DE3819530A1 - Verfahren, traeger und testsatz fuer die kultivierung und mikroskopische untersuchung von zellen - Google Patents
Verfahren, traeger und testsatz fuer die kultivierung und mikroskopische untersuchung von zellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kultivierung von
Zellen, insbesondere für deren licht- und elektronenmikro
skopische Untersuchung, bei dem man lebende Zellen auf einer
dünnen Schicht aus licht- und elektronendurchlässigem Kunst
harz, welches auf ein Trägermaterial aufgebracht worden ist,
kultiviert, sowie einen Träger und einen Testsatz (Kit) für
die Kultivierung und für die licht- und elektronenmikrosko
pische Untersuchung von Zellen.
Um die Topographie ganzer Zellen in einem Zustand studieren
und abbilden zu können, der dem nativen Zustand der lebenden
Zelle entspricht oder möglichst nahekommt, verwendet man für
den Bereich der Lichtmikroskopie schon seit langem Objekt
träger-Agarkulturen.
Zur Herstellung von solchen Agarfilmpräparaten wird der
flüssige, auf 60 bis 70°C erhitzte Nähragar auf einen sau
beren, abgeflammten Objektträger, d.h. eine Glasplatte von
einer Dicke von etwa 0,8 mm, gegossen, so daß beim Erkalten
ein dünner Agarfilm entsteht. Auf den Agarfilm wird dann ein
Tropfen einer Suspension der zu untersuchenden lebenden Zel
len oder Mikroorganismen gegeben und über die Fläche ver
teilt. Prozesse wie Zellteilung, Sporenentwicklung, Plasma
strömung und dergleichen können dann entweder sofort, z.B.
mit dem Phasenkontrastmikroskop, verfolgt werden oder die
Zellen können nach Ablauf einer Inkubationszeit mikrosko
pisch untersucht werden (vgl. hierzu G. Drews, Mikrobiologi
sches Praktikum, 3. Auflage, S. 71, Springer-Verlag, Berlin
- Heidelberg - New York, 1976).
Für elektronenmikroskopische Untersuchungen sind herkömmli
che Objektträgerkulturen jedoch nicht geeignet, weil der Ob
jektträger elektronenundurchlässig, der Agarfilm nicht vom
Objektträger zerstörungsfrei ablösbar ist und der Agarfilm
überdies unter den Bedingungen der Elektronenmikroskopie so
fort zerstört würde.
Zur elektronenmikroskopischen Untersuchung und Abbildung
ganzer Zellen wurde von Wolosewick und Porter (J. Cell
Biology, Vol. 82, Seite 114 bis 139, 1979) vorgeschlagen,
Goldnetze mit Polyvinylformal-Harzen und Kohlenstoff zu be
schichten und auf dieser Kunstharzbeschichtung Kulturen le
bender Zellen anzulegen, welche dann auf den beschichteten
Goldnetzen nach entsprechender Präparierung durch Fixierung,
Entwässerung und Trocknung direkt elektronenmikroskopisch
untersucht werden können.
Abgesehen davon, daß die kunstharzbeschichteten Goldnetze
für eine massenhafte Anwendung, beispielsweise für mikrosko
pische Reihenuntersuchungen in bezug auf bestimmte Blutkom
ponenten, Viren oder sonstige Mikroorganismen, Antikörper,
Immunfaktoren und dergleichen, viel zu teuer sind, hat sich
gezeigt, daß sich die nativen inneren und äußeren Strukturen
der nach dem bekannten Verfahren kultivierten Zellen, insbe
sondere während der Fixierung, Entwässerung und Trocknung
zum Teil erheblich verändern, so daß das elektronenmikrosko
pisch gewonnene Bild der Zellstrukturen abweicht von den na
tiven Strukturen der lebenden Zelle.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren der eingangs genannten Gattung zu schaffen, mit dem
es gelingt, lebende Zellen auf möglichst einfache und billi
ge, für Reihenuntersuchungen geeignete Weise so zu kultivie
ren, daß zum einen das filmartige Substrat zerstörungsfrei
von seinem Trägermaterial abgelöst und direkt in den Strah
lengang eines Elektronenmikroskops eingebracht werden kann,
zum anderen aber gleichzeitig die Veränderung der nativen
Strukturen der lebenden Zelle insbesondere während der
Fixierung, Entwässerung und Trocknung in höherem Maße, als
bisher möglich, zu verhindern.
Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, einen Trä
ger für die Kultivierung und für die licht- und elektronen
mikroskopische Untersuchung von Zellen bereitzustellen, der
einfach und billig herstellbar ist, leicht sterilisierbar
und in sterilem Zustand lange haltbar ist, der sich für die
massenhafte Verwendung bei Reihenuntersuchungen eignet und
gleichzeitig die Kultivierung lebender Zellen auf eine Weise
ermöglicht, die die nativen Strukturen der Zellen insbeson
dere auch bei der Fixierung, Entwässerung und Trocknung,
d.h. bei der Präparation der Zellen für die Elektronenmikro
skopie, in größtmöglichem Maße erhält.
Ein weiterer Teilaspekt der der Erfindung zugrunde liegenden
Aufgabe besteht darin, einen Testsatz (Kit) für die Kulti
vierung und für die licht- und elektronenmikroskopische Un
tersuchung von Zellen bereitzustellen, der es ermöglicht,
das erfindungsgemäße Verfahren in standardisierter Form,
insbesondere bei Reihenuntersuchungen, durchzuführen.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingangs genannten
Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man auf dem ge
gebenenfalls zuvor sterilisierten Trägermaterial mindestens
einseitig einen licht- und elektronendurchlässigen Film aus
Melaminharz bildet und anschließend die zu kultivierenden
Zellen unter sterilen Bedingungen auf den Film aufträgt, die
auf dem Film befindlichen Zellen mitsamt dem Träger unter
Zugabe eines für die Zellen geeigneten Nährmediums inkubiert
und danach gegebenenfalls für die mikroskopische Untersu
chung fixiert.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß Melaminharzfil
me als Substrat für die Kultivierung von Zellen und gleich
zeitig als licht- und elektronendurchlässiges Trägermaterial
für die mikroskopische Untersuchung sowohl ganzer Zellen als
auch von Ultradünnschnitten solcher Zellen besonders geeig
net sind, weil sie sich leicht äußerst dünn und homogen,
gleichzeitig aber mit sehr glatter Oberfläche herstellen
lassen, für Licht und Elektronen hoch transparent sind und
weil sich überraschenderweise gezeigt hat, daß sich aufgrund
besonderer Wechselwirkungen chemischer und physikalischer
Art zwischen der Oberfläche der Melaminharzfilme und den
Proteinen der äußeren Oberfläche der Zellplasmamembranen ei
ne besonders starke Bindung bzw. Haftung der Zellen auf den
Melaminharzfilmen ergibt, die aber keine Veränderung der na
tiven Topographie bzw. der nativen Strukturen der Zellen,
sondern im Gegenteil deren Festschreibung und Bewahrung be
wirkt, insbesondere während der kritischen Operationen der
Präparierung der kultivierten Zellen für die Elektronen
mikroskopie, also insbesondere während der Fixierung und der
gegebenenfalls nachfolgenden Entwässerung und Trocknung der
Zellen.
Erfindungsgemäß wird vorzugsweise ein Film aus mindestens
teilweise vernetztem Hexamethylolmelaminether verwendet. Die
im Handel erhältlichen wäßrigen oder alkoholischen Lösungen
von Hexamethylolmelaminethern sind meist Mono- bis Hexa
alkylether von C1 bis C4-Alkoholen oder deren Gemische. Die
Methylolmelaminmethylether, insbesondere die Hexamethylolme
laminmethylether sind in Wasser und Alkohol leicht löslich
und lassen sich in der Wärme leicht zu Filmen mit besonders
glatter Oberfläche und hervorragenden Transmissionseigen
schaften vernetzen. Die durch chemische und physikalische
Wechselwirkung zwischen den funktionellen Gruppen des ver
netzten Hexamethylolmelaminethers und den funktionellen
Gruppen der Proteine der Zellplasmamembranen ist mit einer
besonders guten Stabilisierung der nativen Topographie bzw.
der nativen Strukturen der Zellen verbunden, weshalb dieses
Filmmaterial für die erfindungsgemäßen Zwecke besonders be
vorzugt ist.
Ein weiterer wichtiger Vorteil der Melaminharzfilme und ins
besondere der Filme aus Hexamethylolmelaminether besteht da
rin, daß diese Filme thermisch so stabil sind, daß sie auf
besonders einfache Weise sterilisiert werden können, und
zwar entweder durch eine Wärmebehandlung in einem Wärme
schrank oder in einem Ofen bei Temperaturen zwischen etwa 60
und 110°C oder durch Abflämmen, d.h. dadurch, daß der auf
das Trägermaterial aufgebrachte Film kurzfristig durch die
Flamme eines Bunsenbrenners oder dergleichen gezogen wird.
Zweckmäßig wird der Film in einer Dicke von weniger als
150 nm auf dem Trägermaterial gebildet, besonders bevorzugt
in einer Dicke von etwa 80 nm, die für die Zwecke der Trans
missionselektronenmikroskopie, aber auch der Rasterelektro
nenmikroskopie besonders geeignet ist.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemä
ßen Verfahrens wird der Film in Form einer Gießfolie auf das
Trägermaterial aufgebracht oder auf dem Trägermaterial ge
bildet, wobei besonders bevorzugt so vorgegangen wird, daß
der Film durch Eintauchen des gegebenenfalls zuvor sterili
sierten Trägermaterials in eine Lösung von 1 Gew.-% Hexa
methylolmelaminether und 0,3 Gew.-% p-Toluolsulfonsäure
(Vernetzungskatalysator) in Ethanol und anschließende Wärme
behandlung gebildet wird. Dabei kann das Trägermaterial vor
dem kurzzeitigen Eintauchen in die ethanolische Lösung nicht
nur sterilisiert, sondern, insbesondere bei dickerem Träger
material, auch vorerhitzt werden, um die Vernetzung des Me
laminharzes zu beschleunigen.
Die sich an das Eintauchen in die ethanolische Lösung an
schließende Wärmebehandlung des mit der Lösung beschichteten
Trägermaterials bzw. des auf dem Trägermaterial gebildeten
Films erfolgt zweckmäßig bei einer Temperatur und während
eines Zeitraums, welche einerseits ausreichen, um das Mela
minharz zu vernetzen, andererseits aber das Trägermaterial
nicht beeinträchtigen. Je nach dem verwendeten Trägermate
rial und dem verwendeten Melaminharz kann der Fachmann an
hand einfacher Versuche feststellen, welche Bedingungen für
die spezielle Anwendung am günstigsten sind. Wie bereits er
wähnt, kann die Wärmebehandlung darin bestehen, daß das mit
der Lösung beschichtete Trägermaterial kurzfristig durch ei
ne offene Flamme gezogen wird, oder aber darin, daß das be
schichtete Trägermaterial in einem Wärmeschrank, Trocken
schrank, Ofen oder dergleichen auf eine Temperatur zwischen
60 und 110°C erhitzt wird.
Als Trägermaterial werden erfindungsgemäß vorzugsweise Plat
ten, Streifen, Stäbe, Fasern oder Folien aus Glas, z.B. Ob
jektträger oder Deckgläser, wie sie in der Mikroskopie üb
lich sind, oder aber aus Kunststoff, z.B. Streifen aus einer
Polyethylenfolie, verwendet. Das Trägermaterial sollte in
jedem Falle lichtdurchlässig und farblos sein, um es direkt
als Objektträger für lichtmikroskopische Untersuchungen ver
wenden zu können.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird der Melaminharzfilm mit Reagenzien getränkt,
die das Wachstum der zu kultivierenden Zellen fördern. Vor
zugsweise handelt es sich bei diesen Reagenzien um Bindege
webskomponenten wie Kollagen, Laminin und/oder Vimentin,
aber es kann sich auch um Mineralien, Hormone, Enzyme, Nähr
stoffe oder dergleichen handeln. Diese Reagenzien können
entweder in Form einer wäßrigen oder alkoholischen Lösung
auf den bereits vernetzten Film aufgetragen werden oder aber,
soweit sie mit den Bestandteilen der Tauchlösung, aus der
der Film gebildet wird, verträglich sind und keine chemi
schen Reaktionen eingehen, in die wäßrige oder alkoholische
Tauchlösung gegeben werden, so daß der auf dem Trägermate
rial gebildete Melaminharzfilm von vornherein die Reagenzien
mitenthält.
Wenn die erfindungsgemäß kultivierten Zellen fixiert werden
sollen oder müssen, dann erfolgt die Fixierung vorzugsweise
unter Verwendung von Aldehyden, wobei Glutaraldehyd beson
ders bevorzugt wird.
Da Melaminharze freie terminale Aminogruppen aufweisen, rea
gieren sie, ähnlich wie Proteine, besonders leicht mit Alde
hyden. Bei Verwendung von Aldehyden, insbesondere von Glutar
aldehyd, als Mittel zur Fixierung der kultivierten Zellen
werden deshalb die Zellen und der Melaminharzfilm über lös
bare Aldehydbrücken reversibel vernetzt. Die Haftung der al
dehydfixierten Zellen auf dem Melaminharzfilm ist deshalb
stärker als direkt auf Glas oder inerten Kunststoffen. Er
staunlicherweise führt diese "Aldehydvernetzung" nicht zu
einer Veränderung der nativen Topographie der Zellen, son
dern im Gegenteil zu ihrer Stabilisierung, Fixierung und Er
haltung auch und gerade während der Präparierung der Zellen
für die Elektronenmikroskopie, also während der Fixierung,
Entwässerung und Trocknung der Zellen und natürlich auch
während der Durchführung der Elektronenmikroskopie selbst.
Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich
deshalb sowohl ganze Zellen als auch Ultradünnschnitte sol
cher Zellen erstmals in einem Zustand elektronenmikrosko
pisch abbilden, der die native Topographie bzw. die nativen
inneren und äußeren Strukturen der lebenden Zelle so unver
fälscht bzw. unverändert wiedergibt, wie es bisher mit kei
ner anderen Technik möglich war.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die fixierten Zellen anschließend nach an sich be
kannten Methoden entwässert und/oder getrocknet. Hierzu wen
det man besonders bevorzugt die sogenannte "Kritischpunkt-
Trocknung" unter Verwendung überkritischen Kohlendioxids an.
Obwohl der bevorzugte Anwendungsbereich des erfindungsgemä
ßen Verfahrens die Kultivierung und elektronenmikroskopische
Abbildung ganzer Zellen ist, kann das Verfahren auch ange
wandt werden, um von den kultivierten Zellen Ultradünn
schnitte herzustellen und letztere mikroskopisch zu unter
suchen. Hierfür wendet man vorzugsweise das aus der DE-OS
32 38 639 bekannte Verfahren an, bei dem die entwässerten Zel
len mit einem härtbaren Infiltrationsmittel infiltriert und
nach dessen Aushärtung gegebenenfalls in ein Gießharz einge
bettet werden, wonach aus dem nach dem Aushärten des Gieß
harzes entstandenen Gießling Dünnschnitte geschnitten werden.
Als härtbares Infiltrationsmittel eignet sich besonders gut
ein Gemisch aus Formaldehyd, Melamin und Wasser, das gege
benenfalls noch ein Mittel zum Einstellen des pH-Werts ent
hält, und als Gießharze eignen sich ebenfalls Melaminharze,
die gegebenenfalls modifiziert sein können, oder Epoxidharze
wie z.B. Epon®.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich nicht nur für die
lichtmikroskopische oder elektronenmikroskopische Untersu
chung bzw. Abbildung von ganzen Zellen oder von Ultradünn
schnitt-Präparaten je für sich allein, sondern auch für die
sukzessive Durchführung licht- und elektronenmikroskopischer
Untersuchungen an ein und derselben Zelle bzw. ein und dem
selben Präparat, wobei sich das Substrat, auf dem sich die
zu untersuchende bzw. abzubildende Zelle befindet, nämlich
der Melaminharzfilm, nicht verändert, sondern bei allen suk
zessiv durchgeführten Untersuchungen als Objektträger ver
wendet wird.
Vorzugsweise werden also die fixierten ganzen Zellen nach
der Entwässerung und/oder Trocknung oder die Ultradünn
schnitt-Präparate zunächst lichtmikroskopisch untersucht,
wobei man den Melaminharzfilm auf dem Trägermaterial beläßt,
und anschließend wird dieselbe Zelle bzw. dasselbe Präparat
elektronenmikroskopisch untersucht bzw. abgebildet, wobei
zuerst eine transmissionselektronenmikroskopische Untersu
chung und danach eine rasterelektronenmikroskopische Unter
suchung durchgeführt wird. Für die elektronenmikroskopischen
Untersuchungen wird der die Zellen aufweisende Film mittels
verdünnter wäßriger Flußsäurelösung vom Trägermaterial abge
löst, die Flußsäurelösung anschließend durch Wasser verdrängt
und die auf dem abgelösten, mit Wasser gewaschenen Film be
findlichen ganzen Zellen oder die Ultradünnschnitte elektro
nenmikroskopisch untersucht bzw. abgebildet.
Vor dem Ablösen des Melaminharzfilms mit vorzugsweise 0,4
%iger wäßriger Flußsäurelösung kann zur Erleichterung der
Identifizierung einzelner Zellen in an sich bekannter Weise
ein Buchstabennetz auf das fixierte und getrocknete Präparat
aufgebracht werden.
In ebenfalls an sich bekannter Weise kann, insbesondere vor
der Durchführung der rasterelektronenmikroskopischen Unter
suchung, die Oberfläche des Präparats einschließlich der
Zellen, mit Metall, z.B. Gold, bedampft werden, wenn die
Oberflächenstrukturen, z.B. Mikrovilli (Mikrozotten) der
Zellhüllen abgebildet werden sollen.
Der erfindungsgemäße Träger für die Kultivierung und für
die licht- und elektronenmikroskopische Untersuchung von
Zellen besteht aus einem mindestens teilweise mit einer dün
nen Schicht aus licht- und elektronendurchlässigem Kunstharz
beschichtetem Trägermaterial, und die der Erfindung insoweit
zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die
Kunstharzschicht ein licht- und elektronendurchlässiger Film
aus einem Melaminharz ist. Das Melaminharz besteht dabei
vorzugsweise aus mindestens teilweise vernetztem Hexamethy
lolmelaminether, besonders bevorzugt aus Hexamethylolmela
minmethylether oder anderen C1 bis C4-Alkylethern des Hexa
methylolmelamins.
Vorzugsweise weist der Film des erfindungsgemäßen Trägers
eine Dicke von weniger als 150 nm auf, besonders bevorzugt
eine Dicke von etwa 80 nm.
Zweckmäßig wird der Film durch Eintauchen des gegebenenfalls
zuvor sterilisierten Trägermaterials in eine Lösung von 1
Gew.-% Hexamethylolmelaminether und 0,3 Gew.-% p-Toluolsul
fonsäure in Ethanol, einem anderen Niedrigalkylalkohol, Was
ser oder in einem Gemisch dieser Lösungsmittel und durch an
schließende Wärmebehandlung gebildet.
Als Trägermaterial für den Melaminharzfilm wird vorzugsweise
ein in bezug auf das Melaminharz und die Zellen inertes Ma
terial in Form von Platten, Streifen, Stäben, Fasern oder
Folien verwendet, wobei die Trägermaterialien aus Glas, bei
spielsweise in der Mikroskopie übliche Objektträger, oder
aus Kunststoff, beispielsweise Polyethylenfolie, bestehen.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemä
ßen Trägers ist der Melaminharzfilm mit Reagenzien getränkt,
die das Wachstum der zu kultivierenden Zellen fördern. Be
vorzugte derartige Reagenzien sind Bindegewebskomponenten
wie Kollagen, Laminin und/oder Vimentin, aber auch Minera
lien, Nährstoffe, Hormone, Enzyme und dergleichen.
Der erfindungsgemäße Träger ist vorzugsweise sterilisiert
und einzeln oder zu mehreren steril verpackt. Er stellt ein
einfach handhabbares Zellkultursubstrat dar, das nicht nur
lichtdurchlässig ist, sondern auch leicht in eine elektro
nendurchlässige Form durch Abziehen des Melaminharzfilms vom
Trägermaterial gebracht werden kann und das als Objektträger
für alle Mikroskopiearten einsetzbar ist. Der erfindungsge
mäße Träger ist insbesondere zur massenhaften Durchführung
von Reihenuntersuchungen besonders geeignet, und zwar in all
jenen Fällen, in denen Zellkulturen menschlichen oder tieri
schen Ursprungs zum Zwecke der Identifizierung und Charakte
risierung zusätzlich zu biochemischen und immunologischen
Untersuchungen elektronenmikroskopisch untersucht und abge
bildet werden sollen. Solche elektronenmikroskopischen Be
gleituntersuchungen werden immer wichtiger bei Virus- und
Krebserkrankungen, bei Erkrankungen des Immunsystems, in der
Allergologie und in der Epidemiologie. Um solche begleiten
den elektronenmikroskopischen Untersuchungen rasch und in
standardisierbarer Weise durchführen zu können, sind stand
ardisierbare Objektträger mit den für sämtliche Mikroskopie
arten erforderlichen Eigenschaften erforderlich, die zugleich
Kultursubstrate für die genannten Zellkulturen darstellen und
die in naher Zukunft ubiquitär in ähnlicher Weise zur Verfü
gung stehen müssen wie z.B. die weltweit verbreiteten Test
stäbchen zur Bestimmung von Blut- oder Urinzucker oder die
Testheftchen zur Bestimmung von okkultem Blut im Stuhl. Ein
ähnlich starkes Bedürfnis nach der Bereitstellung solcher
Träger besteht im Bereich der Dermatologie, Proktologie und
Mykologie. Auf diesen Gebieten wurden bisher Zellen oder
Zellsuspensionen durch Abstriche gewonnen, die dann auf ge
eigneten Nährböden separat kultiviert wurden und dann wie
derum separat den Nährböden entnommen und auf einen Objekt
träger gebracht wurden.
Dieses Bedürfnis nach einem standardisierbaren, universell
verwendbaren, multifunktionalen Träger, der gleichzeitig
Zellkultursubstrat und Objektträger für sämtliche Mikrosko
piearten ist, wird durch die Bereitstellung des erfindungs
gemäßen Trägers befriedigt.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich ein Testsatz (Kit)
für die Kultivierung und für die licht- und elektronenmikro
skopische Untersuchung von Zellen, der mindestens einen, je
einzeln steril verpackten sterilisierten Träger gemäß der
Erfindung, ein gesondert verpacktes, für die Kultivierung
der zu untersuchenden Zellen auf dem Träger geeignetes, ste
riles, flüssiges Nährmedium sowie gegebenenfalls weitere,
gesondert verpackte, sterilisierte Reagenzien zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfaßt.
Bei den weiteren, gesondert verpackten, sterilisierten Rea
genzien kann es sich um Lösungsmittel wie z.B. Ethanol oder
aqua destillata oder bidestillata, um Stoffe oder Lösungen
zum Tränken des Melaminharzfilms mit Stoffen, die das Wachs
tum der zu kultivierenden Zellen fördern, um Mittel zum
Fixieren der kultivierten Zellen, z.B Glutardialdehyd, um
verdünnte wäßrige Flußsäurelösung zum Ablösen des Melamin
harzfilms vom Trägermaterial, um Entwässerungs- und Infil
trationsmittel, um Mittel zum Anfärben der Zellen oder
Ultradünnschnitt-Präparate und dergleichen handeln.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert:
Herzzellen von drei Tage alten Ratten wurden in HME-2 gemäß
Boldin et al (Pflügers Arch. 409, 462 bis 467, 1987), kulti
viert, wobei das Medium aus BM 86 der Boehringer Mannheim
GmbH, Mannheim, und CMRL 1415 der Firma Biochrom, Berlin, im
Verhältnis 1 : 1, ergänzt mit 2% Pferdeserum, 2% fetalem
Kälberserum, 2 mMol Glutamin und 50 µg/ml Gentamicin, zusam
mengesetzt war.
Einer Lösung von 1% (Gew/Vol) Hexamethylolmelaminether (Na
noplast MME 01, erhältlich von Nanoplast Rolf Bachhuber,
Blaubeuren, oder Agar Scientific, Stansted/England) in ana
lysenreinem Ethanol wird mit 0,3% p-Toluolsulfonsäure ver
setzt. Diese Lösung bleibt bei Raumtemperatur viele Wochen
lang stabil.
Glasscheiben nach Art herkömmlicher Objektträger oder Deck
gläser werden zum Zwecke der Sterilisation kurz durch die
Flamme eines Bunsenbrenners gezogen oder auf andere, bekann
te Weise abgeflammt oder auf einer Heizplatte, die eine Tem
peratur von etwa 333°K aufweist, erhitzt und unmittelbar da
nach mit Hilfe einer Pinzette in die vorstehend genannte
Hexamethylolmelaminether-Lösung eingetaucht, und zwar derart,
daß die als Trägermaterial verwendeten Gläser nur zu ¾ ih
rer Länge in die Lösung eintauchten. Innerhalb von etwa 1 bis
2 Sekunden wurden die Gläser wieder aus der Lösung herausge
zogen und unmittelbar danach zum Zwecke der Härtung bzw.
Vernetzung und zur Sterilisation des Melaminharzfilms erneut
durch die Flamme gezogen oder auf andere bekannte Weise ab
geflammt. Bei Verwendung dickerer Trägermaterialien, z.B.
herkömmlicher Objektträger aus Glas, wurden die melaminharz
beschichteten Träger vor dem Abflammen erst etwa 5 Minuten
lang in steriler Luft bei laminarer Strömung getrocknet. Die
Dicke des Melaminharzfilms betrug praktisch regelmäßig etwa
80 nm, was durch Messungen an Dünnschnitten des Melaminharz
films, in Gießharz eingebettet, bestätigt wurde.
Ein Tropfen der vorbereiteten Suspension von Herzzellen wur
de zusammen mit dem flüssigen Nährmedium unter sterilen Be
dingungen auf die so hergestellten sterilisierten Träger
aufgetragen und mit der Pipette ausgestrichen. Die beimpften
Träger wurden in einem Brutschrank bei 37°C ein bis drei
Tage lang inkubiert.
Danach wurden die auf den Melaminharzfilm aufgewachsenen
Zellen bei Raumtemperatur mit einer Lösung von 1 bis 2,5%
Glutaraldehyd in 0,1 M-Phosphatpuffer, der 2% Sucrose ent
hielt, 30 Minuten lang fixiert, mit einem Propanol/Dimethoxy
propan-Gemisch entwässert und der Kritischpunkt-Trocknung
mit überkritischem Kohlendioxid unterworfen. Einige der Prä
parate wurden ohne vorherige Entwässerung in einem Stick
stoffstrom bei Raumtemperatur getrocknet.
Für das Abziehen der die Zellen tragenden Melaminharzfilme
von den Trägermaterialien wurden zwei verschiedene Verfahren
entwickelt: Die im Stickstoffstrom getrockneten Präparate
wurden mit der mit Zellen besetzten Seite nach oben in eine
Petrischale (60 mm Durchmesser) gebracht, und es wurden 10
ml 0,4%iger wäßriger Fluorwasserstoffsäure vorsichtig zu
gegeben. Weil der die Zellen tragende Film stark wasserab
weisend ist, bleibt seine obere Oberfläche trocken. Inner
halb von zwei bis fünf Minuten trennt sich der Film vom Glas
bzw. vom Trägermaterial und schwimmt auf der Oberfläche der
Lösung auf. Die Flußsäurelösung wird dann durch bidestillier
tes Wasser ersetzt und Buchstabennetze, wie sie üblicherwei
se in der Elektronenmikroskopie verwendet werden, werden auf
den Film aufgebracht. Der Film wird dann mit einem Stück ei
ner Parafilm M-Folie (Hersteller: American Can Corp.) auf
genommen, und die Netze werden lichtmikroskopisch untersucht.
Bei den nach der Kritischpunkt-Methode getrockneten Präpara
ten kann der Film oder Filmteile relativ leicht mit einer
feinen Uhrmacherpinzette, einem Haar oder einem anderen fei
nen Instrument vom Trägermaterial abgezogen werden. Zur Iden
tifizierung einzelner Zellen werden bei diesen Präparaten
vorzugsweise Sandwich-Netze verwendet, weil die Buchstaben
netze auf den Kritischpunkt-getrockneten Filmen nicht beson
ders gut haften.
Die so präparierten ganzen Zellen wurden untersucht und ab
gebildet, und zwar zunächst in einem Zeiss-Photomikroskop
II, danach in einem Philips-Transmissionselektronenmikroskop
vom Typ 400T (Arbeitsspannung 100-120 kV) und anschließend
in einem Philips-Rasterelektronenmikroskop PSEM 500 (Ar
beitsspannung 25 kV).
Das Ausführungsbeispiel hat gezeigt, daß das erfindungsge
mäße Verfahren und der erfindungsgemäße Träger hervorragend
geeignet sind, um Zellen auf ein und demselben Substrat zu
nächst zu kultivieren, anschließend zu fixieren und gegebe
nenfalls zu entwässern und/oder zu trocknen und dann nach
einander sowohl lichtmikroskopisch als auch transmissions-
und rasterelektronenmikroskopisch zu untersuchen und abzu
bilden, wobei in einem bisher nicht bekannten Maße die na
tive Topographie und die native äußere und innere Struktur
der lebenden Zelle erhalten bleibt. Dieser überraschende Ef
fekt tritt besonders deutlich dann zutage, wenn als Zellkul
tursubstrat ein Hexamethylolmelaminether-Film verwendet wird
und diese Verwendung kombiniert wird mit der Verwendung von
Aldehyden, insbesondere von Glutaraldehyd, zur Fixierung der
kultivierten Zellen. Die bewirkte Stabilisierung der nativen
Zellstrukturen ist auch deshalb überraschend, weil man er
wartet hätte, daß die chemischen und physikalischen Wechsel
wirkungen zwischen den terminalen Aminogruppen des Melamin
harzfilms und den funktionellen Gruppen der Proteine der
Zellplasmamembranen, insbesondere bei zusätzlicher Vernet
zung dieser funktionellen Gruppen mit Aldehyden, zu einer
Veränderung der nativen Strukturen der lebenden Zelle, nicht
aber zu deren Stabilisierung und Erhaltung führen würde.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das vorste
hende Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr umfaßt die
Erfindung auch alle modifizierten und äquivalenten Ausfüh
rungsformen im Rahmen der nachfolgenden Patentansprüche. Die
Anwendung der Erfindung ist nicht auf die Kultur bzw. Abbil
dung bestimmter Zellen wie etwa der beispielhaft aufgeführ
ten Herzmuskelzellen oder der ebenfalls erfolgreich geteste
ten Ratten-Fibroblasten beschränkt; vielmehr ist die Erfin
dung in dieser Hinsicht auf Zellen jeder Art und jeden Ur
sprungs anwendbar.
Claims (23)
1. Verfahren zur Kultivierung von Zellen, insbesondere für
deren licht- und elektronenmikroskopische Untersuchung, bei
dem man lebende Zellen auf einer dünnen Schicht aus licht-
und elektronendurchlässigem Kunstharz, welches auf ein Trä
germaterial aufgebracht worden ist, kultiviert, dadurch ge
kennzeichnet, daß man auf dem gegebenenfalls zuvor sterili
sierten Trägermaterial mindestens einseitig einen licht- und
elektronendurchlässigen Film aus Melaminharz bildet und an
schließend die zu kultivierenden Zellen unter sterilen Be
dingungen auf den Film aufträgt, die auf dem Film befindli
chen Zellen mitsamt dem Träger unter Zugabe eines für die
Zellen geeigneten Nährmediums inkubiert und danach gegebe
nenfalls für die mikroskopische Untersuchung fixiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man auf dem Trägermaterial einen Film aus mindestens teil
weise vernetztem Hexamethylolmelaminether bildet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Film in einer Dicke von weniger als 150 nm auf
dem Trägermaterial gebildet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Film in Form einer Gießfolie auf das
Trägermaterial aufgebracht oder auf dem Trägermaterial ge
bildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Film durch Eintauchen des gegebenenfalls zuvor
sterilisierten Trägermaterials in eine Lösung von 1 Gew.-%
Hexamethylolmelaminether und 0,3 Gew.-% p-Toluolsulfonsäure
in Ethanol und anschließende Wärmebehandlung gebildet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wärmebehandlung des Films bei einer
Temperatur und während eines Zeitraums erfolgt, die einer
seits ausreichen, um das Melaminharz zu vernetzen, anderer
seits aber das Trägermaterial nicht beeinträchtigen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Trägermaterial Platten, Streifen, Stä
be, Fasern oder Folien aus Glas oder Kunststoff verwendet
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Melaminharzfilm mit Reagenzien getränkt
wird, die das Wachstum der zu kultivierenden Zellen fördern.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Melaminharzfilm mit Bindegewebskomponenten wie Kollagen,
Laminin und/oder Vimentin getränkt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zellen nach der Inkubation unter Ver
wendung von Glutaraldehyd fixiert werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die fixierten Zellen anschließend entwässert und/oder ge
trocknet werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die entwässerten Zellen mit einem härtbaren Infiltrations
mittel infiltriert und nach dessen Aushärtung gegebenenfalls
in ein Gießharz eingebettet werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die fixierten ganzen Zellen nach der Entwässerung und/oder
Trocknung zunächst lichtmikroskopisch untersucht werden und
daß anschließend der die Zellen aufweisende Film mittels
verdünnter wäßriger Flußsäurelösung vom Trägermaterial abge
löst wird, die Flußsäurelösung durch Wasser verdrängt wird,
und die auf dem abgelösten, mit Wasser gewaschenen Film be
findlichen ganzen Zellen elektronenmikroskopisch untersucht
werden.
14. Träger für die Kultivierung und für die licht- und
elektronenmikroskopische Untersuchung von Zellen, bestehend
aus einem mindestens teilweise mit einer dünnen Schicht aus
licht- und elektronendurchlässigem Kunstharz beschichteten
Trägermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunstharz
schicht ein licht- und elektronendurchlässiger Film aus ei
nem Melaminharz ist.
15. Träger nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das Melaminharz aus mindestens teilweise vernetztem Hexa
methylolmelaminether besteht.
16. Träger nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeich
net, daß der Film eine Dicke von weniger als 150 nm aufweist.
17. Träger nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Film eine Dicke von etwa 80 nm aufweist.
18. Träger nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Film durch Eintauchen des gegebenen
falls zuvor sterilisierten Trägermaterials in eine Lösung
von 1 Gew.-% Hexamethylolmelaminether und 0,3 Gew.-% p-Tolu
olsulfonsäure in Ethanol und anschließende Wärmebehandlung
gebildet ist.
19. Träger nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Trägermaterial in bezug auf das Mela
minharz und die Zellen inert ist und die Form von Platten,
Streifen, Stäben, Fasern oder Folien aufweist.
20. Träger nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
das Trägermaterial aus Glas oder Kunststoff besteht.
21. Träger nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Melaminharzfilm mit Reagenzien getränkt
ist, die das Wachstum der zu kultivierenden Zellen fördern.
22. Träger nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
der Melaminharzfilm mit Bindegewebskomponenten wie Kollagen,
Laminin und/oder Vimentin getränkt ist.
23. Testsatz (Kit) für die Kultivierung und für die licht-
und elektronenmikroskopische Untersuchung von Zellen, umfas
send mindestens einen, je einzeln steril verpackten sterili
sierten Träger gemäß einem der Ansprüche 14 bis 22, ein ge
sondert verpacktes, für die Kultivierung der zu untersuchen
den Zellen auf dem Träger geeignetes, steriles, flüssiges
Nährmedium sowie gegebenenfalls weitere, gesondert verpackte,
sterilisierte Reagenzien zur Durchführung des Verfahrens ge
mäß einem der Ansprüche 1 bis 13.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883819530 DE3819530A1 (de) | 1988-06-08 | 1988-06-08 | Verfahren, traeger und testsatz fuer die kultivierung und mikroskopische untersuchung von zellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883819530 DE3819530A1 (de) | 1988-06-08 | 1988-06-08 | Verfahren, traeger und testsatz fuer die kultivierung und mikroskopische untersuchung von zellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3819530A1 true DE3819530A1 (de) | 1989-12-21 |
Family
ID=6356141
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883819530 Withdrawn DE3819530A1 (de) | 1988-06-08 | 1988-06-08 | Verfahren, traeger und testsatz fuer die kultivierung und mikroskopische untersuchung von zellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3819530A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2004039417A2 (en) * | 2002-11-01 | 2004-05-13 | Glaxosmithkline Biologicals S.A. | Drying process |
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-
1988
- 1988-06-08 DE DE19883819530 patent/DE3819530A1/de not_active Withdrawn
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Title |
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