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DE3728163C2 - Meßeinrichtung zur Bestimmung des Scheitelwerts hoher Wechselspannungen - Google Patents

Meßeinrichtung zur Bestimmung des Scheitelwerts hoher Wechselspannungen

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DE3728163C2 DE19873728163 DE3728163A DE3728163C2 DE 3728163 C2 DE3728163 C2 DE 3728163C2 DE 19873728163 DE19873728163 DE 19873728163 DE 3728163 A DE3728163 A DE 3728163A DE 3728163 C2 DE3728163 C2 DE 3728163C2
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Meßeinrichtung zur Bestimmung des Scheitelwerts hoher Wechselspannungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Meßeinrichtung ist aus der ETZ-84, Bd. 84, H. 26, 1963, Seiten 883 bis 886, Aufsatz von W. Boeck: "Eine Scheitelspannungs-Meßeinrichtung erhöhter Meßgenauigkeit mit digitaler Anzeige", bekannt.
Die Bestimmung des Scheitelwerts von hohen Wechselspannungen ist in der Hochspannungsmeßtechnik, insbesondere zur Beurteilung der Spannungsfestigkeit von Isolieranordnungen, erforderlich. Bei der aus der genannten Literaturstelle bekannten, als Normalmeßeinrichtung zur Prüfung technischer Scheitelspannungs-Meß­ einrichtungen verwendeten Meßeinrichtung wird aus dem gleichgerichteten Ladestrom eines Hochspannungskondensators die Spannung von Scheitel zu Scheitel der zu messenden hohen Wechselspannung bestimmt. Voraussetzung für die richtige Messung ist, daß keine Zwischenmaxima der hohen Wechselspannung auftreten.
Bei der bekannten Meßeinrichtung ist in Reihe zum Meßkondensator eine passive Gleichrichterschaltung nach Masse geschaltet, in deren einem Zweig der Meßkondensator eingeschaltet ist. Am Meßwiderstand wird die an diesem abfallende Spannung abgenommen und einem Spannungs-Frequenz-Wandler zugeleitet, dessen Ausgang an der Torschaltung anliegt. Zur Ansteuerung der Torschaltung werden Impulse eines Nullspannungsdetektors verwendet. Dieser ist über Kabel unmittelbar auf der Niederspannungsseite des zur Erzeugung der Prüfspannung nötigen Hochspannungstransformators angeschlossen. Die Kabelkapazitäten gehen daher hier mit in die Messung ein. Die Meßunsicherheit wird hauptsächlich durch die Kapazität des Meßkondensators, das passive Netzwerk aus Gleichrichtern und Meßwiderständen in der Erdleitung des Meßkondensators, sowie durch den Spannungs-Frequenz-Wandler bestimmt. Die relative Gesamtmeßunsicherheit der bekannten Meßeinrichtung beträgt 6.10-4. Die für die Anwendung als Normal-Meß­ einrichtung zu große Meßunsicherheit ist, insbesondere auch durch parasitäre Kapazitäten, z. B. der Kabel, durch Spannungsabfälle am Gleichrichter und am Meßwiderstand, sowie durch nichtlineare Bauelemente, z. B. die Dioden und Überspannungsableiter, bedingt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßeinrichtung der einleitend beschriebenen Art so weiterzuentwickeln, daß die genannten Nachteile weitgehend vermieden werden und eine kleinere Meßunsicherheit erreicht wird, damit eine Verwendung als Normal­ meßeinrichtung möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die Merkmale des An­ spruchs 1 erreicht.
Durch den Einsatz des aktiven Strom-Spannungs-Wandlers mit dem im Rückkopplungszweig liegenden Meßwiderstand liegt die Niederspannungsklemme des Meßkondensators praktisch auf Potential Null. Da die gesamte hohe Wechselspannung somit am Meßkondensator liegt, können auch kleinere Spannungen im Bereich von 1 kV mit der gleich geringen Meßunsicherheit gemessen werden, wie größere Spannungen. Dies ist mit der bekannten Meßeinrichtung wegen der Spannungsabfälle am Gleichrichter und am Meßwiderstand nicht möglich. Da außerdem der Einfluß der Kapazität des Verbindungskabels zwischen dem Meßkondensator und der übrigen Meßeinrichtung entfällt, wird die Meßunsicherheit ebenfalls vermindert. Auch die aktive Gleichrichterschaltung anstelle passiver Dioden trägt zu einer verringerten Meßunsicherheit bei. Die Meßunsicherheit der gesamten erfindungsgemäßen Meßeinrichtung liegt bei 1.10-4.
Während bei der bekannten Meßeinrichtung zur Steuerung der Torschaltung von der primärseitigen Spannung des Hochspannungstransformators über zusätzliche, aufwendige Kabel das Signal für den Nullspannungswandler abgegriffen werden muß, wird bei der erfindungsgemäßen Meßeinrichtung das entsprechende Steuersignal am Ausgang des Strom-Spannungs-Wandlers abgegriffen. Diese exaktere Erfassung der Nulldurchgänge des Ladestromes trägt ebenfalls zur verringerten Meßunsicherheit bei.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß beim Erfindungsgegenstand der Zählvorgang stets zum Zeitpunkt der Nulldurchgänge der Gleichrichterspannung beginnt und endet. In den Nulldurchgängen sind die Abstände der zu zählenden Impulse größer als zu den übrigen Zeiten, so daß Fehlzählungen durch endliche Öffnungs- und Schließzeiten der Torschaltung weitgehend ausgeschaltet sind.
Eine bevorzugte Ausführungsform der neuen Meßeinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Nullspannungsdetektor zusätzlich einen 90°-Phasenschieber mit nachfolgendem Nullspannungsschalter aufweist, so daß sowohl die Nulldurchgänge des Ladestromes i(t) als auch der Ausgangsspannung u1(t) erfaßt werden können. Hierdurch kann je nach Ansteuerung der Torschaltung der positive oder der negative Scheitelwert vom Impulszähler gezählt und der Anzeige zugeführt werden. Zur Steuerung und exakten Messung der Scheitelwerte müssen die Nulldurchgänge der Meßspannung sowie die des Ladestromes genau erfaßt werden. Die Ausgangsspannung des Strom-Spannungs-Wandlers ist gemäß der Erfindung proportional zum Ladestrom und eilt dessen Ausgangsspannung u1(t) um 90° voraus. Der 90°-Phasenschieber liefert eine Spannung, deren Nulldurchgänge mit denen der Ausgangsspannung u1(t) übereinstimmen.
Sowohl die Nulldurchgänge des Ladestromes als auch der Ausgangsspannung stehen am Ausgang des Strom-Spannungs-Wandlers zur Steuerung der Torschaltung zur Verfügung. Über Nullspannungsdetektoren werden Rechteckspannungen gewonnen, die über eine geeignete Logikschaltung - beispielsweise in Form eines Rechners - je nach Programmierung die Messung des positiven oder des negativen Scheitelwertes ermöglichen.
Zweckmäßig ist es, am Eingang des Meßgrößenumformers eine Überspannungsschutzschaltung vorzusehen. Hierdurch wird der elektronische Teil der Meßeinrichtung gegen transiente Überspannungen bei Über- oder Durchschlägen am Meßkondensator oder am Prüfling geschützt. Abweichend von der bekannten Lösung ist die Überspannungsschutzschaltung wegen der praktisch auf Nullpotential liegenden Eingangsklemme des Meßgrößenumformers ohne Einfluß auf den Fehler der Meßeinrichtung.
Vorteilhaft ist es, die Gleichrichterschaltung als Vollweggleichrichter mit Präzisionswiderständen und PIN-Silizium-Di­ oden auszurüsten. Durch ausgesuchte Widerstände mit niedrigem Temperaturkoeffizienten und Dioden mit kleiner Sperrschicht­ kapazität und gleichem Durchlaßverhalten werden die Fehler des Gleichrichters minimiert. Bei Vollweggleichrichtung und teilweiser Glättung der Gleichspannung mit einem Kondensator hat das Ausgangssignal u1 der Gleichrichterschaltung einen geringeren Wechselspannungsanteil, so daß der nachgeschaltete Strom- Spannungs-Wandler eine zeitlich weniger veränderliche Eingangsspannung erhält und dieser somit geringere Anforderungen zu erfüllen braucht.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist durch eine Kalibriereinrichtung mit einer Gleichspannungsreferenzquelle und einem quarzgesteuerten Zeitgeber zur Ansteuerung der Torschaltung gekennzeichnet. Durch die weitgehende Frequenzunabhängigkeit der Meßeinrichtung von 162/3 Hz bis 300 Hz ist eine Kalibrierung mit Gleichspannung bei definierter Toröffnungszeit möglich. Der quarzgesteuerte Zeitgeber dient hierbei zum Öffnen der Torschaltung. Durch die Frequenzunabhängigkeit der Meßeinrichtung ergibt sich der besondere Vorteil, daß mit derselben Meßeinrichtung auch hohe Gleichspannungen gemessen werden können.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn zwischen dem Spannungs- Frequenz-Wandler und dem Impulszähler ein Rechner eingebaut ist, welcher die Torschaltung beinhaltet und diese in Abhängigkeit von der programmierten Betriebsart ansteuert. Der Rechner enthält also eine Logikschaltung, welche auch die Funktionen der Torschaltung ausübt. Somit werden dem Rechner die Ausgangssignale des Nullspannungsdetektors und des Spannungs-Frequenz-Wandlers zugeführt. In Abhängigkeit vom gewünschten Komfort der Meßeinrichtung kann der Rechner weitere Speicher- und Programmierfunktionen enthalten.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele nachstehend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Meßeinrichtung mit einem Hochspannungstransformator und einem Hochspannungskondensator,
Fig. 2 ein Prinzipschaltbild des elektronischen Meßgrößenumformers der Meßeinrichtung der Fig. 1,
Fig. 3 in Abhängigkeit von der Zeit dargestellte Signal- und Impulsdiagramme der Meßeinrichtung und
Fig. 4 das Blockschaltbild einer Meßeinrichtung in einer gegenüber Fig. 1 erweiterten Ausführungsform, jedoch ohne Darstellung des Hochspannungstransformators und des Meßkondensators.
Zur Messung des Scheitelwerts hoher Wechselspannungen bis zu einigen 100 kV wird eine Meßeinrichtung beschrieben, die als Normal-Meßeinrichtung geeignet ist und zur Kalibrierung von im Prüffeld verwendeten Prüf-Meßeinrichtungen dient, welche für den Frequenzbereich von 162/3 Hz bis 300 Hz geeignet und nach einem anderen Meßprinzip aufgebaut sind.
Die in Fig. 1 dargestellte Meßeinrichtung arbeitet nach dem Prinzip von Chubb-Fortescue. Die Nachteile der nach diesem Meßprinzip gebauten Meßeinrichtungen, insbesondere die Meßfehler bei Zwischenmaxima der zu messenden hohen Wechselspannung, sowie Spannungsabfälle an Dioden, Überspannungsableitern und dem Meßwiderstand, werden bei der erfindungsgemäßen Meßeinrichtung weitgehend vermieden. Bei dieser in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Meßeinrichtung wird die von einem Transformator 1 erzeugte hohe Wechselspannung u(t) an einen für diese Spannung ausgelegten Meßkondensator C gelegt. Die Niederspannungsklemme 2 des Meßkondensators C wird über eine Überspannungsschutzschaltung 3 dem Eingang eines gestrichelt angedeuteten elektronischen Meßgrößenumformers 4 zugeführt.
Der Meßgrößenumformer 4 besteht aus einem aktiven Strom-Spannungs-Wan­ ler 5 mit einem Meßwiderstand R im Rückkopplungszweig, dessen Ausgang u1(t) einer nachgeschalteten aktiven Gleichrichterschaltung 6 und zugleich einem Nullspannungsdetektor 7 zugeleitet wird. Die Gleichrichterschaltung 6 liefert an ihrem Ausgang eine Gleichspannung u1, die am Eingang eines nachgeschalteten Spannungs- Frequenz-Wandlers 8 anliegt. Die von der Ausgangsspannung u1(t) des Strom-Spannungs-Wandlers 5 abgeleitete Nullspannungsimpulse If, sowie die vom Spannungs-Frequenz-Wandler 8 erzeugte und ausgegebene Impulsfolgefrequenz fm, werden einer Torschaltung 9 eingegeben.
Die Torschaltung 9 stellt an ihrem Ausgang eine der Impulsfolgefrequenz fm entsprechende Anzahl von Impulsen N bereit, die einem Impulszähler 10 eingegeben werden. Die vom Impulszähler 10 ausgegebene Impulszahl N' dient zur Ansteuerung einer Digitalanzeige 11. Von letzterer wird, ggf. je nach Betriebsart, der positive oder negative Scheitelwert US der hohen Wechselspannung u(t) angezeigt.
Weiterhin kann eine Kalibriereinrichtung 12, vgl. Fig. 4, mit einer Gleichspannungsreferenzquelle und einem quarzgesteuerten Zeitgeber zur Ansteuerung der Torschaltung mit dem Eingang der Meßeinrichtung verbunden werden.
Bei der erfindungsgemäßen Meßeinrichtung wird der Ladestrom i(t) = C.du/dt des Meßkondensators C durch den Strom-Spannungs-Wandler 5 in die proportionale Ausgangsspannung u1(t) = R.i(t) umgewandelt. Der Meßwiderstand R ist gemäß Fig. 2 im Rückkopplungszweig eines Operationsverstärkers OP1 des aktiven Strom-Spannungs-Wandlers 5 angeordnet. Der Eingang des Strom-Spannungs-Wandlers 5 und damit auch die Niederspannungsklemme 2 des Meßkondensators C liegen dadurch praktisch auf Nullpotential, da die wirksame Eingangsimpedanz, die sich aus dem Meßwiderstand R, dividiert durch die hohe Leerlaufverstärkung des Operationsverstärkers OP1 ergibt, sehr klein ist. Da infolgedessen stets die gesamte hohe Wechselspannung u(t) am Meßkondensator C liegt, können auch kleinere Spannungen im Bereich von 1 kV, mit der gleichen geringen Meßunsicherheit gemessen werden, wie größere Spannungen.
Die als aktiver Vollweggleichrichter ausgebildete Gleichrichterschaltung 6 enthält ausgesuchte Zeranin-Widerstände R1 und R2 (Präzisionswiderstände) mit niedrigem Temperaturkoeffizienten und PIN-Silizium-Dioden D1 und D2 mit kleiner Sperrschichtkapazität und gleichem Durchlaßverhalten. Die Gleichrichterschaltung 6 enthält einen driftkompensierten Operationsverstärker OP2, der so geschaltet ist, daß die Torzeit beim Stromübergang von einer Diode D1 bzw. D2 auf die andere vernachlässigbar ist. Ein die gleichgerichtete Spannung verstärkender Operationsverstärker OP3 ist ohne einen Kondensator C1 ein Additionsverstärker und liefert die Gleichspannung eines idealen Vollweggleichrichters. Die vom OP3, d. h. von der Gleichrichterschaltung 6 ausgegebene Gleichspannung u1 wird im Spannungs-Frequenz-Wandler 8 in Impulse der Impulsfolgefrequenz fm = A.u1 umgewandelt. Hierbei ist A der Umwandlungsfaktor des Spannungs-Frequenz-Wandlers 8. Zur Öffnung der Torschaltung 9 für eine Anzahl Perioden p der hohen Wechselspannung u(t) mit der Frequenz f werden im Nullspannungsdetektor 7 des Meßgrößenumformers 4 Impulse If aus den Nulldurchgängen der Ausgangsspannung u1 (t) abgeleitet. Innerhalb der Toröffnungszeiten werden N = p.fm/f Impulse des Spannungs-Frequenz-Wandlers 8 dem Impulszähler 10 zugeführt. Die der eingegangenen Anzahl von Impulsen N entsprechende Anzahl von ausgegebenen Impulsen N' werden der Anzeige 11 zugeleitet und durch diese digital dargestellt. Der Scheitelwert der zu messenden hohen Wechselspannung u(t) ergibt sich damit unmittelbar aus der Anzeige zu:
U = N/4pARC = Scheitelspannung US,
mit
A = Umwandlungsfaktor des Spannungs-Frequenz-Wandlers 8 in 1/Vs
R = Wert des Meßwiderstands in Ohm
C = Kapazität des Meßkondensators in As/V
p = Periodenzahl der hohen Wechselspannung u(t).
Die Überspannungsschutzschaltung 3 schützt die Elektronik, insbesondere den Meßgrößenumformer 4, gegen transiente Überspannungen. Sie ist nach dem Prinzip der Mehrfachableitung aufgebaut. Hierbei wird im Störfall der Strom durch ein Feinschutzelement begrenzt und ein Gasableiter gezündet. Eine solche Überspannungsschutzschaltung 3 liegt sowohl im Stromkreis der Signalleitung 13 als auch der Schirmleitung 14 des Meßkondensators C, da im Augenblick eines Über- oder Durchschlags durch vorhandene Erdungsinduktivitäten Spannungen bis zu einigen kV auf der Schirmleitung 14 auftreten können. Gasableiter, Varistoren und Filter in der Netzversorgung verhindern, daß Überspannungen über die Versorgungsleitung und das Netzteil in die elektronische Schaltung gelangen.
Durch die Frequenzunabhängigkeit der Meßeinrichtung im Frequenzbereich von 162/3 Hz bis 300 Hz ist eine Kalibrierung außer mit Wechselstrom auch mit Gleichstrom bei definierter Toröffnungszeit möglich. Um von externen Kalibriereinrichtungen unabhängig zu sein, enthält die Meßeinrichtung eine Gleichstrom-Re­ ferenzquelle und einen quarzgesteuerten Zeitgeber zum Schalten der Torschaltung 9. Damit läßt sich die Meßeinrichtung jederzeit z. B. bei 0,1% und bei 100% des Meßbereichsendwertes kalibrieren.
Der zeitliche Ablauf eines Meßzyklus ohne Kondensator C1 in der Gleichrichterschaltung 6 ist der Fig. 3 zu entnehmen. Zum Zeitpunkt der Nulldurchgänge des Ladestroms i(t) des Meßkondensators C wird das Tor geöffnet bzw. geschlossen, so daß während der Toröffnungszeit die Impulse N dem Impulszähler 10 zugeführt werden. In den Nulldurchgängen sind die Abstände der zu zählenden Impulse größer als zu den anderen Zeiten, so daß Fehlzählungen durch endliche Öffnungs- und Schließzeiten der Torschaltung 9 weitgehend ausgeschlossen sind.
Die in Fig. 4 dargestellte erweiterte Ausführungsform der Meßeinrichtung ist ohne Hochspannungstransformator 1 und auch ohne Meßkondensator C dargestellt. Abweichend von der Ausführungsform nach Fig. 1 enthält der Nullspannungsdetektor 7 der Meßeinrichtung nach Fig. 4 zusätzlich einen 90°-Phasenschieber 15, dem ein Nullspannungsdetektor 16 nachgeschaltet ist. Durch die Phasendrehung stehen neben den Nullspannungsimpulsen If aus den Nulldurchgängen des Ladestroms i(t) auch die Nullspannungsimpulse If-90° aus den Nulldurchgängen der Ausgangsspannung u1(t) zur Weiterverarbeitung zur Verfügung. Über die Nullspannungsdetektoren 14 und 16 werden Rechtecksignale gewonnen, die zur Steuerung des Rechners 18 dienen, welcher auch die Funktionen der Torschaltung 9 gemäß Fig. 1 beinhaltet. Durch geeignete Programmierung des Rechners 18 können wahlweise drei Betriebsarten durchgeführt werden. Es können der positive Scheitelwert, der negative Scheitelwert oder der Mittelwert aus positivem und negativem Scheitelwert gemessen und von der Anzeige 11 des Impulszählers 10 angezeigt werden. Im Rechner 18 werden store- und reset-Signale gebildet, die nach einer erfolgten Messung den Wert in die Anzeige bringen und den Impulszähler 10 für eine neue Messung zurücksetzen. Während das reset-Signal nach jeder Messung den Stand des Impulszählers 10 auf Null setzt, kann über eine hold-Funk­ tion die Ausgabe des aktuellen Wertes blockiert werden. Mit einem Potentiometer kann der Zeitraum zwischen zwei angezeigten Meßwerten variiert werden. Die hold-Funktion wird aktiviert, wenn beispielsweise die zu messende hohe Wechselspannung u(t) abgeschaltet wird. Hierzu ist eine Signalspeichereinrichtung 19 erforderlich, damit der Rechner 18 die entsprechende Information erhalten kann. Weiterhin steht der Rechner 18 mit einer Wahlschaltung 20 in Verbindung, mit der die verschiedenen Betriebsarten eingestellt werden können.

Claims (6)

1. Meßeinrichtung zur Bestimmung des Scheitelwerts einer hohen Wechselspannung (u(t)) mit einem an dieser angeschlossenen Meßkondensator (C), der niederspannungsseitig am Eingang eines Meßgrößenumformers (4) angeschlossen ist, in welchem über einen Meßwiderstand (R) und eine Gleichrichterschaltung (6) aus dem Ladestrom (i(t)) des Meßkondensators (C) eine dem Ladestrom (i(t)) proportionale Gleichspannung (u1) erzeugt und diese einem Spannungs-Frequenz-Wandler (8) zugeführt wird, der eine zur Gleichspannung (u1) proportionale mittlere Impulsfolgefrequenz (fm) erzeugt, die größer ist als die Frequenz (f) der hohen Wechselspannung (u(t)), daß die Impulsfolgefrequenz (fm) am Eingang einer Torschaltung (9) anliegt, die von einem die Nulldurchgänge der hohen Wechselspannung (u(t)) detektierenden Nullspannungsdetektor (7) für die Dauer einer vorwählbaren Anzahl von Perioden der hohen Wechselspannung (u(t)) angesteuert wird, und daß die Ausgangssignale (Impulse N) der Torschaltung (9) am Eingang eines Impulszählers (10) anliegen und die je Torzeit ausgegebene Anzahl von Impulsen (N) einer Anzeige (11) zugeführt werden, welche den der Anzahl der Impulse (N) entsprechenden Scheitelwert der hohen Wechselspannung (u(t)) anzeigt, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßgrößenumformer (4) eingangsseitig einen aktiven Strom-Spannungs-Wandler (5) mit einem Rückkopplungskreis aufweist, daß der Meßwiderstand (R) im Rückkopplungskreis des Strom-Spannungs-Wandlers (5) liegt, daß am Eingang des Strom- Spannungs-Wandlers (5) der Meßkondensator (C) niederspannungs­ seitig unmittelbar oder über eine Überspannungsschutzschaltung (3) angeschlossen ist und der Strom-Spannungs-Wandler (5) eine dem Ladestrom (i(t)) proportionale Ausgangsspannung (u1(t)) ausgibt, daß am Nullspannungsdetektor (7) die Ausgangsspannung (u1(t)) angeschlossen ist, daß die Ausgangsspannung (u1(t)) auch der als aktiver Vollweggleichrichter ausgebildeten Gleichrichterschaltung (6) zugeführt wird und daß die von der Gleichrichterschaltung (6) ausgegebene Gleichspannung (u1) am Eingang des Spannungs-Frequenz-Wan­ dlers (8) anliegt.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nullspannungsdetektor (7) zusätzlich einen 90°-Phasenschieber (15) und einen von diesem angesteuerten Nullspannungsschalter (16) zur Erfassung der Nulldurchgänge des Ladestromes (i(t)) aufweist und daß die Ansteuerung der Torschaltung (9 bzw. 18) derart erfolgt, daß entweder in einer ersten Betriebsart der positive oder in einer zweiten Betriebsart der negative Scheitelwert oder in einer dritten Betriebsart der Mittelwert aus positivem und negativem Scheitelwert durch die Anzeige (11) angezeigt wird bzw. anzeigbar ist.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aktive Gleichrichterschaltung (6) als Vollweggleichrichter mit Präzisionswiderständen und PIN-Silizium-Di­ oden ausgeführt ist.
4. Meßeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dioden (D1, D2) der Gleichrichterschaltung (6) eine kleine Sperrschichtkapazität und gleiches Durchflußverhalten besitzen.
5. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Kalibriereinrichtung (12) mit einer Gleichspannungsreferenzquelle und einem quarzgesteuerten Zeit­ geber zur Ansteuerung der Torschaltung (9 bzw. 18) aufweist.
6. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Spannungs-Frequenz-Wandler (8) und dem Impulszähler (10) ein Rechner (18) eingebaut ist, welcher die Torschaltung (9) beinhaltet und diese in Abhängigkeit von der programmierten Betriebsart ansteuert.
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BOECK, W.: Eine Scheitelspannungs-Meßeinrichtung erhöhter Meßgenauigkeit mit digitaler Anzeige. In: ETZ-A, Bd.84, H.26, 1963, S.883-886 *
TIETZE, U., SCHENK, Ch.: Halbleiterschaltungs- technik, Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1978, 4.Aufl., S.240-241, S.654-657 *

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