DE3841911C2 - Sanitärarmatur - Google Patents
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sanitärarmatur mit einem Arma
turengehäuse, welches einen Auslaufstutzen zum Anschluß
an eine Wasserleitung aufweist, mit einem automatischen
Entleerungsventil, über welches die Wasserleitung automa
tisch entwässerbar ist, wenn der Wasserfluß durch die Sani
tärarmatur abgestellt wird.
In jüngster Zeit hat das vermehrte Auftreten der sogenann
ten Legionärskrankheit Aufsehen erregt. Diese beruht auf
Erregern, die besonders in stehendem Wasser bei einer Tem
peratur von etwa 35°C gut gedeihen. Nun gibt es verschie
dene Sanitärarmaturen, insbesondere Brausearmaturen, bei
denen nach dem Abstellen des Wasserflusses in Rohr- bzw.
Schlauchabschnitten Wasser stehen bleibt. Dieses stehende
Wasser könnte Ursache einer bakteriellen Verseuchung werden.
Das Bestreben geht daher dahin, aus hygienischen Gründen
insbesondere Brauseanlagen nach dem Abstellen des Wasser
flusses so zu entwässern, daß in den dem Absperrventil nach
geschalteten Rohr- bzw. Schlauchabschnitten kein stehendes
Wasser verbleibt.
Eine Sanitärarmatur der eingangs genannten Art ist in der
DE-OS 36 29 532 beschrieben. Über die Bauweise der Armatur
und des Entleerungsventils sind hier jedoch keine näheren Angaben
gemacht. Gemäß der DE-OS 32 20 050 ist das automatische Ent
leerungsventil ein gesondertes Teil, welches unabhängig
von der eigentlichen Sanitärarmatur am tiefsten Punkt des
zu entwässernden Rohr- bzw. Schlauchsystemes installiert
wird. Es ist eine eigenständige Konstruktion, für die dem
entsprechend auch eigene Fertigungsvorgänge und -werkzeuge
sowie eine eigene Lagerhaltung vorgesehen werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
einfache Konstruktion für eine Sanitärarmatur gemäß der DE-OS
36 29 532 anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch eine Sanitärarmatur mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Die Erfindung fußt auf der Erkenntnis, daß sich durch eine
äußerst geringfügige Modifikation eine an und für sich be
kannte Brause-Wannen-Armatur zu einer Sanitärarmatur mit
automatischem, integriertem Entleerungsventil abwandeln
läßt. Die einzige Änderung, die erforderlich ist, besteht
darin, den Doppelventilkegel in seiner Beweglichkeit in einer
Richtung einzuschränken. Durch geeignete Maßnahmen muß dafür
gesorgt werden,
daß er sich auf denjenigen Ventilsitz nicht
auflegen kann, der den Wasserstrom zum Brause-Auslaufstutzen
beherrscht. Er muß vielmehr in einem verhältnismäßig kleinen
Abstand von demjenigen Ventilsitz stehenbleiben, der den
Weg zum Wannen-Auslaufstutzen, der erfindungsgemäß als
Drainage-Auslaufstutzen benutzt wird, beherrscht. Unter
"verhältnismäßig schmalem" Spalt wird hier ein solcher
Spalt verstanden, an dem beim Durchströmen ein erheblicher
Druckabfall stattfindet. Unter diesen Bedingungen entsteht
bei fließendem Wasser an dem Doppelventilkegel ein solcher
Differenzdruck, daß er sich ohne manuelles Zutun auf den
zweiten Ventilsitz zu bewegt, diesen verschließt und somit
das Wasser ausschließlich zu dem Auslaufstutzen leitet,
an welchem die zu entwässernde Wasserleitung angeschlossen
ist. Wird der Wasserdurchfluß durch die Sanitärarmatur
durch Schließen des Absperrventiles beendet, kehrt der
Doppelventilkegel unter dem Einfluß der Feder wieder in
diejenige Position zwischen den beiden Ventilsitzen zurück,
in welcher der verhältnismäßig schmale Spalt zum zwei
ten Ventilsitz vorliegt.
Bekannt sind solche Brause-Wannen-Umstellvorrichtungen,
die für die manuelle Verschiebung des Doppelventilkegels
eine Betätigungsstange aufweisen. Mit Hilfe dieser Betäti
gungsstange legt normalerweise der Benutzer den Doppelven
tilkegel an den zweiten, den Weg zum Wannen-Auslaufstutzen
beherrschenden Ventilsitz an, wenn er den Brausebetrieb
wünscht. Für die erfindungsgemäßen Zwecke als automatisches
Entleerungsventil wird diese bekannte Brause-Wannen-Umstell
vorrichtung insoweit modifiziert, als
- b) am äußeren Ende des Stifts ein Anschlag vorgesehen ist;
- c) zwischen dem Anschlag und der Außenseite des Entlee rungsventils ein Distanzstück vorgesehen ist, welches die Beweglichkeit des Stifts in einer Richtung begrenzt.
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich
also die Sanitärarmatur mit automatischem Entleerungsventil
von einer herkömmlichen Brause-Wannen-Armatur ausschließ
lich durch das Distanzstück an der Brause-Wannen-Umstell
vorrichtung, die nunmehr als Entleerungsventil dient. Es
braucht nicht näher dargelegt zu werden, daß diese Modifi
kation mit geringstem Aufwand durchzuführen ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnung näher erläutert; die einzige Figur zeigt
eine Unterputz-Brausearmatur, teilweise im Schnitt.
Die in der Zeichnung dargestellte Unterputz-Brausearmatur
umfaßt als Hauptkomponenten ein Armaturengehäuse 1, eine
Steuerkartusche 2 sowie ein automatisches Entleerungsventil
3. Die Armatur ist bis auf geringfügige Modifikationen,
die weiter unten näher beschrieben werden, als Brause-Wan
nenarmatur mit automatischer Brause-Wannen-Umstellung be
kannt.
In dem Armaturengehäuse 1 sind zwei Wasserzulaufräume 4
(nur einer in der Zeichnung zu erkennen) für Kalt- und Warm
wasser ausgebildet. Die Wasserzulaufräume 4 führen zu einer
ebenen Anschlußfläche 5 des Armaturengehäuses 1, auf welche
die Steuerkartusche 2 dicht aufgesetzt ist. Die Steuerkar
tusche enthält die zur Mischung und zur Mengenregelung der
Wasserströme erforderlichen Steuerelemente und ist als sol
che bekannt. Sie wird über einen Stellschaft 6 bedient,
auf den ein Handhebel aufgesetzt wird.
Das in seiner Temperatur und Menge geregelte Mischwasser
verläßt die Steuerkartusche 2 und tritt in einen Mischwas
serraum 7 des Armaturengehäuses 1 ein. Der Mischwasserraum
7 ist durch eine Wand 8 von einem Auslaufraum 9 getrennt,
der zum Auslaufstutzen 10 der Brausearmatur führt. Am Aus
laufstutzen 10 wird die nicht dargestellte Rohr- bzw.
Schlauchleitung zur Brause angeschlossen.
Der Mischwasserraum 7 ist über eine Querbohrung 11, welche
an der dem Mischwasserraum 7 zugewandten Seite als Ventil
sitz 12 gestaltet ist, mit dem Auslaufraum 9 verbunden.
Eine weitere, zur Querbohrung 11 koaxiale Querbohrung 13
öffnet sich zu der in der Zeichnung rechten Seite des Arma
turengehäuses 1. In die Querbohrung 13 mündet ein Drainage-
Abflußraum 14, der zu dem Drainage-Auslaufstutzen 15 führt.
Letzterer ist über eine Leitung mit dem Brausebecken ver
bunden.
In die Querbohrung 13 des Armaturengehäuses 1 ist das auto
matische Entleerungsventil 3 eingeschraubt. Dieses stimmt
fast völlig identisch mit einer herkömmlichen Brause-Wannen-
Umstellung überein. Es umfaßt ein becherförmiges Gehäuse
16 mit radialen Durchtrittsöffnungen 17, welche den Drai
nage-Abflußraum 14 mit dem Innenraum 18 des becherförmigen
Gehäuses verbinden.
Die in der Zeichnung linke Stirnseite des becherförmigen
Gehäuses 16 dient als Ventilsitz 19 für einen Doppelventil
kegel 20, der - würde es sich um eine Brause-Wannen-Umstel
lung handeln - außerdem mit dem Ventilsitz 12 des Armatu
rengehäuses 1 zusammenwirken würde.
Der Doppelventilkegel 20 ist auf einem Stift 21 montiert,
welcher koaxial durch den Boden des becherförmigen Gehäuses
13 abgedichtet hindurchgeführt ist. Doppelventilkegel 20
und Stift 21 lassen sich gegenüber dem becherförmigen Ge
häuse in axialer Richtung derart verschieben, daß die in
der Zeichnung rechte Seite des Doppelventilkegels 20 den
Ventilsitz 19 am becherförmigen Gehäuse 13 verschließen
bzw. freigeben kann.
Auf das äußere Ende des Stifts 21 ist eine Mutter 22 auf
geschraubt, die in der dargestellten Position an einem
Distanzstück 23 anliegt.
Zwischen dem inneren Boden des becherförmigen Gehäuses 16
und dem Doppelventilkegel 20 liegt eine Feder 24, welche
den Doppelventilkegel 20 in der Zeichnung nach links zu
bewegen sucht. Diese Bewegung des Doppelventilkegels 20
findet jedoch durch Anlage der Mutter 22 an dem Distanz
stück 23 eine solche Begrenzung, daß zwischen dem Doppel
ventilkegel 20 und dem Ventilsitz 19 ein verhältnismäßig
schmaler Spalt verbleibt.
Die Funktionsweise der beschriebenen Brausearmatur ist wie
folgt:
Normalerweise, d. h. ohne Wasserdurchfluß, befindet sich
der Doppelventilkegel unter dem Einfluß der Feder 24 in
der in der Zeichnung dargestellten Stellung. Alle oberhalb
des Ventilsitzes 19 befindlichen Wasserwege kommunizieren
also mit dem Drainage-Auslaufstutzen, so daß evtl. hierin
befindliches Wasser abfließen kann. Wird nunmehr die Steuer
kartusche 2 geöffnet, so tritt Wasser in den Mischwasser
raum 7 des Armaturengehäuses 1 ein. Dieses Wasser teilt
sich zunächst am Doppelventilkegel 20 und fließt zum einen
über den Auslaufraum 9 zur Brause. Zum anderen durchtritt
es zunächst noch den Spalt zwischen dem Doppelventilkegel
20 und dem Ventilsitz 19 des becherförmigen Gehäuses 16
des Entleerungsventils 3. Da dieser Spalt verhältnismäßig
schmal ist, ergibt sich ein Druckabfall zwischen dem Innen
raum 18 des Entleerungsventils 3 und dem Mischwasserraum
7 im Armaturengehäuse 1. Sobald dieser Druckabfall so groß
geworden ist, daß die auf den Doppelventilkegel 20 wirkende
Kraftresultierende die Kraft der Feder 24 übersteigt, be
wegt sich der Doppelventilkegel 20 in der Zeichnung nach
rechts und legt sich an den Ventilsitz 19 des becherför
migen Gehäuses 16 an. Der Wasserfluß zum Drainage-Auslauf
stutzen 15 ist nunmehr vollständig unterbunden.
Wird die Steuerkartusche 2 abgestellt, so wird der Misch
wasserraum 7 drucklos; der Doppelventilkegel 20 bewegt sich
unter dem Einfluß der Feder 24 wiederum von dem Ventilsitz
19 weg in die in der Zeichnung dargestellte Position. Alles
Wasser, welches sich oberhalb des Doppelventilkegels 20
befindet, also insbesondere auch das Wasser in dem Auslauf
raum 9 der Armatur sowie in der darüber angeordneten Brause
leitung, welche in der Zeichnung nicht mehr dargestellt
ist, kann nunmehr über den Innenraum 18 des becherförmigen
Gehäuses 13, die radialen Durchtrittsöffnungen 17, den
Drainage-Abflußraum 14 zum Drainage-Auslaufstutzen 15 strö
men. Die Leitungswege werden somit vollständig entleert,
was aus hygienischen Gründen wünschenswert ist.
Das Besondere an der oben beschriebenen Bauweise der Brause
armatur mit automatischem Entleerungsventil besteht darin,
daß sie durch nur geringfügigen Umbau einer an und für sich
bekannten Brause-Wannen-Armatur herzustellen ist. Um diese
Besonderheit deutlich werden zu lassen, sei nunmehr noch
die an und für sich bekannte Ausgestaltung dieser Armatur
als Brause-Wannen-Armatur kurz erläutert.
Die bekannte Brause-Wannen-Armatur unterscheidet sich von
der oben beschriebenen Brausearmatur mit Entleerungsventil
nur dadurch, daß das Distanzstück 23, welches den Bewegungs
weg des Doppelventilkegels 20 in der Zeichnung nach links
begrenzt, weggelassen ist. Der Stift 21 dient dann als ma
nuelle Betätigungsstange, an welcher die Umstellung des
Wasserweges erfolgt.
Ohne Distanzstück 23 liegt der Doppelventilkegel 20 an dem
Ventilsitz 12 des Armaturengehäuses 1 an. Der Auslaufraum
9, welcher zum Brause-Auslaufstutzen 10 führt, ist nunmehr
verschlossen. Der Auslaufstutzen 15 ist nicht mehr mit einer
Drainage sondern mit dem Wannenauslauf verbunden. Dies
bedeutet, daß ohne strömendes Wasser der Mischwasser
raum 7 mit dem Wannenauslauf in Verbindung steht. Öffnet
man die Steuerkartusche 2, so fließt ohne besonderes Zutun
das Mischwasser aus dem Wannenauslauf aus. Wird ein Umstellen
auf den Brausebetrieb gewünscht, so zieht der Benutzer über
die Betätigungsstange 21 den Doppelventilkegel 20 vom
Ventilsitz 12 ab und legt diesen an den Ventilsitz 19 des
becherförmigen Gehäuses 16 an. Dort bleibt er unter der
Wirkung des anstehenden Wasserdruckes entgegen der Kraft
der Feder 24 stehen. Das Wasser fließt nunmehr vom Misch
wasserraum 7 über die Querbohrung 11 in den Auslaufraum 9
und von dort zur Brause.
Wird das Wasser an der Steuerkartusche 2 abgestellt, kehrt
der Doppelventilkegel 20 unter der Kraft der Feder 24 wie
der in die Anlage am Ventilsitz 12 des Armaturengehäuses
zurück.
Eine herkömmliche Wannen-Brause-Armatur läßt sich somit
durch einfaches Hinzufügen des Distanzstückes 23, welches
ein vollständiges Anlegen des Doppelventilkegels 20 an den
Ventilsitz 12 des Armaturengehäuses 1 verhindert, in eine
Brause-Armatur mit automatischem Entleerungsventil umwan
deln.
Claims (2)
1. Sanitärarmatur mit einem Armaturengehäuse, welches einen
Auslaufstutzen zum Anschluß an eine Wasserleitung auf
weist, mit einem automatischen Entleerungsventil, über wel
ches die Wasserleitung automatisch entwässerbar ist, wenn
der Wasserfluß durch die Sanitärarmatur abgestellt wird
und bei der
- a) das Armaturengehäuse (1) das an und für sich bekannte Armaturengehäuse einer Brause-Wannen-Armatur ist, wobei der als Wannen-Auslaufstutzen gedachte Auslaufstutzen (15) als Drainage-Auslaufstutzen genutzt ist;
- b) das Entleerungsventil (3) eine modifizierte Brause-Wannen- Umstellvorrichtung ist, die einen Doppelventilkegel (20) aufweist, der bei einer Brause-Wannen-Armatur einerseits mit einem ersten Ventilsitz (12), welcher im Weg (9) zum Auslaufstutzen (10) für die Brause liegt, und andererseits mit einem zweiten Ventilsitz (19) zusammenwirkt, der im Weg (17, 18, 14, 15) zum Wannen-Auslaufstutzen (15) liegt, wobei die Brause-Wannen- Umstellvorrichtung zur Bildung des Entleerungsventils derart modifiziert ist, daß der Doppelventilkegel (20) durch eine Feder (24) in Richtung auf den ersten Ventilsitz (12) gedrückt wird, in seiner Be weglichkeit in Richtung auf den ersten Ventilsitz (12) jedoch so beschränkt ist, daß er nicht zur Anlage an den ersten Ventilsitz (12) gelangen kann und bei abge stelltem Wasserfluß zwischen ihm und dem zweiten Ventil sitz (19) ein schmaler Spalt verbleibt, derart, daß bei Wasserfluß der Doppelventilkegel (20) ohne manuelles Zutun gegen den zweiten Ventilsitz (19) drückt und der Wasserfluß zum Drainage-Auslaufstutzen (15) unterbunden ist.
2. Sanitärarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß
- a) die als Entleerungsventil (3) dienende modifizierte Brause-Wannen-Umstellvorrichtung einen Stift (21) auf weist, der bei einer Brause-Wannen-Armatur als Betätigungsstange für die manuelle Ver schiebung des Doppelventilkegels (20) dient,
- b) am äußeren Ende des Stifts (21) ein Anschlag (22) vorgesehen ist;
- c) zwischen dem Anschlag (22) und der Außenseite des Ent leerungsventils (3) ein Distanzstück (23) vorgesehen ist, welches die Beweglichkeit des Stifts (21) in einer Richtung begrenzt.
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