DE3825681C2 - Sportgleitbrett mit zwei Stiefelbindungen - Google Patents
Sportgleitbrett mit zwei StiefelbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sportgleitbrett, insbesondere
Schneegleitbrett nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der US-PS 47 41 550 ist ein gattungsgemäßes Schneegleit
brett bekannt. Dieses weist zwei Stiefelbindungen auf, die
von Hand geöffnet und geschlossen werden können und sowohl
bei vorbestimmten Torsionsbeanspruchungen als auch bei vorbe
stimmten Kippbeanspruchungen eines Skistiefels um seine
Längsachse lösbar sind. Jede Stiefelbindung enthält eine mit
dem Skistiefel verbindbare oder durch die Skistiefelsohle
selbst gebildete Auslöseplatte, neben der ein Auslösemecha
nismus angeordnet ist. Die Auslösemechanismen beider Stiefel
bindungen sind derart gekoppelt sind, daß bei Auslösung
einer Stiefelbindung die andere Stiefelbindung ebenfalls öff
net.
Die beiden Stiefelbindungen sind dabei in Brettlängsrichtung
hintereinander angeordnet und die Querstellung der Füße des
Benutzers wird durch eine spezielle Ausgestaltung der Auslö
seplatten erreicht. Dazu enthält jede Auslöseplatte einen
unteren Abschnitt, der in die Stiefelbindungen paßt, und
einen oberen Abschnitt, der in seiner Längsrichtung unter
einem jeweils gewünschten Winkel zur Brettlängsrichtung ver
läuft. Diese aufwendige Anordnung hat den Nachteil, daß für
unterschiedliche Querstellungen der beiden Füße eines Anwen
ders relativ zur Brettlängsachse jeweils eine eigene Auslöse
platte erforderlich ist, die dann, an den Skistiefeln mon
tiert, aufgrund ihrer Form und Größe zudem ein manchmal er
forderliches Gehen sehr stark behindern.
Ferner wird durch die Längsausrichtung der Stiefelbindungen
keine gute Anpassung der Auslöserichtungen der Stiefelbindun
gen an die Bewegungsabläufe beim Schneegleitbrettfahren er
reicht. Dadurch kann es zu Fehlauslösungen der Stiefelbindun
gen kommen, was unnötige und gefährliche Stürze zur Folge
hat. Desweiteren ist es bei dieser Ausrichtung der Stiefel
bindungen möglich, daß letztere bei bestimmten Belastungs
richtungen aufgrund ihrer Auslöserichtungen nicht auslösen,
wenn der Snowboard-Fahrer stürzt, so daß dadurch das Verlet
zungsrisiko für ihn wesentlich erhöht ist.
Die Kopplung der beiden Stiefelbindungen wird bei diesem be
kannten Schneegleitbrett dadurch erreicht, daß der Fersenbak
ken der vorderen Stiefelbindung zusammen mit dem Vorderbak
ken der hinteren Stiefelbindung auf einer gemeinsamen Gleit
platte angeordnet sind, die auf der Brettoberfläche in des
sen Längsrichtung frei verschiebbar angebracht ist. Löst
sich nun eine der beiden Stiefelbindungen und gibt den darin
gehaltenen Skistiefel frei, so kann die Gleitplatte in Rich
tung des somit entstandenen Freiraumes ausweichen, wodurch
die andere Stiefelbindung für den darin gehaltenen Skistie
fel zu groß wird und diesen ebenfalls frei gibt. Eine derar
tige starre Verbindung zwischen einzelnen Komponenten der
beiden Stiefelbindungen erschwert aber den Einstieg in die
Stiefelbindungen, da diese zuvor in Längsrichtung genau aus
gerichtet sein müssen. Durch die Einsatzbedingungen bei Eis
und Schnee ist darüber hinaus nicht sichergestellt, daß die
Gleitplatte jederzeit einwandfrei funktioniert, so daß nach
Auslösen einer der Bindungen die andere Bindung nicht zuver
lässig ausgelöst wird.
In der nicht vorveröffentlichten DE 38 09 194 A1 ist eine Si
cherheitsbindung für ein Snowboard o. ä. beschrieben. Dabei
sind zwei im wesentlichen in ihrer Längsrichtung quer zur
Brettlängsrichtung angeordnete Stiefelbindungen mit Auslöse
platten vorgesehen, deren Auslösemechanismen über Bowdenzüge
so verbunden sind, daß ein Öffnen der einen Stiefelbindung
automatisch auch ein Öffnen der anderen Stiefelbindung zur
Folge hat. Ein Auslösen bei einer vorbestimmten Torsionsbela
stung ist dabei nicht vorgesehen und eine Handbetätigungsmög
lichkeit wird nicht gezeigt.
Es ist auch bereits ein Schneegleitbrett bekannt (DE-Gbm
88 01 972), bei dem die beiden Stiefelbindungen durch eine
Fernsteuerung auslösbar sind. Das ständige Halten der Fern
steuerung durch den Brettfahrer ist jedoch lästig, und es
muß befürchtet werden, daß der Brettfahrer bei einem Sturz
entweder die Auslösung von Hand nicht rechtzeitig vornimmt
oder die Fernsteuerung ihm aus der Hand fällt, so daß er
eine Auslösung gar nicht vornehmen kann.
Das Ziel der Erfindung besteht somit darin, ein Sportgleit
brett, insbesondere Schneegleitbrett, d. h. ein sogenanntes
Snowboard, zu schaffen, welches mit einer die Bedingungen
des Fahrens auf einem Sportgleitbrett besonders berücksichti
genden Sicherheitsauslösevorrichtung für beide Skistiefel
versehen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnen
den Teils des Patentanspruches 1 vorgesehen.
Die Stiefelbindungen können dabei entweder quer oder unter
einem Winkel von beispielsweise 45° zur Längsrichtung des
Brettes angeordnet sein. Grundsätzlich läßt sich die Erfin
dung aber auch bei sogenannten Monoskis anwenden, wo die bei
den Stiefelbindungen sich nebeneinander auf dem Brett und in
Skilängsrichtung erstrecken.
Die Verwendung von aus der Skibindungstechnik an sich bekann
ten Plattenbindungen hat den besonderen Vorteil, daß der Aus
lösemechanismus unter oder neben der Auslöseplatte vorgese
hen sein kann, so daß weder vor noch hinter der Stiefelbin
dung Platz für die Anordnung einer Sicherheitsbindung erfor
derlich ist, welcher wegen der begrenzten Breite des Sport
gleitbretts kaum zur Verfügung steht.
Von besonderer Bedeu
tung ist, daß die Auslösemechanismen der beiden Plattenbin
dungen in dem durch den Patentanspruch 1 definierten Sinne
über ein gemeinsames Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan
miteinander gekuppelt sind, damit bei der Freigabe des einen
Skistiefels mit einer wesentlich geringeren oder gar keiner
Auslösekraft auch der andere Skistiefel freigegeben wird, so
daß der Brettfahrer vollständig vom Brett freikommt und so
keiner durch die Verbindung mit dem Brett bedingter Verletzungsgefahr
mehr ausgesetzt ist. Durch diese erfindungsgemäße
Ausgestaltung des Sportgleitbrettes braucht in vorteilhafter Weise nach dem Einsteigen
in die beiden Skistiefelbindungen nur ein einziges
gemeinsames Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan betä
tigt zu werden, um beide Stiefelbindungen gleichzeitig zu
schließen.
Da die beiden Auslösemechanismen parallel an das
Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan angeschlossen sind,
können beide Auslösemechanismen unabhängig voneinander die
Auslösung herbeiführen, wodurch dann gleichzeitig der andere
Auslösemechanismus mit freigegeben wird. Das Betätigungs- und
Sicherheitsauslöseorgan ist zweckmäßig so ausgebildet,
wie das in der DE-Gebrauchsmusterschrift 18 73 952 für eine
Skibindung beschrieben ist.
Besonders vorteilhafte bauliche Weiterbildungen dieser Aus
führungsform sind durch die Patentansprüche 2 und 3 defi
niert.
Bei den Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Sportgleitbrettes nach den Patentansprüchen 4
und 5 wird die Bewegung des zentralen Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorganes
oder einer Auslöseplatte bzw. eines
Rastelementes gleichzeitig vorteilhaft zur Freigabe einer Brettbremse
herangezogen.
Durch das Ausführungsbeispiel nach Anspruch 6 wird der Vorteil erreicht,
daß das erfindungsgemäße Schneegleitbrett kompakter
und leichter aufgebaut werden kann, wobei durch die Doppelfunktion
des Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgans die
Anzahl der benötigten Bauteile für das Schneegleitbrett verringert
wird.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der Plattenbindungen
ist durch den Patentanspruch 7 definiert.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der
Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schneegleitbrettes (Snow
boards) im fahrbereiten Zustand unter Weglassung
der eingestellten Stiefel und der Stiefelhalteele
mente der hinteren Bindung,
Fig. 1a eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Ski
bremse nach Fig. 1 im ausgelösten Bremszustand,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht des Gegen
standes der Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht nur der Plattenbindungen nach
den Fig. 1 und 2 mit eingestelltem Skistiefel,
Fig. 4 eine teilweise geschnittene Draufsicht des Schnee
gleitbrettes nach Fig. 1 ohne die Brettbremse im
ausgelösten Zustand, wobei die linke Auslöseplat
te entfernt und die rechte Auslöseplatte im
gerade eben freigegebenen Zustand wiedergegeben
ist,
Fig. 5 eine rein schematische Seitenansicht des zentra
len Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgans im
geöffneten Zustand nach Fig. 4,
Fig. 6 eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schneegleitbrettes bei ge
schlossenen Plattenbindungen,
Fig. 7 einen Schnitt nach Linie VII-VII in Fig. 6,
Fig. 7a den gleichen Schnitt bei im Zustand einer Kippaus
lösung befindlicher Auslöseplatte.
In allen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszahlen funktions
gleiche Bauteile.
Nach den Fig. 1 bis 3 sind auf einem Schneegleitbrett 12 hin
tereinander zwei Plattenbindungen 11, 11′ befestigt, von
denen die vordere einen Winkel von etwa 50° und die hintere
einen Winkel von etwa 75° mit der Längsachse 38 des Brettes
12 einschließt. Nach den Fig. 1 bis 3 besteht jede Platten
bindung 11, 11′ aus einer am Brett festgeschraubten Grund
platte 13, welche von unten in eine in Seitenansicht die
Form eines umgekehrten U aufweisende Vertiefung 37 einer dar
über angeordneten Auslöseplatte 14 eingreift, die eine Vorder
schlaufe 21 mit einem Spannhebel 22 und eine Fersenschlaufe 23 trägt,
mittels denen ein Stiefel 24 gemäß Fig. 3 fest an der Auslö
seplatte 14 angebracht werden kann. Grundsätzlich kann die
Auslöseplatte 14 auch durch die Stiefelsohle selbst
gebildet, d. h. in diese integriert sein.
Wie sich aus der aufgebrochenen Darstellung der hinteren
Plattenbindung 11′ in Fig. 2 ergibt, ist in einem zentralen
in Längsrichtung der Plattenbindung verlaufenden
Führungskanal 39 der Grundplatte 13 ein Stößel 31 gleitend
angeordnet, der an seinem vorderen Ende ein Rastelement 16
in Form eines halbkugelartig ausgebildeten Kopfes trägt, der
in eine Rastvertiefung 30 der Auslöseplatte 14 eingreift. Am
hinteren Ende weist die Grundplatte 13 einen mit Schrägflä
chen 35 versehenen festen Rastvorsprung 35 auf, der in eine
komplementär dazu geformte Gegenrastvertiefung 36 der Auslö
seplatte 14 eingreift. Die Rastvorsprünge 16, 35 und die
Rastvertiefungen 30, 36 sind so geformt und ineinander ange
ordnet, daß aufgrund der im folgenden beschriebenen federn
den Beaufschlagung des Rastelementes 16 in Richtung der Rast
vertiefung 30 eine Sicherheitsauslösung der Auslöseplatte 14
relativ zur Grundplatte 13 bei vorbestimmten Torsionskräften
um eine Hochachse und bei vorbestimmten Kippkräften um die
Längsachse 40′ der Plattenbindung 11, 11′ gewährleistet ist.
Die Rastvertiefungen 30, 36 übergreifen die zugeordneten
Rastvorsprünge 16, 35 also auch teilweise von oben.
Das hintere Ende des Stößels 31 ist durch einen Eingriffsvor
sprung 40 an einem sich in Querrichtung erstreckenden Kraft
umlenkhebel 33 beaufschlagt, der um ein seitlich der Mittel
achse 40′ vorgesehenes Gelenk 32 mit vertikaler Achse an der
Grundplatte 13 schwenkbar gelagert ist. Ein auf der vom Vor
sprung 40 abgewandten Seite des Gelenks 32 vorgesehener He
belarm 33′ des Kraftumlenkhebels 33 ist durch einen ersten Seilzug
17 beaufschlagt, der über eine brettfeste Umlenkrolle 41 zu
einem auf der Oberfläche des Brettes 12 zwischen den Platten
bindungen 11, 11′ befestigten zentralen Betätigungs- und Si
cherheitsauslöseorgan 15 geführt ist, wo die Einführung von
zwei Seilzügen 17 über Führungsrollen 42 zu einem Joch 43 er
folgt.
Das zentrale Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan 15
weist an seinem Ausgang ein quer zur Zugkraftrichtung ver
laufendes Joch 43 auf, welches die Betätigungs- und Haltekräf
te auf zwei parallel zueinander angeordnete Seilzüge 17 über
trägt. Der zweite Seilzug 17 führt über die in Fig. 2 linke
Führungsrolle 42 zu einer weiteren Umlenkrolle 44 an der
Plattenbindung 11, von wo aus der Seilzug 17 zu einem Kraft
umlenkhebel 33 geführt ist, der spiegelbildlich zum Kraftum
lenkhebel 33 der Plattenbindung 11′ ausgebildet und beauf
schlagt ist. Der innere Aufbau der Plattenbindung 11 ent
spricht im übrigen dem der hinteren Plattenbindung 11′.
Das zentrale Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan 15 ist
wie folgt aufgebaut:
Nach den Fig. 2, 4 und 5 ist ein Handspannhebel 25 in seitli
chen Langlöchern 61 eines Bindungsgehäuses 60 in der durch
einen Doppelpfeil (Fig. 5) angedeuteten Zugrichtung begrenzt
verschiebbar und schwenkbar gelagert. In einem Abstand von
dem in dem Langloch 61 verschiebbaren Gelenk 27 ist am Hand
spannhebel 25 ein Kniegelenk 26 angeordnet, von dem aus sich
Kniehebellaschen 29 nach vorn zu einem vor dem verschiebba
ren Gelenk 27 am Bindungsgehäuse 60 vorgesehenen weiteren
Gelenk 28 erstrecken. An dem verschiebbaren Gelenk 27 ist
die Auslösefeder 63 befestigt, die mit dem vom Gelenk 27 ab
gewandten Ende an das Joch 43 angeschlossen ist, von dem aus
sich die beiden Seilzüge 17 über die Umlenkrollen 42 zu den
Plattenbindungen 11, 11′ erstrecken.
Wird der Handspannhebel 25 aus der geöffneten Position nach
Fig. 5 in Richtung des Pfeiles F in seine Schließlage nach
unten geschwenkt, so gelangt das Kniegelenk 26 in eine etwas
tiefere Position als die beiden axial miteinander ausgerich
teten Gelenke 27, 28, was einer Übertotpunktlage entspricht,
in der der Handspannhebel 25 gegen Öffnen durch die Zugkraft
der Auslösefeder 63 gesichert ist. Beim Niederdrücken des
Handspannhebels 25 bewegt sich das Gelenk 27 in dem Langloch
61 nach vorne und spannt dabei die Auslösefeder 63 in der
Weise, daß die beiden Plattenbindungen 11, 11′ in ihrer ge
schlossenen Position fixiert werden.
In der geschlossenen Position des Betätigungs- und Sicher
heitsauslöseorgans 15 hintergreift ein in Fig. 4, 5 darge
stellter, doppelter Keilanschlag 64 die Achse des Kniege
lenks 26. Der Keilanschlag 64 ist über einen Längsschieber
65 an das die Auslösefeder 63 mit dem Joch 43 verbindende
Zugorgan 62 angeschlossen.
Wird jetzt aufgrund einer übermäßigen Torsions- oder Kipp
beanspruchung an einer der Plattenbindungen 11′ 11′ eine
übermäßige Zugkraft über einen der Seilzüge 17 oder beide
Seilzüge 17 auf das Zugorgan 66 und damit die Auslösefeder
63 ausgeübt, verschiebt sich das Joch 43 etwas vom Bindungs
gehäuse 60 weg und nimmt dabei über den Schieber 65 den Keil
anschlag 64 mit, welcher dabei mit der Achse des Kniegelenks
26 in Eingriff kommt und wegen seiner Keilform das Kniege
lenk 26 nach oben bis über seine Totpunktlage bewegt′ worauf
der Handspannhebel 25 selbsttätig in die aus Fig. 5 ersicht
liche Öffnungsstellung schnappt. Auf diese Weise wird eine
Sicherheitsauslösung herbeigeführt.
Da beide Plattenbindungen 11, 11′ an das gleiche Betäti
gungs- und Sicherheitsauslöseorgan 15 angeschlossen sind, be
deutet die Auslösung einer der Plattenbindungen 11, 11′, daß
automatisch auch die andere Plattenbindung 11′, 11 mit ausge
löst wird.
Von einer an dem vom Hebelarm 33′ abgewandten Ende des Kraft
umlenkhebels 33 vorgesehenen Verlängerung 45 führt ein weite
rer Seilzug 34 über eine brettfeste Umlenkrolle 46 zu einer
hinter der Plattenbindung 11′ angeordneten Brettbremse 19
mit zwei sich seitlich über die Ränder des Brettes 12 er
streckenden Bremsarmen 20, deren Aufbau und Funktion sich im
einzelnen aus den Fig. 1 und 1a ergibt. Die Bremsarme 20
sind an einer gemeinsamen und oberhalb des Brettes 12 befind
lichen Querwelle 47 angebracht, die in der Mitte ein auf
einer Seite 49 abgeflachtes Antriebselement 48 trägt, an dem
auch ein Betätigungshebel 50 angeordnet ist, an der
Seilzug 34 unter einem etwa rechten Winkel angreift. Die flache
Seite 49 ist vom verschiebbaren Widerlager 51′ einer Aus
stellfeder 51 beaufschlagt.
Sofern der Seilzug 34 aufgrund der Schließung des Betäti
gungs- und Sicherheitsauslöseorgans 15 über das hintere Zug
seil 17 und den Kraftumlenkhebel 33 gespannt ist, wird der
Hebel 50 aus der Bremsstellung (Fig. 1a) nach vorn gezogen
(Fig. 1), wobei die Ausstellfeder 51 zusammengedrückt und
die Bremsarme 20 in die aus Fig. 1 ersichtliche Lage ober
halb der Oberfläche des Brettes 12 geschwenkt werden. Wird
das zentrale Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan 15 von
Hand oder aufgrund einer Sicherheitsauslösung geöffnet, so
wird der Seilzug 34 gemäß Fig. 1a schlaff, und die Ausstell
feder 51 kann über die Flachseite 49 die Bremsarme 20 in die
Bremsposition nach Fig. 1a ausschwenken.
Anstelle des zentralen Betätigungs- und Sicherheitsauslöse
organs 15 kann auch die Brettbremse 19 zwischen den beiden
Plattenbindungen 11, 11′ angeordnet und mit einem Energie
speicher versehen sein, der die beiden zu den Plattenbindun
gen 11, 11′ führenden Seilzüge 17 spannt, um die Plattenbin
dungen 11, 11′ in ihrer geschlossenen Position zu halten.
Dabei beaufschlagt der Energiespeicher der Brettbremse 19
die Bremsarme der Brettbremse 19 so, daß sie oberhalb der
Oberfläche des Brettes 12 gehalten werden. Sobald zumindest
eine der beiden Plattenbindungen 11, 11′ infolge einer über
mäßigen Torsions- oder Kippbeanspruchung ihre Öffnungsstel
lung einnimmt, werden die Bremsarme 20 der Brettbremse 19
vom Energiespeicher in ihre Bremsposition ausgeschwenkt.
Die Funktion des beschriebenen Schneegleitbretts ist wie
folgt:
Nachdem die Auslöseplatten 14 gemäß den Fig. 1 bis 3 auf den
Grundplatten 13 durch Schließen des Betätigungs- und Sicher
heitsauslöseorgans 15 befestigt sind, können die beiden Ski
stiefel 24 in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise auf den Aus
löseplatten 14 befestigt werden. GGf. können auch zuerst die Auslöseplatten 14
an den Skistiefeln 24 befestigt werden, wobei so auch kurze Wegstrecken gehend zurückgelegt
werden können, bevor der Fahrer mit den Auslöseplatten 14 steigt und diese miteinander verrasten.
Wenn auf den Skistiefel 24 übermäßige Torsions- und Kippkräf
te einwirken, springt das Betätigungs- und Sicherheitsauslö
seorgan 15 in der aus den Fig. 4 und 5 ersichtlichen Weise
auf, und die Auslöseplatten 14 der Plattenbindungen 11, 11′
werden wegen der Möglichkeit eines kraftlosen Zurückdrückens
des Rastelements 16 freigegeben. In Fig. 4 ist die linke Aus
löseplatte 14 mit dem daran befestigten Stiefel 24 bereits
vollständig von der Grundplatte 13 entfernt, so daß sie
nicht mehr sichtbar ist, während sich die in Fig. 4 rechte
Auslöseplatte 24 noch im Stadium der Auslösebewegung vor der
völligen Trennung von der Grundplatte 13 befindet.
Durch Anheben des Handspannhebels 25 aus der Position nach
den Fig. 1 bis 3 können beide Plattenbindungen 11, 11′ auch
von Hand willkürlich geöffnet und durch Niederdrücken des
Handspannhebels 25 wieder geschlossen werden.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 bis 7a sind statt
Seilzügen 17, 34 Bowdenzüge 17′ bzw. 37′ zwischen dem zentra
len Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan 15 und den Plat
tenbindungen 11, 11′ bzw. der Brettbremse 19 vorgesehen. Auf
diese Weise können nicht nur Zug- sondern auch Druckkräfte
von dem zentralen Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan
15 auf die Plattenbindungen 11, 11′ sowie die Skibremse 19
ausgeübt werden. Es kann somit bei der Skibremse die Aus
stellfeder 51 weggelassen werden.
Die Bowdenzüge 17′ wirken in der aus Fig. 7, 7a ersichtli
chen Weise auf zwei seitlich gegenüberliegende Rastelemente
13a, 13b, von denen das rechte 13b fest mit der Grundplatte 13
verbunden ist, während das linke 13a in der aus Fig.
7a ersichtlichen Weise seitlich verschiebbar ist, wobei der
seitlich eingeführte und an dem feststehenden Rastelement
13b abgestützte Bowdenzug durch Querbohrungen 52 hindurch an
dem seitlich beweglichen Rastelement 13a angreift.
Die Rastelemente 13a, 13b weisen gemeinsam eine nach oben
offene, sich schwalbenschwanzartig nach oben verjüngende Ver
tiefung 53 auf, in welche der dazu komplementäre, schwal
benschwanzförmige Mittelteil 14a der Auslöseplatte 14 ein
greift. In Fig. 6 an der Plattenbindung 11′ erkennbare, quer
verlaufende Führungsstifte 54, die sich von dem feststehen
den Rastelement 13b in Gleitbohrungen des beweglichen Raste
lements 13a erstrecken, gewährleisten eine einwandfreie seit
liche Führung des beweglichen Rastelementes 13a.
Vor und hinter dem schwalbenschwanzartigen Mittelteil 14a
der Auslöseplatte 14 sind axiale Anschläge 55, 56 vorgese
hen, mit denen die Auslöseplatte 14 von vorn und hinten form
schlüssig an den Rastelementen 13a, 13b angreift.
Bei gemäß Fig. 6 und 7 zusammengezogenen Rastelementen 13a,
13b, d. h. bei geschlossenem zentralen Betätigungs- und Si
cherheitsauslöseorgan 15 spannen die Rastelemente 13a, 13b
die Auslöseplatte 14 in ihren Mittelteil 14a in der aus den
Fig. 6 und 7 ersichtlichen Weise formschlüssig ein.
Wenn nun am in der Zeichnung nicht dargestellten Skistiefel
seitliche Kippkräfte im Sinne des Pfeiles in Fig. 7a angrei
fen, so üben die nach oben zusammenlaufenden Seitenflächen
des schwalbenschwanzartigen Mittelteils 14a bzw. der Rastele
mente 13a, 13b ein spreizendes Moment auf die Rastelemente
13a, 13b aus, so daß diese bei Erreichen einer vorbestimmten
Kippkraft gemäß Fig. 7a auseinandergedrückt werden, wobei
der Bowdenzug 17′ eine Öffnungskraft auf das zentrale Betäti
gungs- und Sicherheitsauslöseorgan 15 ausübt, welches dann
in der oben beschriebenen Weise aufschnappt, wodurch die Aus
löseplatte 14 freigegeben wird. Durch das Aufschnappen des
zentralen Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgans 15 wird
gleichzeitig das bewegliche Rastelement 13a der anderen Plat
tenbindung 11′ in die Öffnungsstellung bewegt. Außerdem
werden die Bremsarme 20 der Brettbremse 19 ausgestellt.
Wie bereits erwähnt, können die beiden Plattenbindungen
11, 11 auch genau quer zur Längsachse des Brettes 12
angeordnet sein. Die Rastvorsprünge 35 und Gegenrastvertiefungen
36 können ferner gegenüber den vorangehenden Ausführungsbeispielen
vertauscht angeordnet sein, was auch bei anderen Ausführungsbeispielen
im Sinne einer kinematischen Vertauschung ohne
weiteres möglich ist.
Die mit den Rastvertiefungen 30 der
Auslöseplatten 14 zusammenarbeitenden axial beweglichen
Rastelemente 16 können z. B. durch Schraubendruckfedern in Richtung der
Rastvertiefungen 30 vorgespannt sein.
Die eine Auslöseplatte 14 kann auch von einem Be
tätigungsarm einer Brettbremse 19 untergriffen sein, und
zwar derart, daß der Bremsarm 20 sich oberhalb der Oberflä
che des Brettes 12 befindet. Ist die zugeordnete Auslöseplat
te 14 bei einer Auslösung von der Grundplatte 13 freigege
ben, so ist auch der Betätigungsarm frei, und eine bei
spielsweise vorgesehene Wickelfeder kann nunmehr den Brems
arm 20 in die Bremsposition unterhalb der unteren Fläche
des Brettes 12 ausstellen.
Falls gewünscht, könnte auf der gegenüberliegenden Seite an
der gleichen Plattenbindung 11 oder der anderen Plattenbin
dung 11′ eine entsprechende Brettbremse 19 angeordnet
werden.
Claims (7)
1. Sportgleitbrett, insbesondere Schneegleitbrett mit zwei
Stiefelbindungen, die von Hand geöffnet und geschlossen
werden können und sowohl bei vorbestimmten Torsionsbean
spruchungen als auch bei vorbestimmten Kippbeanspruchun
gen eines Skistiefels um seine Längsachse lösbar sind, wo
bei jede Stiefelbindung eine mit dem Skistiefel verbindba
re oder durch die Skistiefelsohle selbst gebildete Auslö
seplatte aufweist, wobei vorzugsweise unterhalb oder seit
lich dieser ein Auslösemechanismus angeordnet ist, und wo
bei die Auslösemechanismen beider Stiefelbindungen derart
gekoppelt sind, daß bei Auslösung einer Stiefelbindung
die Auslösekraft der jeweils anderen Stiefelbindung zumin
dest deutlich herabgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Stiefelbindungen in ihrer Längsrichtung un ter einem erheblichen Winkel zur Brettlängsrichtung ange ordnet sind und jede Stiefelbindung als eine Plattenbin dung (11, 11′) mit einer am Brett (12) befestigten Grund platte (13) ausgebildet ist, an der die Auslöseplatte (14) über den Auslösemechanismus (16, 30, 33; 13a, 13b, 14a) lösbar so festgehalten ist, daß sie sowohl bei den vorbestimmten Torsionsbeanspruchungen als auch bei den vorbestimmten Kippbeanspruchungen des Skistiefels (24) um seine Längsachse (40′) von der Grundplatte (13) lösbar ist, und
daß die Auslösemechanismen (16, 30, 33; 13a, 13b, 14a) beider Plattenbindungen (11, 11′) von einem gemeinsamen Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan (15) beauf schlagt sind.
daß die beiden Stiefelbindungen in ihrer Längsrichtung un ter einem erheblichen Winkel zur Brettlängsrichtung ange ordnet sind und jede Stiefelbindung als eine Plattenbin dung (11, 11′) mit einer am Brett (12) befestigten Grund platte (13) ausgebildet ist, an der die Auslöseplatte (14) über den Auslösemechanismus (16, 30, 33; 13a, 13b, 14a) lösbar so festgehalten ist, daß sie sowohl bei den vorbestimmten Torsionsbeanspruchungen als auch bei den vorbestimmten Kippbeanspruchungen des Skistiefels (24) um seine Längsachse (40′) von der Grundplatte (13) lösbar ist, und
daß die Auslösemechanismen (16, 30, 33; 13a, 13b, 14a) beider Plattenbindungen (11, 11′) von einem gemeinsamen Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan (15) beauf schlagt sind.
2. Sportgleitbrett nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß jede Plattenbindung (11, 11′) ein bewegliches Rastele
ment (13a; 16) aufweist, welches über eine Kraftübertra
gungsleitung, wie einen Seilzug (17), einen Bowdenzug
(17′), ein Hebelgestänge oder eine Hydraulikleitung von
dem gemeinsamen Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan
(15) beaufschlagt ist.
3. Sportgleitbrett nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet
daß das gemeinsamen Betätigungs- und Sicherheitsauslöseor
gan eine zentrale, bei übermäßigen Zugkräften und willkür
lich manuell auslösbare Handspannvorrichtung (15) ist.
4. Sportgleitbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet
daß das Betätigungs- und Sicherheitsauslöseorgan (15)
auch auf eine Brettbremse (19) mit wenigstens einem unter
die Gleitfläche des Brettes (12) ausschwenkbaren Bremsarm
(20) derart einwirkt, daß bei Auslösung einer der Platten
bindungen (11, 11′) auch der Bremsarm (20) der Brettbrem
se (19) ausgestellt wird.
5. Sportgleitbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet
daß eine der Auslöseplatten (14) oder eines der bewegli
chen Rastelemente (13a; 16) auf eine Brettbremse (19) mit
wenigstens einem unter die Gleitfläche des Brettes (12)
ausschwenkbaren Bremsarm (20) derart einwirkt, daß bei ei
ner Auslösung der betreffenden Plattenbindung (11, 11′)
der Bremsarm (20) der Brettbremse (19) ausgestellt wird.
6. Sportgleitbrett nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet
daß das gemeinsamen Betätigungs- und Sicherheitsauslöseor
gan durch eine zentrale, zwischen den Plattenbindungen
(11, 11′) angeordnete Brettbremse (19) gebildet ist, die
einen Energiespeicher aufweist, der gleichzeitig auf den
Seilzug (17) und Bremsarme (20) der Brettbremse (19) ein
wirkt.
7. Sportgleitbrett nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Plattenbindungen (11, 11′) eine in eine untere
Vertiefung (37) der Auslöseplatte (14) einsetzbare Grund
platte (13) aufweisen, wobei vorne und hinten an der
Grundplatte (13) mit Rastvertiefungen der (30, 36) der
Auslöseplatte (14) zusammenwirkende Rastvorsprünge (16,
35) vorgesehen sind, von denen einer beweglich ist, oder
daß die Grundplatte (13) seitlich schwalbenschwanzartig
ausgebildete, aufeinanderzu- und voneinanderwegbewegbare
Rastelemente (13a, 13b) aufweist, die mit einem komplemen
tär schwalbenschwanzartig ausgebildeten, mittleren Klemm
teil (14a) der Auslöseplatte (14) zusammenwirken.
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