DE3829400A1 - Bremsbetaetigungsvorrichtung mit veraenderbarem kraftuebertragungsverhaeltnis fuer fahrraeder, motorraeder und dergleichen - Google Patents
Bremsbetaetigungsvorrichtung mit veraenderbarem kraftuebertragungsverhaeltnis fuer fahrraeder, motorraeder und dergleichenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsbetätigungs
vorrichtung für Fahrräder, Motorräder und dergl., mit
einem an einem Haltebeschlag angelenkten und mit einer
flexiblen Bremsbetätigungslitze verbundenen Handbremshebel.
In Fig. 1 der Zeichnung ist eine bekannte Ausführungsform
einer Fahrradbremse 1 und der dazugehörigen Betätigungs
vorrichtung 2 dargestellt. Die Bremse 1 hat ein Paar Brems
backen 3 mit jeweils einem Bremsklotz 4 für den Angriff
an gegenüberliegenden Seiten der Radfelge eines Fahrrads.
Die Bremsbacken 3 sind in einem Gelenk 5 an einem (nicht
gezeigten) Haltebeschlag gelagert und durch eine (nicht
gezeigte) Feder od. dergl. in eine offene Stellung belastet.
Zum Bewegen der Bremsbacken 3 in eine geschlossene Brems
stellung dient eine flexible Metallitze 6. Ein Ende der
Litze 6 ist an einem Ende 7 eines mit einer der beiden
Bremsbacken 3 einstückigen Hebelarms 8 festgelegt. Die
andere Bremsbacke 3 trägt einen weiteren Hebelarm 9, an
welchem ein Ende einer die Litze 6 umgebenden Hülle 10
festgelegt ist. Das andere Ende der Hülle 10 ist an einem
an der Lenkstange des Fahrrads befestigten Haltebeschlag 11
festgelegt, während ein am entsprechenden Ende der Litze 6
befestigter Bolzen 12 in einem Handbremshebel 13 gelagert
ist, welcher um eine Achse 14 verschwenkbar am Haltebeschlag
11 angelenkt ist. Die den Bremsbacken 3 zugeordnete Feder
od. dergl. hält den Handbremshebel 13 über die Litze 6
in der in Fig. 1 gezeigten Stellung. Zum Betätigen der
Bremse 1 ist der Handbremshebel 13 im Uhrzeigersinn um
die Achse 14 verschwenkbar. Dabei übt die Hand des Fahrers
eine in Fig. 1 durch den Pfeil F 1 angedeutete Kraft auf
den Handbremshebel 13 aus. Der Angriffspunkt der Kraft F 1
liegt in einem Abstand L 1 zur Schwenkachse 14 des Hebels.
Ferner verläuft die den Lagerbolzen 12 durchsetzende Achse
R der flexiblen Litze 6 in einem Abstand L 2 zur Schwenk
achse 14. Durch das Verschwenken des Bremshebels 13 von
Hand wird somit eine Kraft auf die Litze 6 ausgeübt, deren
Größe gleich F 1.L 1/L 2 ist. Setzt man L 3 für den Abstand
zwischen der Lagerung 5 der Bremsbacken 3 und der Flexiblen
Litze an der dieser gegenüberliegednen Stelle, dann ist
die über die Litze 6 ausgeübte, die Bremsbacken 3 um das
Gelenk 5 zu verschwenken trachtende Kraft gleich F 1.L 1.L 3/L 2.
Setzt man ferner F 2 für die in einem Abstand L 4 vom
Gelenk 5 von jedem Bremsklotz 4 ausgeübte Bremskraft,,
so ergibt sich für die vorstehend genannte Bremskraft auch
der Ausdruck F 2. L 4. Das Verhältnis zwischen der von Hand
ausgeübten Kraft F 1 und der von den Bremsklötzen auf das
Rad ausgeübten Kraft F 2 ist somit gleich
F 1 : F 2 = L 2.L 4 : L 1.L 3
Bei bekannten Ausführungen sind die Abstände L 1, L 2, L 3
und L 4 unveränderlich. Dementsprechend ist auch das Kraft
übertragungsverhältnis F 1 : F 2 konstant. Es kann daher vor
kommen, daß die Bremswirkung nicht den Erwartungen des
Fahrers entspricht, da die Anatomie und die physische Kraft
der Hand individuell verschieden sind und da außerdem die
Reibungsverluste bei der Kraftübertragung sowie die
Reibung zwischen den Bremsklötzen und der Felge variieren
können.
Bei einer bekannten Bremse der vorstehend beschriebenen
Art kann der Fahrer die Wirksamkeit der Bremse also allein
über die auf den Handbremshebel 13 ausgeübte Kraft F 1
regulieren.
Ein Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Brems
betätigungsvorrichtung, welche mit einem verstellbaren
Kraftübertragungsverhältnis arbeitet.
Gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung weist eine
Bremsbetätigungsvorrichtung eine Einrichtung auf, mittels
welcher sich der Abstand zwischen der Schwenkachse des
Handbremshebels und der Achse der flexiblen Litze nahe
ihrer Verbindung mit dem Handbremshebel wahlweise verstel
len läßt. Insbesondere ist die flexible Litze mit einem
am Handbremshebel angeordneten Zwischenglied verbunden,
dessen Stellung relativ zum Handbremshebel mittels einer
dazu vorgesehenen Einrichtung verstellbar ist.
Die vorstehend dargelegten Merkmale ermöglichen es, das
Bremsverhalten den Bedürfnissen des jeweiligen Benutzers
anzupassen und eine Umstellung von sanftem Bremsen auf
scharfes Bremsen und umgekehrt schnell und mühelos zu
bewerkstelligen.
Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine in der Beschreibungseinleitung bereits
beschriebene Gesamtdarstellung einer Fahrradbremse
mit einer bekannten Betätigungsvorrichtung,
Fig. 2 eine Schnittansicht einer Bremsbetätigungsvorrich
tung in einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 3 eine Seitenansicht der in Fig. 2 gezeigten
Vorrichtung,
Fig. 4 eine Profilansicht der in Fig. 2 und 3 gezeigten
Vorrichtung,
Fig. 5 und 6 eine Schnittansicht bzw. eine teilweise im
Schnitt dargestellte Vorderansicht einer Brems
betätigungsvorrichtung in einer zweiten Ausführungs
form der Erfindung,
Fig. 7 eine dritte Ausführungsform,
Fig. 8 eine teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht
einer vierten Ausführungsform,
Fig. 9 eine Einzelheit der Vorrichtung nach Fig. 8 und
Fig. 10 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie X-X
in Fig. 8.
Eine in Fig. 2 bis 4 dargestellte Bremsbetätigungsvorrich
tung 2 hat einen Handbremshebel 13, welcher wie in
bekannten Ausführungen einen etwa U-förmigen Querschnitt
mit einem Steg 15 und zwei Seitenwänden 16 aufweist. Eben
falls wie in bekannten Ausführungen ist der Handbremshebel
13 um eine Achse 14 verschwenkbar an einem Haltebeschlag 17
gelagert.
Ein wesentlicher Unterschied zu bekannten Ausführungen
besteht hier darin, daß der an der flexiblen Litze 6
befestigte Bolzen 12 nicht unmittelbar am Handbremshebel 13
festgelegt ist, sondern an einem Zwischenhebel 18, welcher
mittels eines zwischen den Seitenwänden 16 des Hebels 13
gehaltenen Stifts 19 verschwenkbar im Handbremshebel 13
gelagert ist.
Der Zwischenhebel 18 hat einen Ansatz 20 mit einer Gewinde
bohrung, in welche eine Schraube 21 geschraubt ist. Die
die Bremsbacken in die offene Stellung belastende Feder
od. dergl. ist bestrebt, den Zwischenhebel 18 über die
Litze 6 im Gegenzeigersinn zu verschwenken, so daß der
Kopf der Schraube 21 in Anlage an der Innenseite des
Stegs 15 des Handbremshebels 13 belastet ist. Der Kopf
der Schraube 21 hat eine Vertiefung für den Angriff eines
Schraubwerkzeugs, welche durch eine im Steg 15 ausgebildete
Öffnung 22 hindurch zugänglich ist.
Die Stellung des Zwischenhebels 18 relativ zum Handbrems
hebel 13 ist durch Hinein- und Herausdrehen der Schraube 21
verstellbar. Im unbetätigten Zustand der Bremse wird der
Kopf der Schraube 21 durch den über die flexible Litze 6
ausgeübten Zug in Anlage am Steg 15 gehalten. Bei Betäti
gung der Bremse durch Verschwenken des Handbremshebels 13
im Uhrzeigersinn bleibt der Kopf der Schraube 21 in Anlage
am Steg 15. Da die Schwenkachsen des Zwischenhebels 18
und des Handbremshebels 13 zueinander versetzt angeordnet
sind, weisen die beiden Seitenwände 16 des Handbremshebels
13 jeweils ein Langloch 23 für die Aufnahme des Bolzens 12
auf (Fig. 3).
Wie vorstehend bereits angedeutet, läßt sich die Stellung
des Zwischenhebels 18 relativ zum Handbremshebel 13 mittels
der Schraube 21 verstellen. Dies bewirkt eine entsprechende
Änderung des Abstands L 2 zwischen der Schwenkachse 14 des
Handbremshebels 13 und der Achse der flexiblen Litze 6
nahe dem Haltebolzen 12.
Fig. 5 und 6 zeigen eine Abwandlung der in Fig. 2 bis 4
gezeigten Ausführungsform. In dieser ist der Haltebolzen 12
ebenfalls im oder am Zwischenhebel 18 gelagert. Anstelle
der Schraube 21 ist hier eine gerändelte Rolle 24 vorge
sehen, welche mit an beiden Seiten hervorstehenden
exzentrischen Stiften 25 in zwei Langlöchern 26 gelagert
sind, welche in einem Ansatz 27 des Zwischenhebels 18
ausgebildet sind. Der über die Litze 6 auf den Zwischen
hebel 18 ausgeübte Zug hält die gerändelte Rolle 24 in
Anlage am Steg 15 des Handbremshebels 13. Ein im Steg 15
ausgebildetes Fenster 28 gewährt Zugang zur gerändelten
Umfangsfläche der Rolle 24. Dadurch ist es möglich, die
gerändelte Rolle 24 von Hand zu verdrehen, um so die
Winkelstellung der exzentrischen Stifte 25 und damit die
Stellung des Zwischenhebels 18 relativ zum Handbremshebel
13 zu verändern. Auf diese Weise läßt sich die Stellung
des am Zwischenhebel 18 festgelegten, in Fig. 5 und 6
nicht dargestellten Haltebolzens 12 relativ zur in Fig. 5
und 6 ebenfalls nicht dargestellten Schwenkachse 14 des
Handbremshebels 13 verstellen.
In der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform ist in den
beiden Seitenwänden 16 des Handbremshebels 13 jeweils ein
längliches Fenster 29 mit einem gezahnten oberen Rand 30
ausgebildet. Ein am Ende der flexiblen Litze 6 befestigtes
Haltestück 31 hat eine gezahnte Oberseite 32, welche durch
den über die Litze 6 ausgeübten Zug in Eingriff mit den
gezahnten oberen Rändern 30 der beiden Fenster 29 belastet
ist. Zum Verstellen des Abstand zwischen der Litze und
der Schwenkachse 14 des Handbremshebels 13 wird das
Haltestück 31 von Hand von den gezahnten Rändern 30 der
beiden Fenster 29 abgehoben und an anderer Stelle wieder
damit in Eingriff gebracht.
Bei der in Fig. 8 bis 10 gezeigten Ausführungsform ist die
flexible Litze in einem Bolzen 33 festgelegt, dessen beide
Enden verschieblich in in den Seitenwänden 16 des Hand
bremshebels 13 ausgebildeten Langlöchern 34 gerführt sind.
Zwischen den beiden Seitenwänden 16 ist ein Bügel 35
angeordnet, welcher zwei am Bolzen 33 angreifende Schenkel
und in seinem mittleren Teil eine Gewindebohrung 36 für die
Aufnahme einer Schraube 37 aufweist. Die Schraube 37
durchsetzt eine im Steg 15 des Handbremshebels 13 ausge
bildete Bohrung 38 und hat einen Kopf 39, welcher sich in
Anlage an der Außenseite des Stegs 15 befindet. Die
Stellung des Bolzens 33 in den beiden Langlöchern 34 und
damit der Abstand zwischen der Schwenkachse 14 des Hand
bremshebels 13 und der in Fig. 8 mit R bezeichneten Achse
der flexiblen Litze ist durch Verdrehen der Schraube 37
verstellbar.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern erlaubt die
verschiedensten Abwandlungen derselben im Rahmen des
Erfindungsgedankens.
Claims (7)
1. Bremsbetätigungsvorrichtung für Fahrräder, Motor
räder und dergl., mit einem an einem Haltebeschlag (17)
angelenkten und mit einer flexiblen Bremsbetätigungslitze
(6) verbundenen Handbremshebel (13),
gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum
Verstellen des Abstands zwischen der Schwenkachse (14)
des Handbremshebels (13) und der Achse der flexiblen Litze
(6) nahe ihrer Verbindungsstelle (12) mit dem Handbrems
hebel (13).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die flexible Litze (6) mit einem am
Handbremshebel (13) angeordneten Zwischenglied (18) ver
bunden ist, dessen Stellung relativ zum Handbremshebel
mittels einer dazu vorgesehenen Einrichtung verstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Zwischenglied (18) um eine gegen
über der Schwenkachse (14) des Handbremshebels (13) ver
setzt angeordnete Achse (19) verschwenkbar mit dem Hand
bremshebel (13) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung zum Verstellen der
Stellung des Zwischenglieds (18) relativ zum Handbrems
hebel (13) eine in Eingriff mit einem Ansatz (20) des
Zwischenglieds (18) stehende Schraube (21) aufweist,
deren Kopf durch die über die flexible Litze (6) über
tragene Kraft einer der Bremse zugeordneten elastischen
Einrichtung in Anlage an einer Wand (15) des Handbrems
hebels (13) belastet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung zum Verstellen der
Stellung des Zwischenglieds (18) relativ zum Handbrems
hebel (13) eine gerändelte Rolle (24) aufweist, welche
mittels wenigstens eines exzentrischen Stifts (25) in
einem im Zwischenglied (18) ausgebildeten Langloch (26)
gelagert und durch die über die flexible Litze (6) über
tragene Kraft einer der Bremse zugeordneten elastischen
Einrichtung in Anlage an einer Wand (15) des Handbrems
hebels (13) belastet ist, wobei die betreffende Wand (15)
des Handbremshebels (13) eine Öffnung (28) für den
Zugriff zu der gerändelten Rolle (24) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Zwischenglied (31) eine gezahnte
Oberfläche (32) aufweist, welche durch die über die flexible
Litze (6) übertragene Kraft einer der Bremse zugeordneten
elastischen Einrichtung in Eingriff mit jeweils einem Teil
einer am Handbremshebel (13) ausgebildeten komplementären
gezahnten Fläche (30) belastet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Zwischenglied (33) ein verschieb
lich im Handbremshebel (13) geführter Bolzen ist und
einen Ansatz (35) mit einer Gewindebohrung (36) für den
Eingriff einer Stellschraube (37) aufweist.
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