DE3930362A1 - Kreislaufatemschutzgeraet - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kreislaufatemschutzgerät
für Überdruckbetrieb mit Abschaltung der Überdruck
erzeugenden Elemente im Falle eines übermäßig hohen
Sauerstoffverbrauchs.
Tritt bei einem Kreislaufatemschutzgerät mit
Überdruckbetrieb z. B. durch eine schlecht aufgesetzte
Atemmaske ein Leck im System auf, so wird durch den
überdruckbedingten hohen Sauerstoffverlust die
Einsatzzeit des Gerätes stark vermindert. Daraus kann
für den Geräteträger eine gefährliche Situation
entstehen. Schaltet sich das Gerät im Leckfall von
Überdruckbetrieb auf Normalbetrieb um, so wird der
Sauerstoffverlust vermindert.
Ein derartiges Atemschutzgerät ist aus der
DE-PS 32 29 240 bekannt. Dieses Gerät besitzt eine bei
einer Leckage automatisch betätigte Sperre des
Überdruckbetriebes. Die Sperre ist als eine
Zylinder-Kolben-Einheit ausgebildet, wobei die
Bewegung des Kolbens mit der Bewegung des Atembeutels
gekoppelt ist. Gleichzeitig erzeugt die Kraft, die der
Kolben über einen Hebel auf den Atembeutel ausübt, den
Überdruck im System. Die Zylinder-Kolben-Einheit weist
ein Auslaßventil auf, das bei Überschreiten einer
bestimmten Hubposition des Kolbens öffnet, so daß sich
der Überdruck in einer Kammer über dem Kolben abbaut
und daß die weitere Drucksauerstoffzufuhr mittels
eines auf den Druckabbau in der Kammer reagierenden
Einlaßventils blockiert wird. Dadurch übt der Kolben
keine Kraft mehr auf den Atembeutel aus und das Gerät
arbeitet im Normalbetrieb. Bei Überschreiten einer
anderen definierten Hubposition des Kolbens wird das
Auslaßventil geschlossen und das Einlaßventil geöffnet
und damit ist die Kraft für die Erzeugung des
Überdruckbetriebes wieder vorhanden. Nachteilig an
diesem Gerät sind die aufwendige mechanische
Konstruktion mit vielen Dichtelementen, die nicht
eindeutige Leckerkennung allein aus einer bestimmten
Stellung des Atembeutels und die fehlende Information
des Geräteträgers über das Vorhandensein eines Lecks.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Kreislaufatemschutzgerät mit automatischer
Überdruckabschaltung im Falle einer Leckage anzugeben,
das ohne aufwendige mechanische Konstruktionen zu
verwirklichen ist, das eine möglichst eindeutige
Leckerkennung ermöglicht und den Geräteträger über das
Vorliegen eines Lecks informiert.
Zur Lösung der Aufgabe besitzt das Gerät eine
Durchflußmeßeinrichtung im Zuge der
Sauerstoffzuführung, die mit weiteren Komponenten
verbunden ist.
Die Vorteile der Erfindung liegen darin, daß auf
aufwendige mechanische Konstruktionen verzichtet
werden kann, daß durch die Überwachung des
Sauerstoffverbrauchs ein Leck sicher erkannt werden
kann und daß die Möglichkeit besteht, den Geräteträger
auf ein Leck im Atemkreislauf aufmerksam zu machen.
Die Durchflußmeßeinrichtung erfaßt den
Sauerstoffverbrauch direkt an der Quelle, ohne durch
Artefakte im weiteren Verlauf des Atemkreises gestört
zu werden.
Die Durchflußmeßeinrichtung kann als Flowsensor
bekannter Bauart, wie zum Beispiel ein
Flügelrad-Flowsensor, ausgebildet sein. Er wird dann
vorzugsweise im Niederdruckteil der
Sauerstoffzuführung angeordnet. Andererseits kann auch
ein Drucksensor, der den Gasdruck in der
Sauerstoffflasche mißt, mit einer nachgeschalteten
zeitlichen Integrationsstufe als
Durchflußmeßeinrichtung dienen, da bei bekannten
Flaschenvolumen aus der Druckabnahme auf die
ausgeströmte Sauerstoffmenge geschlossen werden kann.
Mit dem Drucksensor läßt sich zusätzlich eine
Restdruckwarnung verwirklichen.
Die Durchflußmeßeinrichtung ist mit einer
Steuereinheit verbunden, in der der Durchflußmeßwert
mit einem vorgebbaren Grenzwert verglichen wird.
Übersteigt der Meßwert den Grenzwert, so gibt die
Steuereinheit ein Signal ab. Dieses Signal kann dazu
verwandt werden, eine Warneinrichtung wie z. B. einen
Schallgeber, zu aktivieren. Dadurch wird der
Geräteträger über einen erhöhten Sauerstoffverbrauch
informiert. Ist der erhöhte Sauerstoffverbrauch nicht
durch starke körperliche Aktivität des Geräteträgers
bedingt, so muß er davon ausgehen, daß ein Leck im
Atemkreislauf vorliegt. Ist dieses Leck nicht zu
beseitigen, z. B. durch Korrigieren des Sitzes einer
verrutschten Maske, so kann der Geräteträger durch
manuelles Abschalten des Überdruckbetriebes den
Sauerstoffverlust des Atemgerätes reduzieren.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird
durch das von der Steuereinheit bei Überschreiten des
vorgegebenen Grenzwertes des Sauerstoffverbrauchs
abgegebene Signal eine Vorrichtung aktiviert, die den
Überdruckbetrieb ohne Zutun des Geräteträgers
ausschaltet. Gleichzeitig wird die Warneinrichtung
aktiviert, um den Geräteträger über den veränderten
Betriebszustand des Atemschutzgerätes und den erhöhten
Sauerstoffverbrauch zu informieren.
Die Steuereinheit kann auch zur Erkennung von zwei
Grenzwerten des Sauerstoffverbrauchs ausgelegt werden.
Bei Überschreiten des ersten Grenzwertes wird dann
durch ein Signal die Warneinrichtung aktiviert. Der
Geräteträger kann dann selbst entscheiden, ob er den
Überdruckbetrieb ausschalten will oder nicht. Bei
Überschreiten eines zweiten höheren Grenzwertes wird
der Überdruckbetrieb automatisch abgeschaltet.
Um ein Leck im System eindeutig von einem hohen
Sauerstoffverbrauch des Geräteträgers zu
unterscheiden, kann die Überwachung des
Sauerstoffverbrauchs durch die Durchflußmeßeinrichtung
mit der Ausatemphase des Geräteträgers synchronisiert
werden. Ein in dieser Phase ermittelter
Sauerstoffverbrauch kann nur durch ein Leck im System
bedingt sein.
Als Sensor zur Erkennung der Ausatemphase kann ein
Drucksensor im Atemkreislauf vorzugsweise im
Atemgasanschluß des Geräteträgers dienen. Während der
Einatemphase sinkt der Druck im Atemkreislauf ab und
steigt während der Ausatemphase wieder an. Durch diese
Druckschwankungen, die mit dem Drucksensor erkannt
werden können, kann die Ausatemphase bestimmt werden.
Das Signal der Steuereinheit, das einen über einem
vorgegebenen Grenzwert liegenden Sauerstoffverbrauch
anzeigt, wird mit einem die Ausatemphase markierenden
Signal in einer logischen Schaltung verknüpft, so daß
nur dann ein Ausgangssignal zustande kommt, wenn
während der Ausatemphase der Grenzwert des
Sauerstoffverbrauchs überschritten wird. Dieser
Grenzwert kann wesentlich niedriger gewählt werden,
als in den vorgenannten Ausbildungen der Erfindung,
die keine Erkennung der Ausatemphase beinhalteten.
Somit ist es möglich, auch ein kleines Leck im System
zu erkennen.
Durch das genannte Ausgangssignal der logischen
Schaltung können eine Vorrichtung zum Ausschalten des
Überdruckbetriebes und eine Warneinrichtung aktiviert
werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels erläutert. Das in der einzigen
Figur schematisch dargestellte
Kreislaufatemschutzgerät für Überdruckbetrieb enthält
die in funktioneller Anordnung gezeigten, den
Atemkreislauf bildenden Bauteile auf einem
Tragegestell mit einem äußeren Schutzmantel. Es sind
dies ein Atemanschluß (1) mit Rückschlagventilen (2),
eine Ausatemleitung (3), eine die in der Ausatemluft
vorhandene Kohlensäure bindende Regenerationspatrone
(4), ein Atembeutel (5) und eine Einatemleitung (6).
Der bei der Atmung verbrauchte Sauerstoff wird aus
einer Sauerstoffflasche (7) als Druckgasquelle, einem
Flaschenventil (8), einem Druckminderer (9) und über
einen Lungenautomaten (10) sowie über eine Rohrleitung
(11) mit einer Konstant-Dosiervorrichtung (12) dem
Atemkreislauf hinter dem Atembeutel (5) zugeführt. Ein
Überdruckventil (13) hinter der Regenerationspatrone
(4) verhindert einen unzulässig hohen Druck im
Atemkreislauf. Über ein Ventil (14) ist ein Manometer
(15) an die Sauerstoffflasche (7) zur Kontrolle des
Sauerstoffvorrats angeschlossen.
Der Atembeutel (5) besteht aus einem Faltenbalg (16),
der durch eine bewegbare starre Stirnwand (17)
abgeschlossen ist.
Die den Überdruck im Atemkreislauf erzeugenden
Elemente sind als eine Kombination von einer Feder
(18) und einem einfach wirkenden
Zylinder-Kolben-Aggregat (19) mit einem Kolben (20),
der in einem Zylinder (21) verschiebbar angeordnet
ist, ausgebildet. Der Zylinder (21) ist auf der der
Feder (18) zugewandten Seite offen und der
verschiebbare Kolben (20) ist über eine Kolbenstange
(22) und den Federteller (23) mit dem dem Atembeutel
(5) abgewandten Ende der Feder (18) verbunden. Das
andere Ende der Feder (18) ruht auf der Stirnwand (17)
des Atembeutels (5).
Oberhalb des Kolbens (20) liegt ein Zylinderteilraum
(24), der über einen Leitungsteil (25) und eine
Druckgasleitung (26) an die Rohrleitung (11)
angeschlossen ist.
Die Druckgasleitung (26) enthält als Umschaltventil
ein Magnetventil (27) mit einem Betätigungsmagneten
(127), mit dem die Druckgasleitung (26) geschlossen
und von dem Zylinderteilraum (24) abgetrennt werden
kann, wobei das Magnetventil (27, 127) über eine
Entlüftungsleitung (28) die Verbindung zwischen dem
Zylinderteilraum (24) und dem Atembeutel (5)
herstellt. Mittels eines Handhebels (29) kann das
Ventil von Hand umgeschaltet werden.
Im Zuge der Rohrleitung (11) ist eine
Durchflußmeßeinrichtung (30) angeordnet. Sie ist über
eine Signalleitung (31) mit einer Steuereinheit (32)
verbunden. Im Atemanschluß (1) ist ein Drucksensor
(33) angeordnet, der über eine Signalleitung (34) mit
der Steuereinheit (32) verbunden ist. Über die
Signalleitung (35) ist ein Schallgeber (36) als
Warneinrichtung und über die Signalleitung (37) das
Magnetventil (27, 127) an die Steuereinheit
angeschlossen.
Im normalerweise vorliegenden
Überdruck-Betriebszustand des Atemschutzgerätes ist
das Magnetventil (27, 127) so geschaltet, daß
Sauerstoff aus dem Druckminderer (9) über die
Druckgasleitung (26) und den Leitungsteil (25) das
Zylinder-Kolben-Aggregat (19) mit Druck beaufschlagt.
Der Kolben (20) fährt dadurch in seine untere Endlage
und spannt damit die Feder (18). Die Feder (18) übt
daher eine Kraft auf die Stirnwand (17) des
Atembeutels (5) aus, wodurch ein Überdruck im
Atemkreislauf entsteht.
Die Menge des durch die Rohrleitung (11) in den
Atemkreislauf eingespeisten Sauerstoffs wird von der
als Flowsensor ausgebildeten Durchflußmeßeinrichtung
(30) gemessen. Der Meßwert wird über eine
Signalleitung (31) der Steuereinheit (32) zugeführt
und von einer Grenzwertschaltung (38) ausgewertet.
Übersteigt der Meßwert einen vorgebbaren Grenzwert, so
liefert die Grenzwertschaltung (38) ein Signal an den
einen Eingang (39) einer logischen Schaltung (40).
Im Atemanschluß (1) ist ein Drucksensor (33)
angeordnet, der den Druck im Atemanschluß (1) mißt.
Der Meßwert gelangt über eine Signalleitung (34) an
die Steuereinheit (32). Mittels einer
Grenzwertschaltung (41) wird der für die Ausatemphase
des Geräteträgers charakteristische Druckanstieg
erkannt. Die Grenzwertschaltung (41) liefert während
der Ausatemphase ein Signal an den zweiten Eingang
(42) der logischen Schaltung (40).
Die logische Schaltung (40) verknüpft die beiden
Signale an ihren Eingängen (39, 42) so, daß an ihrem
Ausgang (43) ein Signal ansteht, wenn während der
Ausatemphase der vorgegebene Grenzwert der
Sauerstoffmenge überschritten wird. Dieses Signal
markiert eindeutig ein Leck im Atemkreislauf. Das
Ausgangssignal der logischen Schaltung (40) aktiviert
den über die Signalleitung (35) angeschlossenen als
Warneinrichtung dienenden Schallgeber (36). Durch den
Signalton des Schallgebers (36) wird der Geräteträger
auf das Vorliegen eines Lecks im Atemkreislauf
aufmerksam gemacht, so daß er versuchen kann,
geeignete Gegenmaßnahmen zu treffen. Gleichzeitig wird
durch das Ausgangssignal der logischen Schaltung (40)
das Mangnetventil (27, 127) umgeschaltet. Dadurch wird
der Zylinderteilraum (24) entlüftet, die Feder (18)
entspannt sich und der Überdruck im Atemkreislauf baut
sich ab, was den leckbedingten Sauerstoffverlust
erheblich vermindert. Mittels des Handhebels (29) kann
der Überdruckbetrieb auch manuell abgeschaltet werden.
Claims (10)
1. Kreislaufatemschutzgerät für Überdruckbetrieb mit
Abschaltmöglichkeit der Überdruck erzeugenden
Elemente im Falle eines übermäßig hohen
Sauerstoffverbrauchs, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gerät eine Durchflußmeßeinrichtung (30) im
Zuge der Sauerstoffzuführung besitzt.
2. Kreislaufatemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchflußmeßeinrichtung
als Flowsensor (30) ausgebildet ist.
3. Kreislaufatemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchflußmeßeinrichtung
als ein an die Sauerstoffflasche angeschlossener
Drucksensor (30) mit einer zeitlichen
Integrationsstufe des Druckmeßwertes ausgebildet
ist.
4. Kreislaufatemschutzgerät nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine den
Meßwert der Durchflußmeßeinrichtung (30)
auswertende Steuereinheit (32) vorgesehen ist, die
dazu ausgelegt ist, bei Überschreiten eines
vorgebbaren mittleren Sauerstoffverbrauchs ein
Signal abzugeben.
5. Kreislaufatemschutzgerät nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinheit eine logische Schaltung (39)
enthält, die dazu ausgelegt ist, das die
Überschreitung eines vorgebbaren mittleren
Sauerstoffverbrauchs kennzeichnende Signal mit
einem die Ausatemphase kennzeichnenden Signal
eines Atemphasensensors (33) zu verknüpfen und bei
Überschreiten eines vorgebbaren mittleren
Sauerstoffverbrauchs während der Ausatemphase ein
Signal abzugeben.
6. Kreislaufatemschutzgerät nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Atemphasensensor (33) als
Drucksensor im Atemkreislauf ausgebildet ist.
7. Kreislaufatemschutzgerät nach einem der Ansprüche
4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine durch
das Signal der Steuereinheit (32) aktivierbare
Warneinrichtung (36) vorgesehen ist.
8. Kreislaufatemschutzgerät nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine manuell aktivierbare
Vorrichtung (27, 29) vorgesehen ist, die dazu
ausgelegt ist, die den Überdruck im Atemkreislauf
erzeugenden Elemente (18, 19, 20) außer Funktion zu
setzen.
9. Kreislaufatemschutzgerät nach einem der Ansprüche
4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine durch
das Signal der Steuereinheit (32) aktivierbare
Vorrichtung (27) vorgesehen ist, die dazu
ausgelegt ist, die den Überdruck im Atemkreislauf
erzeugenden Elemente (18, 19, 20) außer Funktion zu
setzen.
10. Kreislaufatemschutzgerät nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (32) dazu
ausgelegt ist, bei Überschreiten eines ersten
vorgebbaren mittleren Sauerstoffverbrauchs eine
Warneinrichtung (36) zu aktivieren und bei
Überschreiten eines zweiten höheren vorgebbaren
mittleren Sauerstoffverbrauchs eine Vorrichtung
(27) zu aktivieren, die dazu ausgelegt ist, die
den Überdruck im Atemkreislauf erzeugenden
Elemente (18, 19, 20) außer Funktion zu setzen.
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