AUSGANGSSITUATION DER ERFINDUNG
TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein schmelzformbares kristallines Polyimid.
BESCHREIBUNG DES STANDES DER TECHNIK
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Da Polyimide im allgemeinen organische Verbindungen mit hohem
Molekulargewicht sind, die eine hohe Hitzefestigkeit sowie hervorragende
elektrische und mechanische Eigenschaften aufweisen, sind sie in großem
Umfang als Schutzmaterialien, Isoliermaterialien, auf dem Gebiet
elektronischer Anlagen und außerdem als Klebstoffe, Folien, Baueinheiten
usw. verwendet worden. Herkömmliche Polyimide haben jedoch hohe
Schmelzpunkte oder Glasübergangspunkte, und diese Temperaturen übersteigen
oft ihre thermischen Zersetzungstemperaturen oder kommen diesen nahe; daher
erwies sich im allgemeinen das Schmelzformen dieser Polyimide als
schwierig. So sind als derzeitige Formverfahren für Polyimide meist
Formverfahren für hitzehärtbare Harze angewendet worden wie z.B. Verfahren
zum Auftragen und Aushärten einer Vorläuferlösung von Polyimiden oder der
Lösung eines löslichen Polyimids, oder Verfahren zum Formpressen eines
pulverförmigen Polyimid-Polymers usw. Wenn man demnach ein Polyimid-Polymer
gewinnt, auf welches das Strangpressen oder Spritzgießen als
Formgebungsverfahren für thermoplastische Harze anwendbar sind, ist es
möglich, die Produktivität bei Polyimid-Formteilen zu verbessern und
außerdem verschiedenartige Formteile daraus herzustellen; der ökonomische
Effekt wird daher groß sein. So sind oft schmelzbare Polyimid-Polymere
vorgeschlagen worden. Zum Beispiel offenbart die US-P-4558110 ein
kristallines Siliconimid-Copolymer. Dieses Copolymer hat jedoch nach den
angeführten Beispielen einen Schmelzpunkt von 140 - 210ºC; daher läßt sich
hier nur einschätzen, daß das Copolymer seine Verarbeitungsfähigkeit auf
Kosten seiner für Polyimide typischen Hitzefestigkeit verbessert hat.
Ferner offenbart die EP-A-200204 ein spezielles Pyromellitsäureimid-
Copolymer als schmelzbares Polyimid-Copolymer und offenbart außerdem, daß
das Copolymer durch Schmelzpressen bei 400ºC zu einer Folie formbar ist,
sowie eine dadurch erreichte Effektivität, aber sein Schmelzpunkt ist nicht
angegeben, und es ist unklar, ob das Copolymer kristallin ist oder nicht.
Die FR-A-2578545 offenbart, daß unter Verwendung eines aromatischen Diamins
mit den Aminogruppen in der Meta-Stellung ein farbloses, lichtdurchlässiges
Polyimid-Formteil hergestellt werden kann. Wie oben beschrieben, ist der
industrielle Bedarf an schmelzbaren Polyimid-Polymeren hoch, aber der
gegenwärtige Stand ist, daß nach derartigen Polymeren immer noch gesucht
wird.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein schmelzformbares,
kristallines Polyimid-Polymer zu schaffen, das einen hohen Schmelzpunkt
aufweist, der niedriger ist als seine thermische Zersetzungstemperatur.
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Die Erfindung beinhaltet: ein schmelzformbares, kristallines
Polyimid-Polymer mit einer Eigenviskosität bzw. logarithmische
Viskositätszahl von 0,1 bis 0,5 dl/g, gemessen bei einer Konzentration des
Polymers von 0,5 g/dl in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Temperatur
von 30 ± 0,01ºC, und mit einem Schmelzpunkt von 300º bis 388ºC, gemessen
mit Hilfe eines Kalorimeters mit Differentialabtastung bei einer
Erwärmungsgeschwindigkeit von 5ºC/Minute; wobei das Polymer mindestens 30
Mol-% Imid-Struktureinheiten mit der Formel:
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zusammen mit Imid-Struktureinheiten mit der Formel:
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und außerdem wahlweise mindestens eine der Struktureinheiten mit der
Formel:
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sowie ferner wahlweise eine Imid-Struktureinheit mit der Formel:
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aufweist (wobei R¹¹ eine vierwertige organische Gruppe, R¹² eine
zweiwertige organische Gruppe darstellt), die keine Struktureinheit mit der
Formel:
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ist (wobei X eine Einfachbindung, ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder
eine CO- oder -SO&sub2;-Gruppe ist); oder wobei das Polymer (B) mindestens 30
Mol-% (bezogen auf das Polymer) Imid-Struktureinheiten mit der Formel (II)
und außerdem mindestens eine der Struktureinheiten mit den Formeln (IV),
(V) oder (XIV) und ferner wahlweise eine Imid-Struktureinheit mit der
Formel (XVII) aufweist, die keine Struktureinheit gemäß Formel (I) ist.
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Das Polyimid-Polymer kann nach einem Verfahren mit den folgenden
Schritten hergestellt werden: Einbringen in einen Reaktionsbehälter
geeigneter Mengen eines Anhydrids einer zweibasigen Säure mit der Formel:
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eines Diamins mit der Formel:
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zusammen mit einem Anhydrid einer zweibasigen Säure mit der Formel:
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und/oder eines oder mehrerer Diamine mit den Formeln:
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oder
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sowie wahlweise eines oder mehrerer Anhydride zweibasiger Säuren mit der
Formel:
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wobei R¹¹ eine vierwertige organische Gruppe ist, derart daß das
Anhydrid mit keinem der Anhydride (a) oder (c) identisch ist, sowie
geeigneterweise eines oder mehrerer Diamine mit der Formel:
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H&sub2;N - R¹² - NH&sub2; (X)
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wobei R¹² eine zweiwertige organische Gruppe ist, derart daß das
Diamin mit keinem der Diamine (b), (d) oder (e) identisch ist; Umsetzen der
Anhydride und Amine bei einer Temperatur von 0 bis 200ºC innerhalb einer
Zeit von 0,2 bis 20 Stunden in Gegenwart eines Lösungsmittels; und
Imidisieren des entstandenen Polyimid-Vorläufers zu einem kristallinen
Polyimid-Polymer.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Fig. 1 zeigt das Infrarot-Absorptionsspektrum eines in Beispiel 1
erhaltenen Polymers.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Das mittlere Molekulargewicht des erfindungsgemäßen Polyimid-Polymers
bezieht sich auf den Wert, der einer Eigenviskosität innerhalb eines
Bereichs von 0,1 bis 5 dl/g entspricht, gemessen unter den obenerwähnten
vorgeschriebenen Bedingungen. Die obige Eigenviskosität oder logarithmische
Viskositätszahl (η inh), auf die bei der vorliegenden Erfindung Bezug
genommen wird, entspricht der Definition unter den obigen Meßbedingungen
und läßt sich insbesondere durch die Gleichung
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ηinh = lnη/η&sub0;/C
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ausdrücken, wobei η einen Wert darstellt, den man durch Messen eines
Polymers in einer Konzentration von 0,5 g/dl in konzentrierter
Schwefelsäure bei einer Temperatur von 30 ± 0,01ºC mit einem Ubbellohde-
Viskosimeter erhält; η&sub0; bedeutet einen Wert, den man durch Messen von
konzentrierter Schwefelsäure bei der gleichen Temperatur mit einem
Ubbellohde-Viskosimeter erhält; und C bedeutet 0,5 g/dl.
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Die durch die Formel (II) mit (III), (IV), (V) oder (XIV)
dargestellten Imid-Struktureinheiten machen in dem erfindungsgemäßen
Polymer 30 bis 100 Mol-% aus. Wenn der Prozentsatz niedriger als 30 Mol-%
ist, dann ist es schwierig, Polymere mit Schmelzpunkten unterhalb 450ºC zu
erhalten.
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In den Struktureinheiten gemäß Formel (XVII) kann R¹¹ beispielsweise
eine vierwertige carbocyclische aromatische Gruppe oder alicyclische Gruppe
sein, und R¹² kann beispielsweise eine aliphatische Gruppe mit 2 bis 12
Kohlenstoffatomen, eine alicyclische Gruppe mit 4 bis 30 Kohlenstoffatomen,
eine araliphatische Gruppe mit 7 bis 30 Kohlenstoffatomen, eine
carbocyclische aromatische Gruppe mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen, eine
Polysiloxangruppe, ausgedrückt durch die Formel:
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wobei R&sub4; unabhängig davon
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mit r als ganzer Zahl von 1 bis 4 bedeutet, R&sup5; unabhängig davon eine
Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Phenylgruppe oder eine
alkylsubstituierte Phenylgruppe mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet,
und l einen Wert von 1 ≤ l ≤ 100 darstellt; oder eine Gruppe, ausgedrückt
durch die Formel:
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darstellen, wobei R³ eine aliphatische Gruppe oder eine araliphatische
Gruppe mit jeweils höchstens 8 Kohlenstoffatomen oder ein Wasserstoffatom
bedeutet.
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Noch konkretere Beispiele für Struktureinheiten gemäß Formel (XVII)
sind die folgenden:
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Als nächstes wird die Herstellung der erfindungsgemäßen Polyimid-
Polymere beschrieben.
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Beispiele für die Verbindungen gemäß der obigen Formel (IX) sind:
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und
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Ferner ist ein Beispiel für die Verbindungen gemäß der obigen Formel
(X):
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Zur Herstellung eines Polyimid-Copolymers, das die Struktureinheit
gemäß Formel (II) und außerdem andere Imid-Struktureinheiten aufweist,
können mindestens ein anderes Anhydrid einer zweibasigen Säure als das
Anhydrid gemäß Formel (a), wie z.B. Pyromellitsäuredianhydrid, und/oder
mindestens ein anderes Diamin als das Diamin gemäß Formel (b), wie z.B.
4,4'-Diaminodiphenylether, 3,4'-Diaminodiphenylether,
4,4'-Diaminodiphenylmethan, 3,3'-Diaminodiphenylsulfon,
2,2-Bis[4-(4-aminophenoxy)phenyl]propan und Bis[4-(4-aminophenoxy)phenyl]sulfon, den obenerwähnten
Anhydriden zweibasiger Säuren und Diaminen zugesetzt werden, und das
Gemisch kann zur Reaktion gebracht werden. Unter diesen anderen Diaminen
hat besonders der Zusatz von 3,4'-Diaminodiphenylether eine beträchtliche
Wirkung auf die Erniedrigung des Schmelzpunktes. Die Imid-Struktureinheit
gemäß Formel (II) und andere als die obigen Imid-Struktureinheiten können
durch Block-Copolymerisation oder statistische Copolymerisation aneinander
gebunden werden.
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In einem Ausführungsbeispiel zur Herstellung derartiger Copolymere
gibt es ein Verfahren, bei dem mindestens 30 Mol-%, bezogen auf den Gesamt-
Diamingehalt, des Diamins gemäß Formel (b) mit mindestens 30 Mol-%, bezogen
auf den Gesamtgehalt an Anhydriden zweibasiger Säuren, des Dianhydrids
gemäß Formel (a) umgesetzt werden, wonach in die entstandene
Reaktionsflüssigkeit mindestens eines der Diamine gemäß den Formeln (d), (e) oder
(X) und mindestens eines der Anhydride zweibasiger Säuren gemäß den Formeln
(c) oder (IX) eingebracht und zur Reaktion gebracht werden, um den
Vorläufer zu erhalten und diesen zu imidisieren.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel gibt es ein Verfahren, bei dem
mindestens 30 Mol-%, bezogen auf den Gesamt-Diamingehalt, des Diamins gemäß
Formel (b) mit einer nahezu äquimolaren Menge des Dianhydrids gemäß Formel
(a) umgesetzt werden, wonach der entstandenen Lösung mindestens eines der
anderen Diamine und mindestens eines der anderen Anhydride zweibasiger
Säuren zugesetzt und diese anschließend zur Reaktion gebracht werden, um
einen Vorläufer zu erhalten und zu imidisieren.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel gibt es ein Verfahren, bei dem
das Anhydrid gemäß Formel (a) in eine Mischlösung aus mindestens 30 Mol-%,
bezogen auf den Gesamt-Diamingehalt, des Diamins gemäß Formel (b) und einem
oder mehreren der anderen Diamine eingebracht wird, wonach diese zur
Reaktion gebracht werden, um einen Vorläufer zu erhalten und zu
imidisieren.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel gibt es ein Verfahren, bei dem
ein Gemisch aus mindestens 30 Mol-%, bezogen auf den Gesamtgehalt an
Anhydriden zweibasiger Säuren, des Dianhydrids gemäß Formel (a) und
mindestens einem der anderen Dianhydride in eine Lösung aus dem Diamin
gemäß Formel (b) eingebracht wird und diese anschließend zur Reaktion
gebracht werden, um einen Vorläufer zu erhalten und zu imidisieren.
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Ferner kann man durch Wiederholung dieser Operationen mit
verschiedenen Ausgangsmaterialien auch Mehrfachblock-Copolymerisate
erhalten.
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Bei dem Verfahren sind unabhängig vom jeweils angewandten
Polymerisationsverfahren die Gesamtmenge der Anhydride zweibasiger Säuren
und die Gesamtmenge der Amine vorzugsweise nahezu äquimolar, wodurch
mühelos Polymere mit hohem Molekulargewicht gewonnen werden können.
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Nach der vorliegenden Erfindung erhält man durch Herstellung von
Polyimiden unter Verwendung einer Kombination aus bestimmten polycyclischen
Anhydriden zweibasiger Säuren und polycyclischen Ethern kristalline
Polyimide mit einem Schmelzpunkt im Bereich von 300º bis 388ºC, d.h. in
einem praktisch äußerst wertvollen Temperaturbereich, ohne die
Hitzefestigkeit besonders stark zu reduzieren.
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Die vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen und
Vergleichsbeispielen näher erläutert.
BEISPIEL 1 (Vergleichsbeispiel)
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Ein 1-Liter-Kolben, ausgestattet mit einem Rührwerk, einem
Tropftrichter, einem Thermometer, einem Kondensator und einer Stickstoff-
Gasspüleinrichtung, wurde in einem Temperierbad angebracht. Nach dem Spülen
des Kolbeninneren mit Stickstoffgas wurden wasserfreies und gereinigtes
N-Methyl-2-pyrrolidon (500 ml) und 1,3-Bis-(4-aminophenoxy)benzol (45,29
g) in den Kolben eingebracht; anschließend wurden diese Komponenten
zusammen unter Rühren aufgelöst, und der entstandenen Lösung wurde zur
Ausführung der Reaktion allmählich 3,4,3',4'-
Biphenyltetracarbonsäuredianhydrid (45,59 g) durch den Tropftrichter im
Verlauf von 30 Minuten zugesetzt. Während dieser Zeitspanne betrug die
Reaktionstemperatur 20 bis 30ºC. Die Reaktion wurde bei dieser Temperatur
weitere 10 Stunden fortgeführt, um einen zähflüssigen Klarlack zu erhalten.
Dieser Klarlack wurde in eine große Menge Aceton gegeben, und das
resultierende ausgeschiedene Pulver wurde abfiltriert, um ein
Polyaminsäurepulver zu erhalten. Dieses Pulver wurde in einem Ofen eine
Stunde auf 300ºC erhitzt, um ein Polyimid-Polymer zu erhalten. Dieses
Polymer zeigte einen scharfen endothermen Peak bei 402ºC bei der Messung
des Schmelzpunktes mit einem Differentialabtastungs-Kalorimeter und schmolz
bei dieser Temperatur. Die Tatsache, daß dieses Polymer den oben
angegebenen Schmelzpunkt aufwies, beweist, daß es kristallin ist. Ferner
betrug die Eigenviskosität dieses Polymers in konzentrierter Schwefelsäure
1,8 dl/g. Das Infrarot-Absorptionsspektrum dieses Polymers ist in Fig. 1
dargestellt.
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Die obige Messung des Schmelzpunktes durch ein
Differentialabtastungs-Kalorimeter wurde mit Hilfe eines DSC-1500M
(Handelsbezeichnung für Differentialabtastungs-Kalorimeter, hergestellt von
der Shinku Riko Company) ausgeführt, wobei die Temperatur mit einer
Geschwindigkeit von 5ºC/min erhöht und die Spitze des endothermen Peaks
abgelesen und dieser Meßwert als Schmelzpunkt interpretiert wurde. Dies
gilt auch für die nachfolgenden Beispiele.
BEISPIEL 2
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Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei aber einer Lösung, die durch
Auflösen von 1,3-Bis(4-aminophenoxy)benzol (44,24 g) als Diamin in N-
Methyl-2-pyrrolidon (500 ml) gewonnen wurde,
3,4,3',4'-Biphenyltetracarbonsäuredianhydrid (22,26 g) und
3,4,3',4',-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid (24,38 g) jeweils als Dianhydrid einer
zweibasigen Säure im Verlauf von 30 Minuten zugesetzt wurden, um einen
zähflüssigen Klarlack zu erhalten. Dieser Klarlack wurde ebenso wie in
Beispiel 1 behandelt, um ein erfindungsgemäßes Polyimid-Polymer mit einem
Schmelzpunkt von 327ºC, gemessen mit dem Differentialabtastungs-
Kalorimeter, und einer Eigenviskosität von 1,4 dl/g in konzentrierter
Schwefelsäure zu erhalten.
BEISPIEL 3
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Reaktion und Behandlung wurden ebenso wie in Beispiel 2 ausgeführt,
wobei aber 1,3-Bis(4-aminophenoxy)benzol (44,65 g) als Diamin und
3,4,3',4'-Biphenyltetracarbonsäuredianhydrid (31,46 g) und 3,4,3',4'-
Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid (14,77 g), jeweils als Anhydrid einer
zweibasigen Säure, verwendet wurden. Das entstandene erfindungsgemäße
Polyimid-Polymer hatte einen Schmelzpunkt von 338ºC, gemessen mit dem
Differentialabtastungs-Kalorimeter, und eine Eigenviskosität von 1,7 dl/g
in konzentrierter Schwefelsäure.
BEISPIEL 4 (Vergleichsbeispiel)
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Die Reaktion wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
ausgeführt, wobei aber 1,3-Bis(4-aminophenoxy)benzol (20,23 g) und Bis[4-
(4-aminophenoxy)phenyl]sulfon (29,93g), jeweils als Diamin, in N-Methyl-2-
Pyrrolidon (500 ml) aufgelöst wurden und anschließend 3,4,3',4'-
Biphenyltetracarbonsäuredianhydrid (40,72 g) als Anhydrid einer zweibasigen
Säure im Verlauf von 30 Minuten der Lösung zugesetzt wurde, um einen
zähflüssigen Klarlack zu erhalten. Dieser Klarlack wurde unter Rühren einer
Lösung zugegeben, die durch Auflösen von Isochinolin (4 g) und
Essigsäureanhydrid (60 g) in N-Methyl-2-pyrrolidon (1 l) gewonnen wurde,
und anschließend wurde das Gemisch eine Stunde lang einer
Imidisierungsreaktion bei 200 bis 30ºC unterworfen, um ein pulverförmiges
Polyimid-Polymer zu erhalten. Dieses Pulver wurde abfiltriert, anschließend
in einem Ofen bei 200ºC eine Stunde getrocknet, und seine physikalischen
Eigenschaften wurden gemessen. Dieses Polymer hatte einen Schmelzpunkt von
405ºC, gemessen mit dem Differentialabtastungs-Kalorimeter, und eine
Eigenviskosität von 0,5 dl/g in konzentrierter Schwefelsäure.
BEISPIEL 5
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Die Reaktion wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
ausgeführt, wobei aber 1,3-Bis(4-aminophenoxy)benzol (24,58 g) und 4,4'-
Diaminodiphenylether (16,83 g), jeweils als Diamin, in N-Methyl-2-
pyrrolidon (500 ml) aufgelöst wurden, und anschließend wurde der Lösung
3,4,3',4'-Biphenyltetracarbonsäuredianhydrid (49,47 g) als Anhydrid einer
zweibasigen Säure zugesetzt, um einen zähflüssigen Klarlack zu erhalten.
Dieser Klarlack wurde mit einer Beschichtungseinrichtung gleichmäßig auf
eine Aluminiumplatte aufgetragen, wobei ein Abstand von 254 µm (10 Mil)
eingehalten wurde, und anschließend wurde das entstandene Material eine
Stunde lang in einem Ofen auf 100ºC und danach eine Stunde auf 300ºC
erhitzt, um eine Dünnschicht aus einem erfindungsgemäßen Polyimid-Polymer
zu bilden. Diese Dünnschicht wurde abgekratzt, und ihre physikalischen
Eigenschaften wurden gemessen. Das Polymer hatte einen Schmelzpunkt von
388ºC, gemessen mit dem Differentialabtastungs-Kalorimeter, und eine
Eigenviskosität von 2,5 dl/g in konzentrierter Schwefelsäure.
BEISPIEL 6 (Vergleichsbeispiel)
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Die Reaktion wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
ausgeführt, wobei aber 1,3-Bis(4-aminophenoxy)benzol (48,44 g) als Diamin
in N-Methyl-2-pyrrolidon (500 ml) aufgelöst wurde, wonach die Lösung auf
20º bis 30ºC gehalten und dieser Lösung zunächst im Verlauf von 30 Minuten
Pyromellitsäuredianhydrid (18,07 g) als Anhydrid einer zweibasigen Säure
zugesetzt wurde, das Gemisch 2 Stunden lang zur Reaktion gebracht wurde,
ferner 30 Minuten lang 3,4,3',4'-Biphenyltetracarbonsäuredianhydrid
(24,38 g) zugesetzt und das Gemisch 10 Stunden lang zur Reaktion gebracht
wurde, um einen zähflüssigen Klarlack zu erhalten, der dann auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 behandelt wurde, um ein Polyimid-Polymer mit einem
Schmelzpunkt von 410ºC, gemessen mit dem Differentialabtastungs-
Kalorimeter, und einer Eigenviskosität von 1,5 dl/g in konzentrierter
Schwefelsäure zu erhalten.
BEISPIEL 7 (Vergleichsbeispiel)
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Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei aber 3,4,3',4'-
Biphenyltetracarbonsäuredianhydrid (45,59 g) als Anhydrid einer zweibasigen
Säure und 1,4-Bis(4-aminophenoxy)benzol (45,29 g) als Diamin eingesetzt
wurden, um ein Polymer zu erhalten. Dieses Polymer hatte einen Schmelzpunkt
von 440ºC, gemessen mit dem Differentialabtastungs-Kalorimeter, und eine
Eigenviskosität von 2,1 dl/g in konzentrierter Schwefelsäure.
BEISPIELE 8 UND 9
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Unter Verwendung der in Tabelle 1 angegebenen Ausgangsmaterialien
wurden in N-Methyl-2-pyrrolidon (500 ml) verschiedene Polyimid-Copolymere
hergestellt, und die Copolymere wurden auf die gleiche Weise behandelt wie
in Beispiel 1, und ihre physikalischen Eigenschaften wurden gemessen. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
TABELLE 1
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*1) S-BPDA: 3,4,3',4'-Biphenyltetracarbonsäuredianhydrid
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BTDA: 3,4,3',4'-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid
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*2) TPE-R: 1,3-Bis(4-aminophenoxy)benzol
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3,4'-DDE: 3,4'-Diaminodiphenylether
BEISPIEL 10 (Vergleichsbeispiel)
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Die Reaktion wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
ausgeführt, wobei aber 3,4,3',4'-Biphenyltetracarbonsäuredianhydrid (66,46
g) als Anhydrid einer zweibasigen Säure und p-Phenylendiamin (24,42 g) als
Diamin eingesetzt wurden, mit anschließender Nachbehandlung, um ein
Polyimid-Polymerpulver zu erhalten. Dieses Polymer hatte eine
Eigenviskosität von 2,0 dl/g in konzentrierter Schwefelsäure, wies aber
keinen Schmelzpunkt bei 450ºC oder darunter auf, gemessen mit dem
Differentialabtastungs-Kalorimeter, und verursachte eine beträchtliche
Zersetzung, wenn die Temperatur auf über 450ºC erhöht wurde.
BEISPIEL 11 (Vergleichsbeispiel)
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Die Reaktion wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
ausgeführt, wobei aber Pyromellitsäuredianhydrid (47,39 g) als Anhydrid
einer zweibasigen Säure und 4,4'-Diaminodiphenylether (43,50 g) als Diamin
verwendet wurden, mit anschließender Nachbehandlung, um ein Polyimid-
Polymerpulver zu erhalten. Dieses Polymer hatte eine Eigenviskosität von
1,5 dl/g in konzentrierter Schwefelsäure, wies aber keinen Schmelzpunkt bei
450ºC oder darunter auf, gemessen mit dem Differentialabtastungs-
Kalorimeter, und verursachte eine beträchtliche Zersetzung, wenn die
Temperatur auf über 450ºC erhöht wurde.
BEISPIEL 12 (Vergleichsbeispiel)
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Die Reaktion wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
ausgeführt, wobei aber Pyromellitsäuredianhydrid (38,83 g) als Anhydrid
einer zweibasigen Säure und 1,3-Bis(4-aminophenoxy)benzol (52,05 g) als
Diamin verwendet wurden, mit anschließender Nachbehandlung, um ein
Polyimid-Polymerpulver zu erhalten. Dieses Polymer hatte eine
Eigenviskosität von 1,7 dl/g in konzentrierter Schwefelsäure, wies aber
keinen Schmelzpunkt bei 450ºC oder darunter auf und verursachte eine
beträchtliche Zersetzung, wenn die Temperatur auf über 450ºC erhöht wurde.
Davon abgesehen trat ferner, wenn das Polymerpulver auf einer Heizplatte
erhitzt und beobachtet wurde, bei Temperaturen bis zu 450ºC weder ein
Schmelzen noch ein Fließen auf.
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Da das erfindungsgemäße Polyimid-Polymer einen Schmelzpunkt im
Temperaturbereich von 300 bis 388ºC hat, welcher Bereich praktisch äußerst
wertvoll ist, weist das Polymer insofern eine praktische Wirksamkeit auf,
als das Stranggießen oder Spritzgießen möglich geworden ist, das bisher auf
thermoplastische Harze angewandt wurde, mit herkömmlichen Polyimiden aber
nicht ausführbar war. Ferner wird die Hitzefestigkeit des Polymers im
Vergleich zu herkömmlichen Polyimiden nicht so sehr reduziert.