DE4037006A1 - Vorrichtung zum reinigen einer druckwalze eines streckwerkes - Google Patents
Vorrichtung zum reinigen einer druckwalze eines streckwerkesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen der Um
fangsfläche einer Druckwalze eines Lieferwalzenpaares eines
Streckwerkes einer Spinnmaschine, mit einer der Umfangsfläche
der Druckwalze zugeordneten Absaugeinrichtung.
Bei einer bekannten Vorrichtung der eingangs genannten Art
(DE-OS 15 10 603) soll die Absaugeinrichtung dafür sorgen, daß wäh
rend des normalen Spinnbetriebs die Druckwalze des Lieferwal
zenpaares kontinuierlich gereinigt wird, und daß nach einem Fa
denbruch an dem Lieferwalzenpaar eine Wickelbildung verhindert
wird. Insbesondere für den letzteren Zweck ist ein relativ
starker Unterdruck notwendig, so daß diese Vorrichtung einen
relativ hohen Energiebedarf besitzt.
Es ist auch bekannt (DE 39 24 568 A1), an einem entlang einer
Spinnmaschine verfahrbaren Wartungswagen eine Saugdüse anzu
bringen, welche während eines Wartungsvorgangs einem Bereich
zwischen einem Lieferwalzenpaar eines Streckwerkes und einem
nachfolgenden Drallelement zugestellt wird und diesen Bereich
reinigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß nur ein verringerter
Energiebedarf erforderlich ist, ohne daß die Funktionsfähigkeit
eingeschränkt wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß Mittel zum Verstärken
der Reinigungswirkung während eines Wiederanlaufens des Streck
werkes nach einem Stillstand vorgesehen sind.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß während des nor
malen Spinnbetriebs nur relativ geringe Reinigungskräfte, ins
besondere Saugkräfte, notwendig sind, um die Druckwalze sauber
zu halten. Die erhöhte Reinigungswirkung wird nur dann vorgese
hen, wenn sie tatsächlich benötigt wird, nämlich bei dem Wie
deranlaufen des Streckwerkes nach einem Stillstand. Dadurch ist
es möglich, den Energieverbrauch deutlich zu vermindern, da nur
die tatsächlich notwendige Energie aufgebracht zu werden braucht.
Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung wird vorge
sehen, daß die Absaugeinrichtung während des Wiederanlaufens
des Streckwerkes mit einem verstärkten Unterdruck betreibbar
ist. In weiterer Ausgestaltung wird dabei vorgesehen, daß der
Druckwalze des Lieferwalzenpaares zwei Saugdüsen zugeordnet
sind, von denen eine mit dem stärkeren Unterdruck betreibbar
ist. Dadurch ergibt sich eine vereinfachte Schaltung, bei der
auf Drosselventile o. dgl. verzichtet werden kann.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
die mit stärkerem Unterdruck betreibbare Saugdüse der Druckwal
ze zustellbar gehalten ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft,
wenn die zustellbare Saugdüse in einem entlang der Spinnmaschi
ne verfahrbaren Wartungswagen angeordnet ist. Diese Saugdüse
wird dann zur Erhöhung der Reinigungswirkung während eines An
spinnvorganges der Druckwalze des Streckwerkes der betreffenden
Spinnstelle zugestellt.
Die Erfindung ist besonders vorteilhaft bei Spinnmaschinen ein
setzbar, bei welchen die Streckwerke bei Auftreten eines Faden
bruches stillgesetzt werden. Mit derartigen Streckwerken ist
beispielsweise die von der Spindelfabrik Süssen hergestellte Um
windespinnmaschine "Parafil 2000" ausgestattet, bei welcher bei
einem Fadenbruch ein Belastungsträger mit den Druckwalzen von
den Unterzylindern abgeschwenkt wird. Ebenso sind Spinnmaschi
nen bekannt, bei denen für jede Spinnstelle autonome Streckwer
ke vorgesehen sind, die individuell stillsetzbar sind. Es hat
sich gezeigt, daß in derartigen Fällen die Bezüge der Druckwal
zen relativ rasch von ihrer Betriebstemperatur auf die Umge
bungstemperatur absinken. Dabei tritt dann das Phänomen auf,
daß die kälteren Bezüge eine größere Haftwirkung bezüglich der
Fasern aufweisen, so daß die Gefahr von Wickelbildungen nach
dem Anlaufen in diesen Fällen in erhöhtem Maße besteht.
Um insbesondere bei nach einem Fadenbruch stillsetzbaren
Streckwerken die Gefahr von Wickelbildungen von vornherein zu
reduzieren und damit die benötigte Reinigungswirkung geringer
zu halten, sind in Ausgestaltung der Erfindung ein- und aus
schaltbare Mittel zum Erwärmen der Druckwalze vorgesehen. Da
durch ist es möglich, die Druckwalze so zu erwärmen, daß die
betriebsmäßigen Haftungskräfte vorhanden sind, so daß dann auch
die betriebsmäßigen Reinigungswirkungen ausreichen. In zweck
mäßiger Ausgestaltung der Erfindung wird dabei vorgesehen, daß
die Mittel zum Erwärmen der Druckwalze in einem entlang der
Spinnmaschine verfahrbaren Wartungswagen angeordnet sind. Da
dieser Wartungswagen in der Regel den Anspinnvorgang durch
führt, genügt es dann, die Mittel zum Erwärmen nur einmal vor
zusehen. Bei einer einfachen Ausführungsform der Erfindung ist
als Mittel zum Erwärmen wenigstens eine aufgeheizte Luft o. dgl.
ausblasende Düse vorgesehen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsform und den Unteransprüchen.
Die Zeichnung zeigt einen teilweise geschnittenen Ausschnitt
aus einem Streckwerk einer Spinnmaschine in schematischer Dar
stellung mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In der Zeichnung ist ein Lieferwalzenpaar (2) und ein vorausge
hendes Walzenpaar (3) eines Streckwerkes (1) einer Spinnmaschi
ne dargestellt, die eine Vielzahl von Spinnstellen mit einer
entsprechenden Anzahl von Streckwerken (1) aufweist. Das Lie
ferwalzenpaar (2) besitzt eine angetriebene Unterwalze (4), die
als ein in Maschinenlängsrichtung durchlaufender, im Headstock
angetriebener Unterzylinder oder als ein einzeln angetriebener
Walzenstummel ausgebildet sein kann. Gegen diese Unterwalze (4)
ist unter Bildung einer Klemmlinie (18) eine Druckwalze (5) an
gedrückt, die auf ihrem Umfang mit einem Bezug (6) aus gummi
elastischem Material versehen ist. Die Druckwalze (5) ist eben
so wie die Druckwalzen der vorausgehenden Walzenpaare von einem
gemeinsamen Belastungsträger (9) gehalten, der in nicht näher
dargestellter Weise mit die Druckwalzen (5) und die übrigen
Druckwalzen an die entsprechenden Unterwalzen andrückenden Fe
dermitteln versehen ist. Das dem Lieferwalzenpaar (2) vorausge
hende Walzenpaar (3) ist mit einer Riemchenführung aus Unter
riemchen (7) und Oberriemchen (8) versehen.
Das Streckwerk (1) dient zum Verstrecken eines Faserbandes
(10), das das Streckwerk (1) durchläuft und in Pfeilrichtung
(A) zu einer nicht dargestellten Einrichtung zum Erteilen eines
Dralles oder Falschdralles läuft. Die Druckwalze (5) rotiert
infolgedessen in Pfeilrichtung (B).
Der Druckwalze (5) des Lieferwalzenpaares (2) ist eine Reini
gungseinrichtung (11) zugeordnet. Diese Reinigungseinrichtung
(11) enthält eine Saugdüse (12), die an eine nicht dargestellte
Unterdruckquelle angeschlossen ist, die eine Luftströmung in
Richtung des Pfeiles (C) erzeugt. Die Saugdüse (12) ist bei
spielsweise an dem Belastungsträger (9) angebracht. Sie besitzt
eine schlitzförmige Mündung (13), die sich über die axiale
Länge der Druckwalze (5) erstreckt und die etwa tangential zu
dem Umfang der Druckwalze (5) entgegen der Drehrichtung (B)
ausgerichtet ist. Die Mündung (13) der Saugdüse (12) ist in
sehr kleinem Abstand zu dem Umfang der Druckwalze (5) angeord
net. Die Saugdüse (12), deren Mündung (13) um nahezu 180° ge
genüber der Klemmlinie (18) versetzt angeordnet ist, dient zur
kontinuierlichen Reinigung des Bezuges (6) der Druckwalze (5)
während des normalen Spinnbetriebs. Da dabei nur einzelne Fa
sern o. dgl. abgenommen werden, genügt ein relativ schwacher Un
terdruck. Dieser Unterdruck, der von einer nicht dargestellten
Unterdruckquelle erzeugt wird, ist den jeweiligen Spinnbedin
gungen anzupassen, d. h. Fasermaterial und Betriebsgeschwindig
keiten.
Um eine erhöhte Reinigungswirkung für die Druckwalze (5) zu er
zeugen, ist eine zweite Saugdüse (14) vorgesehen, die bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel Bestandteil eines strichpunk
tiert angedeuteten Wartungswagens (15) ist, der entlang der
Spinnmaschine verfahrbar ist und den einzelnen Spinnstellen zur
Durchführung einer Wartungsarbeit zustellbar ist, insbesondere
zum Durchführen eines automatischen Anspinnens nach einem Fa
denbruch. Die Saugdüse (14) besitzt ebenfalls eine schlitzför
mige, parallel zu einer Mantellinie der Druckwalze (5) verlau
fende Mündung (16). Sie ist im wesentlichen tangential und ent
gegen der Drehrichtung (B) der Druckwalze (5) ausgerichtet und
relativ zu dieser in Richtung des Doppelpfeiles (F-E) zum Zu
stellen und Wieder-Wegbewegen bewegbar. Die Saugdüse (14) ist
an eine nicht dargestellte Unterdruckquelle angeschlossen, die
eine mit einem Pfeil (D) angedeutete Saugluftströmung mit einem
wesentlich stärkeren Unterdruck erzeugt. Die Saugdüse (14) ist
der Druckwalze (5) in dem Bereich zwischen der Klemmlinie (18)
und der Mündung (13) der Saugdüse (12) zustellbar. Die Saugdüse (14)
wird nur während des Wiederanlaufens des Streckwerkes (1)
benötigt, d. h. während des Wiederanspinnens nach einem Faden
bruch. Während dieser Zeit wird dann im wesentlichen in tangen
tialer Richtung von der Druckwalze (5) ein Luftstrom mittels
eines starken Unterdruckes abgesaugt, so daß mit Sicherheit bei
dem Wiederanlaufen eine Wickelbildung vermieden wird.
Der Wartungswagen (15) ist des weiteren mit einer Einrichtung
(17) zum Erwärmen der Druckwalze (5) versehen, d. h. insbesondere
des Bezuges (6) der Druckwalze (5). Die Einrichtung besteht aus
einer Blasdüse (17), die in Richtung des Doppelpfeiles (K-H)
der Druckwalze (5) zustellbar ist und in die in Richtung des
Pfeiles (G) beispielsweise Heißluft eingeblasen wird. Durch das
Erwärmen des Bezuges (6) läßt sich erreichen, daß die Gefahr
einer Wickelbildung reduziert wird. Die Blasdüse (17) wird zu
rückgezogen, sobald das Streckwerk (1) wieder anläuft, d. h. die
Druckwalze (5) in Richtung des Pfeiles (B) rotiert.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform wird anstelle einer
Blasdüse (17) zum Erwärmen des Bezuges (6) der Druckwalze (5)
eine elektrische Strahlungsheizung mit einem oder mehreren
Heizdrähten vorgesehen. Diese können stationär angeordnet sein
oder auch Bestandteil eines verfahrbaren Wartungswagens sein.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung wird vor
gesehen, daß die Saugdüse (12) an zwei unterschiedlich starke
Unterdruckquellen über ein Umschaltventil anschließbar ist. Da
durch ist es möglich, bei einem Anfahren der Maschine an allen
Spinnstellen gleichzeitig eine erhöhte Reinigungswirkung für
die Druckwalzen (5) aller Spinnstellen vorzusehen, so daß dort
Wickelbildungen ausgeschlossen werden. Nach dem Anfahren kann
dann die Saugdüse (12) auf den schwächeren Unterdruck zurückge
schaltet werden.
Um während des Anlaufens des Streckwerkes eine erhöhte Reini
gungswirkung vorzusehen, wird bei einer abgewandelten Ausfüh
rungsform vorgesehen, daß die Saugdüse (12) derart beweglich
angeordnet ist, daß sie mit ihrer Mündung (13) zur Erhöhung der
Reinigungswirkung an die Umfangsfläche des Bezuges (6) der
Druckwalze angedrückt werden kann. Dadurch wird dann eine scha
bende Reinigungswirkung zusätzlich zu der Saugwirkung erhalten,
die nur während des Anlaufens aufrechterhalten bleibt. In die
sem Fall kann an der Mündung (13) der Saugdüse (12) eine ela
stische Lippe o. dgl. angebracht werden.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Reinigen der Umfangsfläche einer Druck
walze eines Lieferwalzenpaares eines Streckwerkes einer Spinn
maschine, mit einer der Umfangsfläche der Druckwalze zugeordne
ten Absaugeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (14)
zum Verstärken der Reinigungswirkung während eines Wiederanlau
fens des Streckwerkes (1) nach einem Stillstand vorgesehen
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Absaugeinrichtung ausgebildete Reinigungseinrich
tung während des Wiederanlaufens des Streckwerkes (1) mit einem
verstärkten Unterdruck betreibbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Druckwalze (5) des Lieferwalzenpaares (2) zwei
Saugdüsen (12, 14) zugeordnet sind, von denen eine (14) mit ei
nem stärkeren Unterdruck betreibbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugdüse (14) mit dem stärkeren Unterdruck auf einen
Bereich der Umfangsfläche der Druckwalze (5) gerichtet ist, der
näher an der Klemmlinie (18) des Lieferwalzenpaares (2) liegt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Saugdüsen (12, 14) an
nähernd tangential zur Druckwalze (5) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit stärkerem Unterdruck betreibbare
Saugdüse (14) der Druckwalze (5) zustellbar gehalten ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die zustellbare Saugdüse (14) in einem entlang der Spinnma
schine verfahrbaren Wartungswagen (15) angeordnet ist.
8. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1 und/oder ei
nem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein- und
ausschaltbare Mittel (17) zum Erwärmen der Druckwalze (5) vor
gesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel (17) zum Erwärmen der Druckwalze (5) in einem
entlang der Spinnmaschine verfahrbaren Wartungswagen (15) ange
ordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Mittel zum Erwärmen wenigstens eine aufge
heizte Luft o. dgl. ausblasende Düse (17) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Saugdüsen (12, 14) der Laufrichtung (B)
der Druckwalze (5) entgegengerichtet sind.
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