DE4110786C2 - Vorrichtung zur Ermittlung der Schichtdicke eines Feuchtmittels - Google Patents
Vorrichtung zur Ermittlung der Schichtdicke eines FeuchtmittelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ermittlung der
Schichtdicke eines
Feuchtmittels auf der Oberfläche einer Druckform
einer Offset-Druckmaschine
mit einem ein Strahlungsfeld aus Mikrowellen erzeugenden
Sender, der in einem auf den Strahlungsabsorptionsbereich
des Feuchtmittels abgestimmten Frequenzbereich
arbeitet und in der Nähe der Druckform angeordnet ist.
Für die gute Qualität eines Drucks ist es wesentlich, auf der
Oberfläche der Druckform einer Druckmaschine eine ganz
bestimmte Feuchtmittelmenge einzustellen. Entsprechend der
zugeführten Feuchtmittelmenge wird sich eine entsprechende
Feuchtmittelschichtdicke ausbilden. Ermittelt man diese von
verschiedenen Parametern, zum Beispiel der Temperatur, der
Druckgeschwindigkeit, der Art der Druckform usw. abhängige
Feuchtmittelschichtdicke auf der Oberfläche der Druckform, so
kann man diese mit einem Sollwert vergleichen und
gegebenenfalls entsprechend korrigieren.
Aus der Druckschrift DE 33 16 477 C2 ist es bekannt, zur
Messung der Schichtdicke einer Feuchtmittelschicht auf der
Oberfläche einer Druckplatte einer Offsetdruckmaschine die
Feuchtmittelschicht einer Infrarotstrahlung auszusetzen und
die von der Feuchtmittelschicht remittierte Strahlung
auszuwerten. Diese Methode macht sich die
Absorptionsfähigkeit des Feuchtmittels bei bestimmten
Wellenlängen einer Strahlung in der Weise zunutze, daß aus
dem Maß der Absorption ein Maß für die Schichtdicke
abgeleitet wird.
Eine aus der Druckschrift DE 39 29 922 A1 bekannte
Einrichtung zur Messung eines Feuchtigkeitsgehaltes in
Schüttgütern, wie Getreide, Mehl und dergleichen arbeitet
nach dem Mikrowellen-Transmissionsverfahren und benutzt
ebenfalls die Eigenschaft des Feuchtanteils eines
Schüttgutes, eine das Schüttgut durchdringende
Mikrowellenstrahlung in Abhängigkeit vom Feuchtanteil mehr
oder weniger zu absorbieren. Die Schichtdicke einer
Feuchtmittelschicht auf einer Feuchtmittelauftragswalze oder
einer Flachdruckplatte bzw. den Feuchtmittelanteil in einer
Feuchtmittel-Farb-Emulsion auf einer Farbauftragwalze einer
Flachdruckmaschine unter Ausnutzung der Absorption von
Strahlung im Mikrowellenbereich des elektromagnetischen
Spektrums bei Durchtritt durch ein Feuchmittel zu ermitteln,
wird im übrigen auch vorgeschlagen in D. S. Sypula:
Measurement of Fountain Solution Thicknes by Microwave
Radiation Technique, Xeroc Disclosure Journal, Volume 1,
Number 8, August 1976.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit deren Hilfe auf
einfache Weise die Menge beziehungsweise die Schichtdicke
eines Fluids, insbesondere eine Feuchtmittelschichtdicke auf
der Oberfläche einer Druckform, ermittelbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Sender über das Strahlungsfeld an das Feuchtmittel gekoppelt
ist, die Leistung des Senders so bemessen ist, daß sich das
Feuchtmittel allenfalls unwesentlich erwärmt und eine durch
Strahlungsabsorption seitens des Feuchtmittels meßbar
beeinflußte Stromaufnahme des Senders als eine für die
Schichtdicke des Feuchtmittels repräsentative Meßgröße
herangezogen werden kann, und eine Einrichtung vorgesehen
ist, die aus der Stromaufnahme des Senders ein Maß für die
Schichtdicke ableitet.
Infolge der erfindungsgemäß bestehenden Kopplung zwischen dem Strahlungsfeld
des Senders und dem Fluid stellt der
Sender
sozusagen gleichzeitig einen Empfänger dar. Dies ist nicht im
elektrotechnischen Sinne zu verstehen, sondern derart, daß
eine von der Menge beziehungsweise der Schichtdicke des
Fluids abhängige Beeinflussung des Senders quasi eine
Reaktion darstellt, die wie der Empfang von Sendesignalen von
einem Empfänger interpretiert werden kann. Beim
Erfindungsgegenstand wird der Effekt ausgenutzt, daß in
Abhängigkeit der Menge oder der Schichtdicke des Fluids
Sendeenergie aus dem Sender "gezogen" wird, was sich in einer
entsprechenden Stromaufnahme, insbesondere
Schwingkreisstromaufnahme, des Senders niederschlägt. Erhöht
sich die Menge oder die Schichtdicke des Fluids, so steigt
die Stromaufnahme an, da dadurch mehr Sendeenergie
"verbraucht" wird. Dieser Effekt ist jedoch nur dann
hinreichend meßbar, wenn die Leistung des Senders nicht sehr
viel größer ist als die vom Fluid absorbierte Energie.
Erfindungsgemäß muß der Sender also eine derart geringe
Leistung aufweisen, daß die vom Fluid absorbierte Energie die
Stromaufnahme des Senders meßbar beeinflußt. Der Sender
gleicht daher einer mit hohem Innenwiderstand versehenen
Batterie, deren Spannung schon bei relativ kleiner Belastung
entsprechend absinkt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich, wenn der Sender eine
Sendeantennenanordnung aufweist, die in geringem Abstand von
der Druckplatte eines rotierenden Plattenzylinders der
Druckmaschine angeordnet ist. Auch im rotierenden Zustand
kann die Menge beziehungsweise die Schichtdicke des Fluids
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermittelt werden.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Sender eine Sendeantennenanordnung
aufweist, die mehrere voneinander beabstandete Stellen der
Oberfläche der Druckplatte bestrahlt. Hierdurch läßt sich ein
Mittelwert der an den jeweiligen Stellen vorliegenden
Meßgrößen ermitteln. Soll die Meßgröße über die gesamte
Druckplatte als gemittelter Wert festgestellt werden, so ist
es vorteilhaft, wenn die Sendeantennenanordnung als
Streifenantenne ausgebildet ist, die sich vorzugsweise über
die gesamte Breite der Druckplatte erstreckt.
Alternativ ist es natürlich auch möglich, daß mehrere Sender
vorgesehen sind, deren Antennen voneinander beabstandete
Stellen der Oberfläche der Druckplatte bestrahlen. Somit läßt
sich jeweils eine Meßgröße an den entsprechenden Stellen
ermitteln. Hierdurch ist zum Beispiel eine zonale
Feuchtmittelmengenbestimmung auf der Oberfläche der Druckform
möglich.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Ermittlung der Menge
beziehungsweise der Schichtdicke eines Feuchtmittels
auf der Oberfläche einer Druckform in schematischer
Darstellung,
Fig. 2 eine Vorrichtung der vorstehend genannten Art mit
einer Sendeantennenanordnung, die mehrere Stellen der
Oberfläche einer Druckform bestrahlt und
Fig. 3 eine Ausbildung gemäß der Fig. 2, jedoch mit
Streifenantenne.
Die Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung
(Blockschaltbild) eine Vorrichtung 1, die zur Ermittlung der
Menge beziehungsweise der Schichtdicke eines Feuchtmittels 2
bzw. eines Fluids 7 dient, das sich auf der Oberfläche 3
einer Druckform 4 befindet. Die Druckform 4 ist als
Druckplatte 5 ausgebildet, die auf einen Plattenzylinder 6
einer nicht näher dargestellten Offset-Druckmaschine
aufgespannt ist. Das Feuchtmittel 2 besteht im wesentlichen
aus Wasser.
In geringem Abstand zur Oberfläche 3 und somit zum Fluid 7
ist eine Sendeantennenanordnung 8 vorgesehen, die an einen
Sender 9 angeschlossen ist. Bei dem Sender 9 handelt es sich
um einen Mikrowellensender. Die vom Sender 9
abgestrahlte Sendeenergie entspricht einer bestimmten
Stromaufnahme des Senders 9, insbesondere einer bestimmten
Schwingkreisstromaufnahme. Zur Ermittlung der Stromaufnahme
ist ein Sendestrommesser 10 vorgesehen. Dieser steht mit
einer Anzeige 11 in Verbindung, die die der Stromaufnahme
entsprechende Menge beziehungsweise die Schichtdicke des
Fluids 7 auf der Oberfläche 3 der Druckform 4 anzeigt. Ferner
ist der Sendestrommesser 10 mit einem Regler 12 verbunden.
Hierdurch erhält der Regler 12 einen Istwert. Ferner wird dem
Regler 12 ein Sollwert 13 im Hinblick auf die gewünschte
Feuchtmittelmenge auf der Oberfläche 3 der Druckform 4
zugeführt. Der Ausgang des Reglers 12 steht mit einem
Stellglied 14 in Verbindung, das die Feuchtmitteldosierung,
also die Fluiddosierung, auf der Oberfläche 3 der Druckform 4
vornimmt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:
Entsprechend der auf der Oberfläche 3 der Druckform 4
vorliegenden Feuchtmittelmenge wird mehr oder weniger
Sendeenergie aus dem Sender 9 "gezogen", was eine
entsprechende Stromaufnahme zur Folge hat. Diese
Stromaufnahme wird in ihrer Größe vom Sendestrommesser 10
registriert; sie stellt somit ein Maß für die Sendeenergie
und daher ein Maß für die Menge beziehungsweise Schichtdicke
des Fluids 7 auf der Oberfläche 3 der Druckform 4 dar. Die
Leistung des Senders 9 ist dabei derart abgestimmt, daß sie
nicht viel größer als die von den Molekülen (insbesondere
Wassermoleküle) des Fluids 7, insbesondere des
Feuchtmittels 2, absorbierte Energie ist. Hierdurch ist
einerseits sichergestellt, daß sich ein hinreichend genaues
Meßergebnis ermitteln läßt und ferner auch gewährleistet, daß
sich das Feuchtmittel 2 nicht oder nur unwesentlich erwärmt.
Die ermittelte Meßgröße wird der Anzeige 11 zugeführt
und dient ferner für den Regler 12 als Istwert. Dieser
Istwert wird mit dem Sollwert 13 verglichen und bei einer
Regelabweichung steuert der Regler 12 das Stellglied 14
derart an, daß sich - entsprechend dem vorgegebenen
Sollwert 13 - die Feuchtmittelmenge beziehungsweise
Schichtdicke auf der Oberfläche 3 der Druckform 4 einstellt.
Die Fig. 2 zeigt nochmals einen Sender 9, der an eine
Antennenanordnung 8 angeschlossen ist, die mehrere
Sendestellen 15 aufweist, so daß mehrere, voneinander
beabstandete Stellen der Oberfläche 3 der Druckform 4
bestrahlt werden. Insgesamt läßt sich somit eine gemittelte
Meßgröße erfassen, das heißt, die Menge beziehungsweise
Schichtdicke des Fluids 7 wird als Mittelwert der
Schichtdicke an den bestrahlten Stellen der Oberfläche 3 der
Druckform 4 ermittelt.
In der Fig. 3 ist die Sendeantennenanordnung 8 als
Streifenantenne 16 ausgebildet, die sich über die gesamte
Breite der Druckplatte 5 erstreckt. Hierdurch wird die über die
gesamte Druckplatte 5 gemittelte Feuchtmittelmenge
bestimmt.
Alternativ ist es nach einem nicht dargestellten
Ausführungsbeispiel auch möglich, daß mehrere Sender 9 mit
jeweils einer Antenne vorgesehen sind, die jeweils
unterschiedliche Stellen der Oberfläche der Druckform
bestrahlen. Hierdurch läßt sich an einer stillstehenden
Druckform die jeweilige Feuchtmittelmenge beziehungsweise
Schichtdicke des Feuchtmittels an den Stellen oder an einer
rotierenden Druckplatte jeweils die gemittelte zonale
Feuchtmittelmenge beziehungsweise Schichtdicke des
Feuchtmittels bestimmen.
Bezugszeichenliste
1 Vorrichtung
2 Feuchtmittel
3 Oberfläche
4 Druckform
5 Druckplatte
6 Plattenzylinder
7 Fluid
8 Sendeantennenanordnung
9 Sender
10 Sendestrommesser
11 Anzeige
12 Regler
13 Sollwert
14 Stellglied
15 Sendestellen
16 Streifenantenne
2 Feuchtmittel
3 Oberfläche
4 Druckform
5 Druckplatte
6 Plattenzylinder
7 Fluid
8 Sendeantennenanordnung
9 Sender
10 Sendestrommesser
11 Anzeige
12 Regler
13 Sollwert
14 Stellglied
15 Sendestellen
16 Streifenantenne
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Ermittlung der Schichtdicke
eines Feuchtmittels auf der Oberfläche einer
Druckform einer Offset-Druckmaschine mit einem ein
Strahlungsfeld aus Mikrowellen erzeugenden Sender, der in
einem auf den Strahlungsabsorptionsbereich des
Feuchtmittels abgestimmten Frequenzbereich arbeitet und in der Nähe
der Druckform
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Sender (9) über das Strahlungsfeld an das Feuchtmittel (2) gekoppelt ist,
- - die Leistung des Senders (9) so bemessen ist, daß sich das Feuchtmittel (2) allenfalls unwesentlich erwärmt und eine durch Strahlungsabsorption seitens des Feuchtmittels (2) meßbar beeinflußte Stromaufnahme des Senders (9) als eine für die Schichtdicke des Feuchtmittels (2) repräsentative Meßgröße herangezogen werden kann, und
- - eine Einrichtung (10, 11) vorgesehen ist, die aus der Stromaufnahme des Senders (9) ein Maß für die Schichtdicke ableitet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sender (9) eine Sendeantennenanordnung (8)
aufweist, die in geringem Abstand von
der Druckplatte (5) eines vorzugsweise rotierenden
Plattenzylinders (6) der Druckmaschine angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sendeantennenanordnung (8) mehrere voneinander
beabstandete Stellen der Oberfläche (3) der Druckform (4)
bestrahlt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sendeantennenanordnung (8) als
Streifenantenne (16) ausgebildet ist, die sich
vorzugsweise über die gesamte Breite der Druckplatte (6)
erstreckt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Sender (9) mit einer jeweiligen Sendeantennenanordnung (8) vorgesehen sind, welche
voneinander beabstandete Stellen der Oberfläche (3) der
Druckplatte (5) bestrahlen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßgröße einer Regeleinrichtung (Regler 12) als
Istwert zugeleitet wird, die der Einstellung der
Feuchtmittelmenge auf der Oberfläche (3) der
Druckform (4) dient.
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