DE3740478C1 - Hochtemperatur-Schutzschicht - Google Patents
Hochtemperatur-SchutzschichtInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hochtemperatur-
Schutzschicht gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
Solche Hochtemperatur-Schutzschichten kommen vor allem
dort zur Anwendung, wo das Grundmaterial von Bauele
menten aus warmfesten Stählen und/oder Legierungen zu
schützen ist, die bei Temperaturen über 600°C verwendet
werden.
Durch diese Hochtemperatur-Schutzschichten soll die Wir
kung von Hochtemperaturkorrosionen vor allem von Schwe
fel, Ölaschen, Sauerstoff, Erdalkalien und Vanadium ver
langsamt bzw. vollständig unterbunden werden. Solche
Hochtemperatur-Schutzschichten sind so ausgebildet, daß
sie direkt auf das Grundmaterial des zu schützenden Bau
elementes aufgetragen werden können.
Bei Bauelementen von Gasturbinen sind Hochtemperatur-
Schutzschichten von besonderer Bedeutung. Sie werden vor
allem auf Lauf- und Leitschaufeln sowie auf Wärmestau
segmente von Gasturbinen aufgetragen.
Für die Fertigung dieser Bauelemente wird vorzugsweise
ein austenitisches Material auf der Basis von Nickel,
Kobalt oder Eisen verwendet. Bei der Herstellung von
Gasturbinenbauteilen kommen vor allem Nickel-Superle
gierungen als Grundmaterial zur Anwendung.
Bis jetzt ist es üblich, Bauelemente, die für Gastur
binen bestimmt sind, mit Schutzschichten zu versehen,
die durch Legierungen gebildet werden, deren wesentliche
Bestandteile Nickel, Chrom, Aluminium und Yttrium sind.
Solche Hochtemperaturschutzschichten weisen eine Matrix
auf, in die eine aluminiumhaltige Phase eingelagert ist.
Wird ein Bauelement, das mit einer solchen Hochtempera
turschutzschicht versehen ist, einer Betriebstemperatur
von mehr als 950°C ausgesetzt, so beginnt das in der
Phase enthaltene Aluminium an die Oberfläche zu diffun
dieren, wo es zur selbsttätigen Ausbildung einer Alumi
niumoxiddeckschicht kommt.
Von Nachteil ist hierbei, daß diese Deckschicht keine
besonders gute Haftung aufweist, und deshalb durch die
Einwirkung von Korrosionen mit der Zeit abgetragen wird,
so daß der hierdurch selbsttätig entstandene Schutz für
die Hochtemperaturschutzschicht verloren geht. Im Laufe
der Zeit schreitet die Korrosion so weit fort, daß die
Matrix der Hochtemperaturschutzschicht selbst ange
griffen wird.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß durch solche Hochtem
peraturschutzschichten Bauelemente aus austenitischen
Werkstoffen am besten geschützt werden, so daß auf diese
Schutzschichten nicht verzichtet werden kann.
Aus der US-PS 38 37 894 ist ein Verfahren zur Her
stellung einer korrosionsbeständigen doppelten Schutz
schicht beschrieben. Hierbei wird zunächst eine Unter
schicht bestehend aus zwei Materialien auf das zu
beschichtende Bauelement aufgetragen. Die beiden Werk
stoffe, die hierfür Anwendung finden, werden aus
Metallen, Legierungen oder intermetallischen Materialien
ausgewählt. Nach dem Aufbringen dieser Werkstoffe wird
das zu beschichtende Bauelement soweit erhitzt, daß die
aufgetragenen Werkstoffe miteinander reagieren.
Daraufhin wird der eigentliche Überzug aufgetragen. Der
hierfür verwendete Werkstoff besteht aus Metall, einer
Metall-Legierung, einem intermetallischen Werkstoff,
einem Metalloxid, einem Metallcarbid, einem Metallni
trid, einem Metallborid, einem Metallsilizid oder einer
Metallkeramikverbindung.
In der US-PS 40 95 003 ist eine gegen Temperatur und
Korrosion beständige Schutzschicht beschrieben. Diese
besteht aus Chrom, Molybdän, Wolfram, Eisen und Nickel
bzw. aus Nickel, Chrom, Wolfram, Silizium, Lanthan,
Kohlenstoff und Kobalt oder Kobalt, Chrom, Aluminium und
Yttrium. Auf diese Schutzschicht wird eine Oxidschicht
aus Magnesium- und Zirkoniumoxid aufgetragen.
In der US-PS 40 88 479 ist eine Hochtemperatur-Schutz
schicht beschrieben, die aus Chrom, Kobalt und Nickel
besteht. Sie kann auch aus einer Aluminium-, Silizium-
und Yttriumlegierung gefertigt werden.
Der Erfindung liegt ausgehend von dem eingangs genannten
Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, eine Hochtempe
raturschutzschicht zu schaffen, die selbst fest haftet
und zudem eine fest haftende und langlebige Deckschicht
aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Schutzschicht handelt es sich
um eine oxiddispersionsgehärtete Legierung. Sie weist
eine deutliche Verbesserung der der Oxidbeständigkeit
gegenüber den bereits bekannten Hochtemperaturschutz
schichten auf. Bei der erfindungsgemäßen Hochtempera
tur-Schutzschicht ist festzustellen, daß sie ebenfalls
aluminiumhaltige Phasen aufweist, welche die Ausbildung
einer aluminiumoxidhaltigen Deckschicht ermöglichen.
Wird dem Basiswerkstoff, der die Hochtemperatur-
Schutzschicht bildet, Zirkonium und Silizium zulegiert,
so kommt es auf der aluminiumoxidhaltigen Deckschicht
zur Ausbildung einer zusätzlichen Aluminium-Nickel-
Chrom-Oxidschicht, welche den Schutz der Hochtempera
tur-Schutzschicht und des darunter befindlichen Bauele
mentes wesentlich erhöht. Mit einem Zusatz von Silizium
und Tantal kann ebenfalls die Ausbildung einer Alumin
iumoxiddeckschicht erreicht werden. Die mit dem einen
oder anderen Zusatz hergestellte erfindungsgemäße Hoch
temperaturschutzschicht erfährt eine wesentlich bessere
Haftfestigkeit auf den Bauelementen als bekannte
Schichten dieser Art. Dies gilt auch für ihre Deck
schichten. Die feste und beständige Haftung der
Schutzschicht und ihrer Deckschicht wird durch den
speziell für die Legierung festgelegten Anteil an
Yttrium erreicht. Unter gewissen Betriebsbedingungen hat
sich zur Erzielung einer besonders guten Haftung der
Schichten der Zusatz von Yttrium und Hafnium erwiesen.
Es hat sich desweiteren gezeigt, daß bei der Einwirkung
von bestimmten Schadstoffen die gute Haftfestigkeit auch
durch Hafnium alleine erreicht werden kann.
Durch den Zusatz des Yttriums in Mengen von 0,2 bis 2
Gew.-% wird die Oxidationsgeschwindigkeit auf der Ober
fläche der Hochtemperaturschutzschicht in einem bisher
nicht dagewesenen Maß reduziert. Dieser Effekt wird
durch den Zusatz von Hafnium sogar noch etwas verstärkt.
Die erfindungsgemäße Hochtemperatur-Schutzschicht wird
bei einer bevorzugten Ausführungsform durch eine Legie
rung gebildet, die Chrom, Aluminium, Nickel, Yttrium,
Silizium und Zirkonium enthält. An Stelle von Yttrium
können auch Yttrium und Hafnium oder Hafnium alleine
verwendet werden. Eine bevorzugte Zusammensetzung dieser
Legierung weist 25 bis 27 Gew.-% Chrom, 4 bis 7 Gew.-%
Aluminium, 0,2 bis 2 Gew.-% Yttrium, 1 bis 3 Gew.-% Sili
zium und 1 bis 2 Gew.-% Zirkonium auf, wobei der übrige
Anteil der Legierung durch Nickel gebildet wird. Die 0,2
bis 2 Gew.-% Yttrium können auch durch 0,2 bis 2 Gew.-%
Yttrium und Hafnium bzw. durch 0,2 bis 2 Gew.-% Hafnium
ersetzt werden.
Eine Hochtemperatur-Schutzschicht mit den gleichen Ei
genschaften wird durch die Verwendung einer Legierung
erzielt, die Chrom, Aluminium, Yttrium, Nickel, Silizium
und Tantal enthält. Auch hierbei kann der Anteil des
Yttriums durch Yttrium und Hafnium bzw. Hafnium alleine
ersetzt werden. Vorzugsweise wird eine Legierung verwen
det, die 23 bis 27 Gew.-% Chrom, 3 bis 5 Gew.-% Aluminium,
0,2 bis 2 Gew.-% Yttrium, 1 bis 2,5 Gew.-% Silizium, 1
bis 3 Gew.-% Tantal enthält, wobei der übrige Anteil der
Legierung aus Nickel besteht. Die 0,2 bis 2 Gew.-% Yt
trium können auch durch 0,2 bis 2 Gew.-% Yttrium und Haf
nium bzw. durch 0,2 bis 2 Gew.-% Hafnium ersetzt werden.
Alle Gewichtsangaben beziehen sich auf das Gesamtgewicht
der jeweiligen Legierung.
Alle hier beschriebenen Legierungen sind in gleicher
Weise für die Ausbildung einer Hochtemperatur-
Schutzschicht geeignet. Gleichgültig durch welche der
oben beschriebenen Legierungen sie gebildet werden, es
entstehen in jedem Fall unter Betriebsbedingungen auf
diesen Schutzschichten Aluminiumoxid-Deckschichten, die
sich bei jeder der erfindungsgemäßen Legierungs
zusammensetzungen gleich schnell und gleich stark aus
bilden, und die auch bei Temperaturen, die größer als
950°C sind, nicht abgetragen werden.
Anhand einer Ausführungsbeispiels, das die Herstellung
eines beschichteten Gasturbinenbauteils beschreibt,
wird die Erfindung näher erläutert. Das zu beschichtende
Gasturbinenbauteil ist aus einem austenitischen Materi
al, insbesondere einer Nickel-Superlegierung gefertigt.
Vor der Beschichtung wird das Bauteil zunächst chemisch
gereinigt und dann mit einem Sandstrahl aufgerauht. Die
Beschichtung des Bauelementes erfolgt unter Vakuum mit
tels Plasmaspritzen.
Für die Beschichtung wird eine Legierung verwendet, die
25 bis 27 Gew.-% Chrom, 4 bis 7 Gew.-% Aluminium, 0,2 bis
2 Gew.-% Yttrium, 1 bis 3 Gew.-% Silizium, 1 bis 2 Gew.-%
Zirkonium aufweist. Der übrige Anteil der Legierung be
steht aus Nickel.
Die 0,2 bis 2 Gew.-% Yttrium können auch durch 0,2 bis 2
Gew.-% Yttrium und Hafnium oder durch 0,2 bis 2 Gew.-%
Hafnium ersetzt werden.
Anstelle dieser Legierung kann auch eine Legierung ver
wendet werden, die 23 bis 27 Gew.-% Chrom, 3 bis 5 Gew.-%
Aluminium, 0,2 bis 2 Gew.-% Yttrium, 1 bis 2,5 Gew.-% Si
lizium, 0,1 bis 3 Gew.-% Tantal aufweist, wobei der rest
liche Anteil der Legierung Nickel ist. Die 0,2 bis 2
Gew.-% Yttrium können auch durch 0,2 bis 2 Gew.-% Yttrium
und Hafnium bzw. durch die gleiche Menge Hafnium alleine
ersetzt werden.
Alle Gewichtsangaben beziehen sich auf das Gesamt
gewicht der verwendeten Legierung.
Das die Legierung bildende Material liegt in Pulverform
vor und weist vorzugsweise eine Korngröße von 45 µm
auf. Vor dem Aufbringen der Hochtemperatur-Schutz
schicht, insbesondere vor dem Aufbringen der die Schutz
schicht bildenden Legierung, wird das Bauelement mit
Hilfe des Plasmas auf 800°C erhitzt. Die Legierung
wird direkt auf das Grundmaterial des Bauelementes auf
getragen. Als Plasmagas wird Argon und Wasserstoff ver
wendet. Nach dem Aufbringen der Legierung wird das Bau
element einer Wärmebehandlung unterzogen. Diese erfolgt
in einem Hochvakuumglühofen. In ihm wird ein Druck auf
recht erhalten, der kleiner als 5 × 10-3 Torr ist. Nach
dem Erreichen des Vakuums wird der Ofen auf eine Tempe
ratur von 1100°C aufgeheizt. Die oben angegebene Tempe
ratur wird während etwa 1 Stunde mit einer Toleranz von
etwa ± 4°C gehalten. Anschließend wird die Heizung
des Ofens abgeschaltet. Das beschichtete und wärmebehan
delte Bauelement wird im Ofen langsam abgekühlt. Seine
Herstellung ist nach dem Abkühlen beendet. Alle Legie
rungsvarianten werden in der gleichen Weise aufgetragen.
Claims (4)
1. Hochtemperatur-Schutzschicht, dadurch gekenn
zeichnet, daß diese 25 bis 27 Gew.-% Chrom, 4 bis 7 Gew.-%
Aluminium, 0,2 bis 2 Gew.-% Yttrium und/oder Hafnium, 1
bis 3 Gew.-% Silizium und 1 bis 2 Gew.-% Zirkonium ent
hält, und der restliche Anteil aus Nickel besteht.
2. Hochtemperatur-Schutzschicht, dadurch gekenn
zeichnet, daß diese 25 bis 27 Gew.-% Chrom, 4 bis 7 Gew.-%
Aluminium, 0,2 bis 2 Gew.-% Yttrium, 1 bis 3 Gew.-% Sili
zium und 1 bis 2 Gew.-% Zirkonium enthält, und der rest
liche Anteil aus Nickel besteht.
3. Hochtemperatur-Schutzschicht, dadurch gekenn
zeichnet, daß diese 23 bis 27 Gew.-% Chrom, 3 bis 5 Gew.-%
Aluminium, 0,2 bis 2 Gew.-% Yttrium, 1 bis 2,5 Gew.-% Si
lizium und 0,1 bis 3 Gew.-% Tantal aufweist, und der
restliche Anteil aus Nickel besteht.
4. Hochtemperatur-Schutzschicht, dadurch gekenn
zeichnet, daß diese 23 bis 27 Gew.-% Chrom, 3 bis 5 Gew.-%
Aluminium, 0,2 bis 2 Gew.-% Yttrium und/oder Hafnium, 1
bis 2,5 Gew.-% Silizium und 0,1 bis 3 Gew.-% Tantal auf
weist, und der restliche Anteil aus Nickel besteht.
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