DE3535816A1 - Filterbehaelter und verfahren zum entleeren des filterbehaelters - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entleeren eines körniges Filtermaterial und Wasser enthaltenden Filterbe­ hälters, der am Boden einen verschließbaren Auslaß auf­ weist, sowie einen entsprechend ausgestalteten Filterbe­ hälter.

Soll das körnige Filtermaterial, z.B. Aktivkohle, zum Rei­ nigen aus dem Filterbehälter entfernt werden, so ist es üblich, durch Einleiten von Wasser das Material aus dem Behälter auszuspülen. Dabei ist jedoch eine große Wasser­ menge nötig, die neben dem Filtermaterial auch selbst an­ schließend gereinigt werden muß, weil sie durch den Kon­ takt mit dem verschmutzten Filtermaterial Schmutzanteile aufnimmt. Bei diesem bekannten Verfahren muß somit eine große Menge verschmutzten Wassers gespeichert und gerei­ nigt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Entleeren des Filterbehälters auf einfache Weise durchzuführen und die dabei anfallende Wassermenge gering zu halten. Beim eingangs genannten Verfahren geschieht dies erfindungsge­ mäß dadurch, daß man das Filtermaterial zusammen mit Was­ ser durch Einleiten von Druckluft durch den Auslaß aus dem Behälter verdrängt. Der erfindungsgemäß ausgestaltete Fil­ terbehälter ist zu diesem Zweck mit mindestens einer Druckluftzufuhr versehen. Durch Verwenden der Druckluft fällt üblicherweise zusammen mit dem Filtermaterial, das gereinigt werden muß, nur eine solche Wassermenge an, die höchstens dem Volumen des Filterbehälters entspricht.

Wenn der Filterbehälter mit einem im unteren Bereich ange­ ordneten gasdurchlässigen, das Filtermaterial tragenden Boden ausgerüstet ist, wobei sich die Mündung des Auslas­ ses im Boden befindet, leitet man die Druckluft zweckmäßi­ gerweise von unten durch den Boden in den Bereich des Fil­ termaterials und verdrängt so Wasser und Filtermaterial durch den Auslaß hindurch nach außen.

Man kann das aus dem Filterbehälter verdrängte Filterma­ terial-Wasser-Gemisch zum Abtransport z.B. in einen Silo­ wagen leiten, dabei ist es zweckmäßig, mit dem Silowagen die Einrichtung zum Erzeugen der Druckluft, z.B. einen Kompressor, mitzuführen.

Bei dem im Behälter befindlichen Filtermaterial handelt es sich z.B. um Aktivkohle mit dem Körnungsbereich von etwa 0,5 bis etwa 4 mm, doch ist das Verfahren und die Vorrich­ tung selbstverständlich auch für andere körnige Filterma­ terialien und auch andere Flüssigkeiten als Wasser ver­ wendbar.

Einzelheiten des Verfahrens und der Vorrichtung werden mit Hilfe der Zeichnung erläutert.

Der Filterbehälter 1 weist einen gasdurchlässigen Boden 2, z.B. einen Düsenboden, auf, auf welchem sich ein Bett 3 eines körnigen Filtermaterials befindet. Bei dem Filterma­ terial kann es sich z.B. um Aktivkohle handeln. Das Fil­ termaterial dient zum Reinigen einer Flüssigkeit, insbe­ sondere Wasser, die durch einen Einlaß 5 in den Behälter 1 eintritt und ihn durch einen unteren Abfluß 6 verläßt. Der Filterbehälter kann prinzipiell auch in anderer Richtung als der in der Zeichnung dargestellten durchflossen wer­ den. Beim Bett 3 des Filtermaterials handelt es sich übli­ cherweise um ein Festbett, doch ist auch ein Wirbelbett möglich.

Wenn das Filtermaterial durch den Reinigungsbetrieb ver­ schmutzt ist und ausgewechselt oder regeneriert werden muß, werden zunächst der Einlaß 5 und der Abfluß 6 abge­ sperrt. Dann wird im Auslaß 7 das Ventil 8 geöffnet und Druckluft durch die Leitung 9 über das geöffnete Ventil 10 zunächst in den unteren Bereich des Behälters 1 und dann durch den gasdurchlässigen Boden 2 nach oben gedrückt. Da­ bei wird das Bett 3, sofern es sich um ein Festbett han­ delt, etwas aufgewirbelt und dadurch gelockert, gleichzei­ tig entsteht im oberen Bereich des Behälters 1 ein Luft­ polster 12, dessen Volumen sich vergrößert. Das Luftpol­ ster 12 drückt das Wasser zusammen mit dem Filtermaterial zur Mündung 7 a des Auslasses 7 und durch den Auslaß hin­ durch nach außen zu einem nicht dargestellten Auffangbe­ hälter.

Falls erforderlich, kann zusätzliche Druckluft durch die gestrichelte Leitung 13 in den oberen Bereich des Behäl­ ters 1 eingeleitet werden; es ist auch möglich, die Druck­ luft allein durch die Leitung 13 heranzuführen und auf die Leitung 9 zu verzichten. Abweichend von der Zeichnung kann die Druckluft auch an anderer Stelle in den Behälter 1 ge­ leitet werden. Dadurch daß man Druckluft aber durch die Leitung 9 von unten zunächst durch den Boden 2 leitet, er­ reicht man eine vorteilhafte Auflockerung des Bettes 3 des Filtermaterials, so daß dieses Material durch das zum Aus­ laß 7 fließende Wasser vollständig aus dem Behälter 1 ent­ fernt wird.

Claims (4)

1. Verfahren zum Entleeren eines körniges Filtermaterial und Wasser enthaltenden Filterbehälters, der am Boden einen verschließbaren Auslaß aufweist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man das Filtermaterial zusammen mit Was­ ser durch Einleiten von Druckluft durch den Auslaß aus dem Behälter verdrängt.

2. Verfahren Anspruch 1 mit einem im unteren Bereich des Filterbehälters angeordneten gasdurchlässigen, das Fil­ termaterial tragenden Boden, in welchem sich die Mün­ dung des Auslasses befindet, dadurch gekennzeichnet, daß man Druckluft von unten durch den Boden in den Be­ reich des Filtermaterials leitet.

3. Filterbehälter mit körnigem Filtermaterial zum Reinigen von Wasser, wobei der Behälter am Boden einen ver­ schließbaren Auslaß aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter zum gemeinsamen Verdrängen von Wasser und Filtermaterial mit mindenstens einer Druckluftzu­ fuhr versehen ist.

4. Filterbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter im unteren Bereich einen gasdurchläs­ sigen Boden, einen im Boden mündenden Auslaß und unter­ halb des Bodens eine Zufuhrleitung für Druckluft auf­ weist.