DE3911307C2 - Verfahren zum Feststellen, ob zwei hintereinander angeordnete Wellen hinsichtlich ihrer Mittelachse fluchten oder versetzt sind - Google Patents
Verfahren zum Feststellen, ob zwei hintereinander angeordnete Wellen hinsichtlich ihrer Mittelachse fluchten oder versetzt sindInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei den bekannten Verfahren dieser Art (DE-Z INSTANDHAL
TUNG, Dezember 1982, Verlag moderne Industrie, Landsberg
"Die Kunst des Ausrichtens übernimmt jetzt der Computer";
EP 0 145 745 B1) werden die Meßsignale in Meß-Winkel
positionen erzeugt, die voneinander einen Winkelabstand
von etwa 90° aufweisen, und der Parallelversatz sowie der
Winkelversatz werden direkt aus diesen Meßdaten ermittelt.
Es wird eine gute Meßgenauigkeit erzielt, aber die be
kannten Verfahren sind nur dann problemlos oder überhaupt
durchführbar, wenn im Bereich der Meßapparatur und des
Meßzeigers um die Wellen herum ein ausreichend freier Raum
zur Verfügung steht. Die Meßapparatur, mit welcher die
Meßsignale gewonnen werden, ragt von den Wellen notwen
digerweise zur Seite vor, und auch jeder Meßzeiger befin
det sich zwangsläufig außerhalb der Wellen neben diesen.
Die Messungen werden in mindestens drei Meß-Winkelposi
tionen vorgenommen, so daß die Wellen mit der Meßapparatur
um mindestens 180° gedreht werden müssen. Dort, wo sich
die Meßapparatur auf den Wellen befindet, muß der Raum um
die Wellen herum über diesen großen Winkelbereich frei
sein, und es darf auch mindestens in den in Bezug aufein
ander festgelegten Meß-Winkelpositionen über die Länge
eines jeden Meßzeigers kein Hindernis zwischen den auf den
beiden Wellen angeordneten Teilen der Meßapparatur vor
handen sein, was auch bei Einsatz eines Lichtstrahls als
Meßzeiger (EP 0 145 745 B1) gilt. Diese Bedingung ist
in der Praxis häufig nicht erfüllt oder nur sehr schwierig
erfüllbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dahingehend
zu verbessern, daß es mit einem weitaus kleineren Winkel
bereich für die Meß-Winkelpositionen und/oder ohne vor
herige Festlegung derselben in Bezug aufeinander durch
führbar ist und dennoch mindestens die gleiche Meßgenauig
keit erbringt wie die bekannten Verfahren, so daß es mit
der von den Wellen vorragenden Meßapparatur und sich
außerhalb den Wellen erstreckendem Meßzeiger den räum
lichen Gegebenheiten um die Wellen herum bei seiner Durch
führung bei weitem flexibler angepaßt werden kann als die
bekannten Verfahren.
Die vorstehende Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungs
teil des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale gelöst. Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren können die mindestens
fünf verschiedenen Winkelpositionen, in denen Messungen
vorgenommen werden müssen, nach Belieben frei gewählt wer
den. Folglich können sie so ausgesucht werden, wie es
die räumlichen Gegebenheiten um die Wellen herum für die
zugehörige Positionierung der Meßapparatur und der Meßzei
ger gerade gestatten. Es muß weder ein vorbestimmter
Winkelabstand zwischen den Meßpositionen eingehalten noch
die Messung über einen großen Winkelbereich erstreckt
werden, so daß Hindernissen nach Belieben in flexibler
Weise ausgewichen werden kann. Zur Erzielung genauer
Meßergebnisse reicht schon ein relativ kleiner Winkel
bereich für die Meßpositionen aus. Damit ist das erfin
dungsgemäße Verfahren auch an Wellen durchführbar, die
rundherum weitgehend verbaut und unzugänglich sind.
Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen
des Verfahrens gemäß Patentanspruch 1.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung an
Ausführungsbeispielen noch näher erläutert.
Die Fig. 1 bis 7 zeigen jeweils schematisch in Seiten
ansicht für sich z. T. bereits bekannte Vorrichtungen zum
Erzeugen der Meßsignale, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren gemäß Patentanspruch 1 behandelt und verarbeitet
werden, um die räumliche Lage der Wellen zueinander und
ggf. Korrekturwerte für deren Lagekorrektur zur Beseiti
gung eines eventuell festgestellten Fluchtungsfehlers zu
ermitteln. Die Fig. 8 zeigt in einem ebenen rechtwinkligen
Koordinatensystem die Lage von erfindungsgemäß aufgenommenen
Meßpunkten und der daraus gemäß der Erfindung errechneten,
im wesentlichen elliptischen Kurve, sowie die Lage der
nach den bekannten Verfahren unter Verzicht auf die Kenntnis
dieser Kurve aufgenommenen Meßpunkte.
In sämtlichen Figuren der Zeichnung sind die beiden
Wellen, deren Fluchtungszustand festzustellen ist, mit 1
bzw. 2 bezeichnet.
Bei allen in der Zeichnung dargestellten Vorrichtungen
zum Erzeugen der Meßsignale werden diese ggf. über einen
Datenwandler 3 in einen Computer 4 eingegeben, in dem die
mittels der einzelnen Vorrichtungen in mindestens fünf
unterschiedlichen Meßpositionen der Wellen gewonnenen
Meßsignale programmgesteuert auf die nachstehende Weise
verarbeitet werden:
- - Die Meßsignale werden als Vektoren gleichen Ursprungs bzw. als Wertepaare in einer Ebene behandelt,
- - aus den durch die Enden der Vektoren bzw. die Wertepaare gegebenen Meßpunkten in der Ebene werden im Hinblick da rauf, daß diese Meßwerte aus geometrischen Gründen praktisch nur aus einer gemeinsamen, einer Elipse etwa ent sprechenden Kurve stammen können, die sich bei Drehung der Welle um 360° und kontinuierliche Aufnahme der Meß signale ergeben würde, die Kenndaten dieser Kurve be rechnet. In Anbetracht der Tatsache, daß diese Meßpunkte mit Meßunsicherheiten behaftet sind, die ihre Ursache in unvermeidbaren Meßungenauigkeiten bei der Erzeugung der Meßsignale haben, wird bei dieser Berechnung ein Opti mierungsverfahren, vorzugsweise die Methode der kleinsten Fehlerquadrate, angewendet. Die Berechnung der Kenndaten der Kurve ist um so genauer, je größer die Anzahl der Meßpositionen ist, in denen die Meßsignale erzeugt werden , und je größer der Winkelbereich für die Meßpositionen ist, doch werden schon bei fünf Meßpositionen über einen verhältnismäßig kleinen Winkelbereich für die Praxis hin reichend genaue Kenndaten der Kurve erhalten. Die Kurve kann sich auch in den Sonderformen einer Ellipse z. B. als Kreis bzw. Punkt (Kreis mit Radius = O) ergeben.
- - Die räumliche Winkellage mindestens einer Meß-Winkelposi tion wird durch eine geeignete Einrichtung an den Wellen insbesondere als Referenzposition festgestellt.
- - Anhand der Kenndaten der Kurve wird unter Berücksichti gung der Referenzposition und der bekannten, z. B. für den Benutzer vorgegebenen oder mit Hilfe einer geeigneten Einrichtung an den Wellen festgestellten, Drehrichtung, in der die Wellen in die einzelnen Meß-Winkelpositionen verlagert werden, die räumliche Lage der Wellen zuein ander und daraus wiederum ggf. Korrekturwerte für deren Lagekorrektur zur Beseitigung eines eventuell festge stellten Fluchtungsfehlers, ermittelt.
Die nachstehend erläuterten Vorrichtungen unterscheiden
sich in der besonderen Art und Weise, in der die Meßsignale
erzeugt werden. Die Weiterbehandlung der erzeugten Meß
signale erfolgt dann stets nach dem vorstehend angegebenen
Verfahren.
Bei den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Meßzeigern
und Referenzelementen zur Gewinnung der Meßsignale kann es sich um
optische Einrichtungen mit einem Lichtstrahl als Meßzeiger und
einem Spiegel und/oder elektrooptischen Wandler als Referenzele
ment handeln, z. B. gemäß EP 0 145 745 B1, oder auch um mechanische
Einrichtungen mit einem Stab als Meßzeiger und einer Meßuhr als
Referenzelement z. B. gemäß U 4 586 264.
Mit der in Fig. 1 schematisch dargestellten Meßvorrichtung
werden die Meßsignale in jeder Meß-Winkelposition als
Signale erzeugt, von denen das eine dem Abstand der Wellen
achsen in einer zu diesen im wesentlichen senkrechten Ebene
am Meßort des Referenzelements entspricht und das andere
der senkrecht auf dieser radialen Richtung stehenden Kom
ponente des Winkels zwischen den Wellenachsen entspricht.
Zu diesem Zweck wird von der Welle 1 her ein zu deren Mit
telachse etwa paralleler, von einer Lichtquelle 5 erzeugter
Lichtstrahl S, der vorzugsweise ein Laserstrahl ist, auf
ein rechtwinkliges Spiegelprisma 6 gerichtet, das als
Referenzelement so auf der zweiten Welle 2 angeordnet ist,
daß seine den Winkel von 90° einschließenden Spiegel
flächen 6a sich im wesentlichen senkrecht zu einer hier durch die
Zeichenebene dargestellten Radialebene der zweiten Welle 2
erstrecken. Auf der ersten Welle 1 ist ein bezüglich der
Lichtquelle 5 fest angeordneter Meßempfänger 7 in Form
eines zweiachsigen elektrooptischen Positionsdetektors so
befestigt, daß der von der unteren Spiegelfläche 6a re
flektierte Lichtstrahl S′ auf ihn fällt. Der Positionsde
tektor 7 erzeugt so in jeder Meßposition der beiden Wellen
1 und 2 zwei Signale Sx, Sy die den Koordinaten x, y des
Lichtstrahl-Auftreffpunktes A auf den Positionsdetektor 7
bezüglich eines wellenfesten Bezugspunkts BP, der irgendwo
in der Positionsdetektorebene gewählt sein kann, in der
zur Mittelachse der Welle 1 im wesentlichen senkrechten
Meßebene des Positionsdetektors 7 entsprechen.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 1 ist aus EP 0 145 745 B1 hin
sichtlich ihrer konstruktiven Merkmale bekannt.
Mit der Vorrichtung gemäß Fig. 2 und 3 werden die Meß
signale in jeder Meß-Winkelposition in zwei Paaren als
Signale Sx, Sy und S′x, S′y erzeugt, die zu den durch die
jeweilige Meß-Winkelposition festgelegten radialen Kom
ponenten der Abstände proportional sind, die
die Mittelachsen der Wellen 1, 2 in zwei Ebenen aufweisen,
die zu der Welle 2 im wesentlichen senkrecht sind und sich
im Bereich von dieser in einem vorbestimmten gegenseitigen
Abstand befinden. Zu diesem Zweck werden bei der Vorrich
tung gemäß Fig. 2 und 3 in den einzelnen Meßwinkelposi
tionen der Wellen 1 und 2 von der Welle 1 her ein zu deren
Mittelachse etwa paralleler, von einer Lichtquelle 8 aus
gesandter Lichtstrahl S vorzugsweise in Form eines Laser
strahls auf zwei zweiachsige, optoelektronische Positions
detektoren 9 und 10 gerichtet, die dem Lichtstrahl S auf
der anderen Welle 2 an zwei in der Projektionsrichtung des
Lichtstrahls S im Abstand hintereinander befindlichen Meß
stellen zugeordnet sind und jeweils elektrische Signale
Sx, Sy und S′x, S′y liefern, die der Größe und dem Vor
zeichen zueinander senkrechter Komponenten x, y bzw. x′, y′
des Abstandes entsprechen, den der jeweilige Auftreffpunkt
A bzw. A′ des Lichtstrahls S in der Ebene des jeweiligen
Detektors 9 bzw. 10 von einem gewählten Bezugspunkt BP in
dieser aufweist. Die Lichtquelle 8 und die Positionsdetek
toren 9 und 10 sind mit der jeweiligen Welle 1 bzw. 2 starr
verbunden, was in Fig. 2 und 3 durch die strichpunktierten
Linien angedeutet ist.
Die Fig. 2 und 3 geben die Wellen 2 in verschiedenen Fluch
tungspositionen wieder, und die unterschiedliche Lage der
Auftreffpunkte A und A′ auf den Detektorebenen zu ver
deutlichen.
Bei den Vorrichtungen gemäß Fig. 4 und 5 werden die Meß
signale in den einzelnen Meß-Winkelpositionen für jede
Welle 1, 2 gesondert als Signale Sy bzw. S′y er
zeugt, die zu den Abstandskomponenten proportional sind,
die die Mittelachsen der Wellen 1, 2 in einer der jeweiligen
Welle 1, 2 fest zugeordneten, zu dieser im wesentlichen
senkrechten Ebene in der durch die gewählte Meß-Winkel
position räumlich festgelegten radialen Richtung vonein
ander aufweisen.
Zu dem vorgenannten Zweck wird bei der Vorrichtung gemäß
Fig. 4 von jeder der beiden Wellen 1, 2 her ein Meßzeiger
in Form eines Lichtstrahls S, vorzugsweise eines Laser
strahls, von einer Lichtquelle 11 zu der jeweils anderen
Welle 1 bzw. 2 gerichtet, der sich bis in den Bereich
eines zugehörigen Referenzelements 12 in Form eines ggf. zwei
achsigen, optoelektronischen Positionsdetektors auf dieser
anderen Welle 1 bzw. 2 erstreckt, der ein Signal Sy bzw.
S′y liefert, das der Komponente y bzw. y′ des
Abstandes der Mittelachse des Lichtstrahls S von einem in
der Detektorebene gewählten Bezugspunkt BP in einer zur
Mittelachse dieser anderen Welle etwa senkrechten Ebene
des Positionsdetektors in bezüglich der Welle radialer
Richtung entspricht.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 5 unterscheidet sich von der vor
herigen nicht in der Funktion, jedoch im konstruktiven Auf
bau, und dies insofern, als bei ihr die Meßzeiger starre
Stäbe 14 sind, die jeweils an der einen Welle 1 bzw. 2
starr befestigt sind und am anderen, freien Ende jeweils
eine Meßuhr 15 tragen.
Die Meßuhren 15 liefern mit ihren am Wellenumfang anliegen
den Tastern 16 Signale Sy bzw. S′y die jeweils der Abstands
komponente proportional sind, die die Mittelachsen der Wel
len 1, 2 in einer der betreffenden Welle fest zugeordneten
zu dieser im wesentlichen senkrechten Ebene in der durch die
gewählte Meß-Winkelposition räumlich festgelegten radialen
Richtung voneinander aufweisen.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 6 werden die Meßsignale in jeder
Meß-Winkelposition als zwei Signale erzeugt, von denen das
eine (Sy) der Komponente des Abstandes der Mittelachsen der
Wellen 1, 2 in der Meßebene in der durch die jeweilige
Meß-Winkelposition festgelegten radialen Richtung und das andere
(Sz) der Komponente des Winkels zwischen den Mittelachsen der
Wellen 1, 2 in dieser radialen Richtung entspricht.
Zu dem vorgenannten Zweck ist als Meßzeiger an der Welle 1
ein starrer Stab 10 befestigt, der zwei Meßuhren 18 trägt,
von denen die eine mit ihrem bezüglich der Welle 2 radial ge
richteten Taster 19 an deren Umfang und die andere mit ihrem
axial gerichteten Taster 17 an der im wesentlichen zur Mit
telachse der Welle 2 senkrechten Stirnfläche von dieser
nahe beim Rand anliegt.
Die von den Meßuhren 18 abgegriffenen Werte werden in ent
sprechende elektrische Signale Sy bzw. S′y umgewandelt,
die dann die gleiche Information vermitteln, wie die mittels
der vorher besprochenen Vorrichtungen gewonnenen Signale,
wenn sie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mittels des
Computers 4 verarbeitet werden.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 6 könnte auch mit optoelektroni
schen Bauelementen der im Vorstehenden geschilderten Art
realisiert werden.
Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform sind die
beiden Wellen 1 und 2, deren Fluchtungszustand in Bezug
aufeinander festzustellen ist, durch eine Zwischenwelle 20
miteinander verbunden. Die Vorrichtung zum Feststellen des
Fluchtungszustandes besteht hier aus zwei Meßuhren 21, die
an der Welle 1 bzw. an der Welle 20 starr befestigt sind.
Die Taster 22 der Meßuhren 21 sind im wesentlichen parallel
zur Mittelachse der Welle, an der die Meßuhr befestigt ist,
verschiebbar. Sie liegen mit dem freien Ende an einer zu
der Mittelachse der angrenzenden Welle senkrechten, dieser
gegenüber festen Fläche 23 an. Die Meßuhren 21 sind so an
ihren Wellen befestigt, daß sie sich stets in derselben
Meßebene befinden. Bei dieser Anordnung messen die Meßuhren
jeweils den Winkel zwischen den Mittelachsen der Wellen 1
und 20 bzw. 20 und 2 und liefern entsprechende elektrische
Meßsignale S2 bzw. S2′ an den Computer 4.
Die Fig. 8 zeigt ein ebenes rechtwinkliges Koordinatensystem,
in das als schwarze Punkte fünf nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren gewonnene Meßpunkte eingetragen sind. Die Lage der
einzelnen Meßpunkte ergibt sich aus der in Richtung der X-
bzw. Y-Achse aufgetragenen Größe der z. B. mittels der Vor
richtung gemäß Fig. 1 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
in willkürlich insbesondere nach dem Gesichtspunkt der Zu
gänglichkeit ausgewählten Meßpositionen gewonnenen Signale
Sx und S′x.
Die allgemeine Definition der Kurve zweiter Ordnung lautet:
F = ax² + 2bxy + cy² + 2dx + 2ey + f = 0
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß alle in
einzelnen Meßpositionen gewonnenen Meßpunkte aus geo
metrischen Gründen praktisch nur aus einer gemeinsamen Kurve
stammen können, die im wesentlichen einer Ellipse entspricht,
daß diese Meßpunkte aber mit Meßunsicherheiten behaftet sind,
so daß die vorstehende Gleichung mit einer Optimierungs
methode, insbesondere der Methode der kleinsten Fehlerqua
drate, aus mindestens fünf Meßpunkten die optimal genäherte,
im wesentlichen elliptische Kurve liefert.
In das Koordinatensystem wurden als kleine Kreise auch die
Meßpunkte eingetragen, die bisher nach den bekannten Ver
fahren direkt in den raum-bezogenen Meßpositionen 0 Uhr,
3 Uhr, 6 Uhr und 9 Uhr unter Verzicht auf die Kenntnis der
Kurve gewonnen werden, was die Zugänglichkeit dieser Meßposi
tionen voraussetzt. Aus der Lage dieser Meßpunkte 0, 3, 6, 9
ergeben sich, wie in Fig. 8 dargestellt, der horizontale und
der vertikale Parallelversatz sowie der horizontale und der
vertikale Winkelversatz der Wellen 1 und 2 in Bezug aufein
ander. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich,
diese Versätze rechnerisch zu ermitteln, wenn von wenigstens
einem der in Fig. 8 zu sehenden schwarzen Meßpunkte die
räumliche Lage der zugehörigen Meßposition zusätzlich fest
gestellt wird.
In der Zeichnung sind zum Zwecke der Verdeutlichung die Wel
len teilweise stark übertrieben in einem nicht fluchtenden
Zustand dargestellt. In der Praxis hat man es mit zu korri
gierenden Versätzen zu tun, die in der Größenordnung von
wenigen Zehntel Millimetern beim Parallelversatz bzw. von weniger als
1 Grad beim Winkelversatz liegen.
Es kann beim Arbeiten mit den Vorrichtungen gemäß Fig. 1 bis
7 vorkommen, daß der Meßbereich der Apparatur streckenweise,
d. h. über einen bestimmten Teilwinkelbereich innerhalb des
Bereiches von 360° um die Wellen 1, 2 herum, überschritten
würde. Hier gestattet es das erfindungsgemäße Verfahren,
eben nur mit Meß-Winkelpositionen zu arbeiten, in denen dies
nicht der Fall ist.
Es ist offensichtlich, daß mit den Vorrichtungen gemäß Fig.
1 bis 5 sehr viele, sehr dicht nebeneinander liegende Meß
werte mit entsprechenden Meßsignalen aufgenommen werden
können. Die Aufnahme einer Vielzahl solcher Meßwerte hat den
weiteren Vorteil, daß einzelne "Ausreißer", die bei der Auf
nahme auf irgendeine Weise zustandekommen, keinen wesent
lichen Einfluß auf das Meßergebnis insgesamt haben.
Claims (11)
1. Verfahren zum Feststellen, ob zwei hintereinander an
geordnete Wellen hinsichtlich ihrer Mittelachsen fluch
ten oder gegeneinander im Winkel und/oder im Abstand
versetzt sind, wobei mittels mindestens eines Paares
aus einem bezüglich einer der Wellen starren, zu deren
Mittelachse etwa parallelen Meßzeiger und einem starr
auf der jeweils anderen Welle angebrachten Referenz
element in mehreren, von Welle zu Welle jeweils ein
ander entsprechenden Meß-Winkelpositionen der Wellen
zwei voneinander unabhängige Meßsignale erzeugt werden,
die jeweils einer auf die betreffende Meß-Winkelposi
tion bezogenen Komponente des kürzesten Abstandes, den
die Mittelachsen der Welle ggf. voneinander aufweisen
(Parallelversatz), und einer Komponente des größten
Winkels, unter dem diese Mittelachsen ggf. einander
kreuzen (Winkelversatz), entsprechen oder aus denen
diese Komponenten ableitbar sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- a) die Wellen in mindestens fünf verschiedene, frei wählbare Meß-Winkelpositionen, in denen Messungen vorgenommen werden, gedreht werden,
- b) die Meßsignale als Vektoren gleichen Ursprungs bzw. Wertepaare in einem ebenen Koordinatensystem behandelt werden,
- c) aus den durch die Enden der Vektoren bzw. die Wertepaare gegebenen mindestens fünf, mit Meßunsicherheiten behafteten Meßpunkten, die bei gleichzeitigem Winkel- und Achsversatz der Wellen theoretisch auf einer Ellipse liegen, welche sich bei Achsversatz allein auf einen Kreis und bei Fluchtung der Achsen auf einen Punkt reduziert, mittels eines Rechners unter Anwendung von Optimierungsverfahren, insbes. der Methode der kleinsten Fehlerquadrate, die Kenndaten desjenigen geometrischen Ortes berechnet werden, der sich bei Drehung der Wellen um 360 Grad ergeben würde.
- d) die räumliche Winkellage mindestens einer dieser Meß-Winkelpositionen festgestellt wird, und
- e) anhand der Kenndaten der Kurve unter Berücksichtigung der festgestellten Winkellagen und der bekannten Drehrichtung der Wellen beim Drehen in die Meß winkelpositionen, mittels des Rechners die räum liche Lage der Wellen zueinander und ggf. Korrek turwerte für deren Lagekorrektur zur Beseitigung eines evt. festgestellten Fluchtungsfehlers er mittelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Meßsignale in jeder Meß-Winkelposition
als Signale erzeugt werden, von denen das eine dem
Abstand der Wellenachsen in der zu diesen im wesent
lichen senkrechten Ebene am Meßort des Referenz
elementes (Meßebene) in der durch die jeweilige
Meß-Winkelposition vorgegebenen radialen Richtung und das
andere der senkrecht auf dieser radialen Richtung
stehenden Komponente des Wellenwinkels zwischen den
Wellenachsen entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Erzeugen der Meßsignale
- a) von der einen - ersten - Welle (1) her ein zu deren Mittelachse etwa paralleler, von einer Lichtquelle (5) erzeugter Lichtstrahl (S) in Form eines Licht bündels von geringer Divergenz , insbesondere eines Laserstrahls, auf ein rechtwinkliges Spiegel prisma (6) oder entsprechendes optisches System gerichtet wird, das als Referenzelement so auf der anderen - zweiten-Welle (2) angeordnet worden ist, daß seine den Winkel von 90° einschließenden Spiegelflächen (6a) sich im wesentlichen senkrecht zu einer Radialebene der zweiten Welle (2) er strecken,
- b) auf der ersten Welle (1) ein bezüglich der Licht quelle (5) fest angeordneter Meßempfänger (7) so befestigt wird, daß der von der anderen Spiegel fläche (6a) der Spiegelanordnung reflektierte Lichtstrahl (S′) auf ihn fällt, und
- c) mittels des Meßempfängers (7) in jeder Meßposition zwei Signale erzeugt werden, die den Koordinaten (x, y) des Lichtstrahl-Auftreffpunktes (A) auf den Meßempfänger (7) von einem wellenfesten Bezugs punkt (BP) in einer zur Mittelachse der ersten Welle (1) im wesentlichen senkrechten Meßebene entsprechen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Meßsignale in den einzelnen Meß-Winkelposi
tionen als Signale erzeugt werden, die zu den durch die
jeweilige Meß-Winkelposition festgelegten radialen Kompo
nenten der Abstände proportional sind, die die Mittelach
sen der Wellen (1, 2) in zwei Ebenen aufweisen, die zu
den beiden Wellen (1, 2) im wesentlichen senkrecht sind
(Meßebenen) und bezüglich einer (2) der Wellen (1, 2)
in einem vorbestimmten gegenseitigen Abstand festliegen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net daß zum Erzeugen der Meßsignale in den einzelnen
Meß-Winkelpositionen von der einen - ersten - Welle (1)
her ein zu deren Mittelachse etwa paralleler, von einer
Lichtquelle (8) ausgesandter Lichtstrahl (S) in Form
eines Lichtbündels von geringer Divergenz, insbesondere
eines Laserstrahls, auf zwei optoelektronische Positions
detektoren (9, 10) gerichtet wird, die dem Lichtstrahl
auf der anderen - zweiten - Welle (2) an zwei zumindest
virtuell in der Projektionsrichtung des Lichtstrahls
(S) im Abstand hintereinander befindlichen, zu dieser
Welle (2) im wesentlichen senkrechten Ebenen (Meßebenen)
zugeordnet sind und jeweils elektrische Signale (Sx, Sy;
Sx, S′y) liefern, die der durch die Meß-Winkelposition
vorgegebenen radialen Komponente des Abstandes ent
sprechen, den der Auftreffpunkt (A, A′) des Lichtstrahls
(S) in der Meßebene des jeweiligen Detektors (9,10) von
einem Bezugspunkt (BP) in dieser aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Meßsignale in den einzelnen Meß-Winkelposi
tionen für jede Welle (1, 2) gesondert als Signale erzeugt
werden, die zu den Abstandskomponenten proportional sind,
die die Mittelachsen der Wellen (1, 2) in einer der jewei
ligen Welle fest zugeordneten, zu dieser im wesentlichen
senkrechten Ebene (Meßebene) in der durch die jeweilige
Meß-Winkelposition festgelegten radialen Richtung vonein
ander aufweisen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß zum Erzeugen der Meßsignale in den einzelnen
Meß-Winkelpositionen von jeder der beiden Wellen (1, 2)
her ein Meßzeiger zu der jeweils anderen Welle (2 bzw. 1)
gerichtet wird, der sich jeweils in den Bereich eines
zugehörigen Referenzelements (12, 15) auf dieser anderen
Welle erstreckt, das ein Signal (Sy bzw. S′y) liefert,
das dem radialen Abstand der Mittelachse des Meßzeigers
(5, 14)) von einem Bezugspunkt (BP) in einer zur Mittelach
se dieser anderen Welle etwa senkrechten Ebene (Meßebene)
des Referenzelements (12, 15) entspricht.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Meßzeiger Strahlen (S) einer elektromagneti
schen Strahlung von geringer Divergenz, insbesondere
Laserstrahlen, und die Referenzelemente (12) optoelektro
nische Positionsdetektoren sind.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Meßzeiger (14) starre Stäbe sind und jedes
Referenzelement (15) aus einer Meßuhr besteht, deren
Taster (16) vom Meßstab (14) in Richtung radial zur Welle
(1 bzw. 2) bewegbar ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Meßsignale in jeder Meß-Winkelposition als
Signale erzeugt werden, von denen das eine (Sy) dem Ab
stand der Wellenachsen in der zu diesen im wesentlichen
senkrechten Ebene (Meßebene) am Meßort des Referenzele
ments (18) in der durch die jeweilige Meß-Winkelposition
vorgegebenen radialen Richtung und das andere der Kompo
nente des Winkels zwischen den Wellenachsen in dieser
Richtung entspricht.
11. Verfahren nach Anspruch 1 für auf den Fluchtungszustand
zu prüfende Wellen, die durch eine Zwischenwelle mitein
ander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßsignale in jeder Meß-Winkelposition als Sig
nale erzeugt werden, von denen das eine (Sz) dem Winkel
zwischen der Mittelachse der einen Welle (1) und der
Mittelachse der Zwischenwelle (20) und das andere (Sz′)
dem Winkel zwischen der Mittelachse der anderen Welle
(2) und der Mittelachse der Zwischenwelle (20) in einer
gemeinsamen, sich in der durch die jeweilige Meß-Win
kelposition vorgegebenen radialen Richtung erstrecken
den Meßebene entspricht.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3911307A DE3911307C2 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Verfahren zum Feststellen, ob zwei hintereinander angeordnete Wellen hinsichtlich ihrer Mittelachse fluchten oder versetzt sind |
US07/504,656 US5026998A (en) | 1989-04-07 | 1990-04-04 | Shaft alignment checking method |
JP2091951A JPH0820234B2 (ja) | 1989-04-07 | 1990-04-06 | タンデム―配置軸の検査方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3911307A DE3911307C2 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Verfahren zum Feststellen, ob zwei hintereinander angeordnete Wellen hinsichtlich ihrer Mittelachse fluchten oder versetzt sind |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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