DE365079C

DE365079C - Process for the treatment of organic liquids with relatively small quantities of other liquids

Info

Publication number: DE365079C
Application number: DEC27910D
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Deutsch
Original assignee: Consortium fuer Elektrochemische Industrie GmbH
Current assignee: Consortium fuer Elektrochemische Industrie GmbH
Priority date: 1919-03-25
Filing date: 1919-03-25
Publication date: 1922-12-09

Description

Verfahren zur Behandlung organischer Flüssigkeiten mit verhältnismäßig kleinen Mengen anderer Flüssigkeiten. Die Notwendigkeit, flüssige Produkte mit verhältnismäßig geringen Mengen anderer Flüssigkeiten zu behandeln, die außer der beabsichtigten noch eine unerwünschte Nebenwirkung haben, tritt in den verschiedensten Zweigen ider organisch-chemischen Industrie auf. Es kann sich ,dabei um die Beseitigung von Verunreinigungen öder um idie Beschleunigung der verschiedenartigsten Reaktionen durch die Flüssigkeit handeln. Die Reinigung fdes Erdöls mit konzentrierter Schwefelsäure, idie Polymerisation des Acetaldehyds zu Paraldehyd mit demselben Agens oder mit konzentrierter Salzsäure und die Herstellung von. harzartigen Kondensationsprodukten aus -Aldehyden und anderen Körpern durch, konzentrierte Salz-, Alkali-oder Ammoniaklösungen sind nur einige Beispiele aus der großen Zahl der hier in Betracht kommenden Prozesse.Process for the treatment of organic liquids with relatively small amounts of other liquids. The need to use liquid products proportionately Treat small amounts of other fluids other than those intended Still having an undesirable side effect occurs in various branches in the organic chemical industry. It can turn out to be about elimination of impurities or the acceleration of the most diverse reactions act through the liquid. The purification of petroleum with concentrated sulfuric acid, iThe polymerization of acetaldehyde to paraldehyde with the same agent or with concentrated hydrochloric acid and the manufacture of. resinous condensation products from aldehydes and other bodies through concentrated salt, alkali or ammonia solutions are just a few examples from the large number of processes that can be considered here.

Die schädlichen Nebenwirkungen können darin liegen, daß idas mit solchen Stoffen behandelte Produkt durch sie auch in unerwünschter Weise verändert wird, und sie können weiterhin in Angriffen: der Apparatur bestehen. Aus diesen Gründen, zu denen in einzelnen Fällen noch ein hoher Preis der angewandten Reagentien kommt, wird man im allgemeinen größten Wert darauf legen, mit möglichst kleinen Mengen solcher stark reaktionsfähiger Stoffe auszukommen, sie dem Produkt möglichst vollständig zu entziehen, sobald sie die beabsichtigte Wirkung hervorgerufen haben, und die Oberfläche ider Apparatur tunlichst vor .der Berührung mit ihnen zu ischützen.The harmful side effects can be that idas with such The product treated with substances is also undesirably changed by them, and they can continue to exist in attacks: the apparatus. For these reasons, to which in individual cases there is a high price for the reagents used, In general, great importance will be attached to this, with the smallest possible quantities To get by with such highly reactive substances, they give the product as much as possible to withdraw as soon as they have produced the intended effect, and the Protect the surface of the apparatus from contact with them as much as possible.

Diesen Forderungen genügt die vorliegende Erfindung weitgehend. Ihr Grundgedanke ist, idie dem Reaktionsgute zuzusetzenden Flüssigkeiten gewissermaßen zu verfestigen und damit gleichzeitig nicht nur eine starke Vergrößerung ihrer Oberfläche, ihrer Aufrührbarkeit und Filtrierbarkeit zu erreichen, sondern auch. ihre Berührung mit ider Kesselwandung usw. stark herabzusetzen und das Anhaften an ihr zu verhindern. Es zeigte sich nämlich, daß die angestrebte Verfestigung mit all ihren Vorteilen in überraschendem Maße idurch idie einfache Maßnahme zu verwirklichen ist, daß man die betreffenden, reaktionsfähigen Flüssigkeiten von porösen Körpern, insbesondere von solchen mit großer Adsorptionsfähigkeit, aufsaugen läßt. Als solche kommen; Holzkohle, Dsatomeernstein, Gips, Magnesia, Tonerde und viele andere Natur- und Kunstprodukte in Betracht. Für die Auswahl .der geeigneten Trägersubstanz und ider Korngröße, die man- ihr zu geben hat, sind natürlich die besonderen Bedingungen jedes Einzelfalles maßgebend. schlossen war, wurde 1 1 Paraldehyd mit Holzkohlestücken: versetzt, :die mit einigen Tropfen kornzentrierter Schwefelsäure getränkt «-aren. Hierzu ließ man in -ununterbrochenem Strom Acetaldehyd fließen und regulierte seinen Zufluß so, daß die Reaktionstemperatur nicht wesentlich-von 45° abwich. Die Kohlestücke wurden infolge der an ihrer-Oberfläche stattfindenden heftigen Dampfentwicklung fortwährend in der Flüssigkeit umhergewirbelt und hielten die Umsetzung in allen Schichten aufrecht, so,daß man nicht zu rühren brauchte. Zweckmäßig wirft man bei fortschreitender Umsetzung noch mehrmals mit Schwefelsäure getränkte Kohle ein. Auf diese Weise ließ sich in wenigen Stunden der Kessel mit Rohparaldehyd anfüllen. Hierzu wurden weniger als o,i Prozent des erzeugten Paraldehyds an Schwefelsäure verbraucht. Zum Schluß wurde abgekühlt. Der entstandene Paratdehyd, dem natürlich noch die dem Gleichgewicht entsprechende Menge Acetaldehyd beigemengt war, war fast farblos und enthielt nach dem, Absieben der Kohlestücke nur Spuren von Schwefeläure und Eisen. Arbeitet man demgegenüber mit tropfbar flüssiger Schwefelsäure, so .muß man ein Vielfaches der angegebenen Menge anwenden und sehr kräftig rühren, um die gleiche Umsetzungsgeschwindigkeit zu erlangen. Trotzdem sich hierbei die Schwefelsäure größtenteils am Boden und an den Seitenwandungen des Reaktionskessels als zähe, harzig verschmierte Masse absetzt, enthält doch die eigentliche Reaktionsflüssigkeit noch ein Vielfaches der bei id.er neuem Arbeitsweise in ihr gefundenen Säuremenge. Dementsprechend ist dort auch die Verharzung des Reaktionsgemisches viel größer als hier. Der Eisenabfraß aber ist bei dem altem Verfahren so groß, daß man mit einer sehr raschen Zerstörung der Apparatur rechnen muß. Das Beispiel zeigt also deutlich die Vorteile der neuen Arbeitsweise: Schonung ides Reaktionsgutes= und Erleichterung seiner Reinigung, Schonung ;der Apparatur und Verringerung der mechanischen Arbeit.The present invention largely satisfies these requirements. Their basic idea is to solidify the liquids to be added to the reaction material, and thus not only to achieve a strong increase in their surface area, their ability to be stirred up and filterable, but also. to greatly reduce its contact with the boiler wall, etc., and to prevent it from sticking to it. It has been shown that the desired consolidation with all its advantages can be achieved to a surprising degree by the simple measure of allowing the reactive liquids in question to be absorbed by porous bodies, in particular by those with a high adsorptive capacity. Come as such; Charcoal, Dsatomernstein, Gypsum, Magnesia, Clay and many other natural and artificial products can be considered. The particular conditions of each individual case are of course decisive for the selection of the suitable carrier substance and the grain size to be given. was closed, 1 l of paraldehyde was mixed with pieces of charcoal, which were soaked with a few drops of grain-centered sulfuric acid. For this purpose, acetaldehyde was allowed to flow in an uninterrupted stream and its inflow was regulated so that the reaction temperature did not deviate significantly from 45 °. The coal pieces were continually swirled around in the liquid as a result of the violent development of vapor on their surface and kept the reaction going in all layers so that there was no need to stir. It is advisable to throw in coal soaked with sulfuric acid several times as the reaction progresses. In this way, the kettle could be filled with crude paraldehyde in a few hours. To this end, less than 0.1 percent of the paraldehyde produced was consumed in sulfuric acid. Finally it was cooled down. The resulting paratdehyde, to which, of course, the amount of acetaldehyde corresponding to the equilibrium was added, was almost colorless and contained only traces of sulfuric acid and iron after the pieces of carbon had been sieved off. If, on the other hand, you work with liquid sulfuric acid that can be dripped, you must use a multiple of the specified amount and stir very vigorously in order to achieve the same conversion rate. In spite of the fact that most of the sulfuric acid settles on the bottom and on the side walls of the reaction vessel as a viscous, resinous, smeared mass, the actual reaction liquid still contains many times the amount of acid found in it in the new method of operation. Accordingly, the resinification of the reaction mixture is also much greater there than here. With the old method, however, the iron erosion is so great that one must reckon with a very rapid destruction of the apparatus. The example clearly shows the advantages of the new way of working: protection of the reaction material = and ease of cleaning, protection of the apparatus and reduction of the mechanical work.

Das Patent 71556 schützt ein Verfahren zurDarstellun@g vonSulfosäuren aromatischer Verbindungen, wobei durch Zufügung von Infusorienerde zum. Reaktionsgemisch erreicht wird, :daß die Reaktion in einer bestimmten: Richtung verläuft. Diese selektive Wirkung der Infusorienerde beruht nicht auf einer :durch sie bewirkten Vergrößerung der Berührungsfläche der beiden reagierenden Flüssigkeiten, die in fast allen :beschriebenen Fällen ineinander gelöst und. somit .auch ohne den adsorbierten Stoff ideal ,durchmischt sind.The patent 71556 protects a process for the preparation of sulfonic acids of aromatic compounds, whereby by adding infusoric earth to the. Reaction mixture is achieved: that the reaction proceeds in a certain: direction. This selective effect of the infusor earth is not based on an enlargement of the contact surface of the two reacting liquids which it causes, which in almost all of the cases described are dissolved in one another and. thus, are ideally mixed even without the adsorbed substance.

Bei dem Verfahren des Patents 75455 wird zwar die ,durch. Verwendung von Infusorienerde erreichte Oberflächenvergrößerung benutzt, dasselbe bezieht sich aber auf .feste Stoffe und bildet nur einen Spezialfall der :bekannten Maßnahme, feste Katalysatoren auf Trägern. zu verteilen. Der bei Jem vorliegenden Verfahren sich .ergebende Vorteil der Aufsaugung flüssiger Reagentien durch poröse Stoffe war daraus nicht zu entnehmen.In the process of the patent 75455 , the, by. Use of infusory earth used to increase the surface area achieved, but the same applies to .solid substances and forms only a special case of the: known measure, solid catalysts on carriers. to distribute. The advantage of the absorption of liquid reagents by porous materials, which results from the present process, could not be inferred from this.

Nach dem Patent i¢3946 wird Kohle dem Öl einverleibt und diese den festen Stoff in geringer Menge enthaltende Mischung,darauf zum Zweck der Reinigung mit Alkalien behandelt. Die festen Stoffe sollen entstehende Verunreinigungen adsorbieren. Nach der vorliegenden Erfindung wird dagegen das Reaktionsmittel in verfestigter Form zur Anwendung gebracht, und es wird dadurch von vornherein idie Bildung von Nebenprodukten verhindert. Ein Angriff der Apparatur kommt bei dem Patent 143946 nicht in Frage.According to the patent No. 3946 coal is incorporated into the oil and this the Mixture containing a small amount of solid substance, then for cleaning purposes treated with alkalis. The solid substances should adsorb any impurities that arise. On the other hand, according to the present invention, the reactant is solidified Form applied, and it is thereby from the outset the formation of By-products prevented. The apparatus is attacked in patent 143946 out of the question.

Auch bei ,dem Verfahren nach Patent 25995 wird nicht das Reinigungsmittel, sondern das zu reinigende Produkt adsorbiert, und zwar in einer sehr großen Menge Moostorf und ;so in dieser Form mit dem Reinigungsmittel (Bleichlösung) behandelt. Sofern .dabei Nebenprodukte überhaupt in Betracht kommen, kann deren. Bildung durch den Moostorf nicht vermieden werben, und sie würden dem Öl einverleibt bleiben.Even with, the process according to patent 25995 does not use the cleaning agent, but adsorbed the product to be cleaned, in a very large amount Moss peat and treated in this form with the cleaning agent (bleach solution). If by-products come into consideration at all, their. Education through would not advertise the moss peat, and they would remain incorporated into the oil.

Claims

PATEidT CLAIMS: e.g. Process for the treatment of organic liquids with relatively small amounts of other liquids with harmful side effects, characterized in that the latter of porous materials, in particular those with great adsorption capacity.

2. Method of treatment of acetaldehyde with acidic catalysts, especially with sulfuric acid for the purpose Preparation of paraldehyde, characterized in that: that according to claim I the Acid from porous substances distributed in the liquid, especially from Applying charcoal, soaked up.