DE3535339A1 - Differentialgetriebe mit ausgleichsbremse - Google Patents
Differentialgetriebe mit ausgleichsbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Differentialgetriebe mit einem
drehbar gelagerten, angetriebenen Gehäuse, mit mindestens
einem in dem Gehäuse drehbar gelagerten ersten Zahnrad, mit
zur Drehachse des Gehäuses koaxialen Antriebswellen, die an
ihren Enden mit dem ersten Zahnrad in Eingriff stehende
zweite Zahnräder tragen, und mit einer die Relativdrehung
zwischen den Antriebswellen hemmenden Ausgleichsbremse, die
ein bewegliches Bremselement, das mit einem der Zahnräder,
das axial verschieblich gelagert ist, verbunden ist, und ein
Gegenstück für das Bremselement aufweist, derart, daß das
verschiebliche Zahnrad das Bremselement an dem Gegenstück
mit einer Bremskraft zur Anlage bringt, die über die axiale
Belastung seiner Zahnung von dem übertragenen Drehmoment
abgeleitet ist.
Solche Differentialgetriebe mit Ausgleichsbremse sind in
verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Eine allgemeine
Beschreibung solcher Differentialgetriebe findet sich in
"Automobilrevue", Nr. 49 (1965), Seiten 17, 19 und 27. Es
handelt sich dabei um Kegelrad-Differentialgetriebe, bei
denen als Ausgleichsbremse eine Lamellenbremse oder Kegel
bremse zwischen einer oder beiden Antriebswellen und dem
Gehäuse angeordnet ist, die entweder unmittelbar oder aber
mittels Schrägflächen an den Lagerwellen für die Ausgleichs
räder mittelbar durch die Spreizkräfte der Kegelräder betä
tigt wird.
Die Spreizkräfte von Kegelrädern, die bestrebt sind, die
ineinander in Eingriff stehenden Kegelräder in Axialrich
tung zu verschieben, sind dem übertragenen Drehmoment pro
portional und stets bestrebt, die Kegelräder unabhängig von
ihrer Drehrichtung nach außen zu drücken. Infolgedessen
werden die Kegelräder stets von der Summe der vom Getriebe
übertragenen Drehmomente beaufschlagt und es findet die
stärkste Bremsung der Ausgleichsbewegungen dann statt, wenn
das übertragene Drehmoment am größten ist. Die gewünschte
Sperrwirkung hängt jedoch nicht von der Größe des übertra
genen Gesamt-Drehmomentes ab, sondern vielmehr von der
Differenz der auf die beiden Antriebswellen übertragenen
Drehmomente. Die Bremswirkung sollte umso größer sein, je
größer die Differenz zwischen diesen Drehmomenten ist. Die
Ausgleichsbremsen der eingangs behandelten Differentialge
triebe erfüllen diese Forderung nicht.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Diffe
rentialgetriebe der eingangs beschriebenen Art in einer
solchen Weise weiterzubilden, daß die Wirkung der Aus
gleichsbremse von der Differenz der auf die Antriebswellen
übertragenen Drehmomente abhängt. Zu diesem Zweck sollen
jedoch keine umständlichen Steuerungseinrichtungen oder auch
sonstigen komplizierten Gestaltungen des Getriebes erforder
lich sein, welche den Aufbau des Getriebes erschweren und
insbesondere die normale Funktion des Getriebes beeinträch
tigen.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
das Bremselement mit dem ersten Zahnrad verbunden und das
erste Zahnrad als schräg verzahntes Stirnrad ausgebildet
ist.
Das erste Zahnrad steht stets mit zwei weiteren anzutreiben
den Zahnrädern in Eingriff, auf welche die übertragenen
Drehmomente in entgegengesetzter Richtung wirken. Die Ver
wendung einer Schrägverzahnung hat zur Folge, daß in entge
gengesetzter Richtung wirkende Drehmomente auch in entgegen
gesetzter Richtung wirkende Axialkräfte erzeugen. Diese
Axialkräfte heben sich auf, wenn die Drehmomente einander
entgegengesetzt gleich sind. Daher ist bei normaler Kraft
übertragung die Ausgleichswirkung des Differentialgetriebes
nicht behindert. Die durch eine Axialverschiebung des ersten
Zahnrades erzeugte Bremswirkung ist daher stets der Diffe
renz der auf die beiden Antriebswellen übertragenen Drehmo
mente proportional, und es kann die Proportionalität in
gewissen Grenzen durch die Wahl der Schrägstellung der Zähne
bestimmt werden.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darüber hinaus
darin, daß das Differentialgetriebe sowohl den Aufbau eines
klassischen Kegelradgetriebes als auch eines Stirnrad- oder
Planetenradgetriebes haben kann. Für den Aufbau des Diffe
rentialgetriebes nach Art eines klassischen Kegelradgetrie
bes werden die zweiten Zahnräder als schräg verzahnte Plan
räder ausgebildet. Dabei kann dann in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung die Ausgleichsbremse im Zentrum des Gehäuses
in dem von den Zahnrädern begrenzten Raum angeordnet sein.
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist demgemäß
die Ausgleichsbremse nicht an den Außenseiten der mit den
Abtriebswellen verbundenen, zweiten Zahnräder angeordnet,
sondern vielmehr zwischen den beiden Zahnrädern, die ohnehin
einen gewissen Abstand voneinander haben müssen, weil sie an
ihren einander zugewandten Seiten mit dem ersten Zahnrad in
Eingriff stehen. Es läßt sich daher zwischen diesen Zahnrä
dern und in Verlängerung der Drehachse des ersten Zahnrades
ohne Vergrößerung des Getriebes ein ausreichend großer Platz
schaffen, um darin die Ausgleichsbremse unterzubringen. Eine
solche Ausgleichsbremse kann ebenso wie bei den bekannten
Differentialgetrieben als Lamellenbremse oder Kegelbrem
se ausgebildet sein.
Ähnlich wie bei den bekannten Differentialgetrieben kann das
bewegliche Bremselement mit einem ortsfesten Gegenstück
zusammenwirken, das am Gehäuse angebracht ist und in den
Raum zwischen den zweiten Zahnrädern hineinragt. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind jedoch im
Gehäuse zwei erste Zahnräder koaxial zueinander angeordnet
und es mit dem einen das Bremselement und mit dem anderen
das Gegenstück verbunden.
Ebenso wie bei herkömmlichen Differentialgetrieben mit
Kegelrad-Aufbau finden also auch hier aus Gründen einer
symmetrischen Kraftverteilung zwei zueinander koaxial ange
ordnete erste Zahnräder Verwendung, die mit Abstand vonein
ander angeordnet sind und an zwei einander diametral gegenü
berliegenden Stellen mit den zweiten, auf den Antriebswellen
sitzenden Zahnrädern in Eingriff stehen. Durch die Anordnung
der Ausgleichsbremse zwischen diesen beiden ersten Zahnrä
dern kann der sonst verlorene Raum für diesen Zweck genutzt
werden, so daß auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung
kein zusätzlicher Platz für die Ausgleichsbremse benötigt
wird. Zugleich ist die Relativbewegung zwischen den beiden
Zahnrädern doppelt so groß wie diejenige zwischen einem
dieser Zahnräder und dem Gehäuse, so daß eine zwischen den
beiden Zahnrädern angeordnete Ausgleichsbremse besonders
wirksam ist. Daher wird mit Bremsen relativ kleinen Durch
messers, wie sie der beschränkte Platz zwischen den Zahnrä
dern nur zuläßt, doch eine sehr gute Bremswirkung erzielt
und damit die Übertragung hoher Drehmomente über das ge
sperrte Differential ermöglicht.
Wie bereits erwähnt, hat die Erfindung den besonderen Vor
teil, daß sie auch die Ausbildung von Ausgleichsgetrieben
nach der Erfindung erlaubt, die nach Art von Planetengetrie
ben aufgebaut sind. In diesem Fall sind die zweiten Zahnrä
der ebenfalls als schräg verzahnte Stirnräder ausgebildet
und es ist das Gegenstück der Ausgleichsbremse mit dem
Gehäuse des Differentialgetriebes verbunden. Dabei kann das
Planetenradgetriebe zur Übertragung unterschiedlicher Dreh
momente, beispielsweise für den Einsatz bei Kraftfahrzeugen
mit Vierradantrieb, oder mit gleicher Momentverteilung
ausgebildet werden. Im ersten Fall sind die zweiten Zahnräder
als Sonnenrad und Ringrad ausgebildet, während im zweiten
Fall die zweiten Zahnräder als nebeneinanderliegende Sonnen
räder ausgebildet sind und anstatt eines Planetenrades in
üblicher Weise ein Planetenradpaar Verwendung findet.
Anders als bei den eingangs behandelten Kegelrad-Differen
tialgetrieben ist, wie bereits oben erläutert, die Verschie
bung des ersten Zahnrades von der Richtung der wirkenden
Drehmomente abhängig und demgemäß auch davon, an welcher der
beiden Antriebswellen ein größeres Widerstandsmoment
herrscht. In manchen Fällen kann eine solche Richtungsab
hängigkeit erwünscht sein. Es kann jedoch eine solche Abhän
gigkeit der Bremskraft von der Richtung des am ersten Zahn
rad angreifenden Widerstandsmomentes dadurch vermieden
werden, daß das Bremselement mit dem ersten Zahnrad derart
in Eingriff steht und in Bezug auf das Gegenstück der Aus
gleichsbremse derart angeordnet ist, daß die von dem Zahnrad
auf das Bremselement ausgeübte Kraft unabhängig von ihrer
Richtung stets im Sinne einer Erhöhung der Bremskraft wirkt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können das Brems
element und das Gegenstück der Ausgleichsbremse zur Erzeu
gung eines Anfangsdrehmomentes gegeneinander verspannt sein.
Auf diese Weise wird gewährleistet, daß auch dann, wenn ein
Rad völlig widerstandsfrei drehbar ist, an dem anderen Rad
das durch die Verspannung bedingte Drehmoment ansteht. Diese
Maßnahme ist daher für die Verbesserung des Anfahrverhaltens
mittels eines solchen Differentialgetriebes von erheblicher
Bedeutung.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind das
Bremselement und sein Gegenstück zu einer Baugruppe verei
nigt, die ein das Bremselement und das Gegenstück aneinander
drückendes Federelement enthält. Der besondere Vorteil einer
solchen Baugruppe besteht darin, daß die Ausgleichsbremsen
unter der gewünschten Vorspannung separat montiert werden
können, während ihr Einbau in das Differentialgetriebe
vorspannungsfrei erfolgt. Es kann dann die Anordnung auch so
getroffen werden, daß das Federelement keine Rückwirkung auf
die Zahnräder hat und daher die Zahnräder nicht unnötig
belastet.
Bei einer sehr vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
werden das Bremselement und sein Gegenstück von Stapeln
ineinander verschachtelter Bremslamellen gebildet, die
konzentrisch zu einer Traghülse angeordnet sind, die mit dem
ersten Zahnrad sowie mit einem Stapel der Bremslamellen
drehfest verbunden ist, eine Abstützung für das Federelement
aufweist und in einen das Gegenstück der Ausgleichsbremse
bildenden Korb hineinragt, mit dem der andere Stapel Brems
lamellen drehfest verbunden ist.
Bei einer anderen, ebenfalls sehr vorteilhaften Ausführungs
form der Erfindung werden das Bremselement und sein Gegen
stück von Hülsen mit konzentrischen und aneinander anliegen
den Kegelflächen gebildet, zwischen denen sich das Feder
element befindet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und
erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entneh
menden Merkmale können bei anderen Ausführungsformen der
Erfindung einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger
Kombination Anwendung finden. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausgleichsge
triebe nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II durch das
Ausgleichsgetriebe nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Ausgleichsräder des Aus
gleichsgetriebes nach Fig. 1,
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Abschnitt der Zahnung der
mit den Antriebswellen verbundenen Zahnräder des
Ausgleichsgetriebes nach Fig. 1 in Richtung des
Pfeiles IV in Fig. 2,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungs
form eines Ausgleichsgetriebes ähnlich Fig. 1,
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI durch das
Ausgleichsgetriebe nach Fig. 5,
Fig. 7 einen Längsschnitt durch ein drittes Ausgleichs
getriebe nach der Erfindung,
Fig. 8 einen Schnitt längs der Linie VIII-VIII durch
das Ausgleichsgetriebe nach Fig. 7,
Fig. 9 einen Längsschnitt durch ein viertes Ausgleichs
getriebe nach der Erfindung,
Fig. 10 einen Schnitt längs der Linie X-X durch das Aus
gleichsgetriebe nach Fig. 9 und
Fig. 11 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Wirkungs
weise der erfindungsgemäßen Ausgleichsgetriebe.
Das in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Differentialgetriebe
ist nach Art eines herkömmlichen Kegelradantriebes ausgebil
det. Es weist ein Gehäuse 1 auf, das an einer Seite mit
einem Deckel 2 verschlossen ist. Der Deckel 2 ist mit
Schrauben 4 an einem Flansch 5 des Gehäuses 1 befestigt.
Durch diese Schrauben 4 ist zugleich ein an der Außenseite
des Flansches angeordnetes Tellerrad 3 befestigt.
Parallel zum Deckel 2 ist im Gehäuse 1 ein Achszapfen 18
angeordnet, auf dem zwei Schrägverzahnungen 14, 15 aufwei
sende erste Zahnräder 16, 17 drehbar gelagert sind. Das in
Fig. 1 untere Zahnrad 17 ist zwischen der unteren Wand des
Gehäuses 1 und einer Schulter 19 am Achszapfen 18 gehalten,
wogegen das andere Zahnrad 16 auf dem Achszapfen 18 ver
schiebbar ist. Diese beiden ersten Zahnräder 16, 17 wirken
mit den Schrägverzahnungen 12, 13 zweier zweiter Zahnrä
der 10, 11 zusammen, die beide auf senkrecht zum Achszap
fen 18 in das Gehäuse 1 hineinragenden Antriebswellen 7, 9
sitzen. Die eine Antriebswelle 7 ist in einem in der Mitte
des Deckels 2 angeordneten Lagerstutzen 6 gelagert. An der
dem Deckel 2 gegenüberliegenden Seite des Gehäuses 1 befin
det sich koaxial zum Lagerstutzen 6 ein weiterer Lagerstut
zen 8, in dem die zweite Antriebswelle 9 drehbar gelagert
ist. Während die ersten Zahnräder 16, 17 als Stirnräder
ausgebildet sind, sind die zweiten Zahnräder 10 und 11 als
Tellerräder ausgebildet, welche die Schrägverzahnungen
12, 13 an ihren einander zugekehrten Stirnflächen aufwei
sen.
Die auf den Antriebswellen 7, 9 angebrachten zweiten Zahnrä
der 10, 11 weisen in dem von ihren Schrägverzahnungen 12, 13
umschlossenen Bereich jeweils eine Aussparung 20, 21 auf.
Diese Aussparungen ergänzen sich im Bereich der Mitte des
Gehäuses 1 zu einem im wesentlichen kugelförmigen Hohlraum,
in dem sich eine Ausgleichsbremse befindet. Zur Erzeugung
der Bremskraft dienen Bremslamellen 22, 23, die abwechselnd
auf einer Traghülse 24 angeordnet sind und zwei ineinander
verschachtelte Stapel bilden, die sich an einer Seite an
einem am Ende der Traghülse angebrachten Flansch 25 abstüt
zen. An ihrem anderen Ende sind die Bremslamellen-Stapel von
einer Druckplatte 26 belastet, an der sich das Ende einer
auf der Traghülse 24 angeordneten Schraubendruckfeder 27
abstützt. Das andere Ende dieser Schraubendruckfeder stützt
sich an einer Scheibe 28 ab, die auf der Traghülse 24 mit
tels eines Sprengringes 29 gehalten ist. Die Traghülse 24
mit den aufgeschobenen und sich am Flansch 25 abstützenden
Bremslamellen 22, 23, der Druckplatte 26 und der Schrauben
druckfeder 27 bildet eine Baugruppe, auf der die Bremslamel
len 22, 23 unter einer von der Schraubendruckfeder 27 be
stimmten Kraft aneinander anliegen. Dabei weisen die inneren
Bremslamellen 23 am Umfang ihrer Bohrung Vorsprünge 30 auf,
die in entsprechende Aussparungen am Umfang der Traghülse 24
eingreifen.
Die Traghülse 24 der soeben beschriebenen Baugruppe ist auf
einen sich an das in Fig. 1 obere Zahnrad 16 anschließenden,
rohrförmigen Abschnitt 31 aufgeschoben und darauf mittels
eines Sprengringes 32 gesichert. Die Traghülse 24 weist an
ihrer Innenseite Längsnuten auf, in welche Längsstege 33 am
Umfang des rohrförmigen Abschnittes 31 eingreifen. Demgemäß
ist die Traghülse 24 als Bremselement mit dem ersten Zahn
rad 16 drehfest, aber in gewissen Grenzen axial verschieb
lich verbunden. Durch die Vorsprünge 30 sind auch die inne
ren Bremslamellen 23 über die Traghülse 24 mit dem oberen
Zahnrad 16 unverdrehbar verbunden.
Weiterhin ist das in Fig. 1 untere erste Zahnrad 17 mit
einem als Gegenstück für das Bremselement dienenden, nach
oben in den von den Zahnrädern 10, 11 begrenzten Hohlraum
hineinragenden Korb 34 versehen, der die Traghülse 24 mit
den Bremslamellen 22, 23 umgibt und Längsschlitze 35 auf
weist, in welche die äußeren Bremslamellen 22 mit an ihrem
Umfang angebrachten Lappen 36 eingreifen. Auf diese Weise
sind die äußeren Bremslamellen mit dem Korb 34 und infolge
dessen mit dem in Fig. 2 unteren Zahnrad 17 drehfest verbun
den. Sie sind jedoch gegenüber diesem Zahnrad mit dem
Korb 34 in Richtung der Drehachse des Zahnrades verschieb
lich.
Die von der Traghülse 24 mit den Bremslamellen 22, 23 und
der Schraubendruckfeder 27 gebildete Baugruppe stützt sich
mit der Außenseite des am Ende der Traghülse 24 angebrachten
Flansches 25 am Boden 37 des Korbes 34 ab. Am anderen Ende
ist die Baugruppe durch einen Druckring 38 gehalten, der
einerseits auf dem Rand der Druckplatte 26 der Baugruppe
aufliegt und andererseits durch einen Sprengring 39 am Ende
des Korbes 34 gehalten ist. Wie bereits erwähnt, ist die
Traghülse 24 an ihrem dem oberen Zahnrad 16 abgewandten Ende
auf dem rohrförmigen Abschnitt 31 mittels eines Sprengrin
ges 32 gehalten. Sie ist aber auch an ihrem anderen Ende
gegenüber dem oberen Zahnrad 16 abgestützt, und zwar durch
eine Druckhülse 40, die sich mit einem Ende an der Druck
platte 26 und mit dem anderen Ende an der ihr zugewandten
Stirnfläche des Ausgleichsrades 16 abstützt. Die die Brems
lamellen 22, 23 belastende Schraubendruckfeder 27 erzeugt ein
gewisses Reibungsmoment, das unabhängig davon stets vorhan
den ist, ob auf die Ausgleichsräder 16, 17 eine Axialkraft
wirkt oder nicht. Dieses Reibmoment hat zur Folge, daß von
den ersten Zahnrädern 16, 17 selbst dann ein entsprechendes
Drehmoment auf eines der Zahnräder 10 oder 11 übertragen
wird, wenn am anderen Zahnrad das Drehmoment Null ist, also
beispielsweise bei einem Kraftfahrzeug das mit diesem Zahn
rad verbundene Rad keinen Widerstand findet. Ein Ungleichge
wicht zwischen den von den ersten Zahnrädern 16, 17 auf die
zweiten Zahnräder 10, 11 übertragenen Drehmomente hat zur
Folge, daß über die Schrägverzahnung auf die ersten Zahn
räder 16, 17 Axialkräfte übertragen werden, die der Drehmo
ment-Differenz proportional sind und bestrebt sind, die
beiden Zahnräder entweder einander zu nähern oder aber
voneinander zu entfernen. Bei dem Versuch, die beiden Zahn
räder 16, 17 einander zu nähern, drückt das in Fig. 1 obere
Zahnrad 16 über die Druckhülse 40 auf das obere Ende der
Bremslamellenpakete, wogegen das untere Zahnrad 17 über den
Korb 34 und den Flansch 25 der Traghülse 24 gegen das untere
Ende der Bremslamellenpakete drückt, so daß die Bremslamel
len 22, 23 stärker aneinander gedrückt werden. Dadurch wird
die Bremskraft und das dadurch bedingte Drehmoment ver
stärkt.
In analoger Weise findet eine Erhöhung des Drehmomentes auch
dann statt, wenn bei umgekehrtem relativem Drehsinn Axial
kräfte entstehen, die bestrebt sind, die beiden ersten
Zahnräder 16, 17 voneinander zu entfernen. In diesem Fall
wirkt das in Fig. 1 obere Zahnrad 16 über den Sprengring 32
am unteren Ende des rohrförmigen Abschnittes 31 auf das
untere Ende der Traghülse und versucht, diese Traghülse mit
den Bremslamellenpaketen nach oben zu bewegen, während das
untere Zahnrad 17 über den Korb 34 und den mit dem Korb
verbundenen Druckring 38 auf die Druckplatte 26 von oben auf
die Bremslamellenpakete wirkt, so daß auch hier wieder die
Pressung und damit das Reibmoment erhöht wird. Es tritt also
bei jeder relativen Drehung zwischen den beiden Antriebswel
len 7, 9 eine Erhöhung des auf die langsamer drehende Welle
übertragenen Drehmomentes auf, wodurch eine gute Sperrwir
kung gewährleistet ist.
Die Ausführungsform nach den Fig. 5 und 6 unterscheidet sich
von der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 4 im wesentli
chen nur durch eine abweichende Ausbildung der Ausgleichs
bremse, die als Bremselement und Gegenstück anstelle von
Bremslamellen Bremskegel 51, 52 aufweist. Der eine Bremske
gel 51 bildet eine äußere Hülse und damit ein Gegenstück für
den anderen Bremskegel 52, der in die Hülse derart einge
setzt ist, daß die Kegelflächen 53 der Bremskraft 51, 52
aneinander anliegen. Die beiden Bremskegel 51, 52 sind durch
zwei Tellerfedern 54 belastet, die sich einerseits an einer
am oberen Ende des inneren Bremskegels 52 angeordneten
Druckplatte 55 und andererseits an einer das obere Ende des
äußeren Bremskegels 51 abschließenden Führungsplatte 56
abstützen. Die Führungsplatte 56 ist durch einen in die
Innenwand des äußeren Bremskegels 51 eingreifenden Spreng
ring 57 gehalten.
Wie bei dem vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel weist
auch hier wieder das in Fig. 5 obere erste Zahnrad 16 einen
rohrförmigen Abschnitt 58 auf mit an seiner Außenseite
angebrachten Vorsprüngen 59 auf, die in entsprechende Aus
sparungen am Umfang der Bohrung der Führungsplatte 56 ein
greifen. Weiterhin weist die Führungsplatte 56 an ihrem
Umfang Nasen 60 auf, mit denen sie in Längsschlitze 61 des
äußeren Bremskegels 51 eingreift. Auf diese Weise ist der
äußere Bremskegel 51 mit dem oberen Zahnrad 16 drehfest
verbunden. Demgemäß muß der innere Bremskegel 52 mit dem
unteren Zahnrad 17 drehfest verbunden sein. Er weist zu
diesem Zweck an seinem unteren Ende einen Flansch 62 mit
Vorsprüngen auf, die in entsprechende Längsnuten 63 am
Umfang einer das untere Zahnrad 17 tragenden Hülse 64 ange
ordnet sind. Weiterhin stützt sich der innere Bremskegel mit
seinem oberen Ende über die Druckplatte 55 am unteren Ende
des rohrförmigen Abschnittes 58 des oberen Zahnrades 16 und
weiterhin mit seinem Flansch 62 an der Unterseite eines in
die Hülse 64 des unteren Zahnrades 17 eingesetzten Spreng
ringes 65 ab. In ähnlicher Weise stützt sich der äußere
Bremskegel 51 mit seinem unteren Ende auf einem auf der
Hülse 64 des unteren Zahnrades 17 angeordneten Widerlager 67
ab, während die am oberen Ende des Bremskegels 51 angebrach
te Führungsplatte 56 mit ihrer Unterseite an einem in den
rohrförmigen Abschnitt 58 des oberen Zahnrades 16 eingesetz
ten Sprengring 66 anliegt.
Die unter der Kraft der Tellerfeder 54 aneinanderliegenden
Kegelflächen 53 bewirken in jedem Fall einen gewissen Rei
bungsschluß, der zur Übertragung eines Drehmomentes auf eine
der Antriebswellen 7, 9 auch dann führt, wenn an der anderen
Antriebswelle kein Drehmoment auftritt. Die Verstärkung der
Drehmomente durch axiale Belastung der beiden ersten Zahnrä
der 16, 17 findet in der oben beschriebenen Weise statt.
Werden die Zahnräder 16, 17 mit gegeneinander gerichteten
Kräften belastet, so drückt das obere Zahnrad 16 über den
rohrförmigen Abschnitt 58 und die Druckplatte 55 auf den
inneren Bremskegel 52 nach unten, während der äußere Brems
kegel 51 vom unteren Zahnrad 17 über die Hülse 64 und das
Widerlager 65 nach oben gedrückt wird. Dadurch wird der
Reibungsschluß verstärkt.
Werden dagegen die beiden ersten Zahnräder 16, 17 in einer
nach außen weisenden Richtung beaufschlagt, so übt das obere
Zahnrad 16 über die vom Sprengring 67 gehaltene Führungs
platte 56 und den Sprengring 57 auf den äußeren Bremske
gel 51 eine nach oben gerichtete Kraft aus, wogegen das
untere Zahnrad 17 bestrebt ist, den inneren Bremskegel 52
über den Sprengring 66 am Flansch 62 mitzunehmen. Auch
hierdurch werden wieder die Kegelflächen 53 proportional zu
der Drehmoment-Differenz zusätzlich aneinandergepreßt, was
zu einer Erhöhung des übertragenen Drehmomentes führt.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 7 und 8 handelt es
sich um ein Differentialgetriebe nach der Erfindung, das
nach Art eines Planetengetriebes ausgeführt ist, das für
eine ungleiche Drehmomentverteilung eingerichtet ist. Dem
gemäß bilden in diesem Fall die ersten Zahnräder 101 Plane
tenräder, die in einem zu den Antriebswellen 102, 103 koaxi
al drehbar gelagerten Gehäuse 104 um eine zu den Achsen der
Antriebswellen 102, 103 parallele Achse drehbar gelagert
sind. Am Ende der einen Antriebswelle 102 befindet sich ein
Stirnrad 105 mit außen liegender Schrägverzahnung 106,
welches das Sonnenrad des Planetengetriebes bildet, in das
das erste Zahnrad 101 eingreift. Am Ende der zweiten An
triebswelle 103 befindet sich ein Hohlrad 107, mit dessen
nach innen gerichtetem Zahnkranz 108 das erste Zahnrad 101
ebenfalls kämmt. Die unterschiedlichen Durchmesser der an
den Antriebswellen 102, 103 angebrachten zweiten Zahnräder
105, 108 haben eine unterschiedliche Verteilung der über das
Gehäuse 104 mit dem ersten Zahnrad 101 eingeleiteten Dreh
momente auf die beiden Antriebswellen 102, 103 zur Folge.
Eine unterschiedliche Verteilung der Drehmomente auf die
beiden Antriebswellen ist beispielsweise bei Verteilerge
trieben für Vierradantriebe erwünscht.
Wie bei den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen ist
auch hier wieder eine die Drehung des ersten Zahnrades 101
hindernde Ausgleichsbremse vorhanden, die in diesem Fall
allerdings zwischen dem ersten Zahnrad 101 und dem Gehäu
se 104 des Differentialgetriebes angeordnet ist. Die Aus
gleichsbremse umfaßt wiederum zwei Pakete Bremslamellen 109,
110, die zwischen auf Bolzen 111 verschiebbar angeordneten
Platten 112, 113 eingespannt sind. Die Bolzen 111 liegen mit
einem Kopf 114 an der Außenseite der einen Platte 112 an und
weisen auf ihrem die andere Platte 113 durchdringenden
Abschnitt jeweils eine Schraubendruckfeder 115 auf, die von
einer mittels eines Sprengringes 116 fixierten Scheibe 117
gehalten ist. Die zwischen dem Ende des Bolzens 111 und der
Außenseite der zweiten Platte 113 eingespannten Federn 115
setzen die Lamellenpakete 109, 110 unter eine gewisse Vor
spannung. Die beiden Bolzen 111 sind im Bereich von radialen
Vorsprüngen an den Platten 112, 113 angeordnet, die in
entsprechende Aussparungen des Gehäuses 104 eingreifen, so
daß die Platten gegenüber dem Gehäuse drehfest gehalten
sind. Zusammen mit den Platten 112, 113 sind auch die Lamel
len des Paketes 110 gegenüber dem Gehäuse 104 drehfest
gehalten, weil sie ebenfalls radiale Vorsprünge aufweisen,
mit denen sie auf die Bolzen 111 aufgesetzt sind. Die Lamel
len des anderen Paketes 109 weisen dagegen nach innen ragen
de Vorsprünge auf, mit welchen sie in entsprechende Nu
ten 118 des Achszapfens 119 des ersten Zahnrades 101 ein
greifen. Weiterhin ist die die Ausgleichsbremse bildende
Baueinheit so angeordnet, daß sie einerseits mit der Plat
te 112 einerseits an einer Schulter 119 des Gehäuses 104 und
an der benachbarten Flanke 120 des ersten Zahnrades 101 und
andererseits mit der Platte 113 an einem auf dem Achszap
fen 119 des Zahnrades 101 durch einen Sprengring 122 gehal
tenen Widerlager 123 anliegt.
Auch diese Ausgleichsbremse ist wieder doppelt wirkend, weil
bei einer Verschiebung des ersten Zahnrades 101 in den
Fig. 7, 8 nach rechts die Lamellenpakete 109, 110 über den
Sprengring 122 und das Widerlager 123 gegen die Platte 112
gedrückt werden, die an der Schulter 121 des Gehäuses 104
Anlage findet, wogegen beim Verschieben des Zahnrades 101
nach links dieses Zahnrad mit seiner Flanke 120 gegen die
Platte 112 drückt und dadurch die gesamte Ausgleichsbremse
mitnimmt, bis der Sprengring 118 wiederum an einer Gehäuse
schulter 124 Anlage findet und dadurch die Lamellenpakete
zusammengepreßt werden und die von ihnen erzeugte
Bremskraft erhöht wird.
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung kann für das Plane
tenrad 101 ein relativ großer Axialhub vorgesehen werden. Es
existiert dann eine Mittelstellung, bei der die Ausgleichs
bremse, abgesehen von der eingestellten Vorspannung, außer
Wirkung ist. Es besteht dann auch die Möglichkeit, das
Zahnrad durch das Einrücken von Anschlägen axial in der
neutralen Stellung festzulegen, und zwar wahlweise einseitig
oder beidseitig, je nachdem, ob eine einseitige oder
beidseitige Sperrung erwünscht ist. Dabei können Einrichtun
gen vorgesehen werden, welche das Einrücken der Sperre von
Hand ermöglichen oder aber auch automatisch bewirken, bei
spielsweise in Abhängigkeit von der Drehzahl.
Endlich zeigt die Ausführungsform nach den Fig. 9 und 10
noch eine Variante eines Differentialgetriebes nach der
Erfindung in Planetengetriebe-Bauart, bei welcher an den
Enden der beiden Antriebswellen 141, 142 Zahnräder 143, 144
gleichen Durchmessers angebracht sind. Dabei ist die eine
der beiden Antriebswellen, nämlich die in der Zeichnung
linke Welle 142, als Hohlwelle ausgebildet, durch welche die
das Antriebsmoment übertragende Welle 145 hindurchgeführt
ist. Am Ende dieser Welle ist ein Flansch 146 befestigt, der
an seinen beiden Seiten die Zahnräder 143, 144 umgreifende
Gehäuseteile 147, 148 trägt, in denen die Planetenräder
149, 150 gelagert sind. Da die beiden auf den Antriebswel
len 141, 142 sitzenden zweiten Zahnräder 143, 144 gleichach
sig nebeneinander angeordnet sind, sind in bekannter Weise
zwei Planetenräder 149, 150 erforderlich, von denen jeweils
eines mit einem der beiden Zahnräder 143, 144 in Eingriff
steht und die ihrerseits miteinander kämmen (siehe Fig. 10).
Auch hier sorgt die Schrägverzahnung 151 der als Stirnräder
ausgebildeten Zahnräder dafür, daß auf die für die Drehmo
ment-Verteilung verantwortlichen Planetenräder eine Axial
kraft ausgeübt wird, wenn die zu verteilenden Drehmomente
infolge unterschiedlicher Lasten an den Antriebswellen 141,
142 unterschiedlich sind. Auch hier dient wieder eine zwi
schen dem Gehäuseteil 147 und dem Achszapfen 152 des ersten
Zahnrades 149 angeordnete Ausgleichsbremse 153 dafür, daß
eine von der Differenz der Drehmomente abhängige Abbremsung
des Planetenrades 149 gegenüber dem Gehäuseteil 147 statt
findet und demgemäß eine zunehmende Sperrung des Differen
tialgetriebes erreicht wird. Die Ausgleichsbremse 153 be
steht wieder aus einem mittels einer Schraubendruckfeder 154
vorgespannten Paket 155 von Bremslamellen, dessen Aufbau
sich von dem Aufbau der bisher behandelten Ausgleichsbremsen
zwar im Detail, aber nicht grundsätzlich unterscheidet.
Abschließend soll noch die Wirkungsweise der erfindungsgemä
ßen Differentialgetriebe anhand des in Fig. 11 dargestellten
Diagrammes verdeutlicht werden. In dem Diagramm ist auf der
Abszisse die Drehmoment-Differenz und auf der Ordinate das
mittels der Ausgleichsbremse erzeugte Sperrmoment aufgetra
gen. Die gestrichelte Linie G bezeichnet die Gleichheit von
Drehmoment-Differenz Δ M und Sperrmoment M S , welche die
Zustände der Sperrung und der Freigabe des Differentialge
triebes trennt. Beträgt die Drehmoment-Differenz Δ M = 0, so
herrscht ein Sperrmoment M B , das sich aus der Vorspannung
der Ausgleichsbremse ergibt. Wächst die Drehmoment-Differenz
Δ M an, so wird das Sperrmoment M S ausgehend vom Ausgangs
wert M B proportional zur Drehmoment-Differenz Δ M
erhöht,
wie es die Linie M anzeigt. Solange das durch die Linie M
wiedergegebene Sperrmoment sich oberhalb der Linie G befin
det, ist das Differentialgetriebe gesperrt. Bei Erreichen
einer gewissen Drehmoment-Differenz Δ M = F, ist diese Dif
ferenz gleich dem Sperrmoment, so daß das Sperrmoment über
wunden wird und nunmehr ein Ausgleich stattfinden kann.
Dieses Verhalten ist erwünscht, weil es einerseits ein gutes
Anfahrverhalten bei einem durchrutschenden Rad gewährleistet
und andererseits im Fahrbetrieb die infolge der Reifenhaf
tung auftretenden Drehmoment-Differenzen ausreichend groß
sind, um das Sperrmoment zu überwinden. Allerdings ist das
Auftreten sehr hoher Differenzmomente an der Vorderachse von
frontgetriebenen Fahrzeugen unerwünscht. Dem kann jedoch mit
der oben erwähnten Ausgleichsbremssperre in drehzahlabhängi
ger Weise vorgebeugt werden.
Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, daß die vorstehenden
Ausführungen nur die statischen Verhältnisse wiedergeben.
Tatsächlich wird das Verhalten der Ausgleichsbremse am
Differentialgetriebe beim Fahrbetrieb durch die dann auftre
tenden Vibrationen beeinflußt. Allgemein steht auch eine
geschlossene Kupplung unter Least nicht vollständig still,
sondern es findet stets ein langsames Gleiten der Kupplungs
körper gegeneinander statt. Daher kann davon ausgegangen
werden, daß dieses Gleiten und Nachgeben auch beim Durchfah
ren schwacher Kurven einen Ausgleich der Raddrehzahlen
zuzuläßt, ohne daß dabei eine nennenswerte Erhöhung der
Sperrwirkung eintritt. Bei starken Kurven und schnelleren
relativen Drehungen der Räder ist zu erwarten, daß das
schnellere Rad zunächst entlastet und dadurch der Punkt F
des Diagrammes nach Fig. 11 erreicht wird. Infolge des
höheren Reibmomentes von der Fahrbahn her wird jedoch die
Sperrwirkung periodisch gestört, so daß sich dann infolge
der Federung der Achswellen ebenfalls periodisch momentan
ein Betrieb ohne Verstärkung der Ausgleichsbremse einstellt.
Auch hier wäre dann die Sperrwirkung im zeitlichen Mittel
nur vermindert vorhanden. Beim Anfahren, wo eine möglichst
weitgehende Sperrung des Differentialgetriebes erwünscht
ist, kommt dagegen der statische Zustand und damit die
Übertragung des maximalen Sperrmomentes voll zur Geltung.
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die darge
stellten Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern Abwei
chungen davon möglich sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen. Beispielsweise könnte anstelle von einer einsin
nig wirkenden Ausgleichsbremse eine zweisinnig wirkende
vorgesehen werden, die auf einfachere Weise mit den ersten
Zahnrädern verbunden werden könnte, beispielsweise in Form
einer Doppelkegelanordnung. Weiterhin können Ausgleichsbrem
sen der beschriebenen Art bei Differentialgetrieben unter
schiedlichen Aufbaues Anwendung finden. Es wäre auch mög
lich, solche Differentialgetriebe zusätzlich mit einer
schaltbaren Differentialsperre zu versehen, sowie auch mit
Einrichtungen, welche ein Abschalten der Ausgleichsbremse
ermöglichen. Wie bereits erwähnt, besteht die Möglichkeit,
die Axialbewegung der ersten Zahnräder, die erforderlich
ist, um die Wirkung der Ausgleichsbremse zu verstärken, in
Abhängigkeit von der Drehzahl zu blockieren. Das Blockieren
kann beispielsweise mit einer mittels Fliehgewichten dreh
zahlabhängig betätigten Sperre geschehen, die eine Axialver
schiebung des bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1
bis 6 oberen Zahnrades 16 verhindert. In dieser Hinsicht
ist es von Interesse, daß bei den dargestellten Ausführungs
beispielen das untere Zahnrad 17 jeweils zwischen der Gehäu
sewand und einer Schulter 19 auf dem Achszapfen 18 in Axial
richtung unbeweglich angeordnet ist.
Claims (9)
1. Differentialgetriebe mit einem drehbar gelagerten,
angetriebenen Gehäuse, mit mindestens einem in dem
Gehäuse drehbar gelagerten ersten Zahnrad, mit zur
Achse des Gehäuses koaxialen Antriebswellen, die an
ihren Enden mit dem ersten Zahnrad in Eingriff ste
hende zweite Zahnräder tragen, und mit einer die
Relativdrehung zwischen den Antriebswellen hemmenden
Ausgleichsbremse, die ein bewegliches Bremselement,
das mit einem der Zahnräder, das axial verschieblich
gelagert ist, verbunden ist und ein Gegenstück für das
Bremselement aufweist, derart, daß das verschiebliche
Zahnrad das Bremselement das dem Gegenstück mit einer
Bremskraft zur Anlage bringt, die über die axiale
Belastung seiner Zahnung von dem übertragenen Dreh
moment abgeleitet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bremselement (22, 23) mit dem ersten Zahn
rad (16, 17) verbunden und dieses Zahnrad als schräg
verzahntes Stirnrad ausgebildet ist.
2. Differentialgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweiten Zahnräder (10, 11) als
schräg verzahnte Planräder ausgebildet sind und die
Ausgleichsbremse im Zentrum des Gehäuses (1) in dem
von den Zahnrädern (10, 11, 16, 17) begrenzten Raum
angeordnet ist.
3. Differentialgetriebe nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Gehäuse (1) zwei erste Zahnräder
(16, 17) koaxial zueinander angeordnet sind und mit
dem einen das Bremselement und mit dem anderen das
Gegenstück verbunden ist.
4. Differentialgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweiten Zahnräder (105, 107) eben
falls als schräg verzahnte Stirnräder ausgebildet sind
und das Gegenstück der Ausgleichsbremse mit dem Ge
häuse (104) verbunden ist.
5. Differentialgetriebe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsele
ment mit dem ersten Zahnrad (101) derart in Eingriff
steht und in Bezug auf das Gegenstück der Ausgleichs
bremse (109, 110) derart angeordnet ist, daß die von
dem Zahnrad (101) auf die Ausgleichsbremse ausgeübte
Kraft unabhängig von ihrer Richtung stets im Sinn
einer Erhöhung der Bremskraft wirkt.
6. Differentialgetriebe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsele
ment (22) und das Gegenstück der Ausgleichsbremse zur
Erzeugung eines Anfangsdrehmomentes gegeneinander
verspannt sind.
7. Differentialgetriebe nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bremselement (22, 23) und sein
Gegenstück zu einer Baugruppe vereinigt sind, die ein
das Bremselement und das Gegenstück aneinander drüc
kendes Federelement (27) enthält.
8. Differentialgetriebe nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bremselement und sein Gegenstück von
Stapeln ineinander verschachtelter Bremslamellen
(22, 23) gebildet werden, die konzentrisch zu einer
Traghülse (24) angeordnet sind, die mit dem ersten
Zahnrad (16) sowie mit einem Stapel der Bremslamel
len (23) drehfest verbunden ist, eine Abstützung (28)
für das Federelement (27) aufweist und in einen das
Gegenstück der Ausgleichsbremse bildenden Korb (34)
hineinragt, mit dem der andere Stapel Bremslamel
len (22) drehfest verbunden ist.
9. Differentialgetriebe nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bremselement und sein Gegenstück von
Hülsen mit konzentrischen und aneinander anliegenden
Bremskegeln (51, 52) gebildet werden, zwischen denen
sich das Federelement (54) befindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853535339 DE3535339A1 (de) | 1985-10-03 | 1985-10-03 | Differentialgetriebe mit ausgleichsbremse |
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DE19853535339 DE3535339A1 (de) | 1985-10-03 | 1985-10-03 | Differentialgetriebe mit ausgleichsbremse |
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DE3535339A1 true DE3535339A1 (de) | 1987-04-16 |
DE3535339C2 DE3535339C2 (de) | 1989-03-16 |
Family
ID=6282682
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DE19853535339 Granted DE3535339A1 (de) | 1985-10-03 | 1985-10-03 | Differentialgetriebe mit ausgleichsbremse |
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Also Published As
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