DE3816906A1 - Ureterschiene mit loesbar verbundenem vorschubschlauch - Google Patents
Ureterschiene mit loesbar verbundenem vorschubschlauchInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ureterschiene der im Ober
begriff des Anspruches 1 genannten Art.
Ureterschienen dienen bei die Urindurchgängigkeit hin
dernden Erkrankungen des die Niere mit der Blase ver
bindenden Ureters zur Sicherstellung des Urinabganges
aus der Niere. Sie werden mit einem durch die Harn
röhre in die Blase eingeführten Endoskop von der Blase
her in den Ureter bis zur Niere vorgeschoben und sind
in der Regel als sogenannte "Pigtailschienen" derart
ausgebildet, daß sie nach Verlegung mit geringelten
Enden in der Niere und in der Blase liegen, um das
Verrutschen zu verindern. An beiden Enden sind Öffnun
gen vorgesehen, die den Urindurchfluß sichern. Ureter
schienen sind normalerweise als weiche Schläuche von
wenigen Millimetern Durchmesser ausgebildet.
Zum Einführen werden diese weichen Schläuche mit einem
eingelegten, weniger flexiblen Mandrin (Draht bzw.
Spiraldrahtschlauch oder Kombination aus beiden) aus
reichend versteift, um ein sicheres Vorschieben ohne
Abknickgefahr auch durch Verengungen des Ureters zu
ermöglichen.
Probleme entstehen dabei dann, wenn an Engstellen des
Ureters ein mehrfaches Vor- und Zurückschieben notwen
dig ist, um einen geeigneten Durchgang zu suchen.Da
die Ureterschiene im wesentlichen in ihrer Länge nur
von der Niere bis zur Blase reicht, also nicht nach
außen durch das zur Einführung dienende Endoskop
hervorsteht, kann nicht an der Ureterschiene selbst
angefaßt werden, um diese zurückzuziehen. Ein Ziehen
am Mandrin ist zwecklos, da dieser in der Ureterschie
ne leicht gleitet.
Ureterschienen der eingangs genannten Art sind daher
mit einem Vorschubschlauch ausgerüstet, dessen dista
les Ende mit dem proximalen Ende der Ureterschiene
lösbar verbunden ist. Diese Verbindung ermöglicht, an
dem nach hinten durch das Endoskop herausragenden Ende
des Vorschubschlauches anzufassen und diesen mit der
anhängenden Ureterschiene zurückzuziehen. Es ist nun
also ein Vor- und Zurückziehen der Ureterschiene im
erforderlichen Maße möglich, um die Ureterschiene in
Engstellen einzufädeln. Nach korrekter Verlegung der
Ureterschiene muß die Verbindung getrennt werden, ohne
dabei die Ureterschiene aus ihrer exakten Plazierung
zu bewegen. Dann kann der Vorschubschlauch herausge
zogen werden.
Ureterschienen der eingangs genannten Art sind aus
DE-GM 86 14 013
sowie
DE-OS 33 39 179
bekannt. Hierbei handelt es sich um Konstruktionen,
bei denen Ureterschiene und Vorschubschlauch ein
stückig durchgehend ausgebildet sind, wobei die Ver
bindungsstelle eine Perforation aufweist, an der die
beiden Teile durch Auseinanderreißen getrennt werden
können. Die Kraftaufbringung am Vorschubschlauch, der
außen greifbar ist, ist unproblematisch. Die gegenläu
fige Kraftaufbringung an der im Patienten liegenden
Pigtailschiene wirft jedoch Probleme auf. Dort muß
entweder am geschlossenen Ende mit dem verlegten
Mandrin die entsprechende Kraft aufgebracht werden
oder es muß das proximale Ende der Ureterschiene mit
einer Zange des Endoskopes gehalten werden. Beide
Trennverfahren sind risikobehaftet, zumal bei
Fertigungsungenauigkeiten der Perforation relativ hohe
Kräfte notwendig sein können.
Ein weiterer bekannter Stand der Technik sieht die
Ureterschiene und den Vorschubschlauch als einstückig
durchgehenden Schlauch vor, der nach korrekter Verle
gung in der Blase mit einer durch das zu verlegende
Endoskop eingeführten Schere abgeschnitten wird. Auch
ein solcher Eingriff in der Blase ist operativ nicht
unproblematisch.
In der noch nicht veröffentlichten älteren Anmeldung
P 37 14 839.7
ist daher vorgeschlagen, die Ureterschiene und den
Vorschubschlauch mittels einer eingeklemmten Lasche
eines dieser beiden Teile zu verbinden, wobei die
Verklemmung durch den Mandrin erreicht wird. Hierbei
muß bis zum Lösen der Verbindung der Mandrin in der
Pigtailschiene liegenbleiben. Es ist also stets ein
Mandrin erforderlich, und es ist insbesondere nicht
möglich, vor Lösen der Verbindung die korrekte Lage
der Pigtailschiene bei herausgezogenem Mandrin zu
überprüfen, da sich bei Ziehen des Mandrins sofort die
Verbindung löst.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher
darin, eine Ureterschiene der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei der zwischen Ureterschiene und Vor
schubschlauch eine sicher haltende sowie einfach und
sicher lösbare Verbindung geschaffen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen
des Kennzeichnungsteiles des Anspruches 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Ureterschiene ist am proximalen
Ende etwas dicker als der innere Randdurchmesser des
Vorschubschlauches. Durch Aufstecken des Vorschub
schlauches auf die Pigtailschiene wird eine Klemmver
bindung geschaffen, die die notwendigen Zugkräfte
übertragen kann und die durch leichte gegenläufige
Kraftaufbringung an beiden Teilen lösbar ist. Dazu ist
ein Ausschubglied vorgesehen, das in Form eines
Schlauches oder als stabförmiges biegeelastisches
Glied leicht längsverschiebbar im Vorschubschlauch
angeordnet ist und durch Druck gegen das proximale
Ende der in den Vorschubschlauch hineinragenden
Pigtailschiene die nötige Ausschubkraft aufbringen
kann. Es handelt sich hierbei um eine einfache und
kostengünstige Konstruktion, die keinerlei sonstige
Angriffsmittel zum Halten der Pigtailschiene während
des Lösens der Verbindung erfordert, also insbesondere
keine Zange zum Ergreifen der Pigtailschiene, keine
Schere zum Zerschneiden und auch keinen in der Schiene
verlegten Mandrin. Das distale Ende der Pigtailschiene
kann daher auch in beliebiger Weise offen oder ge
schlossen ausgebildet sein.
Vorteilhaft sind dabei die Merkmale des Anspruches 2
vorgesehen. An diesen Griffstücken kann in bequemer
Handhabung durch Gegeneinanderbewegen der Griffstücke
die Vorschubkraft aufgebracht werden (auch mit nassen
Fingern auf rutschigem Material).
Schließlich sind vorteilhaft die Merkmale des Anspru
ches 3 vorgesehen. Gegenüber der Klemmwirkung nur
eines leicht untermaßigen glatten Schlauches auf einem
anderen Schlauch ergibt sich bei dieser Ausbildung der
Vorteil einer formschlüssigen Eingriffwirkung, die ein
höheres Maß an Sicherheit gegen Durchmessertoleranzen
bei der Fertigung bietet.
ln der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und
schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die teilgeschnittene Gesamtansicht einer
erfindungsgemäßen Ureterschiene mit Vorschub
schlauch und Ausschubglied in einer ersten
Ausführungsform,
Fig. 2 das geschnittene distale Ende eines Vorschub
schlauches in anderer Ausführungsform sowie
die
Fig. 3 und 4 das proximale Ende der erfindungsge
mäßen Ureterschiene in zwei Ausführungsformen
mit Umfangseinschnürung.
In Fig. 1 ist eine Ureterschiene 1 weitgehend üblicher
Bauart dargestellt, die an ihren beiden Enden mit Lö
chern 2 versehen ist. Das distale Ende 3 der Ureter
schiene 1 ist verrundet geschlossen, was das verlet
zungsfreie Einführen erleichtert, während das proxi
male Ende 4 offen ist. Der Endbereich am distalen Ende
3 der Ureterschiene 1 ist in freiem Zustand, wie ihn
die Figur zeigt, pigtailartig gekrümmt. Auch das
proximale Ende der Ureterschiene 1 kann pigtailartig
gekrümmt ausgebildet sein. Die Ureterschiene 1 ist als
Schlauch mit einem Durchmesser von wenigen Millimetern
aus weichem elastischem Material ausgebildet.
Die dargestellte Ureterschiene 1 muß durch ein nicht
dargestelltes Endoskop in die Blase geschoben, von
dort in einen Ureter eingeführt und in diesem so weit
vorgeschoben werden, bis ihr distaler Endbereich 3 in
der Niere liegt und sich dort mit seiner Krümmung im
Nierenbecken sicher verankern kann. Zum Einführen wird
im Inneren der Ureterschiene 1 ein nicht dargestellter
Mandrin angeordnet, der in dieser leicht verschiebbar
ist und aufgrund seiner größeren Steifheit die Ureter
schiene zur besseren Handhabung aussteift und insbe
sondere den distalen Endbereich gerade hält.
Da das distale Ende 3 der Ureterschiene 1 auch offen
ausgebildet sein kann, ist normalerweise ein über den
Mandrin vorgeschobener Vorschubschlauch 5 vorgesehen,
der mit seinem proximalen Ende 6 durch das Endoskop
nach außen ins Freie ragt und mit seinem distalen Ende
7 am proximalen Ende 4 der Ureterschiene 1 angreift,
so daß diese vorgeschoben werden kann.
Zumeist ist es erforderlich, in Engstellen des Ureters
die Ureterschiene 1 mehrfach vor- und zurückzuschie
ben, bis eine Engstelle überwunden werden kann. Daher
ist es erforderlich, das distale Ende 7 des Vorschub
schlauches 5 mit dem proximalen Ende 4 der Ureter
schiene 1 nicht nur druckfest, sondern auch zugfest zu
verbinden.
Erfindungsgemäß ist in der Ausführungsvariante der
Fig. 1 der Vorschubschlauch 5 zumindest im Bereich
seines distalen Endes 7 mit einem lnnendurchmesser
ausgebildet, der nur etwas kleiner ist als der Außen
durchmesser der Ureterschiene 1 im Bereich des proxi
malen Endes 4. Der Vorschubschlauch 5 kann daher mit
etwas Kraft auf das Ende der Ureterschiene 1 aufge
schoben werden in die in Fig. 1 dargestellte Position
und sitzt dann klemmend fest, um Druck- und Zugkräfte
in ausreichendem Maße zu übertragen.
Zum Lösen der Verbindung ist eine Ausschubglied 8 vor
gesehen, das biegeflexibel, also mit dem Vorschub
schlauch 5 biegbar, ausgebildet ist und einen Außen
durchmesser aufweist, der etwas kleiner ist als der
Innendurchmesser des Vorschubschlauches 5. Das Aus
schubglied 8 kann also leicht im Vorschubschlauch 5
verschoben werden. Am distalen Ende 9 weist das Aus
schubglied 8 einen Durchmesser auf, der größer ist als
der Innendurchmesser des proximalen Endes 4 der Ure
terschiene 1. Wie die Fig. 1 zeigt, kann also durch
Vorschieben des Ausschubgliedes 8 in Pfeilrichtung bei
gleichzeitigem Festhalten des Vorschubschlauches 5 die
Ureterschiene 1 aus dem Vorschubschlauch herausgescho
ben werden. Dadurch wird die Verbindung auf einfache
Weise gelöst.
Zur Erleichterung des Lösevorganges können an den
proximalen Enden von Vorschubschlauch 5 und Ausschub
glied 8 Griffstücke 10, 11 vorgesehen sein, die auch
bei rutschigem Material und glatten Fingern das siche
re Aufbringen der zum Ausschieben erforderlichen Kraft
(Gegeneinanderdrücken der Griffstücke 10, 11 in Pfeil
richtung) ermöglichen.
lm dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist
das Ausschubglied 8 aus stangenförmigem Vollmaterial
ausgebildet. Dieses Ausschubglied kann daher erst nach
Herausziehen des zum Verlegen erforderlichen Mandrins
eingeführt werden.
In anderer Ausführungsform kann das Ausschubglied 8
auch als Schlauch entsprechender Abmessung ausgebildet
sein, durch den der Mandrin verlegt ist. Bei dieser
vorteilhaften Ausbildung kann das Ausschubglied 8
während der gesamten Verlegearbeit bereits im Vor
schubschlauch 5 angeordnet sein. Das Trennen der
Verbindung kann dann wahlweise mit oder ohne
eingelegtem Mandrin erfolgen.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform müssen
der Außendurchmesser der Ureterschiene an deren proxi
malem Ende 4 und der Innendurchmesser des Vorschub
schlauches 5 an dessen distalem Ende 7 mit relativ
enger Fertigungstoleranz hergestellt werden, damit die
dargestellte Klemmverbindung sicher gewährleistet ist,
ohne beim Herstellen der Verbindung und bei deren
Lösen zu große Kräfte aufbringen zu müssen oder be
fürchten zu müssen, daß die zu lose Verbindung sich
von alleine löst. In den Fig. 2 bis 4 sind Ausfüh
rungsformen dargestellt, die höhere Fertigungstoleran
zen zulassen.
In Fig. 2 ist ein Vorschubschlauch 5′ dargestellt,
dessen distaler Rand 12 mit leichter Einziehung ausge
bildet ist. Bereits auf einer außen glatten Ureter
schiene 1, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, wird mit
dieser Ausführungsform eine präzise, im wesentlichen
nur durch die Randeinziehung 12 bewirkte Klemmkraft
erreicht, womit auch bei untermaßiger Ureterschiene
eine sichere Klemmwirkung gewährleistet ist.
Besonders vorteilhaft ist jedoch die Verwendung der
Ausführungsform des Vorschubschlauches 5′ mit der in
Fig. 3 dargestellten Ausbildung der Ureterschiene 1′,
die im Bereich des proximalen Endes 4 in geringem
Abstand zu diesem eine ringförmige Einschnürung 13
aufweist. In diese greift die Randeinziehung 12 des
Vorschubschlauches 5′ mit formschlüssiger Einrast
wirkung ein. Dadurch ergibt sich eine präzise Ver
klammerung, die mit genau definierter Klemmkraft hält
und unter allen Umständen auch bei größeren
Fertigungstoleranzen sicher ein- und ausrastet.
In einer Variante zu der Ausführungsform der Fig. 3
kann gemäß Schnittdarstellung in Fig. 4 die Umfangs
einschnürung, in der die Randeinziehung 12 des Vor
schubschlauches 5′ einrasten soll, nur in Form zweier
gegenüberliegender Löcher 14 vorgesehen sein. Die
Randeinziehung 12 greift dann im Bereich dieser Löcher
ein und sichert die notwendige Formschlußverbindung.
Unter Umständen können auch ein größeres Loch oder
beispielsweise drei Löcher in beliebiger Umfangs
position, jedoch in gleichem Abstand zum proximalen
Ende 4 angeordnet sein.
Claims (3)
1. Ureterschiene mit Vorschubschlauch und lösbarer
Verbindung zwischen diesen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorschubschlauch (5, 5′) im distalen Endbe
reich (7) mit einem Innendurchmesser ausgebildet ist,
der in Ruhe wenigstens am distalen Rand (12) etwas
kleiner ist als der Außendurchmesser des proximalen
Endes (4) der Ureterschiene (1, 1′, 1′′), und daß ein
im Vorschubschlauch (5, 5′) längsverschiebbar lager
bares biegeelastisches Ausschubglied (8) vorgesehen
ist, das länger ist als der Vorschubschlauch und
dessen distaler Außendurchmesser größer ist als der
Innendurchmesser der Ureterschiene.
2. Ureterschiene nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß an den proximalen Enden des Vorschub
schlauches (5) und des Ausschubgliedes (8) Griffstücke
(10, 11) angeordnet sind.
3. Ureterschiene nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der distale Rand
(12) des Vorschubschlauches (5′) eingezogen ausgebil
det ist und daß auf der Ureterschiene (1′, 1′′) in der
Nähe von deren proximalem Ende (4) eine Umfangsein
schnürung (13, 14) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883816906 DE3816906A1 (de) | 1988-05-18 | 1988-05-18 | Ureterschiene mit loesbar verbundenem vorschubschlauch |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883816906 DE3816906A1 (de) | 1988-05-18 | 1988-05-18 | Ureterschiene mit loesbar verbundenem vorschubschlauch |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3816906A1 true DE3816906A1 (de) | 1989-11-30 |
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ID=6354621
Family Applications (1)
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DE19883816906 Withdrawn DE3816906A1 (de) | 1988-05-18 | 1988-05-18 | Ureterschiene mit loesbar verbundenem vorschubschlauch |
Country Status (1)
Country | Link |
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