DE4106112A1 - Vorrichtung zum eindicken von fluessigkeiten, insbesondere natursaeften - Google Patents
Vorrichtung zum eindicken von fluessigkeiten, insbesondere natursaeftenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Eindicken von
Flüssigkeiten mit Feststoffanteilen, insbesondere von Na
tursäften, mit einem die Flüssigkeit aufnehmenden Behälter
mit Brüdenabzug und einem Heizkörper, der innerhalb der
im Behälter eingestellten Flüssigkeitssäule angeordnet ist.
Zum Eindicken von Flüssigkeit mit Feststoffanteilen wer
den Verdampfer mit stationärem Heizkörper oder auch Um
laufverdampfer eingesetzt. Letztere zeichnen sich durch
eine größere Verdampferleistung aus, versagen jedoch bei
viskosen Produkten bzw. bei stärkerer Feststoffkonzentra
tion in der Flüssigkeit. Herkömmliche Dünnschichtverdamp
fer mit fest stehenden Verdampfungsflächen weisen eine
zu geringe Verdampfungsleistung auf, während solche mit
rotierenden Verdampferflächen mit sehr dünnen Flüssig
keitsfilmen arbeiten, die sich bei größeren Feststoffteil
chen nicht mehr einhalten lassen. Die Teilchen fließen
nicht mit, der Film reißt auf und es kommt zu lokalen
Überhitzungen, die wiederum zu Anbackungen und Verkru
stungen führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung des eingangs genannten Aufbaus so auszubilden, daß
eine hohe Verdampfungsleistung erzielt wird und ein Ein
dicken der Flüssigkeit bis zu relativ hohem Feststoff
anteil möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Heizkörper als im Behälter umlaufender Rotor ausge
bildet und aus mehreren im wesentlichen parallelen, mit
geringem axialem Abstand angeordneten, sich von der Rotor
achse nach außen erstreckenden Platten gebildet ist, wo
bei jeder zweite Raum zwischen benachbarten Platten einen
gegenüber der Flüssigkeit abgeschlossenen Heizraum bildet,
während die jeweils dazwischen liegenden Räume nahe der
Rotorachse und an ihrem Umfang zum Behälterinnenraum offen
sind.
Zwischen den mit geringem axialen Abstand angeordneten
Platten werden rotationssymmetrische Spalte gebildet,
die abwechselnd als Heizraum und als Verdampfungsraum
dienen, in dem die zwischen den Heizräumen befindlichen
Räume nahe der Rotorachse und außen zu der im Behälter
vorhandenen Flüssigkeit offen sind. Durch den Umlauf des
Rotors wird die Flüssigkeit zwischen den Platten nach
außen zentrifugal beschleunigt, also ständig von innen
her "angesaugt" und nach außen transportiert. Aufgrund
des geringen Abstandes zwischen den benachbarten Heiz
flächen, die einen Verdampfungsraum begrenzen, werden
auf die Flüssigkeit hohe Strömungskräfte wirksam, die
in Verbindung mit einer entsprechend hohen Geschwindig
keit für eine ständige Reinigung des Raums sorgen, so
daß sich Feststoffpartikel nicht an den Heizflächen fest
setzen können. Der Rotor wirkt dabei nicht nur als bloßer
Heizkörper, sondern zugleich als Pumpe, wobei die Frik
tion zwischen der Flüssigkeit und den die Heizräume be
grenzenden Platten deren Reinhaltung besorgt. Der Wärme
träger kann in den Heizräumen so geführt sein, daß er
gleichfalls aufgrund der Zentrifugalkräfte von innen
nach außen transportiert wird.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen,
daß der Rotor ein einen Wärmeträgerraum bildendes Unterteil
aufweist, das in seinem Zentrum und an seinem Umfang die
stapelförmig zusammengefügten Platten trägt.
Die vorliegende Ausführungen zeigen sich vor allem durch
einfache und konstruktiven Aufbau auf, in dem für den
Rotor eine selbsttragende Bauweise gebildet ist. Über
das Unterteil wird der Wärmeträger für die Heizräume zu
geführt. Beispielsweise kann das Unterteil über eine hoh
le Antriebswelle des Rotors an einen Wärmeträgerkreislauf
angeschlossen sein.
Eine einfache Bauweise ergibt sich dann, wenn die Plat
ten nahe der Rotorachse und nahe ihrem Umfang über mehrere
symmetrisch verteilte Schraubbolzen mit Distanzstücken
miteinander und mit dem Unterteil verbunden sind.
Auf diese Weise läßt sich der Rotor an den jeweiligen
Bedarfsfall (Behältervolumen, Verdampfungsleistung etc.)
problemlos anpassen, indem eine entsprechend große Anzahl
von Platten stapelartig zusammengesetzt und über die
Schraubbolzen miteinander verspannt werden.
Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform zeichnet sich
dadurch aus, daß die Heizräume nahe der Rotorachse über
wenigstens einem achsparallelen hohlen Bolzen mit dem Wär
meträgerraum im Unterteil und am Umfang mit wenigstens ei
nem weiteren achsparallelen, in das Unterteil mündenden
hohlen Bolzen in Verbindung stehen. Zweckmäßigerweise
bilden sämtliche Schraubbolzen die hohlen Bolzen zur Zu
führung bzw. Ableitung des Wärmeträgers.
Handelt es sich um einen dampfförmigen Wärmeträger, so
fällt an den außen angeordneten Bolzen das Kondensat an,
das aufgrund des umlaufenden Rotors sich außen sammelt
und dort von einem Schälrohr abgenommen werden kann.
Um ein Mitdrehen der Flüssigkeit im Behälter aufgrund
des Umlaufs des Rotors zu vermeiden, ist vorgesehen, daß
in dem Behälter oberhalb des Rotors und unterhalb des
Flüssigkeitsspiegels strömungsbrechende Einbauten ange
ordnet sind.
Bei diesem Einbau kann es sich um kreuzweise innerhalb des
Behälters angeordnete Platten, Leisten oder dergleichen
handeln.
Die die Heizräume und die Verdampfungsräume begrenzenden
Platten können bezüglich dar Rotorachse in Radialebenen
angeordnet sein. Auf diese Weise ergibt sich eine beson
ders flache Bauweise. Stattdessen kann aber auch vorge
sehen sein, daß die Platten zumindest auf einem Teil ih
rer radialen Erstreckung kegelförmig nach außen ansteigen.
Hierdurch lassen sich bei gleicher radialer Ausdehnung
die Strömungswege in den Verdampfungsräumen verlängern
und die wirksamen Scherkräfte weiterhin erhöhen. Dies
läßt sich stattdessen oder mit zusätzlicher Wirkung da
durch erreichen, daß die Platten zumindest auf einem Teil
ihrer radialen Erstreckung als Wellplatten ausgebildet sind.
Nachstehend ist die Erfindung anhand von zwei in den
Zeichnungen wiedergegebenen Ausführungsbeispielen be
schrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt der Vorrich
tung;
Fig. 2 einen Axialschnitt einer ande
ren Ausführungsform des Rotors
gemäß Schnittlinie II-II in
Fig. 3; und
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Rotor
gemäß Fig. 2.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 1 weist einen Behälter 1 auf,
der aus einem Unterteil 2 und einem mit diesem über Flan
sche 3 lösbar verbundenen Oberteil 4 besteht. Der Behäl
ter ist bis zu dem mit 5 bezeichneten Niveau mit der ein
zudickenden Flüssigkeit gefüllt. Er weist einen Konzen
trat-Abzug 6 und einen Brüdenabzug 7 mit vorgeschaltetem
Tropfenabschneider 8 auf. Das flüssige Ausgangsprodukt
wird über die Speiseleitung 9 in den Behälter 1 aufgege
ben.
Innerhalb das Behälters 1 und unterhalb des Flüssigkeits
spiegels 5 ist ein Rotor 10 angeordnet, der den Heizkör
per bildet. Der Rotor 10 ist mit einer Hohlwelle 11 ver
bunden, die von einem außerhalb des Behälters angeordne
ten Motor 12 getrieben wird und gegenüber dem stationären
Unterteil 2 des Behälters 1 über Gleitringdichtungen ab
gedichtet ist. An die Hohlwelle 11 ist über eine Gleit
ringdichtung oder dergleichen ein Rohrstutzen 13 ange
schlossen, über den der Wärmeträger für den Heizkörper,
z. B. Heizdampf, zugeführt wird, wie dies mit den Rich
tungspfeilen angedeutet ist.
Der Rotor 10 weist ein Unterteil 14 mit einem sich von
der Hohlwelle 11 konisch nach außen erweiternden Rotor
mantel 15 auf, der an seinem oberen Ende bei 16 flansch
artig nach innen eingezogen ist. Das Unterteil 15 mit dem
nach innen eingezogenen Flansch 16 bildet den Träger für
den eigentlichen Heizkörper, der aus einer Vielzahl von
mit geringem axialen Abstand voneinander angeordneten,
parallelen Platten gebildet ist. Benachbarte Platten 17,
18 bilden jeweils einen gegenüber dem Behälter-Innenraum
bzw. der darin befindlichen Flüssigkeit abgeschlossenen
Heizraum 19, während die jeweils dazwischen liegenden
Räume 20 sowohl im Bereich des Zentrums bei 21 als auch
am Umfang zur Flüssigkeit hin offen sind. Beim gezeigten
Ausführungsbeispiel sind die Platten 17, 18 auf einem Teil
ihrer radialen Erstreckung als Kegelflächen ausgebildet.
Im übrigen sind sie durch eine Mehrzahl von Schraubbolzen
24, 25 mit Distanzstücken 26, 27 miteinander und mit dem
Flansch 16 des Unterteils 15 bzw. einem mittig angeordne
ten Boden 23 verbunden und auf Abstand gehalten. Die innen
liegenden Schraubbolzen 24 und die außen liegenden Schraub
bolzen 25 sind hohl ausgebildet und mit ihrer Bohrung zum
Unterteil 14 hin offen. Ferner weisen die hohlen Schraub
bolzen 24, 25 und die Distanzstücke 26, 27 Querbohrungen
28, 29 auf, über die eine Verbindung zu den Heizräumen 19
hergestellt ist.
Unterhalb das Tragflanschs 16 des Unterteils 15 ist ei
ne Sammelrinne 30 für das Kondensat im Falle der Verwen
dung eines dampfförmigen Wärmeträgers ausgebildet, in
die ein Schöpfrohr 31 eingreift, das in das Zentrum des
Rotors geführt und dort als zentrales Ableitungsrohr 32
durch die hohle Antriebswelle 11 nach außen geführt ist.
Das Ableitungsrohr 32 greift mit seinem im Unterteil be
findlichen oberen Ende in ein Stützlager 33 ein, um ein
Vibrieren das Ableitungsrohrs zu verhindern.
Oberhalb des Rotors 10 und noch unterhalb des Flüssig
keitsspiegels 5 sind in dem Behälter 1 strömungsbrechen
de Einbauten 34, z. B. in Form eines Plattenkreuzes oder
dergleichen eingesetzt.
Bei Umlauf des Rotors 10 wird die Flüssigkeit in dem
axial offenen Zentrum 35 angesaugt und tritt bei 21 in
die Räume 20 zwischen den Heizräumen 19 ein, wird dort
zentrifugal nach außen beschleunigt und tritt bei 22 wieder
in den Behälter aus. Auf dieser Strecke, insbesondere
beim Austritt wird ein Teil der Flüssigkeit verdampft, so
daß mit zunehmender Betriebsdauer der Behälterinhalt ein
gedickt wird. Eine weitere Verdampfung findet durch Wärme
austausch am Rotormantel 15 des Unterteils 14 statt. Trotz
der in der Flüssigkeit enthaltenen Feststoffanteile, z. B.
der Pulpe bei Gemüse- und Obstsäften, kommt es aufgrund
der hohen Strömungsgeschwindigkeit und der erheblichen
Scherkräfte in den Räumen 20 nicht zu Verstopfungen bzw.
zu Anbackungen, Verkrustungen oder dergleichen an den
Heizflächen der Heizräume 19. Der über den Stutzen 13 und
die hohle Antriebswelle 11 zugeführte Wärmeträger tritt
über die hohlen Schraubbolzen 24 nahe der Rotorachse in
die Heizräume 19 ein, durchströmt die Heizräume und ge
langt über die Austrittsöffnungen 29 in die hohlen Schraub
bolzen 25, um von dort wieder in das Unterteil 14 zurück
zuströmen. Dabei anfallendes Kondensat wird nach außen
getrieben und mit dem Schälrohr 31 aus dem Unterteil 14
weggeführt. Der abgedampfte Flüssigkeitsverlust beim Ein
dicken kann über die Speiseleitung 9 stets bis zum Flüs
sigkeitsniveau 5 kompensiert werden, bis die gewünschte
Konzentration erreicht ist. Das Konzentrat wird dann über
den Stutzen 6 abgepumpt. Die Vorrichtung gemäß Fig. 1
arbeitet absatzweise. Eine kontinuierliche Arbeitsweise
ist jedoch möglich.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 und 3 unterscheidet
sich von der gemäß Fig. 1 im wesentlichen nur dadurch,
daß die Platten 17, 18 in Radialebenen angeordnet sind,
so daß sich auch die Heizräume 19 und die dazwischen lie
genden Verdampfungsräume 20 im wesentlichen radial er
strecken. Dadurch ergibt sich eine geringere Bauhöhe.
Für den Betrieb der Vorrichtung wird die Drehzahl - ge
gebenenfalls in Abhängigkeit vom Eindickungsgrad - vor
zugsweise so gewählt, daß das in den Räumen 20 vom Dreh
zentrum nach außen strömende Produkt aufgrund der star
ken Strömung und der Friktionskräfte schwach überhitzt
wird und dabei nicht verdampft, sondern der Verdampfungs
prozeß erst beim Austritt bei 22 stattfindet. Die ent
spannte Flüssigkeit wird dann wieder in das Rotorzentrum
eingesaugt.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Eindicken von Flüssigkeiten mit
Feststoffanteilen, insbesondere von Natursäften,
mit einem die Flüssigkeit aufnehmenden Behälter
mit Brüdenabzug und einem Heizkörper, der inner
halb der im Behälter eingestellten Flüssigkeits
säule angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
der Heizkörper als im Behälter (1) umlaufender
Rotor (10) ausgebildet und aus mehreren im wesent
lichen parallelen, mit geringem axialem Abstand
angeordneten, sich von der Rotorachse nach außen
erstreckenden Platten (17, 18) gebildet ist, wo
bei jeder zweite Raum (19) zwischen benachbarten
Platten einen gegenüber der Flüssigkeit abge
schlossenen Heizraum bildet, während die jeweils
dazwischen liegenden Räume (20) nahe der Rotor
achse und an ihrem Umfang zum Behälterinnenraum
offen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Rotor (10) ein einen Wärmeträgerraum
bildendes Unterteil (14) aufweist, das in seinem
Zentrum und an seinem Umfang die stapelförmig zu
sammengefügten Platten (17, 18) trägt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Unterteil (14) über eine hohle
Antriebswelle (11) des Rotors (10) an einem Wärme
trägerkreislauf angeschlossen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Platten (17, 18)
nahe der Rotorachse und nahe ihrem Umfang über
mehrere symmetrisch verteilte Schraubbolzen (24,
25) mit Distanzstücken miteinander und mit dem
Unterteil (14) verbunden sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Heizräume (19) nahe
der Rotorachse über wenigstens einem achsparallelen
hohlen Bolzen (24) mit dem Wärmeträgerraum im Un
terteil (14) und am Umfang mit wenigstens einem
weiteren achsparallelen, in das Unterteil münden
den hohlen Bolzen (25) in Verbindung stehen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Schraubbolzen (24,
25) die hohlen Bolzen zur Verbindung der Heizräume
mit dem Wärmeträgerraum im Unterteil (14) bilden.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß in dem Behälter (1) ober
halb des Rotors (10) und unterhalb des Flüssigkeits
spiegels (5) strömungsbrechende Einbauten (34) an
geordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Platten (17, 18) be
züglich der Rotorachse in Radialebenen angeordnet
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Platten (17, 18) zu
mindest auf einem Teil ihrer radialen Erstreckung
kegelförmig nach außen ansteigen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Platten (17, 18) zu
mindest auf einem Teil ihrer radialen Erstreckung
als Wellplatten ausgebildet sind.
Priority Applications (4)
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