DE4109469A1 - Anordnung zur bestimmung der absorption und der laserfestigkeit von optischen schichten - Google Patents
Anordnung zur bestimmung der absorption und der laserfestigkeit von optischen schichtenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Bestimmung der Absorption
und/oder der Laserfestigkeit von optischen, vorzugsweise
dielektrischen Schichten. Das Anwendungsgebiet erstreckt
sich in den Erzeugnisbereichen Optik, Optoelektronik, Gerätebau
auf Produkte, in denen absorptionsarme und/oder laserfeste
Schichten mit interferenzoptischen Eigenschaften benötigt
werden, speziell Entspiegelungs- und Verspiegelungsschichtsysteme,
Schichtpolarisatoren und Interferenzfilter. Die erfindungsgemäße
Anordnung eignet sich insbesondere zur Bestimmung
der Absorption und/oder der Laserfestigkeit von verlustarmen
schichtoptischen Substanzen bei allen Lichtwellenlängen, für
die leistungsfähige Laser oder andere intensive Strahlungsquellen
zur Verfügung stehen, insbesondere jedoch für Oxide und
Fluoride bei der Laserwellenlänge 1,06 µm. Die Erfindung ist
darüber hinaus in allen Gebieten der Technik einsetzbar, bei
denen es um die Bestimmung von Absorption und/oder durch Absorption
beeinflußte Eigenschaften von Stoffen geht.
Die Gebrauchswerteigenschaften von optischen Schichten und den
daraus gefertigten optischen Schichtbauelementen werden wesentlich
durch Absorption und Laserfestigkeit bestimmt. Diese Eigenschaften
haben sich vor allem im Zusammenhang mit der Konstruktion,
Fertigung und Anwendung von kompakten Lasern mit
höherer Effizienz und Leistung zunehmend zu gebrauchswertbegrenzenden
Faktoren entwickelt. Absorptionsarme optische
Schichten sind darüber hinaus von prinzipiellem Interesse für
Hochleistungsschichtbauelemente.
Zur Bestimmung der Absorption optischer Medien wird im allgemeinen
die Änderung von Strahlungsfeldern oder die Änderung von
Eigenschaften der Medien nach Wechselwirkung mit Strahlungsfeldern
analysiert. Im erweiterten Sinne umfassen diese Strahlungsfelder
das gesamte Spektrum der elektromagnetischen und
Teilchenstrahlung, so daß die Absorptionsanalyse im allgemeinen
Falle sowohl optische Meßverfahren einschließlich der Laser-
Desorptionsanalyse als auch oberflächenanalytische Methoden
z. B. mit Elektronen und Ionen umfaßt.
Bei Anwendung von Licht umfaßt die Absorptionsanalyse im engeren
Sinne die optischen und photothermischen Absorptionsmeßverfahren,
von denen vor allem die photothermischen Nachweistechniken
zur Bestimmung extrem kleiner Schichtabsorptionen von
Interesse sind [J.M. Bennett, Optics News 7 (1985) 17, J.M.
Bennett, Thin Solid Films, 123 (1985) 27], mit denen sich im
Routinebetrieb Absorption im Bereich 10-5 . . . 10-6 bei einer Inzidenz
von 1 nachweisen lassen. Im Unterschied zu den optischen
Meßverfahren, die die Extinktion und weitere Eigenschaften des
mit dem Strahlungsfeld wechselwirkenden Mediums indizieren,
wird bei den photothermischen Verfahren nur der über Absorptionsprozesse
dissipierte Energieanteil des einfallenden Strahlungsfeldes
gemessen. Beim gegenwärtigen Stand der Technologie
optischer Schichten wird die Probenerwärmung vor allem durch
lineare Absorption bestimmt. Die photothermischen Absorptionsmeßtechniken
klassifizieren sich nach der Art des Nachweises
der Probenerwärmung (Temperatur, Deformation usw.), die z. T.
auch orts-, tiefen- und zeitaufgelöst erfolgen können.
Ein seit langem bekanntes photothermisches Meßverfahren ist die
Laserkalorimetrie, bei der ein intensiver Laserstrahl auf die
zu messende Probe fällt, deren absorptionsbedingte Erwärmung
dann mit geeigneten thermoelektrischen Wandlern oder als optische
Verstimmung eines Interferometers gemessen wird. Die Auswertung
kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Häufig
wird die Absorption aus der Temperaturänderungsrate bei konstanter
Einstrahlung in eine thermisch isolierte Probe (Ratenmethode)
[M. Braunstein, J.E. Rudisill, J.A. Harrington, Appl.
Opt. 16 (1977) 2843; E. Welchs, G. Lieder, H.G. Walther, E.
Hacker, Thin Solid Films 91 (1982) 321] oder durch Messung der
Temperatur der Probenumgebung bestimmt, die auf die Probentemperatur
eingeregelt wird, so daß keine Wärmeabgabe an die Umgebung
erfolgt (adiabatische Methode) [R. Atkinson. Appl. Opt.
24 (1985) 464]. Ein weiteres Verfahren zur Bestimmung der Absorption
beruht auf dem 1880 von A.G. Bell erstmals beschriebenen
photoakustischen Effekt, bei dem die Probe mit zeitlich
moduliertem Licht bestrahlt wird. Die auf Absorption beruhende
Probenerwärmung moduliert den Druck in einem angeschlossenen
Gasvolumen mit einer Amplitude, die ein Maß für die Probenabsorption
ist [E.L. Kerr, Appl. Opt. 12 (1973) 2520]. Die Notwendigkeit
des Anschlusses eines Gasvolumens führt zu erheblichen
Einschränkungen der Anwendbarkeit dieser Methode.
Eine weitere bekannte Methode zur Bestimmung der Absorption von
Schichten ist die photothermische Radiometrie, bei der die
Strahlungsflußänderung einer Probe infolge einer absorptionsinduzierten
Temperaturänderung gemessen wird, wobei im Bereich
kleiner Absorption ein linearer Zusammenhang besteht. Nachteilig
dabei ist jedoch die Schichtmaterialabhängigkeit des Emissionsvermögens
[V.N. Lopatkin, Kvant, Elektron., 12 (1985) 339;
S.O. Kanstad, P.E. Nordal, Can. J. Phys. 64 (1986) 1159].
Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Bestimmung der Absorption
von Oberflächen und Schichten ist die photothermische Strahlablenkung
(Mirage-Effekt), die erstmals von A.C. Boccara, D.
Fournier und J. Badoz in der Zeitschrift Appl. Phys. Lett. 36
(1980) 130 vorgeschlagen wurde. Das Verfahren beruht auf der
Sondierung der zeitlich variierten Brechzahlschwankungen in
einem Gasraum, der an eine absorbierende Probe grenzt. Durch
eine zeitlich modulierte Bestrahlung (Heizstrahl) wird auf einer
absorbierenden Probe eine lokale Oberflächentemperaturänderung
induziert, die auch in dem angrenzenden Gasraum eine zeitveränderliche
Temperatur- und damit Brechzahlschwankung erzeugt.
Die Sondierung erfolgt mit einem Meßstrahl, bei dem die
Brechzahlschwankungen Phasenfrontdeformationen bewirken, die zu
zeitveränderlichen Strahlablenkungen oder Divergenzänderungen
führen. Nachteilig bei diesem Verfahren sind die erforderlichen
hohen Justier- und Fokussiergenauigkeiten von Heiz- und Meßstrahl
sowie die komplizierte Signalinterpretation.
In ähnlicher Weise wird beim Verfahren der photothermischen
Oberflächendeformation (PTD) die durch die lokale Probenaufheizung
hervorgerufene thermoelastische Probendeformation zur
Signalgewinnung benutzt, die mittels Auslenkung eines reflektierten
Meßstrahls [M.A. Olmstead, N.M. Amer, S. Kohn, Appl.
Phys. A 32 (1983) 141] oder durch adaptierte piezoelektrische
Wandler erfaßt werden kann. Neben den bereits bei der photothermischen
Strahlablenkung (Mirage-Effekt) genannten Nachteilen
wird die Signalamplitude bei der PTD-Messung von Schichten
durch die thermoelastischen Eigenschaften des Substrates mitbestimmt,
was ein schwerwiegender Mangel dieses Verfahrens ist.
Zur Ermittlung der Laserfestigkeit werden im allgemeinen die
Energiefluenzen bei Laserbestrahlung bestimmt, die zu irreversiblen
Veränderungen in optischen Medien führen. Dabei ist die
Laserfestigkeit in hohem Maße abhängig von den Bestrahlungsbedingungen
und den Nachweistechniken, so daß sich die bisher
bekannten Methoden hinsichtlich Empfindlichkeit und Auflösungsvermögen
stark unterscheiden. Universell anwendbare bzw. allgemein
akzeptierte Methoden existieren nicht.
Unabhängig von den Bestrahlungsbedingungen wird häufig eine
licht- oder elektronenmikroskopische Inspektion zur Erfassung
von Kristallitgrößenänderungen [A.A. Poplawski, G.P. Tichomirow,
T.S. Turewskaja, Sov. J. Techn. Fiz 17 (1972) 1462] oder
katastrophischer Zerstörungen und deren Morphologie [W.H. Lowdermilk,
D. Milam, F. Rainer, Thin Solid Films 73 (1980) 155;
W.H. Lowdermilk, D. Milam, Appl. Phys. Lett., 36 (1980) 891;
H.E. Bennett, A.T. Glass, A.H. Guenther, B.E. Newnam, Appl.
Opt., 19 (1980) 2372] vorgenommen. Weitere bekannte Nachweismethoden
beziehen sich auf die Registrierung solcher Begleiterscheinungen
von laserinduzierten Zerstörungen, wie z. B. Plasmafunken
[B.E. Newnam, L.G. De Shazer, NBS Spec. Publ., 372
(1972) 123], Diffusion [C.W. Draper, L. Buene, J.M. Poate, D.C.
Jacobson Appl. Opt. 20 (1981) 1730], Änderung von Absorption
[H.E. Bennett, A.T. Glass, A.H. Guenther, B.E. Newnam, Appl.
Opt., 19 (1980) 2373; P.A. Temple, NBS Spec. Publ. 568 (1980)
333], Lichtstreuung [A.T. Glass, A.H. Guenter, Appl. Opt. 15
(1976) 1514] oder Transmission [A. Ja. Kusnetzow, I.S. Warnaschewa,
A.A. Poplawski, G.P. Tichomirow, Sov. Opt. Mech. Prom.
3 (1972) 39].
Es sind auch zeitaufgelöste Verfahren bekannt, die auf Änderungen
des Reflexionsverhaltens in Bezug auf den Laser- oder einen
Teststrahl, des Streulichts bzw. der Funkenbildung beruhen
[R.H. Picard, D. Milam, R.A. Bradbury NBS Spec. Publ., 435
(1975) 272; T.W. Walker, A.H. Guenther, P.E. Nielsen, NBS Spec.
Publ., 541 (1978) 226; N. Alyassini, J.H. Parks, NBS Spec.
Publ., 435 (1975) 284]. Auch die Änderung des in der Bestrahlungszone
entstehenden photoakustischen Signals bei Erreichen
der Zerstörungsschwelle wurde zur Bestimmung der Laserfestigkeit
bereits vorgeschlagen [A. Rosencwaig, J.B. Willis, Appl.
Phys. Lett., 36 (1980) 667; A. Rosencwaig, L.S. Bacigalupi,
J.B. Willis, Appl. Opt., 19 (1980) 4133]. Im allgemeinen sind
die genannten Methoden technisch aufwendig und bezüglich der
Signalinterpretation kompliziert.
Ziel der Erfindung ist es, die Absorption und die Laserfestigkeit
von optischen, vorzugsweise dielektrischen Schichten mit
einem einheitlichen, empfindlichen Nachweisverfahren zu ermitteln.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einheitliche
Anordnung zur Bestimmung der Absorption und der Laserfestigkeit
von optischen, vorzugsweise dielektrischen Schichten zu entwickeln.
Die Anordnung soll einfach aufgebaut sein, hohen Justieraufwand
vermeiden und eine einfache Signalinterpretation gestatten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit der Anordnung zur Bestimmung
der Absorptions und der Laserfestigkeit von optischen
Schichten oder Schichtsystemen mittels Laserlicht und Sensoren
dadurch gelöst, daß der Sensor ein aus kristallinem Quarz und
Metallschichtelektroden bestehendes Schwingquarz-Sensorelement
ist, daß die zu prüfende Schicht oder das Schichtsystem auf dem
Schwingquarz-Sensorelement angeordnet ist und beide bezüglich
des Laserlichtes mindestens teiltransparent sind. Dabei kann
das Schwingquarz-Sensorelement in Abhängigkeit von der konkreten
Meßsituation eine temperaturabhängige Frequenz (AT-Schnitt)
oder eine temperaturunabhängige Frequenz (HT-Schnitt)
aufweisen.
Durch die Anordnung der zu untersuchenden Schichten auf dem
Schwingquarz-Sensorelement ist es möglich, die bei Bestrahlung
mit intensivem Laserlicht induzierten thermischen und/oder mechanischen
Veränderungen der Schichten sehr genau mit sofortiger
Gewinnung von digitalen Signalen zu erfassen. Weisen die
aufgebrachten Schichten Absorption auf, so kommt es zu einer
Temperaturerhöhung, die auch auf den Schwinquarz übertragen
wird, der dann seine auf dem piezoelektrischen Effekt beruhende
Schwingungsfrequenz ändert. Da Laserzerstörungsprozesse mit
komplexen Änderungen von mechanischen Eigenschaften, wie z. B.
der elastischen Eigenschaften sowie Riß- und Kraterbildung in
Einheit mit zusätzlichen Schallereignissen verbunden sind, können
auch diese ggf. selektiv nachgewiesen werden.
Dabei ist es von untergeordneter Bedeutung, ob es sich bei den
Schwingquarz-Sensorelementen um Dicken-Scher-Schwinger (Dickenschwinger
300 kHz . . . 100 MHz) oder Dehnungs- und Flächen-Scherschwinger
(Biegeschwinger 1 . . . 50 kHz) handelt. Experimentell
und methodisch wesentlich ist jedoch der Schnittwinkel des
Quarzes, der die Temperaturabhängigkeit der Schwingungsfrequenz
bestimmt.
Der Temperaturgang des linearen Temperaturkoeffizienten α hat
bei dem sogenannten AT-Schnitt eine Nullstelle, so daß die
Frequenz des Quarzes f(T) = f₀ (1+αT) praktisch nicht mehr
von der Temperatur abhängt. Dieser Schnittwinkel ist deshalb
besonders zum Nachweis von mechanischen Änderungen der laserbestrahlten
Schichten geeignet. Zur Bestimmung der durch Absorption
erzeugten thermischen Änderungen ist dagegen der HT-
Schnitt vorteilhaft, da er einen maximalen linearen Temperaturkoeffizienten
α von rund +90 · 10-6 K-1 liefert, was eine Frequenzänderung
von 0,001% pro Kelvin im Anwendungsintervall von
10 . . . 770 K entspricht. Dies ist zwar ein kleiner Meßeffekt, der
aber wegen der hohen Statilität und Präzision der Schwingquarze
mit rein digitalen Methoden problemlos auswertbar ist. Bei
kalibrierten Sensoren kann man mit einem Fehler von 0,002 K
rechnen; relative Temperaturmessung sind noch genauer ausführbar.
Es ist prinzipiell möglich, auch den temperaturabhänigen
HT-Schnitt zum Nachweis von Laserzerstörungen zu verwenden,
da Laserzerstörungen im allgemeinen keine systematischen Veränderungen
in der Schicht hervorrufen.
Durch eine mindestens teiltransparente Anordnung von Schwingquarz-
Sensorelement und Schicht bzw. Schichtsystem wird es möglich,
einen intensiven Laserstrahl auch dann auf diese Anordnung
zu lenken, wenn die Schicht bzw. Schichtsystem teil-
oder hochtransmittierend ist. Dabei ist eine Bestrahlungs-
Lichtwellenlänge zu wählen, die im Transparenzbereich von Quarz
liegt. Die Absorption des Quarzes kann durch entsprechende methodische
Gestaltung des Verfahrens eliminiert werden. Ihr Einfluß
ist im Falle von reflektierenden dielektrischen Schichtsystemen
gering. Unabhängig vom Transmissionsgrad der zu untersuchenden
Schicht kommt es infolge der Wechselwirkung zwischen
dem Laserstrahl und der Schicht infolge Absorption zu einer
Erwärmung und/oder zu Laserzerstörungen, die, wie bereits erläutert,
durch Frequenzänderungen des Schwingquarzes nachgewiesen
werden können.
Die Realisierung einer mindestens teiltransparenten Anordnung
erfolgt auf einfache Art und Weise, indem die auf gegenüberliegenden
Seiten des kristallinen Quarzes angeordneten Metallschichtelektroden
so zueinander positioniert sind, daß auf den
gegenüberliegenden Seiten des kristallinen Quarzes kongruente,
elektrodenfreie Bereiche vorliegen, die bezüglich des Laserlichtes
mindestens teiltransparent sind.
Zweckmäßig weisen dabei die auf gegenüberliegenden Seiten des
kristallinen Quarzes angeordneten Metallschichtelektroden Lochstrukturen
auf, die etwa deckungsgleich angeordnet sind und ein
Fenster für das Laserlicht bilden. Diese Lochstrukturen lassen
sich mit bekannten Verfahren zur Herstellung lateral strukturierter
Schichten fertigen.
Zur Realisierung der Anordnung ist es günstig, wenn die Schicht
bzw. das Schichtsystem auf mindestens einer Seite des kristallinen
Quarzes auf dem elektrodenfreien Bereich aufgebracht ist.
Besonders zweckmäßig ist jedoch eine Anordnung der Schicht bzw.
des Schichtsystems innerhalb der Lochstruktur der Metallschichtelektroden.
Prinzipiell von Vorteil können auch Anordnungen
sein, bei denen die zu untersuchende Schicht bzw.
Schichtsysteme jeweils auf gegenüberliegenden Seiten auf elektrodenfreien
Bereichen des Schwingquarz-Sensorelementes aufgebracht
werden, so daß ein additiver Effekt entsteht, der zum
Nachweis sehr kleiner Absorptionsverluste oder hoher Laserzerstörungswellen
besonders dann geeignet ist, wenn die in dieser
Anordnung entstehenden Interferenzeffekte zusätzlich ausgenutzt
werden.
Für hochempfindliche Bestimmungen der Absorption sehr verlustarmer,
transmittierender optischer Schichten mit Laserwellenlängen,
die im Transparenzbereich von Quarz liegen, ist es von
Vorteil, wenn der kristalline Quarz eine optische Qualität in
Bezug auf das Volumen und die Oberfläche aufweist. Dabei bezieht
sich die optische Qualität insbesondere auf die optischen
Verluste Absorption und Lichtstreuung, die durch entsprechende
Wahl der Quarzqualität und der Oberflächenbearbeitungsverfahren
auf bekannte Art und Weise zu minimieren sind.
Mit der erfindungsgemäßen Anordnung gelingt es, auf eine experimentell
und methodisch einfache Art und Weise die Absorption
und/oder die Laserfestigkeit von optischen, vorzugsweise
dielektrischen Schichten mit einem einheitlichen, empfindlichen
und stabilen Nachweisverfahren ggf. auch selektiv zu ermitteln.
Speziell durch die Verwendung von Schwingquarz-Sensorelementen
zum Nachweis von Absorption und/oder irreversibler Veränderung
infolge intensiver Laserbestrahlung wird es möglich, einfach
aufgebaute Anordnungen zu realisieren, die hohen Justieraufwand
vermeiden und eine einfache Signalinterpretation gestatten.
Die Erfindung soll anhand von zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorder- (a) und
Seitenansicht (b) der erfindungsgemäßen Anordnung zur
Bestimmung der Absorption und der Laserfestigkeit
von optischen, vorzugsweise dielektrischen Schichten
mittels Schwingquarz-Sensorelement in Form eines zweiachsigen
Biegeschwingers und
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Vorder- (a) und Seitenansicht
(b) der erfindungsgemäßen Anordnung zur
Bestimmung der Absorption und der Laserfestigkeit
von optischen, vorzugsweise dielektrischen Schichten
mittels Schwingquarz-Sensorelement in Form eines
Dickenschwingers.
In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anordnung mit einem zweiachsigen Biegeschwinger als Schwingquarz-
Sensorelement schematisch dargestellt. Die Anordnung umfaßt
einen biegeschwingungsfähigen Quarzkristallstab 1 mit zwei
Schwingungsknotenpunkten 2 und je zwei, auf gegenüberliegenden
Seiten des Quarzkristallstabes 1 angeordneten, elektrisch voneinander
isolierten Elektroden 3. Erfindungsgemäß ist auf einer
der elektrodenfreien Seiten des biegeschwingungsfähigen
Quarzkristallstabes 1 die hinsichtlich der Absorption und/oder
Laserfestigkeit zu untersuchende Schicht 4 angeordnet, die im
speziellen Ausführungsbeispiel eine Schicht aus Titandioxid
ist. Die Einfallrichtung des Laserstrahls ist in Fig. 1 durch
die Pfeilrichtung angegeben. In einer speziellen Ausführungsform
wird die Strahlung eines Nd : YAG-Laser mit der Wellenlänge
1,06 µm verwendet. Die Verwendung von Biegeschwingern als
Schwingquarz-Sensorelement ist für die erfindungsgemäße Anordnung
besonders günstig, da dieser Schwingertyp aufgrund seiner
funktionsbedingten Elektrodenanordnung ohne zusätzliche Maßnahmen
die insbesondere für transmittierende Schichten erforderliche
Transparenz bezüglich des verwendeten Laserlichtes
liefert.
Der Quarzkristallstab 1 wird mit einem geeigneten Schnittwinkel
aus vorzugsweise synthetischem α-Quarz hergestellt und mit
nicht dargestellten Elementen, die gleichzeitig elektrische
Verbindungselemente sein können, in den Schwingungsknotenpunkten
2 gehaltert. Die Realisierung des Schwingquarz-Sensorelementes
unterliegt im allgemeinen keinen Einschränkungen und
kann prinzipiell z. B. auch mit mehrpoligen Biegeschwingern erfolgen.
Zur Bestimmung der Absorption der Schicht 4 ist jedoch
wesentlich, daß der lineare Temperaturkoeffizient der Resonanzfrequenz
des Schwingquarzes maximiert ist. Soll ausschließlich
die Laserfestigkeit der Schicht 4 bestimmt werden, so muß ein
eine temperaturunabhängige Frequenz aufweisender Schwingquarz
verwendet werden. Beide Meßsituationen können durch geeignete
Wahl von Schnittwinkel und Geometrie erreicht werden. Als Elektroden
3 dienen aufgedampfte und/oder eingebrannte Metallbeläge
aus Silber oder Gold. Diese Elektroden 3 sind über nicht dargestellte
elektrische Verbindungselemente mit ebenfalls nicht
dargestellten elektronischen Einheiten verbunden. Die für zweipolige
Biegeschwinger charakteristische große Parallelkapazität
kann man auf bekannte Art und Weise reduzieren, indem auf jeder
Seite des Quarzkristallstabes 1 zwischen den beiden Elektroden
3 ein mit Erdpotential verbundener Trennbelag angeordnet wird,
auf dessen Darstellung in Fig. 1 jedoch verzichtet wurde. Dieser
Belag verhindert die starke Verkopplung der beiden Pole
über das Quarzdielektrikum. Die hinsichtlich Absorption und/
oder Laserfestigkeit zu untersuchende Schicht 4 kann mit Hilfe
von bekannten Beschichtungsverfahren, wie z. B. Aufdampfen oder
Sputtern unter Einhaltung der für die jeweilige schichtbildende
Substanz bzw. für die Schichteigenschaften erforderlichen
Depositionsbedingungen hergestellt werden.
Durch die in Fig. 1 dargestellte Elektrodenanordnung wird beim
Anlegen oszillierender Spannungen mit Richtwerten von einigen
Volt erreicht, daß der schwingungsfähige Quarzkristallstab 1
mit der gewünschten Frequenz schwingt. Zur Erregung von Biegeschwingungen
sind zwei in X-Richtung verlaufende, aber entgegengesetzt
gerichtete Felder notwendig, die z. B. der in Fig. 1
für eine Halbperiode der Schwingung angegebenen Polarität
der Spannung aufgebaut werden. Der Quarzkristallstab 1 zieht
sich unter dem Einfluß des elektrischen Feldes auf der einen
Seite zusammen und dehnt sich auf der anderen Seite aus, so daß
die Mitte und die Stirnflächen des Quarzkristallstabes 1 mit
Drehung um die Schwingungsknotenpunkte 2 jeweils entgegengesetzt
in Z-Richtung ausgelenkt werden. Die Schwingungen des
Quarzkristallstabes 1 setzen sich aus Dehnungs- und Flächenscherschwingungen
zusammen. Mit wachsenden Breiten-Längen-Verhältnis
des biegeschwingungsfähigen Quarzkristallstabes 1
steigt der Einfluß der Flächenschwerschwingung, wodurch sich der
Temperaturkoeffizient α erhöht. Für X+5°-Biegeschwinger können
z. B. Werte in der Größenordnung -10-5 K-1 erreicht werden.
Kommt es nun aufgrund der Bestrahlung der Schicht 4 durch intensive
Laserstrahlung (cw oder Impuls) infolge von Absorptionsprozessen
zu einer Temperaturänderung δT′ in der Schicht
4, so kommt es auch im biegeschwingungsfähigen Quarzkristallstab
1 infolge von Wärmetransfer zu einer Temperaturänderung
δT, die mit einer hohen Präzison und Stabilität durch elektronische
Einheiten als Frequenzänderung δf = f₀(1+αδT) nachgewiesen
werden kann. Die Absorption der Schicht 4 kann mit Hilfe
bekannter Methoden beispielsweise aus der Temperatur- bzw.
Frequenzänderungsrate ermittelt werden. Bei entsprechender Kalibrierung
des Schwingquarz-Sensorelementes beispielsweise mit
amtlich geeichten Platinwiderständen, können auch die entsprechenden
Temperaturen mit einer hohen Genauigkeit festgestellt
werden. Die Eigenabsorption des Schwingquarzes ist im allgemeinen
wesentlich niedriger als die Schichtabsorption. Durch entsprechende
Vorversuche kann ihr Beitrag ermittelt und entsprechend
berücksichtigt werden.
Bei sehr intensiver Laserbestrahlung können Laserzerstörungen
einsetzen, die in der Regel zu abrupten mechanischen Veränderungen
(Risse, Krater) führen, wobei die Bildung solcher Defekte
mit Schallereignissen verbunden ist. Damit können diese
Zerstörungsprozesse als abrupte Änderungen im Signalverhalten auch
selektiv zum absorptionsbedingten Signal ermittelt werden. Bei
Verwendung von temperaturunabhängigen Schwingquarzen ist auch
eine ausschließliche Beobachtung des mechanischen Verhaltens
der Schicht 4 bei intensiver Laserbestrahlung einschließlich
der Registratur von Zerstörungsereignissen möglich.
In einer zweiten Ausführungsform ist in Fig. 2 die erfindungsgemäße
Anordnung mit einem Dickenschwinger als Schwingquarz-
Sensorelement schematisch dargestellt. Die Anordnung gemäß Fig. 2
umfaßt ein dickenschwingungsfähiges Quarzkristallplättchen 5
mit auf gegenüberliegenden Seiten befindlichen speziell gestalteten
Elektroden 6. Diese speziell gestalteten Elektroden 6 besitzen
Lochstrukturen, die etwa deckungsgleich angeordnet sind,
so daß sie für einfallendes Laserlicht ein Fenster bilden. Erfindungsgemäß
ist auf einer Seite des Quarzkristallplättchens 5
innerhalb der Lochstruktur die hinsichtlich Absorption und/oder
Laserfestigkeit zu untersuchenden Schicht 4 angeordnet, die in
einem speziellen Ausführungsbeispiel eine Schicht aus Titandioxid
ist. Die Einfallrichtung des Laserstrahls ist in Fig. 2
durch die Pfeilrichtung angegeben. In einer speziellen Ausführungsform
wird die Strahlung eines Nd : YAG-Lasers mit der
Wellenlänge 1,06 µm verwendet.
Das Quarzkristallplätzchen 5 wird mit einem geeigneten Schnittwinkel
aus vorzugsweise synthetischem α-Quarz hergestellt und
mit nicht dargestellten Elementen, die gleichzeitig elektrische
Zuführungen sein können, gehaltert. Die Realisierung des
Schwingquarz-Sensorelementes unterliegt im allgemeinen keinen
Einschränkungen. Zur Bestimmung der Absorption der Schicht 4
ist jedoch wesentlich, daß der lineare Temperaturkoeffizient
der Resonanzfrequenz des Schwingquarzes maximiert ist, was z. B.
durch den sogenannten HT-Schnitt realisiert werden kann. Soll
ausschließlich die Laserfestigkeit der Schicht 4 bestimmt werden,
so muß ein eine temperaturunabhängige Frequenz aufweisender
Schwingquarz verwendet werden, was z. B. durch den sogenannten
AT-Schnitt realisiert werden kann. Als speziell gestaltete
Elektroden 6 dienen aufgedampfte und/oder eingebrannte Metallbeläge
aus Silber oder Gold. Diese speziell gestalteten Elektroden
6 sind über nicht dargestellte elektrische Verbindungselemente
mit ebenfalls nicht dargestellten elektronischen Einheiten
verbunden, die der Versorgung mit einer Anregungsspannung,
der Meßsignalgewinnung sowie der Kompensation von systematischen
Fehlern dienen. Die hinsichtlich Absorption und/oder
Laserfestigkeit zu untersuchende Schicht 4 kann mit Hilfe von
bekannten Beschichtungsverfahren, wie z. B. Aufdampfen oder
Sputtern unter Einhaltung der für die jeweilige schichtbildende
Substanz bzw. für die Schichteigenschaften erforderlichen Depositionsbedingungen
hergestellt werden.
Durch die in Fig. 2 dargestellte Elektrodenanordnung wird beim
Anlegen oszillierender Spannungen mit Richtwerten von einigen
Volt erreicht, daß das Quarzkristallplättchen 5 aufgrund des
piezoelektrischen Effektes in eine Dicken-Scherschwingung mit
der durch die Geometrie bestimmten Frequenz versetzt wird. Der
Temperaturgang dieser Frequenz hat in dem sogenannten AT-
Schnitt eine Nullstelle, so daß die Frequenz des Quarzes f(T)=
f₀ (1+αT) praktisch nicht mehr von der Temperatur abhängt,
was für reine Laserfestigkeitsmessungen von Interesse ist. Für
die bei Absorptionsmessungen erforderliche Temperaturabhängigkeit
der Frequenz ist dagegen der HT-Schnitt vorteilhaft, da er
einen maximalen linearen Temperaturkoeffizienten α von rund
+90 · 10-6 K-1 liefert, was einer Frequenzänderung von 0,001%
pro Kelvin im Anwendungsintervall von 10 . . . 770 K entspricht.
Kommt es nun aufgrund der Bestrahlung der Schicht 4 durch intensive
Laserstrahlung (cw oder Impuls) infolge von Absorptionsprozessen
zu einer Temperaturänderung δT′ in der Schicht
4, so kommt es auch im Quarzkristallplättchen 5 durch Wärmetransfer
zu einer Temperaturänderung δT, die mit einer hohen
Präzision und Stabilität durch elektronische Einheiten als Frequenzänderung
δf=f₀(1+αδT) nachgewiesen werden kann. Bei
entsprechender Kalibrierung des Schwingquarz-Sensorelementes
beispielsweise mit amtlich geeichten Platinwiderständen, können
auch die entsprechenden Temperaturen mit einer hohen Genauigkeit
festgestellt werden. Die Eigenabsorption des Schwingquarzes
ist im allgemeinen wesentlich niedriger als die Schichtabsorption.
Durch entsprechende Vorversuche kann ihr Beitrag ermittelt
und entsprechend berücksichtigt werden.
Setzen bei sehr intensiver Laserbestrahlung Laserzerstörungen
ein, so entstehen in der Regel abrupte mechanische Veränderungen
(Risse, Krater) in der Schicht 4, deren Bildung mit
Schallereignissen verbunden ist. Damit können diese Zerstörungsprozesse
als abrupte Änderungen im Signalverhalten auch
selektiv zum absorptionsbedingten Signal ermittelt werden. Bei
Verwendung von temperaturunabhängigen Schwingquarzen ist auch
eine ausschließliche Beobachtung des mechanischen Verhaltens
der Schicht 4 als Indikator für Zerstörungsprozesse möglich.
Mit der erfindungsgemäßen Anorndung gelingt es auf eine experimentell
und methodisch einfache Art und Weise, die Absorption
und/oder die Laserfestigkeit von optischen, vorzugsweise dielektrischen
Schichten und Schichtsystemen mit einem einheitlichen,
empfindlichen und stabilen Nachweisverfahren ggf. auch
selektiv zu ermitteln. Speziell durch die Verwendung von
Schwingquarz-Sensorelementen zum Nachweis von Absorption und/
oder irreversibler Veränderung infolge intensiver Laserbestrahlung
wird es möglich, einfach aufgebaute Anordnungen zu realisieren,
die hohen Justieraufwand vermeiden und eine einfache
Signalinterpretation gestatten. Durch die Anwendbarkeit verschiedener
Typen von Schwingquarz-Sensorelementen sind Untersuchungen
in sehr breiten Frequenzbereichen möglich.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 Quarzkristallstab
2 Schwingungsknotenpunkt
3 Elektroden
4 Schicht
5 Quarzkristallplättchen
6 speziell gestaltete Elektrode
2 Schwingungsknotenpunkt
3 Elektroden
4 Schicht
5 Quarzkristallplättchen
6 speziell gestaltete Elektrode
Claims (4)
1. Anordnung zur Bestimmung der Absorption und der Laserfestigkeit
von optischen Schichten bzw. Schichtsystemen mittels
Laserlicht und Sensoren, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor ein aus kristallinem Quarz und Metallschichtelektroden
bestehendes Schwingquarz-Sensorelement ist, daß
die zu prüfende Schicht bzw. das Schichtsystem auf dem
Schwingquarz-Sensorelement angeordnet ist und beide bezüglich
des Laserlichtes mindestens teiltransparent sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwingquarz-Sensorelement ein Biegeschwinger ist
und die zu prüfende Schicht auf einer elektrodenfreien Seite
angeordnet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwingquarz-Sensorelement ein Dickenschwinger ist
und die auf zwei gegenüberliegenden Seiten angeordneten
Metallschichtelektroden so zueinander positioniert sind, daß
kongruente elektrodenfreie Bereiche vorhanden sind, die ein
Fenster für das Laserlicht bilden und in denen die zu
prüfende Schicht eingebracht ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrodenfreien Bereiche ein Lochstruktur
aufweisen.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
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