerierung von schuettguetern, insbesondere von giesserei-altsand | |
DE4031978A1 (de) | Entsorgungseinrichtung | |
EP0233647B1 (de) | Verfahren und Einrichtung zum Erschmelzen von silikatischen Rohstoffen, insbesondere zur Herstellung von Mineralwolle | |
DE4002462A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum entfernen von schadstoffen aus rauch- und abgasen mit integriertem waermetauschersystem | |
DE3520819C2 (de) | Verfahren zur thermischen Behandlung von mit Schadstoffen belasteten Massen sowie Anlage zur Durchführung eines solchen Verfahrens | |
EP1582251A1 (de) | Verfahren und Anlage zur Reinigung von Abgasen | |
EP0499664A1 (de) | Verfahren zur chemisch-physikalischen Abgasreinigung von Asphaltmischanlagen | |
DE4117848A1 (de) | Verfahren zum entfernen von gasfoermigen schadstoffen aus abgasen, insbesondere aus rauchgasen von waermeerzeugungs- und industriellen feuerungsanlagen sowie thermischen muellverbrennungsanlagen und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens | |
DE3638391C2 (de) | ||
WO1985004343A1 (en) | Process and plant for reducing the noxious substance contents in flue gases | |
EP0184977B1 (de) | Schüttschichtfilter, insbesondere für Rauchgase | |
EP1220712A1 (de) | Verfahren, vorrichtung und anlage zum behandeln von fluiden an mindestens einer schüttgutschicht | |
EP0328874B1 (de) | Verfahren und Anlage zur trockenen Reinigung von Schadstoffen enthaltendem Abgas | |
EP3188820B1 (de) | Verfahren und anlage zur abgasreinigung mittels basischer absorbenzien | |
WO2022261686A1 (de) | Zementklinkeranlage und verfahren zur abscheidung eines flüchtigen bestandteils | |
DE102009023600B4 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Abgasströmen | |
WO1996004065A1 (de) | Adsorptionsreaktor zum abtrennen unerwünschter bestandteile aus einem fluid | |
DE19926405C2 (de) | Verfahren zur thermischen Regeneration des Wärmetauschermaterials einer regenerativen Nachverbrennungsvorrichtung | |
DE10256076B4 (de) | Vorrichtung zum Reinigen von Rauchgasen aus Verbrennungsanlagen | |
EP2671626A1 (de) | Verfahren zur Reinigung von Abgasen der Müllverbrennung mit einer Rückführung eines Sorbens, die einen Wärmetauscher zur Kühlung des Sorbens umfasst | |
CH665960A5 (en) | Heat treatment of counterflowing gas by descending granules - while receiving and then transferring heat in separate towers |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: B01D 53/08 |
|
8131 | Rejection |