DE3644220C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine optische Modulationsvor
richtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw.
28.
Eine optische Modulationsvorrichtung dieser Art ist in der
DE 35 01 982 A1 beschrieben. Diese bekannte optische Modu
lationsvorrichtung weist eine ferroelektrische Flüssig
kristalleinrichtung auf, wie sie z.B. auch in der US 43
67 924 beschrieben ist und bei der eine Gruppe von Abtaste
lektroden einer Gruppe von Signalelektroden unter Einschluß
eines ferroelektrischen Flüssigkristallmaterials und
unter Bildung von matrixförmig angeordneten Kreuzungspunk
ten gegenüberliegt, an denen das Flüssigkristallmaterial in
Abhängigkeit von der Polarität einer zwischen den Elektro
den anliegenden Spannung eine bestimmte Orientierung ein
nimmt, wenn der Pegel dieser Spannung einen Schwellenwert
überschreitet.
Bei einer ersten Ausführungsform der bekannten Modulations
vorrichtung, von der der Oberbegriff des Patentanspruchs
1 ausgeht, sind zum Ansteuern der Flüssigkristalleinrichtung
eine erste Ansteuereinrichtung, die an eine gewählte Abta
stelektrode ein Abtast-Wählsignal anlegt, das aus zwei auf
einanderfolgenden Abtastimpulsen besteht, welche - bezogen
auf einen an den nichtgewählten Abtastelektroden anliegenden
Spannungspegel - entgegengesetzte Polarität aufweisen,
sowie eine zweite Ansteuereinrichtung vorgesehen, die in
Phase mit dem zweiten Abtastimpuls des Abtast-Wählsignals an
die Signalelektroden entweder einen ersten oder einen
zweiten Informationsimpuls anlegt, deren jeweilige Polarität
- bezogen auf den an den nichtgewählten Abtastelektroden
anliegenden Spannungspegel - entgegengesetzt ist. Hierdurch
wird eine Abtastung in der Weise erreicht, daß alle
Kreuzungspunkte bzw. Bildelemente einer jeweiligen Zeile der
Modulationsvorrichtung zunächst in einen einheitlichen
Zustand versetzt und anschließend entsprechend der ge
wünschten Information beschrieben werden.
Bei einer zweiten Ausführungsform der bekannten Modulations
vorrichtung, von der der Oberbegriff des Patentanspruchs
28 ausgeht, ist zum Ansteuern der Flüssigkristalleinrich
tung eine Ansteuereinrichtung vorgesehen, die in einem
Vorbereitungszyklus an eine wählbare Zahl von Abtastelektro
den und eine wählbare Zahl von Signalelektroden
gleichzeitig jeweils eine derart eingestellte Spannung an
legt, daß die an den jeweiligen Kreuzungspunkten der
gewählten Elektroden erzeugte Differenzspannung den ersten
Schwellenwert überschreitet. Erst anschließend wird in ei
nem Schreibzyklus an eine gewählte Abtastelektrode ein
Abtast-Wählsignal angelegt, das aus zwei aufeinanderfolgenden
Abtastimpulsen gleicher Dauer besteht, die - bezogen auf
einen an den nichtgewählten Abtastelektroden anliegenden
Spannungspegel - entgegengesetzte Polarität aufweisen, und
in Phase mit dem zweiten Abtastimpuls des Abtast-Wählsignals
an die Signalelektroden entweder einen ersten oder einen
zweiten Informationsimpuls anlegt, deren jeweilige Polarität
- bezogen auf den an den nichtgewählten Abtastelektroden
anliegenden Spannungspegel - entgegengesetzt ist, wobei
der erste Informationsimpuls in Verbindung mit dem zweiten
Abtastimpuls an dem betreffenden Kreuzungspunkt eine Span
nung hervorruft, die den zweiten Schwellenwert überschrei
tet.
Ferroelektrisches Flüssigkristallmaterial hat gegenüber her
kömmlichen Flüssigkristallen den Vorteil, daß es bistabil
ist und somit den jeweiligen Zustand über längere Zeit auf
rechterhält, ohne daß ein erneutes Einschreiben erforder
lich wäre. Wie aus der in Fig. 1 gezeigten Kennlinie hervor
geht, besteht bei ferroelektrischem Flüssigkristallmaterial
indes das Problem, daß der Schwellenwert, bei dem die Um
schaltung auf die jeweils andere Orientierung erfolgt,
nichtlinear von der Anlegedauer der verwendeten Ansteuerim
pulse abhängt. Da infolge der spezifischen Ansteuerungsweise
bei der bekannten Modulationsvorrichtung die jeweiligen
Kreuzungspunkte bzw. Bildelemente jedoch auch dann, wenn ihr
jeweiliger Zustand nicht geändert werden soll, für eine be
stimmte Zeit mit einer gleichpolaren Spannung beaufschlagt
sind, läßt sich ein unerwünschtes Umschalten von Bildelemen
ten nicht immer vermeiden; hierdurch tritt ein deutlich
sichtbares Übersprechen auf.
In der DE 34 14 704 A1 ist eine weitere optische Modulati
onsvorrichtung beschrieben, deren Flüssigkristalleinrichtung
in etwa den gleichen Aufbau wie die der gattungsbildenden DE
35 01 982 A1 hat, die jedoch von einer Ansteuereinrichtung
betrieben wird, bei der die Zeiträume, während denen an den
einzelnen Bildelementen eine gleichpolare Spannung anliegt,
im Durchschnitt noch länger sind; demgemäß ist die Gefahr
eines Übersprechens bei dieser Modulationsvorrichtung ent
sprechend größer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine optische Mo
dulationsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 bzw. 28 derart weiterzubilden, daß ein die Modula
tion verfälschendes Übersprechen weitgehend verhindert wer
den kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in den jewei
ligen Kennzeichnungsteilen der Patentansprüche 1, 11, 16, 20
und 28 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Erfindungsgemäß wird erreicht, daß die Zeitdauer, während
der an den einzelnen Kreuzungspunkten bzw. Bildelementen der
Flüssigkristalleinrichtung eine gleichpolare Spannung an
liegt, gegenüber der bekannten Vorrichtung deutlich verrin
gert ist. Ein schädliches Übersprechen wird hierdurch soweit
herabgesetzt, daß eine Auswirkung auf die Modulationsgüte
praktisch ausgeschlossen ist. Es ist daher stets eine hoch
präzise, den jeweiligen Informationen genau entsprechende
Modulation erzielbar.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispie
len unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 Schwellenwertkennlinien ferroelektrischer
Flüssigkristalle;
Fig. 2 und 3 anhand von schematischen perspektivischen Ansichten
die Funktionsprinzipien einer ferroelek
trischen Flüssigkristallvorrichtung;
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Bildelement-Matrixan
ordnung;
Fig. 5A bis 5D, 8A bis 8D, 11A bis 11D, 14A bis 14D, 17A bis
17D, 20A bis 20D und 23A bis 23D jeweils Span
nungskurvenformen von an Elektroden anliegenden Sig
nalen;
Fig. 6A bis 6D, 9A bis 9D, 12A bis 12D, 15A bis 15D, 18A bis
18D, 21A bis 21D und 24A bis 24D jeweils
Spannungskurvenformen von an Bildelementen anliegen
den Signalen;
Fig. 7, 10, 13, 16, 19, 22 und 25 jeweils Spannungs
kurvenformen dieser anliegenden Signale in zeitlicher
Folge;
Fig. 26A bis 26C Kurvenformen von Spannungen, die an
die Elektroden beim Löschen der
ganzen Bildfläche angelegt werden;
Fig. 27A bis 27D jeweils Kurvenformen von Spannungen,
die an die Elektroden bei einem Schreibschritt ange
legt werden.;
Fig. 28A bis 28D jeweils Kurvenformen von Spannungen,
die bei dem Schreibschritt an die Bildelemente ange
legt werden.;
Fig. 29 die angelegten Spannungen in zeitlicher Folge; und
Fig. 30A bis 30C die Kurvenformen weiterer
Spannungen, die beim Löschen der
ganzen Bildfläche angelegt werden;
Als Lichtmodulationsmaterial
wird ein Flüssigkeitstallmaterial
benutzt, das mindestens zwei stabile Zustände aufweist, und
zwar ein solches Material, das in Abhängigkeit von einem
daran angelegten elektrischen Feld entweder einen ersten
oder einen zweiten optisch stabilen Zustand, nämlich Bistabi
lität hinsichtlich des anliegenden elektrischen Felds besitzt.
Vorteilhaft anwendbare Flüssig
kristalle mit Bistabilität sind chirale smektische Flüssig
kristalle mit ferroelektrischem Verhalten. Von diesen sind
chirale smektische Flüssigkristalle in C-Phase (SmC*) oder H-
Phase (SmH*) besonders geeignet. Diese ferroelektrischen
Flüssigkristalle sind beispielsweise in "Le Journal de
Physique Letters" 36 (L-69), 1975, "Ferroelectric Liquid
Crystals", in "Applied Physics Letters" 36 (11) 1980,
"Submicro Second Bistable Electrooptic Switching in Liquid
Crystals", in "Kotai Butsuri (Solid State Physics)" 16 (141),
1981, "Liquid Crystal" usw. beschrieben.
Beispiele verwendbarer
ferroelektrischer Flüssigkristallverbindungen sind im einzel
nen Decyloxybenzyliden-p′-Amino-2-Methylbutyl-Cinnamat
(DOBAMBC), Hexyloxy-benzyliden-p′-Amino-2-Chlorpropylcinnamat
(HOBACPC), 4-o-(2-Methyl)-Butylresorcyliden-4'-Octylanilin
(MBRA8) oder dergleichen.
Wenn eine optische Modulationsvorrichtung unter Verwendung dieser Materialien
ausgebildet wird, kann sie an einem Block aus Kupfer oder
dergleichen angebracht werden, in den ein Heizelement einge
bettet ist, um Temperaturbedingungen herbeizuführen, bei
denen die Flüssigkristallverbindungen die SmC*- oder SmH*-
Phase annehmen.
Ferner können außer diesen
Verbindungen in der SmC*- oder SmH*-Phase auch ferroelektri
sche Flüssigkristalle in chiraler smektischer P-Phase, I-
Phase, J-Phase, G-Phase oder K-Phase verwendet werden.
In Fig. 2 ist schematisch ein Beispiel für eine ferroelek
trische Flüssigkristallzelle gezeigt. Mit 21 a und 21 b sind
Substrate (Glasplatten) bezeichnet, auf die lichtdurchlässige
Elektroden beispielsweise aus In₂O₃, SnO₂, ITO (Indiumzinn
oxid) oder dergleichen aufgebracht sind. Zwischen die Glas
platten wird hermetisch abgeschlossen ein Flüssigkristall in
SmC*-Phase eingefügt, dessen Molekülschichten 22 senkrecht zu
den Oberflächen der Glasplatten ausgerichtet sind. Mit ausge
zogenen Linien 23 sind Flüssigkristallmoleküle dargestellt.
Jedes Flüssigkristallmolekül 23 hat ein Dipolmoment 24 (P 1)
in einer zu seiner Achse senkrechten Richtung. Wenn zwischen
die an den Substraten 21 a und 21 b ausgebildeten Elektroden
eine einen bestimmten Schwellenwert überschreitende Spannung angelegt
wird, wird die Helixstruktur der Flüssigkristallmoleküle 23
aufgelöst, wodurch die Ausrichtung der je
weiligen Flüssigkristallmoleküle 23 derart geändert wird, daß
die Dipolmomente 24 (P 1) alle in Richtung des elektri
schen Felds ausgerichtet sind. Die Flüssigkristallmoleküle 23
haben langgestreckte Form und zeigen Brechungsanisotropie
zwischen ihrer langen und ihrer kurzen Achse. Infolgedessen
wirkt die auf diese Weise aufgebaute Flüssigkristallzelle
dann als optische Modulationsvorrichtung,
deren optische Eigenschaften sich in Abhängigkeit von
der Polarität einer angelegten Spannung ändern,
wenn über und
unter den Glasplatten Polarisatoren in Nikolscher Überkreuzung,
nämlich unter Überkreuzung ihrer Polarisierrichtungen
angeordnet werden.
Wenn
die Flüssigkristallzelle ferner ausreichend dünn gestaltet wird
(z. B. 1 µm dick), wird die Helixstruktur der Flüssigkristall
moleküle auch ohne Errichten eines elektrischen Felds aufge
löst, wodurch gemäß Fig. 3 das Dipolmoment einen von zwei
Zuständen annimmt, nämlich einen Zustand Pa in einer Richtung
34 a nach oben oder einen Zustand Pb in einer Richtung 34 b
nach unten. Wenn an einer Zelle mit diesen Eigenschaften
eines von zwei elektrischen Feldern Ea oder Eb errichtet wird, die
jeweils einen bstimmten Schwellenwert überschreiten und sich
gemäß Fig. 3 voneinander hinsichtlich ihrer Polarität unter
scheiden, wird das Dipolmoment in Abhängigkeit von dem Vektor
des elektrischen Felds Ea oder Eb in die Richtung 34 a nach
oben oder in die Richtung 34 b nach unten ausgerichtet. Dem
entsprechend werden die Flüssigkristallmoleküle in einen
ersten stabilen Zustand 33 a oder einen zweiten stabilen Zu
stand 33 b ausgerichtet.
Wenn dieses ferroelektrische Flüssigkristall als
Lichtmodulationsmaterial benutzt wird, sind
damit zwei Vorteile erreichbar. Der erste Vorteil besteht
darin, daß die Ansprechgeschwindigkeit ziemlich hoch ist. Der
zweite Vorteil besteht darin, daß die Ausrichtung des Flüs
sigkristalls Bistabilität zeigt. Der zweite Vorteil wird
beispielsweise unter Bezugnahme auf die Fig. 3 näher erläu
tert. Wenn an den Flüssigkristallmolekülen das elektrische
Feld Ea errichtet wird, werden die Moleküle in den ersten
stabilen Zustand 33 a ausgerichtet. Dieser Zustand wird auch
nach Wegfall des elektrischen Felds auf stabile Weise
beibehalten. Wenn andererseits das elektrische Feld Eb in
Gegenrichtung zum elektrischen Feld Ea errichtet wird, werden
die Flüssigkristallmoleküle in den zweiten stabilen Zustand
33 b ausgerichtet, so daß die Richtungen der Moleküle
geändert werden. Dieser Zustand wird auch nach Wegfall des
elektrischen Felds gleichermaßen stabil beibehalten. Fer
ner bleiben die Flüssigkristallmoleküle in ihren jeweiligen
Ausrichtungszuständen, solange nicht die Stärke des errichte
ten elektrischen Felds Ea oder Eb über einem bestimmten
Schwellenwert liegt. Zum wirksamen Herbeiführen der hohen
Ansprechgeschwindigkeit und der Bistabilität ist es vorteil
haft, die Zelle so dünn wie möglich, nämlich in einer Dicke
von üblicherweise 0,5 bis 20 µm und insbesondere von 1 bis 5
µm auszubilden.
Bei einem ersten Ausführungsbeispiel
ist eine Flüssigkristalleinrichtung
vorgesehen, die Abtastelektroden, welche aufeinanderfolgend
und zyklisch mit einem Abtastsignal angewählt werden, den
Abtastelektroden gegenübergesetzte Signalelektroden, die mit
einem vorgeschriebenen Informationssignal angewählt werden,
und ein zwischen die beiden Elektroden eingefügtes Flüs
sigkristallmaterial aufweist, das Bistabilität in Abhängigkeit von
einem elektrischen Feld zeigt; die Flüssigkristalleinrichtung
wird mittels eines Verfahrens angesteuert, welches in einer Pe
riode zum Wählen einer Abtastelektrode eine erste Phase
t 1 und eine zweite Phase t 2, in denen eine Spannung in einer
Richtung angelegt wird, um den Flüssigkristall in seinen
zweiten stabilen Zustand (z. B. einen Schwarz-Anzeigezustand)
auszurichten, und eine dritte Phase t 3 umfaßt, in der eine
Spannung in der Gegenrichtung angelegt wird, um in Abhängig
keit von einem an eine betreffende Signalelektrode angelegten
elektrischen Signal den Flüssigkristall in den ersten stabi
len Zustand (Weiß-Anzeigezustand) umzuorientieren.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 4 bis 7 wird nun ein erstes
Ausführungsbeispiel einer Ansteuereinrichtung erläutert.
Fig. 4 zeigt schematisch eine Zelle 41 mit
Matrixelektrodenanordnung, in der zwischen Abtastelektroden
42 und Signalelektroden 43 ein (nicht gezeigter) ferroelek
trischer Flüssigkristall eingefügt ist. Zur Vereinfachung der
Beschreibung werden Binärzustände für die Anzeige von "Weiß"
und "Schwarz" angenommen. Es wird angenommen, daß die in Fig. 4
strichliert dargestellten Bildelemente "Schwarz" anzeigen,
während die anderen Bildelemente "Weiß" anzeigen. Die Fig. 5A
und 5B zeigen jeweils ein Abtastwählsignal, das an eine
gewählte Abtastelektrode angelegt wird, bzw. ein Abtastpau
sensignal, das an die anderen Abtastelektroden, nämlich die
nicht gewählten Abtastelektroden angelegt wird. Die Fig. 5C
und 5D zeigen jeweils ein Informationswählsignal, das an eine
gewählte Signalelektrode angelegt wird, bzw. ein Informa
tionspausensignal, das an eine nicht gewählte Signalelektrode
angelegt wird. In den Fig. 5A bis 5D sind auf der Abszisse
und der Ordinate jeweils die Zeit und die Spannung aufgetra
gen.
Fig. 6A zeigt die Kurvenform einer Spannung, die an ein
Bildelement an einer gewählten Abtastelektrode und an einer
gewählten Signalelektrode angelegt wird, wodurch in das Bild
element "Weiß" eingeschrieben wird.
Fig. 6B zeigt die Kurvenform einer Spannung, die an ein
Bildelement an einer gewählten Abtastelektrode und an einer
nicht gewählten Signalelektrode angelegt wird, wodurch in das
Bildelement "Schwarz" eingeschrieben wird.
Fig. 6C zeigt die Kurvenform einer Spannung, die an ein
Bildelement an einer nicht gewählten Abtastelektrode und an
einer gewählten Signalelektrode angelegt wird, während die
Fig. 6D die Kurvenform einer Spannung zeigt, die an ein
Bildelement an einer nicht gewählten Abtastelektrode und an
einer nicht gewählten Signalelektrode angelegt wird. Fig. 7
zeigt diese Spannungskurvenformen in zeitlicher Folge.
Bei diesem Ausführungsbei
spiel werden während einer Schreibperiode (Phasen t 1 + t 2 +
t 3) zum Einschreiben in die Bildelemente auf einer ge
wählten Abtastelektrodenzeile der Bildelemente-Matrixanord
nung alle Bildelemente an der Zeile oder ein vorgeschriebener
Teil derselben in mindestens einer der Phasen t 1 und t 2 in
einen Anzeigezustand versetzt, wonach dann lediglich ein gewähltes
Bildelement in den anderen Anzeigezustand invertiert
wird, wodurch eine Zeile eingeschrieben wird. Zum
Einschreiben eines ganzen Bilds wird dieser Schreibvorgang
aufeinanderfolgend für die Abtastelektrodenzeilen wiederholt.
Es wird nun eine erste Schwellenspannung zum Erreichen
eines (als Weißzustand angenommenen) ersten stabilen Zustands
einer bistabilen ferroelektrischen Flüssigkristalleinrichtung
in einer Anlegezeitdauer Δ t (Schreibimpulsdauer) mit -Vt h 1
bezeichnet, während eine zweite Schwellenspannung zum
Erreichen eines (als Schwarzzustand angenommenen) zweiten
stabilen Zustands in der Anlegezeit Δ t mit +Vt h 2 bezeichnet
wird; gemäß Fig. 5A hat das an eine gewählte Abtastelektrode
angelegte elektrische Signal die Spannungspegel -2Vo in der
Phase t 1, -2Vo in der Phase t 2 und 2Vo in der Phase
t 3. Gemäß Fig. 5B werden die anderen Abtastelektroden mit
Masse verbunden und damit in einen 0-Volt-Zustand versetzt.
Andererseits hat gemäß Fig. 5C das an eine gewählte Signal
elektrode angelegte elektrische Signal die Spannungspegel -Vo
in der Phase t 1, Vo in der Phase t 2 und -Vo in der Phase t 3.
Ferner hat gemäß Fig. 5D das an eine nicht gewählte Signal
elektrode angelegte elektrische Signal die Spannungspegel Vo
in der Phase t 1, -Vo in der Phase t 2 und Vo in der Phase t 3.
Auf diese Weise wechseln die beiden an eine gewählte Signal
elektrode und an eine nicht gewählte Signalelektrode angeleg
ten Spannungen entsprechend den Phasen t 1, t 2 und t 3, wobei
die sich jeweils ergebenden Wechselspannungen eine gegensei
tige Phasendifferenz von 180° aufweisen.
Hierbei werden die jeweiligen Spannungswerte auf Sollwerte
eingestellt, welche folgenden Bedingungen genügen:
Vo < Vt h 2 < 3Vo, und
-3Vo < -Vt h 1 < -Vo
Vo < Vt h 2 < 3Vo, und
-3Vo < -Vt h 1 < -Vo
Die Kurvenformen der Spannungen, die an jeweiligen Bildele
menten anliegen, wenn die vorstehend genannten elektrischen
Signale angelegt werden, sind in den Fig. 6A bis 6D gezeigt.
Gemäß Fig. 6A wird an ein Bildelement an einer gewählten
Abtastelektrode und an einer gewählten Signalelektrode in der
Phase t 2 die Spannung 3Vo angelegt, die höher als die Schwel
lenspannung Vt h 2 ist, so daß der dem zweiten stabilen Zustand
des ferroelektrischen Flüssigkristalls entsprechende Schwarz-
Anzeigezustand erreicht wird, worauf in der nachfolgen
den Phase t 3 die Spannung -3Vo angelegt wird, die die Schwel
lenspannung -Vt h 1 übersteigt, so daß der dem ersten stabilen
Zustand des ferroelektrischen Flüssigkristalls entsprechende
Weiß-Anzeigezustand eingeschrieben wird. Ferner wird gemäß
Fig. 6B einem Bildelement an einer gewählten Abtastelektrode
und an einer nicht gewählten Signalelektrode in der Phase t 1
die Spannung 3Vo zugeführt, die die Schwellenspannung Vt h 2
übersteigt, so daß das Bildelement den Schwarz-Anzeigezustand
annimmt, wonach in den folgenden Phasen t 2 und t 3 an das
Bildelement die Spannungen Vo und -Vo unterhalb der Schwel
lenspannungen angelegt werden, so daß in dem Bildelement der
Schwarz-Anzeigezustand eingeschrieben bleibt.
Fig. 7 zeigt die vorstehend beschriebenen Ansteuerungs
signale in zeitlicher Folge. Die an die Abtastelektroden
angelegten elektrischen Signale sind als S 1 bis S 5 darge
stellt, die an die Signalelektroden angelegten elektrischen
Signale sind als I 1 und I 3 dargestellt und die Kurvenformen
der an Bildelemente A und C nach Fig. 4 angelegten Spannungen
sind als A und C dargestellt.
Es wird nun die Bedeutung der mittleren Phase t 2 ausführli
cher erläutert. Die bei dem Umschalten eines ferroelektri
schen Flüssigkristalls unter Bistabilitäts-Bedingungen durch
ein elektrisches Feld auftretenden mikroskopischen Mechanis
men sind bisher noch nicht vollständig klargestellt. Allge
mein kann jedoch ausgesagt werden, daß ein ferroelektrischer
Flüssigkristall seinen stabilen Zustand halb-permanent auf
rechterhalten kann, wenn er durch Anlegen eines starken
elektrischen Felds über eine vorbestimmte Zeit in den stabi
len Zustand ausgerichtet worden ist und da
nach in einem Zustand verbleibt, bei dem kein elek
trisches Feld angelegt wird. Wenn jedoch über eine lange
Zeitdauer an den Flüssigkristall ein elektrisches Feld entge
gengesetzter Polarität angelegt wird, kann selbst
dann, wenn das elektrische Feld entsprechend einer unterhalb
der vorangehend genannten Schwellenspannungen Vt h liegenden
Spannung derart schwach ist, daß in einer vorbestimmten Zeit
zum Einschreiben der stabile Zustand des Flüssigkristalls
nicht umgekehrt wird, der Flüssigkristall von seinem stabilen
Zustand in den anderen stabilen Zustand wechselt, wodurch
keine genaue Anzeige oder Modulation von Informationen
erzielbar ist. Es wurde ermittelt, daß die Wahr
scheinlichkeit eines derartigen Umkehrens
der Ausrichtungszustände bei einem langdauernden Anlegen
eines schwachen elektrischen Felds durch das Material und die
Rauhigkeit einer das Flüssigkristall berührenden Grundplatte
sowie durch die Art des Flüssigkristalls beeinflußt ist,
jedoch wurden die Auswirkungen nicht quantitativ erfaßt.
Ferner wurde festgestellt, daß durch eine einachsige Behand
lung des Substrats wie durch Reiben oder eine schräge bzw.
geneigte Dampfablagerung von SiO oder dergleichen die Tendenz
zu dieser Umkehr der Ausrichtungszustände zunimmt. Diese
Tendenz ist bei höheren Temperaturen im Vergleich zu niedri
gen Temperaturen ausgeprägter.
In jedem Fall ist es für eine richtige Anzeige oder Modula
tion von Informationen ratsam, zu verhindern, daß an dem
Flüssigkristall über eine lange Zeitdauer ein elektrisches
Feld in einer Richtung anliegt.
Im Hinblick auf diese Probleme werden bei diesem Ausführungs
beispiel an die Bildelemente einer
nicht gewählten Abtastelektrodenzeile gemäß Fig. 6C und 6D
nur Spannungen angelegt, die zwischen -Vo und Vo wechseln und
jeweils unterhalb der Schwellenspannungen liegen, so daß an
den dort vorhandenen Flüssigkristallmolekülen die Ausrich
tungszustände nicht geändert werden, sondern die bei der
vorangehenden Abtastung erzielten Anzeigezustände aufrecht
erhalten bleiben. Da ferner in den Phasen t 1, t 2 und t 3 die
Spannungen Vo und -Vo abwechselnd angelegt werden, tritt
keine durch das fortgesetzte Anlegen einer Spannung einer
Polarität verursachte Umkehrung in den anderen stabilen Zu
stand, nämlich kein "Übersprechen" auf. Ferner beträgt bei
diesem Verfahren die Dauer des fortgesetzten Anlegens der
Spannung Vo, die kein Einschreiben hervorruft, an das Bild
element A oder C höchstens 2Δ T, was an einem Kurvenabschnitt
71 der als A dargestellten Kurvenform ersichtlich ist, wobei
Δ T eine Schreibimpulseinheit darstellt und bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel jede der Phasen t 1, t 2 und t 3 die Impulsdauer
Δ T hat, so daß die vorstehend erläuterte Umkehrung voll
ständig verändert werden kann, selbst wenn während der An
steuerung die Spannungsdifferenz, nämlich der Unterschied zwi
schen der Schreibspannung 3Vo und der nicht zum Einschreiben
führenden Spannung Vo nicht sehr groß eingestellt ist. Ferner
wird bei diesem Ausführungsbeispiel in ein jeweiliges Bild
element in der Gesamtimpulsdauer 3Δ T mit den Phasen t 1, t 2
und t 3 eingeschrieben, so daß ein ganzes Bild mit hoher
Geschwindigkeit eingeschrieben werden kann.
Selbst wenn bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der vorstehen
den Beschreibung ein Anzeigefeld mit einer ferroelektrischen
Flüssigkristalleinrichtung mit hoher Geschwindigkeit ange
steuert wird, wird die maximale Impulsdauer des fortgesetzten
Anlegens einer Spannung an die Bildelemente auf Abtastelek
trodenzeilen, an die ein Abtastpausensignal angelegt wird,
auf das Zweifache der Schreibimpulsdauer Δ T herabgesetzt, so
daß auf wirkungsvolle Weise das Umkehren eines Anzeigezu
stands in den anderen Anzeigezustand während des Einschrei
bens eines Vollbilds verhindert wird.
Die Fig. 8 bis 10 veranschaulichen ein zweites
Ausführungsbeispiel der Ansteuereinrichtung.
Die Fig. 8A und 8B zeigen jeweils ein Abtastwählsignal, das
an eine gewählte Abtastelektrode angelegt wird, bzw. ein
Abtastpausensignal, das an die anderen Elektroden, nämlich
die nicht gewählten Abtastelektroden angelegt wird. Die Fig.
8C und 8D zeigen jeweils ein Informationswählsignal, das an
eine gewählte Signalelektrode angelegt wird, bzw. ein Infor
mationspausensignal, das an eine nicht gewählte Signalelek
trode angelegt wird. Das Informationswählsignal und das In
formationspausensignal haben voneinander verschiedene Kurven
formen und in einer ersten Phase t 1 die gleiche Polarität. In
den Fig. 8A bis 8D sind auf der Abszisse und der Ordinate
jeweils die Zeit bzw. die Spannung aufgetragen. Eine Schreib
periode umfaßt eine erste Phase t 1, eine zweite Phase t 2 und
eine dritte Phase t 3. Bei diesem Ausführungsbeispiel gilt t 1
= t 2 = t 3. Die Schreibperioden sind für die Abtastelektroden
42 aufeinanderfolgend vorgesehen.
Die Schwellenspannungen sind wie bei dem vorangehenden Bei
spiel als -Vt h 1 und Vt h 2 definiert. Gemäß Fig. 8A hat ein an
eine gewählte Abtastelektrode angelegtes elektrisches Signal
die Spannungspegel 2Vo in den Phasen (Zeiten) t 1 und t 2 sowie
-2Vo in der Phase t 3. Gemäß Fig. 8B sind die anderen Abtast
elektroden mit Masse verbunden und damit in einen 0-Volt-
Zustand versetzt. Andererseits hat gemäß Fig. 8C das an eine
gewählte Signalelektrode angelegte elektrische Signal die
Spannungspegel -Vo in der Phase t 1 und Vo in den Phasen t 2
und t 3. Ferner hat gemäß Fig. 8D das an eine nicht gewählte
Signalelektrode angelegte elektrische Signal die Spannungspegel
-Vo in der Phase t 1, Vo in der Phase t 2 und -Vo in der
Phase t 3.
Die jeweiligen Spannungspegel werden auf Sollwerte eingestellt,
die den Bedingungen Vo < Vth 2 < 3Vo und -3Vo < -Vth 1 < -Vo
genügen. Die Kurvenformen der bei dem Anlegen der
vorstehend beschriebenen elektrischen Signale an den jeweiligen
Bildelementen anliegenden Spannungen sind in den Fig. 9A
bis 9D gezeigt.
Die Fig. 9A und 9B zeigen die Kurvenformen von Spannungen,
die jeweils an Bildelemente für die Anzeige von "Schwarz"
bzw. "Weiß" an einer gewählten Abtastelektrode angelegt werden.
Die Fig. 9C und 9D zeigen die Kurvenformen von Spannungen,
die an Bildelemente an nicht gewählten Abtastelektroden
angelegt werden. Aus den Fig. 9A und 9B ist erkennbar, daß
an einer gewählten Abtastelektrode allen Bildelementen oder
einem vorgeschriebenen Teil derselben in der ersten Phase t 1
die über der Schwellenspannung -Vth 1 liegende Spannung 3Vo
zugeführt wird, so daß diese Bildelemente zunächst gleichförmig
in den Weiß-Zustand versetzt werden. Diese Phase wird als
Löschphase bezeichnet. Von diesen Bildelementen wird einem
Bildelement zur Anzeige von "Schwarz" eine Spannung 3Vo
über der Schwellenspannung Vth 2 zugeführt, so daß dieses
Bildelement in den anderen optisch stabilen Zustand für
"Schwarz" umgekehrt wird. Diese Phase wird als Anzeigewählphase
bezeichnet. Ferner wird den Bildelementen für die Anzeige
von "Weiß" in der dritten Phase t 3 die Spannung Vo
unterhalb der Schwellenspannung -Vth zugeführt, so daß diese
Bildelemente in dem optisch stabilen Zustand für "Weiß"
verbleiben.
Andererseits werden allen Bildelementen an einer nicht gewählten
Abtastelektrode die Spannungen ±Vo oder "0" zugeführt,
die die Schwellenspannungen nicht übersteigen. Infolgedessen
werden an den dortigen Flüssigkristallmolekülen die
Ausrichtungszustände nicht geändert, sondern diejenigen Ausrichtungszustände
beibehalten, die den sich zum Zeitpunkt der
letzten Abtastung ergebenden Anzeigezuständen entsprechen.
Damit werden beim Wählen einer Abtastelektrode die Bildelemente
zunächst gleichförmig in einen optisch stabilen
Zustand (Weiß) versetzt, wonach dann in der dritten Phase
gewählte Bildelemente in den anderen optisch stabilen Zustand
(Schwarz) versetzt werden, wodurch eine Zeile von Signalzuständen
eingeschrieben wird, welche bis zum nächsten Anwählen
der Zeile beibehalten werden.
Fig. 10 zeigt diese Ansteuerungssignale in zeitlicher
Folge. Die an die Abtastelektroden angelegten elektrischen
Signale sind mit S 1 bis S 5 bezeichnet, die an die Signalelektroden
angelegten elektrischen Signale sind mit I 1 und I 3
bezeichnet und die Kurvenformen der an den Bildelementen A und
C nach Fig. 4 anliegenden Spannungen sind bei A und C
dargestellt.
Während der Abtastung werden
die Bildelemente an einer betreffenden Abtastelektrode zunächst
gleichförmig in der ersten Phase t 1 in den
Weißzustand versetzt, wonach dann in der dritten Phase t 3 die
gewählten Bildelemente auf den Schwarzzustand umgeschrieben
werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel hat die Spannung
zum Erzielen des Weißzustands in der ersten Phase t 1 den Pegel -3Vo,
wobei die Spannung für die Zeit Δ t angelegt wird. Andererseits
dient zum Umschreiben in den Schwarzzustand die Spannung
3Vo, die während der Zeit Δ t angelegt wird. Ferner beträgt die
an die Bildelemente während der Zeit außerhalb der Abtastzeit
angelegte Spannung maximal | ±Vo |. Wie aus der Darstellung
bei 101 in Fig. 10 ersichtlich ist, wird eine Spannung
fortgesetzt über längstens 2 Δ t angelegt, da die zweite Phase,
nämlich eine Hilfsphase zum Anlegen eines Hilfssignals
ohne Festlegung eines Anzeigezustands eines Bildelements
vorgesehen ist. Infolgedessen tritt die vorangehend genannte
"Übersprech"-Erscheinung nicht auf; wenn zunächst
einmal die Abtastung eines ganzen Bilds abgeschlossen ist,
wird die angezeigte Information halb-permanent aufrechterhalten,
so daß kein Auffrischungsschritt nötig ist,
wie er für eine Anzeigevorrichtung mit einem herkömmlichen
TN-Flüssigkristall ohne Bistabilität erforderlich ist. Darüber
hinaus beträgt die Dauer des Anlegens einer bestimmten
Spannung maximal 2 Δ t, so daß die Grenz-Ansteuerungsspannungen
großzügig gewählt werden können, ohne daß die Umkehrungserscheinung
auftritt.
Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß eine
Anzeige- bzw. Kontrastwählphase oder Anzeige- bzw. Kontrastbestimmungsphase
diejenige Phase ist, in der ein Anzeigezustand,
nämlich der Hellzustand oder der Dunkelzustand eines gewählten
Bildelements, festgelegt wird und die die letzte Phase
ist, in der während einer Schreibperiode für die Bildelemente
an einer gewählten Abtastzeile eine Spannung mit einer Amplitude
angelegt wird, die eine Schwellenspannung des ferroelektrischen
Flüssigkristalls übersteigt. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 8 ist im einzelnen die Phase t 3 die Phase, in
der für ein aus den jeweiligen Bildelementen an einer Abtastelektrodenzeile
gewähltes Bildelement beispielsweise der
Schwarz-Anzeigezustand festgelegt wird und die einer Anzeigezustands-
Wählphase entspricht.
Ferner ist eine Hilfsphase diejenige Phase, in der ein Hilfssignal
angelegt wird, das den Anzeigezustand eines Bildelements
nicht festlegt, und die von der Anzeigezustands-Wählphase sowie
einer Löschphase verschieden ist. Im einzelnen entspricht
die Phase t 2 der Fig. 8 der Hilfsphase.
Auf jede von zwei Glasplatten, an denen lichtdurchlässige
Leiterfilme zu einem Muster einer Matrix mit 500 × 500 Kreuzungspunkten
angebracht waren, wurde durch Schleuderbeschichtung
ein ungefähr 30 nm dicker Polyimidfilm aufgebracht.
Diese jeweiligen Substrate wurden durch Reiben mit einer mit
Baumwollstoff umwickelten Walze behandelt und unter gegenseitiger
Übereinstimung ihrer Reibungsrichtungen übereinandergesetzt,
um eine Zelle mit einem Zwischenraum von ungefähr
1,6 µm zu bilden. In diese Zelle wurde unter Erwärmung der
ferroelektrische Flüssigkristall DOBAMBC (Decycloxybenzyliden-
p′-Amino-2-Methyl-Butylcinnamat) eingefüllt, welcher daraufhin
allmählich abgekühlt wurde, um eine gleichförmige Monodomäne
in SmC*-Phase zu bilden. Die Zelle wurde auf eine Temperatur
von 70° C eingeregelt und einer aufeinanderfolgenden Zeilenansteuerung
nach dem Verfahren gemäß den Fig. 8 bis 10 unterzogen,
wobei die jeweiligen Werte auf Vo = 10 V und t 1 = t 2 =
t 3 = Δ t = 50 µs eingestellt wurden, wodurch ein sehr gutes
Bild erzielt wurde.
Eine gegenüber dem vorstehend beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel
verbesserte Ansteuereinrichtung wird nachfolgend anhand
der Fig. 11 bis 13 erläutert.
Die Fig. 11A und 11B zeigen jeweils ein Abtastwählsignal, das
an eine gewählte Abtastelektrode angelegt wird, bzw. ein
Abtastpausensignal, das an die anderen nicht gewählten Abtastelektroden
angelegt wird. Phasen t 1 und t 3 sind jeweils
eine Löschphase bzw. eine Anzeigezustands-Wählphase. Eine
Phase t 2 ist eine Hilfsphase zum Anlegen eines Hilfssignals.
Diese Phasen entsprechen denjenigen bei dem vorangehend
beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel. Bei der nunmehr
beschriebenen Ansteuereinrichtung ist als vierte Phase t 4
eine zusätzliche Hilfsphase vorgesehen, in der der Anzeigezustand
eines Bildelements nicht festgelegt wird. In der vierten
Phase t 4 wird an alle Abtastelektroden eine Spannung des Pegels
0 Volt angelegt, während den Signalelektroden eine Spannung
±Vo mit einer Polarität zugeführt wird, die zu derjenigen der
in der Phase t 3 angelegten Spannung entgegengesetzt
ist.
Die an den jeweiligen Bildelementen außerhalb der Wählzeit
bzw. in der Wählpause anliegende Spannung beträgt maximal
±Vo, während gemäß der Darstellung bei 131 in Fig. 13 die
längste Dauer des Anlegens der Spannung ±Vo 2 Δ t beträgt, da
in den Phasen t 2 und t 4 die Hilfssignale angelegt werden.
Ferner ist die Häufigkeit des Auftretens dieser 2Δ t-Periode
gering, während die in den Δ t-Perioden angelegte
Spannung wechselt und damit die an die jeweiligen Bildelemente in der
Wählpause anliegende Spannung abschwächt, so daß
kein "Übersprechen" bzw. keine Rückumsetzung auftritt. Wenn
daraufhin die einmalige Abtastung des ganzen Bilds abgeschlossen
ist, werden die angezeigten Informationen halb-permanent
aufrechterhalten, so daß kein Auffrischungsschritt
nötig ist, wie er bei Anzeigevorrichtungen mit einem herkömmlichen
TN-Flüssigkristall ohne Bistabilität erforderlich ist.
Ferner ist es bei diesem Verfahren möglich, die vorstehend
genannte Phase t 4 vor die Phase t 1 zu setzen.
In den Fig. 14 bis 16 ist ein drittes Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Die
Fig. 14A und 14B zeigen jeweils ein Abtastwählsignal, das an
eine gewählte Abtastelektrode angelegt wird, bzw. ein Abtastpausensignal,
das an die anderen nicht gewählten Abtastelektroden
angelegt wird. Phasen t 1 und t 3 stellen jeweils eine
Löschphase bzw. eine Anzeigezustand-Wählphase dar. Phasen t 2
und t 4 sind Hilfsphasen zum Anlegen eines Hilfssignals,
durch das kein Anzeigezustand festgelegt wird.
Gemäß Fig. 14A hat das an eine gewählte Abtastelektrode angelegte
Abtastwählsignal eine Kurvenform mit den Spannungen 3Vo
in der Phase t 1, "0" in der Phase t 2-2Vo in der Phase t 3
und "0" in der Phase t 4. Gemäß Fig. 14B werden die anderen
Abtastelektroden mit Masse verbunden, so daß ein elektrisches
Signal "0" angelegt wird. Andererseits wird gemäß Fig. 14C
einer gewählten Signalelektrode ein Informationswählsignal
zugeführt, das die Spannungen "0" in der Phase t 1, -Vo in der
Phase t 2, +Vo in der Phase t 3 und -Vo in der Phase t 4 aufweist.
Ferner wird gemäß Fig. 14D an eine nicht gewählte Signalelektrode
ein Informationspausensignal zugeführt, das die Spannungen
"0" in der Phase t 1, +Vo in der Phase t 2, -Vo in der
Phase t 3 und +Vo in der Phase t 4 aufweist. Die Längen der jeweiligen
Phasen werden so gewählt, daß die Beziehungen t 1 = t 3, t 2
= t 4 und t 1/2 = t 2 erfüllt sind. Der Spannungswert Vo wird
auf die gleiche Weise wie bei den vorangehenden Ausführungsbeispielen
gewählt. Fig. 15 zeigt die Kurvenformen der an
den jeweiligen Bildelementen infolge dieser elektrischen
Signale anliegenden Spannungen.
Die Fig. 15A und 15B zeigen die Kurvenformen der an den
Bildelementen zur Anzeige von "Schwarz" bzw. "Weiß" an
der gewählten Abtastelektrode anliegenden Spannungen. Die
Fig. 15C und 15D zeigen jeweils die Kurvenformen der an den
Bildelementen an nicht gewählten Abtastelektroden anliegenden
Spannungen. Wie bei den vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
werden in der ersten Phase t 1 die Bildelemente
alle oder zu einem vorgeschriebenen Teil zunächst gleichförmig
in den Weißzustand versetzt. Von diesen Bildelementen
wird in der dritten Phase t 3 ein Bildelement für die Anzeige
"Schwarz" in den anderen optisch stabilen Zustand für
"Schwarz" versetzt. Ferner wird an der gleichen Abtastelektrode
einem Bildelement für die Anzeige "Weiß" in der Phase
t 3 die Spannung Vo zugeführt, die nicht die Schwellenspannung
Vth 1 übersteigt, so daß dieses Bildelement den einen optisch
stabilen Zustand beibehält.
Andererseits wird auf den nicht gewählten Abtastelektroden
allen Bildelementen wie bei den vorangehenden Ausführungsbeispielen
die Spannung ±Vo oder "0" zugeführt, die keine der
Schwellenspannungen übersteigt. Infolgedessen ändern die
Flüssigkristallmoleküle nicht ihre Ausrichtungszustände, sondern
behalten diejenigen Ausrichtungszustände bei, die den
sich aus der letzten Abtastung ergebenden Anzeigezuständen
entsprechen. Daher werden beim Anwählen einer Abtastelektrode
deren Bildelemente zunächst einmal gleichförmig
in den einen optisch stabilen Zustand (Weiß) versetzt, wonach
in der dritten Phase ausgewählte Bildelemente in den anderen
optisch stabilen Zustand (Schwarz) umgesetzt werden, wodurch
eine Zeile von Signalzuständen eingeschrieben wird, welche
dann bis zum nächsten Anwählen der Zeile aufrecht erhalten
werden.
Fig. 16 zeigt die vorangehend genannten Ansteuerungssignale
in zeitlicher Folge. Die an die Abtastelektroden angelegten
elektrischen Signale sind als S 1 bis S 5 dargestellt,
die an die Signalelektroden angelegten elektrischen Signale
sind als I 1 und I 3 dargestellt und die Kurvenformen der an
den Bildelementen A und C gemäß Fig. 4 anliegenden Spannungen
sind als A und C dargestellt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Spannung zum Erreichen
des Weißzustands in der ersten Phase t 1-3Vo, während
die Anlegedauer dieser Spannung Δ t ist. Andererseits wird für
das Umschreiben auf "Schwarz" die Spannung 3Vo während der Zeit
Δ t angelegt. Ferner beträgt die an den Bildelementen außerhalb
der Abtastzeit anliegende Spannung maximal ±Vo. Selbst
bei aufeinanderfolgenden Weißsignalen wird eine Spannung
fortgesetzt über längstens 2,5 Δ t angelegt, da in den Phasen
t 2 und t 4 die Hilfssignale angelegt werden. Ferner wird an
die jeweiligen Bildelemente eine geringere niedrige Spannung
angelegt, so daß kein Übersprechen bzw. keine Umkehrung
auftritt und die angezeigten Informationen
halb-permanent beibehalten werden, sobald einmal die Abtastung
für ein einzelnes ganzes Bild abgeschlossen ist.
Die Fig. 17 bis 19 veranschaulichen ein viertes
Ausführungsbeispiel. Fig. 17A
zeigt ein an eine gewählte Abtastelektrode angelegtes Abtastwählsignal
mit Spannungen 2Vo in der Phase t 1, "0" in der
Phase t 2, und -2Vo in der Phase t 3. Fig. 17B zeigt ein an
nicht gewählte Abtastelektroden angelegtes Abtastpausensignal
mit der Spannung "0" in den Phasen t 1, t 2 und t 3. Fig.
17C zeigt ein an eine gewählte Signalelektrode angelegtes
Informationswählsignal mit Spannungen -Vo in der Phase t 1 und
Vo in den Phasen t 2 und t 3. Fig. 17D zeigt ein an nicht
gewählte Signalelektroden Informationspausensignal mit Spannungen,
die zwischen -Vo in der Phase t 1, Vo in der Phase t 2
und -Vo in der Phase t 3 wechseln.
Fig. 18A zeigt die Kurvenform einer Spannung, die an
einem Bildelement anliegt, wenn das Abtastwählsignal und das
Informationswählsignal gleichphasig angelegt werden. Fig.
18B zeigt die Kurvenform einer Spannung, die an einem Bildelement
anliegt, wenn das Abtastwählsignal und das Informationspausensignal
gleichphasig angelegt werden.
Fig. 18C zeigt die Kurvenform einer Spannung, die an
einem Bildelement anliegt, wenn das Abtastpausensignal und
das Informationswählsignal angelegt werden, während Fig.
18D die Kurvenform einer Spannung zeigt, die an einem Bildelement
anliegt, wenn das Abtastpausensignal und das Informationspausensignal
angelegt werden.
Fig. 19 zeigt die vorstehend beschriebenen Ansteuerungssignale
in zeitlicher Folge, wobei als A und B die Kurvenformen
der an den Bildelementen A und B gemäß Fig. 4 anliegenden
Spannungen dargestellt sind.
Aus Fig. 19 ist erkennbar, daß die längste Dauer des
Anlegens einer Spannung an ein Bildelement während der Abtastpause
auf 2Δ t herabgesetzt ist.
Selbst wenn bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
ein Anzeigefeld mit einer ferroelektrischen Flüssigkristalleinrichtung
unter hoher Geschwindigkeit angesteuert
wird, ist die maximale Impulsdauer von Spannungen, die fortgesetzt
an die Bildelemente auf Abtastelektrodenzeilen angelegt
werden, an welche ein Abtastpausensignal angelegt wird,
auf das Zweifache oder 2,5fache der Schreibimpulsdauer Δ t
herabgesetzt, wodurch die Erscheinung des Umkehrens eines
Anzeigezustands in den anderen Anzeigezustand während des
Einschreibens eines ganzen Bilds auf wirkungsvolle Weise
verhindert ist.
Die Fig. 20 bis 22 veranschaulichen ein fünftes
Ausführungsbeispiel.
Die Fig. 20A und 20B zeigen jeweils ein Abtastwählsignal, das
an eine gewählte Abtastelektrode S angelegt wird, bzw. ein
Abtastpausensignal, das an die anderen nicht gewählten Abtastelektroden
angelegt wird. Die Fig. 20C und 20D zeigen
jeweils ein Informationswählsignal (für "Schwarz"), das an
eine gewählte Signalelektrode angelegt wird, bzw. ein Informationspausensignal
(für "Weiß"), das an nicht gewählte Signalelektroden
angelegt wird. In den Fig. 20A bis 20D sind auf
der Abszisse und der Ordinate jeweils die Zeit bzw. die
Spannung aufgetragen. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die
Längen der jeweiligen Phasen gleich, nämlich t 1 = t 2 = t 3,
und das Einschreiben erfolgt während der Gesamtdauer T = t 1 +
t 2 + t 3. Die Schreibperiode wird aufeinanderfolgend den Abtastelektroden
42 zugeordnet.
Die erste Schwellenspannung -Vth 1 und die zweite Schwellenspannung
Vth 2 sind wie bei den vorangehend beschriebenen
Ausführungsbeispielen definiert; gemäß Fig. 20A wird an eine
gewählte Abtastelektrode ein elektrisches Signal mit den
Spannungspegeln 2Vo in der Phase (Zeit) t 1, -2Vo in der Phase
t 2 und "0" in der Phase t 3 angelegt. Gemäß Fig. 20B werden
die anderen Abtastelektroden auf Masse gelegt, so daß das
elektrische Signal "0" anliegt. Andererseits wird gemäß
Fig. 20C an eine gewählte Signalelektrode ein elektrisches
Signal mit den Spannungspegeln -Vo in der Phase t 1, Vo in der
Phase t 2 und nochmals Vo in der Phase t 3 angelegt. Ferner hat
gemäß Fig. 20D das an eine nicht gewählte Signalelektrode
angelegte elektrische Signal die Spannungspegel -Vo in der
Phase t 1, -Vo in der Phase t 2 und Vo in der Phase t 3. Hierbei
wird der Spannungspegel Vo auf einen gewünschten Wert eingestellt,
der den Bedingungen Vo < Vth 2 < 3Vo und -Vo < -Vth 1 <
-3Vo genügt.
Die Kurvenformen der Spannungen, die beim Anlegen dieser
elektrischen Signale an den jeweiligen Bildelementen anliegen,
sind in den Fig. 21A bis 21D gezeigt. Die Fig. 21A und
21B zeigen jeweils die Kurvenformen der zur Anzeige von
"Schwarz" bzw. "Weiß" an die Bildelemente an einer gewählten
Abtastelektrode angelegten Spannungen, während die Fig. 21C
und 21D jeweils die Kurvenformen der an die Bildelemente an
einer nicht gewählten Abtastelektrode angelegten Spannungen
zeigen. Gemäß den Fig. 21A bis 21D wird allen Bildelementen
an einer gewählten Abtastelektrode in der ersten Phase t 1 die
Spannung -3Vo zugeführt, die die Schwellenspannung -Vth 1
übersteigt, so daß die Bildelemente zunächst gleichförmig
auf "Weiß" eingestellt werden. Daher stellt die Phase t 1
eine Zeilenlöschphase dar. Von diesen Bildelementen wird
einem Bildelement zur Anzeige von "Schwarz" in der zweiten
Phase t 2 die Spannung 3Vo zugeführt, die die Schwellenspannung
Vth 2 übersteigt, so daß das Bildelement in den
anderen optisch stabilen Zustand für "Schwarz" umgesetzt
wird. Ferner wird einem Bildelement der gleichen Abtastzeile
zur Anzeige von "Weiß" die Spannung Vo zugeführt, die die
Schwellenspannung Vth 2 nicht übersteigt, so daß das Bildelement
in dem ersteren optisch stabilen Zustand
verbleibt.
Andererseits wird allen Bildelementen an den nicht gewählten
Abtastelektroden die Spannung ±Vo oder "0" zugeführt, die
keine der Schwellenspannungen übersteigt, so daß die Flüssigkristallmoleküle
dort denjenigen Ausrichtungszustand beibehalten,
der dem bei der vorangehenden Abtastung erzielten
Signalzustand entspricht. Auf diese Weise werden bei dem
Wählen einer Abtastelektrode deren Bildelemente zunächst
einmal gleichförmig in den einen optisch stabilen
Zustand (Weiß) eingestellt, wonach dann in der folgenden
zweiten Phase gewählte Bildelemente in den anderen optisch
stabilen Zustand (Schwarz) umgesetzt werden, wodurch eine
Zeile von Signalzuständen eingeschrieben wird, die aufrecht
erhalten werden, bis die Zeile nach dem beendeten Einschreiben
eines Vollbilds wieder gewählt wird.
Die dritte Phase t 3 ist bei diesem Ausführungsbeispiel eine
Phase, in der das fortgesetzte Anlegen eines schwachen elektrischen
Felds in einer Richtung verhindert wird. Beispielsweise
wird in der Phase t 3 an die Signalelektroden ein Signal
mit der zur Polarität eines Informationssignals entgegengesetzten
Polarität angelegt. Wenn beispielsweise ein Bildmuster
gemäß Fig. 4 angezeigt werden soll und ein Ansteuerungsverfahren
ohne diese Phase t 3 angewandt wird, wird beim
Abtasten der Abtastelektrode S 1 das Bildelement A als
"Schwarz" eingeschrieben, während beim Abtasten der Abtastelektroden
S 2 usw. an die Signalelektrode I 1 fortgesetzt
das elektrische Signal -Vo angelegt wird, wobei diese Spannung
unverändert an dem Bildelement A anliegt. Infolgedessen
ist es sehr wahrscheinlich, daß kurz darauf das Bildelement A
in "Weiß" umgekehrt wird.
Während der Abtastung werden
zunächst in der ersten Phase t 1 die Bildelemente an der
gewählten Abtastelektrode gleichförmig auf "Weiß" eingestellt,
wonach dann in der zweiten Phase t 2 die gewählten
Bildelemente auf "Schwarz" umgeschrieben werden. Bei diesem
Ausführungsbeispiel beträgt die Spannung zum Erzielen von "Weiß"
in der ersten Phase -3Vo, während die Dauer des
Anlegens dieser Spannung Δ t ist. Andererseits ist die Spannung
zum Umschreiben auf "Schwarz" 3Vo, wobei diese
Spannung über die Zeit Δ t angelegt wird. Ferner wird in der
Phase t 3 für die Dauer Δ t die Spannung Vo angelegt. Die an
die Bildelemente in der Zeit außerhalb der Abtastzeit angelegte
Spannung beträgt maximal ±Vo. Gemäß der Darstellung bei
221 in Fig. 22 ist die längste Dauer des fortgesetzten Anlegens
der Spannung 2Δ t. Infolgedessen tritt die vorstehend
beschriebene Übersprech- bzw. Umkehrungserscheinung
nicht auf und die angezeigten Informationen werden dann, wenn
die Abtastung eines ganzen Bilds zunächst abgeschlossen
ist, auf halb-permanente Weise aufrechterhalten,
so daß kein Auffrischungsschritt nötig ist, der bei
einer Anzeigevorrichtung mit herkömmlichem TN-Flüssigkristall
ohne Bistabilität erforderlich ist.
Im einzelnen ist bei diesem Ausführungsbeispiel unabhängig
davon, ob das Informationssignal ein solches für die Anzeige
von "Schwarz" oder von "Weiß" ist, selbst während der Zeit
außerhalb der Abtastzeit die an der Flüssigkristallschicht in
der ersten Phase t 1 anliegende Spannung negativ, während die
Spannung in der Endphase bzw. der dritten Phase t 3 immer +Vo
und damit positiv ist, wodurch die Dauer des fortgesetzten
Anliegens einer Spannung, das die beschriebene Übersprech-
bzw. Umkehrerscheinung hervorrufen könnte, auf 2 Δ t oder weniger
verkürzt ist. Ferner hat die an einer Signalelektrode in
der dritten Phase t 3 angelegte Spannung die zur Polarität in
der ersten Phase entgegengesetzte Spannung und die gleiche
Polarität wie die in der zweiten Phase t 2 zum Einschreiben
von "Schwarz" angelegte Spannung. Daher hat das Einschreiben
von "Schwarz" durch die Kombination aus 3Vo über
die Zeit Δ t und Vo über die Zeit Δ t die Wirkung, daß das
Übersprechen bzw. Umkehren mit Sicherheit verhindert ist.
Die optimale Dauer der dritten Phase t 3 hängt von dem Pegel
der in dieser Phase an eine Signalelektrode angelegten Spannung
ab; wenn die Spannung die zu der in der zweiten Phase t 2
als Informationssignal angelegten Spannung entgegengesetzte
Polarität hat, ist es allgemein vorzuziehen, daß die Dauer
kürzer ist, wenn die Spannung höher ist, und länger, wenn die
Spannung niedriger ist. Bei einer längeren Dauer der dritten
Phase t 3 wird jedoch die zum Abtasten einer ganzen Bildfläche
benötigte Zeit länger. Aus diesem Grund wird die Dauer
der Phase vorzugsweise so gewählt, daß die Bedingung t 3 < t 2
eingehalten ist.
Eine auf gleiche Weise wie bei dem Beispiel 1 hergestellte
Zelle wurde auf eine Temperatur von 70° C eingeregelt und der
aufeinanderfolgenden Zeilenansteuerung gemäß der Erläuterung
anhand der Fig. 20 bis 22 unterzogen, wobei als jeweilige
Werte Vo = 10 V und t 1 = t 2 = t 3 = Δ t = 50 µs gewählt wurden,
wodurch ein sehr gutes Bild erzielt wurde.
Die Fig. 23 bis 25 zeigen ein sechstes Ausführungsbeispiel.
Fig. 23A zeigt
ein an eine gewählte Abtastelektrode angelegtes Abtastwählsignal
mit den Spannungen 2Vo in der Phase t 1, -2Vo in der
Phase t 2, Vo in der Phase t 3 und "0" in der Phase t 4.
Fig. 23B zeigt ein an eine nicht gewählte Abtastelektrode
angelegtes Abtastpausensignal mit der Spannung "0" in den
Phasen t 1, t 2, t 3 und t 4. Fig. 23C zeigt ein an eine
gewählte Signalelektrode angelegtes Informationswählsignal
mit den Spannungen -Vo in der Phase t 1, Vo in der Phase t 2,
"0" in der Phase t 3 und Vo in der Phase t 4. Fig. 23D
zeigt ein an eine nicht gewählte Signalelektrode angelegtes
Informationspausensignal mit den Spannungen -Vo in den Phasen
t 1 und t 2, "0" in der Phase t 3 und Vo in der Phase t 4.
Fig. 24A zeigt die Kurvenform der Spannung, die an einem
Bildelement anliegt, wenn das beschriebene Abtastwählsignal
und das beschriebene Informationswählsignal gleichphasig
angelegt werden. Fig. 24B zeigt die Kurvenform der beim
gleichphasigen Anlegen des Abtastwählsignals und des
Informationspausensignals an einem Bildelement anliegenden
Spannung. Fig. 24C zeigt die Kurvenform der beim
Anlegen des Abtastpausensignals und des Informationswählsignals
an einem Bildelement anliegenden Spannung, während die
Fig. 24D die Kurvenform der beim Anlegen des Abtastpausensignals
und des Informationspausensignals an einem Bildelement
anliegenden Spannung zeigt. Das Einschreiben erfolgt in
der Periode T mit den Phasen t 1 + t 2 + t 3 + t 4.
Fig. 25 zeigt diese Ansteuerungssignale in der zeitlichen
Aufeinanderfolge, wobei die Kurvenformen der an den Bildelementen
A und B gemäß Fig. 4 anliegenden Spannungen als A und B
dargestellt sind.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel haben die in der ersten
Phase t 1 und der letzten Phase t 4 angelegten Spannungen
unabhängig davon, ob sie zum Wählen bzw. Einschreiben dienen
oder nicht, immer entgegengesetzte Polaritäten, wodurch die
Anlegedauer, die das Übersprechen bzw. Umkehren verursachen
könnte, auf längstens 2 Δ t verkürzt ist.
Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist
eine Schreibperiode für eine Zeile in drei oder vier Phasen
unterteilt. Um eine schnelle und wirkungsvolle Ansteuerung zu
erreichen, sollte die Anzahl der Unterteilungen vorzugsweise
auf ungefähr 5 begrenzt werden.
Die Fig. 26 bis 29 zeigen ein siebentes Ausführungsbeispiel,
bei dem ein Löschschritt
zum Löschen der ganzen Fläche vorgesehen ist.
Die Fig. 26A bis 26C zeigen elektrische Signale, die in einem
Löschschritt T vor dem Schreiben angelegt werden, um die
Bildfläche gleichförmig auf "Weiß" einzustellen, und die als
Löschsignale bezeichnet werden. Im einzelnen zeigt Fig. 26A
die Kurvenform einer Spannung 2Vo, die gleichzeitig bzw.
als Abtastsignal an alle Abtastelektroden 42 oder an einen
vorgeschriebenen Teil derselben angelegt wird. Fig. 26B
zeigt die Kurvenform einer Spannung -Vo, die phasengleich mit
dem an die Abtastelektroden angelegten Signal an alle Signalelektroden
43 oder einem vorgeschriebenen Teil derselben
angelegt wird. Ferner zeigt Fig. 26C die Kurvenform einer
Spannung -3Vo, die an die Bildelemente angelegt wird. Dieses
Löschsignal -Vo hat einen Spannungspegel, der die Schwellenspannung
-Vth 1 des ferroelektrischen Flüssigkristalls übersteigt,
und wird an alle Bildelemente oder einen vorgeschriebenen
Teil derselben angelegt, wodurch der ferroelektrische
Flüssigkristall an diesen Bildelementen in den
ersten stabilen Zustand ausgerichtet wird, um als Anzeigezustand
der Bildelemente gleichförmig beispielsweise den Weiß-
Anzeigezustand herbeizuführen. Auf diese Weise wird im
Schritt T die ganze Bildfläche gleichzeitig oder aufeinanderfolgend
in den Weißzustand versetzt.
Die Fig. 27A und 27B zeigen jeweils elektrische Signale, die
in einem nachfolgenden Schreibschritt an eine gewählte Abtastelektrode
bzw. an die anderen nicht gewählten Abtastelektroden
angelegt werden. Die Fig. 27C und 27D zeigen jeweils
elektrische Signale, die (beispielsweise zum Erzielen von
"Schwarz") an eine gewählte Signalelektrode bzw. (beispiels
weise zum Erzielen von "Weiß") an eine nicht gewählte Signal
elektrode angelegt werden. Wie bei den vorangehend beschrie
benen Ausführungsbeispielen sind in den Fig. 26 bis 28 an der
Abszisse und der Ordinate die Zeit bzw. die Spannung aufge
tragen. In den Fig. 27A bis 27D sind mit t 2 und t 1 jeweils
eine Phase zum Anlegen eines Informationssignals (und
eines Abtastsignals) bzw. eine Phase zum Anlegen eines
Hilfssignals bezeichnet. In den Fig. 27A bis 27D ist ein
Beispiel mit t 1 = t 2 = Δ t dargestellt.
Den Abtastelektroden wird aufeinanderfolgend ein Abtastsignal
zugeführt. Die Schwellenspannungen -Vth 1 und Vth 2 sind wie
bei dem ersten Ausführungsbeispiel definiert. Gemäß Fig. 27A
hat das an eine gewählte Abtastelektrode angelegte elektri
sche Signal die Spannungspegel 2Vo in der Phase t 1 und -2Vo
in der Phase t 2. Gemäß Fig. 27B sind die anderen Abtastelek
troden auf Masse gelegt, so daß das elektrische Signal "0"
ist. Andererseits hat gemäß Fig. 27C das an eine gewählte
Signalelektrode angelegte elektrische Signal die Spannungspe
gel -Vo in der Phase t 1 und Vo in der Phase t 2. Ferner hat
gemäß Fig. 27D das an eine nicht gewählte Signalelektrode
angelegte elektrische Signal die Spannungspegel Vo in der
Phase t 1 und -Vo in der Phase t 2. Hierbei wird der Spannungs
pegel Vo auf einen gewünschten Wert eingestellt, der den
Bedingungen Vo < Vth 2 < 3Vo und -Vo < -Vth 1 < -3Vo genügt.
Die Kurvenformen der beim Anlegen dieser elektrischen
Signale an den jeweiligen Bildelementen anliegenden Spannun
gen sind in den Fig. 28A bis 28D gezeigt.
Die Fig. 28A und 28B zeigen jeweils die Kurvenformen der zur
Anzeige von "Schwarz" bzw. von "Weiß" an die Bildelemente
einer gewählten Abtastelektrode angelegten Spannungen. Die
Fig. 28C und 28D zeigen jeweils Kurvenformen der an die
Bildelemente an einer nicht gewählten Abtastelektrode ange
legten Spannungen.
Gemäß Fig. 28A wird einem Bildelement an einer gewählten
Abtastelektrode und einer gewählten Signalelektrode, nämlich
einem Bildelement zur Anzeige von "Schwarz" in der Phase
t 1 die Spannung -3Vo zugeführt, die die Summe 3Vo aus dem
Absolutwert 2Vo der an die Abtastelektrode angelegten Span
nung (Fig. 27A) und dem Absolutwert Vo der an die Signal
elektrode angelegten Spannung (Fig. 27C) ist und die die
Polarität zum Erreichen des ersten stabilen Zustands aufweist.
Das Bildelement, das schon durch Anlegen des Löschsignals
in den ersten stabilen Zustand versetzt wurde und dem in der
Phase t 1 die Spannung -3Vo zugeführt wird, behält den in dem
Gesamtflächen-Löschschritt hervorgerufenen Weißzustand bei.
Ferner wird gemäß Fig. 28B einem Bildelement an einer nicht
gewählten Signalelektrode in der Phase t 1 die Spannung -Vo
zugeführt, welche jedoch den zuvor beim Gesamtflächen-
Löschschritt hervorgerufenen Weißzustand nicht ändert, da sie
unterhalb der Schwellenspannung liegt.
Gemäß Fig. 28A wird dem Bildelement an einer gewählten Abtastelektrode
und einer gewählten Signalelektrode die Spannung
3Vo zugeführt. Infolgedessen wird dem gewählten Bildelement
in der Phase t 2 eine Spannung zugeführt, die den Schwellenwert
Vth 2 für den zweiten stabilen Zustand des ferroelektrischen
Flüssigkristalls übersteigt, so daß das Bildelement
in den dem zweiten stabilen Zustand entsprechenden
Anzeigezustand, nämlich den Schwarzzustand umgesetzt wird.
Andererseits wird gemäß Fig. 28B dem Bildelement an einer
nicht gewählten Signalelektrode in der Phase t 2 die Spannung
+Vo zugeführt, jedoch behält dieses Bildelement den in der
Phase t 1 hervorgerufenen Anzeigezustand bei, da die Spannung
+Vo unterhalb der Schwellenspannung liegt. Daher ist die
Phase t 2 eine Phase zum Festlegen der Anzeigezustände der
gewählten Bildelemente an der Abtastelektrode, nämlich eine
Anzeigezustand- bzw. Kontrast-Bestimmungsphase im Hinblick
auf das gewählte Bildelement. Andererseits wird in der vorangehenden
Phase t 1 keinem der Bildelemente an den Abtastelektroden
eine Spannung über der zweiten Schwellenspannung
zugeführt, so daß die Phase t 1 als Hilfsphase zu bezeichnen
ist, in welcher der bei dem vorangehend beschriebenen Gesamtflächen-
Löschschritt T hervorgerufene Anzeigezustand nicht
geändert wird, und das an die Signalelektrode angelegte
Signal als Hilfssignal bezeichnet werden kann.
Fig. 29 zeigt die vorangehend beschriebenen Ansteuerungssignale
in der zeitlichen Aufeinanderfolge. Die an die Abtastelektroden
angelegten elektrischen Signale sind als S 1
bis S 5 dargestellt, die an die Signalelektroden angelegten
elektrischen Signale sind als I 1 und I 3 dargestellt und die
Kurvenformen der an die Bildelemente A und C gemäß Fig. 4
angelegten Spannungen sind als I 1-S 1 und I 3-S 3 dargestellt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Phase t 1 eine Phase,
mit der verhindert wird, daß fortgesetzt ein schwaches elektrisches
Feld in einer Richtung angelegt wird. Bei diesem
Ausführungsbeispiel werden gemäß Fig. 27C und 27D an die
Signalelektroden in der Phase t 1 Signale mit Polaritäten
angelegt, die jeweils zu denjenigen der Informationssignale
(für "Schwarz" gemäß Fig. 27C bzw. für "Weiß" gemäß Fig. 27D)
entgegengesetzt sind. Falls beispielsweise das in Fig. 4
dargestellte Muster anzuzeigen ist und eine Ansteuerung
ohne diese Phase t 1 angewandt wird, wird beim
Wählen der Abtastelektrode S 1 das Bildelement A als "Schwarz"
eingeschrieben, wogegen während des Wählens der Abtastelektroden
S 2 usw. an die Signalelektrode I 1 fortgesetzt das
elektrische Signal -Vo angelegt wird und diese Spannung unverändert
an dem Bildelement A anliegt. Infolgedessen ist es
sehr wahrscheinlich, daß das Bildelement A über kurz oder
lang auf "Weiß" invertiert wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel
werden gemäß der vorstehenden Beschreibung die Bildelemente
auf der ganzen Bildfläche alle oder zumindest zu einem
vorgeschriebenen Teil zunächst einmal gleichförmig in den
Weißzustand versetzt, wonach einem Bildelement für die
Anzeige von "Schwarz" zunächst in der Phase t 1, die jedoch
nicht den Anzeigezustand bestimmt, die Spannung -3Vo und dann
in der nachfolgenden Phase t 2 die Spannung 3Vo zum Einschreiben
von "Schwarz" zugeführt wird.
Die Dauer der Phase t 2 zum Schreiben beträgt Δ t, so daß
in der Phase t 2 die Spannung ±Vo zum Aufrechterhalten des
Weißzustands in der Zeit Δ t angelegt wird. Ferner wird in den
Zeiten außerhalb der Abtastzeit den jeweiligen Bildelementen
eine Spannung von maximal ±Vo zugeführt, welche mit Ausnahme
der Schreibperiode nicht länger als 2 Δ t lang fortgesetzt
angelegt wird, und zwar unabhängig von der Art der fortdauernden
Anzeigezustände. Infolgedessen tritt
keine Übersprecherscheinung auf und es werden dann, wenn die
Abtastung der ganzen Bildfläche einmalig abgeschlossen ist,
die angezeigten Informationen auf halb-permanente Weise festgehalten,
so daß keinerlei Auffrischungsschritt notwendig
ist.
Die Fig. 30A bis 30C zeigen Gesamtflächen-Löschsignale.
Fig. 30A zeigt die Kurvenform von an die
Abtastelektroden angelegten Spannungen, nämlich -2Vo in einer
Phase P 1 und 2Vo in einer Phase P 2. Fig. 30B zeigt die
Kurvenform von an die Signalelektroden angelegten Spannungen,
nämlich Vo in der Phase P 1 und -Vo in der Phase P 2. Fig.
30C zeigt die Kurvenform von an den Bildelementen anliegenden
Spannungen, nämlich 3Vo in der Phase P 1 und -3Vo in der Phase
P 2, durch die die Bildelemente zunächst in der Phase P 1 in
den Schwarzzustand versetzt werden, wonach in der Phase P 2
der Weißzustand eingeschrieben wird. Auf diese Weise wird
allen Bildelementen eine mittlere Spannung "0" zugeführt,
wodurch die Wahrscheinlichkeit des Auftretens des beschriebenen
Übersprechens bzw. Umkehrens weiter vermindert wird.
Claims (36)
1. Optische Modulationsvorrichtung mit
- a) einer ferroelektrischen Flüssigkristalleinrichtung, bei der eine Gruppe von Abtastelektroden einer Gruppe von Signalelektroden unter Einschluß eines ferroelektrischen Flüssigkristallmaterials und unter Bildung von matrixförmig angeordneten Kreuzungspunkten gegenüberliegt, an denen das Flüssigkristallmaterial in Abhängigkeit von der Polarität einer zwischen den Elektroden anliegenden Spannung eine bestimmte Orientierung einnimmt, wenn der Pegel dieser Spannung einen Schwellenwert überschreitet,
- b) einer ersten Ansteuereinrichtung, die an eine gewählte Abtastelektrode ein Abtast-Wählsignal anlegt, das aus zwei aufeinanderfolgenden Abtastimpulsen besteht, die - bezogen auf einen an den nichtgewählten Abtastelektroden anliegenden Spannungspegel - entgegengesetzte Polarität aufweisen, und
- c) einer zweiten Ansteuereinrichtung, die in Phase mit dem zweiten Abtastimpuls des Abtast-Wählsignals an die Si gnalelektroden entweder einen ersten oder einen zweiten Informationsimpuls anlegt, deren jeweilige Polarität - bezo gen auf den an den nichtgewählten Abtastelektroden anlie genden Spannungspegel - entgegengesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet,
- d) daß die erste Ansteuereinrichtung den ersten Abtast impuls (-2Vo) des Abtast-Wählsignals für eine längere Zeit spanne (t 1 + t 2) als dessen zweiten Abtastimpuls (2Vo) anlegt (Fig. 5 bis 13).
2. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Ansteuereinrichtung während
der dem ersten Abtastimpuls (-2Vo) entsprechenden Phase eine
Signalspannung mit mindestens zwei Spannungspegeln an die
Signalelektroden (I 1 bis I 5) anlegt.
3. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Signalspannung aus zwei Wechsel
impulsen gebildet ist.
4. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die zwei Wechselimpulse der Signal
spannung - bezogen auf den an den nichtgewählten Abtast
elektroden (S 1 bis S 5) anliegenden Spannungspegel - ent
gegengesetzte Polarität aufweisen.
5. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Ansteuereinrichtung
die jeweilige Polarität der zwei Spannungsimpulse der Si
gnalspannung derart festlegt, daß diese zusammen mit dem
nachfolgenden ersten bzw. zweiten Informationsimpuls eine
Impulsreihe bilden, deren Impulse jeweils gegenphasig zu
denen der mit dem zweiten bzw. ersten Informationsimpuls
gebildeten Impulsreihe sind (Fig. 5).
6. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Ansteuereinrichtung
die zwei Wechselimpulse der Signalspannung unabhängig von
dem jeweiligen Informationsimpuls mit der gleichen Phasen
lage anlegt (Fig. 8).
7. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Ansteuereinrichtung
die zwei Wechselimpulse der Signalspannung und den ersten
bzw. zweiten Informationsimpuls derart festlegt, daß diese
Impulse eine Impulsreihe bilden, deren Durchschnitts-Span
nungspegel dem an den nichtgewählten Abtastelektroden
(S 1 bis S 5) anliegenden Spannungspegel entspricht (Fig. 11).
8. Optische Modulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche
4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungspegel
eines der beiden Wechselimpulse der Signalspannung derart
gewählt ist, daß er in Verbindung mit dem ersten Abtast
impuls des Abtast-Wählsignals an dem jeweiligen Kreuzungs
punkt eine Spannung hervorruft, die eine erste Schwel
lenspannung des ferroelektrischen Flüssigkristallmaterials
überschreitet.
9. Optische Modulationsvorrichtung nach einem der vorange
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ab
tast-Wählsignal eine Signalphase aufweist, während der sein
Spannungspegel dem an den nichtgewählten Abtastelektroden
(S 1 bis S 5) anliegenden Spannungspegel entspricht.
10. Optische Modulationsvorrichtung nach einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Ansteuereinrichtung das Abtast-Wählsignal sequentiell an
aufeinanderfolgende Abtastelektroden (S 1 bis S 5) anlegt.
11. Optische Modulationsvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet,
- d) daß die erste Ansteuereinrichtung zwischen die zwei Abtastimpulse des Abtast-Wählsignals eine Signalphase ein fügt, während der der Spannungspegel (OV) des Abtast-Wähl signals dem an den nichtgewählten Abtastelektroden anliegen den Spannungspegel entspricht, und
- e) daß die zweite Ansteuereinrichtung während dieser Signalphase (OV) des Abtast-Wählsignals an die Signal elektroden einen Impuls anlegt, dessen Polarität - bezogen auf den an den nichtgewählten Abtastelektroden (S 1 bis S 5) anliegenden Spannungspegel - entgegengesetzt zu der des ersten bzw. zweiten Informationsimpulses ist (Fig. 14 bis 16).
12. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 11, da
durch gekennzeichnet, daß der während der eingeschobenen
Signalphase des Abtast-Wählsignals an den Signalelektroden
anliegende Impuls kürzer als der erste bzw. zweite Informa
tionsimpuls ist.
13. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 11 oder
12, dadurch gekennzeichnet, daß an den jeweiligen In
formationsimpuls ein weiterer Impuls mit entgegengesetzter
Polarität angefügt ist (Fig. 14 bis 16).
14. Optische Modulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche
11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer des
jeweiligen Informationsimpulses das Zwei- oder Mehrfache des
ihm vorausgehenden bzw. des ihm angefügten Impulses beträgt.
15. Optische Modulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche
11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungspegel
des ersten Abtastimpulses des Abtast-Wählsignals derart
gewählt ist, daß er die erste Schwellenspannung des ferro
elektrischen Flüssigkristallmaterials überschreitet.
16. Optische Modulationsvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet,
- d) daß die erste Ansteuereinrichtung zwischen die zwei Abtastimpulse des Abtast-Wählsignals eine Signalphase ein fügt, während der der Spannungspegel (OV) des Abtast-Wähl signals dem an den nichtgewählten Abtastelektroden anliegen den Spannungspegel entspricht,
- e) daß die zweite Ansteuereinrichtung in Phase mit dem ersten Abtastimpuls des Abtast-Wählsignals an die Signal elektroden einen ersten Impuls anlegt, dessen Polarität - bezogen auf den an den nichtgewählten Abtastelektroden (S 1 bis S 5) anliegenden Spannungspegel - entgegengesetzt zu dem des ersten Abtastimpulses ist, und
- f) während der zwischen die Abtastimpulse eingefügten Signalphase (OV) des Abtast-Wählsignals an die Signal elektroden einen zweiten Impuls anlegt, dessen Polarität - bezogen auf den an den nichtgewählten Abtastelektroden (S 1 bis S 5) anliegenden Spannungspegel - entgegengesetzt zu der des ersten Impulses ist (Fig. 17 bis 19).
17. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 16, da
durch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite an die
Signalelektroden angelegte Impuls die gleiche Länge haben.
18. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 16 oder
17, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite
Abtastimpuls des Abtast-Wählsignals die gleiche Länge wie
die zwischen sie eingefügte Signalphase aufweisen.
19. Optische Modulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche
16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungspegel
des ersten Abtastimpulses des Abtast-Wählsignals derart
gewählt ist, daß er in Verbindung mit dem ersten Impuls der
Signalelektroden an dem jeweiligen Kreuzungspunkt eine
Spannung hervorruft, die die erste Schwellenspannung des
ferroelektrischen Flüssigkristallmaterials überschreitet.
20. Optische Modulationsvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, bei der
- d) die erste Ansteuereinrichtung an die zwei Abtastimpulse des Abtast-Wählsignals eine Signalphase anfügt, während der der Spannungspegel (OV) des Abtast-Wählsignals dem an den nichtgewählten Abtastelektroden anliegenden Spannungspegel entspricht, dadurch gekennzeichnet,
- e) daß die zweite Ansteuereinrichtung während des ersten Abtastimpulses des Abtast-Wählsignals an die Signalelektro den einen ersten Impuls vorbestimmter Polarität anlegt, und
- f) während der an den zweiten Abtastimpuls angefügten Si gnalphase (OV) des Abtast-Wählsignals an die Signalelektroden einen zweiten Impuls anlegt, dessen Polarität - bezogen auf den an den nichtgewählten Abtastelektroden (S 1 bis S 5) anliegenden Spannungspegel - entgegengesetzt zu der des ersten Impulses ist (Fig. 20 bis 25).
21. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite Abtast
impuls des Abtast-Wählsignals die gleiche Länge aufweisen
(Fig. 20 und 21)
22. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite Abtast
impuls des Abtast-Wählsignals die gleiche Länge wie die
angefügte Signalphase haben.
23. Optische Modulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche
20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtast-Wählsignal
zusätzlich zu den beiden Abtastimpulsen einen weiteren
Impuls aufweist, der - bezogen auf den an den nicht
gewählten Abtastelektroden (S 1 bis S 5) anliegenden Span
nungspegel - einen bestimmten Spannungspegel hat (Fig. 23).
24. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungspegel des weiteren
Impulses des Abtast-Wählsignals kleiner als der der beiden
Abtastimpulse ist.
25. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 23 oder
24, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Impuls des
Abtast-Wählsignals an die beiden Abtastimpulse angefügt ist.
26. Optische Modulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche
23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Ansteuer
einrichtung in Phase mit dem weiteren Impuls des Abtast-
Wählsignals an die Signalelektroden eine Signalspannung
anlegt, deren Spannungspegel (OV) dem an den nichtgewählten
Abtastelektroden anliegenden Spannungspegel entspricht.
27. Optische Modulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche
20 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungspegel
des ersten Abtastimpulses des Abtast-Wählsignals derart
gewählt ist, daß er in Verbindung mit dem ersten an den
Signalelektroden anliegenden Impuls an dem jeweiligen Kreu
zungspunkt eine Spannung hervorruft, die die erste
Schwellenspannung des ferroelektrischen Flüssigkristallma
terials überschreitet.
28. Optische Modulationsvorrichtung mit
- a) einer ferroelektrischen Flüssigkristalleinrichtung, bei der eine Gruppe von Abtastelektroden einer Gruppe von Signalelektroden unter Einschluß eines ferroelektrischen Flüssigkristallmaterials und unter Bildung von matrixförmig angeordneten Kreuzungspunkten gegenüberliegt, an denen das Flüssigkristallmaterial in Abhängigkeit von der Polarität einer zwischen den Elektroden anliegenden Spannung eine erste oder zweite Orientierung einnimmt, wenn der Pegel dieser Spannung einen ersten bzw. zweiten Schwellenwert überschreitet, und mit
- b) einer Ansteuereinrichtung, die
- b-1) in einem Vorbereitungszyklus an eine wählbare Zahl von Abtastelektroden und eine wählbare Zahl von Signalelek troden gleichzeitig jeweils eine derart eingestellte Span nung anlegt, daß die an den jeweiligen Kreuzungspunkten der gewählten Elektroden erzeugte Differenzspannung den ers ten Schwellenwert überschreitet, und
- b-2) in einem Schreibzyklus
- b-2-1) an eine gewählte Abtastelektrode ein Abtast-Wähl signal anlegt, das aus zwei aufeinanderfolgenden Abtast impulsen gleicher Dauer besteht, die - bezogen auf einen an den nichtgewählten Abtastelektroden anliegenden Spannungs pegel - entgegengesetzte Polarität aufweisen, und
- b-2-2) in Phase mit dem zweiten Abtastimpuls des Abtast-Wählsignals an die Signalelektroden entweder einen ersten oder einen zweiten Informationsimpuls anlegt, deren jeweilige Polarität - bezogen auf den an den nichtgewählten Abtastelektroden anliegenden Spannungspegel - entgegenge setzt ist, wobei der erste Informationsimpuls in Verbindung mit dem zweiten Abtastimpuls an dem betreffenden Kreuzungspunkt eine Spannung hervorruft, die den zweiten Schwellenwert überschreitet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansteuereinrichtung den jeweiligen Pegel (2Vo, -2Vo) der beiden Abtastimpulse des Abtast-Wählsignals derart einstellt, daß diese Pegel - bezogen auf den an den nicht gewählten Abtastelektroden anliegenden Spannungspegel - gleich groß sind (Fig. 26 bis 30).
daß die Ansteuereinrichtung den jeweiligen Pegel (2Vo, -2Vo) der beiden Abtastimpulse des Abtast-Wählsignals derart einstellt, daß diese Pegel - bezogen auf den an den nicht gewählten Abtastelektroden anliegenden Spannungspegel - gleich groß sind (Fig. 26 bis 30).
29. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuereinrichtung in Phase
mit dem ersten Abtastimpuls des Abtast-Wählsignals an die
während des Vorbereitungszyklus ausgewählten Signalelektro
den einen weiteren Impuls anlegt, dessen Polarität entgegen
gesetzt zu der des an die jeweilige Signalelektrode an
schließend angelegten Informationsimpulses ist.
30. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer des weiteren Impulses
der des ersten bzw. zweiten Informationsimpulses entspricht.
31. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 29 oder
30, dadurch gekennzeichnet, daß der Absolutwert des
Spannungspegels des weiteren Impulses dem des ersten bzw.
zweiten Informationsimpulses entspricht.
32. Optische Modulationsvorrichtung nach einem der Ansprüche
28 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuereinrich
tung zur Durchführung des Vorbereitungszyklus (b-1) an
die jeweils gewählten Abtastelektroden eine Wechselspannung
anlegt (Fig. 30).
33. Optische Modulationsvorrichtung nach Anspruch 32,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuereinrichtung zur
Durchführung des Vorbereitungszyklus (b-1) an die jeweils
gewählten Signalelektroden eine Wechselspannung anlegt, die
gegenphasig zu der an die gewählten Abtastelektroden ange
legten Wechselspannung ist.
34. Optische Modulationsvorrichtung nach einem der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
ferroelektrische Flüssigkristallmaterial chiral smektisch
ist.
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