DE4027181A1 - Verfahren zur neigungsaenderung eines bauwerks - Google Patents
Verfahren zur neigungsaenderung eines bauwerksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Neigungsänderung
und/oder zur Rückführung eines gegen die Vertikalachse
geneigten Bauwerks gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
In der Architektur stellt sich hin und wieder das Problem,
Bauwerke, die aufgrund spezifischer Bodenverhältnisse in
eine Schieflage geraten sind, zumindest in dieser Schiefla
ge zu stabilisieren oder gar in eine Vertikallage zurückzu
führen.
Das wohl bekannteste Bauwerk, bei dem dieses Problem be
steht, dürfte der "Schiefe Turm von Pisa" sein.
Aufgrund der dort gegebenen, speziellen Bodenverhältnisse
ist dieser Turm bereits während seiner Bauphase in eine
Schräg- bzw. Neigungslage geraten, die bis heute ein Ausmaß
angenommen hat, das die Zerstörung dieses historischen Bau
werks befürchten läßt, falls eine schonende Sanierung nicht
realisiert werden kann.
Probleme vergleichbarer Art können auch bei anderen Bauwer
ken vorliegen, so daß sich die nachfolgenden Ausführungen
nicht ausschließlich auf den "schiefen Turm von Pisa" be
ziehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der gattungsgemäßen Art so zu konzipieren, daß
eine schonende Neigungsänderung des sich in einer Schrägla
ge befindenden Bauwerks möglich ist, wobei diese Verfah
rensschritte gegebenenfalls mit einer Rückführung des
Bauwerks in eine gewünschte, dann jedoch stabile Neigungs
lage kompatibel sein soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemä
ßen Verfahren durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruchs 1 gelöst.
Ein Kerngedanke der Erfindung kann demzufolge darin gesehen
werden, das Erdreich unterhalb und im Bereich des Funda
ments, vor allen Dingen auf der der Neigungsrichtung x0
entgegengesetzten Richtung sehr feinfühlig und schonend zu
entnehmen und somit relativ kleine Hohlräume zu erzeugen.
In diese Hohlräume kann dann nach Freigabe der Hohlräume
umliegendes Erdreich einfließen, so daß über die Lokalisie
rung dieser Hohlräume und die gezielte Freigabe ein kon
trolliertes Nachfließen des Erdreichs unterhalb des schie
fen Bauwerks erzeugt wird und das schiefe Bauwerk somit
wieder eine vertikale Ausrichtung, insbesondere in seine
ursprüngliche Vertikalachse erfährt.
Zur Vereinfachung des Erfindungsgedankens wird nachstehend
speziell für ein rundes, turmartiges Bauwerk, wie der Turm
von Pisa, Bezug genommen. Hierbei wird einerseits z0
als die Vertikalachse definiert, die durch den Mittelpunkt
des Fundamentkreises bzw. der Bodenfläche des Bauwerks
geht. Die Neigungsrichtung wird als Richtung x0 be
zeichnet, wobei senkrecht zu den beiden vorgenannten Achsen
eine Querrichtung mit y0 definiert wird.
Als weitere Vertikalachse z1 wird die Lotrechte angese
hen, die durch den Mittelpunkt der oberen Dachfläche geht.
Da der Untergrund unter dem Turm von Pisa beispielsweise
aus relativ fließfähigem Material, wie Sand, Lehm oder Ton
in abwechselnden Schichten besteht, stellt diese Fließfä
higkeit einerseits ein besonders Problem dar. Anderer
seits jedoch wird die Fließfähigkeit erfindungsgemäß gerade
genutzt, um den Turm aus seiner Neigungslage zurückzufüh
ren.
Hierzu wird vorzugsweise im Bereich unterhalb des Funda
ments, aber auf der zur Neigungsrichtung x0 abgewandten
Seite, eine Vielzahl von Bohrungen relativ kleinen Durch
messers vorzugsweise quer zur x0-Richtung eingebracht.
Um dies zu realisieren, schlägt die Erfindung vor, beab
standet zum schiefen Bauwerk und parallel zur Neigungs
richtung x0 mindestens eine Stützwand, z. B. als Pfahl
wand, vorzusehen. Zur Verkürzung der Bohrlänge und zur ge
naueren Kontrolle der in einem späteren Verfahrensschritt
einsetzenden Fließvorgänge wird es bevorzugt, beidseitig
eine derartige Stützwand vorzusehen.
Die verrohrten Bohrungen können dementsprechend einseitig
oder beidseitig durch die Stützwände niedergebracht werden,
wobei relativ kleine Durchmesser im Bereich von 5 bis 10 cm
bevorzugt werden. Die Bohrungen können entsprechend den
Druckverteilungen im Erdreich plaziert werden, wobei gege
benenfalls auch Vorrichtungen unter einem Winkel kleiner
90° gegenüber der Neigungsrichtung x0 vorgenommen wer
den können.
Bei beidseitiger Bohrung werden die Bohrungen geeigneter
weise so ausgerichtet, daß sich die Bohrrohre im mittleren
Bereich treffen.
Während die Stützwände bis zum festen Untergrund abgetäuft
werden, was beispielsweise etwa 40 m mehr betragen kann,
werden die horizontalen Bohrungen unterhalb des Fundaments
zur Erzeugung der Hohlräume insbesondere in dem sich an das
Fundament anschließenden, sehr fließfähigen Untergrundbe
reich, der beim Turm von Pisa aus Sand und Lehm besteht und
aus der darunterliegenden Schicht des oberen Tons, einge
bracht, also etwa bis zu einer Tiefe von 20 m unter NN.
Nach Durchführung dieser Bohrungen erhält man daher eine
Vielzahl von verrohrten Hohlräumen im Abstand von xb
von der Vertikalachse z0 und einem Abstand zb von
der durch den Fundament-Mittelpunkt (0) gehenden Neigungs
achse x0.
Die so eingebrachten Bohrrohre relativ kleinen Durchmessers
werden dann sehr langsam und aufeinanderfolgend gezogen, so
daß die freiwerdenden Hohlräume allmählich von nachfließen
dem Erdreich gefüllt werden. Dieses Ziehen der Bohrrohre
erfolgt entsprechend den im Untergrund gemessenen Druckdia
grammen, wobei es zweckmäßig ist, im oberen Bereich unter
halb des Fundaments längs Linien, konstanten und geringen
Druckes zu beginnen und allmählich zu höheren Drucklinien
vorzugehen. Stets ist jedoch erforderlich, ein ausreichen
des Setzen des Erdreichs durch Nachfüllen der Hohlräume ab
zuwarten, bis weitere Bohrrohre gezogen werden.
Durch das allmähliche Senken des Erdreichs auf der der Nei
gungsrichtung abgelegenen Seite wird dementsprechend auch
ein allmähliches, weitestgehend einseitiges Absinken des
Turms bzw. Bauwerks auf der Entnahmeseite folgen, so daß
die Vertikalisierung des Bauwerks sehr feinfühlig und suk
zessive realisiert werden kann.
Bohrrohre, die nicht gezogen, aber niedergebracht wurden,
können auch im Erdreich verbleiben oder mit stabilisieren
den Injektionen versehen werden, so daß sie anschließend
gezogen werden können.
Geeigneterweise können in dem fließfähigen Untergrund vor
Ziehung der Bohrrohre auf der neigungsabgewandten Seite, auf
der Neigungsseite Stabilisierungsinjektionen über Bohrrohre
eingebracht werden. Hiermit kann zumindest in der Phase
der Vertikalisierung ein "Fließen" des Untergrunds von der
Neigungsseite auf die entgegengesetzte Seite weitestgehend
verhindert werden.
Nach Durchführung der Vertikalisierungsphase wird dann eine
Stabilisierungphase durchgeführt. Hierzu werden unterhalb
des Fundaments des Turms zwei relativ starre Plattformen,
insbesondere als Pfahlplattform, eingebracht. Beim Einbrin
gen dieser Plattformen ist darauf zu achten, daß die im Erd
reich erzeugten Spannungen kleiner sind als die vorherr
schenden Druckgradienten. Die dicht unterhalb des Funda
ments des Turms zu liegenkommende Plattform wird dabei mit
einem Betonring ausgestattet, der das vorhandene Fundament
bzw. den Bodensockel des Turms direkt formschlüssig umgibt
und auf der oberen Plattform fixiert ist. Die konstruktiv
eingeleitete Maßnahme könnte etwa mit der Plazierung des
Turms auf einem schwimmenden Floß verglichen werden.
Beabstandet zu dieser oberen Plattform wird eine wesentlich
größere untere Plattform im Untergrund des Turms erstellt,
für die zunächst eine Verbindung mit der oberen Plattform
vorgesehen sein kann.
Geeigneterweise werden diese Plattformen insbesondere als
eine kombinierte Pfahl-/Flachwand-Konstruktion errichtet,
wobei die Richtung der Pfähle vorzugsweise in Neigungsrich
tung x0 ausgerichtet ist.
Es entsteht hierdurch ein steifer Plattform- bzw. Kasten
träger, der im Erdreich "schwimmt" und die gesamten Bewe
gungen des Erdreichs weitgehend mitmachen kann, ohne sich
dabei wesentlich zu verformen.
Nach Rückholung des Bauwerks in seine ursprüngliche Verti
kallage bzw. nach Stabilisierung des Bauwerks wird dieses
zweckmäßigerweise saniert, um die Stabilität des Bau
werks in sich sicherzustellen.
Insbesondere im Falle des schiefen Turms von Pisa wäre die
Möglichkeit gegeben, nach Durchführung der Stabilisierungs
phase die Verbindung zwischen der oberen Plattform und der
unteren Plattform zu lösen und in diesem Bereich eine Hebe
einrichtung, insbesondere hydraulischer Art, vorzusehen.
Mittels dieser Hebeeinrichtung, die auf der der ursprüngli
chen Neigungsrichtung x0 abgewandten Seite unterhalb
des Fundaments plaziert wird, könnte dann der Turm wieder
in eine Neigungslage angehoben werden, die für die Stabili
tät des Bauwerks auch auf lange Sicht ungefährlich ist, die
jedoch weitestgehend der ursprünglichen, attraktiven
Schräglage entspricht.
Die Plattformen aus bewehrten Betonpfählen werden geeigne
terweise in Neigungsrichtung unter dem Turm eingebracht,
wobei hierzu auch weitere Stützwände quer zur Neigungs
richtung x0 vorgesehen werden können. Andere Herstel
lungsverfahren zur Errichtung dieser geschlossenen Platt
formen sind selbstverständlich möglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet daher auch bei
kritischen Bauwerkskonstruktionen eine sehr behutsame Ver
tikalisierung, wobei sich diesem Schritt die Maßnahmen der
Stabilisierung und gegebenenfalls sogar eine Rückführung in
die dann jedoch stabile Neigungslage möglich ist.
Die Erfindung wird nachstehend beispielhaft anhand schema
tischer Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch den Turm von Pisa in
Neigungsrichtung x0 mit den im Bodenbereich
vorgesehenen Schichten;
Fig. 2 einen horizontalen Schnitt nach Fig. 1 im Bereich
des Fundaments des Turms mit beidseitig vorge
sehenen Stützwänden und dazu quer verlaufenden
Bohrrohren;
Fig. 3 eine schematische, vertikale Schnittdarstellung
des Turms mit zwei unter dem Fundament des Turms
vorgesehenen Plattformen und einer die obere
Plattform anhebbaren Hebeeinrichtung und
Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch ein Ausführungsbei
spiel einer Konstruktionsmöglichkeit einer Platt
form.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des "schiefen Turms
von Pisa" beispielhaft erläutert, wobei dies nicht in be
schränkender Hinsicht zu verstehen ist.
In der Darstellung nach Fig. 1 ist in einem Vertikalschnitt
der Turm 1 und die ihn tragenden Schichten des Untergrundes
gezeigt. Der Turm 1 weist in Neigungsrichtung x0 eine
erhebliche Schräglage von ca. 5° gegenüber der vertikalen
z0 auf. Die Vertikalachse z0 geht dabei durch den
Mittelpunkt des Boden- bzw. Fundamentkreises. Der Schnitt
punkt der Achsen wird als "0" des Koordinatensystems be
zeichnet. Senkrecht zu den beiden Achsen x0 und z0
wird eine weitere Achse y0 (vgl. Fig. 2) als Querachse
definiert.
Darüber hinaus ist eine Hilfs-Vertikalachse z1 einge
zeichnet, die vom Mittelpunkt der Dachfläche des Turms 1
ausgeht.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist der Turm 1 auf Bodenschich
ten errichtet, die von oben nach unten zunächst eine Sand-
und Lehmschicht 3 und darunterliegend eine obere Ton
schicht 4 aufweisen. Das Bodenniveau ist mit 2 markiert.
Unter Einbeziehung der einen horizontalen Schnitt im Be
reich des Fundaments 5 des Turms 1 zeigenden Fig. 2 werden
beim erfindungsgemäßen Verfahren zunächst beabstandet vom
Turm und parallel zur Neigungsrichtung x0 zwei Stüt
zwände 10 niedergebracht. Diese Stützwände 10, die vorzugs
weise als Pfahlwände erstellt werden, dienen einerseits da
zu, das Fließen des Untergrunds des Turms in andere Berei
che zu verhindern und vor allen Dingen jedoch dazu, aus ei
ner mit der Stützwand gebildeten Baugrube, Bohrungen in ho
rizontaler Richtung in den Untergrund des Turms einbringen
zu können.
Zur Erzeugung der Bohrungen bzw. Hohlräume wird auf der der
Neigungsrichtung abgewandten Seite des Turms 1 eine Viel
zahl von Bohrrohren 11 beabstandet zueinander im Abstand
xb von der Vertikalen und zb von der Neigungsachse
niedergebracht. Die Durchmesser dieser Bohrrohre sind rela
tiv klein gehalten, um hierüber sozusagen ein feindotiertes
Nachfließen des Erdreichs erzeugen zu können. Zweckmäßiger
weise werden die obersten Bohrungen geringfügig unterhalb
des horizontalen Niveaus des niedrigsten Punktes des Funda
ments 5 eingebracht.
Um nun den Turm 1 zu vertikalisieren, also in seine ur
sprünglich vertikale Lage zurückzuversetzen, werden die
Bohrungen 11 behutsam gezogen, so daß in die entstehenden
Hohlräume umliegendes Erdreich fließen kann. Hiermit wird
insgesamt eine allmähliche Senkung des Untergrunds unter
den Fundamentbereich, der der Neigungsrichtung x0 abge
wandt ist, erreicht. Dies führt letztlich zu einer behutsa
men Senkung dieses Fundamentbereichs und einer vertikalen
Ausrichtung des gesamten Turms 1.
Aufgrund der leicht gekrümmten Bauweise des Turms von Pisa
könnte eine geringfügige Schrägstellung auch dann noch ge
geben sein, wenn die Hilfs-Vertikale z1 mit der Verti
kalen z0 zusammenfällt.
Nach Rückführung des Turms 1 in diese Vertikalstellung, in
der sozusagen eine stabile Lage erreicht ist, wird der Turm
1 in sich saniert, so daß die Eigenstabilität wieder gege
ben ist.
Nach dieser Stabilisierungsphase wird bevorzugterweise, wie
es in Fig. 3 gezeigt ist, eine erste obere Plattform 21 mit
darüber vorgesehenem Ringfundament unterhalb des Turms 1
eingebracht. Die Erstellung dieser Plattformen 21 und 23
ebenso wie die noch darunterliegende und beabstandete un
tere Plattform 22 in bohrtechnischer Art ist heute möglich.
Das Ringfundament 23 umfaßt dabei schlüssig das Fundament 5
des Turms 1, so daß Plattform 21 und Ringfundament 23 den
Turm 1 wie auf einem Floß tragen.
Die von der oberen Plattform 21 beabstandete untere Platt
form 22, die wesentlich größeren Durchmesser aufweist, wird
zweckmäßigerweise in Art einer kombinierten Pfahl-/Flach
wand-Konstruktion 22 erstellt (Fig. 4).
Diese Konstruktion besteht einerseits aus horizontal einge
brachten bewehrten Betonpfählen 31, die mittels bewehrter
Beton-Flachwände 33 fest miteinander verbunden sind. Die
Plattform 22 selbst kann dabei zwei Schichten aufweisen, so
daß Flachwände 33 auch in vertikaler Richtung vorgesehen
sind. Auf diese Weise entsteht ein sozusagen steifer Ka
stenträger, der im Erdreich schwimmt und die Bewegungen des
Erdreichs mitmacht, ohne jedoch sich selbst zu verformen.
Zwischen der oberen und der unteren Plattform 21 bzw. 22
wird im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 eine Hebeeinricht
ung 27, speziell hydraulischer Art, vorgesehen. Mittels
dieser Hebeeinrichtung 27 und dem auf der Gegenseite zur
Abstützung der oberen Plattform 21 vorgesehenen Gegenlager
28 ist es nunmehr möglich, den Turm 1 wieder in eine
Schräglage anzuheben, die einer unkritischen Schrägstel
lung, gegebenenfalls jedoch der ursprünglichen Schräglage
entspricht.
Die Erfindung bietet daher die Möglichkeit eines bodentech
nischen Eingriffs gerade bei problematischen Bodenverhält
nissen, wie es insbesondere beim schiefen Turm von Pisa ge
geben ist.
Claims (11)
1. Verfahren zur Neigungsänderung und/oder zur Rückfüh
rung eines gegen die Vertikalachse geneigten oder sich
neigenden Bauwerks in seine vertikale Lage, insbeson
dere eines turmartigen Bauwerks, das auf relativ
fließfähigem Untergrund wie z. B. Sand, Lehm und/oder
Ton errichtet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß außerhalb der Fundament-Vertikalen (z0) des Bauwerks (1) im Bereich entgegengesetzt zur Neigungs richtung (x0) unterhalb des Fundaments (5) des Bauwerks weitgehend horizontal verlaufende Hohlräume kleinen Durchmessers geschaffen werden und
daß anschließend durch Nachfließen des Untergrunds (3) in die Hohlräume unterhalb und im Bereich des Funda ments eine gewünschte Neigungsänderung bzw. Vertikal stellung des Bauwerks herbeigeführt wird.
daß außerhalb der Fundament-Vertikalen (z0) des Bauwerks (1) im Bereich entgegengesetzt zur Neigungs richtung (x0) unterhalb des Fundaments (5) des Bauwerks weitgehend horizontal verlaufende Hohlräume kleinen Durchmessers geschaffen werden und
daß anschließend durch Nachfließen des Untergrunds (3) in die Hohlräume unterhalb und im Bereich des Funda ments eine gewünschte Neigungsänderung bzw. Vertikal stellung des Bauwerks herbeigeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zur Neigungsrichtung (x0) des Bau werks (1) und beabstandet dazu mindestens auf einer Seite des Bauwerks eine weitgehend senkrechte Stütz wand (10), insbesondere Pfahlwand, niedergebracht wird,
daß zur Erzeugung der Hohlräume außerhalb der Funda ment-Vertikalen (z0) des Bauwerks (1), insbesonde re auf dem der Neigungsrichtung (x0) entgegenge setzten Bereich im Untergrund des Bauwerks eine Viel zahl von Bohrrohren (11) bzw. verrohrten Bohrungen ausgehend von der oder den Stützwand/wänden einge bracht wird und
daß zum Nachfließen des Untergrunds (3) in Bohrungen von Bohrrohren (11) anschließend die Bohrrohre sukzes sive gezogen werden.
daß parallel zur Neigungsrichtung (x0) des Bau werks (1) und beabstandet dazu mindestens auf einer Seite des Bauwerks eine weitgehend senkrechte Stütz wand (10), insbesondere Pfahlwand, niedergebracht wird,
daß zur Erzeugung der Hohlräume außerhalb der Funda ment-Vertikalen (z0) des Bauwerks (1), insbesonde re auf dem der Neigungsrichtung (x0) entgegenge setzten Bereich im Untergrund des Bauwerks eine Viel zahl von Bohrrohren (11) bzw. verrohrten Bohrungen ausgehend von der oder den Stützwand/wänden einge bracht wird und
daß zum Nachfließen des Untergrunds (3) in Bohrungen von Bohrrohren (11) anschließend die Bohrrohre sukzes sive gezogen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrrohre (11) senkrecht zur Längserstreckung
der Stützwand (10) und horizontal niedergebracht
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Bohrrohre (11) kleinen Durchmessers, z. B. im Be
reich 5 bis 10 cm Durchmesser, verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß beidseitig, parallel zur Neigungsrichtung (x0)
Stützwände (10) als Pfahl- oder Spundwände vorgesehen
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrrohre (11) beidseitig durch die Stützwände
(10) niedergebracht werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß abhängig von der Tiefe des Fundaments (5) des Bau
werks (1) die Bohrrohre (11) über ein Mehrfaches die
ser Tiefe im Untergrund (3) unter Bodenniveau, einge
bracht werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß insbesondere vor dem Ziehen der Bohrrohre (11) in
Neigungsrichtung (x0) im Bereich unter dem Funda
ment eine oder mehrere Stabilisierungsinjektionen,
insbesondere in horizontaler Richtung und senkrecht
zur Neigungsrichtung eingebracht werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Rückführung des Bauwerks in seine vertikale
Lage (z0) unterhalb seines Fundaments (5) zwei
tiefenbeabstandete, weitgehend starre Plattformen
(21, 22) errichtet werden, von denen die oberste Platt
form (21) als insbesondere wannenartige Tragplattform
des Bauwerks errichtet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen unterer und oberer Plattform (21, 22) min
destens einseitig und quer (y0) zur ursprünglichen
Neigungsrichtung (x0) des Bauwerks (1) eine Hebe
einrichtung (27) zur Neigungsänderung des Bauwerks aus
seiner vertikalen Lage (z0) vorgesehen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauwerk (19) durch Anhebung oder Absenkung mit
tels der Hebeeinrichtung (27) in seine ursprüngliche
Neigungslage rückversetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904027181 DE4027181C2 (de) | 1990-08-28 | 1990-08-28 | Verfahren zur Neigungsänderung eines Bauwerks |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904027181 DE4027181C2 (de) | 1990-08-28 | 1990-08-28 | Verfahren zur Neigungsänderung eines Bauwerks |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4027181A1 true DE4027181A1 (de) | 1992-03-05 |
DE4027181C2 DE4027181C2 (de) | 1997-06-26 |
Family
ID=6413075
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904027181 Expired - Fee Related DE4027181C2 (de) | 1990-08-28 | 1990-08-28 | Verfahren zur Neigungsänderung eines Bauwerks |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4027181C2 (de) |
Cited By (3)
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CN103669976A (zh) * | 2013-11-03 | 2014-03-26 | 单发成 | 古塔纠偏 |
CN106869197A (zh) * | 2017-02-24 | 2017-06-20 | 陈凡 | 黄土地基上倾斜砖石古塔类建筑纠偏的方法 |
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1990
- 1990-08-28 DE DE19904027181 patent/DE4027181C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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