DE4107046A1 - Verfahren und vorrichtung zum verwerten von organischen abfaellen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum verwerten von organischen abfaellenInfo
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Description
In den Patentanmeldungen P 40 17 089.24, P 40 38 897.2, P 40 38 894.4 sind Verfahren be
schrieben worden, in denen Kunststoffabfälle durch Aufschmelzen und Vergasen in Kesseln oder
Extrudern in Stoffe umgewandelt werden, die zur Erzeugung von Synthesegas, Reduktionsgas,
als Brennstoff oder dergleichen verwendet werden. Es ist auch möglich Wachse zu erzeugen und
diese dementsprechend weiterzuverwenden.
Bei diesen Verfahren und Vorrichtungen ist davon ausgegangen worden, daß es sich um größere
Mengen von Abfällen handelt und daß diese Stoffe in Anlagen der chemischen oder metallurgi
schen Industrie weiterverwendet werden.
Es gibt jedoch viele Fälle, wo der Anfall derartiger organischer Abfälle, vorzugsweise Kunststoff
abfälle, klein oder ihr Transport in große zentrale Anlagen unwirtschaftlich ist. Häufig werden bis
her solche Abfälle irgendwo unsachgemäß deponiert oder gar weggeworfen und damit die Natur
auf lange Zeit verschandelt, da sie unter den üblichen Umweltbedingungen nur sehr langsam
zerfallen.
Hier nun soll das neuartige Verfahren dadurch Abhilfe schaffen, daß Verfahren und Vorrichtungen
vorgeschlagen werden, mit denen sich auch kleine Mengen an organischen Abfällen, insbeson
dere Kunststoffabfälle, sinnvoll und ökonomisch verwerten lassen.
Das Verfahren besteht im wesentlichen aus folgenden Schritten:
Die Abfälle werden auf unter 100, vorzugsweise unter 50 mm, zerkleinert. Anschließend werden die Abfälle nach einem bekannten Schwerkraft-Trennverfahren, das kann Trennung mit Wind, in ruhendem oder strömendem Wasser oder dgl. sein, in Fraktionen unter schiedlichen spezifischen Gewichts aufgeteilt.
Die Abfälle werden auf unter 100, vorzugsweise unter 50 mm, zerkleinert. Anschließend werden die Abfälle nach einem bekannten Schwerkraft-Trennverfahren, das kann Trennung mit Wind, in ruhendem oder strömendem Wasser oder dgl. sein, in Fraktionen unter schiedlichen spezifischen Gewichts aufgeteilt.
Je nach Zusammensetzung der Abfälle können mehrere verschiedene Fraktionen gewonnen wer
den; solche die enthalten:
Metalle, Glas, Steine,
PVC, PTFE, gefüllte Kunststoffe und andere Kunststoffe mit spezifischen Gewichten
von über 1 g/cm3,
ungefüllte Polyolefine.
Metalle, Glas, Steine,
PVC, PTFE, gefüllte Kunststoffe und andere Kunststoffe mit spezifischen Gewichten
von über 1 g/cm3,
ungefüllte Polyolefine.
In dieser Aufstellung nimmt das spezifische Gewicht von den Metallen zu den Polyolefinen ab.
Eine Trennung von halogenhaltigen Kunststoffen, wie PVC, von den anderen Kunststoffen ist vor
allem dann notwendig, wenn eine problemlose direkte Verbrennung in einer Verbrennungsanlage
oder einer Wärmekraftanlage, z. B. einem Verbrennungsmotor oder einer Gasturbine angestrebt
wird.
Das Verfahren wird nun weiterhin anhand der Verwendung von Extrudern beschrieben, es sind je
doch auch andere geeignete Vorrichtungen, wie Schmelzkessel möglich.
Die organischen Fraktionen, vorzugsweise bestehend aus Kunststoffen, werden einem oder meh
reren Exrudern, die parallel oder hintereinander geschaltet sein können, zugeführt. Dabei
können, soweit die Kunststoffe Halogene, in erster Linie Chlor, wie z. B. bei PVC, enthalten, diese
bei verhältnismäßig niedriger Temperatur von ca. 300 Grad in kurzen Verweilzeiten in einer der
ersten Stufen der Extrusionsanlage abgespalten werden. Die Kunststoffabfälle werden dann auf
höhere Temperaturen von ca. 350 bis 550 Grad erhitzt und dabei unter der Einwirkung der
Wärme, eventueller Scherung, eventuell zugeführter Luft oder Wasser bzw. Wasserdampf und
eventuell beigemischter oder injizierter Metalloxyde oder anderer, katalytisch die Spaltung der
Kunststoffmoleküle beschleunigender Stoffe, in niedermolekulare Moleküle gespalten und hier
durch verflüssigt oder vergast. Es ist auch möglich, in bekannter Weise die Schmelze in dem oder
den Extrudern zu filtern, um feinpulverige Mineralzusätze oder ungeschmolzene Anteile
auszusondern.
Je nach Zusammensetzung und Konsistenz dieser so aus dem oder den Extrudern schließlich
austretenden Molekülbruchstücke können diese nun verbrannt oder, wenn sie ausreichend sauber
sind, einer Wärmekraftmaschine z. B. einem Verbrennungsmotor oder einer Gasturbine zugeführt
werden. Soweit sie sich bei Raumtemperatur verfestigen, können sie so belassen oder
aufgeschäumt in zerteilter Form, allein oder gemischt mit anderen Stoffen, wie z. B. Holz oder
Stroh, in loser granulat- oder pulverförmiger Form oder gepreßt als Brikett oder einer anderen
Gestalt abtransportiert und/oder direkt verwendet werden.
Die bei der Verbrennung entstehende Wärme wird zu Heizzwecken, zur Dampferzeugung oder
auch für andere Zwecke genutzt.
Enthalten die Produkte Schadstoffe, die beim Verbrennen frei werden, dann wird eine Gasreini
gung vorgesehen. Vorzugsweise wird hierzu eine Gaswäsche herangezogen, die mit Alkali-
und/oder Erdalkaliverbindungen arbeitet. Stehen nur Erdalkalien zu Verfügung, dann werden
diese direkt in die heißen Verbrennungsgase oder bereits vorher zur Abspaltung des CO2 zuge
geben. Dadurch wird gleichzeitig auch die Anlage, insbesondere ein eventuell vorhandener Ab
hitzekessel vor Korrosion geschützt. Die in einer eventuellen ersten Extruderstufe abgespaltenen
Halogene werden abgesaugt und ebenfalls der Rauchgasreinigung zu ihrer Neutralisation zuge
geben. In Gegenden, wo Alkali und Erdalkali enthaltende Abwässer problemlos in Gewässer ein
geleitet werden können, wie in Brackwässer oder in das Meer, braucht keine weitere Aufbereitung
des Waschwassers zu erfolgen.
In Fig. 1 wird ein Stammbaum des Verfahrensablaufes mit seinen möglichen, vorangehend be
schriebenen Varianten vorgestellt.
Claims (23)
1. Verfahren zur Verwertung von organischen Abfällen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle
zerkleinert, von mitgeführtem Glas, Steinen, Metallen, und dergleichen weitgehend befreit, einer
die Makromoleküle abbauenden Behandlung bei höheren Temperaturen, gegebenenfalls
zusätzlichem Druck und Scherung unterzogen und anschließend als Wert- oder Brennstoffe in
unterschiedlichster Form weiterverwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung auf unter 100 mm
große Stücke erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Trennung der Abfälle in ver
schiedene Fraktionen mit Hilfe von Schwerkraftverfahren erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Schwerkrafttrennung Wind
oder Wasser verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennung in die Fraktionen
Nichtkunststoffe, Kunststoffe mit spezifischen Gewichten über 1 g/cm3 und solche unter 1 g/cm3
erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fraktionen getrennten Be
handlungen zugeführt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß in einer der ersten Stufen der
Wärmebehandlung Schadgase abgespalten, abgesaugt und einer Naßwäsche zur Abscheidung
zugeführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Füllstoffe und/oder Treibgas
eingearbeitet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Verflüssigungs- oder
Vergasungsstufe anfallenden Produkte einer Verbrennung zugeführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Verflüssigungs-
oder Vergasungsstufe anfallenden Produkte zur Krafterzeugung verwendet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Verflüssigungsstufe
anfallenden Produkte durch Abkühlung verfestigen und in zerteilter Form, alleine oder mit anderen
Stoffen gemischt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Verbrennung anfallende
Wärme genutzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Reinigung der aus dem Ex
truder austretenden Spaltgase oder der Abgase eine Gasreinigung genutzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13 dadurch gekennzeichnet, daß für die Gasreinigung eine Wasch
anlage mit einer wässerigen Lösung von Alkali- und/oder Erdalkaliverbindungen verwendet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1.-14, dadurch gekennzeichnet, daß Erdalkalikarbonate den heißen
Verbrennungsgasen zur Zersetzung der Carbonate zugegeben werden.
16. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der im Wärmetauscher anfallende
Staub in den Rauchgaswäscher eingebracht wird.
17. Vorrichtung zur Durchführung des in Anspruch 1 bis 16 beschriebenen Verfahrens, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung aus einer Zerkleinerungs-, einer Schwerkraft-Aufbereitungs
anlage, einem oder mehreren parallel oder seriell arbeitenden Extrudern, eventuell einer Verbren
nungasanlage, für die verflüssigten oder vergasten Produkte, die aus dem/den Extrudern austre
ten, eventuell einem Wärmetauscher und möglicherweise einer Gasreinigungsanlage besteht.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der Verbrennungsan
lage eine Wärmekraftmaschine eingesetzt wird.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 dadurch gekennzeichnet, daß sie dazu geeignet ist, organische
Stoffe, wie Holz, Stroh, Textilien, Papier in die Schmelze einzumischen.
20. Vorrichtung zur Durchführung des in Anspruch 1 bis 16 beschriebenen Verfahrens, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Verwertung des im Abhitzekessel erzeugten Dampfes eine Wärmekraft
maschine benutzt wird.
21. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrichtung ein Separator
zur Abtrennung wertvoller Gase zugeschaltet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit Sensoren den
Zustand der End- oder Zwischenprodukte überwacht und danach die Kunststoffaufgabe geregelt
oder gesteuert wird.
23. Vorrichtung nach Anspruch 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß sie geeignet ist, solche
Stoffe in das durchgesetzte Produkt zu injizieren und einzumischen, die den Abbau der Moleküle
beschleunigen, wie Luft, Wasser und/oder Katalysatoren, wie Metalle und ihre Oxyde, o.a.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4107046A DE4107046A1 (de) | 1991-03-06 | 1991-03-06 | Verfahren und vorrichtung zum verwerten von organischen abfaellen |
JP91509729A JPH05507749A (ja) | 1990-05-26 | 1991-05-23 | 有機廃棄物を活用する方法およびこの方法を実施する為の装置 |
AT91909963T ATE131519T1 (de) | 1990-05-26 | 1991-05-23 | Verfahren zur verwertung von organischen abfällen und vorrichtung zur durchführung des verfahrens |
CA002083601A CA2083601A1 (en) | 1990-05-26 | 1991-05-23 | Process and device for utilizing organic wastes |
PCT/EP1991/000959 WO1991018960A1 (de) | 1990-05-26 | 1991-05-23 | Verfahren zur verwertung von organischen abfällen und vorrichtung zur durchführung des verfahrens |
EP91909963A EP0531371B1 (de) | 1990-05-26 | 1991-05-23 | Verfahren zur verwertung von organischen abfällen und vorrichtung zur durchführung des verfahrens |
DE59107086T DE59107086D1 (de) | 1990-05-26 | 1991-05-23 | Verfahren zur verwertung von organischen abfällen und vorrichtung zur durchführung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4107046A DE4107046A1 (de) | 1991-03-06 | 1991-03-06 | Verfahren und vorrichtung zum verwerten von organischen abfaellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4107046A1 true DE4107046A1 (de) | 1992-09-10 |
Family
ID=6426542
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4107046A Withdrawn DE4107046A1 (de) | 1990-05-26 | 1991-03-06 | Verfahren und vorrichtung zum verwerten von organischen abfaellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4107046A1 (de) |
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- 1991-03-06 DE DE4107046A patent/DE4107046A1/de not_active Withdrawn
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