DE3920938C2 - Steuervorrichtung für Ladungswechselventile einer Brennkraftmaschine mit zumindest einem desaktivierbaren Nocken auf einer Nockenwelle - Google Patents
Steuervorrichtung für Ladungswechselventile einer Brennkraftmaschine mit zumindest einem desaktivierbaren Nocken auf einer NockenwelleInfo
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- F01L—CYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
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- F01L13/0005—Deactivating valves
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Vorrichtungen dieses Aufbaus, wie sie aus der DE-OS 37 32 687 im Prinzip bekannt
sind, können entweder zur Abschaltung einzelner Zylinder der Maschine durch Nicht
betätigung der Ventile dieser Zylinder oder bei mit mehrere Einlaßventilen ausgerü
steten Zylindern dazu dienen, bei niedrigen Maschinendrehzahlen und im Teillastgebiet
einzelne Einlaßkanäle durch Nichtbetätige, das heißt Nichtöffnen, der zugeordneten
Einlaßventile zu sperren. Während im Vollastbereich und bei sehr hohen Drehzahlen die
Gasgeschwindigkeiten in den Einlaßkanälen derartiger Brennkraftmaschinen optimal
sind, sinken die Gasgeschwindigkeiten bei niedrigen Drehzahlen und Teillast, so daß
sie nicht mehr ausreichen, die für Nachladeeffekte erforderliche kinetische Energie
in der Strömung aufzubringen. Dem kann durch Abschalten einzelner Einlaßkanäle, das
heißt durch Nichtbetätigung einzelner Ventile je Zylinder durch Desaktivierung des zu
geordneten Nockens, entgegengewirkt werden. Da durch diese Maßnahme der Frischgas
strömungsquerschnitt verringert wird, erhöht sich bei niedrigen Drehzahlen und bei
Teillast die Gasgeschwindigkeit in dem verbleibenden Strömungsquerschnitt, so daß
auch Nachladeeffekte auftreten.
Eine Grundbedingung für die Desaktivierung eines Nockens ist verständlicherweise in
der richtigen Wahl des Zeitpunkts der Desaktivierung zu sehen, nämlich dann, wenn
das betreffende Ventil seine Schließstellung zumindest annähernd erreicht hat. Durch
den Vorgang der Desaktivierung des Nockens darf der Arbeitszyklus des zugehörigen
Zylinders der Brennkraftmaschine nicht gestört werden. Aus diesem Grunde sieht die
aus der eingangs genannten DE-OS 37 32 687 bekannte Steuerung eine Sperrvorrichtung
mit einem von einem dauernd drehfest mit der Nockenwelle verbundenen Nocken der
art betätigten Schwenkhebel vor, daß er die Schiebemuffe nur bei durch das zugeord
nete Ventil unter der Wirkung seiner Schließfeder belastetem desaktivierbaren Nocken
in ihrer ersten Axiallage (in der sie die drehfeste Verbindung eines Nockens mit der
Nockenwelle herstellt) arretiert. Dabei wird die Tatsache ausgenutzt, daß die beiden
genannten Nocken synchron rotieren. Nur dann, wenn der desaktivierbare Nocken durch
das Ventil unbelastet ist, also dann, wenn das Ventil nicht auf dem eigentlichen Nocken,
sondern auf dem Nockengrundkreis aufliegt, gibt der Schwenkhebel die Schiebemuffe
frei, so daß dann eine zusätzliche Feder auf der Nockenwelle die dort einen Bestand
teil der Klauenkupplung bildende Schiebemuffe in ihre zweite Axiallage drücken kann.
Diese beschriebene Berücksichtigung der jeweils vorliegenden Phase des Ventilarbeits
zyklus ist vorteilhaft gegenüber anderen, beispielsweise aus der DE-PS 30 42 018 be
kannten Anordnungen, die mit definierten Winkellagen von Ölkanälen, also gleichsam
einer hydraulischen Sperre arbeiten, deren Abstimmung insbesondere wegen möglicher
gegenseitiger Beeinflussungen des Schmiersystems der Brennkraftmaschine und des Steu
ersystems für die Schiebemuffe kritisch ist. In dieser Patentschrift ist auch eine kon
struktive Variante angegeben, bei der die Schiebemuffe mittels einer Gabel in Abhän
gigkeit von der Erregung eines Elektromagneten betätigt wird. Der Aufwand an Teilen
und an Bauraum für derartige Lösungen ist jedoch beträchtlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 so auszubilden, daß der Aufwand auch gegenüber der Steuervorrichtung
nach der eingangs genannten DE-OS 37 32 687 verringert ist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkma
len des Patentanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unter
ansprüche.
Die Erfindung nutzt in vorteilhafter Weise also das von der Schließfeder des jeweiligen
Ventils auf den Nocken ausgeübte Drehmoment in einer bestimmten Phase des Ventilar
beitsspiels, nämlich gegen Ende seiner Schießbewegung, dazu aus, eine Kraft zum Aus
rücken der Klauenkupplung zu erzeugen und damit die Desaktivierung des betreffenden
Nockens und damit des Ventils vorzubereiten. Zusätzliche Federn oder gar elektronische
Steuereinrichtungen erübrigen sich daher. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin
zu sehen, daß irgendwelche Schwierigkeiten hinsichtlich der Synchronisierung der Öff
nungsbewegung der betreffenden Klauenkupplung mit dem Arbeitszyklus des zugehöri
gen desaktivierbaren Ventils deshalb nicht auftreten können, weil vom Ventil selber
ausgeübte, seine jeweilige Arbeitsphase anzeigende Kräfte bzw. Momente letztlich die
Desaktivierung des zugehörigen Nockens und damit des Ventils bewirken.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläu
tert, deren
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Nockenwelle einer Brennkraftmaschine
und deren
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen dauernd drehfest mit der Nockenwelle
verbundenen Bestandteil der Steuervorrichtung wiedergeben.
Die eigentliche Nockenwelle ist mit 1 bezeichnet. Sie trägt sowohl mehrere dauernd
drehfest mit ihr verbundene Nocken 2, 3 und 4 als auch mehrere desaktivierbare Noc
ken 5, 6 und 7, das heißt Nocken, die nur zeitweise drehfest mit der eigentlichen Noc
kenwelle 1 verbunden sind. Diese desaktivierbaren Nocken 5, 6 und 7 sind in diesem
Ausführungsbeispiel nicht nur drehbar, sondern auch axial verschieblich auf Hülsen 8,
9 und 10 gelagert, die gleichsam Abstandshülsen bilden und drehfest mit der eigentli
chen Nockenwelle 1 verbunden sind. Ferner erstrecken sich zwischen diesen Abstands
hülsen 8, 9 und 10 weitere, ebenfalls axial unverschieblich und drehfest mit der eigentli
chen Nockenwelle 1 verbundene hülsenartige Teile 11, 12 und 13, die sowohl Stützlager
für die Nockenwelle sind als auch nockenwellenfeste Bestandteile von Klauenkupplungen
14, 15 und 16 zur zeitweiligen drehfesten Arretierung der desaktivierbaren Nocken 5, 6
und 7 bilden. Zu diesem Zweck trägt jedes dieser Teile 11, 12 und 13 auf seiner in Fig.
1 rechten Stirnseite zumindest eine klauenartige Erhebung 17, 18 bzw. 19, die bei Her
stellung einer drehfesten Verbindung zwischen dem jeweiligen Nocken 5, 6 und 7 und der
Nockenwelle 1 von einer am Nocken vorgesehenen Nut 20, 21 bzw. 22 Kräfte in Um
fangsrichtung übertragend aufgenommen ist. Das bedeutet, daß auch jeder der Nocken 5,
5 und 7 über den verbleibenden Winkelbereich seiner in Fig. 1 linken Stirnseite mit ei
nem als Klaue zu bezeichnenden Vorsprung 23, 24 bzw. 25 versehen ist.
In der Nockenwelle 1 erkennt man den axial verlaufenden, am rechten Nockenwellenen
de verschlossenen Druckölkanal 26, der von der linken Stirnseite der Nockenwelle 1 her
über eine nicht dargestellte Einrichtung gespeist wird, die in Abhängigkeit von der
Drehzahl bzw. Last der Brennkraftmaschine den Druck in dem Kanal 26 und den damit
verbundenen, noch zu beschreibenden Druckräumen verringert, sobald einzelne Nocken
zwecks Abschaltung von Ventilen desaktiviert werden sollen. Diese ringförmigen Druck
kammern 27, 28 und 29, die individuell einzelnen der Nocken 5, 6 und 7 zugeordnet sind,
liegen auf der der jeweiligen Klauenkupplung 14, 15 bzw. 16 abgekehrten Seite des je
weiligen Nockens und werden von zwei Seiten begrenzt durch nockenindividuelle Schie
bemuffen 30, 31 und 32, die verschiebbar auf der Nockenwelle angeordnet sind. In
Richtung nach rechts abgeschlossen werden die einzelnen Druckräume 27, 28 und 29
durch auf der eigentlichen Nockenwelle 1 unverschiebbar angeordnete hülsenartige
Teile 33, 34 und 35, so daß eine Vergrößerung des Drucks im zentralen Kanal 26 über
die Querkanäle 36, 37 und 38 eine Vergrößerung des Drucks in den Druckräumen 27,
28 und 29 und damit über eine Axialverschiebung der Schiebemuffen 30, 31 und 32
auch eine Verschiebung der Nocken 5, 6 und 7 in Fig. 1 nach links zur Folge hat.
Dadurch kommen die Elemente der Klauenkupplungen 14, 15 und 16 in Eingriff, so
daß die Nocken 5, 6 und 7 drehfest mit der eigentlichen Nockenwelle 1 gekuppelt
und die zugehörigen Ventile betätigt werden. Da die Verhältnisse im Bereich aller
Nocken 5, 6 und 7 die gleichen sind, ist nur das durch den Nocken 5 zu betätigende
Ventil 39 mit seiner Schließfeder 40 angedeutet.
Auf diese Weise wird bei entsprechenden Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine,
also beispielsweise bei hoher Last oder hoher Drehzahl, die volle Zylinderzahl (bei Ma
schinen mit abgeschaltbaren Zylindern) bzw. der volle Einlaßströmungsquerschnitt (bei
Maschinen mit mehreren Einlaßventilen je Zylinder) wirksam gemacht.
Sollen dagegen einzelne Ventile desaktiviert werden, müssen die zugehörigen Nocken
5, 6 und 7 in Fig. 1 wieder nach rechts in ihre dargestellte Lage verschoben werden,
in denen die Klauenkupplungen 14, 15 und 16 ausgerückt sind. Zu diesem Zweck wird
über die erwähnte, an den zentralen Druckölkanal 26 angeschlossene Steuereinrichtung
der Druck abgebaut, so daß beim Auftreten einer in Richtung nach rechts gerichteten
Kraft die Nocken 5, 6 und 7 nebst den zugeordneten Schiebemuffen 30, 31 und 32 sich
nach rechts bewegen können. Diese Axialkräfte werden nun individuell für die einzelnen
Nocken 5, 6 und 7 dadurch aus dem von der jeweiligen Ventilschließfeder 40 während
der Schließbewegung des entsprechenden Ventils 39 auf den jeweiligen Nocken, hier
also den Nocken 5, ausgeübten Moment abgeleitet, daß bestimmte Klauenflan
ken der Klauenkupplungen 14, 15 und 16 derart geneigt sind, daß die Klauen in Rich
tung vom Klauengrund zum Klauenscheitel schmaler werden. Dies ist in Fig. 2 für
den dauernd drehfest mit der eigentlichen Nockenwelle 1 verbundenen Bestandteil 11
der Kupplung 14 dargestellt: Die in Richtung der durch den Pfeil 41 angedeuteten
Drehbewegung der Nockenwelle hintere Flanke 42 der Klaue 17 dieses Teils ist unter
dem Winkel α gegen die zugehörigen Mantellinien des Teils 11 geneigt, der größer ist
als der Reibungswinkel an dieser Stelle, so daß aus dem von der Ventilschließfeder 40
während des Schließvorgangs des Ventils 39 auf den Nocken 5 in Umfangsrichtung aus
geübten Drehmoment eine Axialkraft abgeleitet wird, die auf den Nocken 5 im Sinne
eines Ausrückens der Klauenkupplung 14 wirkt. Demgegenüber ist die in Drehrichtung
41 vordere Flanke 43 der Klaue 17 nicht geneigt, sondern sie verläuft parallel zu den
zugehörigen Mantellinien, so daß die Übertragung eines Drehmoments von der eigentli
chen Nockenwelle 1 auf den Nocken 5 sichergestellt ist. Erst die Umkehr des von der
Schließfeder 40 auf den Nocken 5 ausgeübten Drehmoments zu Beginn der Schließphase
des Ventils leitet demgemäß über die Neigung α der jetzt wirksam werdenden Klauen
flanke 42 die Gewinnung einer im Sinne des Ausrückens der Klauenkupplung 14 wirken
den Axialkraft ein, die aber verständlicherweise nur dann zum Ausrücken der Kupplung
und demgemäß zum Desaktivieren des Nockens 5 führt, wenn der Druck im Druckraum
27 abgesenkt ist.
Diese Beschreibung für die Arbeitsweise des Nockens 5 bzw. seine Ansteuerung gilt
identisch auch für die weiteren desaktivierbaren Nocken 6 und 7.
Wie auch die Beschreibung zeigt, ist mit der Erfindung eine gattungsgemäße Steuervor
richtung geschaffen, die in besonders einfacher und exakter Weise die Desaktivierung
der einzelnen Ventilen zugeordneten Nocken unter Ausnutzung von Kräften gestattet,
die letztlich von der Arbeitsphase des Ventils abhängen.
Claims (3)
1. Steuervorrichtung für mit Schließfedern ausgerüstete Ladungswechselventile
einer Brennkraftmaschine mit einer
Nockenwelle, die zumindest einen auf ihr drehbar gelagerten
desaktivierbaren Nocken trägt, dem eine eine Schiebemuffe
auf der Nockenwelle enthaltende Kupplung nach Art
einer Klauenkupplung zur Herstellung einer drehfesten Verbindung
mit der Nockenwelle in einer durch Aufbringen einer
Axialkraft erzielten ersten Axiallage der Schiebemuffe
und zur Aufhebung dieser Verbindung in einer nach Abschalten
der Axialkraft eingenommenen zweiten Axiallage der
Schiebemuffe zugeordnet ist, wobei der Nocken sowie ein
drehfest auf der Nockenwelle angeordneter Kupplungsbestandteil
nur bei in ihrer ersten Axiallage befindlicher
Schiebemuffe einander in Umfangsrichtung hintergreifende
Klauen besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß die in Drehrichtung
(41) der Nockenwelle (1) hintere Flanke (42) der
zumindest einen Klaue (17) des drehfest auf der Nockenwelle
(1) angeordneten Kupplungsbestandteils (11) und/oder
die in Drehrichtung (41) vordere Flanke der zumindest einen
Klaue (23) des Nockens (5, 6, 7) im Sinne einer Klauenverschmälerung
vom Klauengrund zum Klauenscheitel geneigt
unter einem Neigungswinkel (α) verlaufen bzw. verläuft, der größer als
der Reibungswinkel ist, und daß während der Verschließbewegung
auf den Nocken (5, 6, 7) von der Schließfeder
(40) ausgeübte Moment in eine axiale Gegenkraft zum Ausrücken
der Klauenkupplung (14, 15, 16) umsetzen bzw. umsetzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erzeugung der Axialkraft die Schiebemuffe (30, 31, 32)
einen ringförmigen Druckraum (27, 28, 29) umgreift, der
über Druckmittelkanäle (26, 36, 37, 38) in der Nockenwelle
(1) mit einem Druckmedium beaufschlagbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Kanal (26) der Durckmittelkanäle (26, 36, 37, 38) in der Nockenwelle
(1) axial verläuft, von einem Ende, insbesondere einer
Stirnseite, der Nockenwelle (1) mit Druckmedium gespeist
ist und über Querkanäle (36, 37, 38) bildende weitere
der Druckmittelkanäle (26, 36, 37, 38) mit den ringförmigen Druckräumen
(27, 28, 29) aller Schiebemuffen (30, 31, 32) auf der
Nockenwelle (1) in Verbindung steht.
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