DE4014778A1 - Elektrolyseur - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Elektrolyseur mit geometrisch
hintereinander geschalteten bipolaren Zellen, jeweils
bestehend aus metallischen Trennwänden zu den unmittelbar
angrenzenden Nachbarzellen mit darauf aufliegenden
federelastischen Elektroden und einem zwischen den
Elektroden angeordneten, aus einem nichtmetallischen
Werkstoff bestehenden, durch im Kathoden- und Anodenraum
eingefügte Distanzelemente auf definiertem Abstand zu den
Elektroden gehaltenen Diaphragma.
Ein derartig aufgebauter in der DE-A-38 15 266 beschriebener
Elektrolyseur soll eine hohe Sicherheit gegen Kurzschluß und
Korrosion gewährleisten und der Energieverbrauch möglichst
niedrig sein. Da jedoch bei diesem Elektrolyseur die
Distanzelemente zwischen dem Diaphragma und den Elektroden
abwechselnd im Kathoden- und Anodenraum eingefügt sind, kann
es in den den Distanzelementen gegenüberliegenden Bereichen
des jeweils anderen Zwischenraums von Diaphragma und Kathode
bzw. Anode bei Fertigungsungenauigkeiten der Zellenbauteile,
z. B. der Zellenrahmendicke, oder wenn Druckunterschiede
zwischen Kathoden- und Anodenraum bestehen, zu einer
Verengung des Zwischenraums und ggf. zu einer Berührung der
federelastischen Elektrode mit dem Diaphragma kommen. Durch
die Verwendung herkömmlicher preisgünstiger Werkstoffe,
insbesondere durch die Verwendung von Stählen, für die
Peripherie des Elektrolyseurs, wie Gasabscheider, Leitungen
für die Zirkulation des Elektrolyten oder dergl., können
sich insbesondere Eisen, Chrom und andere im Stahl
enthaltenen Elemente an der Kathode abscheiden. Bei der
Berührung der Kathode mit dem Diaphragma kann dann Eisen
durch das Diaphragma bis zur Anode hindurchwachsen, dort
entweder zum Kurzschluß führen oder bereits vor Eintritt des
Kurzschlusses im Anodenbereich, in dem üblicherweise
Sauerstoff entsteht, Wasserstoff erzeugen, so daß es zu
einer Verunreinigung des Sauerstoffs kommt, die lokal bis zu
einem explosiven Gasgemisch führen kann. Darüber hinaus
führt die Annäherung der Elektrode an das Diaphragma infolge
des dadurch enger werdenden Zwischenraums zwischen Elektrode
und Diaphragma zu einer Behinderung der Aufwärtsströmung der
an der Elektrode entstehenden Gasblasen. Eine verlangsamte
Aufwärtsbewegung bewirkt aber eine Vergrößerung der
Gasblasenmenge im Bereich der Verengung des Zwischenraums
und damit einen erhöhten elektrischen Widerstand, mithin
eine kleinere Stromdichte im Bereich des verengten
Zwischenraums. Falls die Elektrode nicht ausreichend mit
Gasaustrittsöffnungen für das Entweichen der entstandenen
Gasblasen in dem Zwischenraum zwischen Elektrode und
Diaphragma versehen ist, kann eine Berührung von Elektrode
und Diaphragma an solchen Stellen zu einer nahezu totalen
Unterbrechung des Stromflusses führen. Das ist aber nicht
erwünscht, da dadurch der Gesamtquerschnitt der
gasproduzierenden Elektrodenfläche verkleinert wird. Auf
diese Weise erhöht sich die Stromdichte im Querschnitt der
verbleibenden gasproduzierenden Fläche der Elektrode,
demzufolge steigt die Zellenspannung und damit auch die
entstehende Verlustenergie an. Die Zellentemperatur steigt
und kann zu Korrosion auslösender Überhitzung führen.
Ähnliche Nächteile entstehen auch bei einem Elektrolyseur
(EP-A-01 70 051), dessen Diaphragma aus einer fein-porösen
Schicht besteht, in der über die Fläche verteilte aus der
Oberfläche herausragende gröbere Körner integriert sind.
Es ist die Aufgabe vorliegender Erfindung, bei dem
Elektrolyseur des eingangs beschriebenen Aufbaus den Abstand
zwischen den federelastischen Elektroden und dem Diaphragma
unter allen Bedingungen von Fertigungsungenauigkeiten
und/oder größerer Druckdifferenz zwischen Kathoden- und
Anodenraum im wesentlichen konstant zu halten.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt in der Weise, daß die
Distanzelemente unmittelbar einander gegenüberliegend und
mit den Distanzelementen der übrigen Zellen fluchtend
angeordnet sind.
Die Distanzelemente sind mit der Elektrode verbunden,
vorzugsweise in Durchbrechungen oder Vertiefungen der
Elektrode eingesetzt.
Es ist jedoch auch möglich, die Distanzelemente am
Diaphragma zu befestigen bzw. das Diaphragma in einer
Abstand bildenden Form zu gestalten.
Im Rahmen der besonderen Ausgestaltung der Erfindung besitzt
der von der Elektrode und dem Diaphragma gebildete Kathoden-
bzw. Anodenraum eine Breite von jeweils 0,3 bis 3,0 mm,
vorzugsweise jeweils 0,5 bis 3,0 mm.
Die mit den ebenen Elektroden verbundenen, als Abstandhalter
und Stromüberträger dienenden Trennwände besitzen ein
regelmäßiges Profil und sind vorzugsweise deckungsgleich
hintereinander angeordnet.
Für den Fall, daß die Trennwände eben sind, weisen die
Elektroden ein Abstand gebendes Profil auf.
Bei der Verwendung ebener Trennwände und ebener Elektroden
liegen die Elektroden auf mit den Trennwänden verbundenen
stiftförmigen oder leistenförmigen Elementen auf.
Als besonders vorteilhaft hat sich eine Elektrodendicke von
0,1 bis 0,4 mm und eine Diaphragmadicke von 0,2 bis 1 mm
erwiesen.
Im Hinblick auf die angestrebte Wirkung sowie auf einen
Langzeiteinsatz hat sich ein aus einem dünnen Nickelnetz als
tragender Struktur mit darauf aufgesinterten Schichten aus
porösen keramischen Werkstoffen, wie z. B. Nickeloxid,
bestehendes Diaphragma bewährt.
Es ist jedoch auch möglich, als Diaphragma eine
korrosionsbeständige Kunststoffolie zu verwenden.
Als besonders zweckmäßig erweisen sich Elektroden, die aus
einer Nickelträgerschicht und einer diaphragmaseitig durch
Kaltwalzplattieren einer Pulvermischung aus
Carbonyl-Nickelpulver und Raney-Legierungspulver damit
verbundenen gesinterten und aktivierten Deckschicht
bestehen.
Auf die Anordnung von mit lochartigen Durchbrechungen
versehenen Elektroden kann verzichtet werden, wenn nach
einem besonderen Erfindungsmerkmal die Elektroden aus
mehreren parallel und vorzugsweise horizontal zueinander
angeordneten Streifen gebildet sind. Zwischen den Streifen
ist jeweils ein Spalt von wenigstens 1% der Elektrodenhöhe
für den Durchtritt der Gasblasen vorgesehen.
Eine vorzugsweise Ausbildung der bipolaren Einzelzelle wird
erreicht, wenn als Trennwände warzenförmig, wellenförmig,
trapezförmig dreieckförmig oder rechteckförmig profilierte
Bleche eingesetzt und deckungsgleich hintereinander
angeordnet sind.
Durch eine Vielzahl relativ nahe beieinander liegender
Kontaktpunkte bzw. durch linienförmige Kontakte der
Elektroden mit den Trennwänden können die federelastischen
Elektroden dünnwandig bei dennoch geringem elektrischen
Spannungsabfall und somit niedrigem Energieverlust für die
Stromverteilung von den Kontaktpunkten der Elektroden mit
den Trennwänden ausgebildet sein. Der Kontakt läßt sich
durch Anpressen der Trennwände gegen die Elektroden oder
durch Punkt- bzw. Nahtschweißung erreichen.
Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal sind mit den
Elektroden oder dem Diaphragma zusätzliche Abstandhalter
verbunden, deren Dicke kleiner als der Abstand des
Diaphragmas zu den Elektroden ist. Diese Abstandhalter
sorgen dafür, daß bei extrem hohen Druckdifferenzen zwischen
Kathoden- und Anodenraum ein ausreichender Spalt zwischen
der Elektrode und dem Diaphragma für das Aufwärtsströmen der
Gasblasen geöffnet bleibt. Bei Normalbetrieb des
Elektrolyseurs liegen die zusätzlichen Abstandhalter je nach
dem, ob sie mit den Elektroden oder dem Diaphragma verbunden
sind, nicht auf dem Diaphragma oder den Elektroden auf, so
daß die aktiven Oberflächen eines der beiden Bauelemente
nicht verkleinert werden.
Zweckmäßigerweise sind die Distanzelemente und die
Abstandhalter in dem Kathoden- und Anodenraum so gestaltet,
daß sie einen kleinen Strömungswiderstand gegenüber der
aufwärts gerichteten Strömung des
Elektrolyt-Gasblasen-Gemisches und dem nachströmenden
Elektrolyten besitzen, um die vorteilhafte starke, aufwärts
gerichtete turbulente Strömung nicht zu beeinträchtigen.
Die Erfindung ist durch den in der schematischen Zeichnung
wiedergegebenen ausschnittsweisen Querschnitt durch den
Aufbau einer bipolaren Einzelzelle näher und beispielhaft
erläutert.
Die Zelle 1 besteht aus den beiden ein trapezförmiges
Profil besitzenden, in einen nicht dargestellten
ringförmigen Rahmen eingespannten Trennwänden 2, 3 aus
vernickeltem Stahlblech. Die Trennwände 2, 3 bilden
gleichzeitig jeweils eine Wand der benachbarten
Zellen 4, 5. In regelmäßigen Abständen sind die kleinen
Auflageflächen 6 des Trapezprofils der Trennwände 2, 3,
auf denen die Elektroden 7, 8 aufliegen, mit kleinen
muldenförmigen Vertiefungen 9 versehen, die den Schäften
der keramischen Distanzelemente 10, 11 Raum geben. Die
Distanzelemente 10, 11 von Anoden- 12 und
Kathodenraum 13 sind einander gegenüberliegend und mit
denjenigen der anderen Zellen 4, 5 fluchtend angeordnet.
Zwischen den Distanzelementen 10, 11 ist das
Diaphragma 14 eingeklemmt, so daß zwischen dem
Diaphragma 14 und den Elektroden 7, 8 jeweils ein
definierter Abstand vorliegt.
Claims (16)
1. Elektrolyseur mit geometrisch hintereinander
geschalteten bipolaren Zellen, jeweils bestehend aus
zwei metallischen Trennwänden zu den angrenzenden
Nachbarzellen mit darauf aufliegenden federelastischen
Elektroden und einem zwischen den Elektroden
angeordneten, aus einem nichtmetallischen Werkstoff
bestehenden, durch im Kathoden- und Anodenraum
eingefügte Distanzelemente auf definiertem Abstand zu
den Elektroden gehaltenen Diaphragma, dadurch
gekennzeichnet, daß die Distanzelemente (10, 11)
unmittelbar einander gegenüberliegend und mit den
Distanzelementen der übrigen Zellen (4, 5) fluchtend
angeordnet sind.
2. Elektrolyseur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die ein regelmäßiges Profil besitzenden
Trennwände (2, 3) vorzugsweise deckungsgleich
hintereinander angeordnet sind.
3. Elektrolyseur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennwände (2, 3) eben sind und die vorzugsweise
deckungsgleich hintereinander angeordneten
Elektroden (7, 8) ein regelmäßiges Profil besitzen.
4. Elektrolyseur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennwände (2, 3) eben sind und die ebenen
Elektroden (7, 8) auf mit den Trennwänden verbundenen
stiftförmigen oder leistenförmigen Elementen aufliegen.
5. Elektrolyseur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Distanzelemente (10, 11) mit der Elektrode (7, 8)
verbunden sind.
6. Elektrolyseur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der von der
Elektrode (7, 8) und dem Diaphragma (14) gebildete
Zwischenraum (12, 13) eine Breite von jeweils 0,3 bis
3,0 mm, vorzugweise jeweils 0,5 bis 3,0 mm, besitzt.
7. Elektrolyseur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (7, 8)
eine Dicke von 0,1 bis 0,4 mm und das Diaphragma (14)
eine Dicke von 0,2 bis 1 mm besitzen.
8. Elektrolyseur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Diaphragma (14)
aus einem dünnen Nickelnetz als tragender Struktur mit
darauf aufgesinterten Schichten aus porösen keramischen
Werkstoffen, wie beispielweise Nickeloxid, besteht.
9. Elektrolyseur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Diaphragma (14)
aus einer korrosionsbeständigen Kunststoffolie besteht.
10. Elektrolyseur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (7, 8)
aus einer Nickelträgerschicht und einer diaphragmaseitig
durch Kaltwalzplattieren einer Pulvermischung aus
Carbonyl-Nickelpulver und Raney-Legierungspulver damit
verbundenen gesinterten und aktivierten Deckschicht
besteht.
11. Elektrolyseur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (7, 8)
jeweils aus mehreren parallel zueinander angeordneten
Streifen bestehen und zwischen zwei benachbarten
Streifen ein Spalt von wenigstens 1% der Elektrodenhöhe
vorgesehen ist.
12. Elektrolyseur nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Streifen horizontal angeordnet sind.
13. Elektrolyseur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwände (2, 3)
bzw. Elektroden im Querschnitt warzenförmig,
wellenförmig, trapezförmig, dreieckförmig oder
rechteckförmig profiliert sind.
14. Elektrolyseur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwände (2, 3)
und die Elektroden (7, 8) durch Punktschweißung oder
Nahtschweißung miteinander verbunden sind.
15. Elektrolyseur nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennwände (2, 3) und die
Elektroden (7, 8) aneinander gepreßt sind.
16. Elektrolyseur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß mit den
Elektroden (7, 8) oder dem Diaphragma (14) zusätzliche
Abstandhalter verbunden sind, deren Dicke kleiner als
der Abstand des Diaphragmas zu den Elektroden ist.
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