DE3734565C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anspinnen eines
Fadens an einer Offenend-Spinnvorrichtung, bei welchem entweder
zur Behebung eines Fadenbruches ein Faden von einer
durch eine Spulwalze oder eine Spulenhilfsantriebs
vorrichtung antreibbaren Aufwindespule
oder aber im Zusammenhang mit einem
Spulenwechsel ein Faden von einer Anspinnspule aus an die Spinnvorrich
tung zurückgeliefert wird, sowie eine Vorrichtung zum Durchführen die
ses Verfahrens.
Bei Offenend-Spinnmaschinen treten von Zeit zu Zeit durch im Faserband
enthaltene Schmutzbestandteile wie Schalenteilchen etc. Fadenbrüche
auf, die behoben werden müssen. Dies geschieht, indem das Ende des ge
rissenen Fadens von der Spule an die Spinnvorrichtung zurückgeliefert
und mit den dort auf eine Fasersammelfläche gelieferten Fasern ver
bunden wird. Eine andere Situation ergibt sich, wenn die Spule gewech
selt werden muß. In einem solchen Fall erfolgt entweder das Anspinnen
wie bei einem Fadenbruch mit Hilfe des von der Spule rückgelieferten
Fadens, bevor der Austausch der vollen Spule gegen eine Leerhülse
vorgenommen wird, oder aber es findet hierzu ein Hilfsfaden Anwendung,
der von einer speziellen Anspinnspule abgezogen wird. Dieser Anspinn
faden wird im Laufe des Anspinnverfahrens durchtrennt, wobei der mit
dem neu gesponnenen Faden in Verbindung stehende und den Ansetzer
aufweisende Fadenabschnitt vom nachgelieferten, neu gesponnenen Faden
abgetrennt und abgeführt wird und der nachgelieferte Faden an die neue
Hülse übergeben wird (EP 01 06 809 A1). Zur Erzielung kontrollierter
Ansetzer wird der Anspinnfaden bei der Rücklieferung sofort in das
Abzugswalzenpaar eingelegt und somit durch dieses mit Produktionsge
schwindigkeit abgezogen. Beim Anspinnen erfährt der Faden somit eine
sehr hohe Beschleunigung, so daß bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten
viele Fadenbrüche auftreten oder ein Anspinnen überhaupt nicht möglich
ist. Da sich die Abzugswalzen in Nähe der Fasersammelfläche befinden,
können sich die dem Anspinnfaden erteilten Drehungen nur auf einen
kurzen Fadenbereich verteilen, so daß es leicht zu einem Überdrehen des
Fadens kommt. Dies ist ein weiterer Grund dafür, daß die bekannte
Vorrichtung zu Fadenbrüchen neigt. Da in einer Offenend-Spinnmaschine
heutzutage in der Regel stets viele gleichartige Spinnvorrichtungen
nebeneinander angeordnet sind, ist ferner ein Absenken der Geschwindig
keit nur für sämtliche benachbarte Spinnvorrichtungen gemeinsam mög
lich, was nachteilige Auswirkungen auf das erzeugte Garn und die
Produktionsmenge hat.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ausgehend von der EP 01 06 809 A1 ein Verfahren und eine
Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe ohne Beeinträchtigung nicht
betroffener Spinnvorrichtungen in einfacher Weise sowohl nach einem
Fadenbruch als auch bei einem Spulenwechsel stets ein sicheres Anspin
nen ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von A1 gelöst.
Da
für die Rücklieferung sowohl des von der Spule abgezogenen Fadens als
auch des von der Anspinnspule abgezogenen Anspinnfadens von dem Bereich
an, an dem während des Fadenbruchbehebens normalerweise der rückzu
liefernde Faden die Spule verläßt, ein und derselbe Weg vorgesehen
wird, ist es möglich, die Vorrichtung, die beim Fadenbruchbeheben den
Fadenabzug bewirkt, nun auch dann zum Einsatz zu bringen, wenn nach
erfolgtem Ansetzen der spezielle Anspinnfaden wieder abzuziehen ist, so
daß eine einfache Vorrichtung hierfür genügt. Diese Vorrichtung ist am
Ende dieses gemeinsamen Rücklieferweges angeordnet, so daß die dem
angesponnenen Faden erteilte Drehung sich auf einen großen Faden
abschnitt verteilen kann, solange die Drallfortpflanzung nicht auf
andere Weise gebremst wird. Dieser Anspinnabzug wird entsprechend den
jeweiligen Spinnbedingungen gesteuert und dabei schließlich auf die
Geschwindigkeit des normalen Spinnabzuges gebracht. Jetzt kann der
Faden ohne Beeinträchtigung der Garnqualität an die Maschine übergeben
werden. Der eine Störstelle darstellende Ansetzer wird dabei abgeführt.
Um ein unkontrolliertes Abziehen des Anspinnfadens von der Anspinnspule
zu vermeiden und um damit auch eine kontrollierte Führung des Anspinn
fadens bereits von Beginn der Anspinnzuführung zu haben, ist vorteil
hafterweise vorgesehen, daß der Anspinnfaden, während er von der An
spinnspule abgezogen wird, gebremst wird.
Ebenfalls dem Ziel, eine kontrollierte Anspinnlieferung des Anspinn
fadens zu erreichen, dient die vorteilhafte Maßnahme, daß der Anspinn
faden aus einer Bereitschaftsstellung mechanisch der Spulenantriebs
vorrichtung zugeführt wird. Zweckmäßigerweise wird dabei zur Zufüh
rung des Anspinnfadens eine den Anspinnfaden haltende mechanische Zu
führvorrichtung zur Fadenaufnahmestellung der Spulenhilfsantriebsvorrichtung bewegt.
Um diese Bewegung ohne zusätzliche Synchronisation mit mechanischen
Vorrichtungen, die vor dieser mechanischen Zuführvorrichtung angeordnet
sind, durchführen zu können, wird zweckmäßigerweise vorgesehen, daß
nach Zuführung des Anspinnfadens zu der mechanischen Zuführvorrichtung
vor dieser eine Fadenschleife gebildet wird, die dann später bei der
Bewegung der Zuführvorrichtung in die Fadenaufnahmestellung der Spulenhilfs
antriebsvorrichtung aufgebraucht wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Anspinnfaden nach Zuführung einer für das Anspinnen ausreichen
den Länge zur Aufnahmestellung der Spulenhilfsantriebsvorrichtung zwischen der Anspinnspule und
einer mechanischen Zuführvorrichtung geklemmt und zwischen dieser Stelle
und der mechanischen Zuführvorrichtung durchtrennt und das so gebildete
freie Ende des sich zur mechanischen Zuführvorrichtung erstreckenden
Fadenabschnittes pneumatisch gehalten und nach dem Anspinnen und der
Übergabe des angesponnenen Fadens an die Leerhülse abgetrennt und pneuma
tisch abgeführt.
Um auf einfache Weise eine sichere Übergabe des angesponnenen Fadens an
die Leerhülse zu erreichen, ist es zweckmäßig, den angesponnenen Faden
zunächst durch die Spulenhilfsantriebsvorrichtung von der Spinnvorrich
tung abzuziehen und sodann an ein zwischen Spinnvorrichtung und Spulenhilfs
antriebsvorrichtung befindliches Abzugswalzenpaar für den Spinnabzug zu über
geben, anschließend die durch die Spulenhilfsantriebsvorrichtung er
zeugte Fadenabzugsgeschwindigkeit gegenüber der durch das Abzugswalzen
paar erzeugten Fadenabzugsgeschwindigkeit zu reduzieren und den Faden
überschuß zu einer Schleife auszubilden und sodann den Faden zwischen
Schleife und Spulenhilfsantriebsvorrichtung zu durchtrennen und das abgetrennte
Fadenende anschließend abzuführen, während der mit der Spinnvorrichtung in Verbin
dung stehende Faden an die Leerhülse übergeben wird.
Ein besonders vorteilhaftes Anspinnverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Anspinnfaden für das An
spinnen im Zusammenhang mit einem Spulenwechsel mechanisch einem Luft
strom zugeführt wird, der den Anspinnfaden an die Spulenhilfsantriebs
vorrichtung übergibt, daß sodann der Anspinnfaden in Nähe
seines voreilenden Endes stillgesetzt und aus dem nach wie vor nachge
lieferten Anspinnfaden eine Fadenschleife gebildet wird, daß an
schließend die Nachlieferung des Anspinnfadens unterbrochen und die
Spulenhilfsantriebsvorrichtung unter Aufbrauch der Faden
schleife in den Wirkungsbereich eines Saugluftstromes gebracht, darauf
hin der Anspinnfaden durch Antrieb der Spulenhilfsantriebsvorrichtung und synchronen
Abzug des Anspinnfadens von der Anspinnspule unter Bildung einer An
spinnreserve mit seinem voreilenden Ende in eine Bereitschaftsstellung
innerhalb der Spinnvorrichtung rückgeliefert wird, woraufhin der An
spinnfaden in Transportrichtung vor der Spulenhilfsantriebsvorrichtung durchtrennt und
das sich zur Spulenhilfsantriebsvorrichtung erstreckende Fadenende einem Saugluftstrom
ausgesetzt wird, daß anschließend das Anspinnen durch Freigabe der
Faserspeisung und der Anspinnreserve erfolgt, sodann der angesponnene
Faden mit Hilfe der Spulenhilfsantriebsvorrichtung von der Spinnvorrichtung mit
zunehmender Geschwindigkeit abgezogen und dem Saugluftstrom zugeführt,
daraufhin der angesponnene Faden zwischen Spinnvorrichtung und Spulenhilfs
antriebsvorrichtung an ein Abzugswalzenpaar übergeben wird, daß anschließend
durch Verzögerung der Spulenhilfsantriebsvorrichtung zwischen diesem und dem Abzugs
walzenpaar eine Fadenschleife gebildet wird, die pneumatisch gehalten
und von dem sich zu dem erwähnten Saugluftstrom erstreckenden Fadenende
getrennt wird, so daß dieses Fadenende abgeführt wird, woraufhin das
sich neu ergebende Fadenende an die inzwischen neu eingelegte Leerhülse
übergeben wird.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, im Zusammenhang mit einem Partie
wechsel den Spulenwechsel in zwei Stufen durchzuführen, wobei in einer
ersten Stufe die volle Spule aus der Spulvorrichtung ausgeworfen und
die Leerhülse in die Spulvorrichtung erst eingelegt wird, wenn nach der
Vorbereitung dieser Spinnvorrichtung für eine neue Partie ein Anspinnen
mit Hilfe des von der Anspinnspule abgezogenen Anspinnfadens ein
geleitet wird.
Um sicherzustellen, daß nach einem Fadenbruch im Anschluß an einen
Spulenwechsel das Fadenbeheben nicht aufgrund einer unzureichenden
Fadenlänge auf der während des Spulenwechsels neu eingelegten Hülse
mißlingt, ist in weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung des erfindungsge
mäßen Verfahrens vorgesehen, daß im Zusammenhang mit einem Spulenwech
sel der Anspinnvorgang für eine bestimmte Zeitdauer nach Übergabe des
angesponnenen Fadens an die Leerhülse überwacht wird und im Falle eines
während dieser Zeitdauer auftretenden Fadenbruches die Spinnvorrichtung
stillgesetzt wird, daß sodann die während des vorangegangenen Anspinn
vorganges auf die Leerhülse aufgewickelten Windungen von der Leerhülse
wieder abgewickelt werden und daß sodann ohne Durchführung eines noch
maligen Spulenwechsels ein erneutes Anspinnen mit Hilfe des von der
Anspinnspule abgezogenen Anspinnfadens durchgeführt wird.
Zur Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Spulenhilfsantriebsvorrichtung Teil der Rückliefervorrichtung ist und
ein Hilfswalzenpaar aufweist, von welchem eine Walze
der von der Spulwalze abgehobenen Spule als Antriebsrolle zustellbar
ist und mit Hilfe eines steuerbaren Antriebs antreibbar ist. Beim
Beheben eines Fadenbruches treibt die der Spule zustellbare Walze des
Hilfswalzenpaares die Spule sowohl für die Dauer der Anspinnrückliefe
rung des Fadens von der Spule als auch für den Anspinnabzug an, wobei
die Drehgeschwindigkeit der Walzen des Walzenpaares entsprechend den
jeweiligen Bedingungen gewählt wird. Dieselbe Walze liefert auch den
von der Anspinnspule abgezogenen Anspinnfaden an die Spinnvorrichtung
zurück und bewirkt anschließend den kontrollierten Anspinnabzug. Auf
diese Weise läßt sich unabhängig davon, welcher Faden für das Anspinnen
an die Spinnvorrichtung geliefert wird, stets eine optimale Anpassung
an das zu verspinnende Fasermaterial erreichen. Überdrehte Ansetzer und
Fadenbrüche werden somit vermieden. Auch Dick- und Dünnstellen im
Ansetzer, die häufig zu Fadenbrüchen führen, lassen sich auf diese
Weise weitgehend vermeiden.
Aus Gründen einer einfachen Konstruktion und einer einfachen Zustell
bewegung ist die als Antriebsrolle für die Spule ausgebildete Walze des
Hilfswalzenpaares am freien Ende eines Schwenkhebels angeordnet.
Um den Anspinnfaden einerseits in einfacher und rascher Weise durch das
Hilfswalzenpaar aufnehmen zu können und um gegebenenfalls andererseits
den vom Hilfswalzenpaar gehaltenen Faden rasch freigeben zu können, ist
in weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes vorge
sehen, daß die der Spule nicht zustellbare Walze des Hilfswalzenpaares
von der als Antriebsrolle für die Spule ausgebildeten Walze abhebbar
ist.
Wenn konische Spulen hergestellt werden, so ist es erforderlich, daß
die Kontaktfläche der Antriebsrolle parallel zur Mantelfläche der Spule
verläuft. Dies würde voraussetzen, daß je nach Konizität der Spule die
als Antriebsrolle ausgebildete Walze des Hilfswalzenpaares und damit
das Hilfswalzenpaar insgesamt eine unterschiedliche Lage einnehmen
müßte. Um dies zu vermeiden, kann in vorteilhafter Weise vorgesehen
werden, daß die als Antriebsrolle für die Spule ausgebildete Walze des
Hilfswalzenpaares austauschbar ist und einen ersten Längenabschnitt,
welcher mit der Spule zusammenarbeitet und eine der Spule angepaßte
Form besitzt, sowie einen zweiten Längenabschnitt aufweist, mit welchem
die andere Walze des Hilfswalzenpaares zusammenarbeitet. Hierdurch kann
das Hilfswalzenpaar stets in gleicher Richtung gegenüber der Spule
orientiert werden, da unterschiedliche Spulenformen (zylindrisch oder
verschiedene Konizitäten) durch Austausch der als Antriebswalze ausge
bildeten Walze des Hilfswalzenpaares gegen eine Walze geeigneter Form
kompensiert werden können.
Um sicherzustellen, daß der mit der anderen Walze zusammenarbeitende
Teil der als Spulenantriebswalze ausgebildeten Walze des Hilfswalzen
paares nicht in antriebsmäßige Verbindung mit der Spule gelangt, ohne
daß das Hilfswalzenpaar seitlich über das Spulenende hinausragen muß,
was zu einem erhöhten Platzbedarf führt, kann zweckmäßigerweise vorge
sehen werden, daß der erste Längenabschnitt einen größeren Durchmesser
als der zweite Längenabschnitt aufweist und der Antrieb des Hilfswalzen
paares so steuerbar ist, daß beim Beheben eines Fadenbruches die Um
fangsgeschwindigkeit des ersten Längenabschnittes ebenso groß ist wie
die Umfangsgeschwindigkeit des zweiten Längenabschnittes bei einem An
spinnen im Zusammenhang mit einem Spulenwechsel. Vorzugsweise schließt
sich bei konischer Ausbildung des ersten Längenabschnittes der zylindrische
zweite Längenabschnitt an den größeren Durchmesser des ersten
Längenabschnittes an. Auf diese Weise wird auch bei relativ kleinen
Durchmesserunterschieden an der Übergangsstelle zwischen den beiden
Längenabschnitten sichergestellt, daß die Spule nicht am zweiten Längen
abschnitt zur Anlage gelangen kann.
Vorzugsweise weist die Zuführvorrichtung eine Fadenrückhaltevorrich
tung auf. Eine solche Fadenrückhaltevorrichtung stellt sicher, daß der
an die Spulenhilfsantriebsvorrichtung zu übergebende Anspinnfaden in kontrollierter
Weise geliefert werden kann. Hierdurch wird einerseits eine sichere
Übergabe des Anspinnfadens an die Spulenhilfsantriebsvorrichtung gewährleistet und
andererseits ein überhöhter Fadenverbrauch vermieden. Die sichere und
definierte Übergabe des Anspinnfadens an die Spulenhilfsantriebsvorrichtung gewähr
leistet eine hohe Anspinnsicherheit.
Die Zuführvorrichtung kann prinzipiell in verschiedener Weise ausgebil
det sein; vorzugsweise besitzt sie ein antreibbares Lieferwalzenpaar.
Um separate Antriebe für Lieferwalzenpaar und Hilfswalzenpaar zu vermei
den, ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß dem Lieferwalzenpaar und
dem Hilfswalzenpaar ein gemeinsamer Antriebsmotor zugeordnet ist, mit
welchem das Lieferwalzenpaar über eine steuerbare Kupplung verbunden
ist. Diese Kupplung ermöglicht es, den Anspinnfaden mit Hilfe des
Hilfswalzenpaares sowohl in der einen als auch in der anderen Richtung
zu fördern, ohne daß hierbei durch das Lieferwalzenpaar zusätzlicher
Anspinnfaden von der Anspinnspule abgezogen oder an diese zurückge
liefert werden muß.
Prinzipiell ist es zwar möglich, die Hilfswalzen geringfügig schneller
als die Lieferwalzen anzutreiben, doch hat es sich als vorteilhaft er
wiesen, wenn die angetriebenen Walzen des Lieferwalzenpaares und des
Hilfswalzenpaares mit der gleichen wirksamen Umfangsgeschwindigkeit
antreibbar sind.
Wenn die Zuführung des Anspinnfadens zur Rückliefervorrichtung durch
eine Bewegung des Hilfswalzenpaares in Richtung zur Rückliefervorrich
tung erfolgt oder wenn das Hilfswalzenpaar nach Beendigung eines An
spinnvorganges mit geklemmtem Anspinnfaden in seine Ruhestellung zurück
kehrt, so ändert sich der Abstand zwischen Zuführvorrichtung bzw.
Anspinnspule und Hilfswalzenpaar. Zum Ausgleich dieser Abstandsänderung
weist vorteilhafterweise die Zuführvorrichtung eine Speichervorrich
tung auf. Hierdurch kann vermieden werden, daß derartige Differenzen
beispielsweise durch einen entsprechenden Antrieb des Lieferwalzen
paares ausgeglichen werden müssen.
Die Speichervorrichtung kann unterschiedlich ausgebildet sein. In ein
facher und daher besonders zweckmäßiger Ausgestaltung ist die Speicher
vorrichtung als Saugluftöffnung ausgebildet, die zwischen Lieferwalzen
paar und Hilfswalzenpaar zur Wirkung bringbar ist. Dies kann bei
spielsweise dadurch geschehen, daß die Saugluftöffnung in diese Arbeits
position hineinbewegbar und später wieder in eine Ruhestellung zurück
führbar ist. Vorzugsweise befindet sich die Speichervorrichtung
zwischen Lieferwalzenpaar und Hilfswalzenpaar. Bei Ausbildung der
Speichervorrichtung als Saugluftöffnung ist diese vorteilhafterweise
stationär in Nähe der Hilfswalzen zwischen dem Lieferwalzenpaar und dem
Hilfswalzenpaar angeordnet und durch eine Abschaltvorrichtung steuerbar.
Bei Anordnung der Speichervorrichtung zwischen Lieferwalzenpaar und
Hilfswalzenpaar ist zweckmäßigerweise in Transportrichtung vor der Spei
chervorrichtung eine Fadentrennvorrichtung vorgesehen, wobei diese sich
vorteilhafterweise zwischen dem Lieferwalzenpaar und der Speichervor
richtung befindet.
Um zu vermeiden, daß für das Überführen des Fadens zum Hilfswalzenpaar
komplizierte Teile mit entsprechenden Antrieben und Führungen Anwendung
finden müssen, ist in zweckmäßiger Weiterbildung des Erfindungsgegen
standes vorgesehen, daß die Zuführvorrichtung einen dem Hilfswalzen
paar vorgeschalteten pneumatischen Fadenzubringer aufweist. Um mit
diesem luftsparend arbeiten zu können, besitzt dieser vorzugsweise ein
sich vom Lieferwalzenpaar zum Hilfswalzenpaar erstreckendes Fadenfüh
rungsrohr. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Saugluftöffnung seit
lich in das dem Hilfswalzenpaar zugewandte Ende des Fadenführungsrohres
einmündet. Auch die Fadentrennvorrichtung ist vorteilhafterweise im
Fadenführungsrohr angeordnet.
Um in einfacher Weise in der Saugluftöffnung eine Fadenreserve aufbauen
zu können, damit anschließend bei der Bewegung des Hilfswalzenpaares
mit dem geklemmten Anspinnfaden hin zur Rückliefervorrichtung keine
Antriebssynchronisation zwischen Lieferwalzenpaar und Hilfswalzenpaar
erforderlich ist, ist in vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsge
mäßen Vorrichtung eine auf der dem Lieferwalzenpaar abgewandten Seite
der Saugluftöffnung in Nähe des Endes des Fadenführungsrohres angeordne
te steuerbare Fadenklemme vorgesehen. Durch Klemmen des Fadens mit
Hilfe der Fadenklemme kann bei fortdauernder Nachlieferung des Anspinn
fadens in der Saugluftöffnung eine Fadenreserve aufgebaut werden, die
anschließend, nachdem das Hilfswalzenpaar seine Klemmstellung eingenom
men hat, bei der Bewegung des Hilfswalzenpaares zur Rückliefervorrich
tung wieder aufgebraucht wird. Diese Fadenklemme ist zweckmäßigerweise
im Fadenführungsrohr angeordnet, wobei in einfacher Ausgestaltung
dieser Vorrichtung die steuerbare Fadenklemme ein aus elastischem
Material bestehendes bewegliches Klemmteil aufweisen kann.
Zum einfachen Vorlegen des Anspinnfadens vor das Hilfswalzenpaar ist
gemäß einer vorteilhaften Ausführung des Erfindungsgegenstandes vorgese
hen, daß die Zuführvorrichtung eine auf die Klemmlinie des Hilfswalzen
paares gerichtete Druckluftdüse umfaßt, die zwischen dem Lieferwalzen
paar und dem Hilfswalzenpaar zur Wirkung bringbar ist. Dabei ist es
zweckmäßig, wenn die Druckluftdüse als Injektordüse ausgebildet ist,
die in das dem Lieferwalzenpaar zugewandte Ende des Fadenführungsrohres
einmündet.
Da die Druckluftdüse solange wirksam sein soll, bis der Anspinnfaden in
die Klemmlinie des Hilfswalzenpaares gelangt und die Fadenreserve in
der Saugluftöffnung aufgebaut worden ist, kann vorgesehen werden, daß
der Antrieb der abhebbaren Walze des Hilfswalzenpaares zusammen mit der
Druckluftdüse mit einer gemeinsamen Steuervorrichtung steuermäßig in
Verbindung steht.
Um den Anspinnfaden möglichst weit in Richtung Klemmlinie des Hilfs
walzenpaares führen zu können, ist es vorteilhaft, wenn das Fadenfüh
rungsrohr in seiner Form an seinem dem Hilfswalzenpaar zugewandten Ende
dem Zwickel dieses Hilfswalzenpaares angepaßt ist.
Um nicht nur das übliche Anspinnen bzw. den üblichen Spulenwechsel mit
dem in diesem Zusammenhang erforderlichen Anspinnen durchführen zu kön
nen, ist vorzugsweise eine Steuervorrichtung mit mehreren Steuerprogram
men vorgesehen, die in Abhängigkeit davon abrufbar sind, ob ein Faden
bruch im unmittelbaren Anschluß an einen Spulenwechsel oder unabhängig
hiervon auftritt oder ob ein Spulenwechsel im Zusammenhang mit einem
Partiewechsel oder unabhängig hiervon durchzuführen ist.
Die Fadenrückhaltevorrichtung dient bei dem oben beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiel gleichzeitig als Fördermittel für den Anspinnfaden und
wird deshalb durch ein Lieferwalzenpaar gebildet. Es ist jedoch nicht
erforderlich, daß die Funktionen der Fadenrückhaltung und Fadenförde
rung durch ein und dasselbe Element erfüllt werden. Gemäß einer weite
ren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
vorgesehen, daß die Fadenrückhaltevorrichtung als Speichervorrichtung
ausgebildet ist und die Zuführvorrichtung eine Fadenklemme aufweist,
die von der einen Seite des sich in Aufnahmestellung befindlichen
Hilfswalzenpaares auf dessen andere Seite bewegbar ist.
Bei den heute üblichen Offenend-Spinnmaschinen mit einer Vielzahl neben
einander angeordneter Offenend-Spinnvorrichtungen ist in der Regel
mindestens eine entlang diesen Spinnvorrichtungen verfahrbare Wartungs
einrichtung vorgesehen. In vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungs
gegenstandes sind in diesem Fall vorteilhafterweise die Anspinnspule,
die Zuführvorrichtung und die Rückliefervorrich
tung auf dieser Wartungseinrichtung angeordnet. Um im Falle einer
verfahrbaren Wartungseinrichtung eine eigene Unterdruckquelle für die
Saugluftöffnung zu vermeiden, steht in diesem Fall vorzugsweise die
Saugluftöffnung mit einer maschinenseitigen Unterdruckquelle in Verbin
dung.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es in einfacher Weise, je nach den
speziellen Bedingungen stets einen optimalen Ansetzvorgang durchzufüh
ren. Auch dann, wenn unmittelbar im Anschluß an einen Spulenwechsel ein
Fadenbruch auftritt, wird durch Anspinnen mit Hilfe eines speziellen
Anspinnfadens ein Mißlingen des folgenden Anspinnvorganges vermieden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine definierte Zufuhr des
Anspinnfadens zur Spinnvorrichtung und ein definiertes Einsetzen des
Abzuges nach erfolgter Anspinnrücklieferung, wobei die besondere Anord
nung des Hilfswalzenpaares und seine Antriebssteuerung nicht nur eine
Anpassung an das zur Verspinnung gelangende Fasermaterial ermöglichen,
sondern darüber hinaus auch eine Steuerung der Garnstärke im Ansetzer
bereich und in dem sich hieran anschließenden Bereich ermöglichen.
Hierdurch wird eine hohe Ansetzsicherheit erlangt. Die Vorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung ist darüber hinaus einfach in der
Steuerung und kompakt im Aufbau, da im gesamten Bereich zwischen der
normalen Spule und der Spinnvorrichtung keine Elemente angeordnet sind
und auch keine Elemente in diesen Bereich gebracht werden, die der
Zuführung des Anspinnfadens zur Spinnvorrichtung dienen. Darüber hinaus
läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung auch an vorhandenen Anspinn
einrichtungen nachrüsten, da lediglich der vorhandene Schwenkhebel mit
der Hilfsantriebsrolle für die Spule und die Steuerung hierfür auszu
tauschen und die Zuführvorrichtung zusätzlich einzubauen sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand von Zeich
nungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 im schematischen Querschnitt eine Offenend-Spinnvorrich
tung sowie eine erfindungsgemäße Anspinnvorrichtung in
der normalen Spinnstellung;
Fig. 2 bis 8 im schematischen Querschnitt die in Fig. 1 gezeigte Vor
richtung in verschiedenen Arbeitsphasen bei einem Anspin
nen im Zusammenhang mit einem Spulenwechsel;
Fig. 9 und 10 im schematischen Querschnitt die in Fig. 1 gezeigte Vor
richtung in verschiedenen Arbeitsphasen beim Beheben
eines Fadenbruches;
Fig. 11 in der Frontansicht das Hilfswalzenpaar in der Spulen
antriebsstellung;
Fig. 12 im Längsschnitt das dem Hilfswalzenpaar zugewandte Ende
des in den Fig. 1 bis 10 gezeigten Fadenführungsrohres;
Fig. 13 bis 15 im schematischen Querschnitt eine Abwandlung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung in verschiedenen Arbeitsphasen;
und
Fig. 16 im Schema die Steuervorrichtung mit verschiedenen Pro
grammen für das Fadenbruchbeheben und den Spulenwechsel.
Zunächst wird unter Bezugnahme auf die linke Seite der Fig. 1 der allge
meine Aufbau einer Offenend-Spinnvorrichtung beschrieben, wobei ledig
lich die für das Verständnis der verschiedenen Anspinnvorgänge unbe
dingt erforderlichen Vorrichtungen und Elemente dargestellt sind.
In einem Offenend-Spinnelement, das in dem in Fig. 1 gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel als Spinnrotor 1 ausgebildet ist, wird ein Faden 10
gesponnen, der durch ein Fadenabzugsrohr 11 mit Hilfe eines Abzugs
walzenpaares 12 abgezogen wird. Dieses Abzugswalzenpaar 12 besitzt in
üblicher Weise eine angetriebene Walze 120 sowie einen hiervon abheb
baren Druckroller 121. Der Faden 10 passiert auf seinem Weg zu einer
Spulvorrichtung 13 eine Fadenspannungsausgleichsführung 14 sowie einen
Changierfadenführer 15, der für das kreuzweise Verlegen des Fadens 10
auf eine in der Spulvorrichtung 13 befindliche Spule 132 pendelnd hin
und her bewegt wird. Die Spule 132 ist zwischen zwei Spularmen 131
eingespannt, welche um eine Achse 133 verschwenkt werden können.
Während des Spinnbetriebes liegt die Spule 132 auf einer angetriebenen
Spulwalze 130 auf.
Die Spulvorrichtung 13 weist ferner eine Spulenhubvorrichtung 134 auf,
die zwischen die Spulwalze 130 und die Spule 132 gebracht werden kann.
Zu diesem Zweck ist die nicht gezeigte Antriebsvorrichtung der Spulen
hubvorrichtung 134 steuermäßig mit einem Fadenwächter 16 verbunden,
welcher im Fadenlauf in Nähe der Austrittsmündung des Fadenabzugs
rohres 11 angeordnet ist. Der Spulenhubvorrichtung 134 ist ferner eine
Antriebsvorrichtung (nicht gezeigt) der Anspinnvorrichtung zugeordnet,
damit die Spulenhubvorrichtung 134 aus ihrer in Fig. 2 gezeigten Hub
stellung in ihre in Fig. 1 gezeigte Grundstellung zurückgebracht werden
kann.
Zwischen den Spulenarmen 131 befindet sich eine Spulenrampe 17, über
welche hinweg die vollen Spulen 132 einem nicht gezeigten Transportband
zugeführt werden können, um die Spulen 132 einer Sammelstelle zuführen
zu können.
Oberhalb der Spulvorrichtung 13 ist eine Leerhülsen-Zuführvorrich
tung 19 vorgesehen, aus der bei einem Spulenwechsel die hierfür benötig
ten Leerhülsen 190 (siehe Fig. 2) entnommen werden.
In Fig. 1 ist rechts ein Teil einer Anspinnvorrichtung gezeigt, die auf
einer Wartungseinrichtung 2 angeordnet ist. Diese Wartungseinrichtung 2
ist längs einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Spinnstellen ver
fahrbar, die jeweils eine Spinnvorrichtung, einen Fadenwächter 16, ein
Abzugswalzenpaar 12, eine Fadenspannungsausgleichsführung 14, einen
Changierfadenführer 15, eine Spulvorrichtung 13 sowie eine Spulenrampe
17 aufweisen.
Die auf der Wartungseinrichtung 2 angeordnete Anspinnvorrichtung be
sitzt eine Rückliefervorrichtung 20, die unter anderem eine Saugdüse
200, eine Zentrierspindel 21 (Fig. 5) und eine Abwurfspindel 25 auf
weist. Die Saugdüse 200 hat die Aufgabe, im Falle eines Fadenbruches
das Ende des gebrochenen Fadens 10 von der Spule 132 anzusaugen. Zu
diesem Zweck wird die Spule 132 mit Hilfe einer Hilfsantriebsrolle 24
zurückgedreht. Die Saugdüse 200 weist in bekannter Weise auf ihrer der
Spinnvorrichtung zugewandten Seite einen Schlitz aus, aus welcher der
zurückgesaugte Faden 10 schließlich austritt und einer nicht gezeigten
Zubringervorrichtung zugeführt wird, die ihrerseits den Faden 10 zur
Mündung des Fadenabzugsrohres 11 befördert.
Die beschriebene Rückliefervorrichung 20 findet nicht nur Anwendung
beim Beheben des Fadenbruches, sondern auch im Zusammenhang mit dem
Anspinnen bei einem Spulenwechsel. Dieses Anspinnen erfolgt mit Hilfe
eines Anspinnfadens 30, der von einer Anspinnspule 3 abgezogen wird.
Der Anspinnfaden 30 wird mit Hilfe einer Zuführvorrichtung 4 einer
Spulenhilfsantriebsvorrichtung 5 zugeführt, von welcher aus der Anspinnfaden 30 zur
Rückliefervorrichtung 20 gelangt.
Die Zuführvorrichtung 4 besitzt ein Lieferwalzenpaar 40, von welchem
zumindestens die Lieferwalze 400 antreibbar ist. Die andere Lieferwalze
401 benötigt in der Regel keinen eigenen Antrieb, doch kann, falls
gewünscht, auch für diese Lieferwalze 401 ein direkter Antrieb vorgese
hen werden. Die Lieferwalze 400 wird über ein Antriebsrad 402 angetrie
ben, das seinerseits über eine nicht gezeigte Kupplung mit Hilfe eines
Zahnriemens 403 oder dergleichen von einem Antriebsmotor 404 aus ange
trieben wird. Dieser Antriebsmotor 404 treibt wiederum über einen
Zahnriemen 50 oder dergleichen die Spulenhilfsantriebsvorrichtung 5 an, die als
wesentlichsten Bestandteil ein Hilfswalzenpaar 52 aufweist. Die Hilfsan
triebsrolle 24 ist Teil eines Hilfswalzenpaares 52 und wird in nicht
gezeigter Weise über ein Antriebsrad 51 angetrieben, das seinerseits
seinen Antrieb über den erwähnten Zahnriemen 50 erhält. Das Hilfswalzen
paar 52 weist neben der Hilfsantriebsrolle 24 noch einen Druckroller
520 auf, der mit Hilfe eines Magnetantriebes 53 zur Anlage an die
Hilfsantriebsrolle 24 gebracht oder von dieser wieder abgehoben werden
kann. Das Hilfswalzenpaar 52 befindet sich am freien Ende eines Schwenk
hebels 54, der auch den Magnetantrieb 53 trägt und auf der Achse 540
des Antriebsrades 51 schwenkbar gelagert ist.
Zwischen dem in seiner Fadenaufnahmestellung gezeigten Hilfswalzenpaar
52 und dem Lieferwalzenpaar 40 befindet sich ein Fadenführungsrohr 41,
das den Abstand zwischen diesen Walzenpaaren 52 und 40 überbrückt. Das
Fadenführungsrohr 41 weist an seinem dem Lieferwalzenpaar 40 zuge
wandten Ende eine sich in Richtung Lieferwalzenpaar 40 erweiternde
konische Erweiterung 410 auf, wodurch das Einfädeln des Anspinnfadens
30 in das Fadenführungsrohr 41 erleichtert wird. Kurz nach der konusför
migen Erweiterung 410 mündet seitlich in das Fadenführungsrohr 41 eine
Injektordüse 411 ein. Dieser Injektordüse 411 ist ein Ventil 412
zugeordnet, mit dessen Hilfe die Druckluftzufuhr in das Fadenführungs
rohr 41 gesteuert werden kann.
In Nähe des Eintritts in das Fadenführungsrohr 41 ist in diesem eine
Fadentrennvorrichtung 413 angeordnet.
In Nähe des austrittsseitigen Endes des Fadenführungsrohres 41 ist eine
Fadenklemme 42 vorgesehen, die aus einem stationären Teil 420 und einem
abhebbaren Teil 421 besteht. In Nähe dieser Fadenklemme 42 auf der dem
Hilfswalzenpaar 52 zugewandten Ende mündet seitlich in das Fadenfüh
rungsrohr 41 eine Saugöffnung 43 ein. Diese Saugöffnung 43 bildet einen
Speicher und ist über ein Ventil 430 mit einer Saugleitung 431 verbun
den, die in der Arbeitsstellung der Wartungseinrichtung 2 über eine
Saugleitung 18 der Offenend-Spinnmaschine mit einer zentralen Unter
druckquelle (nicht gezeigt) verbunden ist.
Mit Hilfe der zuvor erwähnten Zentrierspindel 21 kann der Faden 10 oder
der Anspinnfaden 30 in eine solche Stellung gebracht werden, daß er von
einem dem Fadenlauf zustellbaren Saugrohr 22 aufgenommen werden kann
(Fig. 8). Auf der dem Hilfswalzenpaar 52 zugewandten Seite besitzt das
Saugrohr 22 in Nähe seiner Mündung 220 eine Trennvorrichtung 221.
Ferner besitzt die Wartungseinrichtung 2 eine Führungsgabel 23, mit
deren Hilfe der angesponnene Faden für das Übertragen an die in die
Spulvorrichtung 13 eingelegte Leerhülse 190 in eine günstige Stellung
gebracht werden kann.
Nachdem nun die Offenend-Spinnvorrichtung und die Anspinnvorrichtung im
Aufbau beschrieben worden sind, wird nachstehend die Funktion dieser
Einrichtungen im Zusammenhang mit einem Spulenwechsel erläutert:
Zunächst einmal befindet sich die Spinnstelle in einem Zustand, wie er
links in Fig. 1 gezeigt ist. Hat die Spule 132 die gewünschte
Sollgröße erreicht, so wird dies durch die vorbeifahrende Wartungsein
richtung 2 registriert. Die Wartungseinrichtung 2 wird deshalb vor
dieser Spinnstelle stillgesetzt. In bekannter Weise wird nun ein Faden
bruch erzeugt, indem die Zuführung von Fasern in den Spinnrotor 1
unterbunden wird.
Bei diesem gewollten Fadenbruch wird der Fadenwächter 16 betätigt, der
nun bewirkt, daß die unter Federspannung stehende Spulenhubvorrichtung
134 freigegeben wird. Diese Spulenhubvorrichtung 134 schnellt nun aus
der in Fig. 1 gezeigten Ruhestellung vor in ihre Arbeitsstellung
zwischen Spulwalze 130 und Spule 132, so daß die Spule 132 von ihrem
Antrieb getrennt wird.
Der Anspinnfaden 30 befindet sich zu diesem Zeitpunkt in einer Warte
stellung, in welcher er durch das Lieferwalzenpaar 40 geklemmt ist und
sich bis in das Fadenführungsrohr 41 erstreckt. Nachdem die Wartungsein
richtung 2 registriert hat, daß die volle Spule 132 gegen eine Leer
hülse 190 auszutauschen ist, wird das Programm für den Spulenwechsel
in Gang gesetzt.
Zunächst wird der Anspinnmotor 404 eingeschaltet, der nun über die
Zahnriemen 403 und 50 sowohl das Lieferwalzenpaar 40 als auch die
Hilfsantriebsrolle 24 des Hilfswalzenpaares 52 in Betrieb setzt. Gleich
zeitig wird das Ventil 412 geöffnet, so daß über die Injektordüse 411
Druckluft in das Fadenführungsrohr 41 geblasen wird. Auf diese Weise
wird im Eintrittsbereich (Erweiterung 10) des Fadenführungsrohres 41
eine Saugluftströmung erzeugt, die den Anspinnfaden 30 erfaßt, selbst
wenn er zuvor aus dem Fadenführungsrohr 41 herausgerutscht sein sollte.
Während der Anspinnfaden 30 durch das Lieferwalzenpaar 40 mechanisch in
diese Luftströmung gefördert wird, sorgt diese Strömung dafür, daß der
Anspinnfaden 30 zur Fadenklemme 42 gelangt. Der Druckroller 520 ist zu
diesem Zeitpunkt von der Hilfsantriebsrolle 24 des Hilfswalzenpaares 52
abgehoben, so daß der Anspinnfaden 30 durch das Hilfswalzenpaar 52
hindurch bis auf dessen dem Fadenführungsrohr 41 abgewandte Seite
geblasen wird. Nun wird die Fadenklemme 42 geschlossen und somit der
Anspinnfaden 30 an seinem voreilenden Ende stillgesetzt. Gleichzeitig
wird durch Öffnen des Ventils 430 in der Saugöffnung 43 ein Unterdruck
erzeugt. Dieser Zustand ist in Fig. 2 dargestellt.
Durch übliche und daher nicht gezeigte Mittel wird die volle Spule 132
aus den Spularmen 131 ausgeworfen und über die Spulenrampe 17 dem nicht
gezeigten Transportband zugeführt (Fig. 3). Während des Auswerfens der
vollen Spule 132 gelangen die Spulenarme 131 in ihre obere Stellung,
wie Fig. 4 zeigt. Außerdem wird in an sich bekannter Weise eine
Leerhülse 190 aus der Leerhülsen-Zuführvorrichtung 19 entnommen und in
die Spulenarme 131 eingelegt.
Wie Fig. 3 ferner zeigt, bildet der nach wie vor vom Lieferwalzenpaar
40 nachgelieferte Anspinnfaden 30 in der Saugöffnung 43 eine Reserve
schlaufe 31. Nach einer gewissen Zeit, die ausreicht, daß die Reserve
schlaufe 31 so groß ist, um die Bewegung des Lieferwalzenpaares 52 aus
der in Fig. 3 gezeigten Stellung in die Übergabestellung gemäß Fig. 4
zu kompensieren, wird das Lieferwalzenpaar 40 durch Betätigung der dem
Antriebsrad 402 zugeordneten Kupplung stillgesetzt, so daß kein Faden
mehr nachgeliefert wird. Gleichzeitig wird das Ventil 412 geschlossen,
so daß die weitere Druckluftzufuhr in das Fadenführungsrohr 41 unterbun
den wird. Außerdem wird der Magnetantrieb 53 betätigt, so daß der
Druckroller 520 zur Anlage an die Hilfsantriebsrolle 24 gelangt.
Bei stillgesetztem Lieferwalzenpaar 40 wird nunmehr die Fadenklemme 42
durch Abheben des Teils 421 vom stationären Teil 420 geöffnet. Darauf
hin wird bei weiterhin stillgesetztem Lieferwalzenpaar 40 der Schwenk
hebel 54 mit dem geschlossenen Hilfswalzenpaar 52 vom Fadenführungsrohr
41 weggeschwenkt bis in Nähe der Spulwalze 130 (Fig. 4), wobei die
zuvor gebildete Fadenreserve (Reserveschlaufe 31) aufgebraucht wird. In
dieser Stellung des Schwenkhebels 54 nimmt die Hilfsantriebsrolle 24 im
wesentlichen dieselbe Stellung ein wie beim Fadenbruchbeheben, wenn sie
die Spule 132 für die Rücklieferung des Endes eines gebrochenen Fadens
10 antreibt (wird später noch im Detail beschrieben). In dieser Stel
lung befindet sich das Hilfswalzenpaar 52 somit in Nähe der Mündung der
Saugdüse 200, die inzwischen in die gezeigte Fadenaufnahmestellung
gebracht wurde. Diese Fadenaufnahmestellung der Saugdüse 200 ist beim
Spulenwechsel und auch beim Fadenbruchbeheben gleich, wie später noch
näher beschrieben wird.
Nunmehr wird die dem Antriebsrad 402 zugeordnete Kupplung einge
schaltet, so daß außer dem Hilfswalzenpaar 52 nunmehr auch das Liefer
walzenpaar 40 wieder angetrieben wird. Die Antriebsverbindungen und die
Durchmesser der Walzen des Lieferwalzenpaares 40 und des Hilfswalzen
paares 52 sind so aufeinander abgestimmt, daß die Walzenpaare 52 und 40
mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden. Gegebenen
falls kann die Umfangsgeschwindigkeit des Hilfswalzenpaares 52 etwas
größer sein als die Umfangsgeschwindigkeit des Lieferwalzenpaares 40,
so daß der Anspinnfaden 40 zwischen diesen beiden Walzenpaaren 40 und
52 einem geringfügigen Verzug unterliegt.
Der von der Anspinnspule 3 abgezogene und vom Hilfswalzenpaar 52
gelieferte Anspinnfaden 30 gelangt nunmehr in den Wirkungsbereich des
in der Saugdüse 200 wirkenden Saugluftstromes und wird in dieses
hineingesaugt. Nachdem eine ausreichend große Fadenlänge durch gleich
zeitigen Antrieb des Lieferwalzenpaares 40 und des Hilfswalzenpaares 52
und durch die Unterdruckwirkung in der Saugdüse 200 in diese gesaugt
worden ist, wird die Saugdüse 200 aus ihrer in Fig. 4 gezeigten
Fadenaufnahmestellung in die in Fig. 5 gezeigte Ruhestellung rückge
schwenkt. Dabei tritt der Anspinnfaden 30 aus dem der Spulwalze 130
zugewandten Schlitz (nicht gezeigt) aus, der zu diesem Zweck jetzt
geöffnet werden kann, während er beim Ansaugen des Fadens geschlossen
war. Der Anspinnfaden 30 nimmt hierbei den Fadenlauf 30a ein und
gelangt hierbei auf die Zentrierspindel 21, die inzwischen in ihre
gezeigte Arbeitsstellung gebracht worden ist. Der Anspinnfaden 30 nimmt
zwischen der Zentrierspindel 21 und dem dem Schwenkpunkt der Saugdüse
200 zugewandten Ende des Schlitzes einen gestreckten Verlauf ein.
Nunmehr wird der Anspinnfaden 30 in bekannter Weise durch ein nicht
gezeigtes Walzenpaar aufgenommen, durch eine diesem Walzenpaar zugeord
nete Trennvorrichtung auf eine bestimmte Länge gebracht und sodann mit
Hilfe dieses Walzenpaares vor die Austrittsmündung des Fadenabzugs
rohres 11 gebracht, wobei der Anspinnfaden 30 auf die Abwurfspindel 25
gelangt, die inzwischen ihre gezeigte Arbeitsstellung eingenommen hat,
so daß auf der Abwurfspindel 25 eine Anspinnreserve gebildet wird.
Durch gemeinsame Rücklieferung des Anspinnfadens 30 mit Hilfe des
Lieferwalzenpaares 40 und des Hilfswalzenpaares 52 wird der Anspinn
faden 30 bis in eine Bereitschaftsstellung innerhalb des Fadenabzugs
rohres 11 der Spinnvorrichtung gebracht (siehe Fadenlauf 30b), in
welcher das Fadenende noch nicht bis auf die Fasersammelfläche des
Spinnelementes (das im gezeigten Ausführungsbeispiel als Spinnrotor 1
ausgebildet ist) reicht.
Noch während sich der Anspinnfaden 30 in dieser Bereitschaftsstellung
für das eigentliche Anspinnen befindet, wird die Fadentrennvorrichtung
413 vor dem Hilfswalzenpaar 52, d.h. zwischen Lieferwalzenpaar 40 und
Hilfswalzenpaar 52, betätigt und der Anspinnfaden 30 im Fadenführungs
rohr 41 durchtrennt. Da der Anspinnfaden vor dem Speicher, d.h. der
Saugöffnung 43, durchtrennt wurde, wird das sich zum Hilfswalzenpaar 52
erstreckende Fadenende 32 nunmehr durch den in der Saugöffnung 43
wirkenden Saugluftstrom angesaugt (Fig. 6). Das andere, sich zum Lieferwalzen
paar 40 erstreckende und durch dieses geklemmte Fadenende 33 wird durch
den Luftstrom, der durch die Unterdruckwirkung in der Saugöffnung 43
erzeugt wird, gestreckt gehalten. Die Druckluftzufuhr zur Injektordüse
411 kann somit spätestens jetzt abgeschaltet werden, wenn dies nicht
bereits erfolgt ist, nachdem der Druckroller 520 zur Anlage an die
Hilfsantriebsrolle 24 gelangt ist (siehe Fig. 3). Da die Injektordüse
411 stets nur dann wirksam sein muß, wenn der Druckroller 520 von der
Hilfsantriebsrolle 24 abgehoben ist, können der Magnetantrieb 53 für
den Druckroller 520 und die Injektordüse 411 auch durch eine gemeinsame
Steuervorrichtung synchron gesteuert werden.
Üblicherweise erfolgt während der Zeit, während welcher eine Spinnvor
richtung für den Anspinnvorgang vorbereitet wird, auch eine Reinigung
des beispielsweise als Spinnrotor 1 ausgebildeten Spinnelementes. So
dann wird der zuvor, beispielsweise im Laufe der Reinigung, stillge
setzte Spinnrotor 1 wieder freigegeben. Während des Hochlaufs des Spinn
rotors 1, eventuell auch bei Erreichen einer Anspinngeschwindigkeit,
die gegebenenfalls auch von der Produktions-Rotorgeschwindigkeit abwei
chen kann, erfolgt nun das eigentliche Anspinnen durch Abwerfen der
durch den Anspinnfaden 30 gebildeten Fadenreserve von der Abwurfspindel
25. Der Anspinnfaden 30 gelangt nun aus der in Fig. 5 gezeigten
Bereitschaftsstellung bis auf die Sammelfläche des Spinnrotors 1
(Fig. 6). In zeitlich hierauf abgestimmter Weise wird auch die Faser
speisung freigegeben, so daß das in den Spinnrotor 1 zurückgelieferte
Fadenende sich nunmehr mit den im Spinnrotor 1 angesammelten Fasern
verbindet.
Beim Abwerfen des Anspinnfadens 30 durch die Abwurfspindel 25 gelangt
der Anspinnfaden 30 zwischen die Walze 120 und den hiervon abgehobenen
Druckroller 121 des Abzugswalzenpaares 12.
In zeitlich abgestimmter Weise mit dem Abwerfen des Anspinnfadens von
der Abwurfspindel 25 wird der Antriebsmotor 404 wieder eingeschaltet,
jedoch in umgekehrter Richtung wie zuvor. Gleichzeitig wird die dem
Antriebsrad 402 zugeordnete Kupplung betätigt, so daß das Lieferwalzen
paar 40 nicht vom Antriebsmotor 404 angetrieben wird. Das Hilfswalzen
paar 52 dreht sich nunmehr in Abzugsrichtung und zieht den Faden aus
dem Spinnrotor 1 ab und führt ihn der Saugöffnung 43 zu (siehe
Fig. 6). Dabei gelangt auch der Ansetzer 34 in die Saugöffnung 43.
Der Antriebsmotor 404 ist in seiner Geschwindigkeit steuerbar und wird
während dieses Anspinnvorganges nach einem vorgegebenen Programm all
mählich immer mehr beschleunigt, bis schließlich der Faden mit einer
Geschwindigkeit abgezogen wird, die genauso groß ist wie die Umfangsge
schwindigkeit der angetriebenen Walze 120 des Abzugswalzenpaares. Nun
wird der Druckroller 121 zur Anlage an die angetriebene Walze 120 des
Abzugswalzenpaares 12 gebracht, so daß der Faden an das Abzugswalzen
paar 12 übergeben und nunmehr durch dieses aus dem Spinnrotor 1
abgezogen wird.
Der angesponnene Faden wird auf diese Weise zunächst durch die Spulenhilfs
antriebsvorrichtung 5 von der Spinnvorrichtung abgezogen und erst
später an das Abzugswalzenpaar 12 zwischen Spinnvorrichtung und Spulenhilfs
antriebsvorrichtung 5 übergeben. Die Drehung, die dem Faden während des
Anspinnens durch den Spinnrotor 1 erteilt ist, kann sich somit über
einen großen Längenbereich des Fadens verteilen, sofern dies nicht
durch andere Drallstopkanten etc. verhindert wird. Aus diesem Grunde
gelangt weniger Drehung in den Spinnrotor 1 und auf dessen Fasersammel
fläche, so daß für den Zeitraum zwischen Kontaktaufnahme zwischen
Fadenende und Fasersammelfläche mehr Zeit zur Verfügung steht ohne
Gefahr, daß der Faden beim Anspinnen überdreht wird und dadurch bricht.
Während der Zeit, während welcher der neu angesponnene Faden durch das
Hilfswalzenpaar 52 aus dem Spinnrotor 1 abgezogen wird, wird dem Faden
zwischen dem Hilfswalzenpaar 52 und der Zentrierspindel 21 die Mündung
220 des Saugrohres 22 zugestellt (Fig. 7).
Nach einer Zeit, die so groß ist, daß sichergestellt ist, daß der
Ansetzer 34 das Hilfswalzenpaar 52 passiert hat, wird das Hilfswalzen
paar 52 mit Hilfe des Antriebsmotors 404 stillgesetzt oder zumindest
gegenüber dem Abzugswalzenpaar 12 verlangsamt, so daß zwischen dem
Abzugswalzenpaar 12 und dem Hilfswalzenpaar 52 ein Fadenüberschuß ent
steht, der als Fadenschlaufe 100 in das Saugrohr 22 gesaugt wird. Wenn
diese Fadenschlaufe 100 eine ausreichende Größe erreicht hat, so daß
der neu gesponnene, durch das Abzugswalzenpaar 12 nachgelieferte Faden
10 mit Sicherheit vom Saugrohr 22 pneumatisch gehalten werden kann,
wird die Trennvorrichtung 221 betätigt. Die Mündung 220 des Saugrohres
ist so ausgebildet - oder es sind ihr entsprechende Führungen zuge
ordnet - daß der dem Hilfswalzenpaar 52 zugeführte Teil der Faden
schlaufe 100 sich im Bereich der Trennvorrichtung 221 befindet, während
der dem Abzugswalzenpaar 12 zugewandte Teil dieser Fadenschlaufe 100
nicht in den Bereich dieser Trennvorrichtung gelangt. Auf diese Weise
ist sichergestellt, daß der Faden 10 zwischen Fadenschlaufe 100 und
Spulenhilfsantriebsvorrichtung 5 durchtrennt und auch nach Durchschneiden der Faden
schlaufe 100 sicher vom Saugrohr 22 gehalten wird. Das abgetrennte
Fadenende wird durch das Hilfswalzenpaar 52 aus dem Saugrohr 22 heraus
gezogen. Nach Verlassen des Hilfswalzenpaares 52 wird dieses abge
trennte Fadenende durch die Saugöffnung 43 abgeführt (siehe Fig. 7).
Nunmehr werden die Spulenarme 131 mit der eingelegten Leerhülse 190
abgesenkt, so daß die Leerhülse erneut durch die Spulwalze 130 ange
trieben wird.
Der durch das Abzugswalzenpaar 12 laufend nachgelieferte Faden 10
gelangt weiterhin in das Saugrohr 22. Das Hilfswalzenpaar 52, das
nunmehr nicht mehr benötigt wird, wird in seine in Fig. 1 gezeigte
Ausgangsstellung zurückbewegt. Dabei gibt der Magnetantrieb 53 den
Druckroller 520 frei, so daß dieser in seine Grundstellung zurückkehren
kann.
Die Zentrierspindel 21 wird nunmehr angetrieben, so daß sie den Faden
10 abwirft und in eine zuvor zur Zentrierspindel 21 gebrachte Führungs
gabel 23 übergibt (Fig. 8). Gleichzeitig wird das Saugrohr 22 in die
Übergabestellung gebracht, in welcher der in das Saugrohr 22 einlaufen
de Faden 10 in den Bereich einer nichtgezeigten Fangeinrichtung an
einem der Hülsenteller 135 am Ende eines der Spulenarme 131 gelangt.
Hierdurch wird der Faden an die Leerhülse 190 übergeben. Der durch das
Abzugswalzenpaar 12 nachgelieferte Faden 10 wird somit auf die Leer
hülse 190 aufgewickelt, wobei durch entsprechende Steuerung der Füh
rungsgabel 23 sichergestellt wird, daß zunächst mehrere Reservewindun
gen gebildet werden, bevor der Faden 10 durch die Führungsgabel 23
freigegeben wird und dadurch in den Hubbereich des Changierfadenführers
15 gelangt, woraufhin reguläre Windungen auf der Leerhülse 190 gebildet
werden.
In zeitlicher Abstimmung mit der Übergabe des Fadens 10 an die Fangein
richtung am Hülsenteller 135 und somit an die Leerhülse 190 wird die
Trennvorrichtung 221 im Saugrohr 22 erneut betätigt, wodurch das über
schüssige Fadenende von dem an die Leerhülse 190 übergebenen Faden 10
abgetrennt und danach durch das Saugrohr 22 abgeführt wird.
Der Spulenwechselvorgang und der im Zusammenhang mit diesem Spulen
wechselvorgang durchzuführende Anspinnvorgang sind somit beendet. Die
Elemente der Spinnstelle nehmen nunmehr wieder ihre Spinnstellung ein,
wie dies in Fig. 1 gezeigt ist.
Sämtliche Elemente der Anspinnvorrichtung werden wieder in ihre Grund
stellung zurückgeführt. Die Wartungseinrichtung 2, die jetzt nicht mehr
an dieser Spinnstelle benötigt wird, fährt nunmehr weiter bis zur
nächsten Spinnstelle, an welcher eine Wartung durchzuführen ist.
Die oben beschriebene Vorrichtung für das Durchführen eines Spulen
wechsels und eines in diesem Zusammenhang durchzuführenden Anspinnens
ist so ausgebildet, daß sie nicht in den Arbeitsbereich der Rücklie
fervorrichtung 20 eingreift, so daß diese in herkömmlicher Weise ausge
bildet sein kann und somit auch in üblicher Weise arbeitet. Die
Hilfsantriebsrolle 24 ist an der Nahtstelle zwischen Spulenhilfsantriebsvorrichtung
5 und Rückliefervorrichtung 20 angeordnet, weshalb die Hilfsantriebsrol
le 24 gleichzeitig als Bestandteil des Hilfswalzenpaares 52 ausgebildet
ist. Somit wird beim Beheben eines normalen Fadenbruches, d.h. unab
hängig von einem Spulenwechsel, der Schwenkhebel 54 mit der Hilfsan
triebsrolle 24 des Hilfswalzenpaares 52 ebenfalls benötigt; beim Faden
bruchbeheben jedoch erfüllt die Hilfsantriebsrolle 24 die Aufgabe, die
volle Spule 132 anzutreiben. Aus diesem Grunde wird diese Hilfsantriebs
rolle 24 beim Fadenbruchbeheben der von der Spulwalze 130 abgehobenen
Spule 132 als Antrieb zugestellt.
Nachstehend wird nun ein solches Fadenbruchbeheben ohne gleichzeitigen
Spulenwechsel näher erläutert.
In der in Fig. 1 gezeigten Ausgangsposition wird der Faden 10 kontinu
ierlich auf die Spule 132 aufgewickelt. Wenn ein Fadenbruch auftritt,
so wird durch den Fadenwächter 16 ein Steuerimpuls abgegeben, der
bewirkt, daß die Zuführung von Fasern in den Spinnrotor 1 eingestellt
wird. Außerdem wird ein Steuerimpuls an den Antrieb der Spulenhubvor
richtung 134 gegeben, welche diese freigibt und in die in Fig. 2
gezeigte Stellung bringt.
Nunmehr kommt die Wartungsvorrichtung 2 zu der betreffenden Spinnstel
le. Dies kann aufgrund eines Rufsignales erfolgen, welches vom Faden
wächter 16 abgegeben worden ist; dies kann aber auch dadurch geschehen,
daß die Wartungseinrichtung 2 längs der Maschine fährt und notwendige
Wartungsarbeiten an allen jenen Spinnstellen vornimmt, an denen sie
ohnehin vorbeikommt.
Hat die Wartungseinrichtung 2 eine derartige Spinnstelle erreicht, an
welcher ein Fadenbruch aufgetreten ist, so bleibt die Wartungseinrich
tung 2 stehen. Durch eine nicht gezeigte Hubvorrichtung werden die
Spulenarme 131 soweit angehoben, daß die Spule 132 von der Spulen
hubvorrichtung 134 abgehoben ist, so daß die Spule 132 frei drehbar
ist. Um für das Anspinnen später eine innerhalb vorgegebener Toleranzen
liegende Fadenlänge erzielen zu können, ist diese nicht gezeigte Hubvor
richtung derartig ausgebildet, daß der Abstand zwischen Spule 132 und
Spulwalze 130 stets gleich groß ist.
Nunmehr wird der Schwenkhebel 54 in Richtung Spule verschwenkt, bis die
Hilfsantriebsrolle 24 zur Anlage an die Spule 132 gelangt (Fig. 9). Der
Antriebsmotor 404 wird so angetrieben, daß die Spule 132 entgegen
gesetzt zur normalen Aufwickelrichtung gedreht wird, so daß die in
zwischen in ihre Fadenaufnahmestellung gebrachte Saugdüse 200 das Ende
des gebrochenen Fadens 10 von der Spule 132 aufnehmen kann. Die
weiteren Arbeitsgänge des Anspinnens entsprechen jenen, wie sie zuvor
anhand der Fig. 5 und 6 beschrieben wurden (siehe Fig. 10). Da der
Faden 10 bereits mit der Spule 132 in Verbindung steht, erübrigen sich
jedoch die Arbeitsgänge zum Übergeben des neu angesponnenen Fadens an
die Spule 132 (vergleiche Fig. 7 und 8).
Wenn die durch die Hilfsantriebsrolle 24 angetriebene Spule 132 ihre
normale Aufwickelgeschwindigkeit, die sie während der Produktion inne
hat, erreicht hat, wird die Spule 132 von der Wartungseinrichtung 2 aus
wieder zur Anlage an die Spulwalze 130 gebracht, während der Schwenk
hebel 54 mit der Hilfsantriebsrolle 24 in seine in Fig. 1 gezeigte
Grundstellung rückgeschwenkt wird.
Wie ein Vergleich der Fig. 9 mit der Fig. 4 zeigt, befindet sich die
Saugdüse 200 sowohl beim Anspinnen im Zusammenhang mit einem Spulenwech
sel als auch beim Fadenbruchbeheben in der gleichen Position. In beiden
Fällen erfolgt auch die Rücklieferung des Fadens 10 bzw. des Anspinn
fadens 30 zur Spinnvorrichtung mittels Antriebs der Hilfsantriebsrolle
24. Auch die weiteren Arbeitsgänge, durch welche der Faden in das
Fadenabzugsrohr 11 und in den Spinnrotor 1 geliefert werden, sind
identisch mit dem einzigen Unterschied, daß im Zusammenhang mit einem
Spulenwechsel der Anspinnfaden 30 und später der neu gesponnene Faden
mit Hilfe des Hilfsabzugswalzenpaares 52 und damit mit Hilfe der
Hilfsantriebsrolle 24 direkt und beim Fadenbruchbeheben mit Hilfe der
Hilfsantriebsrolle 24 indirekt über die Spule 132 in der Rückliefer-
bzw. der Abzugsrichtung gefördert wird (siehe auch Fig. 10).
Die vorstehende Beschreibung macht deutlich, daß der Faden 10 bzw. der
Anspinnfaden 30 von dem Bereich aus, in welchem sich die Hilfsantriebs
rolle 24 in ihrer Übergabe- bzw. Spulenantriebsstellung befindet, bis
in den Spinnrotor 1 stets auf ein und dem selben Weg zurückbefördert
wird. Auch der Abzug des angesponnenen Fadens erfolgt in beiden Fällen
am Anfang dieses gemeinsamen Fadenrücklieferweges in gesteuerter Weise,
wobei die Steuerung der Abzugsgeschwindigkeit in beiden Fällen mit
Hilfe der Hilfsantriebsrolle 24 erfolgt, die gleichzeitig auch Teil des
Hilfswalzenpaares 52 ist.
Um die Darstellung der beschriebenen Vorrichtungen nicht zu verwirren,
wurde in den Figuren auf eine Wiedergabe der steuermäßigen Verbindungen
verzichtet. Für die Steuerung der einzelnen Elemente können herkömm
liche Mittel Anwendung finden.
Unter Bezugnahme auf Fig. 16 wird nachstehend die Steuerung verschie
dener Verfahren zum Fadenbruchbeheben oder zum Spulenwechsel erläutert.
In der dort gezeigten Steuervorrichtung 6 sind vier Programme 60, 61,
62 und 63 gespeichert.
Das Programm 60 beinhaltet das normale Fadenbruchbeheben, wie dieses
mit Hilfe der Fig. 9 und 10 beschrieben wurde. Wie Fig. 16 zeigt, wird
dieses Programm durch Ansprechen des Fadenwächters 16 eingeleitet.
Das Spulenwechselprogramm mit anschließendem Anspinnen, wie dies mit
Hilfe der Fig. 1 bis 8 beschrieben wurde, ist im Programm 62 enthalten.
Dieses Programm 62 wird durch Ansprechen eines Schalters 64 ausgelöst.
Dieser Schalter 64 wird durch eine Lichtschranke, welche den Durchmes
ser der Spule 132 abtastet oder aber auch durch eine Zählvorrichtung
gebildet, welche die Anzahl Umdrehungen der Walze 120 des Abzugswalzen
paares 12 abtastet und dabei die Fadenlänge seit dem letzten Spulenwech
sel ermittelt. Es können auch andere Einrichtungen vorgesehen sein, mit
deren Hilfe festgestellt werden kann, ob die Spule 132 ihre Sollgröße
erreicht hat.
Mit der Steuerleitung 640 zwischen dem Schalter 64 und dem Programm 62
ist über eine Verbindungsleitung 641 der Antrieb 642 einer Umschalt
vorrichtung 643 verbunden, mit welcher der Fadenwächter 16 wahlweise
mit dem Programm 60 oder mit dem Programm 61 verbunden werden kann.
Dieses Programm 61 dient zur Behebung von Fadenbrüchen im unmittelbaren
Anschluß an einen soeben durchgeführten Spulenwechsel. In einem solchen
Fall befindet sich in der Regel noch keine derartige Fadenlänge auf der
neu eingelegten Leerhülse 190, daß hiermit ein Neuanspinnen möglich ist.
Insbesondere im Zusammenhang mit einem Spulenwechsel wird der Anspinn
vorgang von der Wartungseinrichtung 2 noch eine gewisse Zeit überwacht.
Dies kann mit Hilfe des erwähnten Fadenwächters 16 oder einer Changier
überwachungseinrichtung geschehen, die feststellt, ob der angesponnene
Faden vorhanden ist bzw. nach einer vorgegebenen Zeit nach dem Anspin
nen eine Changierbewegung - infolge des Einlegens in den Changierfaden
führer 15 - ausführt oder nicht. Ist dies nicht der Fall, so wird das
Programm 61 ausgelöst. Hierbei wird zunächst die Spinnvorrichtung
wieder stillgesetzt (Unterbrechen der Faserzufuhr, Anheben der Leer
hülse 190). Sodann wird die Leerhülse 190 entleert. Dies kann beispiels
weise von Hand geschehen oder auch dadurch, daß die Saugdüse 200 zur
angehobenen und frei drehbaren Leerhülse 190 gebracht wird. Nunmehr
wird der Schwenkhebel 54 mit der Hilfsantriebsrolle 24 zur Anlage an
die Leerhülse 190 gebracht, so daß bei gleichzeitigem Rückdrehen der
Leerhülse 190 die wenigen sich auf dieser befindlichen Windungen abge
wickelt und durch die Saugdüse 200 abgesaugt werden können. An
schließend findet ein Anspinnvorgang mit Hilfe des Anspinnfadens 30
statt, wie dieser zuvor mit Hilfe der Fig. 2 bis 8 beschrieben wurde,
jedoch ohne daß ein erneuter Spulenwechsel durchgeführt wird. Dieses
Programm 61 kann auch so festgelegt sein, daß es auch dann noch zur
Durchführung gelangen kann, wenn beim Auftreten eines Fadenbruches im
Anschluß an einen Spulenwechsel die Wartungseinrichtung 2 die Spinn
stelle bereits verlassen hat und die Beseitigung der Störung erst beim
nächsten Vorbeilauf an der Spinnstelle vornimmt.
Wie in Fig. 16 durch die gestrichelt dargestellte Steuerverbindung 644
dargestellt, kann die Steuerleitung 640 aber auch über die Umschalt
vorrichtung 643 mit dem Fadenwächter 16 verbunden werden. In diesem
Fall entfällt das Programm 61, so daß bei einem Fadenbruch, der im
Anschluß an einen Spulenwechsel auftritt, ein erneuter Spulenwechsel
durchgeführt wird, so daß die Leerhülse 190 mit den wenigen darauf
befindlichen Windungen auf das Transportband geworfen wird.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, dann, wenn ein Partiewechsel
durchgeführt werden soll, keinen normalen Spulenwechsel durchzuführen,
wie zuvor mit Hilfe der Fig. 1 bis 8 beschrieben wurde. Um sicherzustel
len, daß nicht Faserreste der alten Partie während des Spinnprozesses
nach dem Partiewechsel in das neue Garn gelangen können, ist es
vielmehr vorteilhaft, zuvor die Spinnmaschine und damit die einzelnen
Spinnstellen zu reinigen. Aus diesem Grunde wird gemäß dem nachstehend
beschriebenen Verfahren der Spulenwechsel im Zusammenhang mit einem
Partiewechsel in zwei Stufen durchgeführt. Zunächst wird durch Betäti
gung eines Schalters 65 die erste Phase 630 des Programmes 63 eingelei
tet, bei welcher durch Stillsetzen der Faserspeiseeinrichtungen jeweils
ein Fadenbruch erzeugt wird und anschließend die vollen Spulen 132 aus
den Spulvorrichtungen 13 der verschiedenen Spinnstellen ausgeworfen
werden. Anschließend wird die Spinnmaschine stillgesetzt und dabei die
Vorbereitung der einzelnen Spinnvorrichtungen für die neue Partie vorge
nommen, wozu insbesondere eine Reinigung der Maschine oder eine Neuein
stellung der Anspinnvorrichtung in der Wartungsvorrichtung 2 gehört.
Ist dies geschehen, so wird durch Betätigung des Schalters 650 die
zweite Phase 631 des Programmes 63 eingeleitet. Bei dieser Phase 631
werden dann die Leerhülsen 190 in die Spulvorrichtungen 13 eingelegt
und ein Anspinnen mit Hilfe des Anspinnfadens 30 durchgeführt, wie dies
zuvor beschrieben wurde.
Wie in Fig. 16 mit Hilfe der Steuerverbindung 651 angedeutet, kann die
Phase 631 des Programmes 63 identisch mit dem Programm 62 sein. In
diesem Fall wird in dieser zweiten Phase 631 ein Programm durchgeführt,
wie dies mit Hilfe der Fig. 1 bis 8 beschrieben wurde. Ein Auswerfen
der vollen Spulen 132 findet dabei jedoch nicht mehr statt, da dieses
Auswerfen der Spulen 132 bereits in der vorangegangenen Phase 630
stattgefunden hat.
Die verschiedenen Programme 60, 61, 62 und 63 sind somit, wie oben
beschrieben, in Abhängigkeit davon abrufbar, ob ein Fadenbruch im
Zusammenhang mit einem Spulenwechsel auftritt oder unabhängig hiervon
oder ob ein Spulenwechsel im Zusammenhang mit einem Partiewechsel oder
unabhängig hiervon durchzuführen ist.
Es versteht sich von selbst, daß durch nicht gezeigte Verriegelungs
vorrichtungen wie Dioden etc. verhindert wird, daß die einzelnen Pro
gramme 61, 62 und 63 in nicht gewünschter Weise miteinander vermengt
werden. Auf die Wiedergabe derartiger Sicherungsvorrichtungen wurde der
Übersichtlichkeit halber in Fig. 16 verzichtet.
In Fig. 12 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung des Fadenführungsrohres
41 sowie der Fadenklemme 42 gezeigt. Damit der Anspinnfaden 30 bis in
unmittelbare Nähe des Hilfswalzenpaares 52 geführt wird, um ein siche
res Einlegen des Fadens in dieses Hilfsabzugswalzenpaar 52 zu ermög
lichen, ist das dem Hilfswalzenpaar 52 zugewandte Ende des Faden
führungsrohres 41 an die Zwickelform des Hilfswalzenpaares 52 angepaßt.
Prinzipiell kann die Fadenklemme 42 auch in Nähe des Fadenführungs
rohres 41 zwischen diesem und dem Hilfswalzenpaar 52 angeordnet sein,
doch ist eine Anordnung in diesem Fadenführungsrohr 41 besonders
günstig für eine gute Fadenführung. Zum sicheren Zurückhalten des
Fadens ist gemäß Fig. 12 vorgesehen, daß das Teil 420 der Fadenklemme
42 durch die Innenwand des Fadenführungsrohres 41 gebildet wird, wäh
rend das bewegliche Teil 421 der Fadenklemme 42 durch ein aus elasti
schem Material bestehendes Element gebildet wird, das von einem Schwenk
hebel 422 gehalten wird. Dieser Schwenkhebel 422 ist auf dem Faden
führungsrohr 41 gelagert und steuermäßig mit einem Elektromagneten 423
verbunden, mit dessen Hilfe das elastische Teil 421 in oder außer
Arbeitsstellung gebracht werden kann.
Die beschriebene Vorrichtung ist sowohl im Zusammenhang mit der Herstel
lung von zylindrischen als auch der Herstellung von konischen Spulen
geeignet. Im letzten Fall ist es erforderlich, daß die Mantellinie der
Hilfsantriebsrolle 24 parallel zur Mantellinie der Spule 132 verläuft.
Dies kann dadurch erreicht werden, daß das Hilfswalzenpaar 52 schwenk
bar und einstellbar am Schwenkhebel 54 befestigt ist.
Eine andere Ausbildung des Hilfswalzenpaares 52 wird in Fig. 11 ge
zeigt. Bei dieser Ausführung besitzt die Hilfsantriebsrolle 24 zwei
Längenabschnitte 240 und 241. Der erste Längenabschnitt 240 besitzt
einen größeren Durchmesser als der zweite Längenabschnitt 241 und ist
darüber hinaus an die Konizität der Spule 132 angepaßt. Ist somit die
Spule 132 zylinderförmig, so besitzt auch der Längenabschnitt 240
Zylinderform. Ist die Spule 132 dagegen konisch ausgebildet, so besitzt
der Längenabschnitt ebenfalls eine Konizität in der Weise, daß die
Achsen 136 und 242 von Spule 132 bzw. Hilfsantriebsrolle 24 parallel
verlaufen. Während der Längenabschnit 240 mit der Spule 132 zusammenar
beitet, ist der im Durchmesser kleinere Längenabschnitt 241 zur Zusam
menarbeit mit dem Druckroller 520 vorgesehen.
Wenn von der Herstellung einer bestimmten Spulenform auf eine andere
gewechselt wird, so genügt es, die Hilfsantriebsrolle 24 gegen eine
andere Hilfsantriebsrolle 24 auszutauschen, deren Längenabschnitt 240
entsprechend der herzustellenden Spulenform ausgebildet ist.
Da die Hilfsantriebsrolle 24 zur Steuerung des Anspinnabzuges sowohl
beim Fadenbruchbeheben als auch beim Spulenwechsel dient, wobei der
Anspinnabzug das eine Mal über die Spule 132 und das andere Mal über
die Hilfsantriebsrolle 24 erfolgt, sind die Durchmesser der beiden
Längenabschnitte 240 und 241 und die Geschwindigkeiten, mit welchen die
Hilfsantriebsrolle 24 beim Fadenbruchbeheben oder beim Spulenwechsel
durch den Antriebsmotor 404 angetrieben wird, so aufeinander abge
stimmt, daß der Faden während des Anspinnens stets mit gleicher Abzugs
geschwindigkeit von der Spinnstelle abgezogen wird. Dies ist dann der
Fall, wenn beim Beheben eines Fadenbruches die (mittlere) Umfangsge
schwindigkeit des ersten Längenabschnittes 240 ebenso groß ist wie die
Umfangsgeschwindigkeit des zweiten Längenabschnittes 241 beim Anspinnen
im Zusammenhang mit einem Spulenwechsel. Soll eine Spule 132 anderer
Form (zylindrisch oder konisch oder auch abweichende Konizität) erzeugt
werden, so genügt zur Anpassung ein Austausch der Hilfsantriebsrolle
24. Eine andere Winkelstellung des Hilfswalzenpaares 52 oder ein Aus
tausch des Druckrollers 520 dagegen ist nicht notwendig.
Bei konischer Ausbildung des ersten Längenabschnittes 240 kann sich der
zweite Längenabschnitt 241 prinzipiell wahlweise an den kleineren oder
an den größeren Durchmesser anschließen. Wird vorgesehen, daß sich der
zweite Längenabschnitt 241 an den großen Durchmesser des ersten
Längenabschnittes 240 der Hilfsantriebsrolle 24 anschließt, so ist auch
bei einem kleinen Durchmessersprung die Gefahr gering, daß dieser
zweite Längenabschnitt 241 zur Anlage an den Umfang der Spule 132
gelangt, so daß auch bei kleinen Durchmessersprüngen unbestimmte An
triebsverhältnisse vermieden werden.
Prinzipiell spielt es keine Rolle, ob die Hilfsantriebsrolle 24 oder
der mit dieser zusammenarbeitende Druckroller 520 näher bei der Schwenk
achse 540 angeordnet ist. Eine Anordnung der Hilfsantriebsrolle 24 in
Nähe des freien Endes des Schwenkhebels 54 bietet jedoch einen größeren
konstruktiven Spielraum. Auch ist es nicht unbedingt erforderlich, den
Druckroller 520 von der Hilfsantriebsrolle 24 abhebbar zu gestalten, da
durch entsprechenden Antrieb des Hilfswalzenpaares 52 der Anspinnfaden
30 sowohl in dessen Klemmlinie geführt als auch wieder aus dieser
herauskommen kann. Gegebenenfalls kann für das Hilfswalzenpaar 52 eine
zusätzliche Kupplung vorgesehen werden.
Um den Anspinnfaden 30 nicht für jeden Anspinnvorgang, der mit seiner
Hilfe durchgeführt werden soll, von neuem auf der Anspinnspule 3 suchen
zu müssen, z.B. mit Hilfe einer Saugdüse, die ähnlich der Saugdüse 200
ausgebildet ist, wird der Anspinnfaden 30 durch eine Fadenrückhaltevor
richtung geführt. Im zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel wird diese
Fadenrückhaltevorrichtung durch das Lieferwalzenpaar 40 gebildet.
Dieses Lieferwalzenpaar 40 ermöglicht zudem noch eine kontrollierte
Fadenzufuhr zur Spulenhilfsantriebsvorrichtung 5.
Für die Zufuhr des Anspinnfadens 30 in den erwähnten gemeinsamen
Rücklieferweg ist zwar ein stationäres Hilfswalzenpaar 52 denkbar, dem
der Anspinnfaden 30 durch andere mechanische oder pneumatische Mittel
zugeführt wird. Besonders einfach ist es jedoch, hierfür - wie gezeigt
- einen Schwenkhebel 54 oder ein anderes bewegliches Element für das
Hilfswalzenpaar 52 vorzusehen, der bzw. das aus einer Fadenaufnahmestel
lung (Fig. 1) in eine Fadenübergabestellung (Fig. 4) bewegt wird. Um
hierbei eine Synchronisation zwischen dem Lauf des Lieferwalzenpaares
40 und dem Lauf des Hilfswalzenpaares 52 und der Schwenkhebelbewegung
zu vermeiden, wird gemäß der beschriebenen Ausführung vor der
Spulenhilfsantriebsvorrichtung 5 eine Reserveschlaufe 31 gebildet, die bei
einer solchen Zubringerbewegung der Zuführvorrichtung 5 wieder aufge
braucht wird.
Gemäß der beschriebenen Ausführung weist die Zuführvorrichtung 4 einen
dem Hilfswalzenpaar 52 vorgeschalteten pneumatischen Fadenzubringer in
Form eines sich vom Lieferwalzenpaar 40 zum Hilfswalzenpaar 52 er
streckenden Fadenführungsrohres 41 auf. Alternativ ist jedoch auch ein
pneumatischer Fadenzubringer in Form eines schwenkbaren Saugrohres oder
einer Druckluftdüse möglich, die zwischen Lieferwalzenpaar 40 und Hilfs
walzenpaar 52 zur Wirkung bringbar ist und auf die Klemmlinie des
Hilfswalzenpaares 52 gerichtet ist, um den Anspinnfaden 30 diesem
Hilfswalzenpaar 52 zuzuführen.
Ist zur Kompensierung der Fadenzuführbewegung der Spulenhilfsantriebsvorrichtung 5
dieser eine Speichervorrichtung vorgeschaltet (zwischen Lieferwalzen
paar 40 und Hilfswalzenpaar 52), so kann diese auch mechanisch ausgebil
det sein in Art einer an sich üblichen Speichervorrichtung. Bei pneuma
tischer Ausbildung einer solchen Speichervorrichtung kann diese statio
när zwischen Lieferwalzenpaar 40 und Hilfswalzenpaar 52 angeordnet sein
oder für ihre Arbeit vorübergehend in diesen Bereich gebracht werden.
Zur Einsparung von Luft kann diese durch eine Abschaltvorrichtung
(Ventil 430) ein- und ausgeschaltet werden.
Die Unterdruckquelle für eine solche Anspinnvorrichtung kann auf der
Wartungsvorrichtung 2 selber angeordnet sein; die Saugöffnung 43 des
pneumatischen Speichers kann aber auch, wie in den Fig. 1 bis 10
gezeigt, über die Saugleitung 18 mit einer maschinenseitigen Unterdruck
quelle (nicht dargestellt) in Verbindung stehen.
Nachstehend wird anhand der Fig. 13 bis 15 eine andere Ausführung einer
Zuführvorrichtung 4 beschrieben, mit deren Hilfe der Anspinnfaden 30
mechanisch in das Hilfswalzenpaar 52 und von dieser mechanisch bis in
den zuvor erwähnten gemeinsamen Fadenrücklieferweg gebracht wird.
Während beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel die Rückhalte
vorrichtung durch ein Lieferwalzenpaar 40 gebildet ist, ist gemäß den
Fig. 13 bis 15 hierfür eine mechanische Speichervorrichtung 44 vorge
sehen, in welcher der von der Anspinnspule 3 abgezogene Faden 30 im
Zickzack geführt wird. Diese Speichervorrichtung 44 besitzt zwei kamm
artige Elemente 440 und 441, die unter Federspannung stehen und dazu
tendieren, sich voneinander zu entfernen und dabei eine Fadenreserve
aufzubauen.
Auf der der Anspinnspule 3 abgewandten Seite der Speichervorrichtung 44
befindet sich ein Schwenkhebel 45, der um eine Achse 450 schwenkbar ist
und an seinem Ende eine öffen- und schließbare Fadenklemme 451 aufweist.
Der Schwenkhebel 54 mit dem Hilfswalzenpaar 52 und der Schwenkhebel 45
mit der Fadenklemme 451 sind in der Weise gelagert, daß die Fadenklemme
451 wahlweise auf die eine oder die andere Seite des in Faden
aufnahmestellung gebrachten Hilfswalzenpaares 52 gebracht werden kann.
Dies ist aus einem Vergleich der Fig. 13 und 14 ersichtlich.
In der Ausgangsstellung nehmen der Schwenkhebel 54 und der Schwenkhebel
45 die in Fig. 13 gezeigten Positionen ein. Die Fadenklemme 451 hält
den Anfang des Anspinnfadens 30, während das Hilfswalzenpaar 52 sich in
Fadenaufnahmestellung vor dem Anfang des Anspinnfadens 30 befindet.
Durch eine geeignete Bewegung des Schwenkhebels 45 wird die Fadenklemme
451 auf die der Speichervorrichtung 44 abgewandte Seite des Hilfswalzen
paares 52 gebracht, woraufhin der Druckroller 520 zur Anlage an die
Hilfsantriebsrolle 24 gebracht und die Fadenklemme 451 geöffnet wird
(siehe Fig. 14).
Bei der Schwenkbewegung des Schwenkhebels 45 wird der Anspinnfaden
durch die Speichervorrichtung 44 gebremst, so daß der Anspinnfaden 30
nicht unkontrolliert von der Anspinnspule 3 abgezogen wird. Dabei wird
die in der Speichervorrichtung 44 gespeicherte Fadenreserve verklei
nert, bis nach Beendigung der Schwenkbewegung des Schwenkhebels 45 die
Fadenreserve durch erneuten Abzug des Anspinnfadens von der Anspinn
spule 3 wieder ihre volle Größe erreicht.
Nach Übernahme des Anspinnfadens 30 durch das Hilfswalzenpaar 52 wird
das Hilfswalzenpaar durch Verschwenken des Schwenkhebels 54 in die
Übergabestellung gebracht (siehe Fig. 15, vergleiche mit Fig. 4). Dabei
wird die der Speichervorrichtung 44 vorgesehene Fadenreserve aufge
braucht. Der weitere Vorgang der Fadenrücklieferung und des Anspinnens
stimmt mit jenem überein, wie er anhand der Fig. 4 bis 8 beschrieben
wurde. Allerdings wird darauf geachtet, daß der Anspinnfaden 30 bei
diesem Anspinnvorgang nicht die Klemmlinie des Hilfswalzenpaares 52
verläßt.
Nach Durchführung des Anspinnvorganges kehrt der Schwenkhebel 54 mit
dem im Hilfswalzenpaar 52 gehaltenen Anspinnfaden 30 in die in Fig. 13
gezeigte Stellung zurück. Der Schwenkhebel 45 wird jetzt ebenfalls in
die in Fig. 13 gezeigte Stellung gebracht und übernimmt in dieser
Position den Anfang des Anspinnfadens 30. Die bei der Rückkehr des
Schwenkhebels 54 in seine Fadenaufnahmestellung (gemäß Fig. 13) freige
gebene Fadenlänge wird in der Speichervorrichtung 44 gespeichert.
Ist ein Fadenbruch zu beheben, was mit Hilfe des von der Spule 132
abgewickelten Fadens geschieht, so kann der Schwenkhebel 54 mit der
Hilfsantriebsrolle 24 zur Spule verschwenkt werden, da der Anfang des
Anspinnfadens 30 von der Fadenklemme 451 gehalten wird.
Prinzipiell kann eine Anspinnvorrichtung einer der Ausführungen, wie
sie oben beschrieben wurde, für eine Spinnstelle individuell vorgesehen
sein. Bei den heute üblichen Wartungsvorrichtungen 2, die entlang einer
Vielzahl von Spinnvorrichtungen einer Offenend-Spinnmaschine fahren,
sind dagegen die Anspinnspule 3, die Zuführvorrichtung 4,
und die Rückliefervorrichtung 20 auf der Wartungseinrich
tung 2 angeordnet.
Claims (41)
1. Verfahren zum Anspinnen eines Fadens an einer Offenend-Spinnvor
richtung, bei welchem entweder zur Behebung eines Fadenbruches ein Faden
von einer durch eine Spulwalze oder eine Spulenhilfsantriebsvorrich
tung antreibbaren Aufwindespule oder aber im Zusammenhang mit einem
Spulenwechsel ein Faden von einer Anspinnspule aus an die Spinnvor
richtung zurückgeliefert wird, wobei die Rücklieferung an die Spinn
vorrichtung in beiden Fällen mit Hilfe ein und derselben Rückliefer
vorrichtung erfolgt, an welche im Zusammenhang mit einem Spulenwech
sel der von der Anspinnspule rückzuliefernde Faden aus einer Bereit
schaftsstellung überführt und wobei nach erfolgtem Ansetzen der neu
gelieferte Faden an eine angetriebene Leerhülse übergeben wird unter
Abtrennen und Abführen des überschüssigen Fadenabschnittes mit dem
Ansetzer, dadurch gekennzeichnet, daß beim Spulenwechsel der Faden
in der Bereitschaftsstellung durch die Spulenhilfsantriebsvorrich
tung aufgenommen, durch diese der Rückliefervorrichtung zugeführt
und das vordere Ende des anzuspinnenden Fadens an die Rückliefervor
richtung übergeben wird, der Faden jedoch nach wie vor durch die
Spulenhilfsantriebsvorrichtung geführt wird, und daß nach erfolgtem
Ansetzen der angesponnenen Faden mit Hilfe dieser Spulenhilfsan
triebsvorrichtung so lange aus der Spinnvorrichtung
abgezogen wird, bis der Faden seine volle Abzugsgeschwindigkeit er
reicht hat, woraufhin der Faden dem normalen Spinnabzug unterworfen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anspinnfaden während seines Abzuges von
der Anspinnspule gebremst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anspinnfaden aus einer Bereitschafts
stellung mechanisch der Spulenhilfsantriebsvorrichtung zugeführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß zur Zuführung des Anspinnfadens eine den Anspinnfaden
haltende mechanische Zuführvorrichtung zur Fadenaufnahmestellung
der Spulenhilfsantriebsvorrichtung bewegt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß nach Zuführung des Anspinnfadens zur mechanischen
Zuführvorrichtung vor dieser eine Fadenschleife gebildet wird, die
bei der Bewegung der Zuführvorrichtung in die Fadenaufnahmestellung
der Spulenhilfsantriebsvorrichtung aufgebraucht wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß nach Zuführung
einer für das Anspinnen ausreichenden Länge des Anspinnfadens zur
Aufnahmestellung der Spulenhilfsantriebsvorrichtung der Anspinn
faden zwischen der Anspinnspule und einer mechanischen Zuführvor
richtung geklemmt und zwischen dieser Stelle und der mechanischen
Zuführvorrichtung durchtrennt wird und daß das so gebildete freie
Ende des sich zur mechanischen Zuführvorrichtung erstreckenden
Fadenabschnittes pneumatisch gehalten und nach dem Anspinnen und
der Übergabe des angesponnenen Fadens an die Leerhülse abgetrennt
und pneumatisch abgeführt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der angesponnene
Faden zunächst durch die Spulenhilfsantriebsvorrichtung von der
Spinnvorrichtung abgezogen und sodann an ein zwischen Spinnvorrich
tung und Spulenhilfsantriebsvorrichtung befindliches Abzugswalzen
paar für den Spinnabzug übergeben wird, daß anschließend die durch
die Spulenhilfsantriebsvorrichtung erzeugte Fadenabzugsgeschwindig
keit gegenüber der durch das Abzugswalzenpaar erzeugten Fadenabzugs
geschwindigkeit reduziert und der Fadenüberschuß zu einer Schleife
ausgebildet wird, daß der Faden sodann zwischen Schleife und Spulen
hilfsantriebsvorrichtung durchtrennt und das abgetrennte Fadenende
anschließend abgeführt wird, während der mit der Spinnvorrichtung
in Verbindung stehende Faden an die Spule übergeben wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Anspinnfaden
für das Anspinnen im Zusammenhang mit einem Spulenwechsel mecha
nisch einem Luftstrom zugeführt wird, der den Anspinnfaden an die
Spulenhilfsantriebsvorrichtung übergibt, daß sodann der Anspinn
faden in Nähe seines voreilenden Endes stillgesetzt und aus dem
nach wie vor nachgelieferten Anspinnfaden eine Fadenschleife gebil
det wird, daß anschließend die Nachlieferung des Anspinnfadens
unterbrochen und die Spulenhilfsantriebsvorrichtung unter Aufbrauch
der Fadenschleife in den Wirkungsbereich eines Saugluftstromes ge
bracht, daraufhin der Anspinnfaden durch Antrieb des Spulenhilfsantriebsvorrichtung
und synchronen Abzug des Anspinnfadens von der Anspinnspule
unter Bildung einer Anspinnreserve mit seinem voreilen
den Ende in eine Bereitschaftsstellung innerhalb der Spinnvor
richtung rückgeliefert wird, woraufhin der Anspinnfaden in Trans
portrichtung vor der Spulenhilfsantriebsvorrichtung durchtrennt und
das sich zur Spulenhilfsantriebsvorrichtung erstreckende Fadenende
einem Saugluftstrom ausgesetzt wird, daß anschließend das Anspinnen
durch Freigabe der Faserspeisung und der Anspinnreserve erfolgt,
sodann der angesponnene Faden mit Hilfe der Spulenhilfsantriebsvor
richtung von der Spinnvorrichtung mit zunehmender Geschwindigkeit
abgezogen und dem Saugluftstrom zugeführt, daraufhin der angespon
nene Faden zwischen Spinnvorrichtung und Spulenhilfsantriebsvorrich
tung an ein Abzugswalzenpaar übergeben wird, daß anschließend durch
Verzögerung der Spulenhilfsantriebsvorrichtung zwischen diesem und
dem Abzugswalzenpaar eine Fadenschleife gebildet wird, die pneuma
tisch gehalten und von dem sich zu dem erwähnten Saugluftstrom
erstreckenden Fadenende getrennt wird, so daß dieses Fadenende
abgeführt wird, woraufhin das sich neu ergebende Fadenende an die
inzwischen neu eingelegte Leerhülse übergeben wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß im Zusammenhang mit
einem Partiewechsel ein Spulenwechsel in zwei Stufen durchgeführt
wird, wobei in einer ersten Stufe die volle Spule aus der Spulvor
richtung ausgeworfen und die Leerhülse in die Spulvorrichtung erst
eingelegt wird, wenn nach der Vorbereitung dieser Spinnvorrichtung
für eine neue Partie ein Anspinnen mit Hilfe des von der Anspinn
spule abgezogenen Anspinnfadens eingeleitet wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß im Zusammenhang mit
einem Spulenwechsel der Anspinnvorgang für eine bestimmte Zeitdauer
nach Übergabe des angesponnenen Fadens an die Leerhülse überwacht
wird und im Falle eines während dieser Zeitdauer auftretenden
Fadenbruches die Spinnvorrichtung stillgesetzt wird, daß sodann die
während des vorangegangenen Anspinnvorganges auf die Leerhülse auf
gewickelten Windungen von der Leerhülse wieder abgewickelt werden
und daß sodann ohne Durchführung eines nochmaligen Spulenwechsels
ein erneutes Anspinnen mit Hilfe des von der Anspinnspule abgezo
genen Anspinnfadens durchgeführt wird.
11. Vorrichtung zum Anspinnen eines Fadens an einer Offenend-Spinnvor
richtung, mit einer Spulvorrichtung, die eine Spulwalze zum Antrei
ben einer Spule während des normalen Spinnbetriebes sowie eine
Spulenhilfsantriebsvorrichtung zum Antreiben der Spule im Zusammen
hang mit einem Fadenansetzvorgang aufweist, mit einer Rückliefer
vorrichtung zum Rückliefern des Endes eines gebrochenen Fadens an
die Spinnvorrichtung, mit einer Anspinnspule mit einem Anspinn
faden, mit einer Zuführvorrichtung zur Lieferung des Anspinnfadens
an die Rückliefervorrichtung, zur Durchführung des Verfahrens nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spulenhilfsantriebsvorrich
tung (5) Teil der Rückliefervorrichtung (20) ist und ein Hilfs
walzenpaar (52) aufweist, von welchem eine Walze der von der
Spulwalze (130) abgehobenen Spule (132) als Antriebsrolle (24)
zustellbar ist und mit Hilfe eines steuerbaren Antriebes (404)
antreibbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die als Antriebsrolle (24) für die Spule
(132) ausgebildete Walze des Hilfswalzenpaares (52) am freien Ende
eines Schwenkhebels (54) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die der Spule (132) nicht
zustellbare Walze (520) des Hilfswalzenpaares (52) von der als
Antriebsrolle (24) für die Spule (132) ausgebildeten Walze abheb
bar ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die als
Antriebsrolle (520) für die Spule (132) ausgebildete Walze des
Hilfswalzenpaares (52) austauschbar ist und einen ersten Längenab
schnitt (240), welcher mit der Spule (132) zusammenarbeitet und
eine der Spule (132) angepaßte Form besitzt, sowie einen zweiten
Längenabschnitt (241) aufweist, mit welchem die andere Walze (520)
des Hilfswalzenpaares (52) zusammenarbeitet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste Längenabschnitt (240) einen
größeren Durchmesser als der zweite Längenabschnitt (241) aufweist
und der Antrieb (404) des Hilfswalzenpaares (52) so steuerbar ist,
daß beim Beheben eines Fadenbruches die Umfangsgeschwindigkeit des
ersten Längenabschnittes (240) ebenso groß ist wie die Umfangsge
schwindigkeit des zweiten Längenabschnittes (241) bei einem Anspin
nen im Zusammenhang mit einem Spulenwechsel.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei konischer Ausbildung des ersten
Längenabschnittes (240) sich der zylindrische zweite Längenab
schnitt (241) an den größeren Durchmesser des ersten Längenabschnit
tes (240) anschließt.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuführvorrichtung (4) eine Fadenrückhaltevorrichtung (40, 44) auf
weist.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die
Zuführvorrichtung (4) ein antreibbares Lieferwalzenpaar (40) be
sitzt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Lieferwalzenpaar (40) und dem
Hilfswalzenpaar (52) ein gemeinsamer Antriebsmotor (404) zugeordnet
ist, mit welchem das Lieferwalzenpaar (40) über eine steuerbare
Kupplung (402) verbunden ist.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die
angetriebenen Walzen (400, 24) des Lieferwalzenpaares (40) und des
Hilfswalzenpaares (52) mit der gleichen wirksamen Umfangsgeschwin
digkeit antreibbar sind.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß die Zuführvorrich
tung (4) eine Speichervorrichtung (43, 44) aufweist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Speichervorrichtung als Saugluftöffnung
(43) ausgebildet ist, die zwischen Lieferwalzenpaar (40) und Hilfs
walzenpaar (52) zur Wirkung bringbar ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 22, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Speichervorrichtung (43)
zwischen Lieferwalzenpaar (40) und Hilfswalzenpaar (52) angeordnet
ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Saugluftöffnung (43) stationär in Nähe
des Hilfswalzenpaares (52) zwischen dem Lieferwalzenpaar (40) und
dem Hilfswalzenpaar (52) angeordnet und durch eine Abschaltvorrich
tung (430) steuerbar ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch ge
kennzeichnet, daß in Transportrichtung vor der
Speichervorrichtung (43) eine Fadentrennvorrichtung (413) vorge
sehen ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fadentrennvorrichtung (413) sich
zwischen dem Lieferwalzenpaar (40) und der Speichervorrichtung (43)
befindet.
27. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 26,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführ
vorrichtung (4) einen dem Hilfswalzenpaar (52) vorgeschalteten
pneumatischen Fadenzubringer (41) aufweist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekenn
zeichnet, daß der pneumatische Fadenzubringer ein sich
vom Lieferwalzenpaar (40) zum Hilfswalzenpaar (52) erstreckendes
Fadenführungsrohr (41) enthält.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Saugluftöffnung (43) seitlich in das
dem Hilfswalzenpaar (52) zugewandte Ende des Fadenführungsrohres
(41) einmündet.
30. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 25 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Fadentrennvorrichtung (413) im Fadenführungsrohr (41) angeordnet
ist.
31. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 28 bis 30,
gekennzeichnet durch eine auf der dem
Lieferwalzenpaar (40) abgewandten Seite der Saugluftöffnung (43) in
Nähe des Endes des Fadenführungsrohres (41) angeordnete steuerbare
Fadenklemme (42).
32. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fadenklemme (42) im Fadenführungsrohr
(41) angeordnet ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 31 oder 32, dadurch gekenn
zeichnet, daß die steuerbare Fadenklemme (42) ein aus
elastischem Material bestehendes bewegliches Klemmteil (421) auf
weist.
34. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 33,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuführvorrichtung (4) eine auf die Klemmlinie des Hilfswalzenpaares
(52) gerichtete Druckluftdüse (411) umfaßt, die zwischen dem
Liefer
walzenpaar (40) und dem Hilfswalzenpaar (52) zur Wirkung bringbar
ist.
35. Vorrichtung nach den Ansprüchen 28 und 34, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Druckluftdüse als Injektordüse
(411) ausgebildet ist, die in das dem Lieferwalzenpaar (40) zuge
wandte Ende des Fadenführungsrohres (41) einmündet.
36. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 35,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb
(53) der abhebbaren Walze (520) des Hilfswalzenpaares (52) zusammen
mit der Druckluftdüse (411) mit einer gemeinsamen Steuervorrichtung
steuermäßig in Verbindung steht.
37. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 28 bis 36,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Fadenführungsrohr (41) in seiner Form an seinem dem Hilfswalzenpaar
(52) zugewandten Ende dem Zwickel dieses Hilfswalzenpaares (52)
angepaßt ist.
38. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 37,
gekennzeichnet durch eine Steuervorrichtung
(6) mit mehreren Steuerprogrammen (60, 61, 62, 63), die in Abhängig
keit davon abrufbar sind, ob ein Fadenbruch im Zusammenhang mit
einem Spulenwechsel oder unabhängig hiervon auftritt oder ob ein
Spulenwechsel im Zusammenhang mit einem Partiewechsel oder unab
hängig hiervon durchzuführen ist.
39. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 38,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Fadenrückhaltevorrichtung als Speichervorrichtung (44) ausgebildet
ist und die Zuführvorrichtung (4) eine Fadenklemme (451) aufweist,
die von der einen Seite des sich in Aufnahmestellung befindlichen
Hilfswalzenpaares (52) auf dessen andere Seite bewegbar ist.
40. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 39,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Anspinnspule (3), die Zuführvorrichtung (4)
und die Rückliefervorrichtung (20) auf einer Wartungseinrich
tung (2) angeordnet sind, die entlang einer Vielzahl nebeneinander
angeordneter Offenend-Spinnvorrichtungen einer Offenend-Spinnma
schine verfahrbar ist.
41. Vorrichtung nach Anspruch 40, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Saugluftöffnung (43) mit einer
maschinenseitigen Unterdruckquelle in Verbindung steht.
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