DE3814401C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schaufelradausleger für Falzexemplare
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine gattungsgemäßer Schaufelradausleger ist aus dem "Atlas des
Zeitungs- und Illustrationsdruckes" von A. Braun, Frankfurt a. M.
1960, Seite 70 bekannt. Bei diesem fallen die von einem
Falzklappenzylinder kommenden Falzexemplare senkrecht in die von
gekrümmten Schaufeln gebildeten Spalte eines aus mehreren axial
voneinander beabstandeten Schaufelradscheiben bestehenden
Schaufelrades. In den Zwischenräumen zwischen den
Schaufelradscheiben sind federnde Bremszungen angeordnet, die die
Spalte partiell verengen. Aufgrund der erhöhten Reibung zwischen der
Bremszunge und der Innenkontur einer Schaufel werden die
Falzexemplare in diesem verengten Bereich auf die gegenüber dem
Falzklappenzylinder niedrigere Umfangsgeschwindigkeit des
Schaufelrades abgebremst. Dieses Abbremsen geschieht recht abrupt,
so daß es zu Stauchungen oder Wellenbildung an der Vorderkante des
Falzexemplars kommen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schaufelradausleger
zu schaffen, mit dem ein stauchfreies Abbremsen der Falzexemplare
ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der sich im Einlaufbereich des
Falzexemplars kontinuierlich vergrößernde Schnittwinkel zwischen der
Außenkontur der Bremszunge und der Innenseite einer Schaufel sorgt
für ein sanftes Abbremsen der Falzexemplare. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnungen erklärt. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Schaufelradausleger
und eine Bremszunge mit Verschiebevorrichtung und
Fig. 2 den Weg eines Falzexemplars in verschiedenen
Bewegungsphasen des Schaufelrades.
In Fig. 1 wird ein vom nicht dargestellten Falzklappenzylinder
abgegebenes Falzexemplar 1 über zwei Bänderführungen 2, 3 mit
einstellbaren Bandführungswalzen 4, 5 zum darunter angeordneten
Schaufelradausleger 6 transportiert. Der Schaufelradausleger 6 trägt
auf einer gemeinsamen Achse 7 mehrere axial voneinander beabstandete
Schaufelradscheiben 8, von denen jede eine gleiche Anzahl von
gleichmäßig am Umfang verteilten, gekrümmten Schaufeln 9, 10
aufweist. Eine Innenseite 91 einer Schaufel 9 und eine Außenseite
102 einer in Drehrichtung folgenden Schaufel 10 begrenzen einen
Spalt 11, der sich aufgrund der Krümmung der Schaufeln 9, 10 und
deren Anordnung auf den Schaufelradscheiben 8 von außen nach innen
kontinuierlich verengt. In den Zwischenräumen zwischen den
Schaufelradscheiben 8 sind Bremszungen 12 auf einem abgewinkelten
Tragarm 13 angeordnet. Die Bremszungen 12 sind samt dem Tragarm 13
längs einer mit X bezeichneten Geraden verschiebbar.
Hierzu ist der Tragarm 13 mit seinem hinteren Ende mittels einer auf
ihm befestigten Platte 14 an zwei als Blattfederparallelogramm
wirkenden Blattfedern 15, 16 aufgehängt, die ihrerseits mit ihrem
anderen Ende an einem auf einem Gestänge 17 angeordneten Klemmkörper
18 befestigt sind. Das Gestänge 17 ist fest in den nicht
dargestellten Seitenwänden des Falzapparates gelagert.
Am Klemmkörper 18 ist ferner senkrecht zur Verschieberichtung X des
Tragarms 13 eine Tragplatte 19 befestigt. An dieser sind auf der
der Bremszunge 12 abgewandten Seite ein elektrischer Stellmotor 20
sowie ein Drehpotentiometer 21 angeflanscht.
Auf einer die Tragplatte 19 durchdringenden Antriebswelle 22 des
Stellmotors ist ein Ritzel 23 angeordnet, das mit einem auf einer
ebenfalls die Tragplatte 19 durchdringenden Welle 24 des
Drehpotentiometers 21 angeordneten Zahnrad 25 im Eingriff steht.
Auf der Antriebswelle 22 des Stellmotors 20 ist ferner eine Hülse
26 verschiebbar angeordnet, welcher mit jener über eine Paßfeder
27 drehfest verbunden ist.
Die Hülse 26 weist ein Außengewinde 28 auf, das mit einem
Innengewinde 29 einer Buchse 30 im Eingriff steht, die an einer
mit der Tragplatte 19 fest verbundenen Platte 31 befestigt ist.
Die Hülse 26 trägt an ihrer dem Stellmotor 20 abgewandten
Stirnseite einen Druckbolzen 32 mit halbkugeliger Stirnfläche. Die
Stirnfläche des Druckbolzens 32 liegt an einer abgewinkelten Fläche
33 eines im Querschnitt T-förmigen Druckstücks 34 an. Eine parallel
zur Verschieberichtung angeordnete Grundplatte 35 des Druckstücks 34
weist zwei in Verschieberichtung verlaufende Langlöcher 36, 37 auf.
Im Bereich dieser Langlöcher 36, 37 klemmen zwei in die Platte 14
eingedrehte Schrauben 38, 39 das Druckstück 34 gegenüber der Platte
14 fest. Das Druckstück 34 ist so auf der Platte 14 festgeklemmt,
daß auch bei vollkommen zurückgefahrener Bremszunge die Blattfedern
15, 16 noch mit einer Restvorspannkraft für ein Anliegen der Fläche
33 am Druckbolzen 32 sorgen. Des weiteren ist die Grundeinstellung
des Tragarms 13 gegenüber der Platte 14 ebenfalls durch ein am
rückwärtigen Ende des Tragarms in Verschieberichtung angeordnetes
Langloch 40 und dieses durchdringende, mit der Platte 14 verbundene
Klemmschrauben 41, 42 veränderbar.
Die Verschiebung des Tragarmes 13 und somit der Bremszunge 12
wird durch Drehung des Stellmotors 20 bewirkt. Eine Drehung der
Antriebswelle 22 des Stellmotors wird von der Paßfeder 27 auf die
Hülse 26 übertragen. Da das Außengewinde 28 der Hülse 26 mit dem
Innengewinde 29 der drehfest angeordneten Buchse 30 im Eingriff
steht, wird die Drehbewegung in eine axiale Verschiebung der
Hülse 26 umgewandelt. Bei einer axialen Bewegung der Hülse 26 in
Verschieberichtung auf den Schaufelradausleger zu drückt der
Druckbolzen 32 gegen die Fläche 33 des Druckstücks 34. Unter
Erhöhung der Spannung der Blattfedern 15, 16 wird dadurch die
Bremszunge 12 in Richtung auf eine Verengung des Spaltes 11 hin
bewegt. Bei einer Drehung des Stellmotors 20 in umgekehrter Richtung
fährt die Hülse 26 zurück, und ermöglicht der in den Blattfedern 15,
16 gespeicherten Energie eine Rückstellbewegung der Bremszunge,
wobei die Fläche 33 ständig in Anlage mit dem Druckbolzen 32 bleibt.
Durch die Anordnung der an beiden Enden um einen gleichen Winkel
entgegengesetzt abgewinkelten Blattfedern 15, 16 erfolgt die
Verschiebung immer parallel zur vorgegebenen Verschieberichtung X,
wobei die Blattfedern den schrägstehenden Seiten eines
Parallelogramms entsprechen.
Die Ansteuerung des Stellmotors 20 erfolgt von einer elektronischen
Steuereinrichtung 43 aus. Dieser Steuereinrichtung 43 sind als
Eingangssignale ein von der Dicke des Falzexemplars 1 abhängiger
Sockelwert 44 sowie ein von der Drehzahl der Maschine abhängiger
Wert 45 zuführbar, aus denen gemeinsam ein Sollwert für die Position
der Bremszunge 12 errechnet wird. Dieser Sollwert wird mit einem als
weiteres Eingangssignal vom Drehpotentiometer 21 der
Steuereinrichtung 43 zugeführten Ist-Wert 46 verglichen. Eine bei
diesem Vergleich festgestellte Über- oder Unterschreitung des
Soll-Werts führt zu einem entsprechenden Ausgangssignal 47 der
Steuereinrichtung 43, mittels dem der Stellmotor 20 in eine die
Regelabweichung korrigierende Drehbewegung versetzt wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind
zwei Bremszungen 12 auf verschiedenen Tragarmen 13 angeordnet und
jeweils von einem separaten Stellmotor 20 verfahrbar. Die
Stellmotoren 20 werden je durch eine Steuereinrichtung 43 betätigt.
Die Bremszungen 12 bremsen ein ins Schaufelrad einfallendes Exemplar
jeweils unabhängig voneinander auf einer Seite desselben ab. Wird im
Schuppenstrom auf dem an den Falzapparat anschließenden Auslegeband
eine Schieflage der Exemplare festgestellt, so kann über eine
Veränderung des Sockelwertes 44 an derjeniger der
Steuereinrichtungen 43, die die Position der Bremszunge 12 auf der
Seite der vorauseilenden Vorderkante steuert, eine stärkere
Abbremsung als auf der anderen Seite bewirkt werden. Auf diese Art
können schief ins Schaufelrad einfallende Exemplare durch eine
unterschiedlich starke Abbremsung an ihrer Vorderkante ausgerichtet
werden.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Steuereinrichtung 43 als weiterer Eingangswert ein von einem nicht
dargestellten Bahnspannungsmeßgerät bei einem plötzlichen Abfall der
Bahnspannung ausgelöstes Notaussignal 48 zuführbar. Hierdurch wird
bei einem Bahnriß unabhängig vom voreingestellten oder in
Abhängigkeit von der Maschinengeschwindigkeit errechneten Sollwert
ein sofortiges Zurückfahren der Bremszunge 12 bewirkt. Die noch im
Falzapparat befindlichen Restexemplare, die aus dem vor der
Rißstelle gelegenen Bahnabschnitt hergestellt werden, können
dadurch ungehindert ins Schaufelrad fallen. Hiermit wird ein
ansonsten im Einlaufbereich des Schaufelradauslegers bei einem
plötzlichen Maschinenstop häufig auftretender Papierstau vermieden.
Die durch die erfindungsgemäße Bremszunge 12 bewirkte, schonende
Abbremsung der Falzexemplare 1 wird in Fig. 2 deutlich. In dieser
ist mit 9 a bis 9 h eine Schaufel 9 in verschiedenen Lagen
dargestellt. Die gleichmäßigen Abstände zwischen den dargestellten
Positionen bedeuten bei konstanter Winkelgeschwindigkeit der
Schaufelradscheiben 8 eine konstante Umfangsgeschwindigkeit eines
beliebigen Schaufelpunktes. Aufgrund der Gestaltung der Außenkontur
der Bremszunge 12 ergibt sich beim Weiterdrehen der Schaufel 9
zwischen deren Innenseite 91 und dieser Außenkontur in der axialen
Projektion ein Schnittwinkel α A bis α H , der kontinuierlich größer
wird. Die Schnittpunkte von Innenseite und Außenkontur sind in den
zeitgleich voneinander beabstandeten Bewegungsphasen der Schaufel 9
mit Großbuchstaben von A bis H bezeichnet.
Das Falzexemplar 1 wird durch die Außenkontur der Bremszunge 12
zwischen den Punkten A und H kontinuierlich nach außen bewegt. Der
Weg, den die Vorderkante des Falzexemplares dabei in gleichen
Zeitintervallen zurücklegt, wird dabei kontinuierlich kleiner. Im
Bereich des unteren Endes der Bremszunge 12, zwischen den Punkten H
bis K, bleiben die Wege zwischen je zwei benachbarten Punkten
dagegen relativ konstant; das Falzexemplar 1 ist hier bereits auf
eine geringe Restgeschwindigkeit abgebremst und läuft mit dieser mit
seiner Vorderkante gegen eine Auswerfzunge 49, die fest in
mindestens einem axialen Zwischenraum zwischen zwei
Schaufelradscheiben 8 angeordnet ist. Von dort fällt das Falzexemplar
1 auf ein darunter angeordnetes, nicht dargestelltes Förderband und
bildet dort mit den vorauslaufenden und den nachfolgenden
Falzexemplaren einen Schuppenstrom.
Mittels der weiter vorne beschriebenen Steuereinrichtung 43 und dem
von ihr geschalteten Stellmotor 20 ist die Bremszunge 12 sowohl auf
die Exemplardicke als auch auf die sich in Abhängigkeit von der
Maschinengeschwindigkeit verändernden dynamischen Verhältnisse
einstellbar. Im gesamten Betriebsbereich und über die gesamte
Produktpalette des Falzapparates ist somit eine stauchfreie
Abbremsung der Falzexemplare erreichbar.
Durch die Anordnung von beliebig vielen Schaufelradscheiben und
dazwischen befindlichen Bremszungen, lassen sich aus einem
Grundmodul Schaufelradausleger für beliebige Bahnbreiten
zusammenstellen.
Claims (11)
1. Schaufelradausleger für Falzexemplare mit mehreren durch
Zwischenräume axial voneinander beabstandeten, auf einer
gemeinsamen Achse rotierend angeordneten Schaufelradscheiben,
von denen jede, gleichmäßig am Umfang verteilt, mehrere
Schaufeln trägt, von denen je zwei benachbarte Schaufeln
einen Spalt zur Aufnahme eines Falzexemplares bilden, und mit
einer oder mehreren in den Zwischenräumen angeordneten
Bremszungen, deren dem Falzexemplar zugewandte Außenkontur
zumindest in einem bestimmten Drehwinkelbereich der
Schaufelradscheiben in der axialen Projektion den Spalt verengt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur der Bremszungen (12)
zumindest im Einlaufbereich der Falzexemplare (1) in den Spalt
(11) zwischen einer Schaufel (9) und der Bremszunge (12) so
gestaltet ist, daß der Schnittwinkel α, den sie in der axialen
Projektion mit der Innenseite (91) der Schaufel (9) bildet, sich
beim Weiterdrehen der Schaufel (9) kontinuierlich vergrößert.
2. Schaufelradausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremszunge (12) zur Änderung der Weite des Spaltes
(11) verschiebbar angeordnet ist.
3. Schaufelradausleger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Weite des Spaltes (11) in Abhängigkeit von der Dicke
des Falzexemplares (1) einstellbar ist.
4. Schaufelradausleger nach wenigstens einem der Ansprüche 2
oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Weite des Spaltes
(11) in Abhängigkeit von der Maschinendrehzahl einstellbar
ist.
5. Schaufelradausleger nach wenigstens einem der Ansprüche 2, 3
oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremszunge (12) durch
einen elektrischen Stellmotor (20) verschiebbar ist.
6. Schaufelradausleger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellmotor (20) von einer elektronischen
Steuereinrichtung (43) steuerbar ist, die aus einem
exemplardickenabhängigen Sockelwert (44) und einem
drehzahlabhängigen Wert (45) einen Sollwert für die Position
der Bremszunge (12) errechnet und der als weiteres
Eingangssignal ein von einem über ein Zahnrad (25) und ein
Ritzel (23) mit dem Stellmotor (20) gekoppelten
Drehpotentiometer (21) erzeugter Ist-Wert (46) zuführbar ist.
7. Schaufelradausleger nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Bremszunge (12)
tragender Tragarm (13) an zwei parallelen, mit der
Verschieberichtung ein Parallelogramm bildenden Blattfedern
(15, 16) aufgehängt ist.
8. Schaufelradausleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremszunge (12) bei einem
Bahnriß sofort aus dem von zwei benachbarten Schaufeln (9, 10)
gebildeten Spalt ausfahrbar ist.
9. Schaufelradausleger nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der elektronischen Steuereinrichtung (43)
als weiteres Eingangssignal ein von einem
Bahnspannungsmeßgerät erzeugtes Notaus-Signal (48) zuführbar
ist.
10. Schaufelradausleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln (9, 10) eine
gekrümmte Form aufweisen.
11. Schaufelradausleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Bremszungen (12), deren
Stellmotoren (20) von zwei verschiedenen Steuergeräten (43)
steuerbar sind, zum Ausrichten schräg ins Schaufelrad
einfallender Falzexemplare auf unterschiedlichen Positionen
verfahrbar sind.
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