DE4021361C2 - Redundantes Datenübertragungssystem - Google Patents
Redundantes DatenübertragungssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein redundantes Datenübertragungssystem
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Für die Übertragung von Daten, insbesondere in dezentralisier
ten Automatisierungsanlagen, werden vielfach Systeme einge
setzt, bei denen die Kommunikation zwischen den dezentralen,
z. T. weiträumig verteilten Datenübertragungsteilnehmern über
Übertragungsleitungen, z. B. Bus- oder Ringleitungen, abge
wickelt wird. Diesen Übertragungsleitungen kommt im Gesamt
system eine zentrale Bedeutung zu, da deren Ausfall zum Aus
fall des Gesamtsystems führt. Es werden daher an die Über
tragungsleitungen hohe Verfügbarkeitsanforderungen gestellt.
Diese hohe Verfügbarkeit läßt sich durch eine redundante Aus
führung mit zwei parallelen Leitungen erzielen, wie sie bei
spielsweise in der Zeitschrift "Regelungstechnische Praxis",
1984, Heft 9, Seiten 39 bis 41 beschrieben ist. In diesem
Übertragungssystem überprüft ständig eine zentrale Steuerung
beide Übertragungswege, und sie schaltet alle Datenübertra
gungsteilnehmer auf den fehlerfreien Übertragungsweg. Hierzu
werden zyklisch Testnachrichten ausgesendet und besondere
Steuernachrichten ausgeführt, was einen nicht unerheblichen
Organisationsaufwand erfordert und damit die effektiv nutzbare
Übertragungskapazität reduziert.
In der DE-OS 37 13 825 ist vorgeschlagen, als Prüfzeichen ein
in den übertragenen Nachrichten ohnedies vorhandenes System
signal heranzuziehen. Mittels Detektierschaltungen werden die
Prüfzeichen auf allen Übertragungsleitungen auf einwandfreies
Erscheinen untersucht und in einer Auswertelogik miteinander
verglichen. Ist ein Prüfzeichen fehlerhaft, wird der Empfang
auf die jeweils fehlerfreie Übertragungsleitung umgeschaltet.
Sollen die Teilnehmer selbst Fehler auf den Übertragungslei
tungen erkennen können, muß jeder von ihnen die parallel über
die redundanten Leitungen übertragenen Nachrichten empfangen,
d. h., jeder Teilnehmer muß je redundanter Übertragungs
leitung eine vollständige Schnittstelle enthalten, obwohl für
die normale Nachrichtenübertragung nur die Daten von einer
Übertragungsleitung empfangen und ausgewertet werden. Das
bekannte Datenübertragungssystem ist ein sogenanntes Token-
Ring- oder Token-Bus-System. Dieses enthält mehrere Teil
nehmer, welche die Datenübertragung steuern können. Die Be
rechtigung hierzu wird mittels eines Token-Telegramms er
teilt, das u. a. die Adresse (Quelladresse) des Teilnehmers,
der bisher zur Steuerung der Datenübertragung berechtigt war,
und die Adresse (Zieladresse) des Teilnehmers enthält, der
die Berechtigung erhält. Dieser sogenannte Token wird zy
klisch von Teilnehmer zu Teilnehmer weitergegeben. Die Teil
nehmer bilden daher zumindest logisch einen Ring.
In der US-PS 4 747 115 ist ein redundantes Datenübertragungs
system beschrieben, bei welchem jeweils eine Detektierschal
tung an die beiden Übertragungsleitungen angeschlossen ist,
die das Vorhandensein eines Trägers überprüft.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
redundantes Datenübertragungssystem zu schaffen, das sich
durch einen geringen Aufwand auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Während bei den bekannten Systemen Signale auf allen redun
danten Übertragungsleitungen in jedem Teilnehmer gleichzeitig
empfangen und miteinander verglichen werden, empfangen die
Teilnehmer des neuen Systems nur die auf einer Leitung über
tragenen Daten. Durch Vergleich von aufeinanderfolgenden
Telegrammen oder anderen Datenfolgen können durch Prüfen, ob
bestimmte Fehlerkriterien erfüllt sind, Fehler der Übertra
gungsleitung erkannt werden. Ist ein Fehlerkriterium erfüllt,
wird der Empfang auf eine andere Übertragungsleitung umge
schaltet. In einem Token-Ring- oder Token-Bus-System können
durch Vergleich der in aufeinanderfolgenden Token-Telegrammen
enthaltenen Quell- und Zieladressen Fehler der Datenübertra
gungsleitung besonders einfach und sicher erkannt werden. Bei
einer fehlerfreien Übertragungsleitung muß nämlich in der
Regel die Quelladresse im aktuellen Token-Telegramm mit der
Zieladresse des vorangegangenen Token-Telegramms am Ort eines
jeden Teilnehmers übereinstimmen.
Neben den aktiven, die Datenübertragung durch Token-Telegram
me steuernden Teilnehmern gibt es im allgemeinen auch soge
nannte passive Teilnehmer, die den Token, also die Berechti
gung zur Steuerung der Datenübertragung nicht erhalten, sie
können aber die Token-Telegramme mithören.
Anhand der Zeichnungen werden im folgenden die Erfindung
sowie weitere Ausgestaltungen und Vorteile näher beschrieben
und erläutert.
Fig. 1 zeigt das Prinzipschaltbild eines Ausführungsbei
spiels der Erfindung, anhand der
Fig. 2 bis 4 werden Funktionen des Ausführungs
beispiels erläutert.
Fig. 1 zeigt das Prinzipschaltbild eines Bussystems mit drei
aktiven Teilnehmern ATN1, ATN2, ATN3 und zwei passiven Teil
nehmern PTN1, PTN2, die parallel an zwei redundante Bus
leitungen L1, L2 angeschlossen sind. Aktive Teilnehmer sind
solche, welche die Datenübertragung über die Busleitungen L1,
L2 steuern; die passiven Teilnehmer senden und empfangen
Daten nur nach Aufforderung des jeweils die Datenübertragung
steuernden aktiven Teilnehmers. Alle Teilnehmer sind über
Sende-/Empfangseinheiten SE11, SE12; SE41, SE42 an die
Busleitungen L1, L2 angeschlossen. In den aktiven Teilnehmer
werden die empfangenen Daten an Schnittstelleneinheiten SS11,
SS12 gegeben, die mit einem Kommunikationsprozessor KP1 zu
sammenarbeiten, der u. a. die eingehenden Daten miteinander
vergleicht und so die einwandfreie Übertragung überprüft.
Zeitglieder ZG11, ZG12 überwachen, ob innerhalb einer vor
gegebenen Zeit Daten empfangen werden. Ist dies nicht der
Fall, wird dies dem Kommunikationsprozessor als Störung
gemeldet. Die empfangenen und geprüften Daten werden zur
Weiterverarbeitung Baugruppen BG1 zugeführt, deren Funktion
für die vorliegende Erfindung unerheblich ist und daher nicht
beschrieben wird. Die zu sendenden Daten werden von den Bau
gruppen BG1 dem Kommunikationsprozessor KP1 über
geben, der sie zu Telegrammen zusammenstellt und parallel auf
die Sender-/Empfängereinheiten SE11, SE12 schaltet, die sie
dann mit geeigneten Signalpegeln über die Busleitung L1, L2 zu
den anderen Teilnehmern übertragen.
Die passiven Teilnehmer unterscheiden sich von den aktiven
u. a. dadurch, daß sie nur eine Schnittstelleneinheit SS4 ent
halten und daß sie daher die über die Busleitungen L1, L2 ein
gehenden Daten nicht miteinander vergleichen können. Die von
den Sende-/Empfängereinheiten SE41, SE42 empfangenen Daten
werden den beiden Eingängen eines Umschalters US zugeführt, von
wo sie über eine Schnittstelleneinheit SS4 zu einem Kommuni
kationsprozessor KP4 gelangen. Ein Zeitglied ZG4 prüft, ob
innerhalb einer vorgegebenen Zeit ein Signal empfangen wurde.
In der in Fig. 1 gezeichneten Schaltstellung leitet der Um
schalter die von der Einheit SE41 empfangenen Daten über die
Schnittstelle SS4 zum Kommunikationsprozessor KP4. Die von der
Einheit SE42 empfangenen Daten werden dann nicht verwertet. Es
ist daher nur eine einzige Schnittstelleneinheit und ein Kommu
nikationsprozessor erforderlich. Das Übertragungssystem arbei
tet nach dem sogenannten Token-Passing-Verfahren, bei dem die
aktiven Teilnehmer sich zyklisch die Berechtigung zum Steuern
der Datenübertragung zuweisen. Hierzu senden sie Token-Tele
gramme aus, die u. a. eine Quelladresse, das ist die Adresse
des Teilnehmers, der die Sendeberechtigung abgibt, und eine
Zieladresse, das ist die Adresse, des die Sendeberechtigung
übernehmenden Teilnehmers, enthalten. Z. B. nach Fig. 1 seien
die Teilnehmer ATN1, ATN2, ATN3 aktive Teilnehmer, das sind
solche Teilnehmer, welchen die Steuerberechtigung übertragen
wird. Der Teilnehmer ATN4 ist passiv, er enthält keine Berech
tigung zum Steuern der Datenübertragung.
Die zu sendenden Signale werden parallel über die Sende-/Emp
fängereinheiten SE41, SE42 auf die Busleitungen L1, L2 geschal
tet. Damit die passiven Teilnehmer trotz ihres im Vergleich zu
den aktiven Teilnehmern einfacheren Aufbaus, der einen Ver
gleich der über die Leitungen L1, L2 übertragenen Daten nicht
gestattet, den Ausfall der Busleitung, von der die Daten emp
fangen werden, feststellen können, werden aufeinanderfolgende
sogenannte Token-Telegramme miteinander verglichen.
Fig. 2 veranschaulicht in einer Tabelle die aufeinanderfolgen
den Token-Telegramme für den Fall, daß in dem System nach
Fig. 1 die Steuerung der Datenübertragung vom Teilnehmer ATN1
zum Teilnehmer ATN2, von dort zum Teilnehmer ATN3 und dann
wieder zum Teilnehmner ATN1 übergeben wird. Mit SADR sind die
Quelladressen, mit DADR die Zieladressen und mit NR die Tele
grammnummer bezeichnet. Das erste Telegramm enthält daher die
Quelladresse 1 und die Zieladresse 2, das zweite Telegramm die
Quelladresse 2 und die Zieladresse 3 und das dritte Telegramm
die Quelladresse 3 und die Zieladresse 1 usf. Die Quelladresse
eines Telegramms muß daher immer mit der Zieladresse des vor
hergehenden Telegramms übereinstimmen.
Wird die Busleitung L1 an der mit A bezeichneten Stelle unter
brochen, stellen dies die aktiven Teilnehmer ATN1, ATN2 und
ATN3 wegen des ständigen Vergleichs der Daten auf den Buslei
tungen L1 und L2 sofort fest und schalten ihren Empfang auf die
Busleitung L2. Nach wie vor werden die zu sendenden Daten auf
beide Busleitungen geschaltet. Die Token-Telegramme haben daher
trotz der Unterbrechung die in Fig. 2 veranschaulichte Form.
Dagegen empfangen die passiven Teilnehmer PTN1, PTN2 nicht mehr
die Token-Telegramme 1 und 2, sondern nur noch die Token-Tele
gramme 3 vom Teilnehmer ATN3 an den Teilnehmer ATN1. Sie ent
halten also aufeinanderfolgend identische Token-Telegramme, in
denen Quell- und Zieladresse voneinander verschieden sind. Dies
werten sie als eine Leitungsunterbrechung. Als Reaktion schal
ten sie den Empfang auf die zweite Busleitung L2.
Identische Token-Telegramme können auch dann auf den Buslei
tungen auftreten, wenn der aktive Teilnehmer mit der Ziel
adresse den Empfang nicht quittiert und der Teilnehmer mit der
Quelladresse deshalb das Token-Telegramm wiederholt sendet. Die
Anzahl der Wiederholungen ist vorgegeben. Damit in einem sol
chen Falle der passive Teilnehmer nicht vorzeitig den Empfang
auf die andere Leitung umschaltet, wartet er zweckmäßig die
vorgegebene Anzahl von Wiederholungen ab. Erst nach der näch
sten Wiederholung darf er den Empfang umschalten. Vorteilhaft
wartet er aus Sicherheitsgründen noch eine weitere Wiederholung
ab, bis er den Empfang umschaltet.
In dem Fall, daß nur ein aktiver Teilnehmer an den Bus ange
schlossen ist, wird oft vorgesehen, daß dieser an sich selbst
Token-Telegramme sendet, und zwar mit seiner Adresse als Quell-
und Zieladresse. In diesem Falle darf auch bei mehrfacher Wie
derholung desselben Token-Telegramms der Empfang nicht auf die
andere Busleitung umgeschaltet werden.
Ist die Busleitung L1 an der mit B gekennzeichneten Stelle un
terbrochen, empfängt der passive Teilnehmer PTN1 nur noch die
Telegramme 2, 3 der Teilnehmer ATN2, ATN3 (Fig. 3). Der Lei
tungsdefekt wird durch Vergleich jeweils zweier aufeinander
folgender Token-Telegramme dadurch erkannt, daß die Quelladres
se des jeweils empfangenen Token-Telegramms nicht mit der Ziel
adresse des zuvor empfangenen übereinstimmt. In der Tabelle der
Fig. 3, in der die Quell- und Zieladressen der von den passi
ven Teilnehmern PTN1, PTN2 empfangenen Token-Telegramme ange
geben sind, sind die nicht übereinstimmenden Adressen durch
Umranden gekennzeichnet. Aus Sicht des passiven Teilnehmers
PTN1 wird die Token-Weitergabe vom Teilnehmer ATN1 an den Teil
nehmer ATN2 übersprungen. Dies deutet auf einen Leitungsfehler
hin, auf den die passiven Teilnehmer PTN1, PTN2 ihre Umschalter
US in die gestrichelt gezeichnete Stellung bringen und damit
den Empfang auf die Busleitung L2 umschalten.
Zweckmäßig ist es, nicht schon beim erstmaligen Feststellen
einer Nichtübereinstimmung von Ziel- und Quelladresse in
aufeinanderfolgenden Token-Telegrammen den Empfang umzuschal
ten, sondern erst zwei oder mehr Zyklen abzuwarten, damit nicht
eine kurzzeitige Störung zu einem Umschalten führt. Erst wenn
in einer vorgegebenen Anzahl von Zyklen jeweils dieselbe Nicht
übereinstimmung festgestellt wird, wird auf die andere Buslei
tung umgeschaltet.
Wiederholt ein aktiver Teilnehmer ein von ihm ausgesandtes
Token-Telegramm, wenn dieses nicht vom Teilnehmer mit der Ziel
adresse angenommen wird, so tritt der Fall ein, daß mehrere
Token-Telegramme aufeinanderfolgen, in denen die Quelladressen
nicht mit den Zieladressen der jeweils zuvor ausgesandten Tele
gramme übereinstimmen. Anhand der Fig. 4 wird dies näher er
läutert. Beide Leitungen seien einwandfrei, der Teilnehmer ATN2
werde abgeschaltet oder entfernt. Beim nächsten Token-Tele
gramm das der Teilnehmer ATN1 an den Teilnehmer ATN2 sendet,
reagiert dieser nicht, so daß der Teilnehmer ATN1 nach einer
vorher festgelegten Vereinbarung dasselbe Token-Telegramm zwei
mal wiederholt. Es wird also dreimal nacheinander dasselbe
Token-Telegramm gesendet (Nummer 1 bis 3 in Fig. 4). Danach
sendet er das Token-Telegramm 4 an den Teilnehmer ATN3. Von da
an ist die Telegrammfolge wieder normal, d. h., die Quelladres
sen stimmen mit den Zieladressen der jeweils vorhergehenden
Telegramme überein. Die Telegrammfolge nach Fig. 4, bei der
keine Leitungsstörung vorliegt, unterscheidet sich von der nach
Fig. 3, die durch eine Leitungsstörung verursacht ist, da
durch, daß die Quelladressen von aufeinanderfolgenden Token-
Telegrammen übereinstimmen. Es ist daher zweckmäßig, den Emp
fang auf den anderen Bus nicht schon dann umzuschalten, wenn
die Quelladresse in einem empfangenen Token-Telegramm nicht mit
der Zieladresse des zuvor empfangenen Token-Telegramms über
einstimmt, sondern erst dann, wenn zusätzlich die Quelladresse
im empfangenen Token-Telegramm nicht mit der Quelladresse des
zuvor empfangenen Telegramms übereinstimmt. Damit nicht spora
dische Störungen ein unerwünschtes Umschalten auslösen, ist es
vorteilhaft, erst dann umzuschalten, wenn in mehreren aufein
anderfolgenden Token-Telegramm-Zyklen das genannte Umschalt
kriterium vorliegt.
Wie schon weiter oben für den Fall einer Leitungsunterbrechung
an der mit A bezeichneten Stelle beschrieben, kann eine Folge
von identischen Token-Telegrammen auch im Falle einer Leitungs
unterbrechung auftreten. In diesem Falle ist aber ihre Anzahl
nicht beschränkt, z. B. wie in Fig. 4 auf drei beschränkt. Es
darf also erst dann umgeschaltet werden, wenn mehr als drei
identische Token-Telegramme aufeinanderfolgen.
Ist die Busleitung L1 an der mit C bezeichneten Stelle unter
brochen und ist der Umschalter des passiven Teilnehmers PTN2
auf Empfang von der Busleitung L1 geschaltet, so werden keine
Signale empfangen, weder von einem aktiven noch vom anderen
passiven Teilnehmer PTN1. Eine solche Leitungsunterbrechung
wird dadurch erkannt, daß während einer vorgegebenen Zeit kein
Signal empfangen wird. Als vorgegebene Zeit wird zweckmäßig
eine Zeit verwendet, die in standardisierten Token-Übertragungs
verfahren ohnedies vereinbart ist. Beim sogenannten Profibus
wird diese Zeit mit "time-out"-Zeit benannt und ist die maxi
male Zeitspanne, in der ein Teilnehmer auf den Empfang eines
Telegramms wartet. Diese Zeit ist eine Funktion der sogenannten
"slot"-Zeit, das ist die maximale Wartezeit zwischen dem Senden
eines Aufruftelegrammes und Empfang des zugehörigen Antwort
telegrammes. Da die "time-out"-Zeit eines passiven Teilnehmers
größer ist als die eines aktiven Teilnehmers, ist sicherge
stellt, daß im Falle eines Token-Verlusts die aktiven Teilneh
mer den Fehler beheben, bevor die passiven Teilnehmer unkon
trolliert auf die zweite Busleitung umschalten.
Im Falle einer Unterbrechung der Busleitung L1 an einer Stelle
D kann der Fall eintreten, z. B., wenn der eine passive Teil
nehmer PTN1 von der Leitung L1 und der andere, PTN2, von der
Leitung L2 empfängt, daß der Teilnehmer PTN2 alle Token- und
Aufruftelegramme ordnungsgemäß empfängt und Antworttelegramme
auf beide Leitungen schaltet, während der Teilnehmer PTN1 nur
die Antworttelegramme des Teilnehmers PTN2 empfängt. Diese
Antworttelegramme verhindern, daß die oben angegebene Wartezeit
abläuft. Um auch in diesem Falle einen Leitungsdefekt zu er
kennen, kann als weiteres Kriterium für einen Leitungsdefekt
eingeführt werden, daß der Teilnehmer eine vorgegebene Anzahl
von Antworttelegrammen nacheinander empfängt, jedoch kein Tele
gramm eines aktiven Teilnehmers. Die vorgegebene Anzahl muß
mindestens zwei betragen, aus Sicherheitsgründen sollte sie
jedoch größer gewählt werden, damit sporadische Störungen nicht
zu einem undefinierten Umschalten führen.
Eine andere Art von Leitungsstörung besteht darin, daß keine
Empfangssynchronisation möglich ist. Die Ursache hierfür kann
Kurzschluß oder Rauschen sein. Bei standardisierten Übertra
gungsverfahren, z. B. beim sogenannten Profibus, darf aus Grün
den der Datensicherheit eine Empfängerfreigabe nur dann erfol
gen, wenn eine Mindestruhephase auf der Übertragungsleitung
erkannt wird. Wird innerhalb einer sogenannten Synchroninter
vallzeit keine Empfangssynchronisation erkannt, wird dies als
Busstörung gewertet und auf die zweite Übertragungsleitung
umgeschaltet. Im Falle des Profibus beträgt diese Zeit zweck
mäßig 11.385 Bit-Zeiten.
Claims (11)
1. Redundantes Datenübertragungssystem mit mehreren redun
danten Übertragungsleitungen (L1, L2), an die mehrere Teil
nehmer (ATN1, ATN2 ... PTN2) angeschlossen sind, welche die
zu übertragenden Daten parallel auf die Übertragungsleitungen
(L1, L2) schalten, durch Vergleich von empfangenen Daten die
Übertragungsleitungen (L1, L2) überprüfen und bei Feststellen
eines Fehlers den Empfang auf eine fehlerfreie Leitung schal
ten, wobei zwischen den Teilnehmern (ATN1, ATN2, ATN3) die
Steuerung der Datenübertragung zyklisch von einem Teilnehmer
zu einem anderen mittels Token-Telegrammen übergeben wird,
welche jeweils die Adresse (Quelladresse) des die Steuerung
abgebenden Teilnehmers und die Adresse (Zieladresse) des
Teilnehmers, der die Steuerung übernehmen soll, enthalten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teilnehmer (PTN1,
PTN2) Daten nur von einer Leitung (L1) empfangen, aufein
anderfolgende Token-Telegramme miteinander vergleichen und
den Empfang auf eine andere Übertragungsleitung (L2) um
schalten, wenn die Quelladresse (SADR) eines Token-Telegramms
mit der Zieladresse (DADR) des vorhergehenden Token-Tele
gramms nicht übereinstimmt.
2. Datenübertragungssystem nach Anspruch 1, gekennzeich
net durch aktive, die Datenübertragung durch Token-Tele
gramme steuernde Teilnehmer (ATN1, ATN2, ATN3) und passive
Teilnehmer (PTN1, PTN2), die Aufruftelegramme erhalten und
Antworttelegramme senden.
3. Datenübertragungssystem nach Anspruch 2, bei dem im Falle,
daß der Teilnehmer mit der Zieladresse das Token-Telegramm
nicht quittiert, der Teilnehmer mit der Quelladresse das Token-
Telegramm bis zu m-mal wiederholt, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Teilnehmer (PTN1, PTN2) den
Empfang auf eine andere Übertragungsleitung (L2) erst dann um
schalten, wenn sie dasselbe Token-Telegramm mehr als (m + 1)-mal
nacheinander empfangen.
4. Datenübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Teilnehmer
(PTN1, PTN2) den Empfang nur dann auf die andere Übertragungs
leitung (L2) umschalten, wenn die Quelladressen der aufeinan
derfolgenden Token-Telegramme nicht übereinstimmen.
5. Datenübertragungssystem nach Anspruch 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Teilnehmer
(PTN1, PTN2) den Empfang nur dann auf die andere Datenleitung
umschalten, wenn Quell- und Zieladresse in den Token-Telegram
men unterschiedlich sind.
6. Datenübertragungssystem nach Anspruch 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Teilnehmer
(PTN1, PTN2) den Empfang auf die andere Übertragungsleitung
(L2) umschalten, wenn in aufeinanderfolgenden Token-Telegramm-
Zyklen die Quelladresse eines Token-Telegramms nicht mit der
Zieladresse und nicht mit der Quelladresse des zuvor empfan
genen Token-Telegramms übereinstimmt.
7. Datenübertragungssystem nach Anspruch 2 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Teilnehmer
(PTN1, PTN2) den Empfang auf die andere Übertragungsleitung um
schalten, wenn sie während einer vorgegebenen Zeit kein Tele
gramm empfangen.
8. Datenübertragungssystem nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet 9, daß die vorgegebene Zeit größer
als die maximale Wartezeit zwischen dem Senden eines Aufruf
telegrammes und dem Empfang des zugehörigen Antworttelegrammes
ist.
9. Datenübertragungssystem nach Anspruch 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der Empfang auf
eine andere Übertragungsleitung umgeschaltet wird, wenn Ant
worttelegramme ohne dazugehörige Aufruftelegramme empfangen
werden.
10. Datenübertragungssystem nach Anspruch 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Empfang auf
eine andere Übertragungsleitung umgeschaltet wird, wenn während
einer vorgegebenen Zeit keine Empfangssynchronisation erfolgt.
11. Datenübertragungssystem nach Anspruch 2 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die aktiven
Teilnehmer (ATN1, ATN2, ATN3) Daten von mehreren Übertragungs
leitungen (L1, L2) gleichzeitig empfangen und miteinander ver
gleichen und daß nur die passiven Teilnehmer (PTN1, PTN2) auf
einanderfolgende Token-Telegramme miteinander vergleichen und
den Empfang auf eine andere Übertragungsleitung umschalten,
wenn die Quelladresse eines Token-Telegramms mit der Ziel
adresse des vorhergehenden Token-Telegramms nicht überein
stimmt.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
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