DE3784474T2

DE3784474T2 - Fliesen.

Info

Publication number: DE3784474T2
Application number: DE8787310528T
Authority: DE
Inventors: Luigi Fanti
Original assignee: Courtaulds PLC
Current assignee: Akzo Nobel UK PLC
Priority date: 1986-12-01
Filing date: 1987-11-30
Publication date: 1993-09-09
Anticipated expiration: 2007-12-01
Also published as: DE3784474D1; JPS63149137A; EP0273597A1; DK626987A; ATE86341T1; PT86244A; DK626987D0; IE873253L; GB8628691D0; EP0273597B1; US4828896A

Description

Gegenstand dieser Erfindung ist die Herstellung von Fliesen, zum Beispiel Bodenfliesen, aus Kunststoff.
Einige Kunststoffbodenfliesen werden zur Zeit unter Verwendung von Flecken, d. h. Stücken aus Kunststoff, hergestellt, die mit einer unteren Kunststofflage verbunden sind, wobei zwischen den Flecken Lücken verbleiben, durch die die untere Lage sichtbar ist. Auf diese Weise kann eine Fliese hergestellt werden, die ein durch die Anordnung der Flecken geschaffenes Muster trägt, und der Bereich jedes Fleckens in diesem Muster wird klar durch die Lücke abgegrenzt, die ihn umgibt und ihn von anderen Flecken trennt und in der das Material der unteren Lage sichtbar ist. Solch ein Herstellungsverfahren ist besonders bei der Herstellung von Fliesen nützlich, die ein einen Holzparkettfußboden imitierendes Muster tragen.
Ein Nachteil von auf diese Weise hergestellten Fliesen ist, daß die zur Erzielung des gewünschten Mustereffekts unerläßlichen Lücken zwischen den Flecken Schmutzfänger sind und sich nur schwer säubern lassen. Deshalb sind solche Fliesen in einigen Umgebungen, wie beispielsweise Krankenhäusern, Lebensmittelgeschäften oder Küchen, oft nicht annehmbar oder unerwünscht, da der zurückbleibende Schmutz eine Brutstätte für Bakterien sein kann. Des weiteren kann die Fliese dadurch verunstaltet und somit unschön werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Herstellungsverfahren für Fliesen zur Verfügung zu stellen, mit Hilfe dessen ein ähnlich gemustertes Aussehen wie das oben beschriebene erzielt werden kann, das jedoch nicht den Nachteil aufweist, daß zwischen den Flecken Lücken verbleiben, in denen sich Schmutz ansammeln kann. Vielmehr sollen neue Mustereffekte ermöglicht werden, insbesondere wenn die Hygieneanforderungen nicht höher als bei den vorherigen Fliesen sind.
Aus der amerikanischen Patentschrift US-A-2108226 ist eine Verbundfliese bekannt, die aus einem thermoplastischen Material hergestellt ist; Fig. 7 zeigt eine Fliese mit Einsätzen, die von Fugen imitierendem Mörtel umgeben sind. Die Fliese wird hergestellt, indem die Blöcke und das die Fugen bildende Material in die Werkzeuge einer Presse gelegt werden und Druck aufgebracht wird, um sie zu verbinden.
Gemäß einem Aspekt dieser Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Fliese zur Verfügung gestellt, das folgende Schritte umfaßt: Herstellen einer unteren Lage und mindestens eines Fleckens aus thermoplastischem Material, Anordnen der unteren Lage und des/der Flecken(s) in einer Presse und Beaufschlagen besagter unteren Lage und Fleckens mit Wärme und Druck, um die jeweiligen thermoplastischen Materialien zu erweichen und zusammenzuschmelzen, sowie Entfernen der entstandenen thermoplastischen Fliese mit gemusterter Vorderseite aus der Presse, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Lage vorgeformt wird, um an einer Fläche ein Muster aus erhabenen Bereichen zu schaffen, die für die Bildung eines Teils der besagten Vorderseite und der durchgehenden Peripherie mehrerer Aussparungen bestimmt sind, von denen jede mindestens einen komplementär geformten Flecken satt anliegend, maßgenau aufnehmen soll, wobei der/die komplementär geformte/n Flecken aus thermoplastischem Material in jede Aussparung der geformten unteren Lage eingesetzt wird/werden und dann die untere Lage und die Flecken in der Presse angeordnet werden.
Die Erfindung umfaßt eine Kunststofffliese, und dieser Aspekt der Erfindung wird im nachfolgenden Anspruch 3 dargestellt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen Die Erfindung wird weiterhin beispielhaft mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben; es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Fliesenteils,
Fig. 2 eine Ansicht eines Teils einer anderen erfindungsgemäßen Fliese,
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen Teil einer Form für den Einsatz bei der Herstellung von erfindungsgemäßen Fliesen,
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Teil einer unteren Lage für die Fliese aus Fig. 1 und
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Teil der Fliese aus Fig. 1 entlang der Linie V-V in Fig. 1.
Die Fliese 10 in Fig. 1 und 5 ist eine Bodenfliese aus Polyvinylchlorid (PVC), einem thermoplastischen Material, und hat ein Muster, das einen Holzparkettfußboden imitiert. Die Fliese 10 umfaßt eine untere Lage 11 aus schwarzem PVC (Fig. 4), die auf einer Fläche 13 erhabene Bereiche 12 aufweist. Die erhabenen Bereiche 12 bestimmen eine Anzahl von Aussparungen 14 an der Fläche 13 und umfassen bei der hier gezeigten Ausführungsform Reihen von parallelen, schmalen Rippen, wobei die Rippen von benachbarten Reihen im rechten Winkel zueinander so angeordnet sind, daß jede Aussparung 14 eine rechteckige Form hat. Jede Reihe von Aussparungen 14 umfaßt vier parallele Rechtecke, und jede Fliese 10 weist vier Reihen von Aussparungen 14 auf. Um den Umfang jeder Fliese 10 befinden sich vier Aussparungen 14 - eine entlang jeder Seite der Fliese -, die nur an ihren inneren Rändern und an jedem Ende durch erhabene Bereiche 12 begrenzt sind, wobei der Rest des Umfanges jeder dieser vier Aussparungen durch den Umfang 11' der unteren Lage 11 bestimmt ist.
Die Fliese in Fig. 1 ist in einer nach bekannten Konstruktionsprinzipien und für die gleichzeitige Aufnahme mehrerer Formen ausgelegten Plattenpresse hergestellt worden. Zur Herstellung von unteren Lagen für Fliesen wird jede Form in der Presse auf eine Platte mit einer PVC-Folie oben auf der Form angeordnet, und die ursprünglich vertikal voneinander beabstandeten Platten werden mittels eines Kolbens zusammengeschoben und erwärmt. So wird jede Form durch die unmittelbar unter ihr liegende Platte gegen die unmittelbar über ihr liegende Platte gepreßt, und jede PVC-Folie wird zwischen der zugehörigen Form und der unmittelbar über ihr liegenden Platte zusammengepreßt. Jede PVC-Folie wird somit mit dem Muster auf der Form geprägt.
Ein Teil einer Form 15 für die untere Lage einer Fliese gemäß der vorliegenden Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 3 dargestellt und umfaßt eine mit Nuten 17 hergestellte Metallplatte 16 zum Formen der Rippen 12.
Nach dem Formen der unteren Lage 11 wird sie in eine andere Presse auf einer flachen Form eingesetzt, nachdem die Flecken 18 aus PVC eingesetzt wurden, und zwar einer in jeder Aussparung 14. Jeder Flecken 18 ist so geformt, daß er satt anliegend, maßgenau in eine entsprechende Aussparung 14 paßt, und bei den hier vorliegenden rechteckigen Aussparungen 14 und Flecken 18 haben alle rechteckigen Aussparungen und Flecken die gleiche Größe und Form.
Nach dem Einsetzen in die Presse, wie erwähnt, werden die Flecken 18 und untere Lage 11 durch eine Behandlung in der Presse miteinander verbunden, bei der sie Wärme und Druck ausgesetzt werden. Dies erweicht ihr jeweiliges thermoplastisches Material und veranlaßt sie, aneinanderzuhaften. Die Fliese ist dann fertig, abgesehen davon, daß normalerweise PVC-Folien, die groß genug sind, daß aus ihnen untere Lagen einer Anzahl von Einzelfliesen gemacht werden können, und entsprechend große Formen und Pressen verwendet werden, so daß nach dem Verbinden der Flecken mit einer eine Anzahl von unteren Lagen ausmachenden PVC-Folie die PVC-Folie geschnitten werden muß, um sie in einzelne Fliesen zu teilen.
Die erhabenen Bereiche 12 liegen nach dem Verbinden der unteren Lage 11 mit den Flecken 18 vorteilhaft mit den Außenflächen der Flecken in gleicher Ebene oder sind in bezug auf sie etwas vertieft (jedoch nicht so weit vertieft, daß ein Kanal geschaffen wird, in dem sich eine erhebliche, schwer zu entfernende Schmutzmenge ansammelt). Bei der gerade beschriebenen Ausführungsform, bei der schwarzes PVC für die untere Lage 11 und Flecken verwendet wird, die ein eine hölzerne Oberfläche imitierendes Muster tragen, imitieren die entstandenen Fliesen einen Parkettfußboden; die Abstände zwischen den einzelnen Flecken, die mit den durch die erhabenen Bereiche 12 gebildeten Rippen gefüllt sind, nehmen jedoch bei Gebrauch keine bedeutenden Schmutzmengen auf, und die gesamte ebene und ohne wesentliche Aussparungen vorliegende Oberfläche der Fliese ist leicht zu reinigen und kann Hygienestandards gerecht werden, wodurch sie für den Einsatz in einigen Anwendungen annehmbarer wird, für die vorherige Fliesen mit Parkettfußbodenmuster nicht annehmbar waren.
Erfindungsgemäße Fliesen sind nicht auf Parkettfußbodenmuster oder andere geometrisch regelmäßige Muster oder auf durch schmale Rippen gebildete erhabene Bereiche wie beispielsweise die erhabenen Bereiche 12 (Fig. 1, 4 und 5) beschränkt. Die Erfindung erstreckt sich somit auf eine Kunststofffliese, die mehrere mit mehreren Flecken gefüllte Aussparungen enthält, wodurch an der Fliesenoberfläche ein Mustereffekt erzeugt wird.
Fig. 2 zeigt beispielsweise Teil einer Fliese 21, bei der erhabene Bereiche 22 auf einer unteren Lage der Fliese ineinander übergehen (so wie die die erhabenen Bereiche 12 bildenden Rippen) und unregelmäßig geformte Aussparungen bestimmen, die entsprechend geformte Flecken 23 maßgenau aufnehmen, so daß die Oberflächen der Flecken 23 in einer oder fast in einer Ebene mit den erhabenen Bereichen 22 liegen, und es gibt im wesentlichen keine Lücken zwischen den Flecken und den erhabenen Bereichen. Durch Auswahl des Materials der unteren Lage und erhabenen Bereiche 22 in einer Farbe und des der Flecken 23 in einer anderen Farbe oder mehreren unterschiedlichen Farben können reizvolle Muster geschaffen werden.
Falls gewünscht, können mehr als ein Flecken in einer Aussparung auf der unteren Lage plaziert werden, um die erzielbaren Musterarten noch abwechslungsreicher zu gestalten. Steht das Muster im Vordergrund und Hygienefaktoren müssen nicht mehr als bei vorherigen Fliesen in Betracht gezogen werden, können natürlich einige Aussparungen auf der Fliesenoberfläche gelassen werden, um besondere Reliefeffekte zu erzielen.
Erfindungsgemäße Fliesen können für andere Zwecke als Fußbodenbeläge verwendet werden.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Fliese (10, 21), das folgende Schritte umfaßt: Herstellen einer unteren Lage (11) und mindestens eines Fleckens (18, 23) aus thermoplastischem Material, Anordnen der unteren Lage (11) und des/der Flecken(s) (18, 23) in einer Presse und Beaufschlagen besagter unteren Lage (11) und Fleckens (18, 23) mit Wärme und Druck, um die jeweiligen thermoplastischen Materialien zu erweichen und zusammenzuschmelzen, sowie Entfernen der entstandenen thermoplastischen Fliese mit gemusterter Vorderseite aus der Presse, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Lage (11) vorgeformt wird, um an einer Fläche ein Muster aus erhabenen Bereichen (12, 22) zu schaffen, die für die Bildung eines Teils der besagten Vorderseite und der durchgehenden Peripherie mehrerer Aussparungen (14) bestimmt sind, von denen jede mindestens einen komplementär geformten Flecken (18, 23) satt anliegend, maßgenau aufnehmen soll, wobei der/die komplementär geformte/n Flecken aus thermoplastischem Material in jede Aussparung (14) der geformten unteren Lage (11) eingesetzt wird/werden und dann die untere Lage (11) und die Flecken (18, 23) in der Presse angeordnet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Flecken (18, 23) eine andere Farbe als die untere Lage (11) hat.

3. Kunststofffliese (10, 21), die aus einer unteren Lage (11) aus thermoplastischem Material und mindestens einem mit der unteren Lage (11) verschmolzenen Flecken (18, 23) aus einem thermoplastischen Material besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Lage (11) mit einem Muster aus erhabenen Bereichen (12, 22) an einer ihrer Flächen vorgeformt ist, die die durchgehende Peripherie mehrerer Aussparungen (14) bestimmen, ein Einsatz (18, 23) in jeder Aussparung (14) plaziert ist und daß jeder Einsatz (18, 23) eine komplementäre Form zu der jeweiligen Aussparung (14) aufweist, in der er satt anliegend, maßgenau plaziert ist, und daß er mindestens einen Flecken (18, 23) umfaßt.

4. Kunststofffliese (10, 21) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der besagte mindestens eine Flecken (18, 23) mit den besagten erhabenen Bereichen (12, 22) der unteren Lage (11) in einer Ebene liegt.