-
Präzisionsdosiergerät mit digitaler Anzeigevorrichtung
-
Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Präzisionsdosiergerät zum
hochgenauen Dosieren flüssiger Medien der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Art.
-
Präzisionsgeräte dieser Art werden sowohl zum hochgenauen Dosieren
flüssiger Medien als auch zur Titration verwendet.
-
Diese Geräte sind zum Dosieren von Volumina im Mikroliterbereich bis
zum Literbereich ausgelegt.
-
Bereits bekannt sind Präzisionsdosiergeräte, die eine Kolbenschieberdosierpumpe
mit Glaszylinder aufweisen. Der Dosierzylinder weist eine Graduierung auf, an der
das aus dem
Vorratsgefäß geförderte Volumen an flüssigem Medium
abgelesen werden kann.
-
Es sind auch Präzisionsdosiergeräte bekannt, die mit einer digitalen
Anzeigevorrichtung für das Hubvolumen der Kolbenschieberdosierpumpe ausgerüstet
sind. Eine mechanische Einrichtung erfaßt dabei die relative Einstellung von Dosierkolben
zu Dosierzylinder und damit das dosierte Flüssigkeitsvolumen. Vorteilhaft an diesem
Gerät ist, daß die digitale Anzeige des Hubvolumens sicherer ist als das Ablesen
an einer Graduierung. Andererseits ist die mechanische Einrichtung zur Erfassung
des Kolbenhubvolumens zum einen störanfällig, insbesondere wenn sie aggressiven
Chemikalien ausgesetzt wird, und zum anderen ist die Dosierungsgenauigkeit durch
die verwendete Mechanik begrenzt.
-
In Anbetracht dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Präzisionsdosiergerät der eingangs genannten Art zu schaffen, das
sowohl ein hochgenaues Dosieren eines vorbestimmten Volumens als auch ein hochgenaues
Titrieren verschleißfrei und zuverlässig ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.
-
Die Meßeinrichtung zur Erfassung des Hubvolumens besteht aus einem
graduierten Meßstab und einem diesen Meßstab berührungsfrei abtastenden Sensor.
Sensor und Meßstab sind im Zwischenraum von Außenwand eines Dosierzylinders und
einer den Dosierzylinder umschließenden Hülse angebracht. Daher kommen sie mit den
zu dosierenden Flüssigkeiten nicht in unmittelbaren Kontakt, so daß vorzeitiger
Verschleiß durch Korrosion ausgeschlossen ist.
-
Sensor und graduierter Meßstab sind einander gegenüberliegend ortsfest
an der Innenwand der Hülse und der Außenwand des Dosierzylinders angebracht. Dabei
spielt es grundsätzlich zeine Rolle, ob der Meßstab ortsfest am Dosierzylinder und
der Sensor ortsfest an der Hülse oder gerade umgekehrt, der Meßstab an der Hülse
und der Sensor am Dosierzylinder angeordnet sind. Für den Fall, daß der Meßstab
an der Außenwand des Dosierzylinders angebracht ist, kann er entsprechend einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung in der Weise ausgebildet sein, daß sich
die Graduierung unmittelbar auf der Außenwand des Dosierzylinders befindet und den
gesamten Dosierzylinder umschließt. Da die Hülse mit dem Dosierkolben verbunden
ist, bewegen sich Meßstab und Sonde bei der den Dosiervorgang begleitenden Bewegung
des Dosierkolbens relativ zueinander, wobei der Sensor durch Abstrahlung eines Signals,
das vom graduierten Meßstab reflektiert-und vom Sensor registriert wird, den Meßstab
abtastet. Mit dem Sensor ist eine Auswertschaltung zur Ermittlung der Zahl der vom
Sensor reflektierten Reflexsignale verbunden. Mit dieser Abzählschaltung ist eine
vorzugsweise in der Außenwand der Hülse angebrachte digitale Anzeigevorrichtung
zur Anzeige des Hubvolumens vorgesehen. Dabei handelt es sich vorzugsweise um ein
LCD-Blement . Die Stromversorgung des Sensors, der Auswertschaltung und des LCD-Eleeents
erfolgt vorzugsweise durch die gleiche Stromquelle. Als Stromquelle dienen vorzugsweise
Batterien oder ein Akkumulator.
-
Durch die geschilderte Meßeinrichtung läßt sich das Dosiervolumen
mit außerordentlich hoher Genauigkeit ermitteln.
-
Da die Graduierung des Meßstabs im Mikrometerbereich liegt, lassen
sich noch sehr kleine Dosiervolumina exakt ermitteln.
-
Ein weiterer besonderer Vorteil ergibt sich daraus, daß der berührungsfrei
arbeitende Sensor exakt die relative Verschiebung von Dosierkolben und Dosierzylinder
anzeigt und nicht den Störeinflüssen unterworfen ist, denen mechanische spielbehaftete
Abtastvorrichtungen
unterworfen sind.
-
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht es vor,
den Sensor, die Auswertschaltung und das LCD-Element zusammen mit der netzunabhängigen
Stromquelle modulartig in einem einzigen Baublock zusammenzufassen. Die Bauteile
sind in diesem Baublock vorzugsweise hermetisch und korrosionsfest verkapselt, um
die Bauteile vor korrodierenden Dämpfen, die bei Laborarbeiten häufig unvermeidlich
sind, zu schützen.
-
Dieser Baublock ist vorzugsweise in eine Aussparung der Hülse von
außen einsetzbar und fixierbar, so daß das Dosiergerät gereinigt werden kann, ohne
daß es zu einer Beschädigung der empfindlichen Elektronik kommt. Da das Dosiergerät
auch problemlos sterilisiert werden kann, ist es auch zur Dosierung von medizinischen
Flüssigkeiten geeignet.
-
Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es
auch möglich, den Sensor am Dosierzylindermantel anzubringen und die Auswertscha.ltung,
die Spannungsquelle und die digitale Anzeigevorrichtung zusammengefaßt in einem
Baublock in der Hülse unterzubringen. Vorzugsweise ist der Sensor in einfacher Weise
von dem Dosierzylindermantel abschraubbar, so daß Reinigungsoperationen am Dosiergerät
ohne Beschädigung des Sensors vorgenommen werden können. Selbstverständlich ist
es auch möglich, Sensor, Auswertschaltung, Stromquelle und digitale Anzeigevorrichtung
in anderer Weise zu geeigneten Baugruppen zusammenzufassen.
-
Der die Graduierung des Meßstabs berührungsfrei abtastende Sensor
ist vorzugsweise ein optischer Sensor. Grundsätzlich kommen aber alle berührungsfrei
abtastenden Sensoren in Frage, wie beispielsweise Sensoren mit magnetischer oder
kapazitiver Abtastung. Selbstverständlich ist die am Meßstab vorgesehene Graduierung
an das jeweilige Abtastprinzip anzupassen.
-
Wird ein optischer Sensor zur Erfassung der Graduierung am Meßstab
eingesetzt, so besteht dieser Sensor vorzugsweise aus einem auf die Graduierung
gerichteten Lichtsender sowie aus einem Lichtempfänger, welcher das an der Graduierung
reflektierte Licht erfaßt. Für einen störungsfreien Betrieb des optischen Abtasters
ist es vorteilhaft, Lichtsender und Lichtempfänger zu wählen, die im Infrarotbereich
arbeiten.
-
Der Sensor enthält entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung je zwei Lichtsender und je zwei Lichtempfänger, um eine Richtungserkennung
der Bewegung des Dosierkolbens zu ermöglichen. Der Sensor beaufschlagt dabei einen
Vorwärts/-Rückwärtszähler innerhalb der Auswertschaltung, der vorzugsweise so ausgelegt
ist, daß er auch von Hand auf Null rückstellbar ist. Zu diesem Zweck ist auf der
Hülsenaußenfläche ein entsprechender Reset-Taster vorgesehen. Diese Einrichtung
erweist sich vor allem dann als besonders nützlich, wenn mit dem Präzisionsdosiergerät
titriert werden soll.
-
Zur Einstellung des Hubvolumens der Kolbenschieber-Dosierpumpe sieht
die Erfindung eine Verstellmutter vor, welche die Außenwand des Dosierzylinders
mit Abstand umgreift und ein Außengewinde aufweist. An der Innenwand der Hülse sind
zum Dosierkolben axparallele Innengewindestäbe angebracht, in die das Außengewinde
der Verstellmutter eingreift. Am oberen Rand des Dosierzylinders ist ein fester
Anschlagring angebracht, gegen den die Verstellmutter am Ende der Hubbewegung des
Kolbens auf läuft. Die Länge der Innengewindestäbe entspricht der dabei im wesentlichen
dem Kolbenverschiebeweg bei maximalem Arbeitshub.
-
Weiter ist erfindungsgemäß ein Getriebe vorgesehen zur Steuerung der
Relativbewegung zwischen dem Dosierzylinder einerseits und dem Dosierkolben und
der mit diesem starr verbundenen Hülse andererseits. Das Getriebe ist mittels
einer
geeigneten Vorrichtung zu- und ausschaltbar, so daß entweder der Dosierkolben unabhängig
vom Getriebe von Hand angehoben werden kann oder der Dosierkolben über das Getriebe
in der gewünschten Weise gestellt werden kann.
-
Das Getriebe ist zwischen der Hülse und dem Dosierzylinder angeordnet
und vorzugsweise in der Hülse gelagert. Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung kann das Getriebe von außerhalb der Hülse über ein Stellrad von Hand
beaufschlagt werden. In diesem Fall setzt das Getriebe eine Rotation in eine Translation
um, nämlich die Rotation des Stellrads in eine entsprechende Translation des Dosierkolbens
bezüglich des Dosierzylinders. Es können jedoch auch Getriebe verwendet werden,
die umgekehrt eine Translation in eine Rotation umwandeln. Grundsätzlich kann das
Getriebe auch durch einen Motor angetrieben werden.
-
Vorzugsweise ist das Getriebe entweder ein Reibradgetriebe oder ein
Zahnstangengetriebe. Im Falle des Reibradgetriebes sitzen das Stellrad und das Reibrad
auf einer Welle. Das Reibrad ist als einschaliges Hyperboloid geformt, das bei zugeschaltetem
Getriebe mit seiner Lauffläche auf der Dosiermantelfläche aufliegt, wobei seine
Achse mit der Achse der Welle zusammenfällt und zur Achse des Dosierzylinders senkrecht
steht.
-
Im Falle des Zahnstangengetriebes sitzen Stellrad und Ritzel fest
auf einer gemeinsamen Welle, wobei bei zugeschaltetem Getriebe das Ritzel in einem
in dem Dosierzylindermantel eingeschliffenen und parallel zur Zylinderachse verlaufenden
Zahnsteg eingreift.
-
Die das Stellrad und das Ritzel oder das Reibrad tragende Welle ist
vorzugsweise eine Pederstahlwelle, die aufgrund ihrer Elastizität in radialer Richtung
durch eine geeignete Vorrichtung zur Zu- und Ausschaltung des Getriebes auslenkbar
ist. Diese Vorrichtung kann durch einen von außerhalb der Hülse zugänglichen Drehknopf
von Hand betätigt werden.
-
Die Antriebswelle des Ritzels bzw. des Reibrades ist vor zugsweise
mit einer zweiten Welle mittels einer Trennkupplung gekuppelt, wobei die zweite
Welle durch ein untersetzendes Vorgelege beaufschlagt wird, das wiederum von einem
von außerhalb der Hülse zugänglichen Stellrad zur Feineinstellung beaufschlagt wird.
Die Trennkupplung kann mittels einer Feder ein-und ausgerückt werden, so daß der
Getriebeteil für die Feineinstellung des Kolbenhubvolumens nur dann beansprucht
zu werden braucht, wenn eine Feineinstellung erforderlich ist. Diese Feineinstellung
erweist sich vor allem bei der Titration als nützlich. Als Trennkupplung kann beispielsweise
eine Zahnkupplung verwendet werden.
-
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der optische Sensor
an einem Rahmen befestigt der seinerseits an einer nach radial außen wirkenden Druckfeder
befestigt ist, die ihrerseits am Dosierzylinder befestigt ist. Vor dem als Reflektionsmeßgerätsender
ausgebildeten optischen Sensor ist an dem Rahmen eine noniusartige, auf einer Glasscheibe
angebrachte Hilfsteilung befestigt, deren Außenkanten dünne PTFE-Gleiterbahnen tragen.
Unter dem Andruck der Druckfeder werden diese Gleiterbahnen auf einen Glasmeßstab
gedrückt, der ortsfest an der übergreifenden Außenhülse des Dosiergeräts gehaltert
ist.
-
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Die Erfindung ist im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in
Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel
des Dosiergerätes in schematischer perspektivischer Darstellung; Fig. 2 im schematischen
Radialschnitt und in Teildarstellung eine Abtastvorrichtung für den Kolbenhub nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel; und Fig. 3 im Radialschnitt und in schematischer
Teildarstellung das Titriergetriebe für ein drittes Ausführungsbeispiel des Dosiergerätes.
-
Das in der Fig. 1 gezeigte Präzisionsdosiergerät zum hochgenauen Dosieren
flüssiger, insbesondere auch aggressiver Medien aus einem Vorratsbehälter 1 in eine
Vorlage 2 über eine Auslaßkanüle 3, deren Spitze 4 durch eine Kappe 5 verschließbar
ist, besteht im wesentlichen aus einer Kolbenschieber-Dosierpumpe 6, einem Ventilkopf
7, in dem ein Ansaugventil und ein Ablaufventil untergebracht sind und einer mit
der Kolbenschieberdosierpumpe 6 integrierten digitalen Anzeigevorrichtung 8. Die
Kolbenschieber-Dosierpumpe besteht aus einem Dosierzylinder 9, der aus Glas hergestellt
ist, einem in diesem Dosierzylinder verschiebbar angeordneten Dosierkolben 10 aus
einem mit einem einstückig aus Vollmaterial hergestellten PTFE-Mantel vollständig
umkleideten beidseitig offenen Rohr aus Glas, Keramik oder Metall, und einer Hülse
11, die einerseits mit dem oberen Ende des Dosierkolbens 10
starr
verbunden ist und andererseits den Dosierzylinder 9 mit Abstand teleskopartig außen
übergreift. Die axiale Länge der Hülse 11 ist zumindest im wesentlichen gleich oder
größer als der maximale Arbeitshub der Kolbenschieberdosierpumpe.
-
Der gläserne Dosierzylinder 9 ist unlösbar auf dem aus PTFE gefertigten
Ventilkopf 7 befestigt, der seinerseits auf den Hals eines Vorratsbehälters 1 für
die zu dosierende Flüssigkeit aufgestzt ist, wobei in dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
dieses Aufsetzen durch Verschrauben erfolgt und der Vorratsbehälter 1 als Gewindehalsflasche
ausgebildet ist.
-
Zum Dosieren eines vorgegebenen Lumens aus der Vorratsflasche 1 in
die Vorlage 2 wird die Hülse 11 und damit mit dieser der Dosierkolben 10 im Dosierzylinder
9 angehoben, wodurch das vorgegebene Volumen aus der Vorratsflasche 1 in den Dosierzylinder.9
angesaugt wird. Nach Erreichen des vorgegebenen abzufüllenden Volumens wird die
Hülse 11 und damit der Dosierkolben 10 im Dosierzylinder 9 niedergedrückt und die
angesaugte Flüssigkeit bei geschlossenem Ansaugventil und geöffnetem Auslaßventil
über die Ausstoßkanüle 3 in die Vorlage 2 gefördert. Dabei ist das jeweils zu dosierende
Flüssigkeitsvolumen mittels eines Einstellringes 12 einzustellen, der mit einem
am oberen Rand des Dosierzylinders 9 befestigten Anschlagring 13 zusammenwirkt und
den maximalen Hub des Dosierkolbens 10 im Dosierzylinder 9 begrenzt. Um den Hub
variabel einstellen zu können, weist der Einstellring 12 ein Außengewinde 14 auf,
das in ein im Inneren der Hülse 11 an mehreren radial einwärts vorspringenden Stegen
15 ausgebildetes Innengewinde 16 eingreift. Durch ein Verdrehen des den Dosierzylinder
9 mit Spiel umschließenden Einstellringes 12 kann dessen Höhenstellung in der Hülse
11 und damit der maximal mögliche Hub des Dosierkolbens t0 im Dosierzylinder 9 verändert
und eingestellt werden.
-
Die bei dem vorstehend beschriebenen Dosiervorgang durch das Anheben
und Niederdrücken des Dosierkolbens 10 im Dosierzylinder 9 erfolgende Veränderung
der relativen Stellung des Dosierkolbens 10 zum Dosierzylinder 9 führ zu einer Veränderung
des Hubvolumens 17, das erfindungsgemäß berührungsfrei durch Abtasten der Relatiwerschiebung
des Dosierkolbens 10 gegenüber dem Dosierzylinder 9 ermittelt und digital angezeigt
wird, beispielsweise auf dem in Fig. 1 angedeuteten Flüssigkristallanzeigeelement
8. Bei dem in der Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind der berührungsfrei
abtastende Sensor, hier eine optische Lichtschranke, die ihm nachgeschaltete Auswertschaltung,
ein wiederaufladbarer Akkumulator und die Anzeigevorrichtung 8 zu einer hermetisch
verkapselten Baugruppe 18 zusammengefaßt, die als Block leicht lösbar über eine
Rastverbindung in die Hülse 11 eingesteckt ist. Zur Ermittlung des Hubvolumens tastet
dabei der in der Fig. 1 im einzelnen nicht dargestellte an sich bekannte optische,
nach dem Lichtschrankenprinzip arbeitende Sensor eine Mikrograduierung 19 ab, die
auf dem Mantel des aus Glas bestehenden Dosierzylinders 9 eingeschliffen ist.
-
Seitlich an der Hülse 11 ist ein Rändelrand 20 gelagert, das mit einer
radial federelastischen drehfesten Welle verbunden ist, auf der ein Reibrad in Form
einer als einschaliges Hyperboloid ausgebildeten Gummiwalze befestigt ist. Mittels
einer Gewindeschraube 21 kann die flexible Welle radial so verformt werden, daß
die Reibwalze auf den Mantel des Dosierzylinders 9 aufgedrückt wird und ein über
das Ränderad 20 beaufschlagbares Reibradgetriebe zum Heben und Senken des Dosierkolbens
10 im Dosierzylinder 9 entsteht. Durch diese Vbrrichtung kann das Dosiergerät bei
zugeschaltetem Reibradgetriebe
als Titriervorrichtung eingesetzt
werden. Dabei wird der Titrierkomfort dadurch vergrößert, daß der auf der Anzeigevorrichtung
8 angezeigte Wert über eine Rücksetzschaltung auf Null rücksetzbar ist.
-
Ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Ausgestaltung der berührungsfreien
Abtastung der Relativverschiebung des Dosierkolbens 10 im Dosierzylinder 9 ist im
Radialschnitt schematisch in der Figur 2 dargestellt. Am Anschlagring 13 der Kolbenschieberdosierpumpe
ist an einer angeschnittenen Seitenfläche 22 eine vollständig mit PTFE ummantelte
nach radial außen wirkende Druckfeder 23 aus Stahl befestigt. Die Druckfeder 23
trägt einen offenen, aus zwei waagerechten Holmen 24 und zwei radial nach außen
vorstehenden senkrechten Holmen 25 bestehenden Rahmen,der eindeutig aus PTFE hergestellt
ist.
-
Auf seiner radial innenliegenden Rückseite trägt der Rahmen 24,25
den Emitter 26 und den Empfänger 27 eines optischen Sensors. Auf der radial außenliegenden
Vorderseite des Rahmens 24,25 ist eine nach Art eines Nonius wirkende Hilfsteilung
28 in Form einer mit einer eingeschliffenen Graduierung versehenen Glasscheibe 28
befestigt, die axial zum Dosierzylinder 9 auf ihren Außenkanten nur wenige Mikrometer
dicke Gleiterbahnen 29,30 aus PTFE trägt. An einer der nach radial einwärts vorspringenden
Rippen 15' der Hülse 11 ist ein nach radial einwärts offenes U-Profil 31 angeformt,
das sich axial über die gesamte Höhe der Hülse 11 erstreckt. Auf der Sohle des U-Profils
ist hochpräzis gearbeiteter Glasmeßstab befestigt, der eine Graduierung mit einer
Submikrometerteilung aufweist. Auf den Seitenflächen dieses Glasmeßstabes 31 liegen
unter dem Andruck der Feder 23 die PTFE-Gleiterbahnen 29,30 der
Hilfsteilungsscheibe
28 auf und gewährleisten ein praktisch reibungsfreies und verschleißfreies Entlanggleiten
des Glasmeßstabes 32 vor der Hilfsteilung des optischen Sensors 26,27.
-
An der Rippe 15' ist weiterhin die elektronische Auswertschaltung
33 befestigt, die über ein in der Figur nicht dargestelltes, vollständig mit PTFE
ummanteltes Verbindungskabel mit dem Sensor 26,27 verbunden'ist.
-
Beim Anheben der Hülse 11 wird der Glasmeßstab 32 an der ortsfest
an dem Dosierzylinder 9 befestigten berührungsfrei arbeitenden optischen Sensorbaugruppe
26,27,28 vorbeigeführt, wobei die sich beim Vorbeigleiten der auf dem Glasmeßstab
32 angebrachten Teilstriche an der Taststelle ergebenden Reflexionsänderungen vom
Sensor 26,27 registriert und zur Auswertung an die Auswertschaltung 33 weitergeleitet
werden. In der Auswertschaltung 33 werden dann Signale erzeugt, die schließlich
als Hubvolumen auf der digitalen Anzeigevorrichtung 8 (Fig. 1) angezeigt werden.
-
Während bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel also der Meßstab
19 auf dem Dosierzylinder 9 angebracht und der Sensor in der Hülse 11 angeordnet
war, ist in dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel der Glasmeßstab 32 fest
mit der Hülse 11 verbunden, während der Sensor 26,27 fest mit dem Dosierzylinder
9 verbunden ist. Das Abtastprinzip ist jedoch in beiden Fällen das gleiche.
-
Wie vorstehend bereits ausgeführt, ist das Dosiergerät sowohl zum
Dosieren vorbestimmter Volumina als auch über ein zu- und ausschaltbares Getriebe
zum Titrieren verwendbar. Ein solches Zuschaltbares und ausschaltbares
Titriergetriebe
ist schematisch in der Fig. 3 dargestellt. Im Gegensatz zu dem im Zusammenhang mit
der Fig. 1 beschriebenen Reibradgetriebe ist das im Ausführungsbeispiel 3 gezeigte
Titriergetriebe ein Zahnstangengetriebe.
-
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist seitlich in der
Hülse 11 ein Rändelrad 20' gelagert, das ein in die Hülse 11 hineinragende Welle
34 drehfest und axial fixiert trägt. Die Welle 34 besteht aus Feder-Rundstahl und
ist in Gegenüberstellung zum Dosierzylinder 9 in einer Gabel 35 drehbar gelagert.
Die Gabel 35 weist einen ein Außengewinde tragenden Kopf 36 auf, der in ein Innengewinde
37 einer Bohrung 38 eingeschraubt ist, die in einem an der vorderen Wand der Hülse
11 gelagerten Drehknopf 21' ausgebildet ist.
-
Durch Verdrehen des Drehknopf es 21' kann die drehfeste Federwelle
34 radial, in der Darstellung der Fig. 4 also in der Zeichenebene, so versetzt werden,
daß ein zwischen der Gabel 35 auf der Welle 34 drehfest fixiertes Ritzel 39 in Eingriff
und außer Eingriff mit einer Zahnstange 40 gebracht werden kann, die unmittelbar
in den Außenmantel des Dosierzylinders 9 eingeschliffen ist.Bei der in Fig. 3 gezeigten
eingerückten Stellung des Getriebes 39,40 ist also durch Drehen des Rändelrades
20' auch ein Titrieren mit dem Dosiergerät möglich.
-
In der Fig. 3 ist weiterhin auf der dem Rändelrad 20' gegenüberliegenden
Seite der Hülse 11 ein zweites Rändelrad 20" gelagert, das über ein untersetzendes
Vorgelege 41 und eine daran anschließende Trennkupplung 42 einem untersetzten Feinantrieb
des Ritzels 39, also der genauen Umschlagpunktbestimmung bei Titrationen, dienen
kann. Dabei ist die Trennkupplung 42 in einer
in der Fig. 3 nicht
näher ausgeführten Weise vorzugsweise ständig trennend federbeaufschlagt und wird
nur zur Feintitration gegen die Federbeaufschlagung eingerückt.