DE3609835A1 - Einphasenmotor - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Einphasenmotor der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
Bei einem bekannten Einphasenmotor dieser Art
(DE-OS 34 20 370) ist zur Erzeugung eines Anlauf
drehmoments der Luftspalt zwischen Rotor und den
Statorpolen asymmetrisch in der Weise ausgebildet,
daß er sich entgegen der gewünschten Drehrichtung zum
Statorpolende hin vergrößert. Dadurch stellt sich der
Permanentmagnetrotor in eine Ruhelage ein, in welcher
die Ausrichtung des permanentmagnetisch erregten Rotor
feldes von der Magnetisierungsrichtung des Stators ver
schieden ist, wodurch beim Einschalten des Einphasenmo
tors ein kleines Anlaßmoment in der gewünschten Dreh
richtung auftritt. Die Unsymmetrie der Statorpole er
fordert aber einen erhöhten Fertigungsaufwand.
Der erfindungsgemäße Einphasenmotor mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegen
über den Vorteil, daß eine Sonderanfertigung des
Stators entfällt, vielmehr herkömmliche und preis
werte Statoren von sog. Universalmotoren verwendet
werden können. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau
des Rotors wird ein Reluktanz-Hilfsmoment erzeugt,
das den Anlauf des Rotors sicherstellt.
Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Ver
besserungen des im Anspruch 1 angegebenen Motors
möglich.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergibt
sich dabei aus Anspruch 2. Durch diese Maßnahme werden
die Randfelder des von dem Stator erzeugten magneti
schen Flusses mit zur Drehmomenterzeugung herangezogen,
so daß die Verkleinerung des Permanentmagnetbereiches
durch den Weicheisenhilfspol keine Drehmomentreduzierung
zur Folge hat.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergibt
sich auch aus Anspruch 3, insbesondere in Verbindung
mit Anspruch 4. Diese Ausbildung des Stators ist bei
Universalmotoren am weitesten verbreitet.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergibt
sich auch aus Anspruch 5. Durch den an sich bekannten
Zwischenläufer wird trotz größeren Lastmoments an der
Motorabtriebswelle der Anlauf des Rotors sichergestellt.
Der Permanentmagnetrotor ist nicht von dem an der
Abtriebswelle angreifenden Lastmoment beaufschlagt,
so daß der Motor mit seinem im Verhältnis zum Last
moment relativ kleinen Anlaufmoment hochlaufen kann.
Bei Drehung des Rotors wird nunmehr ein Drehfeld er
zeugt, welches in dem Zwischenrotor, an dem das Last
moment angreift, Strom induziert und diesen damit in
Drehung versetzt. Der Zwischenrotor läuft asyn
chron mit einem von dem Lastmoment abhängigen Schlupf
um.
Die Erfindung ist anhand zweier in der Zeichnung dar
gestellter Ausführungsbeispiele in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Einphasenmotors,
Fig. 2 ausschnittweise eine Ansicht des Motors
gemäß Pfeilrichtung II in Fig. 1 bei ent
ferntem linken Statorschenkel,
Fig. 3 eine Explosionszeichnung des Rotors des
Motors in Fig. 1 und 2,
Fig. 4 ausschnittweise einen Längsschnitt gemäß
Pfeil IV-IV in Fig. 1 eines Einphasenmotors
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
In Fig. 1 ist ein Einphasenmotor dargestellt, wie er
beispielsweise für Laugenpumpen einer Waschmaschine
oder für Lüfter verwendet wird. Der Motor weist einen
Permanentmagnetrotor 10 und einen durch ein elektrisches
Wechselfeld elektromagnetisch erregten Stator 11 auf.
Der Stator 11 hat zwei Schenkel 12, 13, die über ein
Joch 14 miteinander verbunden und zu ausgeprägten
Statorpolen 15, 16 geformt sind, die am Rotor 10 unter Be
lassung jeweils eines Luftspaltes 17, 18 diametral
gegenüberliegen. Die Statorpole 15, 16 sind dabei so
ausgebildet, daß die beiden Luftspalte 17, 18 symme
trisch zur Polmitte der Statorpole 15, 16 ausgebildet
sind und in Umfangsrichtung zu beiden Enden eines jeden
Statorpoles 15 bzw. 16 hin sich vergrößern. Auf dem
Joch 14 ist eine Einphasen-Wechselstromwicklung 19
aufgebracht, die bei Anlegen eines Wechselstromes im
Stator 11 ein magnetisches Wechselfeld erzeugt, das
den Rotor 10 und die Luftspalte 17, 18 an jedem Stator
pol 15, 16 durchsetzt. Selbstverständlich ist der Sta
tor 11 laminiert aus einem Blechpaket aufgebaut, wie
aus Fig. 2 zu erkennen ist.
Der Permanentmagnetrotor 10 weist eine Rotorwelle 20
auf, die in nicht dargestellten Lagern drehbar gehal
ten ist. Auf der Rotorwelle 20 sitzen drehfest mit
axialem Abstand voneinander zwei Permanentmagnetschei
ben 21, 22, deren Magnetisierungsrichtungen zueinander
parallel und quer zur Rotorachse 20 ausgerichtet sind.
Die Magnetisierungsrichtungen der beiden Permanentmag
netscheiben 21, 22 sind in Fig. 2 durch Pfeile 23, 24
symbolisiert. Zwischen den beiden Permanentmagnetschei
ben 21, 22 ist ein Weicheisenhilfspol 25 relativ zu den
Permanentmagnetscheiben 21, 22 unverdrehbar befestigt.
Der Weicheisenhilfspol 25, dessen Form aus Fig. 3 gut
zu erkennen ist, ist dabei so auf der Rotorwelle 20
befestigt, daß seine Längsachse 26 gegenüber den Mag
netisierungsrichtungen 23, 24 der Permanentmagnetschei
ben um einen Winkel α (Fig.3) verdreht ist. Der Winkel α
ist kleiner als 90° bemessen. Wie aus Fig. 2 deut
lich zu sehen ist, ist die axiale Länge des Rotors
10 größer bemessen als die des Stators 11, so daß
die beiden Permanentmagnetscheiben 21, 22 jeweils in
Achsrichtung über das stirnseitige Ende des Stators
11 vorstehen.
In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Einphasenmotors ausschnittweise im Längsschnitt dar
gestellt. Dabei entspricht der gewählte Längsschnitt
einen Schnitt durch den Motor wie er in Fig. 1 durch
die Schnittlinien IV-IV festgelegt ist. Soweit Bau
teile mit den Bauteilen des Motors in Fig. 1 über
einstimmen, sind sie mit gleichen, jedoch um 100 er
höhten Bezugszeichen versehen.
Der Rotor 110 des Motors in Fig. 4 ist in gleicher
Weise aufgebaut, wie der Rotor des Motors gemäß
Fig. 1-3. Die Permanentmagnetscheiben sind mit
121 und 122 bezeichnet und sitzen drehfest auf der Ro
torwelle 120. Ebenfalls drehfest mit der Rotorwelle
120 verbunden ist der Weicheisenhilfspol 125, dessen
Längsachse wiederum in einem spitzen Winkel zur Mag
netisierungsrichtung der Permanentmagnetscheiben 121
und 122 ausgerichtet ist.
Der Stator 111 besteht wiederum aus zwei durch ein Joch
verbundene Schenkel, von welchen nur der Schenkel 112
mit dem daran ausgeprägten Statorpol 115 zu sehen ist.
Die Rotorwelle 120 sitzt frei drehend auf einer
Abtriebswelle 127, die in zwei im Motorgehäuse 128
gehaltenen Lagern 129 und 130 drehbar gehalten ist.
Mit der Abtriebswelle 120 ist mittels eines die
Abtriebswelle 127 durchstoßenden Stiftes 131 ein
becherförmiger Zwischenrotor 132 drehfest verbunden,
der den Permanentmagnetrotor 110 umschließt und in
den zwischen den Statorpolen und dem Permanentmagnet
rotor 110 vorhandenen Luftspalten, von denen in Fig. 4
lediglich der Luftspalt 117 zu sehen ist, relativ
zum Permanentmagnetrotor 110 frei dreht. Der becher
förmige Zwischenrotor 132 besteht aus Kupfer. Zwi
schen dem Permanentmagnetrotor 110 und dem Zwischen
rotor 132 ist ein als Drehrichtungs-Sperrvorrichtung
wirkender Freilauf angedeutet, von welcher die beiden
miteinander in Wirkverbindung tretenden Sperrklinken
133 und 134 zu sehen sind, die jeweils am Zwischen
rotor 132 und am Permanentmagnetrotor 110 befestigt
sind. Eine solche Drehrichtung-Sperrvorrichtung ist
in der DE-OS 34 20 370 ausführlich beschrieben, so
daß insoweit hierauf verwiesen werden kann.
Bei dem Motor in Fig. 4 greift das Lastmoment an der
Abtriebswelle 127 an, und die Rotorwelle 120 ist nicht
von dem Lastmoment beaufschlagt. Nach dem Einschalten
der Einphasen-Wechselstromwicklung, die in gleicher
Weise wie in Fig. 1 auf dem Joch des Stators 111 ange
ordnet ist, kann der Permanentmagnetrotor infolge des
von dem Weicheisenhilfspol 125 erzeugten Reluktanz-
Hilfsmoments ungehindert anlaufen. Der Permanentmagnet
rotor 110 läuft dabei bis zur synchronen Drehzahl hoch,
die bei einer zweipoligen Bauweise von Stator 111 und
Rotor 110 und einer Netzfrequenz von 50 Hz in der
Wechselstromwicklung 3000 U/min beträgt. Beim Drehen
des Permanentmagnetrotors 110 wird ein Drehfeld erzeugt,
welches in dem Zwischenrotor 132 Ströme induziert
und diesen in Drehung versetzt. Der Zwischenrotor
132 läuft asynchron mit dem vom Permanentmagnetrotor
110 erzeugten Drehfeld. Der Schlupf hängt dabei von
der Größe des an der Abtriebswelle 127 angreifenden
Lastmoments ab. Die Drehzahl des Zwischenrotors 132
liegt immer um diesen Schlupf niedriger als die syn
chrone Drehzahl des Permanentmagnetrotors 110.
Die beschriebenen Einphasenmotoren können auch an einer
Gleichspannung betrieben werden, wenn zwischen dem
Gleichspannungsnetz und der Einphasen-Wechselstrom
wicklung ein Transistorwechselrichter angeordnet
wird. Die an der Einphasen-Wechselstromwicklung lie
gende Wechselspannung hat hierbei Rechteckform und
eine variable oder feste Frequenz. Der Vorteil eines
solchen Gleichspannungsbetriebs liegt in der frei
wählbaren Drehzahl, die nicht an die Netzfrequenz
gebunden ist.
Bei dem Betrieb des Einphasenmotors an einer Gleich
spannung mit Transistorwechselrichter muß dafür ge
sorgt werden, daß der Schaltzeitpunkt des Transistor
wechselrichters immer mit der Stellung des Permanent
magnetrotors 110 snychronisiert ist. Vorteilhaft ist
hierzu ein magnetischer Sensor, z.B. ein Hallelement
oder magnetoresistiver Widerstand, der so angeordnet
ist, daß er im wesentlichen von dem permanentmagneti
schen Feld des Permanentmagnetrotors 110 gesteuert wird.
Als Vorteil einer solchen Steuerung ergibt sich eine
definierte Drehrichtung des Einphasenmotors.
Claims (5)
1. Einphasenmotor mit einem Permanentmagnetrotor und
mit einem durch ein elektrisches Wechselfeld elek
tromagnetisch erregten Stator, dadurch
gekennzeichnet, daß der Permanent
magnetrotor (10; 110) zwei mit axialem Abstand von
einander drehfest auf der Rotorwelle (20; 120)
sitzende Permanentmagnetscheiben (21, 22; 121, 122)
mit quer zur Rotorachse ausgerichteten und zuein
ander parallelen Magnetisierungsrichtungen (23, 24)
und einen dazwischen zu den Permanentmagnetscheiben
(21, 22; 121, 122) unverdrehbar angeordneten Weich
eisenhilfspol (25; 125), dessen Längsachse (26)
gegenüber den Magnetisierungsrichtungen (23, 24)
der Permanentmagnetscheiben (21, 22; 121, 122) um
einen spitzen Winkel (α) um die Rotorachse ver
dreht ist, aufweist.
2. Motor nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Perma
nentmagnetscheiben (21, 22) jeweils in Achsrich
tung über das stirnseitige Ende des Stators (11)
vorstehen.
3. Motor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stator
(11) ausgeprägte Pole (15, 16) trägt, die derart
ausgebildet sind, daß die zwischen den Polen (15, 16)
und den Permanentmagnetscheiben (21, 22) verblei
benden Luftspalte (17, 18) symmetrisch zur Polmitte
der Pole (15, 16) ausgebildet sind.
4. Motor nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder Luft
spalt (17, 18) sich in Umfangsrichtung zu beiden
Enden eines Pols (15, 16) des Stators (11) hin
vergrößert.
5. Motor nach einem der Ansprüche 1-4, da
durch gekennzeichnet, daß
der Permanentmagnetrotor (110) von einem hohl
zylindrischen Zwischenrotor (132) umschlossen
ist, der im Luftspalt (117) zwischen Permanent
magnetrotor (110) und Stator (111) unabhängig
von dem Permanentmagnetrotor (110) frei dreht
und mit einer Abtriebswelle (127) drehfest ver
bunden ist, und daß die Rotorwelle (120) hohlzylin
drisch ausgebildet ist und auf der Abtriebswelle
(127) freidrehend gelagert ist.
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