DE3913028A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer leitenden verbindung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer leitenden verbindungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstel
lung einer leitenden Verbindung in einem elektrischen
Gerät gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie
auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Im Bereich der Verdrahtungstechnik sowie bei der Herstel
lung von stromführenden Verbindungen in Geräten, wie bei
spielsweise Haushaltsgeräten, werden gegenwärtig die ver
schiedensten Verfahren und Verbindungstechniken einge
setzt.
Neben dem Verbinden von zwei Kontaktpunkten mit Hilfe
eines Kabels unter Zuhilfenahme von Steckern und/oder
Lötverbindungen sind dies im wesentlichen der Einsatz von
gestanzten und/oder chemisch geätzten Leiterbahnen.
Die genannten Verbindungstechniken haben den Nachteil, daß
die Herstellung der einzelnen Verbindungen entweder ar
beitsintensiv oder bei kleinen Losgrößen unwirtschaftlich
ist:
So werden beispielsweise in der kabelverarbeitenden Indu
strie die benötigten Kabel losweise an starr automatisier
ten Anschlagmaschinen vorkonfektioniert. Dies bedeutet
einen großen logistischen Aufwand und bedingt ein hohes
Materialumlaufvermögen. Die Herstellung von Leiterbahnen
auf Leiterplatten mit chemischen Verfahren sowie die Her
stellung von gestanzten Leiterbahnen ist dagegen speziell
bei sehr kleinen Losgrößen unwirtschaftlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung einer leitenden Verbindung in einem elek
trischen Gerät, bei dem wenigstens zwei elektrisch leitend
zu verbindende Kontaktelemente voneinander beabstandet auf
einem isolierenden Teil angebracht sind, sowie eine Vor
richtung zur Durchführung dieses Verfahrens anzugeben, die
bei geringem Kapitalaufwand die wirtschaftliche Herstel
lung auch kleinster Losgrößen erlauben.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist in den
Patentansprüchen 1 bzw. 3 gekennzeichnet. Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß wird weder eine Kabel-Verbindung herge
stellt, noch eine irgendwie gestaltete Leiterbahn, die
mittels eines chemischen Prozesses oder eines Stanzvor
gangs hergestellt wird, eingesetzt; vielmehr werden die zu
verbindenden Kontaktelemente dadurch verbunden, daß mit
tels einer mehrachsigen Positioniereinheit auf dem isolie
renden Teil des elektrischen Geräts eine stromleitende
Paste aufgebracht wird, die die jeweiligen Kontaktelemente
miteinander verbindet. Anders ausgedrückt ist die mittels
der mehrachsigen Positioniereinheit, die beispielsweise
ein Industrieroboter sein kann, hergestellte elektrische
Verbindung durch die "Klebebahn" der leitenden Paste gege
ben.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat damit eine Reihe von
Vorteilen:
Erfindungsgemäß sind keine Vorarbeiten zur Herstellung der
Verbindungen erforderlich. Diese Vorarbeiten umfassen bei
den herkömmlichen Verbindungstechniken beispielsweise die
Vorkonfektionierung und Lagerung von Leitungen. Mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren kann dagegen flexibel und auch
in kleinsten Losgrößen - im Extremfall bei einer Losgröße
von 1 Stück - die Verbindung zwischen den Kontaktelementen
hergestellt werden. Insbesondere bei kleinen Haushaltsge
räten, wie Handmixern und Küchenmaschinen, bei denen ein
nur geringer Verdrahtungsaufwand erforderlich ist, ist das
erfindungsgemäße Verfahren herkömmlichen Verfahren zur
Herstellung einer leitenden Verbindung überlegen.
Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Verfahren bei der
Herstellung von Leiterplatten-Prototypen oder bei der
Herstellung von Leiterplatten in sehr geringen Stückzahlen
verwendet werden.
Die erfindungsgemäß zur Herstellung der Leiterbahnen bzw.
elektrischen Verbindungen verwendete stromleitende Paste
kann gemäß Anspruch 2 ein Silber-Kleber auf Epoxid- oder
Silikon-Basis sein. Derartige Kleber sind unter den ver
schiedensten Handelsnamen als Ein- oder Zwei-Komponenten
kleber allgemein erhältlich. Ein geeigneter Kleber ist
beispielsweise der Silber-Leitkleber 3021 der Fa. Epoxy
Produkte (Acme).
In den Ansprüchen 3 f. ist eine erfindungsgemäße Vorrich
tung zur Durchführung des Verfahrens gekennzeichnet. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine mehrachsige Posi
tioniereinheit, also beispielsweise einen Industrieroboter
auf, dessen Roboterarm einen Flansch zum Anbringen von
Werkzeugen an der letzten Handachse aufweist. Dieser
Flansch, der im folgenden auch als Positionierflansch
bezeichnet wird, trägt ein Dispenserelement, mit dem die
stromleitende Paste, also beispielsweise der Silber-Kleber
auf Epoxid- oder Silikon-Basis längs des Verfahrwegs des
Dispenserelements auf das isolierende Teil ausgebracht
wird.
Bevorzugt weist das Dispenserelement gemäß Anspruch 4 eine
Verlegedüse auf, der eine Dosiereinheit die stromleitende
Paste aus einem Vorratsbehälter zuführt. Dabei kann die
Dosiereinheit in der Weise ausgebildet sein, wie dies beim
Mischen und Austragen von Mehrkomponenten-Materialien
allgemein bekannt ist.
In jedem Falle ist es bevorzugt, wenn die von der Dosier
einheit geförderte und damit aus der Verlegedüse ausge
brachte Menge entsprechend der Verfahrgeschwindigkeit des
Positionierflansches gesteuert wird, so daß längs des
Verfahrwegs ein gleichmäßiger Auftrag der leitfähigen
Paste erzielt wird (Anspruch 5).
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich nicht nur zur
Herstellung von einfachen Leitungsverbindungen, auch die
Herstellung von mehrlagigen Verbindungen ist möglich:
Hierzu wird gemäß Anspruch 6 zusätzlich eine nichtleitende
Paste ausgetragen, die wenigstens im "Kreuzungsbereich"
auf die leitende Paste aufgebracht wird, so daß darüber
eine weitere leitende Paste, die die Verbindung zwischen
anderen Kontaktpunkten herstellt, aufgebracht werden kann.
Dabei ist es möglich, die nichtleitende und damit isolie
rende Paste großflächig aufzutragen; es ist aber auch
möglich, mittels der gleichen Verlegedüse durch einfaches
Umschalten zwischen entsprechenden Vorratsbehältern oder
mittels einer beispielsweise auf einem Revolverwechsler
angebrachten zweiten Dispensereinheit nur auf bestimmte
Teilbereiche die nichtleitende Paste aufzubringen.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des all
gemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch
beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der Offenbarung
aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt ein Ausführungsbei
spiel der Erfindung.
Die in der einzigen Figur der Zeichnung dargestellte er
findungsgemäße Vorrichtung weist einen Industrieroboter 1
auf, von dem in der Figur lediglich ein Teil der letzten
Handachse dargestellt ist, an dessem Flansch ein Verlege
werkzeug 2 angebracht ist. Das Verlegewerkzeug 2 weist
eine Verlegedüse 9 auf, der über eine Zuleitung 7 und eine
Dosiereinheit 8 das aufzutragende Material aus einem Vor
ratsbehälter 6 zugeführt wird. Der Vorratsbehälter 6 kann
ebenfalls an der Handachse des Industrieroboters, aber
auch feststehend neben dem Industrieroboter angeordnet
sein.
Zur Verbindung zweier Kontaktpunkte 5 mit Hilfe eines
stromführenden Kontaktmediums wird wie folgt vorgegangen:
Der Industrieroboter 1 bewegt die Verlegedüse 9 des Verle
gewerkzeugs 2 zum ersten Kontaktpunkt 5′. Über die Dosier
einheit wird das pastöse Übertragungsmedium, also der
bereits erwähnte Silber-Kleber auf Epoxid- oder Silikon-
Basis zunächst auf den Kontaktpunkt 5′ und anschließend
auf das isolierende Trägermaterial 3 aufgeklebt. Dabei
bewegt sich der Roboter entsprechend der vorprogrammierten
Bahn.
Die Dosiereinheit 8 sorgt während des Verfahrens der "Ro
boterhand" dafür, daß die geförderte Menge der leitenden
Paste proportional zur Verfahrgeschwindigkeit bzw. Bahnge
schwindigkeit des Roboterarms 1 ist. Die Paste wird dabei
aus dem Vorratsbehälter 6 über die Zuleitung 7 in das
Verlegewerkzeug gefördert.
Beim Erreichen des zweiten Kontaktpunktes 5′ ist die
stromführende Verbindung zwischen den Kontaktpunkten 5
hergestellt.
Vorstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedan
kens beschrieben worden.
Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Verlegewerkzeug
zusätzlich eine zweite Verlegedüse und eine zweite Dosier
einheit aufweisen, mit der eine isolierende Paste ausge
bracht wird. Diese Paste dient zum Isolieren der erfin
dungsgemäß hergestellten stromleitenden Bahnen.
Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
je nach verwendetem Material ausgebildet werden:
So ist es möglich, bei Verwendung eines Zwei-Komponenten-
Materials entsprechende Förder- und Mischeinrichtungen
vorzusehen, wie sie aus dem Stand der Technik für hoch
viskose Materialien bekannt sind.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer leitenden Verbindung
in einem elektrischen Gerät, bei dem wenigstens zwei elek
trisch leitend zu verbindende Kontaktelemente voneinander
beabstandet auf einem isolierenden Teil angebracht sind,
dadurch gekennzeichnet, daß mittels einer mehrachsigen
Positioniereinheit auf dem isolierenden Teil eine strom
leitende Paste aufgebracht wird, die die auf dem isolie
renden Teil aufgebrachten Kontaktelemente miteinander
verbindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die stromleitende Paste ein
Silber-Kleber auf Epoxid- oder Silikon-Basis ist.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Positionierflansch
einer mehrachsigen Positioniereinheit (1) ein Dispenser
element (8, 9) angebracht ist, mit dem die stromleitende
Paste längs des Verfahrwegs des Dispenserelements ausge
bracht wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Dispenserelement eine
Verlegedüse (9) aufweist, der eine Dosiereinheit (8) die
stromleitende Paste aus einem Vorratsbehälter (6) zuführt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die von der Dosiereinheit
geförderte Menge entsprechend der Verfahrgeschwindigkeit
des Positionierflansches zum Erzielen eines gleichmäßigen
Auftrags steuerbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Leitungs
kreuzungen, die keine elektrische Verbindung miteinander
haben, zusätzlich auch eine nichtleitende Paste austragbar
ist, die wenigstens im "Kreuzungsbereich" auf die leitende
Paste aufgebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893913028 DE3913028A1 (de) | 1989-04-20 | 1989-04-20 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer leitenden verbindung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19893913028 DE3913028A1 (de) | 1989-04-20 | 1989-04-20 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer leitenden verbindung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3913028A1 true DE3913028A1 (de) | 1990-10-25 |
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ID=6379086
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893913028 Ceased DE3913028A1 (de) | 1989-04-20 | 1989-04-20 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer leitenden verbindung |
Country Status (1)
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8131 | Rejection |