DE3800899A1 - Vorrichtung zur herstellung von effektfaeden - Google Patents
Vorrichtung zur herstellung von effektfaedenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung
von Effektfäden nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Es ist bereits eine Vorrichtung zur Erzeugung von Effekt
fäden bekannt, die ein Paar von zylindrischen Hochgeschwin
digkeits- und Niedergeschwindigkeitswalzen, eine Einheit
zur Fassoneffekterzeugung, ein Mittel zur Effektfadenauf
nahme sowie eine Steuereinheit mit einem Druckluftzylin
der aufweist, dessen Kolbenstange mit einem Ende eines
Schwenkhebels zusammenwirkt, an dessen anderem Ende eine
frei umlaufende Rolle zum Verschieben des Auflauffadens
nach einem vorgegebenen Programm entweder zu dem Paar
von Hochgeschwindigkeitswalzen oder zu dem Paar von Nieder
geschwindigkeitswalzen angebracht ist (US-PS 41 70 865).
Mit Hilfe dieser Vorrichtung können lediglich Noppen-Effek
te erzielt werden. Effektfäden mit sich in der Farbe ab
wechselnden Noppenabschnitten sind hierbei nicht herstell
bar, weil bei der bekannten Vorrichtung eine Geschwindig
keitsänderung nur beim Auflauffaden erfolgt, nämlich durch
dessen periodische Zuführung mittels der Rolle zu dem
Paar von zylindrischen Hochgeschwindigkeitswalzen bzw.
Niedergeschwindigkeitswalzen, während der Kernfaden stets
mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit zugeführt wird.
Demnach vermag es die bekannte Vorrichtung nicht, die
funktionale Bestimmung der den Faden bildenden Ausgangs
komponenten zu ändern.
Bekannt ist ferner eine Vorrichtung zur Fadenzuführung
mit verschiedenen Geschwindigkeiten, die mit verschiede
nen Umfangsgeschwindigkeiten umlaufende Speisewalzenpaare,
eine Einheit zur Fassoneffekterzeugung, ein Mittel zur
Effektfadenaufnahme sowie unabhängig umschaltbare Faden
führer aufweist, die mit Elektromagneten in Verbindung
stehen. Nach einem vorgegebenen Programm verschieben die
Kontakte der Elektromagneten, indem sie die Fadenführer
im Wechsel anziehen bzw. loslassen, den Faden von einem
Speisewalzenpaar zum anderen, die, wie erwähnt, verschie
dene Umfangsgeschwindigkeiten besitzen.
Mit dieser Vorrichtung können Effektfäden hergestellt
werden, bei denen der Faden eine gleichbleibende Farbe
besitzt, welcher mit der höheren Geschwindigkeit zuge
führt wird.
Die gattungsbildende Vorrichtung zur Erzeugung von Effekt
fäden ist aus der SU-PS 7 47 914 bekannt. Mit dieser bekann
ten Vorrichtung lassen sich jedoch nur Effektfäden mit
einem Schlingen- bzw. Boucl´-Effekt herstellen, wofür
die Drehzahl der Arbeitsorgane, d. h. der Speisewalzen und
Abzugswalzen sowie der Hohlspindel unabhängig voneinan
der geändert werden. Hierzu sind in den Getriebeplan der
Vorrichtung Variatoren aufgenommen, die das Übersetzungs
verhältnis der Treibscheiben der Arbeitsorgane ändern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungs
gemäße Vorrichtung zur Erzeugung von Effektfäden so aus
zubilden, daß ein Effektfaden mit Farbabschnitten be
liebiger Länge und in abwechselnder Reihenfolge nach ei
nem vorgegebenen Programm hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Erzeugung
von kombinierten Fäden mit verschiedenen Fassoneffekten
möglich, beispielsweise von Effektfäden mit abwechseln
den Farb- und Strukturabschnitten, und zwar aufgrund der
periodischen Änderung der funktionalen Bestimmung der
den Faden bildenden Ausgangskomponenten, d. h. durch den
Ortswechsel des Kern- und des Auflauffadens.
Bei der Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 2 bzw.
3 gestattet es der Verteilungskamm, die funktionale Be
stimmung der den Faden bildenden Ausgangskomponenten zu
ändern, d. h. einen periodischen Ortswechel des Kern-
und des Auflauffadens vorzunehmen, indem er hin- und her
gehende Bewegungen entlang der Speisewalzenpaare ausführt.
Hierbei gewährleistet der Trennkamm das Festhalten der
Drallzone, d. h. des Anfangspunktes der Fadendrehung, an
der Spitze der Hohlspindel hinter dem Speisewalzenpaar
in einer Zwischenstellung, d. h. im Augenblick des Fäden
übergangs aus einer Stellung in die andere.
Die Ausführung der Speisewalzenpaare nach Anspruch 4 ge
stattet es, ein Effektgarn mit farbigen Fassoneffekten
zu erzeugen, die von einer Kontrastfarbe zur anderen ste
tig übergehen (Degrad´-Effekt), d. h. ein Garn herzustellen,
das zumindest drei Komponenten besitzt, von denen die
eine ein Kernfaden und die zwei anderen, welche den Fasson
effekt bilden, die Auflauffäden sind. Hierbei bleibt die
Gesamtmenge der aufgebrachten Auflauffäden konstant, was
eine unveränderliche Struktur des Effektgarnes gewährlei
stet.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können somit die
technologischen Möglichkeiten durch Erweiterung des Sor
timents der erzeugten Fäden beträchtlich vergrößert wer
den, nämlich durch Herstellung von Effektfäden mit ab
wechselnden Farb- und Strukturabschnitten.
Anhand von Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Prinzipschema der Vorrichtung,
Fig. 2 den Verteilungskamm der Vorrichtung,
Fig. 3a und 3b Lagen von zwei Ausgangskomponenten zwi
schen den Walzen des Speisewalzenpaares beim Wech
seln der Fassoneffekte,
Fig. 4a, 4b und 4c wie Fig. 3 die Lagen von drei Ausgangs
komponenten,
Fig. 5 eine Ausführungsform der Walzen des Speisewal
zenpaars in der Vorderansicht und
Fig. 6 die Speisewalzen von Fig. 5 in der Draufsicht.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung zur Erzeugung von Ef
fektfäden hat Wickelkörper mit Ausgangskomponenten 1 und
2, die an einem Spulengatter 3 angebracht sind, an dem
aufeinanderfolgend Leitstäbe 4 und Fadenspanner 5 angeord
net sind. An einem Rahmen 6 der Vorrichtung sind Führungen
7 starr befestigt, in denen sich eine Leiste 8 hin- und
hergehend verschiebt, die einen Verteilungskamm 9 trägt.
In der Bewegungsrichtung der Ausgangskomponenten 1 und
2 eines Effektfadens 10 sind weiter angeordnet: Ein Spei
sewalzenpaar, das aus einer Riffelwalze 11 und einer An
drückwalze 12 besteht, die auf einer Achse 13 angeordnet
ist, welche in einem fliegend gelagerten Hebel 14 starr
befestigt ist; eine Hohlspindel 15 mit einem Falschdraht
element 16, die einen Wickelkörper 17 mit einem Umhüllungs
faden 18 trägt und ihre Drehung von einem tangential an
gebrachten Riemen 10 erhält; ein Abzugswalzenpaar, das
von einer Riffelwalze 20 und einer Andrückwalze 21 ge
bildet wird; eine Aufwickeleinheit zum Aufwickeln des Ef
fektfadens 10, die eine Antriebswelle 22 besitzt, auf
der eine Wickeltrommel 23 mit einer räumlichen Nut, eine
Feder 24, eine Bremse 25, eine Elektromagnetkupplung 26
sowie ein Spulenhalter einer Patrone 27 eines Abzugswick
elkörpers 28 frei angeordnet sind, der durch Berührung
mit der Wickeltrommel 23 in Bewegung gesetzt wird und
eine Steuereinheit 37 zur Steuerung der Funktion der Vor
richtung.
Der Verteilungskamm 9 besitzt eine Einrichtung, die seine
hin- und hergehende Verschiebung entlang der Speisewalzen
11 und 12 bewirkt und mit der Steuereinheit 37 über ein
Programmiergerät 29 einer beliebigen bekannten Konstruk
tion elektrisch verbunden ist. Die Einrichtung zur Ver
schiebung des Verteilungskammes 9 kann entweder ein Druck
luftzylinder 30, der über ein elektrisch-pneumatisches
Ventil 31 mit dem Ausgang des Programmiergerätes 29 ver
bunden ist, wobei die Kolbenstange des Druckluftzylinders
30 über die Leiste 8 mit dem Verteilungskamm 9 verbunden
ist, oder ein Elektromagnet 32 (Fig. 2) sein, der mit
dem Ausgang des Prorammiergerätes 29 elektrisch verbun
den und über seinen Anker mit dem Verteilungskamm 9 über
die Leiste 8 gekoppelt ist.
Zwischen der Hohlspindel 15 (Fig. 1) und dem Paar von
Speisewalzen 11 und 12 ist ein Trennkamm 33 fest angebracht.
Die Andrückwalze 12 (Fig. 3a, 3b) des Speisewalzenpaares
weist auf ihrer zylindrischen Oberfläche eine Nut 34 bzw.
zwei Ringnuten 34, 35 (Fig. 4a-c) auf, deren Breite
mit dem Schritt der hin- und hergehenden Verschiebung
des Verteilungskammes 9 übereinstimmt.
Die Achse der Andrückwalze 21 (Fig. 1) des Abzugswalzen
paares ist in einem fliegend gelagerten Hebel 36 starr
befestigt.
Die Steuereinheit 37 zur Steuerung der Funktion der Vor
richtung hat einen Geber 38 für die Bruchkontrolle der
Ausgangskomponenten 1 und 2, einen beweglichen Ausgleich
fadenführer 29 und ein pneumatisches Wegeventil 40 mit
einer elektromagnetischen Spule 41, dem aus einer (nicht
gezeigten) Druckluftleitung Druckluft zuströmt. Der be
wegliche Ausgleichfadenführer 39 sorgt für die Stillset
zung der Vorrichtung beim Bruch des Effektfadens 10 und
hält eine konstante Spannung dieses Fadens mit Hilfe ei
ner Federvorrichtung 42 bei dessen Aufwicklung auf den
Abzugswickelkörper 28 aufrecht. Der Eingang des pneumati
schen Wegeventils 40 ist mit der Steuereinheit 37 ver
bunden. Die Ausgänge des pneumatischen Wegeventils 40
stehen mit Druckluftzylindern 43, 44 und 45 in Verbindung,
deren Kolbenstange jeweils mit Hebeln 14, 16 bzw. 36
für deren Schwenkung zusammenwirken.
Für eine normale Funktion der Vorrichtung wird die Umlauf
geschwindigkeit der Walzen 11, 12 des Speisewalzenpaares
höher als die Geschwindigkeit der Walzen des Abzugwalzen
paares eingestellt.
Die Walzen 11 und 12 des Speisewalzenpaares können eine
in Fig. 5, 6 gezeigte Form haben. Hierbei hat die Andrück
walze 12 eine Ringnut 47 und einen Duchmesser, der von
der Ringnut 47 bis zu ihren Stirnseiten von D 1 auf D 2
stetig zunimmt, während die Walze 11 mit einem Durchmes
ser ausgeführt ist, der von ihrem zentralen Teil bis zu
ihren Stirnseiten von D 3 bis auf D 4 abnimmt, wobei die
Walzenoberflächen kongruent sind.
Bei dieser Vorrichtung können Ausgangskomponenten zur
Erzeugung von Erffektfäden sowohl mit verschiedenen Farben
als auch mit verschiedenen Strukturen benutzt werden.
Als Folge davon kann ein Effektfaden sowohl mit abwech
selnden Farbabschnitten wie auch mit abwechselnden hin
sichtlich des Griffes strukturverschiedenen Abschnitten,
d. h. Fassoneffekten, hergestellt werden.
Die Abwechslung verschiedener Abschnitte erfolgt dadurch,
daß die Ausgangskomponenten, also der Kernfaden und der
oder die Auflauffäden ihre funktionale Bestimmung wech
seln, d. h. der Kernfaden und die Auflauffäden tauschen
ihren Ort periodisch nach einem vorgegebenen Programm
aus.
Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:
Die am Spulengatter 3 (Fig. 1) angebrachten Wickelkörper
mit den Ausgangskomponenten, im folgenden als Kern- und
Auflauffäden bezeichnet, besitzen verschiedene Farben,
beispielsweise ist der Faden 1 rot und Faden 2 blau. Beim
Abwickeln des Fadens durchlaufen die Fäden aufeinander
folgend die Leitstäbe 4, den Fadenspanner 5, den Faden
bruchkontrollgeber 38 und den Verteilungskamm 9, worauf
sie zwischen die Speisewalzen 11 und 12 gelangen.
Wie in Fig. 3a dargestellt, durchläuft der rote Faden
1 die Ringnut 34 der Andrückwalze 12, passiert die Spei
sewalzen 11 und 12 und erhält die Geschwindigkeit der
Abzugswalzen 20 und 21. Der blaue Faden 2 gelangt unter
die elastische Oberfläche der Andrückwalze 12 und erhält
demgemäß die Geschwindigkeit der Speisewalzen 11, 12,
die die Geschwindigkeit der Abzugswalzen 20, 21 um einen
Betrag übersteigt, der durch die vorgegebene Struktur
des Effektfadens 10 bestimmt ist.
Also besitzt in diesem Fall der rote Faden 1 (Fig. 1)
eine kleinere Geschwindigkeit und ist folglich der Kern
faden, während der blaue Faden 2, der mit einer höheren
Geschwindigkeit läuft, den aufzubringenden Auflauffaden
darstellt und am Austritt aus den Speisewalzen 11, 12
Fassoneffekte in Form von Schlingen, Boucl´, Noppen oder
dergleichen bildet. Danach durchläuft das Effektfadenhalb
zeug den Kanal der Hohlspindel 15, an welcher der Wickel
körper 17 mit dem Umhüllungsfaden 18 angebracht ist, und
wird mit diesem verbunden. Der Effektfaden 10 vollführt
beim Austritt aus der Hohlspindel 15 eine volle Umdrehung
um das Falschdrahtelement 16, wo das Aufdrehen der Draht
windungen in entgegengesetzter Richtung und die endgül
tige Ausformung der entstandenen Effekte erfolgt. Weiter
gelangt der fertige Faden 10 zwischen die Abzugswalzen
20, 21. Nach Verlassen desselben läuft er um den Aus
gleichfadenführer 39 und wird auf dem Abzugswickelkörper
28 aufgenommen, der durch die Wickeltrommel 23 angetrie
ben wird.
Der erzeugte Effektfaden 10 besitzt Effekte in Form von
Schlingen, Noppen, bzw. Boucl´, die je nach dem vorgege
benen Geschwindigkeitsverhältnis des Speise- und des Ab
zugswalzenpaares gebildet werden. Die Größe des Verhält
nisses der Abzugsgeschwindigkeit zur Hohlspindeldrehzahl
bestimmt die Struktur bzw. den Typ des eigentlichen Effek
tes.
Im vorliegenden Beispiel besitzen die Fassoneffekte am
Faden blaue Farbe, weil als Auflaufkomponente ein blau
farbiger Faden verwendet wurde.
Zur Erzeugung von Effektfäden mit abwechselnden Farbab
schnitten gibt das Programmiergerät 29 einen Befehl an
die Einrichtung zur hin- und hergehenden Verschiebung
des Verteilungskammes 9. Die Einrichtung verschiebt nun
den Verteilungskamm 9 entlang der Walzen 11, 12 des Spei
sewalzenpaares und schiebt den roten Faden 1 unter die
elastische Oberfläche der Andrückwalze 12 (Fig. 3b), wo
durch ihm eine hohe Geschwindigkeit erteilt und er also
zum Auflauffaden gemacht wird, wobei der blaue Faden 2
gleichzeitig unter der elastischen Oberfläche hervor in
die Ringnut 34 der Andrückwalze 12 geschoben wird, wodurch
ihm die Geschwindigkeit der Abzugswalzen 20, 21, d. h.
eine kleinere Geschwindigkeit, erteilt und er also zum
Kernfaden gemacht wird.
Auf diese Weise besitzen die Fassoneffekte in diesem Mo
ment bereits rote Farbe, weil der rote Faden 1 zum Auf
lauffaden geworden ist.
Wenn die Einrichtung zur hin- und hergehenden Verschie
bung des Verteilungskammes 9 (Fig. 1) als Druckluftzy
linder 30 ausgeführt ist, wird der Befehl vom Program
miergerät 29 dem elektrisch-pneumatischen Ventil 31 zuge
führt, das den Einlaß für die aus der Druckluftleitung
strömende Druckluft öffnet. Unter Einwirkung der Druck
luft verschiebt die Kolbenstange des Druckluftzylinders
30 die Leiste 8 mit dem Verteilungskamm 9.
Ist die Einrichtung zur hin- und hergehenden Verschie
bung des Verteilungskammes 9 der Elektromagnet 32 (Fig. 2),
wird ihm der Befehl vom Programmiergerät 29 unmittelbar
zugeführt. Der Anker des Elektromagneten 32 verschiebt,
indem er sich bewegt, die Leiste 8 mit dem Verteilungs
kamm 9.
Der zeitlich nächste Befehl des Programmiergerätes 29
entweder für das elektrisch-pneumatische Ventil 31 und
den Druckluftzylinder 30 bzw. für den Elektromagneten
32 verschiebt den Verteilungskamm 9 in die Ausgangsstel
lung, der, indem er die Fäden 1 und 2 ebenfalls in die
Ausgangsstellung (Fig. 3a) zurückführt, ihre ursprüngli
chen Funktionen wiederherstellt, so daß der Erffekt am
Effektfaden erneut blau wird.
Somit gestattet es die periodische Änderung der funktio
nalen Bestimmung der den Faden bildenden Komponenten,
d. h. der Ortswechsel des Kernfadens und der Auflauffläden,
einen Effektfaden mit abwechselnden Farbabschntten zu
erzeugen.
Beim Einsatz von Fäden 1 und 2, die eine hinsichtlich
des Griffes verschiedene Struktur besitzen, stellt man
in ähnlicher Weise Effektfäden mit abwechselnden Struk
turabschnitten her.
Beim Einsatz einer Andrückwalze 12 mit zwei Ringnuten
34 und 35 (Fig. 4) sind drei Ausgangskomponenten verschie
dener Farbe an der Effektfadenherstellung beteiligt.
Die ursprüngliche Lage der Ausgangskomponenten ist in
Fig. 4a veranschaulicht.
Der rote Faden 1 ist der Auflauffaden, der blaue Faden
2 und ein weißer Faden 48 sind Kernfäden, d. h. in diesem
Fall besitzt der Fassoneffekt rote Farbe. Die Verschie
bung des Verteilungskammes 9 geschieht in zwei Stufen.
In der ersten Stufe (Fig. 4b) werden der rote Faden 1
und der blaue Faden 2 in die Ringnut 34 der Andrückwalze
12 geschoben und sind dadurch zu Kernfäden geworden, wäh
rend der weiße Faden 48, in dem er unter die elastische
Oberfläche der Andrückwalze 12 geschoben wird, zum Auf
lauffaden wird. In diesem Fall wird ein weißfarbiger Ef
fektabschnitt erzeugt.
In der zweiten Stufe (Fig. 4c) werden der rote Faden 1
und der weite Faden 48 in die jeweiligen Ringnuten 34
und 35 der Andrückwalze 12 verschoben und sind dadurch
zu Kernfäden geworden, während der blaue Faden 2, indem
er unter die elastische Oberfläche der Andrückwalze 12
geschoben wird, zum Auflauffaden wird. Es wird ein blau
farbiger Effektabschnitt erzeugt.
Auf diese Weise wird ein Effektfaden mit mehrfarbigen
abwechselnden Abschnitten rot, weiß, blau erzeugt.
Beim Einsatz von Fäden 1, 2 und 48 mit hinsichtlich des
Griffes verschiedenen Strukturen stellt man in ähnlicher
Weise Effektfäden auch noch mit abwechselnden verschiede
nen Strukturabschnitten her.
Die Größe der Farb- und Strukturabschnitte, also der Ab
stand zwischen ihnen, können mit Hilfe der vom Program
miergerät 29 gelieferten Befehle vorgegeben werden, die
eine Folge von elektrischen Signalen darstellen, deren
Dauer und Intervalle in weitem Bereich geändert werden
können. Hierbei bestimmt die Signaldauer die Länge eines
Abschnittes der einen Farbe und der einen Struktur, und
das Intervall zwischen den Signalen entspricht der Länge
eines Abschnittes einer anderen Farbe und Struktur.
Beim Bruch der Ausgangskomponenten 1, 2 spricht der Fa
denbruchkontrollgeber 38 (Fig. 1) der Steuereinheit 37
an, wobei ein elektrisches Signal an die elektromagneti
sche Spule 41 des pneumatischen Wegeventils 40 geleitet
wird. Die Druckluft fährt die Kolbenstangen der Druck
luftzylinder 43, 44, 45 aus. In diesem Fall lösen die
Kolbenstangen der Druckluftzylinder 43 und 45, die mit
den Hebeln 14, 36 zusammenwirken, die Andrückwalzen 12
und 21 von den Walzen 11 bzw. 20 ab, und die Kolbenstange
des Druckluftzylinders 44 bewirkt über den Hebel 46 das
Wegführen des Riemens 19 vom Wirtel der Hohlspindel 1
unter gleichzeitiger Abbremsung der Hohlspindel 15. Der
Prozeß der Zuführung der Ausgangskomponenten und die Er
zeugung des Effektfadens hören auf.
Beim Bruch des Effektfadens 10 am Austritt aus den Abzugs
walzen 20, 21 gelangt das Signal von den Kontakten des
Ausgleichsfadenführers 39 ebenfalls in die Steuereinheit
37, wodurch die Stillsetzung der Arbeitsorgane der Vor
richtung wie beschrieben erfolgt.
Nach der Beseitigung der Störung, die entweder den Bruch
der Ausgangskomponenten 1, 2 oder den des Effektfadens
10 verursachte, wird die Vorrichtung über die Steuerein
heit 37 durch Betätigen der Starttaste in Gang gesetzt.
Die Einrichtung ermöglicht auch eine stetige Farbenände
rung der Fassoneffekte, d. h. den "Degrad´"-Effekt von
reinem Rot zu reinem Weiß bzw. umgekehrt. Dies geschieht
durch abwechselnde Vergrößerung des Auflaufs, d. h. der
linearen Zuführungsgeschwindigkeit, bei einem der Auflauf
fäden und eine dementsprechende Verkleinerung desselben
beim anderen Auflauffaden, was durch gleichzeitiges Ver
schieben der Auflauffäden 1, 48 (Fig. 5, 6) mittels des
Verteilungskammes 9 über die Kegelfläche der Andrückwal
ze 12 und der Riffelwalze 11 des Speisepaares erzielt
wird.
Die Auflauffäden 1, 48 (rot, weiß) werden mit Hilfe des
Verteilungskammes 9 unter die elastischen Kegelflächen
der Andrückwalze 12 geführt. Die lineare Zuführungsge
schwindigkeit der Auflauffäden 1, 48, die ihnen von den
Speisewalzen 11, 12 erteilt wird, ist verschieden, weil
in den Punkten ihres Einspannens zwischen der Andrückwalze
12 und dem Riffelzylinder 11 der letztere einen verschie
denen Durchmesser wegen seiner kegeligen Oberfläche be
sitzt und die lineare Geschwindigkeit der Abzugswalzen
20, 21 um einen Betrag übersteigt der durch den vorgege
benen Fassoneffekt des Effektfadens 10 bedingt ist.
In einer Lage der Auflaufflächen 1, 48, bei der sich der
Verteilungskamm 9 in der linken Endstellung befindet,
liegt der Einspannpunkt des roten Auflauffadens 1 zwischen
der Andrückwalze 12 und der Riffelwalze 11 an jener Stel
le, wo letztere den geringsten Durchmesser D 4 besitzt.
Demnach ist die rote Farbe des Garnes hier praktisch nicht
sichtbar. Der weiße Auflauffaden 48 befindet sich an jener
Stelle, wo die Riffelwalze 11 den Durchmesser D 3 und dem
zufolge eine hohe Geschwindigkeit besitzt, so daß das
Garn hier weißfarbig ist. Der Abstand zwischen den Auf
lauffäden stimmt mit dem Hub des Verteilungskammes 9 über
ein.
Der Verteilungskamm 9 verschiebt den Einspannpunkt des
roten Auflauffadens 1 zu jener Seite hin ruckfrei, wo
die Riffelwalze 11 einen größeren Durchmesser hat. In
diesem Fall nimmt die lineare Geschwindigkeit des roten
Auflauffadens 1 gegenüber der linearen Zuführungsgeschwin
digkeit des weißen Auflauffadens 48 indirekt proportional
zu. Die Farbpalette der Fassoneffekte nimmt allmählich
rote Farbe an. Der nachfolgende vollkommene Austausch
der roten Farbe im Faden durch die weiße Farbe geschieht
bei rückläufiger Verschiebung der Auflauffäden 1, 48 durch
den Verteilungskamm 9 in der entgegengesetzten Richtung.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Effektfäden mit einem
Paar von Speisewalzen (11, 12), von denen in mindestens
eine eine Ringnut (34) eingearbeitet ist, mit einem
Paar von zylindrischen Abzugswalzen (20, 21), mit ei
ner Hohlspindel (15), welche ein Falschdrahtelement
(16) und einen Wickelkörper (17) mit einem Umhüllungs
faden trägt, und zwischen den Speisewalzen (11, 12)
und den Abzugswalzen (20, 21) angeordnet ist, mit ei
ner Einheit zur Effektfadenaufwicklung, mit einem den
Speisewalzen (11, 12) vorgeordneten Verteilungskamm
(9) sowie mit einer Steuereinheit (37) zur Steuerung
der Funktion der Vorrichtung, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen der Hohlspindel (15)
und den Speisewalzen (11, 12) ein Trennkamm (33) fest
angebracht ist und daß eine Einrichtung zur Hin- und
Herverschiebung des Verteilungskamms (9) längs der
Speisewalzen (11, 12) vorgesehen ist, die mit der Steu
ereinheit (37) über ein Programmiergerät (29) elektrisch
verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung zur Hin- und
Herverschiebung des Verteilungskammes (9) einen Druck
luftzylinder (30), dessen Kolbenstange mit dem Vertei
lungskamm (9) verbunden ist, sowie ein elektrisch-
pneumatisches Ventil (31) aufweist, das den Druckluft
zylinderraum mit dem Ausgang des Programmiergerätes
(29) verbindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung zur Hin- und
Herverschiebung des Verteilungskammes (9) einen Elek
tromagneten (32) aufweist, der an den Ausgang des Pro
grammiergerätes (29) angeschlossen und über seinen
Anker mit dem Verteilungskamm (9) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die
eine Ringnut (47) aufweisende Speisewalze (12) einen
von der Ringnut (47) zu ihren Stirnseiten stetig zuneh
menden Durchmesser aufweist, während die andere Spei
sewalze (11) einen Durchmesser hat, der von ihrem zen
tralen Teil bis zu ihren Stirnseiten stetig abnimmt,
wobei die Walzenoberflächen kongruent sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3800899A DE3800899A1 (de) | 1988-01-14 | 1988-01-14 | Vorrichtung zur herstellung von effektfaeden |
DE8816622U DE8816622U1 (de) | 1988-01-14 | 1988-01-14 | Vorrichtung zur Herstellung von Effektfäden |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3800899A DE3800899A1 (de) | 1988-01-14 | 1988-01-14 | Vorrichtung zur herstellung von effektfaeden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3800899A1 true DE3800899A1 (de) | 1989-08-03 |
Family
ID=6345278
Family Applications (2)
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