DE3820125C2 - Verfahren zum Steuern eines wechselrichtergespeisten Asynchronmotors - Google Patents
Verfahren zum Steuern eines wechselrichtergespeisten AsynchronmotorsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Steuern eines wechselrichtergespeisten Asynchronmotors
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist aus der EP 0 175 154 bekannt.
Als Verfahren zur Ansteuerung eines Wechselrichters für
eine variable Drehzahlsteuerung eines Asynchronmotors
(Induktionsmotors) sind feldorientierte Steuerverfahren
(Vektorsteuerungsverfahren) und v/f-Steuerverfahren
(Steuerung mit konstantem Verhältnis: Spannung/Frequenz)
bekannt. Bei der Vektorsteuerung, die ein feldorientiertes
Steuerverfahren zum hochdynamischen Steuern der Drehzahl
und des Drehmoments ist, wird häufig eine Schlupffrequenzsteuerung
verwendet. Bei diesem Steuerverfahren wird
die Drehzahl durch einen Geschwindigkeitsregler in Abhängigkeit
von der erfaßten Drehzahl am Ausgang eines Drehzahlsensors
geregelt. Auf der Grundlage des Drehzahlregler-Ausgangssignals
wird ein Sollwert für die Schlupffrequenz
berechnet, wobei der Sollwert und der erfaßte Drehzahlwert zur
Ausgangsfrequenz
des Wechselrichters
aufsummiert werden.
Die Ausgangsgröße des Drehzahlreglers stellt dabei
die drehmomentbildende
Komponente i₁q des Motorstroms
dar, die ebenfalls geregelt werden kann,
wie dies beispielsweise in der
JP-A-60-28786 offenbart ist. Bei diesem Steuerverfahren
können die Drehzahl wie auch der Motorstrom mit hoher Genauigkeit
und erhöhter Stabilität gesteuert werden. Es werden jedoch
ein Tachogenerator,
ein Drehzahlregler (ASR) und
ein Stromregler (ACR) benötigt.
Darüber hinaus
müssen einzelne Parameter für die Drehzahl-Regler oder Strom-Regler
in Abhängigkeit vom Trägheitsmoment des mechanischen
Systems sowie von elektrischen Konstanten des Motors
eingestellt werden, was zu einem mühevollen Einstellen der
Parameter für die Steuerung führt. Wenn ferner die Parameter
falsch eingestellt werden, wird die Steuerung
instabil, wodurch der eigentliche Zweck der Steuerung
verfehlt wird.
Andererseits wird
bei der herkömmlichen v/f-Steuerung keine
Drehzahl- und Stromregelung vorgesehen,
sondern die Ausgangsfrequenz und die Ausgangsspannung
eines Wechselrichters in einer offenen Schleife in
Abhängigkeit von einem Drehzahl-Sollwert gesteuert. Diese
v/f-Steuerung hat natürlich einen einfacheren Aufbau.
Jedoch kann keine hochgenaue Drehzahlsteuerung
realisiert werden, weil die Motordrehzahl
sich in Abhängigkeit von der Last verändert.
Andererseits hat das v/f-Steuerverfahren
verschiedene Nachteile, wie beispielsweise die Veränderung
der Motordrehzahl in Abhängigkeit von der Last.
Außerdem können Schwingungen auftreten, und die
Drehmoment/Strom-Kennwerte können sich unter dem Einfluß von starken
Drehzahlwechseln und Lastwechseln verändern. Im Extremfall kann die
Regelung des Schlupfes aus dem Regelbereich laufen.
Ein bekanntes Verfahren zum Steuern der Drehzahl eines
Asynchronmotors mit hoher Genauigkeit ohne einen Drehzahlgeber
ist in der Veröffentlichung "IEEE, Transactions on
Industry Application", IA-19, Nr. 3 (1983), Seiten 356
bis 362, beschrieben. Bei diesem bekannten Verfahren zum
Steuern der Drehzahl eines Asynchronmotors werden die Motordrehzahl
und die Schlupffrequenz oder das Drehmoment
aus der Ständerspannung (Klemmenspannung)
und dem Ständerstrom (Klemmenstrom) des Motors
berechnet und die Drehzahl in Abhängigkeit von
den Ergebnissen geregelt.
Dieses bekannte Verfahren ermöglicht eine Steuerung
der Motordrehzahl mit hoher Genauigkeit.
Das
Verfahren hat einen komplizierten Aufbau wegen
des Spannungssensors und der hierfür benötigten peripheren
Schaltungen. Abgesehen davon ist aufgrund der Tatsache,
daß Regler zum Regeln der Motordrehzahl und des Motorstromes
benötigt werden, die Anzahl der Rückkopplungsschleifen entsprechend
hoch, was im Ergebnis dazu führt, daß der gesamte
Aufbau der Steuervorrichtung sehr kompliziert ist.
Weiterhin ist ein Verfahren zur geberlosen Steuerung der Drehzahl eines
Asynchronmotors in der Druckschrift "EPE Conference" (1985),
Seiten 351 bis 355, offenbart. Bei diesem Verfahren werden
der Sollwert für die Wechselrichterausgangsspannung sowie
der Istwert des Motorstroms verwendet, um die Phasenwinkel
zwischen Strom und Spannung
zu bestimmen. Aus dem Phasenwinkel
wird die Schlupffrequenz ermittelt und
von dem Frequenzsollwert (der dem Istwert entspricht) abgezogen.
So erhält man einen Drehzahlistwert für einen Drehzahlregler
mit nachgeschaltetem Stromregler, ohne daß ein
Drehzahlsensor oder ein Spannungssensor (Sensor für den
magnetischen Fluß) benötigt werden.
Das
Verfahren benötigt einen Drehzahlregler und einen Stromregler.
Daher ist die Anzahl von Rückkopplungsschleifen
entsprechend erhöht, wodurch ein komplizierter Systemaufbau
entsteht. Abgesehen davon werden im Zusammenhang mit der
Erfassung des Winkels zwischen Strom und Spannung
mehrphasige Wechselgrößen
verarbeitet. Wegen der komplexen Operationen
ist es schwer, eine
zufriedenstellende Steuergenauigkeit zu erreichen. Ferner
müssen bei dem oben beschriebenen bekannten Steuersystem
Steuerparameter für einzelne Regler abhängig vom Trägheitsmoment
des mechanischen Systems und von elektrischen Parametern
des Motors eingestellt werden, was eine komplexe
und mühevolle Einstellung erfordert.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zum Steuern von Asynchronmotoren
basiert auf einer Vektorsteuerung ohne Drehzahlsensor
und ohne Erfassung der Klemmenspannung. Ein
solches Steuerverfahren ist beispielsweise im
IEEE-Aufsatz "A high performance speed control scheme
of induction motor without speed and voltage sensors",
Conference Record der IEEE Industry Application Society,
Sept. 1986 in Denver
veröffentlicht
und hat eine ähnliche Struktur mit Drehzahlermittlung
aus Frequenz und Schlupf, Drehzahlregler und nachgeschaltetem
Stromregler, wobei der Stromregler die
Wirkstromkomponente verarbeitet.
Bei diesem bekannten Steuerverfahren verschlechtern sich
jedoch die Steuerkennwerte durch eine Veränderung der
Motorparameter, unter anderem durch die Veränderung des
Ständerwiderstandes. Insbesondere ist unter anderem das
Verhältnis des durch den Ständerwiderstand bewirkten
Spannungsabfalls zur induzierten elektromotorischen Kraft
beim Betrieb mit geringen Drehzahlen erhöht. Ferner ist
bei diesem bekannten Verfahren eine komplizierte Berechnung
des Sollwerts für die Wechselrichterausgangsspannung
auf der Grundlage eines Frequenz-Sollwerts und eines
Spannungs-Sollwerts für den Wechselrichter sowie auf der
Grundlage elektrischer Parameter des Motors nötig.
Ein weiteres bekanntes Vektorsteuerverfahren für die Drehzahl
und das Drehmoment eines Asynchronmotors mit hoher
Ansprechgeschwindigkeit und Genauigkeit ist in der
JP-A-59-165982 beschrieben. In dieser Druckschrift ist ein
auf der Grundlage der Vektorsteuerung arbeitender wechselrichtergesteuerter
Asynchronmotor beschrieben, wobei die
Steuervorrichtung den in Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung
gezeigten Aufbau hat. Ein Wechselrichter 1 (PWM INV), der
mit pulsdauermodulierten Spannungs-Sollwerten Vu*, Vv* und
Vw* angesteuert wird, speist einen Asynchronmotor (IM) 2 mit dreiphasiger Wechselspannung.
Eine Ist-Drehzahl ωr
wird mit dem direkt mit dem Asynchronmotor 2 gekoppelten
Drehzahlsensor (PG) 93 erfaßt.
Durch einen
automatischen Drehzahlregler (ASR) 404 wird die Ist-Drehzahl
ωr mit einem Drehzahl-Sollwert ω*r verglichen,
wodurch eine drehmomentbildende Stromsollwertkomponente
I*1q am Ausgang durch den ASR 404 erzeugt wird. Eine
Schlupffrequenz s wird arithmetisch durch eine Recheneinheit
405 in Abhängigkeit von der Stromsollwertkomponente
I*1q ermittelt. Eine Ständersollfrequenz, das ist
die Frequenz des feldsynchron umlaufenden Koordinatensystems
(im folgenden auch Netzfrequenz ω*₁ genannt),
wird als eine Summe der auf diese Weise berechneten
Schlupffrequenz s und des erfaßten Istwerts der
Drehzahl ωr ermittelt. Auf der Grundlage der Netzfrequenz
ω*₁ erzeugt ein Generator 406 Signale sin ω*₁t und
cos ω*₁t.
Eine Spannungssollwertrecheneinheit
407 berechnet Spannungssollwertkomponenten
V1d und V1q in einem feldsynchron umlaufenden orthogonalen
d-q-Koordinatensystem auf der Grundlage der elektrischen
Steuerparameter des Asynchronmotors
entsprechend dem Gleichungssystem (1). Diese Parameter sind
eine magnetisierende I*1d sowie eine
drehmomentbildende Stromsollwertkomponente I*1q und die Netzfrequenz
ω*₁.
Eine Koordinatentransformationsschaltung
408 setzt die Spannungssollwerte V1d und V1q
in die Spannungssollwerte Vα und Vβ im ständerfesten
Koordinatensystem
gemäß dem Gleichungssystem (2)
um. Vα und Vβ werden schließlich in die dreiphasigen
Ausgangsspannungs-Sollwerte Vu*, Vv* und Vw*
durch eine Zwei/drei-Phasenwandlerschaltung 409 gemäß dem
Gleichungssystem (3) transformiert. Die Gleichungssysteme
(1), (2) und (3) werden nachfolgend wiedergegeben:
In dieser Gleichung sind r₁ der Ständerwiderstand, Lσ
eine äquivalente Streuinduktivität, die durch
(L₁ · L₂-M²)/L₂ gegeben ist, L₁ und L₂ jeweils Ständer- und
Läuferinduktivitäten, die durch (l₁+M) und (l₂+M) gegeben
sind, wobei M die Gegeninduktivität darstellt und l₁ sowie
l₂ jeweils Ständer- und Läuferstreuinduktivitäten sind.
Bei dem bekannten und oben erläuterten Vektorsteuerverfahren
werden die obenerwähnten Spannungssollwerte Vu*,
Vv*, Vw* als Steuergrößen zum Steuern der Ausgangsspannung
des Wechselrichters 1 verwendet.
Bislang mußten die Regel- und Motorparameter einzeln
von Hand unter Berücksichtigung der Konstruktionswerte
oder gemessener Istwerte eingestellt werden. Zusätzlich
mußten die Steuerparameter in Abhängigkeit vom Motortyp
fein unterteilt eingestellt werden. Daher erfordert das
Einstellen der Motorparameter wie auch deren Veränderung
ein sehr kompliziertes und mühsames Vorgehen.
Selbstverständlich können Motorparameter, die nicht
bekannt sind, auch nicht eingestellt werden, was ein
weiteres Problem darstellt.
Ein weiteres bekanntes Verfahren in Verbindung mit einem
Betriebssteuergerät für einen Asynchronmotor ist beispielsweise
in der JP-A-61-189193 beschrieben. Bei diesem
bekannten Steuerverfahren ist das Steuergerät für den
Asynchronmotor mit einer Einrichtung zum Steuern des Erregerstroms
in der Weise ausgestattet, daß der Ständerstrom
einen Minimalwert für ein vorgegebenes Drehmoment des Motors
annehmen kann.
Aus der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zugrundeliegenden
EP-O 175 154 A2 ist ein Verfahren zur Steuerung eines
wechselrichtergesteuerten Asynchronmotors bekannt. Dieses
bekannte Verfahren arbeitet ohne Erfassung der Drehzahl
und der Spannung. Die Schlupffrequenz s wird auf der Basis
der drehmomentbildenden Stromkomponente Iq ohne Erfassung
der Drehzahl berechnet und daraus die Drehzahl r durch
Differenzbildung aus dem Netzfrequenz-Sollwert und der
Schlupffrequenz ermittelt, um die Drehzahl zu regeln. Der
am Drehzahlreglerausgang anstehende Sollwert und der erfaßte
Istwert der drehmomentbildenden Stromkomponente werden
durch einen Regler verglichen. An dessen Ausgang steht
ein dem Schlupf entsprechendes Signal an, das mit dem Drehzahlsollwert
summiert wird, um den Netzfrequenz-Sollwert zu
erhalten. Ferner
werden für jeden Spannungs-Sollwert Spannungsabfälle
aufgrund der Ist-Stromstärken kompensiert, um dadurch eine
Proportionalität zwischen Spannungs-Sollwert und Wechselrichter-Ausgangsspannung
aufrechtzuerhalten. Das wirkt sich
dahingehend aus, daß das Drehmoment und der Schlupf proportional
zur drehmomentbildenden Stromkomponente Iq bleiben,
was wiederum ermöglicht, die Leistungsfähigkeit der
Drehzahlsteuerung insbesondere im Niederdrehzahlbereich
zu verbessern.
Im Hinblick auf diesen Stand der Technik liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Motorsteuerverfahren der eingangs genannten Art mit
lediglich einem Stromfühler zu schaffen, bei dem Drehzahlregler
und Stromregler entfallen.
Diese Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst, Unteransprüche sind auf bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung gerichtet.
Gemäß einer Ausführungsform ist es aufgrund der
Steuerung der Spannung und
durch Korrektur des Phasenwinkels des Spannungs-Steuervektors im
feldorientierten Koordinatensystem
(des "inneren Phasenwinkels")
möglich, den magnetischen Fluß des Motors näherungsweise konstant
unabhängig von Lastschwankungen zu steuern.
Da ferner die Auswirkungen
einer Änderung
der drehmomentbildenden Stromkomponente
auf die Schlupfberechnung durch den erfindungsgemäßen
Differenzierer bzw. Vorhaltglied
kompensiert
werden können, können die Motordrehzahl mit erhöhter Genauigkeit
gesteuert
und Überströme im Motor verhindert werden.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild, das den Aufbau und
die Funktion bekannter Motorsteuerungsvorrichtungen
darstellt;
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer grundsätzlichen
Anordnung einer Steuervorrichtung, die
nach einem Steuerverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung arbeitet;
Fig. 3 bis 5,
Fig. 8 und
Fig. 9 Darstellungen zum Erläutern des der Erfindung
zugrundeliegenden Prinzips;
Fig. 11 eine Darstellung einer teilweisen Abwandlung
der in Fig. 2 gezeigten Steuervorrichtung;
Fig. 6A und
6B, Fig. 7
und Fig. 10 Darstellungen zum Erläutern der Steuerkennlinien
einer beispielhaften Ausführungsform
gemäß dem vorgeschlagenen Steuerverfahren;
Fig. 12 eine Darstellung zum Erläutern einer Strom-Kennlinie
eines Asynchronmotors;
Fig. 13 und 14 Blockschaltbilder, die jeweils andere
Ausführungsformen einer Steuervorrichtung
zeigen, die das vorgeschlagene Steuerverfahren
durchführt;
Fig. 15 ein Blockschaltbild einer weiteren
Steuervorrichtung, die gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
arbeitet;
Fig. 16 ein Blockschaltbild
der in dem System gemäß Fig. 15 verwendeten
Identifikationsschaltung;
Fig. 17 ein Blockschaltbild einer weiteren
Steuervorrichtung, die gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung
arbeitet;
Fig. 18 und 19 Blockschaltbilder, die die Steuerparameteranpassung
durch Eingabe von Typenschilddaten
zeigen;
Fig. 20 ein Systemdiagramm eines Auswahlsystems,
das geeignet ist, um entweder das erfindungsgemäße
Steuerverfahren oder ein anderes
Steuerverfahren auszuwählen, und das ferner
in der Lage ist, entweder ein automatisches
Einstellen von Parametern gemäß dem vorgeschlagenen
Verfahren oder ein manuelles
Einstellen durchzuführen;
Fig. 21 ein Blockschaltbild eines weiteren
Ausführungsbeispiels einer Steuervorrichtung,
die das erfindungsgemäße Steuerverfahren
anwendet;
Fig. 22 und 23 Darstellungen zum Erläutern der Betriebsweise
der in Fig. 23 gezeigten Steuervorrichtung;
Fig. 24 bis 26 Darstellungen, die jeweils Anordnungen von
weiteren Ausführungsformen von Steuervorrichtungen
zeigen;
Fig. 27 ein Blockschaltbild einer beispielhaften
Ausführungsform der Steuervorrichtung,
die ein vorgeschlagenes Steuerverfahren
für einen Asynchronmotor anwendet;
Fig. 28 und 29 Darstellungen zum Erläutern des der Ausführungsform
gemäß Fig. 29 zugrundeliegenden
Prinzips;
Fig. 30A
und 30B Diagramme zum Erläutern der Steuerkennlinien
bei der Steuervorrichtung gemäß
Fig. 29;
Fig. 31 ein weiteres Funktions-Blockdiagramm eines
Ausführungsbeispiels einer Motorsteuervorrichtung,
die ein erfindungsgemäßes Steuerverfahren
anwendet.
Nachfolgend wird das Steuerverfahren für die Motordrehzahl
gemäß der vorliegenden Erfindung im Detail in Verbindung
mit beispielhaften und bevorzugten Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Jeweils
gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Teile, soweit
dies nicht anders in der Beschreibung angegeben ist.
Nunmehr wird auf Fig. 2 Bezug genommen, die ein Blockschaltbild
einer Vektorsteuervorrichtung für einen Asynchronmotor
zeigt, die das erfindungsgemäße Steuerverfahren
anwendet. Die für die gewünschte Steuerung
benötigten arithmetischen Operationen können selbstverständlich
mit einem Mikroprozessor ausgeführt
werden. Jedoch werden aus Gründen der Vereinfachung
der Beschreibung diese arithmetischen Operationen
so geschildert, als ob sie durch diskrete Recheneinheiten
ausgeführt werden, die durch die jeweiligen
Blöcke in Fig. 2 dargestellt sind.
Die Vektorsteuerung oder feldorientierte Steuerung ist ein Verfahren zum hochdynamischen Steuern
der Drehzahl und des Drehmomentes eines Asynchronmotors
mit einem als Frequenzwandler arbeitenden Wechselrichter.
Bei dem Vektorsteuerverfahren wird
der Ständerstrom des Asynchronmotors in eine magnetisierende
Stromkomponente
oder Erregungsstromkomponente
I1d
und in eine drehmomentbildende
Stromkomponente I1q, die
zum Erzeugen des Drehmomentes beiträgt, aufgeteilt,
wobei beide Stromkomponenten I1d und I1q in Richtung bzw. senkrecht
zum verketteten Läuferfluß orientiert sind.
In Fig. 2 bezeichnet das Bezugszeichen 1 einen PDM-Wechselrichter
mit eingeprägter Gleichspannung,
das Bezugszeichen 2 einen Asynchronmotor, das Bezugszeichen
3 einen Integrator, das Bezugszeichen 4 einen
Stromdetektor, das Bezugszeichen 5 eine Frequenzsteuerung,
das Bezugszeichen 6 eine arithmetische Einheit
zum Bestimmen eines Spannungssollwertes und das Bezugszeichen
7 eine Befehlseinheit für eine dreiphasige Steuerspannung.
Das Steuergerät
für den Pulswechselrichter
besteht aus:
dem Integrator 3 zum Integrieren eines primären Frequenzsollwerts ω*₁, um dadurch ein Phasensignal R* zu erzeugen,
einem Stromdetektor 4 zum Erfassen der drehmomentbildenden Stromkomponente (Drehmomentstromkomponente) I1q,
der Frequenzsteuerung 5 zur Ermittlung des Frequenzsollwerts ω*₁ aus der Drehmomentstromkomponente I1q und dem Drehzahlsollwert ω1r,
der Spannungsbefehlsrecheneinheit 6 zum Berechnen des Amplitudenwertes V*1a des Spannungsvektors und eines internen Phasenwinkels δ* im feldorientierten Koordinatensystem (d. h. einem Phasendifferenzwinkel zwischen der primären Spannung und der induzierten elektromotorischen Kraft) auf der Grundlage der Drehmomentstromkomponente I1q, des Frequenzsollwerts ω*₁ und elektrischer Parameter des Induktionsmotors sowie ferner der dreiphasigen Spannungsbefehlsrecheneinheit 7 zum Berechnen des dreiphasigen Ausgangsspannungsbezugssignals Vu*, Vv* und Vw* auf der Grundlage des Spannungsvektoramplitudenwertes V*1a, des internen Phasenwinkels δ* und des Phasenbezugssignals R*.
dem Integrator 3 zum Integrieren eines primären Frequenzsollwerts ω*₁, um dadurch ein Phasensignal R* zu erzeugen,
einem Stromdetektor 4 zum Erfassen der drehmomentbildenden Stromkomponente (Drehmomentstromkomponente) I1q,
der Frequenzsteuerung 5 zur Ermittlung des Frequenzsollwerts ω*₁ aus der Drehmomentstromkomponente I1q und dem Drehzahlsollwert ω1r,
der Spannungsbefehlsrecheneinheit 6 zum Berechnen des Amplitudenwertes V*1a des Spannungsvektors und eines internen Phasenwinkels δ* im feldorientierten Koordinatensystem (d. h. einem Phasendifferenzwinkel zwischen der primären Spannung und der induzierten elektromotorischen Kraft) auf der Grundlage der Drehmomentstromkomponente I1q, des Frequenzsollwerts ω*₁ und elektrischer Parameter des Induktionsmotors sowie ferner der dreiphasigen Spannungsbefehlsrecheneinheit 7 zum Berechnen des dreiphasigen Ausgangsspannungsbezugssignals Vu*, Vv* und Vw* auf der Grundlage des Spannungsvektoramplitudenwertes V*1a, des internen Phasenwinkels δ* und des Phasenbezugssignals R*.
Details dieser Struktur der Frequenzsteuerung und der
arithmetischen Spannungsbefehlseinheit 6 werden später
unter Bezugnahme auf das zugrundeliegende Steuerprinzip
erläutert. Zunächst wird das grundlegende Prinzip sowie
die grundlegende Operation unter Bezug auf die Fig. 3
und 4 erläutert.
Fig. 3 zeigt eine Ersatzschaltung des Asynchronmotors
2. Fig. 4 zeigt ein Vektordiagramm, das auf der Grundlage
des in Fig. 3 gezeigten Ersatzschaltbildes
gezeichnet ist. In Fig. 4 bezeichnen die Achsen d und q
ein orthogonales Koordinatensystem, das sich mit der
synchronen Drehzahl ω₁ dreht. Der Spannungsvektor V₁ ergibt sich
als Summe der induzierten elektromotorischen
Kraft E′₁ und einem inneren Impedanzspannungsabfall,
der durch folgenden Ausdruck wiedergegeben
wird:
{(r₁ + jω₁ · Lσ) · I₁}.
Hierbei tritt der
innere Phasenwinkel δ
zwischen dem Spannungsvektor V₁
und der induzierten elektromotorischen Kraft E′₁ auf.
Die Sollwerte V*1a und δ*
für die Amplitude V1a des Spannungsvektors V₁ und
den inneren Phasenwinkel δ werden aus
dem Sollwert für die induzierte elektromotorische
Kraft E′₁ und dem geschätzten Wert für den inneren
Impedanzspannungsabfall
ermittelt. Auf der Grundlage dieser
Sollwerte V*1a und δ* werden drei Soll-Spannungssignale
Vu*, Vv* und Vw*
ermittelt.
Für die Spannung Vu* ist beispielsweise
die Gleichung (13) angegeben. Die anderen
Soll-Spannungssignale weichen davon nur bezüglich
der Phase um 120° ab.
Vu* = -V*1a sin (R* + δ*) (13)
Die einzelnen Phasenausgangsspannungen des spannungsgesteuerten PWM-Wechselrichters
1 werden in Abhängigkeit von
Pulsbreitenmodulationssignalen gesteuert, die
durch Vergleich der sinusförmigen Sollspannungen Vu*, Vv* und Vw*
mit dem
Trägersignal abgeleitet werden. Die Grundwelle ist dabei
proportional zu den Sollspannungen.
Wenn der geschätzte Wert für
den inneren Impedanzspannungsabfall mit dem tatsächlichen
Wert, die Größe der induzierten
elektromotorischen Kraft E′₁ mit dem
Sollwert und die Richtung der
induzierten elektromagnetischen Kraft mit der Koordinatenachse
q übereinstimmt,
stellt der Winkel R*, der durch den Integrator
gemäß Fig. 2 erzeugt wird, den Phasenwinkel R
des Flußvektors (der senkrecht die
induzierte elektromotorische Kraft E′₁ schneidet) gegenüber
der statorfesten Achse für die U-Phase dar.
Unter der Bedingung, daß die Orientierung der induzierten
elektromotorischen Kraft E′₁ mit der Achse q übereinstimmt,
wie dies oben beschrieben wurde, stimmen die
Stromkomponenten I1d und I1q längs der jeweiligen Achsen
d und q, die
ermittelt werden,
mit dem Erregungsstrom I′₀ und dem Sekundärstrom I′₂,
die im Ersatzschaltbild in Fig. 3 eingezeichnet sind,
überein.
Die Phasenströme werden dabei
durch den Stromdetektor 4 gemäß Fig. 2 erfaßt
und gemäß der Gleichung 14
in das
feldorientierte d,q-Koordinatensystem transformiert.
In dieser Gleichung stellen iu, iv und iw jeweils die
Ständerströme des Asynchronmotors 2 dar.
Da die Schlupffrequenz s näherungsweise proportional zum Läuferstrom
I′₂ ist, kann dieser Wert auf der Basis des erfaßten
Wertes I1q des Läuferstromes I′₂ geschätzt
werden. Daher kann der Koeffizientenmultiplizierer, der
einen Teil der Frequenzsteuerung 5 bildet, die geschätzte
Schlupffrequenz s durch Multiplizieren der Drehmomentstromkomponente
I1q mit einem Schlupfkoeffizienten
KS ermitteln. Dementsprechend kann die Frequenzsteuerung
5 den Frequenzsollwert ω*₁ bilden, indem der
Drehzahlsollwert ω*r mit der Schlupffrequenz *s summiert
wird.
Nachfolgend werden die Struktur und die Betriebsweise
der arithmetischen Spannungsbefehlseinheit 6 detailliert
erläutert.
Wie in dem Vektordiagramm gemäß Fig. 4 gezeigt ist,
können die Amplitude V1a des Spannungsvektors V₁
und der interne Phasenwinkel δ auf der Grundlage der
oben beschriebenen Motorstromkomponenten I1d und I1q und
der Motorkonstanten gemäß folgender Gleichungen (15) und
(16) ermittelt werden:
V1a = (E′₁ + ω₁ · Lσ · I1d + r₁ · I1q) cos δ
+ (r₁ · I1d - ω₁ · Lσ · I1q) sin δ (16)
+ (r₁ · I1d - ω₁ · Lσ · I1q) sin δ (16)
Hierbei gilt:
E′₁ = ω₁ · M′ · I1d = ω₁ · Φ2d,
Φ2d: verketteter Läuferfluß,
M′: Gegeninduktivität und
L: Streuinduktivität.
E′₁ = ω₁ · M′ · I1d = ω₁ · Φ2d,
Φ2d: verketteter Läuferfluß,
M′: Gegeninduktivität und
L: Streuinduktivität.
Die arithmetische Spannungsbefehlseinheit 6 kann
die induzierte elektromotorische Kraft E′₁ derart
steuern, daß diese konstant auch unabhängig von der Last ist.
Dazu wird die Spannungsamplitude
V1a und der innere Phasenwinkel
auf der Basis der Sollwerte
von E′₁, I1d und I1q sowie der Motorkonstanten
(r₁, Lδ) wie in den Gleichungen (15) und (16) ermittelt.
Allerdings sind die
durchzuführenden arithmetischen Operationen
kompliziert, weil viele Multiplikationen
und Teilungen der Steuervariablen ω₁, I1d
und I1q sowie weiterer Werte durchgeführt werden müssen. Deshalb
vereinfacht die vorliegende Erfindung
die Bestimmung wie
nachfolgend geschildert:
Wie in den Vektordiagrammen der Fig. 5 zu sehen ist,
kann der primäre Spannungsvektor VV₁ durch Vektoraddition
des Spannungsabfalls an der Streuinduktivität
(ω₁ · Lσ · I₁) und des Ständerspannungsabfalles (r₁ · I₁) zu
der induzierten elektromotorischen Kraft E′₁ abgeleitet
werden. Daher kann der innere Phasenwinkel δ durch die
unten angegebene Gleichung (17) wiedergegeben werden, wobei
δ₁ der
dem Streuspannungsabfall zugeordnete Winkel,
δ′r der dem Ständerspannungsabfall
zugeordnete Winkel ist.
δ = δl - δ′r (17)
Es sei angemerkt, daß das Verhältnis des Spannungsabfalls
an der Streuinduktivität, bezogen auf E′₁, allgemein
klein ist und in der Größenordnung von 0,2 liegt.
Daher stimmt der Winkel δ′r ungefähr mit dem Phasenwinkel
δr zwischen der Spannung E′₁ und der Spannung
E′1r, die sich aus der Addition von lediglich
dem Ständerspannungsabfall r₁ · I₁ zu der induzierten
elektromotorischen Kraft E′₁ ergibt, überein. Ferner ist beim
Hochfrequenzbetrieb, bei dem r₁ · I₁«E′₁, der Winkel
δ′r klein und hat nur einen
geringen Bezug zum inneren Phasenwinkel δ. Daher
kann der innere Phasenwinkel δ durch
folgende vereinfachte Gleichung (18) ausgedrückt
werden:
δ = δl - δr (18)
Hierbei gilt:
In der obigen Gleichung (19) ist Kl das Induktivitätsverhältnis,
das gegeben ist durch Lσ/(l₁+M), dessen
Wert üblicherweise in der Größenordnung von 0,1 auch bei
unterschiedlichen Motoren bleibt, was wiederum bedeutet,
daß der innere Phasenwinkel δ näherungsweise selbst dann
bestimmt werden kann, wenn die Werte Lσ und M unbekannt
sind. Da ferner δ₁«1, kann der Wert von δ₁ auf einfache
Weise gemäß folgender Gleichung bestimmt werden:
Andererseits kann der Wert δr durch folgende Gleichung
wiedergegeben werden:
Die induzierte elektromotorische Kraft E′₁ (=ω₁ · Φ2d)
ist ungefähr gleich zur primären induzierten elektromotorischen
Kraft E₁ (=ω₁ · Φ₁). Dementsprechend kann die
sekundäre induzierte elektromotorische Kraft E′₁ durch
Bestimmen von Φ2d gemäß folgender Gleichung ermittelt
werden:
Φ2d ≈ Φ₁ = E₁₀/ω₁₀ (22)
Hierbei gilt:
Φ₁: verketteter Ständerfluß,
E₁₀: induzierte elektromotorische Nenn-Kraft und
ω₁₀: Nennwinkelgeschwindigkeit.
Φ₁: verketteter Ständerfluß,
E₁₀: induzierte elektromotorische Nenn-Kraft und
ω₁₀: Nennwinkelgeschwindigkeit.
Die Amplitude V1a des Primärspannungsvektors V₁
kann nach Gleichung (16) ermittelt
werden, wenn
der innere Phasenwinkel δ nach Gleichung (18)
ermittelt wurde. In dem Fall, in dem ω₁ ein großer Wert
ist, ist der erste Ausdruck in der Gleichung (16) erheblich
größer als der zweite Ausdruck in derselben
Gleichung, so daß der zweite Ausdruck vernachlässigt
werden kann. Wenn andererseits ω₁ ein kleiner Wert ist,
ist der Spannungsabfall an der Streuinduktivität, der
durch den zweiten Ausdruck in der Gleichung (16) gegeben
ist, klein in bezug auf den Spannungsabfall am Widerstand.
Daher kann der interessierende Amplitudenwert V1a
arithmetisch gemäß der folgenden vereinfachten Gleichung
(23) ermittelt werden:
V1a ≈ (ω₁Φ₁ + r₁ · I1q) cos δ - r₁ · I1d sin δ (23)
Die Fig. 6A und 6B zeigen Ergebnisse der
Ermittlung des Amplitudenwertes V1a und des inneren
Phasenwinkels δ als Funktion der Primärfrequenz ω₁ und der
Drehmomentstromkomponente I1q. In beiden Figuren zeigen
die gestrichelten Kurven die Werte, die gemäß den Gleichungen
(15) und (16) ermittelt werden, wobei die durchgezogene
Kurve die Werte darstellt, die gemäß den vereinfachten
Ausdrücken (18) und (23) ermittelt werden. In
Fig. 6A hat der auf vereinfachte Weise bestimmte Wert
einen Fehler,
der mit der Drehmomentstromkomponente
I1q ansteigt. Es sei jedoch angemerkt,
daß dieser Fehler kleiner als -1,1% im Nennlastzustand
ist und daher kein praktisches Problem darstellt. Im
lastfreien Zustand, d. h. wenn I1q=0, tritt überhaupt
kein Fehler auf. Bei der Bestimmung des
inneren Phasenwinkels δ gemäß Fig. 6B wird der Fehler maximal,
wenn die Primärfrequenz ω₁ ein kleiner Wert
ist und wenn die Laststromkomponente I1q groß ist. Jedoch
hat dieser Fehler nur einen geringen Einfluß auf
die Drehmomentsteuergenauigkeit und bildet kein nennenswertes
Problem in der praktischen Anwendung, wie auch
nachfolgend erläutert wird.
Die Spannungsbefehlseinheit 6 gemäß Fig. 2 wird derartig
realisiert, daß der
innere Phasenwinkel δ gemäß den obigen Gleichungen (18),
(19) und (21) bestimmt werden kann, während der Amplitudenwert
V1a gemäß der Gleichung (23) ermittelt werden
kann.
Der Sollwert I*1d wird
dabei als Koeffizient eingestellt. Beim Bestimmen von
δr wird eine Funktionstabelle von tan-1 (1/x) mit dem
reziproken Wert 1/x als Variable anstelle der Variablen
x verwendet, um die Division zu vermeiden.
Fig. 7 zeigt die Drehmomentsteuercharakteristik des
Systems, bei dem die vereinfachte arithmetische Operation
für den Spannungsbefehl angewendet wird, wie sie
oben beschrieben wurde. In Fig. 7 wird die Drehmomentgenauigkeit
längs der Ordinate als Abweichung in Prozenten
von dem Bezugswert des Verhältnisses "erzeugtes
Drehmoment τe/Drehmomentstrom I1q′′ festgelegt. Wie in
Fig. 7 zu sehen ist, verschlechtert sich die Drehmomentgenauigkeit
im niedrigen Drehzahlbereich, verglichen mit
derjenigen im hohen Drehzahlbereich. Allerdings bleibt
die Schwankung der Drehmomentgenauigkeit innerhalb eines
kleinen Bereiches von 0,5%. Dies bedeutet, daß die
Spannungssteuerung auf der Grundlage der vereinfachten
arithmetischen Bestimmung des Spannungsbefehls gemäß dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 eine zufriedenstellende
Steuercharakteristik gewährleisten kann.
Fig. 8 stellt ein vereinfachtes Signalflußbild der
erfindungsgemäßen Steuerung dar.
Der Asynchronmotor wird in Form des gestrichelten Blockes
gemäß Fig. 8 dargestellt. Die Größe und
Phase der Eingangsspannung V₁ des Asynchronmotors 2
werden derart gesteuert,
daß die induzierte elektromotorische Kraft (der magnetische
Fluß) nicht in Abhängigkeit vom Strom schwankt. Man
erkennt im Blockschaltbild, daß sich die Schlupffrequenz
ωs (=ω*₁-ωr) durch Steuern der Frequenz ω*₁ verändert,
wobei als Ergebnis hiervon die Drehmomentstromkomponente
I1q sich entsprechend ändert, wodurch sich das Drehmoment
τe, das vom Asynchronmotor erzeugt wird, und somit dessen
Drehzahl ωr ändern. Die in diesem Schaltbild gezeigte dynamische
Schlupfkompensation CDC, die das Wesentliche der
Erfindung nach Anspruch 1 und 2 ausmacht, wird durch Umformung
aus einer herkömmlichen Schaltung mit Drehzahlregler
und unterlagertem Stromregler für die drehmomentbildende
Stromkomponente, wie sie z. B. aus der JP-A-61-231889
oder dem eingangs genannten Conference record der
IEEE, 1986, bekannt ist, hergeleitet. Die Transformation
des Signalflußplans erfolgt nach den in der Regeltechnik
üblichen Regeln zur Verschiebung von Regelkreisgliedern
und Zweigen und ist in Fig. 9 in Einzelschritten dargestellt.
Zunächst wird der Drehzahlregler (ASR) in einen P-Regler
transformiert, während im Stromregler der Proportionalzweig
KC in zwei Anteile aufgespalten und der durch
das Bezugszeichen i im Kreis bezeichnete Anteil eingespart
wird (Fig. 9). Als nächstes werden der Stromregler
und der Drehzahlregler miteinander
integriert,
wie dies in
Fig. 9 bei (c) gezeigt ist. Die bei (c) gezeigte Schaltungskonfiguration
kann ferner derart vereinfacht werden,
wie dies in Fig. 9 bei (d) gezeigt ist. Wie in
Fig. 9 bei (d) zu sehen ist, kann die Übertragungsfunktion
der Drehmomentstromkomponente I1q bezüglich der
Frequenz ω*₁ durch folgenden Gleichungsausdruck (24)
wiedergegeben werden:
Hierbei gilt:
Kc: proportional Verstärkung des Stromreglers,
Td: Zeitkonstante zur Berücksichtigung des integrierenden Anteils Ic des Stromreglers, gegeben durch Td=1/Ka · Ic,
Ka: proportionale Verstärkung des Drehzahlreglers und
Ks: Schlupfkoeffizient.
Kc: proportional Verstärkung des Stromreglers,
Td: Zeitkonstante zur Berücksichtigung des integrierenden Anteils Ic des Stromreglers, gegeben durch Td=1/Ka · Ic,
Ka: proportionale Verstärkung des Drehzahlreglers und
Ks: Schlupfkoeffizient.
In der obigen Gleichung (24) kann eine Verzögerungskomponente
erster Ordnung im ersten Ausdruck fortgelassen
werden (d. h. Td=0), ohne daß dies zu irgendwelchen
erkennbaren Variationen in den Charakteristika
führt. Daher kann die Gleichung (24) folgendermaßen umgeschrieben
werden:
Der erste Ausdruck in der obigen Gleichung (25) ist ein
Schlupfkompensationsterm zum Kompensieren einer Veränderung
in der Drehzahl, die durch den Schlupf des Induktionsmotors
verursacht wird, der zweite Ausdruck bezieht
sich auf die Stromdämpfungssteuerung,
um ein Anschwingen oder Überschwingen
des Stromes zu unterdrücken, was
in Reaktion auf schnelle Drehmomentänderungen oder
Änderungen der Sollgeschwindigkeit auftreten kann. Wie
man aufgrund der Gleichung (25) erkennt, beschreibt der zweite
Ausdruck die Funktion eines Vorhaltegliedes.
Die Frequenzsteuerung 5 des erfindungsgemäßen Systems
gemäß Fig. 2 ist derart ausgeführt, daß die arithmetische
Operation gemäß der Gleichung (25) ausgeführt
werden kann. In Fig. 2 ist gezeigt, daß die in der
Frequenzsteuerung 5 enthaltene Schaltung, die durch beide
gestrichelten Linien umschlossen ist, die Stromdämpfungssteuerschaltung
(CDC) bildet, die dem in Fig. 9d
gezeigten Vorhalteglied entspricht. Die
Stromdämpfungssteuer-Schaltung empfängt den Drehmomentstrom I1q als
Eingangssignal und ermittelt einen Wert
Δω entsprechend einer Änderung in der
drehmomentbildenden Stromkomponente I1q. Die Schlupffrequenzanteile,
die sich aus Δω und der Multiplikation von I1q
mit dem Schlupfkoeffizienten Ks ergeben, werden zum Drehzahlsollwert
ω*r mit negativen (Δω) und positiven
(-s) Polaritäten addiert. Ergebnis ist die
Sollfrequenz ω*₁.
Außerdem wird noch das Ausgangssignal des Strombegrenzers 51 von
der primären Sollfrequenz ω*₁
subtrahiert.
Nachfolgend wird eine Beschreibung des Betriebes der
Frequenzsteuerung 6 wiedergegeben.
Aufgrund der durch die arithmetische Spannungsbefehlseinheit
6 gemäß der vorliegenden Erfindung durchgeführten
Spannungssteuerung ist der erfaßte Wert der
Drehmomentstromkomponente I1q des Primärstromes näherungsweise proportional
zur Schlupffrequenz des Asynchronmotors.
Daher kann durch Multiplizieren der erfaßten Drehmomentstromkomponente
I1q mit dem proportionalen
Koeffizienten Ks die Schlupffrequenz s
bestimmt werden. Daher wird bei einem statischen Zustand,
bei dem keine starken Änderungen in der Last und
in der Drehzahl auftreten, die Sollfrequenz
ω*₁
durch Summation von stromproportionaler Schlupffrequenz und
Drehzahlsollwert gebildet.
Die Drehzahl
ωr des Asynchronmotors stimmt dann
mit der Solldrehzahl
ω*r überein.
Bei einem Übergangszustand, bei dem
eine starke Änderung in der Last und in der Drehzahl
stattfindet, indem zum Beispiel die Solldrehzahl stufenartig
erhöht wird, wie dies durch die
durchgezogene Linie in Fig. 10 dargestellt ist,
gilt das nicht mehr. In
diesem Fall neigt die Drehmomentstromkomponente I1q
dazu anzusteigen, da die Schlupffrequenz ansteigt. Zu
diesem Zeitpunkt wird die Stromdämpfungssteuerung (CDC)
aktiv, wodurch das Ausgangssignal
Δω
des Vorhaltglieds von der Solldrehzahl
subtrahiert wird, was dazu führt,
daß die Steigung der Sollfrequenz ω*₁
vermindert und ein starkes Ansteigen der
Drehmomentstromkomponente I1q verhindert wird.
In einem Übergangszustand tritt der Strombegrenzer 51 in
Operation. Wenn die Drehmomentstromkomponente I1q jenseits
des Wertes ansteigt, der in dem Strombegrenzer 51
eingestellt ist, wird die Drehmomentstromkomponente mit
einem vorbestimmten Koeffizienten multipliziert, wobei
der sich ergebende Ausgangswert dazu verwendet wird, um
die Sollfrequenz ω*₁ abzusenken.
Wenn der Stromdämpfungskoeffizient
Kc auf Null eingestellt ist, d. h. daß die
Stromdämpfungssteuerung ausgeschaltet ist, haben die
Steuercharakteristika des Asynchronmotors die durch
die gestrichelte Linie in Fig. 10 angegebenen Verläufe.
Man sieht, daß ein Pendeln in der Drehzahl ωr und
in der Drehmomentstromkomponente I1q in Reaktion auf die
stufenweise Änderung der Sollgeschwindigkeit auftritt.
Das Auftreten eines derartigen Pendelns kann durch
die Tatsache erklärt werden, daß die Übertragungsfunktion
von der primären Sollfrequenz ω*₁ zu der
Drehzahl ωr im Ersatzschaltbild des in Fig. 8 gezeigten
Asynchronmotors von zweiter Ordnung ist,
was sowohl durch ein Verzögerungselement
erster Ordnung aufgrund der Zeitkonstante
T4d, die der Streuinduktivität des Asynchronmotors
zuzuordnen ist, wie auch eines Integrationselementes,
das sich auf das Trägheitsmoment J des mechanischen
Systems bezieht, verursacht wird. Die erfindungsgemäße Stromdämpfungssteuerung
beseitigt
den Einfluß des oben beschriebenen Integrationselementes
bezüglich des Trägheitsmomentes.
Es sei angemerkt, daß der durch die Gleichung (25) gegebene
Zustand gleichfalls mit der Schaltungskonfiguration
gemäß Fig. 11 realisiert werden kann, wobei der
erste Ausdruck und der zweite Ausdruck der Gleichung
(25) den Schaltungen C und B entsprechen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2
wird lediglich ein Stromsensor
verwendet.
Die gewünschte
Steuerung kann ebenfalls unter Verwendung der
Ständerstromamplitude I₁ ausgeführt werden, soweit
nicht extreme Anforderungen an die Steuergenauigkeit
gestellt werden, denn die Drehmomentstromkomponente
I1q hat eine
Kennlinie, bei der sich
der Strom I1q zunehmend an den Primärstrom I₁
im Bereich von hohen Lastmomenten annähert, wie dies in
Fig. 12 gezeigt ist.
Ferner kann,
soweit der Sollerregungsstrom I*1d des
Asynchronmotors konstant bleibt, die Primärdrehmomentstromkomponente
I1q gemäß folgender Gleichung ermittelt
werden:
Die Polarität der Drehmomentstromkomponente I1q
(d. h.
Motorbetrieb oder Generatorbetrieb)
kann ermittelt werden,
indem die Polarität des Gleichstromes des Wechselrichters
1 ermittelt wird.
Ein ähnlicher Dämpfungseffekt
wie mit dem Vorhalteglied kann auch
dann erhalten werden, wenn
der genaue Differentialquotient verwendet
wird.
Fig. 13 ist ein Blockschaltbild einer weiteren Anordnung
des Steuersystems, auf die das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung anwendbar ist.
Das in Fig. 13 gezeigte Steuersystem unterscheidet sich
von dem in Fig. 2 gezeigten Steuersystem dahingehend,
daß der Detektor 4 außer der Drehmomentstromkomponente
I1q Ständer
auch die Erregungsstromkomponente
I1d gemäß der Gleichung (14) erfaßt.
Das Ausgangssignal eines Stromreglers 8
für die magnetisierende Stromkomponente wird
direkt zu
dem inneren Phasenwinkel δ* addiert und indirekt
nach Multiplikation eines Koeffizienten
zu dem Spannungsbefehl V*1a
addiert.
Die Erregungsstromkomponente I1d kann somit
selbst dann konstant gehalten werden, wenn
die Drehzahl und die Last
schwanken. Der magnetische
Fluß wird also durch die Erregerstromregelung
konstant gehalten.
Das Steuerverhalten des Steuersystems gemäß
Fig. 13 ist somit gegenüber dem des Systems gemäß Fig. 2
verbessert.
Fig. 14 zeigt ein Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels
des Steuersystems, auf das das
erfindungsgemäße Verfahren anwendbar ist.
Bei dem in Fig. 14 gezeigten Steuersystem kann das
Verfahren zum Bestimmen des Spannungsbefehls in der
arithmetischen Spannungsbefehlseinheit 6 weiter vereinfacht
werden.
Der Detektor 10 erfaßt die Amplitude
des Ständerstromes.
Die Sollspannungsamplitude V*1a
wird durch Addition der induzierten elektromotorischen
Kraft E₁ (=ω₁ · Φ₁) zu einem
näherungsweise bestimmten Gesamt-Spannungsabfall, der sich
aus der Multiplikation der erfaßten Stromamplitude |I₁|
mit einer Verstärkung K₁ des
proportionalen Koeffizientenmultiplizierers 11 ergibt.
Ferner ist eine vorab tabellenmäßig festgelegte Kurve
für den inneren Phasenwinkel in einer Funktionseinheit
12 abgespeichert, wobei die Kurve als Funktion der
Variablen ω*₁ gemäß der Gleichung (15) unter der
Bedingung ermittelt wurde, daß I1q=0 (d. h. unter der
Bedingung des lastfreien Zustandes), wobei der Ausgang
δ₀ dieser Funktionseinheit mit einer Verstärkung K₂
einer proportionalen Koeffizientenschaltung 13
in Abhängigkeit
von der Amplitude des Primärstroms I₁
korrigiert
wird,
um dadurch den inneren Phasenwinkel δ* zu bestimmen.
Für die Frequenzsteuerung 5 wird die benötigte
Drehmomentstromkomponente I1q
durch die Einheit 14 nach
folgender Gleichung
ermittelt:
Gemäß dem in Fig. 14 gezeigten Ausführungsbeispiel kann
das Verfahren zum Bestimmen der Sollspannung
ohne wesentliche Einbußen in der Regelgüte weiter
vereinfacht werden.
Bisher wurden alle Ausführungsbeispiele der
Erfindung
für Motorbetrieb beschrieben.
Die Lehren der vorliegenden Erfindung gelten jedoch in
gleicher Weise für Bremsbetrieb.
Bei der in Fig. 14 gezeigten Schaltung
kann der Bremsbetrieb auf der Grundlage des
Vorzeichens des Gleichstromeinganges
des PWM-Wechselrichters identifiziert
werden. Das Vorzeichen des
zum Spannungsamplitudenwert V*1a und dem
inneren Phasenwinkel δ* zu addierenden
Korrektursignals
und das Vorzeichen
der Drehmomentstromkomponente I1q müssen dann entsprechend
abgeändert werden.
Die
gezeigten Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
ermöglichen eine Steuerung des Asynchronmotors mit einer
vereinfachten Systemanordnung, in der
lediglich der Stromsensor verwendet wird, während ein
Drehzahlsensor und ein Spannungssensor eingespart werden
können. Da ferner weder eine Drehzahlregelung
noch eine Stromregelung
verwendet wird, wird die Handhabung des Steuersystems
erheblich erleichtert, obgleich eine hohe Steuergenauigkeit
für die Drehzahl und die Motorströme gewährleistet
wird.
Ferner werden die
Operationen
zum Ermitteln der Sollspannungen
erheblich
erleichtert. Daher kann
der Rechenaufwand für
den Mikrocomputer
entsprechend vermindert werden, was
wiederum bedeutet, daß ein preiswerter Mikrocomputer mit
niedriger Verarbeitungsgeschwindigkeit verwendet werden
kann. Ferner
kann mit den verwendeten Näherungen
ohne spürbare Verschlechterung der Steuercharakteristika
die Einstellung der Regelparameter
vereinfacht werden, wodurch der Anwendungsbereich für
die Vektorsteuerung vergrößert
wird.
Fig. 15 zeigt in einem Blockschaltbild eine Anordnung des
Steuersystems nach einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Fig. 16 zeigt in einem Blockschaltbild eine
Struktur der Identifikationseinheit. In Fig. 15 und 16
bezeichnet das Bezugszeichen 5′ eine Frequenzsteuerung,
das Bezugszeichen 21 eine Koeffizientenschaltung,
das Bezugszeichen 22 ein Vorhaltglied, das Bezugszeichen
6′ eine Spannungsbefehlseinheit,
die Bezugszeichen 25, 28, 30 und 36 Koeffizientenschaltungen,
die Bezugszeichen 27, 31, 34 und 37 Multiplizierer,
sowie die Bezugszeichen 29, 33 und 35 Funktionseinheiten.
Bei dem in Fig. 15 gezeigten Steuersystem addiert die
Frequenzsteuerung 5′ die Sollgeschwindigkeit ω*r ,
den Ausgang der Koeffizientenschaltung 21, den
Ausgang des Vorhaltglieds 22, der zum Stabilisieren
der Steuerung der Drehmomentstromkomponente i1q
dient, wodurch die Sollfrequenz ω*r
als Gesamtausgangssignal erzeugt wird. Die
Spannungsbefehlseinheit 6′ bestimmt
die Wechselrichterausgangsspannung, d. h. den absoluten
Sollwert V*₁ für den Betrag der Motorspannung und den inneren
Phasenwinkel δ* auf der Grundlage der Sollfrequenz
ω*₁
und der Drehmomentstromkomponente
i1q .
Nachfolgend wird die Funktion der
Spannungsbefehlseinheit 6′ detailliert beschrieben.
Die obige Gleichung (27) kann in Polarkoordinatenform
folgendermaßen umgeschrieben werden:
Hierbei gilt:
r₁ = r*₁ + Δr*₁ und
l₁ + l₂′ = (l*₁ + l*₂′) + Δ (l₁ + l₂′).
Analog zu der
in Zusammenhang mit dem in Fig. 2 gezeigten
Steuersystem beschriebenen Vorgehensweise kann die
Gleichung (32) näherungsweise
folgendermaßen umgeschrieben werden:
Die arithmetische Spannungsbefehlseinheit 6′ führt die
arithmetische Operation in Übereinstimmung mit der Gleichung
(33) aus. Insbesondere erzeugt in der arithmetischen
Spannungsbefehlseinheit 6′ die Koeffizientenschaltung
25 ein Signal ω*₁Φ*1d in Reaktion auf das
Sollsignal ω*₁ am Ausgang der Frequenzsteuerung 5′.
Der Addierer 26 addiert das Ausgangssignal ω*₁Φ*1d mit
dem Ausgang r₁i1q des Multiplizierers 27. Die Koeffizientenschaltung
28 und die Funktionseinheit 29 bestimmen
den Wert δr in der Gleichung (33), während
die Koeffizientenschaltung 30 und der Multiplizierer 31
den Wert δ₁ in der Gleichung (33) bestimmen.
Bei diesen Operationen wird die Annäherung
tan-1x≈x angewendet. Die Ergebnisse dieser
Operationen werden durch den Addierer 32
aufaddiert, wodurch der innere Phasenwinkel δ* am Ausgang
des Addierers 32 erzeugt wird.
Als nächstes wird der erste Ausdruck auf der rechten
Seite der ersten Gleichung (33) für V*1a
durch Zusammenarbeit der Funktionseinheit
33 und des Multiplizierers 34 erzeugt; der
zweite Ausdruck der gleichen Gleichung
durch die Funktionseinheit 35, den
Koeffizientenmultiplizierer 36 und den Multiplizierer
37. Diese Ergebnisse werden durch den
Addierer 38 zueinander addiert und als Ausgangssignal
V*1a erzeugt.
Die Koordinatentransformationseinheit 7 ermittelt
die Sollspannungen für jede Phase der
Inverterausgangsspannung gemäß der Gleichung (28) auf
der Grundlage des Sollbetragswertes V*1a für die
Inverterausgangsspannung und den inneren Soll-Phasenwinkel
δ*, der in der bereits beschriebenen Weise ermittelt
wird. Das Ergebnis dieser Operation
wird verwendet, um die Ausgangsspannung des
Wechselrichters 2 zu steuern.
Die Identifikationseinheit ist zwar in der
Darstellung gemäß Fig. 15 nicht dargestellt.
Das in Fig. 15 gezeigte Steuersystem
beinhaltet aber die Identifikationseinheit,
wobei
der Ausgang der Identifikationseinheit an die Multiplizierer
27, 31 und 37 und die Koeffizienteneinheit 28
angelegt ist. Die in dem Steuersystem verwendete Identifikationseinheit
wird
benötigt, um den primären Widerstand r₁ und die
Reaktanz (l₁+l₂′) zu identifizieren. Sie braucht nicht
den Widerstandsspannungsabfall und den
Reaktanzspannungsabfall zu ermitteln. Daher kann die
Identifikationseinheit in der in Fig. 16 gezeigten
Schaltungskonfiguration ausgeführt werden.
Im allgemeinen sind bei
Asynchronmotoren die Primärwicklungen und die Sekundärwicklungen
nahe aneinanderliegend angeordnet. Daher steigt die
Temperatur in beiden Wicklungen ähnlich an, so daß die auftretenden
Änderungen in dem Primärwiderstand r₁ und in dem
Sekundärwiderstand r₂ im wesentlichen proportional zueinander
sind. Daher kann die Änderung Δr₂ in dem Sekundärwiderstand
auf der Grundlage der Primärwiderstandsänderung
Δr₁ geschätzt werden, und zwar aufgrund der folgenden
Beziehung:
Δr₂ = Δr₁ (r*₂/r*₁).
Hierbei sind r*₁ und r*₂ Bezugswerte
für den primären und sekundären Widerstand. Die
Schätzung oder Bestimmung der Schlupffrequenz und der
Drehzahlsteuerung kann vor Fehlern aufgrund Änderungen
im Sekundärwiderstand geschützt werden, indem die Verstärkung
(proportional zu r₂) der arithmetischen
Schlupfeinheit, die bei dem obigen Ausführungsbeispiel
verwendet wird, unter Verwendung der oben angegebenen
Sekundärwiderstandsänderung Δr₂ korrigiert wird.
Wenn ferner die Änderung des Primärwiderstandes, die
durch das Ausgangssignal der Identifikationseinheit
angezeigt wird, einen bestimmten Wert übersteigt, muß
eine
Abnormalität, wie Überhitzung, Drahtbruch oder etwas
ähnliches, stattgefunden haben. Es kann dann geeignet
eingeschritten werden.
Fig. 17 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung. In diesem bezeichnen die Bezugszeichen
1 bis 4′ die gleichen Teile wie beim vorhergehenden
Ausführungsbeispiel. In der Frequenzsteuerung
5′′ wird die Sollgeschwindigkeit ω*r, das Ausgangssignal
der Koeffizientenschaltung 21, das Ausgangssignal
des Vorhaltgliedes 22′, das zum Stabilisieren
der Steuerung des Stromes i1q dient, sowie das
Ausgangssignal des Strombegrenzers 80, der dazu dient,
in einem Überlastzustand den Motor gegenüber Überströmen
zu schützen, durch einen Addierer 23 aufaddiert, wodurch
die Sollfrequenz ω*₁ als Ausgangssignal der Frequenzsteuerung
5′′ erzeugt wird. Die Spannungsbefehlseinheit
6′′ bestimmt den
Sollbetragswert V*1a für die Ausgangsspannung des
Inverters und den internen Soll-Phasenwinkel δ* auf
der Grundlage der Sollfrequenz ω*₁, des Stromes i1q
sowie weiterer Werte. Die arithmetische Operation kann
durch folgende Gleichung (34) wiedergegeben werden:
Hierbei gilt:
r₁ = r*₁ + r₁ und
l₁ + l₂′ = (l*₁ + l*₂′) + Δ (l₁ + l₂′).
Die Koeffizientenschaltung 25 erzeugt ausgangsseitig ein
Produkt des verketteten Läuferflusses Φ*2d und der
Sollfrequenz ω*₁. Das Produktsignal wird mit dem
Ausgang r₁i1q des Koeffizientenmultiplizierers 61 und
mit dem Ausgangssignal ω*₁(l₁+l₂′)i1d des Multiplizierers
62 durch den Addierer 26 addiert, wobei als Ergebnis
hiervon der Koeffizient von cos δ* in dem Ausdruck
zum Berechnen der Soll-Wechselrichterausgangsspannung
V*1a bestimmt werden kann. Andererseits werden
der Ausgang r₁i1d der Koeffizientenschaltung 64 und das
Ausgangssignal ω*₁(l₁+l₂′)i1q des Multiplizierers 63
durch einen Subtrahierer 65 subtrahiert, um den Koeffizienten
von sin δ* in dem Ausdruck zum Berechnen der Soll-Wechselrichterausgangsspannung
V*1a zu ermitteln.
Ein Teiler 28 führt eine Teilungsoperation für das Ausgangssignal
des Addierers 26 und das Ausgangssignal des
Subtrahierers 65 durch. Auf der Grundlage des Ergebnisses
dieser Teilung erzeugt eine Funktionseinheit 29 ausgangsseitig
den inneren Sollphasenwinkel δ*.
Anschließend wird der erste Ausdruck auf der rechten
Seite der Gleichung (34) für die Spannungsamplitude
V*1a durch die
Funktionseinheit 33 und den Multiplizierer 34 bestimmt,
während der zweite Ausdruck der gleichen Gleichung
(34) durch die Funktionseinheit 35 und den
Multiplizierer 66 ermittelt wird. Die Sollspannung
V*1a für den Wechselrichterausgang wird durch
den Addierer 38 erzeugt. Aus den Größen V*1a
und δ* können Sollspannungen für die einzelnen Phasen
durch die Koordinatentransformationsschaltung 7 ermittelt
werden. Damit wird der Wechselrichter
1 gesteuert.
Der Primärwiderstand r₁ ist stark abhängig vom Einfluß
der inneren Motortemperatur, die in Abhängigkeit vom
Betriebszustand des Motors schwankt, was dazu führt, daß
erhebliche Änderungen in dem Wert des Primärwiderstandes
r₁ auftreten. Aufgrund derartiger Änderungen in dem
Primärwiderstand unterliegen die Ausgangscharakteristika
des Motors, wie beispielsweise das Verhältnis Drehmoment/Sekundärstrom
i1q einer erheblichen Variation,
insbesondere dann,
wenn die Betriebsfrequenz niedrig ist.
Der Einfluß der Änderung des Primärwiderstandes
wird durch die nachfolgende Schaltungsanordnung
berücksichtigt. Ein Detektor für eine niedrige Frequenz 70
wird mit der Sollfrequenz ω*₁ als Eingangssignal
versorgt. Wenn der Absolutwert dieser Sollfrequenz
unterhalb eines vorbestimmten Wertes liegt, erzeugt der
Niederfrequenzdetektor 70 ein Betätigungssignal, das
nicht erzeugt wird, wenn der absolute Frequenzbefehlswert
diesen vorbestimmten Wert übersteigt. In Reaktion
auf dieses Betätigungssignal wird ein Schalter 71 geschlossen,
wodurch der Ausgang (i*1d-i1d) des Subtrahierers
73 zu einer Konstantidentifikationseinheit 72
zugeführt wird, die darauf anspricht, indem sie den Widerstand V₁
ändert (Δr₁). Wenn kein Eingangssignal
vorliegt, hält die Konstantidentifikationseinheit
72 die letzte Wertänderung Δr₁. Die
Wertänderung wird zu den beiden Koeffizientenschaltungen
61 und 64 zugeführt, wodurch der Wert der
jeweiligen Koeffizienten entsprechend angepaßt wird. Der
Koeffizient der Einheit 21 ist
proportional zum Sekundärwiderstandswert. Weil die
Primärwicklung und Sekundärwicklung des Motors im
wesentlichen gleiche Widerstandsänderungen erfahren,
wird der geänderte Wert ebenso zur arithmetischen
Schlupfeinheit 21 zugeführt, um den Koeffizientenwert
anzupassen.
Durch die Koeffizientenschaltung 75 wird
die Primärwiderstandsänderung Δr₁ in die
Änderung Δr₂ des Sekundärwiderstandes umgewandelt.
In dem Bereich hoher Drehzahlen ist der Einfluß der
Änderung der Streureaktanz größer als die Änderung des
Primärwiderstandes. Jedoch ist der Einfluß der Streureaktanzänderung
auf die Betriebscharakteristik in der
praktischen Anwendung vernachlässigbar klein.
Es ist also ausreichend, den Primärwiderstand
lediglich im Betriebsbereich niedriger Drehzahlen zu
korrigieren.
Bei dem unter Bezugnahme auf die Fig. 15 bis 17 beschriebenen
Systemanordnungen kann der Einfluß der
Änderungen von Motorkonstanten des Asynchronmotors
zufriedenstellend kompensiert werden, wodurch eine
Veränderung der induzierten elektromotorischen Kraft (des
magnetischen Flusses) wie auch eine entsprechende Verschlechterung
der Drehzahlsteuergenauigkeit und ein
Drehmomentabfall positiv unterdrückt werden können.
Fig. 18 zeigt ein Steuersystem für den Wechselrichter
zum Betreiben eines Asynchronmotors,
das mit einer
angenehm zu handhabenden und einfachen Einstellvorrichtung
für die Steuerkonstanten versehen ist.
Das Steuersystem gemäß Fig. 18 ist derart angeordnet,
daß in der arithmetischen Einheit zum Bestimmen der
Sollspannungen für die Vektorsteuerung sowohl die
Sollspannung als auch die Sollphase
lediglich annäherungsweise über einen Bereich ermittelt
werden, innerhalb dessen die Steuercharakteristika nicht
beeinflußt werden, um die Anzahl der einzustellenden
Steuerkonstanten zu minimieren. Um diese Steuerkonstanten
einzustellen, werden die Motorkonstanten vorab in
einer Steuereinheit in Abhängigkeit von der Motornennleistung
und der Polzahl Motor für Motor abgespeichert. Wenn
ein bestimmter Motor benutzt wird, kann der Anwender die
Motornennleistung und die Polzahl vom Typenschild
ablesen und die Daten laden, um
dadurch eine automatische Einstellung optimaler Steuerkonstanten
herbeizuführen.
Insbesondere sind bei dem in Fig. 18 gezeigten Steuersystem
bei einem Verfahren zum Einstellen der Steuerkonstanten
auf der Grundlage von elektrischen Konstanten
des Asynchronmotors, der gesteuert werden soll, zumindest
die Motornennleistung und die Polzahlen von verschiedenen
Asynchronmotoren, die mit dem Steuersystem
verbunden werden sollen, vorher in der Steuereinheit als
Parameter für die Steuerkonstanten für verschiedene
Asynchronmotoren gespeichert, wobei nach dem tatsächlichen
Anschluß eines Asynchronmotors die Motornennleistung
und die Polzahl des Asynchronmotors zu der Steuereinheit
eingegeben werden, um relevante Steuerkonstanten
von der Steuereinheit zum automatischen Einstellen auszulesen.
Untersuchungen einer großen Vielzahl von
Standardmotoren haben ergeben, daß
- (A) die Steuerkonstanten des Motors zumindest ungefähr aufgrund der Nennleistung und der Polzahl des Motors bestimmt werden können und
- (B) trotz der möglichen Variation der Steuerkonstanten des Elektromotors zu einem größeren und kleineren Grad aufgrund von Herstellungstoleranzen (Herstellungsfehlern) des Motors derartige Variationen der Steuerkonstanten innerhalb eines Bereiches bleiben, der keinen Einfluß auf die Steuergenauigkeit hat.
Daher kann durch eine vorab erfolgende Abspeicherung der
Motorkonstanten entsprechend der Motornennleistung und der
Polzahl in einer Speichereinheit eine automatische Einstellung
der Steuerkonstanten durch einfache Eingabe der
Motornennleistung und der Polzahl als Parameter erfolgen.
Aufgrund dieses Merkmales können Steuerkonstanten
einfach und genau für verschiedene Typen von Elektromotoren
eingestellt werden.
In Fig. 18 und 19 ist
ein derartiges Steuersystem, jedoch ohne die
erfindungsgemäße dynamische Korrektur (CDC), gezeigt.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in
Fig. 20 gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann die
Auswahl entweder des Vektorsteuerungsverfahrens oder
eines anderen Steuerungsverfahrens ebenso wie die Auswahl
entweder einer automatischen oder einer manuellen
Einstellung der Steuerkonstanten in der Vektorsteuerung
mit einem einzigen Vielzwecksteuergerät ausgeführt wer
den.
Falls der durch das Vektorsteuerungs
verfahren zu steuernde Motor ein Standardmotor ist, können
die Steuerkonstanten durch die Motorkonstanteneinstell
einheit automatisch eingestellt werden.
Bei einem Nicht-Standardmotor
für einen bestimmten Einsatzzweck werden die
Steuerkonstanten von Hand auf der Grundlage voreinge
stellter Motorkonstanten oder von Meßwerten für die Kon
stanten auf einen Anfangswert gesetzt.
Das Steuersystem mit einer Einrichtung zum Auswählen des
Steuerverfahrens und des Steuerkonstanten-Einstellver
fahrens gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der
Erfindung ermöglicht die Steuerung verschiedener Typen
von Elektromotoren auf verschiedene Arten mit einem
einzigen Motorsteuerungsgerät.
Die Anzahl der für die Steuerung be
nötigten Konstanten kann durch Vereinfachung des arithmeti
schen Vektoroperationsverfahrens minimiert werden.
Ferner können die Steuerkonstanten einfach anfänglich
eingestellt werden, und zwar lediglich mit Hilfe der
Motorausgangskapazität und der Polzahl, die auf der
Datenplatte des Elektromotors angegeben sind.
Fig. 21 zeigt eine allgemeine Anordnung eines Steuer
systems gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der
Erfindung, das von den Systemen nach den Fig. 2, 15 und
17 dahingehend abweicht, daß eine Einrichtung zum Unter
drücken eines Überschwingens in der Drehzahl und des
Stromes des Asynchronmotors vorgesehen ist.
Die nachfolgende Beschreibung betrifft das Steuersystem
gemäß Fig. 23.
Durch Vergleichen der Polarität des Vorhaltglied-Ausgangssignals Δω
mit der Drehmomentstromkomponente I1q wird
ein Überschwingen
sowohl im Motorbetrieb als auch im Bremsbetrieb
erfaßt. Durch Absenken der in
dem Vorhalteglied enthaltenen Zeitkon
stante
werden dann schnell die Frequenz
und die Spannung
kompensiert.
In Fig. 21 ist die Steuerung als ein Block 5′′′
gezeigt, der von einer gestrichelten Linie umschlossen
ist. Die Drehmomentstromkomponente I1q wird der
Koeffizientenschaltung 50 zugeführt und
dem Vorhaltglied 52 zugeführt.
Eine Erfassungseinheit
für das Überschwingen
ist als ein von einer einfach gepunkteten
gestrichelten Linie umfaßter Block 555 dargestellt und
beinhaltet Vorzeichendiskriminatoren 54 und 55.
Die Ausgangssignale der Diskriminatoren 54 und 55 werden
der Exklusiv-ODER-
Schaltung 56 zugeführt, deren Ausgang zum Variieren
der Zeitkonstante Td oder der Verstärkung Kd des Vorhaltglieds
52 verwendet wird.
Nachfolgend wird der Betrieb des in Fig. 21 gezeigten
Steuersystems beschrieben.
In einem Übergangszustand, in dem
die Sollgeschwindigkeit
ω*r stufenartig erhöht wird, wie dies in Fig. 24
gezeigt ist, wird die Drehmomentstrom
komponente I1q erhöht, was mit einem Anstieg im Schlupf
einhergeht. Da jedoch zu diesem Zeitpunkt die Änderung
Δω in der Drehmomentstromkomponente I1q von dem
Vorhaltglied
von der Solldrehzahl ω*r
abgezogen wird, wird die Erhöhungsrate des Frequenzsollwertes
ω*1 abgesenkt, was mit einer ent
sprechenden Absenkung der Rate des Anstieges der Wech
selrichterausgangsspannung und der Ausgangsfrequenz
verbunden ist. Daher wird ein starkes Ansteigen der
Drehmomentstromkomponente I1q verhindert.
Wenn allerdings
die Zeitkonstante für das Vorhaltglied
vermindert wird und die Verstärkung
erhöht wird, steigt die Sollfrequenz ω*1 abrupt
an, wie dies in Fig. 23 gezeigt ist, was zu einem
Überschwingen in der Drehzahl ωr führt. Man erkennt
allerdings aufgrund der Signalverläufe der Drehmoment
stromkomponente I1q und des Vorhaltglied-Ausgangssignals
Δ ω gemäß Fig. 23, daß beide Signalverläufe zu
einander entgegengesetzte Polaritäten
annehmen. Daher ist es möglich, das Überschwingen durch
ein Identifizieren der Polaritäten
dieser Signalverläufe zu ermitteln. Dann
wird die Zeit
konstante Td oder die Verstärkung Kd des Vorhaltglieds
kleiner ge
macht, wodurch der Ausgangswert Δω und die Sollfrequenz ω*₁ gedämpft werden.
Die Fig. 24 und 25 zeigen weitere Einrichtungen zur
Veränderung der Zeitkonstante und der Verstärkung des
Vorhaltglieds auf der Grundlage des
erfaßten Überschwingsignals.
Wie in Fig. 24 gezeigt ist, besteht das
Vorhaltglied aus einer Koeffizienten
schaltung 521, einem Verzögerungselement des eigentlichen Vorhaltglieds
522 und einem Subtrahierer 523 und hat ferner
eine Koeffizientenschaltung 524,
die eine Rückkopplung zu dem Vorhaltglied
522 bildet, wobei der Koeffizient KF dieser Schaltung in
Abhängigkeit von dem erfaßten Signal variiert wird.
Normalerweise wird der Koeffizient KF auf Null einge
stellt. Jedoch wird dieser Koeffizient nach dem Erfassen
eines Überschwingens auf einen vorbestimmten Wert einge
stellt, wodurch die Zeitkonstante, die durch das Vorhaltglied
geschaffen wird,
um den Faktor 1/(1+KF) abgesenkt wird. Ein Bezugs
zeichen 525 bezeichnet einen Subtrahierer zum Subtra
hieren des Ausgangssignals der Koeffizientenschaltung
524 von demjenigen der Koeffizientenschaltung 521, wobei
das sich ergebende Differenzsignal dem Vorhaltglied
erster Ordnung 522 zugeführt wird.
Fig. 25 zeigt das Vorhaltglied,
das aus einer Koeffizientenschaltung 521, einem Integra
tor 526 und einem Subtrahierer 523 besteht und zusätzlich
eine Koeffizientenschaltung 524 zum Rückführen
eines Ausgangssignals des Integrators 526 zum Eingang
desselben Integrators aufweist, wobei der Koeffizient KF
der Koeffizientenschaltung 524 normalerweise auf 1
(EINS) gesetzt ist, während er auf einen vorbestimmten
Wert größer als 1 (EINS) bei Erfassen des Überschwingens
abgeändert wird. Als Ergebnis hiervon wird die Zeitkon
stante des Vorhaltglieds erster Ordnung
um den Faktor 1/KF abgesenkt.
Bei den vorhergehenden Beispielen wurde
die Zeitkonstante und/oder die
Verstärkung des Vorhaltglieds
bei Auftreten des Überschwingens variiert. Jedoch
kann das Überschwingen gleichfalls durch einen Schalter
54 am Ausgang des Vorhaltglieds
52 verhindert werden, wobei der Schalter
54 in Abhängigkeit von dem Überschwing-Erfassungssignal
eingeschaltet bzw. ausgeschaltet wird (Fig. 26).
Obwohl bei den obigen Anordnungen
die Änderung Δω in der Drehmomentstromkomponente
I1q durch das Vorhaltglied
ermittelt wird,
können ähnliche Effekte gleichfalls durch reines Differenzieren
der Drehmomentstromkomponente I1q erzielt werden.
Wenn kein Bremsbetrieb,
sondern lediglich Motorbetrieb bei den
obigen Steuersystemen vorkommt, ist ein Diskriminator
für das Vorzeichen der Drehmomentstromkomponente
I1q unnötig.
Das Überschwingen kann lediglich mit
einer Vorzeichendiskriminierung gemäß Fig. 21-26
erfaßt werden.
Die
Steuerung
kann instabil werden,
wenn der magnetische Fluß
Änderungen
erfährt.
Deshalb kann eine Regelung der magnetisierenden Stromkomponente
vorgesehen werden (Fig. 13).
Wenn allerdings
eine derartige Rückkopplungsschleife vorgesehen
ist, muß die Verstärkung eingestellt werden. Ferner ist
ein Stromregler
nötig. Daher
wird
die Steuerung sehr kompliziert.
Fig. 27 zeigt ein Steuersystem, mit dem ein
Asynchronmotor mit hoher Genauigkeit und hoher Antwortgeschwin
digkeit durch Unterdrücken der Änderung des magnetischen
Flusses in dem Übergangszustand gesteuert werden kann,
ohne daß der obenerwähnte Stromregler verwendet werden
müßte. Es handelt sich um die Darstellung eines Teils der
Steuerung, bei dem die Schlupfdämpfungsschaltung nicht dargestellt
wurde.
Ein wichtiges Merkmal des Regelverfahrens
wird darin
gesehen, daß eine Änderung des Asynchronmotor-Stromes
erfaßt wird, um auf diese Weise die
Phasenlage der Ausgangsspannung des Frequenzwandlers
(Wechselrichters) in Abhängigkeit von einer erfaßten
Stromänderung zu korrigieren.
Die Änderung in dem
Strom kann entweder aufgrund des Sollwertes
oder eines tatsächlich gemessenen Wertes ermit
telt werden.
Eine Änderung des magnetischen Flusses und insbesondere
eine Änderung der q-Achsen-Komponente Φ2q wirken sich in
der Drehmomentstromkomponente aus.
Die Größe der Änderung der Drehmomentstromkomponente I1q
ist abhängig von der Änderung des
Ständerstromes I1 unter der Bedingung, daß die Erregungsstrom
komponente I1d konstant ist.
Daher kann eine Erzeugung der q-Achsen-Komponente Φ2q
des magnetischen Flusses unterdrückt werden, indem die Phasenlage der
Ausgangsspannung gemäß der
Änderung, beispiels
weise der Drehmomentstromkomponente I1q oder des
Ständerstromes I1, korrigiert wird. Da die Änderung
des magnetischen Flusses selbst dann unterdrückt
werden kann, wenn der Strom (das Drehmoment) sich stark
ändert,
hat die Drehzahlsteuerung hohe Genauigkeit und
ein schnelles Antwortverhalten.
Fig. 29 zeigt ein Vektordiagramm der Spannung, des
Stromes und des magnetischen Flusses, das auf der Grund
lage einer Ersatzschaltung des Asynchronmotors gemäß
Fig. 28 gezeichnet worden ist. Wie in Fig. 21 zu sehen
ist, stellen die Achsen d und q ein orthogonales Koordi
natensystem dar, das sich mit einer synchronen Winkel
frequenz ω1 dreht. Ein Spannungsvektor ist in der Form
einer Summe einer induzierten elektromotorischen Kraft
sowie von inneren Impedanzspannungsabfällen (r1 · I1;
ω1 · Lσ · I1) innerhalb des Motors gegeben. Ein innerer
Phasenwinkel erscheint zwischen dem Spannungsvektor V1
und der induzierten elektromotorischen Kraft E′1. Wenn
die Richtung des Spannungsvektors E′₁ mit der q-Achse
übereinstimmt, können die Größe V1a und die Primärspan
nung V1 und der innere Phasenwinkel δ auf der Grundlage
der Stromkomponenten I1d und I1q des Primärstromes I1
des Asynchronmotors gemäß den folgenden Gleichungen
(38) und (39) bestimmt werden:
V1a = (E′1 + ω1 · Lσ · I1d + r1 · I1q) cos δ
- (r1 · I1d - ω1 · Lσ · I1q) sin δ (38)
- (r1 · I1d - ω1 · Lσ · I1q) sin δ (38)
Hierbei gilt:
Φ2d: sekundäre Flußkopplungszahl;
M′ = M/L2 = Gegeninduktivität bezogen auf die primäre Induktivität;
Lσ: äquivalente Streuinduktivität;
r1: primärer Widerstand; und
L2: Sekundärinduktivität.
Φ2d: sekundäre Flußkopplungszahl;
M′ = M/L2 = Gegeninduktivität bezogen auf die primäre Induktivität;
Lσ: äquivalente Streuinduktivität;
r1: primärer Widerstand; und
L2: Sekundärinduktivität.
In einem Übergangs
zustand, in dem eine starke Stromänderung (Drehmoment
änderung) auftritt,
entsteht aufgrund der Streuinduktivität Lσ
eine Abweichung des tatsächlichen Koordinaten
systems mit den Achsen m und t von dem d-q-Koordinaten
system. Der Fehl-Winkel entspricht
dem magnetischen Streufluß
(d. h. der q-Achsenflußkomponente ΔΦ2q).
Das Steuersystem gemäß Fig. 31
erfaßt diesen Fehlwinkel ΔR zum Korrigie
ren der Phase mit der Größe ΔR, wie nach
folgend im einzelnen erläutert wird.
Die Zustandsgleichung des Asynchronmotors kann mit dem
Strom und mit dem magnetischen Fluß als Variable folgen
dermaßen ausgedrückt werden:
Hierbei gilt:
P: Differentiationsoperator,
r′2: Sekundärer Widerstand, ausgedrückt durch den primären Widerstand,
M: Gegeninduktivität,
L₂: Sekundärinduktivität,
T2: Sekundärzeitkonstante (L2/r2),
ωr: Rotorwinkelfrequenz und
ω2: Schlupffrequenz.
P: Differentiationsoperator,
r′2: Sekundärer Widerstand, ausgedrückt durch den primären Widerstand,
M: Gegeninduktivität,
L₂: Sekundärinduktivität,
T2: Sekundärzeitkonstante (L2/r2),
ωr: Rotorwinkelfrequenz und
ω2: Schlupffrequenz.
Die Variablen I1, Φ2 und V1 können in dem orthogonalen
d-q-Achsen-Koordinatensystem folgendermaßen ausgedrückt
werden:
Es sei angenommen, daß die einzelnen Achsenkomponenten
V1d und V1q der Spannung des Asynchronmotors
durch den Wechselrichter derart gesteuert werden, daß
sie proportional zu den Sollwerten sind, die gemäß
den Gleichungen (38) und (39) bestimmt werden, dann gilt
für die Werte V1d und V1q folgende Gleichung:
Ferner sei angenommen, daß der magnetische Fluß Φ2d
derart gesteuert wird, daß er konstant ist. Dann kann
aus den Gleichungen (42) und (40) die Zustandgleichung
für die q-Achsenkomponente durch folgenden Ausdruck
wiedergegeben werden:
Dementsprechend kann PΦ2q bezogen auf die Größe I1q
folgendermaßen ausgedrückt werden:
Man erkennt, daß Φ2q als ein Wert entsprechend des
Induktivitätsspannungsabfalles aufgrund von I1q
variiert. Wenn die Änderung ΔΦ2q in bezug auf den
Abweichungswinkel R der Koordinatenachsen relativ zu dem
d-q-Koordinatensystem ausgedrückt wird, gilt folgende
Gleichung:
Da ΔΦ2q«Φ2d, kann die obige Gleichung (45) folgen
dermaßen umgeschrieben werden:
Man erkennt, daß ΔΦ aufgrund der Änderung von ΔI1q
ermittelt werden kann.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungs
gemäßen Steuerverfahrens auf der Grundlage des oben be
schriebenen Prinzips unter Bezugnahme auf Fig. 27 erläu
tert.
Der Aufbau entspricht dem der vorhergehenden Schaltungen.
Die Schlupfdämpfungsschaltung ist hier nicht dargestellt.
Die Phasenlage der Spannung wird ermit
telt, indem das Phasenbezugssignal R, der interne
Phasenwinkel δ* und ein Fehlwinkel ΔR
addiert werden. Der Fehlwinkel ΔR wird durch einen Differenzierer 67
aus der Drehmomentstromkomponente I*1q gemäß der Gleichung
(46) berechnet.
Das Phasensignal wird dann der Spannungsbefehlseinheit
6 zugeführt.
Nachfolgend werden die Steuercharakteristika des
Systems unter Bezugnahme auf die Fig. 30A und 30B
erläutert, die graphisch die Steuercharakteristika in
dem Übergangszustand eines Asynchronmotors von 2,2 kW
darstellen, der durch schrittweises Ändern des Geschwin
digkeitsbefehles ω*r für den Wechselrichter herbeige
führt wird. Insbesondere zeigt Fig. 30A die Steuer
charakteristika des bekannten Systemes, während Fig. 30B
die des erfindungsgemäßen Steuersystemes zeigt.
Bei dem Fall des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 30A
kann die tatsächliche Drehzahl ωr nicht der Änderung
der Sollgeschwindigkeit ω*r folgen und fängt zu
schwingen an.
Das Schwingen
führt letztendlich zu einer Divergenz, die die Steuerung
schwierig oder unmöglich macht.
Im Gegensatz hierzu wird im Falle des Steuersystems ge
mäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung
der magnetische Fluß Φ2d auf einen im wesentlichen kon
stanten Wert gehalten. Die Phasenlage
Spannung wird gemäß der Änderung im Fluß Φ2q korrigiert.
Eine kleine Änderung
in dem Fluß Φ2q im Übergangszustand ist dennoch möglich.
Die Steuerung arbeitet aber stabil,
wie man ohne weiteres aus den Signalverläufen der
Ströme I1d und I1q und der tatsächlichen Drehzahl ωr
erkennt.
Fig. 31 zeigt eine Systemanordnung zum Ausführen des
Steuerverfahrens gemäß einem weiteren Ausführungsbei
spiel. Das Steuersystem gemäß dieser Figur entspricht im
wesentlichen dem in Fig. 2 gezeigten System, wobei eine
Konstantenidentifikationseinheit, eine Konstantenein
stelleinheit, eine Erfassungseinheit für das Über
schießen der Drehzahl und eine Differentiationseinheit
zugefügt sind, wie dies in den Fig. 15, 21 und 27
gezeigt ist. Das Steuersystem bei Fig. 31 ist dahin
gehend vorteilhaft, daß die Geschwindigkeitssteuerung
und die Stromsteuerung mit hoher Genauigkeit für ver
schiedene Typen von Asynchronmotoren mit einer ver
einfachten Schaltungsanordnung ausgeführt werden kann,
bei der lediglich ein Stromsensor verwendet wird. Die
Struktur und der Betrieb des Systems gemäß Fig. 31 er
klärt sich aus der vorhergehenden Erläuterung unter
Bezugnahme auf die Figuren, ohne daß es einer weiteren
Beschreibung bedürfte.
Selbstverständlich sind verschiedene Kombinationen der
oben beschriebenen Strukturen für die verschiedenen
Arten von Steuersystemen möglich, wie dies bei dem
System gemäß Fig. 31 der Fall ist.
Claims (13)
1. Verfahren zum Steuern eines wechselrichtergespeisten
Asynchronmotors mit folgenden Schritten:
- - Messen des Klemmenstroms;
- - Berechnen der drehmomemtbildenden Stromkomponente des Ist-Stromvektors im feldsynchron umlaufenden Koordinatensystem;
- - Berechnen der Schlupffrequenz aus der drehmomentbildenden Stromkomponente;
- - Vorgeben der Umlaufgeschwindigkeit (ω₁*) des feldsynchron
umlaufenden Koordinatensystems - im weiteren
als Motorfrequenz bezeichnet - in Abhängigkeit von
der errechneten Schlupffrequenz und einer vorgegebenen
Soll-Drehzahl;
und - - Berechnen eines Steuerspannungsvektors im feldsynchron umlaufenden Koordinatensystem aus dem Ständerstrom und der Motorfrequenz (ω₁*) des feldsynchron umlaufenden Koordinatensystems;
dadurch gekennzeichnet, daß
die Motorfrequenz (w₁*) als Summe aus der errechneten
Schlupffrequenz (s) und der vorgegebenen Solldrehzahl
(ωr*) errechnet wird und daß die zeitliche Änderung
der drehmomentbildenden Stromkomponente erfaßt und als
dynamischer Korrekturwert der Motorfrequenz aufaddiert
wird.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zeitliche Änderung der drehmomentbildenden
Stromkomponente durch ein Vorhaltglied ermittelt wird.
3. Steuerverfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - ein Überschwingen der Motordrehzahl durch logische Verknüpfung der Polarität des dynamischen Korrekturwertes (Δω) und der Polarität der drehmomentbildenden Stromkomponente (I1q) erfaßt wird und
- - die Zeitkonstante und/oder die Verstärkung des Vorhaltgliedes davon abhängig verändert wird (Fig. 19, 22-24).
4. Steuerverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Änderung der drehmomentbildenden Stromkomponente
über die Änderung der Ständerstromamplitude des
Asynchronmotors (1) erfaßt wird, wenn der Sollwert (I1d*)
der feldbildenden Stromkomponente konstant bleibt.
5. Steuerverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Änderung der drehmomentbildenden Stromkomponente
die Änderung des Sollwerts der drehmomentbildenden
Stromkomponente erfaßt wird.
6. Steuerverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
aus der berechneten drehmomentbildenden Stromkomponente,
einem vorgegebenen Magnetfluß und aus der berechneten
Motorfrequenz unter Berücksichtigung der Spannungsabfälle
an der Streuinduktivität und am Ständerwiderstand
der Steuerspannungsvektor im feldsynchron
umlaufenden Koordinatensystem berechnet wird.
7. Steuerverfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß weiterhin
- - die magnetisierende Stromkomponente (I1d) des Ist-Stromvektors
im feldsynchron umlaufenden Koordinatensystem
berechnet wird,
und - - die Streuinduktivität oder der Ständerwiderstand in Abhängigkeit von der Abweichung der magnetisierenden Stromkomponente (I1d) des Ist-Stromvektors von einem Sollwert (I*1d) nachgeführt wird.
8. Steuerverfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Ständerwiderstand nachgeführt (identifiziert) wird, wenn die Motorfrequenz (ω₁*) oder die drehmomentbildende Stromkomponente (I1q) nicht größer als ein jeweils vorbestimmter Wert sind,
- - die Streuinduktivität nachgeführt (identifiziert) wird, wenn sowohl die Motorfrequenz (ω₁*) als auch die drehmomentbildende Stromkomponente (I1q) die jeweiligen vorbestimmten Werte übersteigen.
9. Steuerverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Parameter zur Berechnung der Schlupffrequenz abhängig
von der Sollwert-Istwert-Differenz der feldbildenden
Stromkomponente korrigiert werden.
10. Steuerverfahren nach Anspruch 1 oder 6,
gekennzeichnet durch folgende weitere Schritte:
- - Vorabspeichern von Steuerparametern verschiedener
Motortypen in ein Speichermedium in Abhängigkeit von
der Motornennleistung und der Polzahl;
und - - Eingabe der Nennleistung und der Polzahl eines tatsächlich zu steuernden Motors zum Auslesen der Steuerparameter aus dem Speichermedium in Übereinstimmung mit dem zu steuernden Motor.
11. Steuerverfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Streuinduktivität als Verhältnis der Streuinduktivität
zur Ständerinduktivität des Motors gespeichert
wird.
12. Steuerverfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
es weiterhin folgende Schritte aufweist:
- - wahlweises Umschalten zwischen dem feldorientierten Steuerverfahren nach Anspruch 1 und einem anderen Steuerverfahren;
- - die in dem Speichermedium gespeicherten Steuerparameter
werden nur verwendet, wenn das feldorientierte
Steuerverfahren nach Anspruch 1 gewählt wurde;
und - - die Steuerparameter, die für das andere Steuerverfahren verwendet werden, werden durch eine andere Einstelleinrichtung eingestellt.
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