DE3806031C2 - Mehrzylindermotorblock für einen Zweitaktverbrennungsmotor - Google Patents
Mehrzylindermotorblock für einen ZweitaktverbrennungsmotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Mehrzylinder-
Zweitaktverbrennungsmotor nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und
des nebengeordneten Patentanspruchs 10.
Um den gewünschten Gasstrom im Zylinder eines
Zweitaktmotors zu erhalten, der zur Erzielung
der verlangten Leistung, der Kraftstoffausnutzung
und der Emissionssteuerung des Abgases nötig
ist, ist die Anordnung der Auslaßöffnung und
der Überströmöffnungen ein wichtiger Faktor.
Es ist ein Merkmal von Zweitaktmotoren, daß
die Überströmöffnungen und die Auslaßöffnung
bzw. -öffnungen im Arbeitsspiel des Motors zur
gleichen Zeit geöffnet sind und daher besteht
die Gefahr, daß Teile der in den Zylinder durch
die Überströmöffnungen eintretenden frischen Ladung
durch den Zylinder strömen und durch die
Auslaßöffnung während des Zeitraums, in dem
Auslaß- und Überströmöffnungen gleichzeitig
geöffnet sind, herausströmen. Dieses Problem
kann nicht dadurch gelöst werden, daß Über
ström- und Auslaßöffnungen derart angeordnet
sind, daß sie nicht zur gleichen Zeit öffnen,
da die durch die Überströmöffnungen eintretende
frische Ladung dazu benötigt wird, die Spülung
des Abgases aus dem Zylinder durch die Auslaß
öffnung zu unterstützen.
Es sind eine Vielzahl von Anordnungen für die
Überström- und Auslaßöffnungen um den Umfang
des Zylinders eines Zweitaktmotors bekannt,
wodurch eine wirksame Spülung der Abgase aus
dem Motor mit einem minimalen Verlust der
frischen Ladung durch die Auslaßöffnung er
zielt werden soll. Bei bekannten Vorschlägen
sind die Überströmöffnungen im Zylinder gegen
überliegend zu der Auslaßöffnung angeordnet
und eine Nase ist auf dem Kolben des Motors
vorgesehen, um die in den Zylinder durch die
Überströmöffnungen eintretende Frischladung
nach oben zu richten. Diese Aufwärtsbewegung
der Frischladung erhöht die Länge des Strömungs
pfades zur Auslaßöffnung und verringert somit
die die Auslaßöffnung in der zur Verfügung
stehenden Zeit erreichenden Menge der Frischladung.
Dieser Aufwärtsstrom der Frischladung unterstützt
den Strom der Abgase in dem oberen Teil des
Zylinders in Richtung und durch die Auslaßöffnung.
Obwohl durch das Vorsehen der Kolbennase
die verlangte Steuerung der Strömung der
eintretenden Frischladung ermöglicht wird,
werden neue Probleme hinsichtlich einer wirksamen
Betriebsweise des Zweitaktmotors eingeführt.
Insbesondere verlangt die so ausgebildete
Kolbennase einen in etwa komplementären
Hohlraum im Zylinderkopf, damit ein akzeptables
Verdichtungsverhältnis erzielt wird und dadurch
tritt eine wesentliche Einschränkung für die
konstruktive Ausgestaltung des Zylinderkopfes
und des resultierenden Verbrennungsraums ein.
Diese Einschränkung verhindert die Optimierung
der Form des Verbrennungsraumes, die für die
gewünschte Steuerung des Verbrennungsvorganges
zur Erzielung einer maximalen Ausnutzung und
Emissionssteuerung notwendig ist. Zusätzlich bildet
die Kolbennase eine wesentliche Angriffsfläche
für die Verbrennungsgase, wodurch sich der
Kolben stark aufheizt und Schwierigkeiten mit
der Kühlung des Kolbens und mit der thermischen
Belastung des Kolben auftraten.
Der oben beschriebene Zweitaktmotor wird allgemein
als Motor mit Querspülung bezeichnet und nach
diesem Prinzip arbeitende Motoren können grund
sätzlich an dem Nasenkolben erkannt werden,
wobei die Nase zur Mittellinie des Kolbens
in Richtung zu den Überströmöffnungen versetzt
ist und sich über die gesamte Fläche der Kolben
krone erstreckt. Um die in Zusammenhang mit der
Querspülung auftretenden Probleme zu lösen, wurde
anschließend eine Anordnung von Überströmöffnungen
entwickelt, die eine im wesentlichen nach oben
gerichtete Strömung der eintretenden Frischladung
im Zylinder erzeugt ohne daß ein Nasenkolben verwendet
werden muß.
Diese Entwicklung wird allgemein als Motor mit schlei
fenförmiger Spülung (Umkehrspülung) bezeichnet.
Aus der DE-PS 8 79 626 ist eine Zweitaktbrennkraftma
schine bekannt, deren Zylinder mit einer Umkehrspülung
versehen sind. Die Spülkanäle liegen zu beiden Seiten
neben den Auslaßkanälen, die nach der einen Längsseite
der Zylinderreihe gerichtet sind. In der GB 1 021 378
ist ein typisches Beispiel offenbart, bei dem der Zy
linder eine oder mehrere zentral gegenüberliegend zu
der Auslaßöffnung angeordnete Überströmöffnung und zu
sätzliche Überströmöffnungen beidseitig der Auslaßöff
nung aufweist, die derart angeordnet sind, daß sie die
eintretende Frischladung von der Auslaßöffnung weg zu
der zentralen Überströmöffnung richten. Die kombinierte
Wirkung der zentralen und seitlichen Überströmöffnungen
erzeugt eine nach oben gerichtete Strömung der eintre
tenden Frischladung an der der Auslaßöffnung gegenüber
liegenden Seite des Zylinders, wodurch verhindert wird,
daß die Frischladung direkt quer durch den Zylinder zu
der Auslaßöffnung strömt. Der Motor mit schleifenförmi
ger Spülung nach der GB 1 021 378 weist weitere Über
strömöffnungen 26 zwischen Auslaßöffnung 19 und den
jeweiligen seitlichen Überströmöffnungen 20 auf. Diese
zusätzlichen Überströmöffnungen 26 sind ebenfalls in
der Weise angeordnet, daß sie die eintretende Frisch
ladung durch den Zylinder hindurch zur zentralen Über
strömöffnung 23 richten.
Die Ausbildung der Überströmöffnungen in dem Motor mit
schleifenförmiger Spülung vermeidet die Verwendung ei
nes Nasenkolbens und somit
dessen Nachteile und gewährleistet die verlangte
Steuerung der Strömung der eintretenden Frisch
ladung, so daß eine wirksame Spülung der
Abgase aus dem Motor unter Begrenzung des
Verlustes der Frischladung durch die Auslaß
öffnung erzielt wird. Allerdings bewirkt das
Vorsehen der Überströmöffnungen und der benötigten
zugeordneten Überströmkanäle zwischen den Öffnungen
und dem Kurbelgehäuse an gegenüberliegenden Seiten
des Motors eine merkbare Vergrößerung der Gesamt
abmessung des Zylinders und der zugeordneten
Überströmöffnungen und -kanäle in einer Richtung
senkrecht zu der Achse der Auslaßöffnung. Das
kann ohne Schwierigkeiten aus der Fig. 3 des oben
genannten britischen Patents erkannt werden, bei der
die Abmessung über den Motor zwischen den hinteren
Wänden der jeweiligen Überströmkanäle 21 ungefähr
das 1,6fache des Durchmessers der Zylinderbohrung
beträgt.
Obwohl eine derartige Erhöhung der Gesamtabmessungen
bei einem Einzylindermotor, insbesondere bei einem
gekühlten Motor toleriert werden kann, bei dem
die Überströmkanäle 21 in den Kühlrippen angeordnet
werden können, muß die Erhöhung der Gesamtabmessungen
jedes Zylinders und seiner Überströmöffnungen
und -kanäle bei einem Mehrzylindermotor, insbesondere
Reihenmotor in starkem Maße berücksichtigt werden.
Andere Anordnungen von Überström- und Auslaßöffnungen
in Motoren mit schleifenförmiger Spülung sind in
dem australischen Patent No. 152 471 und dem
deutschen Patent No. 5 90 331 offenbart, wobei das
letztere ein Patent ist, das Dr. Adolph Schnuerle
erteilt wurde, der als Entdecker des schleifenförmigen
Spülverfahrens gilt, das deshalb auch manchmal
Schnuerle-Spülverfahren genannt wird.
Obwohl die Anordnungen der Überströmöffnungen
zur Erzielung der schleifenförmigen Spülung
zur Erzielung einer wirksamen Spülung der
Abgase aus dem Zylinder und einer genauen
Einbringung der Frischladung von der Betriebs
weise her wünschenswert ist, ergeben die Lage
der seitlichen Überströmöffnungen und der
diese Überströmöffnungen mit dem Kurbelgehäuse
verbindenden zugeordneten Überströmkanäle
Schwierigkeiten für die Konstruktion eines
Mehrzylindermotors. Insbesondere der Abstand
der Zylinder und die Ausbildung der Endabschnitte
des Zylinderblocks eines Mehrzylindermotors
müssen groß genug sein, um die Überströmöffnungen
und die zugeordneten Überströmkanäle aufzunehmen.
Es ist aus den oben beschriebenen Offenbarungen
der verschiedenen Motoren mit schleifenförmiger
Spülung leicht zu erkennen, daß diese Kon
struktionen, wenn sie für einen Mehrzylinder
reihenmotor angewandt werden, einen großen
Abstand zwischen den Zylindern und somit eine
resultierende Erhöhung der Gesamtlänge des Motors
mit sich bringen. Diese Vergrößerung der Länge
des Motorblocks bewirkt eine entsprechende Er
höhung des Motorgewichts und bei Anwendung für
Automobile eine Erhöhung der Abmessung des
Teils des Automobils zur Aufnahme des Motors
und des gesamten Fahrzeuges in Abmessung und
Gewicht.
In einem Versuch, die Abmessungen eines derartigen
Mehrzylindermotors zu verringern, wurde die
Spülachse jedes Zylinders in bezug auf die gemeinsame
Längsebene des Zylinders gekippt, um so eine
etwas nähere oder gedrungenere Beziehung
zwischen den Überströmkanälen der seitlichen
Überströmöffnungen von benachbarten Zylindern
zu erhalten. Beispiele von Motoren mit einer
gekippten Spülachse sind im US-Patent No. 4 092 958
und in den deutschen Patenten No. 6 65 126 und
6 63 500 beschrieben. Diese und ähnliche An
ordnungen der seitlichen Überströmöffnungen
und -kanäle tragen bis zu einem Grad zur Ver
ringerung der Gesamtlänge des Zylinderblocks bei,
aber die Notwendigkeit, einen großen Abstand
zwischen benachbarten Zylindern und einen größeren
Raum an den Enden des Zylinderblocks zur Auf
nahme der Überströmöffnungen und -kanäle vor
zusehen, ist immer noch vorhanden.
Durch das Kippen der Spülachse muß die Auslaß
öffnung jedes benachbarten Zylinders so ange
ordnet sein, daß die Achse der Auslaßöffnung
zur gemeinsamen Längsebene der Zylinder geneigt
ist. Diese geneigte Ausbildung der Achse der
Auslaßöffnungen führt zu Schwierigkeiten, wenn
gewünscht ist, ein Ventil zur Steuerung des
Zeitverlaufs und/oder des Öffnungsgrades der
Auslaßöffnung als Mittel zur Verbesserung der
Leistung und/oder der Emissionssteuerung der
Abgase und des Kraftstoffverbrauchs vorzusehen.
In Mehrzylindermotoren, bei denen die Achse
jeder Auslaßöffnung zu gemeinsamen Längsebene
des Zylinderblocks geneigt sind, ist das jeder
Öffnung zugeordnete Ventil jeweils auf einer
Schwenkachse gelagert, die quer zur Achse der
Auslaßöffnung liegt. Es ist folglich notwendig,
eine individuelle Kupplung jedes Ventils mit
einer geeigneten Betätigungsvorrichtung oder
eine Art einer flexiblen Kupplung zwischen
dem Ventil und jeder Auslaßöffnung vorzusehen.
Beide Konstruktionsarten sind relativ komplex
und daher kostenaufwendig in der Herstellung
und Instandhaltung.
Aus der US-Patentanmeldung No. 866 426 und der
entsprechenden australischen Patentanmeldung
No. 57 898/86 ist ein Ventil für die Auslaß
öffnung in einem Motor mit geneigten Spülachsen
bekannt, bei der die Schwenkachse des Ventils
zu der Achse der Auslaßöffnung geneigt ist.
Diese Konstruktion ermöglicht die Befestigung
der Ventile mehrerer Auslaßöffnungen in einem
Mehrzylindermotor auf einer einzigen Betätigungs
welle. Allerdings ist bei dieser Ausbildung
eine wesentliche Fläche des Ventils innerhalb
der Auslaßöffnung angeordnet und unterliegt
somit den hohen Temperaturen der Abgase. Diese
bewirkt einige Betriebsprobleme aufgrund des
Raums, der für das bewegbare Ventil vorgesehen
sein muß und wegen des Kohlenstoffaufbaus auf
den exponierten Flächen des Ventils und den
Flächen der Auslaßöffnung,über die sich das
Ventil bewegt. Die Herstellung dieser Ventile
ist ebenfalls komplex und somit kostenintensiv.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine verbesserte Anordnung der Auslaß- und
Überströmöffnungen in einem Mehrzylinder-Zwei
taktmotor zu schaffen, um die verlangte Gas
strömung in den Zylindern des Motors zu reali
sieren, während gleichzeitig die Gesamtlänge
des Zylinderblocks verringert werden soll und
die Steuerung der Auslaßöffnungen ohne großen Aufwand
erfolgen soll.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung
durch die kennzeichnenden Merk
male des Patentanspruchs 1 und des nebengeordneten Patentanspruchs 10
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Vorzugsweise ist jede der zwei benachbarten
Zylinderbohrungen mit mindestens einer zusätz
lichen Überströmöffnung in dem Bereich der
Zylinderbohrung in bezug auf die gemeinsame
Längsebene gegenüberliegend zu der Auslaßöffnung
versehen. Diese zusätzlichen Überströmöffnungen
sind vorzugsweise in der Weise angeordnet, daß
sie sich nicht über die Querebene zwischen den
zwei Zylinderbohrungen erstrecken.
In einer vorzugsweisen Ausgestaltung kann die
Anordnung der zusätzlichen Überströmöffnungen
drei Öffnungen aufweisen, eine zentrale Öffnung,
diametral der Auslaßöffnung gegenüberliegend,
und zwei weitere seitliche Öffnungen, auf beiden
Seiten der zentralen Überströmöffnung. Diese
seitlichen Öffnungen und die mit ihnen verbundenen
Überströmkanäle erstrecken sich vorzugsweise
nicht über die oben erwähnte Querebene. Die
zentrale Überströmöffnung kann als eine Öffnung
mit einem aufrechtstehenden Teiler ausgebildet
sein, wobei die derart gebildeten zwei Öffnungen
mit einem gemeinsamen Überströmkanal verbunden
sein können. Es können aber auch zwei zentrale
Überströmöffnungen mit entsprechenden Überström
kanälen vorgesehen sein.
Vorzugsweise erstrecken sich die Überströmöffnungen
in bezug auf die gemeinsame Längsebene auf der
gleichen Seite wie die Auslaßöffnung in Umfangs
richtung der Zylinderbohrung nicht über die
gemeinsame Längsebene hinaus. Weiterhin ist es
wünschenswert, daß die diesen Überströmöffnungen
zugeordneten Überströmkanäle sich nicht von
der Öffnung in Richtung der gemeinsamen
Längsebene in einem Abstand größer als die
Dicke der Wand des Zylinders an dieser Stelle
erstrecken. Der Bereich des Überströmkanals,
der unmittelbar an die Überströmöffnung an der
Seite der Auslaßöffnung des Motors angrenzt,
erstreckt sich vorzugsweise im wesentlichen in
tangentialer Richtung in bezug auf die Zylinder
bohrung an der gemeinsamen Längsebene. Dieser
Bereich des Überströmkanals richtet die in den
Zylinder eintretende Ladung zur gegenüberliegenden
Seite des Zylinders in eine Richtung, die im
wesentlichen senkrecht zu der gemeinsamen Längsebene
liegt.
Die den zentralen Überströmöffnungen zugeordneten
Überströmkanäle und die seitlichen Überström
kanäle auf der Seite gegenüberliegend zu der
Auslaßöffnung sind in der Weise ausgebildet, daß
die in den Zylinder durch diese Öffnungen ein
tretende Ladung direkt nach oben gerichtet wird.
Diese Aufwärtsbewegung wird weiter durch die
Aufwärtsbewegung des Kolbens im Zylinder unter
stützt, wodurch die verlangte nach oben gerichtete
Strömung der eintretenden Gase hergestellt wird
und so als Auslöser für die schleifenförmige Be
wegung der ankommenden Frischgase gilt. Dagegen
ist die in den Zylinder durch die Überströmöffnungen
beidseitig der Auslaßöffnung eintretende Ladung
im wesentlichen in Richtung quer durch den Zylinder
zu der zentralen Überströmöffnung oder -öffnungen
gerichtet, so daß die Ladung von der Auslaßöffnung
weg und der allgemeine Strom der Abgase zu der
Auslaßöffnung hin gerichtet sind.
Die obige Anordnung der Überströmöffnungen und
der zugeordneten Überströmkanäle in der Weise,
daß die Überströmöffnungen auf der Seite der
Auslaßöffnung sich nicht durch die Querebene
zwischen zwei benachbarten Zylindern erstrecken,
ermöglicht eine merkbare Verringerung des
Mittelabstandes zwischen den jeweiligen Zylinder
bohrungen, so daß der Abstand zwischen den
Bohrungen in der Längsebene gemessen nicht wesent
lich größer als die benötigte Wanddicke der
zwei Zylinder ist. Diese Konstruktion verringert
wesentlich die Gesamtlänge des Zylinderblocks
des Mehrzylindermotors verglichen mit bekannten
Motorblöcken, bei denen die Zylinderbohrungen
in einem größeren Abstand liegen, damit die
Überströmkanäle in dem Bereich zwischen zwei
Zylindern aufgenommen werden können.
Eine Verringerung des Raumes ist auch an jedem Ende
des Mehrzylinderblocks möglich, da die Überström
öffnungen an der äußeren Seite der Endzylinder
bohrungen keinen zusätzlichen Raum über den für
die normale Zylinderwanddicke,den Wassermantel
oder andere Kühlanordnungen benötigten verlangen.
Die oben beschriebene Anordnung der Überströmöffnungen
und zugeordneten Überströmkanäle zwischen den
Auslaßöffnungen benachbarter Zylinder ermöglicht
eine Verringerung des Abstandes zwischen zwei
benachbarten Zylinderbohrungen in der Größenordnung
des 1,08 bis 1,22fachen des Durchmessers der Zylinder
bohrung und vorzugsweise ungefähr des 1,19fachen
bei Durchmessern im Bereich von 75 bis 110 mm.
Die Beziehung der Größe der Zylinderbohrung zu
dem Abstand der Zylinder wird durch die Abmessung
der Zylinderbohrung beeinflußt, da die verlangte
Wanddicke um die Bohrungen herum mit dem Durch
messer steigt, um die Zugbelastung in der Wand
in zulässigen Grenzen zu halten.
Die Anordnung der Auslaßöffnungen und der zuge
ordneten Abgaskanäle in einer Richtung senkrecht
zu der gemeinsamen Längsebene der Achsen der
Zylinderbohrungen vereinfacht die Konstruktion
der Ventile für die Auslaßöffnungen und den
Betätigungsmechanismus für derartige Ventile.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und werden in der nach
folgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Aufsicht auf den Zylinder
block eines Dreizylinder-
Zweitaktmotors, wobei ein Teil
längs der Linie 1-1 aus Fig. 3
geschnitten ist und wobei die
diametrale Ebene des Zylinders
durch die Auslaß- und Überström
öffnungen dieses Zylinders geht,
Fig. 2 eine Ansicht von der Auslaß
öffnungsseite des Zylinder
blocks nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht von der Saugseite
des Zylinderblocks nach
Fig. 1,
Fig. 4 einen Querschnitt längs der
Schnittlinie 4-4 aus
Fig. 3,
Fig. 5 einen Querschnitt längs der
Linie 5-5 aus Fig. 3,
Fig. 6 einen Querschnitt längs der
Linie 6-6 aus Fig. 3,
Fig. 7 einen Schnitt durch den
Zylinderblock längs der
Schnittlinie 7-7 aus Fig. 1,
die der Längsebene 25 des
Zylinderblocks entspricht, und
Fig. 8 einen Schnitt gemäß der
Schnittlinie 8-8 aus
Fig. 1.
Wie aus den Fig. 1, 2 und 3 zu erkennen ist,
weist der Zylinderblock 50 drei Zylinder 10, 11
und 12 auf, wobei die Achsen der Zylinder
parallel zueinander angeordnet sind und in
einer gemeinsamen Längsebene 25 liegen. Die
Stirnfläche 51 des Zylinderblocks 50 liegt
im rechten Winkel zu der gemeinsamen Längsachse
25 und ist eben, so daß ein Zylinderkopf in
üblicher Weise mit dem Zylinderblock 50 verbunden
werden kann.
Längs einer Seite des Zylinderblocks (Fig. 2)
sind drei Abgaskanäle 21 vorgesehen, die sich
von der äußeren Seitenfläche 22 des Blocks nach
innen zu den Auslaßöffnungen 20 der Zylinder
erstrecken, wie später beschrieben wird. Zu beiden
Seiten der Auslaßöffnung des mittleren Zylinders
11 sind jeweils nach außen konvexe Oberflächen
60, 61 vorgesehen, die wirksam die Breite des
Zylinderblocks an diesen Stellen erweitern,
um zwei Überströmkanäle durch den Block zur Ver
fügung zu stellen, wie später beschrieben wird.
In ähnlicher Weise, aber mit geringerer Breite
in Längsrichtung sind an beiden Seiten des Blocks
nach außen konvexe Bereiche 62, 63 außerhalb der
Ablaßöffnungen der Endzylinder 10, 12 vorgesehen,
in denen ein einziger innerer Überströmkanal
angeordnet ist. Auf der Seitenwand des Blocks 50
sind gemäß Fig. 2 zwei Verstärkungsstege 70, 71
vorgesehen, die sich von einem Flansch 52 längs
der unteren Kante des Blocks nach oben erstrecken.
Der Flansch 52 wirkt mit dem unteren Bereich
eines geeignet konstruierten Kurbelgehäuses
(nicht gezeigt) zusammen, der zusammen mit einem
Hohlraum in dem unteren Bereich des Blocks das
übliche Kurbelgehäuse eines Zweitaktmotors
bildet.
Fig. 3 zeigt den Zylinderblock 50 von der zu
Fig. 2 entgegengesetzten Seite, wobei drei
Luftansaugkanäle 73, 74, 75 vorgesehen sind,
die jeweils mit den jedem Zylinder 10, 11, 12
zugeordneten Bereichen des Kurbelgehäuses in
Verbindung stehen. Dieser besondere verwendete
Motor ist mit einer direkten Kraftstoffein
spritzung durch den Kopf versehen, so daß
kein Kraftstoff in diesen Bereich des Kurbel
gehäuses gelangt. Allerdings ist die Erfindung
nicht auf Motoren mit direkter Einspritzung
begrenzt. Wie aus der Schnittdarstellung nach
Fig. 4 zu erkennen ist, liegen die Luftansaug
kanäle in einem merkbaren seitlichen Abstand
von dem Hauptbereich des Zylinderblocks. Das
untere Ende der Überströmkanäle 32, 33 öffnet
sich durch die obere Wand 40 des Luftansaugkanals
jedes Zylinders in seinen zentralen Bereich.
Die weiteren Überströmkanäle 37, 38 stehen in
ähnlicher Weise mit dem Luftansaugkanal an
beiden Seiten in Verbindung. Der merkbare Unter
schied in den Abmessungen der Kanäle 32, 33
und denen der Kanäle 37, 38 wird dadurch bewirkt,
daß die Überströmkanäle 32, 33 durch einen
Bereich der oberen Wand 40 hindurchtreten,
der eine geringere Neigung zur Senkrechten hat
als der Bereich, in dem die Kanäle 37, 38 hin
durchbrechen. Auch treten die Überströmkanäle
37, 38 durch die Seitenwände des Saugkanals,
was nicht in den Zeichnungen gezeigt ist.
Dadurch wird der Eindruck vermittelt, daß die
letzteren zwei Kanäle eine geringere Höhe haben,
aber, wie aus den verschiedenen Querschnitten
durch den Zylinderblock (Fig. 4, 5) zu sehen
ist, haben alle vier Überströmkanäle vergleich
bare Abmessungen.
Nach Fig. 1 wird jeder der drei Zylinder 10, 11, 12
durch Zylinderwände 13, 14, 15 begrenzt. Die
Zylinderwände sind an verschiedenen Stellen
mit einem genormten äußeren Gehäuse 16 des
Zylinderblocks 50 verbunden, wodurch jeweils
Kühlwasserkanäle gebildet werden, von denen
einige bei 17, 18, 19 gezeigt sind. Die Zylinder
wände 13, 14, 15 bilden eine Einheit mit dem
äußeren Gehäuse 16 am unteren Ende der Zylinder
wände (Fig. 4) und bilden eine vollständige
Wassergrenze dazwischen. Der Zylinderblock 50
ist am oberen Ende im wesentlichen offen, um
Durchgänge für den Wasserdurchfluß in einen lös
baren Zylinderkopf zu gestatten, wenn dieser
montiert ist.
Wie aus dem geschnittenen Teil des Zylinders 12
in Fig. 1 zu erkennen ist, verbindet die Auslaß
öffnung 20 die Zylinderbohrung mit dem Abgas
kanal 21, der sich zur äußeren Fläche 22 des äußeren
Gehäuses 16 des Zylinderblocks 50 hin erstreckt.
Der Abgaskanal 21 liegt in einer Richtung senk
recht zur Längsebene 25, die den Achsen der drei
Zylinder 10, 11, 12 gemeinsam ist. Beidseitig
des Abgaskanals 21 sind Überströmkanäle 23, 26
angeordnet, die jeweils mit den Überströmöffnungen
28, 27 in Verbindung stehen. Es sei bemerkt, daß
die Öffnungen 27, 28 sich in Umfangsrichtung des
Zylinders 12 nicht über die gemeinsame Längsebene
25 erstrecken und die Öffnung 27 und der zugeordnete
Überströmkanal 26 erstrecken sich nicht über die
Querebene 29, die sich im rechten Winkel zur
gemeinsamen Längsebene 25 und in der Mitte
zwischen den Achsen des Zylinders 12 und dem
benachbarten Zylinder 11 befindet.
Auf der entgegengesetzten Seite zu der gemein
samen Längsebene 25 sind in dem Zylinder 12
zwei zentrale Überströmöffnungen 30, 31 vorge
sehen, die jeweils mit einem entsprechenden Über
strömkanal 32, 33 in Verbindung stehen. Beid
seitig zu den zentralen Überströmöffnungen
sind weitere Überströmöffnungen 35, 36 angeordnet,
die mit entsprechenden Überströmkanälen 37, 38
verbunden sind. Es sei bemerkt, daß die Über
strömöffnung 35 und der zugeordnete Kanal 37
sich ebenfalls nicht über die im rechten Winkel
zur Längsebene 25 erstreckende Querebene 29
herausragen.
Wie aus Fig. 1 zu sehen ist, erstrecken sich die
Überströmkanäle 23, 38 in der Längsrichtung des
Zylinderblocks nicht über die Dicke der Zylinder
wand hinaus. Dementsprechend ist es nicht nötig,
daß der Zylinderblock in Längsrichtung zusätzlich
länger ausgebildet ist, um die Überströmöffnungen
und -kanäle in dem Zylinderblock unterzubringen.
Die Überströmkanäle 23, 26 erstrecken sich nach unten
durch den Zylinderblock (Fig. 5) durch den unteren
Teil der Wand 15 des Zylinders hindurch und münden
in dein Kurbelgehäuse 42 des Motors. Ebenfalls
erstrecken sich die Überströmkanäle 32, 33, 37, 38
von den anderen Überströmöffnungen 30, 31, 35, 36
nach unten durch die obere Fläche 40 des Saugkanals
hindurch und münden in das Kurbelgehäuse 42.
In Übereinstimmung mit üblichen Zweitakt
motoren hat jeder Zylinder eine unabhängige
Kurbelkammer und die Luftladung wird jeweils
durch die Bewegung des in dem Zylinder hin-und
hergehenden Kolbens (nicht gezeigt) in die
Kurbelkammer durch den jeweiligen Saugkanal
73, 74, 75 angesaugt, der durch ein Klappen
ventil oder andere Ventile gesteuert wird.
Die Luft wird anschließend in dem Kurbelgehäuse
komprimiert, wenn der Kolben sich im Zylinder
nach unten bewegt und die Luftladung von dem
Kurbelgehäuse durch die verschiedenen Über
strömkanäle und die Überströmöffnungen in
den Zylinder verschiebt.
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt längs der Linie
4-4 aus Fig. 3, wobei der Querschnitt durch
den hinteren Zylinder 12 und einen Teil des
benachbarten Zylinders 11 genommen ist. In
Fig. 7 ist die Höhe der Querschnittslinie 4-4
bei L4 notiert und der Querschnitt 4-4 durch
den Zylinderblock liegt in einer Höhe, in der
die unteren Enden der Überströmkanäle 23, 26
mit den Zylindern in Verbindung stehen. Die
Höhe L4 liegt unter derjenigen, bei der die
Überströmkanäle 32, 33, 37, 38 mit dem Haupt
saugkanal 75 des Zylinders 12 in Verbindung
stehen. Aus den und Fig. 4 und 7 ist zu erkennen,
daß die Überströmkanäle 23, 26 sich durch
die Zylinderwand 15 in den Zylinder 12 an einer
Stelle erstrecken, die zum unteren Ende des
Zylinders einen Abstand nach oben aufweist.
Wie im Stand der Technik von Zweitaktmotoren
bekannt ist, sind geeignete Öffnungen im Rand
des in dem Zylinder 12 hin- und hergehenden
Kolbens (nicht gezeigt) vorgesehen, um einer
Ladung aus dem Kurbelgehäuse 42 den Eintritt
in die Überströmkanäle 23, 26 zu ermöglichen,
wenn der Kolben in der Zylinderbohrung sich
nach unten bewegt.
Fig. 5 ist ein Querschnitt ähnlich zu dem aus
Fig. 4, aber in einer größeren Höhe im Zylinder
block, die in Fig. 7 mit L5 bezeichnet ist.
Dieser Querschnitt liegt kurz unterhalb der
oberen Wand 40 des Ansaugkanals 75, von der
die Überströmkanäle 32, 33, 37, 38 mit dem
Kurbelgehäuse 42 in Verbindung stehen. Es sei
bemerkt, daß in dieser Höhe die Überströmkanäle
23, 26 sich in bezug auf die gemeinsame Längs
ebene 25 der Zylinder nach außen erstreckt haben
und nunmehr in den nach außen konvexen Bereichen
61, 63 des Zylinderblocks liegen, wobei auf
diese Bereiche in der Beschreibung der Fig. 1
Bezug genommen ist. Durch das Vorsehen dieser
nach außen sich erstreckenden konvexen Bereiche
in der Seite des Blocks ermöglicht es, daß die
Überströmkanäle 23, 26 mit einem genügend großen
Querschnitt für den freien Durchfluß der Ladung
von dem Kurbelgehäuse in die Zylinder ausgebildet
werden können, ohne daß die Mittelabstände zwischen
den Zylindern vergrößert werden müssen. Es sei
außerdem unter Bezugnahme auf Fig. 5 darauf
hingewiesen, daß die Überströmkanäle 37, 38
einen beträchtlichen Querschnitt aufweisen und
etwas in Längsrichtung des Motors erweitert sind.
In der Fig. 4 ist nur ein Teil des unteren Endes
der Überströmkanäle 37, 38 zu sehen und,
wie schon vorher erklärt wurde, ist der
effektive Querschnitt des Überströmkanals
merkbar größer all der in Fig. 4 gesehene Bereich.
Der Querschnitt nach Fig. 6 liegt etwas unter
der Höhe des Abgaskanales 21 und seine Höhe
ist mit L6 in Fig. 7 bezeichnet. Diese Ansicht
zeigt die wirkliche Querschnittsfläche jedes
Überströmkanals 23, 26, 32, 33, 37, 38, wie sie
sich nach oben durch den Motorblock erstrecken,
um in die jeweilige Öffnung in der Wand 13 der
Zylinderbohrung 10 zu münden.
Die angenäherten Querschnittsflächen der jeweiligen
Überströmkanäle in der Höhe L6 sind:
Überströmkanäle | |
Kombinierte Fläche (mm²) | |
23-26 | |
820 | |
32-33 | 580 |
37-38 | 860 |
Aus der Betrachtung der Flächen der jeweiligen
Überströmkanalgruppen sei bemerkt, daß ungefähr
26% der ankommenden Ladung in den Zylinder durch
die zwei zentralen Überströmöffnungen gelangen,
die direkt gegenüber der Auslaßöffnung liegen,
und ungefähr weitere 38% der Ladung wird durch
die zwei seitlichen Überströmöffnungen gelangen,
die jeweils seitlich zu den mittleren Überström
öffnungen liegen. Die verbleibenden annähernd
36% der Ladung wird in den Zylinder durch die zwei
Überströmöffnungen gelangen, die jeweils auf
jeder Seite der Auslaßöffnung liegen, wobei dieser
Teil der Ladung im wesentlichen zu den zentralen
Überströmöffnungen auf der gegenüberliegenden Seite
des Zylinders längs eines Weges gerichtet sein
wird, der die gemeinsame Längsebene des Motors
ungefähr im rechten Winkel schneidet. Das Aus
richten dieses nicht unwesentlichen Teils der
frischen Ladung von der Auslaßöffnungsseite des
Motors in Richtung zur gegenüberliegenden Seite,
in der die mittleren und seitlichen Überström
öffnungen vorgesehen sind, unterstützt die Steuerung
der Bewegung der Ladung, die durch die mittleren
und seitlichen Überströmöffnungen eintritt dahin
gehend, daß sie nicht durch den Zylinder fließt
und durch die Auslaßöffnung herausströmt. Auch
hilft der Ladungsstrom aus den Überströmöffnungen
an beiden Seiten der Auslaßöffnung die nach
oben gerichtete Bewegung der ankommenden frischen
Ladung längs der Wand des Zylinders gegenüber
liegend zu der Auslaßöffnung zu fördern, um die
verlangte schleifenförmige Spülbewegung der
ankommenden frischen Ladung herzustellen.
Aus Fig. 8 ist zu erkennen, daß der Bereich des
Überströmkanals 26 unmittelbar stromabwärts von
der Überströmöffnung 27 ungefähr im rechten Winkel
zu der gemeinsamen Längsebene 25 liegt, die durch
die Achsen der Zylinder des Motors geht, so daß
die in dem Zylinder durch die Überströmöffnung 23
einströmende frische Ladung einen im wesentlichen
horizontalen Strömungsverlauf aufweist, so daß
sie direkt durch den Zylinder zu den Überström
öffnungen an der gegenüberliegenden Seite der
Zylinderbohrung strömt und nicht mit dem Strom
des in die Auslaßöffnung 20 benachbart zur Überström
öffnung 27 eintretenden Abgases mitgerissen oder
vermischt wird. Aus Fig. 8 ist weiterhin zu erkennen,
daß der unmittelbar stromaufwärts zur Öffnung 35
liegende Bereich des Überströmkanals 37 eine
im wesentlichen nach oben gerichtete Richtung
aufweist, um der durch die Überstromöffnung 35
in den Zylinder eintretenden frischen Ladung
einen nach oben gerichteten Strömungsverlauf
mitzuteilen. Außerdem wird der Wandbereich 37a
des Überströmkanals 37 (Fig. 1) einen Strom der
aus der Öffnung 35 ankommenden Ladung in eine
Richtung quer zu dem Zylinder zur Überström
öffnung 36 erzeugen, so daß die ankommende Ladung
nicht direkt zur Auslaßöffnung 20 gerichtet wird.
Es sei außerdem darauf hingewiesen, obwohl es
nicht in den Zeichnungen dargestellt ist, daß
die Überströmkanäle 32, 33 an den Öffnungen 30, 31
in ähnlicher Weise nach oben hin geneigt sind,
so daß die durch diese öffnungen eintretende
frische Ladung ebenfalls in dem Zylinder nach
oben gerichtet wird.
Die oben beschriebene Strömungsrichtung der an
kommenden frischen Ladung aus den jeweiligen
Gruppen von Überströmöffnungen bewirkt, daß
die ankommende frische Ladung im wesentlichen
zu dem Teil des Zylinders, der in bezug auf die
gemeinsame Längsebene 25 gegenüberliegend zu
der Auslaßöffnung 20 angeordnet ist, gerichtet
ist. Dadurch wird in dem Zylinder während des
Zeitraums, in dem die Überströmöffnungen und
die Auslaßöffnungen gleichzeitig offen sind,
ein schleifenförmiger Spülstrom der ankommenden
Gase hergestellt, so daß ein Ausströmen des
Abgases durch die Auslaßöffnung mit einem
minimalen Verlust an frischer Ladung erfolgt.
Dieser gewünschte Strom der Gase in dem Zylinder
wird ohne die Notwendigkeit erzielt, die Auslaß
öffnung derart anzuordnen, daß seine Achse zu
der gemeinsamen Längsebene des Motors geneigt
ist, so daß die Spülachse des Motors in einer
schrägen Beziehung zu der gemeinsamen Längs
ebene liegt. Weiterhin kann dieser gewünschte
Spülvorgang bei einer merkbaren Verringerung der
Gesamtlänge des Zylinderblocks eines Mehrzylinder
motors im Vergleich mit der Gesamtlänge, die
für einen Motor mit schleifenförmiger Spülung mit
einer schrägen Spülachse benötigt wird, erzielt werden.
Die vorliegende Erfindung ist entwickelt worden,
um Motoren zu ersetzen, die eine schräge Spül
achse aufweisen. Dieser Motor nach dem Stand
der Technik ist ein Dreizylinderreihenmotor
mit einem Nenndurchmesser der Zylinderbohrung
von 84 mm und einer Gesamtlänge des Zylinderblocks
von 337 mm. Dieser Motor nach dem Stand der
Technik weist eine Gesamtquerschnittsfläche
der Überströmkanäle von 1840 mm² auf, die an
einer der Fig. 6 entsprechenden Stelle gemessen
wurde.
Der vergleichbare nach der vorliegenden Erfindung
hergestellte Motor mit gleichem Nenndurchmesser
der Zylinderbohrung von 84 mm weist eine Gesamt
länge des Motorblocks von 305 mm auf, was einer
Verringerung von ungefähr 10% der Gesamtlänge
des Motors entspricht. Bei dem Motor nach dem
Stand der Technik beträgt der Mittelabstand
zwischen den Zylindern das 1,25fache der Zylinder
bohrung, während bei dem erfindungsgemäßen Motor
das Verhältnis 1,19 beträgt. Diese Verringerung
der Gesamtlänge konnte mit einer merkbaren
Erhöhung der Gesamtquerschnittsfläche der
Überströmkanäle von 2260 mm² erreicht werden.
Es wurden ebenfalls Messungen von Mehrzylinder
reihenmotoren durchgeführt, wobei ein Drei
zylindermotor eine Bohrung von 79 mm und eine
Gesamtlänge von 353 mm und ein anderer eine
Bohrung mit 82 mm Durchmesser und eine Gesamt
länge von 337 mm aufwiesen. Das Verhältnis von
Mittelabstand der Zylinder zu Durchmesser betrug
bei diesen Motoren jeweils 1,4 und 1, 28.
Der oben beschriebene Motorblock ist als funkenge
zündeter Motor ausgebildet, der mit dem Prinzip
der Kurbelgehäusekompression arbeitet und ent
sprechend verbinden die Überströmkanäle die
Überströmöffnungen mit dem Kurbelgehäuse des Motors.
Es ist selbstverständlich, daß die Anordnung der
Überströmöffnungen auf jeder Seite der Auslaß
öffnung, wie oben beschrieben, auch bei einem
vorverdichteten Motor angewandt werden kann,
bei dem die Überströmöffnungen über geeignet
angeordnete Überströmkanäle mit einer Druckluft
quelle oder einer Quelle für ein Luft-Kraftstoff
gemisch verbunden sind. In beiden Motorarten kann
der Kraftstoff durch Vergaser oder Einspritzvor
richtungen geliefert werden, einschließlich Ein
spritzvorrichtungen, die den Kraftstoff direkt
in den Zylinder einspritzen.
Der beschriebene Motorblock kann in Motoren jeder
Verwendung eingebaut werden, einschließlich Motoren
für Landfahrzeuge, wie Automobile und Außenbord
schiffsmaschinen.
Claims (10)
1. Mehrzylindermotorblock für einen Zweitaktverbren
nungsmotor mit mindestens zwei Zylinderbohrungen,
deren Achsen parallel und in einer gemeinsamen
Längsebene liegen, wobei jede Zylinderbohrung eine
Auslaßöffnung und einen Abgaskanal aufweist, der
sich von der Auslaßöffnung zu einer Außenfläche
des Blocks erstreckt, wobei sich ein Bereich des
Abgaskanals benachbart zur Auslaßöffnung in einer
im wesentlichen senkrecht zu der gemeinsamen
Längsebene liegenden Richtung erstreckt, und mit
in die Zylinderbohrung mündenden Überströmöffnun
gen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Überströmöffnungen (27, 28) in dem
Bereich des Blocks zwischen den Abgaskanälen (21)
von zwei benachbarten Zylinderbohrungen (11, 12)
und auf dergleichen Seite der gemeinsamen Längs
ebene wie die Auslaßöffnungen vorgesehen sind, die
mit der jeweiligen Zylinderbohrung (11, 12) und mit
entsprechenden in dem Bereich zwischen den Abgas
kanälen (21) angeordneten Überströmkanälen (23, 26)
in Verbindung stehen, wobei die Überström
öffnungen (27, 28) und die zugeordneten
Überströmkanäle (23, 26) der zwei benachbarten Zy
linderbohrungen (11, 12) jeweils an gegenüberlie
genden Seiten einer Querebene (29) liegen, die im
wesentlichen senkrecht zu der gemeinsamen Längs
ebene und in der Mitte zwischen den Achsen der
Zylinderbohrungen (11, 12) angeordnet ist, und daß
die Überströmöffnungen (27, 28) und
Überströmkanäle (23, 26) derart angeordnet und aus
gebildet sind, daß der Abstand der Achsen der zwei
benachbarten Zylinderbohrungen (11, 12) nicht mehr
als das 1,22fache ihres Durchmessers beträgt.
2. Mehrzylindermotorblock nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
Überströmöffnung (28) vorgesehen ist,
die mit der jeweiligen Zylinderbohrung (11, 12)
verbunden ist und in bezug auf die Auslaß
öffnung (20) auf der gegenüberliegenden
Seite der Überströmöffnung (27)
liegt, wobei die Über
strömöffnungen (27, 28) symmetrisch zu einer
Querebene liegen, die senkrecht zu der ge
meinsamen Längsebene (25) angeordnet ist
und durch die Achse der Zylinderbohrung (11, 12)
geht.
3. Mehrzylinderblock nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Über
strömöffnung (27, 28) im wesentlichen insgesamt auf
dergleichen Seite der gemeinsamen Längsebenen wie
die Auslaßöffnungen angeordnet sind.
4. Mehrzylindermotorblock nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Über
strömkanal (26) einen an die Überström
öffnung (27) anschließenden Bereich aufweist,
der sich in einer wesentlichen tangentialen
Richtung zur Zylinderbohrung an der Schnitt
linie der Zylinderbohrung mit der gemeinsamen
Längsebene (25) erstreckt.
5. Mehrzylindermotorblock nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Überströmkanäle (23, 26) jeweils einen
an ihre Überströmöffnungen (27, 28) an
schließenden Bereich aufweisen, der sich
in einer im wesentlichen tangentialen
Richtung zu der Zylinderbohrung an der
jeweiligen Schnittlinie der Zylinderbohrung
mit der gemeinsamen Längsebene erstreckt.
6. Mehrzylindermotorblock nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche
Überströmöffnungen (30, 31, 35, 36) in jeder
Zylinderbohrung (11, 12) vorgesehen sind,
die in bezug auf die gemeinsame Längsebene
(25) auf der gegenüberliegenden Seite der
Auslaßöffnung (20) liegen.
7. Mehrzylinderblock nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzliche Überströmöffnungen
(30, 31, 35, 36) in jeder Zylinderbohrung (11, 12) in
bezug auf die gemeinsame Längsebene (25), gegen
überliegend zu der Auslaßöffnung (20) vorgesehen
sind, die zwei seitliche Überströmöffnungen
(35, 36) an gegenüberliegenden Seiten einer mitt
leren, senkrecht zur gemeinsamen Längsebene (25)
liegenden und durch die Achse der Zylinderbohrung
(12) gehenden Querebene umfassen, und daß die zwei
seitlichen Überströmöffnungen (35, 36) mit entspre
chenden seitlichen im Block ausgebildeten Über
strömkanälen (37, 38) verbunden sind, wobei jede
seitliche Überströmöffnung (35, 36) und der zuge
ordnete seitliche Überströmkanal nur auf einer
Seite der Querebene in der Mitte zwischen den Ach
sen zweier benachbarter Zylinderbohrungen ausge
bildet und angeordnet sind.
8. Mehrzylindermotorblock nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der sich an die
jeweilige seitliche Überströmöffnung an
schließende Bereich jedes Überströmkanals
(37, 38) derart ausgebildet ist, daß das
durch die seitlichen Überströmöffnungen
(35, 36) in die Zylinderbohrung (12) ein
tretende Ladungsfluid nach oben und im
wesentlichen diametral durch die Zylinder
bohrung gerichtet wird.
9. Mehrzylindermotorblock nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Überströmöffnungen mindestens eine Über
strömöffnung (30, 31) umfassen, die in etwa
gegenüber der Auslaßöffnung liegt und mit
einem im Block ausgebildeten Überströmkanal
(32, 33) verbunden ist.
10. Mehrzylindermotorblock für einen Zweitaktverbrennungsmotor
mit mindestens zwei benachbarten Zylinder
bohrungen, deren Achsen parallel und in einer
gemeinsamen Längsebene liegen, wobei jede
Zylinderbohrung eine Auslaßöffnung, einen
sich von der Auslaßöffnung zu einer Außen
fläche des Blocks in einer im wesentlichen
senkrecht zu der gemeinsamen Längsebene liegen
den Richtung erstreckenden Abgaskanal aufweist, und mit
in die Zylinderbohrung mündenden Überström
öffnungen, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Überströmöffnungen (27, 28) in
dem Bereich des Blocks beidseitig der
Auslaßöffnung (20) in Richtung der ge
meinsamen Längsebene (25) vorgesehen sind,
die mit der gleichen Zylinderbohrung (12)
wie die zwischen ihnen liegende Auslaß
öffnung (20) verbunden sind, daß jede
Überströmöffnung (27, 28) mit einem ent
sprechenden Überströmkanal (26, 23) in Ver
bindung steht und daß die angrenzenden Über
strömöffnungen (27, 28) und zugeordnete
Überströmkanäle (26, 23) zweier benachbarter
Zylinderbohrungen (12, 11) an gegenüberliegenden
Seiten einer Querebene (29) geordnet sind, die
im wesentlichen senkrecht zu der gemeinsamen
Längsebene (25) und in der Mitte zwischen
den Achsen der zwei benachbarten Zylinder
bohrungen (11, 12) liegt, wobei die Überström
öffnungen (27, 28) und Überströmkanäle (26, 23)
derart angeordnet und ausgebildet sind, daß
der Abstand der Achsen der zwei benachbarten
Zylinderbohrungen (11, 12) nicht mehr als
das 1,22fache des Durchmessers der Zylinder
bohrungen beträgt.
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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