DE3525910C2 - Druckerfarbe, die Titan-Phosphor-Verbindungen enthält - Google Patents
Druckerfarbe, die Titan-Phosphor-Verbindungen enthältInfo
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Description
Die Erfindung betrifft im besonderen Zusammensetzungen, die
Titanverbindungen enthalten, vorzugsweise Druckerfarben.
In dem US-Patent 4,305,847 wird eine Materialzusammensetzung
aus einem Pigment, insbesondere Kupfer, einem Lösungsmittel,
einem Binder und einem Reaktionsprodukt von einem organischen
Titanat und Pyrophosphat offenbart. US-P 4,305,847 bezieht
sich jedoch auf Beschichtungszusammensetzungen für die Verwendung
als Kupferummantelungen. Die Verwendung von Titan-
Phosphor-Verbindungen in Druckerfarben wird in diesem Stand
der Technik nicht gelehrt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung enthält eine Druckerfarbe
einen polymeren Binder mit einem Lösungsmittel hierfür und
ein adhäsionsförderndes Agens, welches das Reaktionsprodukt
eines Titanorthoesters und entweder eines Monoalkylphosphates
oder einer Mischung aus einem Monoalkylphosphat und einem
Dialkylphosphat enthält, wobei die Anteile derart sind, daß
das molare Verhältnis von Titanorthoester zu Alkylphosphat,
ausgedrückt als Ti : P, von 4 : 1 bis 1 : 2 ist.
Vorzugsweise enthält die Farbe ein Reaktionsprodukt, in welchem
das molare Verhältnis Ti : P von 2 : 1 bis 1 : 1,5 ist.
Aufgrund der folgenden Ausführungen ist es ersichtlich, daß
die Druckerfarbe der vorliegenden Erfindung im Grunde als essentiellen
Bestandteil das Reaktionsprodukt von dem Titanorthoester
und entweder einem Monoalkylphosphat oder einer Mischung
aus einem Monoalkylphosphat und einem Dialkylphosphat
in solchen Anteilen enthält, wie es zuvor beschrieben ist, um
das notwendige und gewünschte molare Verhältnis von Ti : P zu
erhalten. Verallgemeinert hat der Titanorthoester, von welchem
das Reaktionsprodukt hergestellt wird, die allgemeine
Formel Ti(OR)₄, in welchem R eine Alkylgruppe darstellt, welche
normalerweise bis zu 8 Kohlenstoffatome enthält. Vorzugsweise
enthält die Alkylgruppe weniger als 8 Kohlenstoffatome
und es wurde gefunden, daß die am meisten bevorzugten
Verbindungen auf Alkylgruppen basieren, die 3 oder 4
Kohlenstoffatome enthalten. Es ist natürlich möglich,
daß auch gemischte Alkylorthotitanate verwendet werden
können, wie z. .B. gemischtes Isopropylbutyltitanat.
Verallgemeinert hat das Monoalkylphosphat, welches zur
Herstellung des entsprechenden Reaktionsproduktes verwendet
wird, die allgemeine Formel (R₁O)PO(OH)₂ und das
Dialkylphosphat die allgemeine Formel (R₂O)(R₃O)PO(OH).
In diesen beiden Formeln bedeuten R₁, R₂ und R₃ jeweils
eine Alkylgruppe, welche bis zu 10 Kohlenstoffatome
enthält, aber vorzugsweise solche Gruppen, die nicht
mehr als 5 Kohlenstoffatome enthalten. Vorzugsweise
sind R₁, R₂ und R₃ identisch, wenn gemischte Monoalkyl-
und Dialkylphosphate verwendet werden, aber dies muß
nicht notwendigerweise so sein. Natürlich können, falls
dies gewünscht ist, die Dialkylphosphate unterschiedliche
Alkylgruppen enthalten.
Das Reaktionsprodukt, welches das adhäsionsfördernde
Agens enthält, wird durch Mischen der entsprechenden
Reaktanden in irgendeiner Reihenfolge und, falls dies
gewünscht wird, in Gegenwart eines geeigneten Lösungsmittels,
welches in der Reaktionsmischung verbleiben
kann, hergestellt, wobei dann das Lösungsmittel mit der
Farbe, in welche das Agens gemischt werden soll, kompaitibel
sein sollte. Solche Lösungsmittel, die sich als
geeignet erwiesen haben, sind Alkohole wie z. B. Isopropylalkohol,
Butylalkohol oder industriell methylierter
Spiritus. Im allgemeinen wird die Reaktion bei
Raumtemperatur ausgeführt und, falls dies notwendig
ist, unter Rühren und Kühlen.
Wie schon zuvor angedeutet, zeigt die Verwendung des
Reaktionsproduktes des Titanorthoesters wertvolle
Eigenschaften bei Druckerfarben, wobei gefunden wurde,
daß diese Produkte nicht nur als Adhäsionspromotoren
wirken, sondern daß sie auch eine geringere Tendenz
aufweisen, die Farbe zu entfärben. Zusätzlich erweist
sich die Farbe auch als hitzestabil. Die Farben sind im
Vergleich zu einigen existierenden Druckerfarbzusammensetzungen
geruchsfrei.
Die Farben der vorliegenden Erfindung, welche von
besonderem Interesse sind, sind flexographische und
Gravurfarben, in welchen der polymere Binder quer vernetzbar
und in dafür geeigneten organischen Lösungsmitteln
gelöst ist, wobei die typischerweise in solchen
Farben verwendeten Binder solche von Nitrocellulose
oder vom Estertyp der modifizierten Cellulose sind, wie
z. B. Celluloseacetat-Propionat. Oft werden solche
polymeren Binder in gemischter Form mit Polyamiden,
Polyurethanen oder anderen Harzen angewendet.
Die Farbe enthält ebenfalls im allgemeinen ein oder
mehrere Pigmente und/oder einen oder mehrere Farbstoffe.
Typische Pigmente, die verwendet werden können, sind
die gefärbten anorganischen Pigmente, weiße anorganische
Pigmente und gefärbte organische Pigmente. Organische
Farbstoffe können verwendet werden, um der Farbe
einen geeigneten Farbton zu geben und werden oft zusammen
mit abdeckenden weißen anorganischen Pigmenten,
wie Titandioxid, verwendet. Es wird ersichtlich, daß
die Druckerfarbe der vorliegenden Erfindung nicht notwendigerweise
ein Pigment und/oder einen Farbstoff enthalten
muß. Die Farben der vorliegenden Erfindung enthalten
normalerweise das Reaktionsprodukt eines Titanorthoesters
in einer Menge bis zu 10 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Farbe und vorzugsweise in
einer Menge von 1 bis 6 Gew.-% der Farbe.
Die Farben der vorliegenden Erfindung können andere
Additive enthalten, wie z. B. Gleithilfen (slip aids)
und Weichmacher.
Die Farben der vorliegenden Erfindung finden im besonderen
in solchen Drucksubstraten Verwendung, die aus
Polyethylen- oder gemeinsam gespritzten Polypropylen/
Polyethylenfilmen oder -blättern gebildet werden, wo die
Adhäsion der Farbe auf dem Substrat besonders wichtig
ist. In anderen Filmen, wie z. B. Polyvinylidendichlorid
überzogenem Plastikmaterial, hat die Verwendung der erfindungsgemäßen
Reaktionsprodukte des Titanorthoesters
einen günstigen Effekt auf die Hitzestabilität der Farbe
gezeigt.
Die Auflösung eines Dialkylpyrophosphates in einem
Alkohol ergibt eine Mischung von Monoalkylphosphat und
einem Dialkylphosphat. Dementsprechend kann das
Reaktionsprodukt des Titanorthoesters und gemischten
Monoalkyl- und Dialkylphosphates dadurch hergestellt
werden, daß eine Lösung von Dialkylpyrophosphat in
Alkohol mit einem Titanorthoester umgesetzt wird.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher
erläutert:
In einen mit einem Rührer, Kondenser und Tropftrichter
versehenen Rundkolben, der 284 g Tetraisopropyltitanat
enthält, werden langsam über den Tropftrichter 203 g
einer handelsüblichen Mischung von ungefähr äquimolaren
Mengen von Monoamylphosphat und Diamylphosphat zugegeben.
Die Inhaltsstoffe werden in dem in einem Kühlbad
befindlichen Kolben so lange gerührt, bis die Zugabe
abgeschlossen ist.
Eine Farbe wurde aus den folgenden Bestandteilen in
einer Kugelmühle hergestellt:
Anteil in Gewicht-% | |
Nitrocellulose (Trockengewicht) | |
5,05 | |
Polyurethanharz | 6,72 |
rutiles TiO₂ | 15,54 |
Dicyclohexylphthalat | 5,46 |
Polyethylenwachs | 2,00 |
Isopropanol | 2,16 |
industriell methylierter Spiritus | 22,02 |
Ethylacetat | 26,17 |
Toluol | 14,88 |
100,00 |
Zu 100 Gewichtsteilen des obigen Farbstoffes wird
1 Gewichtsteil vom Gesamtgewicht des zuvor hergestellten
Reaktionsproduktes zugegeben. Die so hergestellte
Farbe wurde zum Herstellen und Testen eines
bedruckten Streifens von gemeinsam gespritztem Polyethylen/
Polypropylen verwendet und zum Vergleich wurde
die anliegende Fläche auf dem Streifen mit einer Farbe
bedruckt, zu der kein Reaktionsprodukt gegeben wurde.
Ein Klebeband (7,6 cm breit) wurde so auf den bedruckten
Streifen gelegt, daß die Oberflächen beider Farben
von ihm bedeckt wurden und zusätzlich wurde Druck angewendet,
um einen guten Kontakt sicherzustellen.
Das Band wurde dann schnell und gleichzeitig von beiden
Farben entfernt und eine visuelle Untersuchung von dem
Streifen gemacht. Es war offensichtlich, daß wenig oder
nichts von der Farbe, die das Titanat enthielt, entfernt
wurde, wogegen fast die gesamte unmodifizierte Farbe
durch das Klebeband entfernt wurde. Proben von Coextrudaten
wurden mit beiden Farben bedruckt und zwischen
Blätter aus Aluminiumfolie gelegt und 10 Sekunden auf
ungefähr 160°C erhitzt. Man ließ die erhitzten Proben
abkühlen und anschließend wurde die Folien entfernt
und untersucht. Es war offensichtlich, daß weniger der
modifizierten Farbe auf die Folie übertragen wurde als
von der unmodifizierten Farbe.
Ein Titanat wurde in ähnlicher Weise, wie im Beispiel 1
beschrieben, aus 340 g Tetra-n-butyltitanat und 182 g
einer ungefähr äquimolaren Mischung von Monobutylphosphat
und Dibutylphosphat hergestellt.
Das Titanat wurde zur Herstellung einer Farbe in analoger
Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet
und auch ähnlich getestet.
Auch hier zeigte die modifizierte Farbe verbesserte
Eigenschaften bezüglich Adhäsion und Hitzestabilität.
Ein Titanat wurde in einer Vorrichtung, wie im Beispiel
1 beschrieben, aus 340 g Tetra-n-butyltitanat und 154 g
Monobutylphosphat, welches in 308 g industriell methyliertem
Spiritus unter heftigem Rühren gelöst wurde,
hergestellt.
Die Titanatlösung wurde zur Herstellung einer Farbe,
wie im Beispiel 1 aufgeführt, verwendet, allerdings mit
der Ausnahme, daß 1,5 Gewichtsteile der Lösung hinzugegeben
wurden. Der Test wurde ähnlich wie zuvor ausgeführt.
Die modifizierte Farbe zeigte ähnliche verbesserte
Eigenschaften wie diejenige der Beispiele 1 und 2.
Ein Titanat wurde unter Verwendung der Vorrichtung in
Beispiel 1 aus 340 g Tetra-n-butyltitanat und 210 g
Dibutylphosphat hergestellt.
Eine Farbe wurde unter der Verwendung von Titanat, wie
im Beispiel 1 hergestellt, und ähnlich ausgetestet.
Wieder zeigte die modifizierte Farbe überlegene Adhäsionseigenschaften
und Hitzeresistenz im Vergleich zu
einer unmodifizierten Farbe.
Es war ersichtlich, daß die Farben bei allen der oben
aufgeführten Experimente sich nicht bei der Zugabe von
Titanat, noch bei der anschließenden Lagerung, entfärbten.
Ein Titanat wurde in einer Vorrichtung, wie in Beispiel
1 beschrieben, aus 284 g Tetraisopropyltitanat und
161 g einer annähernd äquimolaren Mischung eines Monoisopropylphosphates
und Diisopropylphosphates, welche
in 94 g industriell methyliertem Spiritus unter heftigem
Rühren gelöst wurde, hergestellt.
Das Titanat wurde zur Herstellung einer Farbe, analog
dem Beispiel 1, verwendet und ebenso ausgetestet. Die
modifizierte Farbe zeigte ähnliche Eigenschaften wie
diejenige der modifizierten Farben der Beispiele 1, 2,
3 und 4.
Eine Lösung von gemischten Mono- und Dialkylphosphaten
wurde durch Umsetzung von 145 g Butylpyrophosphat und
54 g industriell methyliertem Spiritus hergestellt.
Ein Titanat wurde in einer Vorrichtung, ähnlich wie er
im Beispiel 1 beschrieben ist, durch Zugabe der obigen
Lösung zu 340 g Tetra-n-butyltitanat unter heftigem
Rühren hergestellt.
Das Titanat wurde zur Herstellung einer Farbe verwendet,
ähnlich wie sie im Beispiel 1 beschrieben ist und
ebenso in analoger Weise ausgetestet. Die modifizierte
Farbe zeigte verbesserte Eigenschaften, die ähnlich
derjenigen der modifizierten Farben von Beispiel 1, 2,
3, 4 und 5 ist.
Claims (4)
1. Druckerfarbe, umfassend einen polymeren Binder, ein
Lösungsmittel hierfür und ein adhäsionsförderndes
Agens,
dadurch gekennzeichnet,
daß das adhäsionsfördernde Agens ein Reaktionsprodukt
eines Titanorthoesters und entweder eines Monoalkylphosphats
oder einer Mischung aus einem Monoalkylphosphat
und einem Dialkylphosphat ist, wobei die Anteile
derart sind, daß das molare Verhältnis von Titanorthoester
zu Alkylphosphat, ausgedrückt als Ti : P, von
4 : 1 bis 1 : 2 ist.
2. Druckerfarbe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Titanorthoester die allgemeine Formel Ti(OR)₄
aufweist, in welchem R eine Alkylgruppe mit bis zu 8
Kohlenstoffatomen und vorzugsweise 3 oder 4 Kohlenstoffatomen
darstellt.
3. Druckerfarbe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Monoalkylphosphat die allgemeine Formel
(R₁O)PO(OH)₂ und das Dialkylphosphat die allgemeine
Formel (R₂O)(R₃O)PO(OH) aufweist, in welchem R₁, R₂ und
R₃ jeweils eine Alkylgruppe mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen
und vorzugsweise bis zu 5 Kohlenstoffatomen darstellen.
4. Druckerfarbe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der polymere Binder auf Nitrocellulose oder einem
Estertyp der modifizierten Cellulose basiert.
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