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Maschine zum Herstellen gedrehter oder gezwirnter Fäden Die Erfindung
bezieht sich auf eine Maschine zum Herstellen gedrehter oder gezwirnter Fäden, mit
einer Anzahl gleichartiger Antriebsaggregate, die gruppenweise durch jeweils einen
von zwei oder mehreren endlosen Tangentialriemen über einen Motor antreibbar sind,
wobei einander benachbarte Tangentialriemen jeweils mindestens ein gemeinsames Umlenkrollenelement
mit zwei drehfest miteinander gekoppelten Umlenkrollen aufweisen, nach DE-PS ...................
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(Patentanmeldung P 34 41 230).
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In der vorgenannten Patentanmeldung ist bereits vorgeschlagen worden,
die Arbeitsaggregate der Maschine gruppenweise durch jeweils einen von mehreren
endlosen Tangentialriemen anzutreiben. Jeder Tangentialriemen ist hierbei seinerseits
durch einen Motor, beispielsweise einen Elektromotor, antreibbar. Die Umlenkrollen
einander benachbarter Tangentialriemen sind drehfest miteinander verbunden, um einen
synchronen Lauf der Tangentialriemen zu unterstützen.
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Zum Stand der Technik zählt außerdem eine Konstruktion, bei der auf
jeder Maschinenseite ein Tangentialriemen angeordnet ist (DE-OS 22 04 593). Die
beiden, nicht miteinander verbundenen Tangentialriemen werden durch
einen
gemeinsamen Antriebsriemen angetrieben, der seinerseits mit einem Motor verbunden
ist. Dieser Motor und der Antrieb für die beiden Tangentialriemen befindet sich
außerhalb des Wirkungsbereiches der beiden endlosen Tangentialriemen. Damit ist
einmal ein zusätzlicher Raumaufwand erforderlich, um die Antriebseinheit an gesonderter
Stelle unterzubringen.
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Zum anderen ergibt sich ein höherer baulicher Aufwand, da zwei unabhängig
voneinander wirkende Tangentialriemen vorgesehen sind, wobei sichergestellt werden
muß, daß ein synchroner Antrieb gewährleistet ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die eingangs genannte Konstruktion
so weiterzubilden, daß die einander benachbarten, jeweils über mindestens ein gemeinsames
Umlenkrollenelement miteinander verbundenen Tangentialriemen der Maschine einen
verbesserten Antrieb erhalten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder der mit
Abstand vom Tangentialriemen angeordneten Motoren über je einen Riementrieb mit
mindestens einem der Umlenkrollenelemente verbunden ist. Hierdurch ergibt sich der
Vorteil, daß über diesen Riementrieb, welcher sich zwischen den beiden Tangentialriemen
im Innern der Maschine befindet, gute Umschlingungswinkel für die Umlenkrollenelemente
sowie für die Antriebsscheibe ergeben, welche mit dem Motor verbunden ist, so daß
insgesamt eine sehr gute Kraftübertragung von den Motoren auf die Tangentialriemen
erzielt wird. Die Motoren können im Abstand von den Tangentialriemen im Innern des
Maschinengestells angeordnet werden, wo ausreichend Platz zur Verfügung steht.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können zwei einander gegenüberliegende
Uml enkrol 1 enel emente Uber mindestens einen gemeinsamen Riementrieb mit mindestens
einem der Motoren verbunden sein. Hierbei können die Umlenkrollenelemente neben
den miteinander gekoppelten Umlenkrollen eine vom Riementrieb zumindest teilweise
umfaßte Antriebsscheibe aufweisen. Für die Umlenkrollen ergibt sich damit ein Umschlingungswinkel
von 900, wohingegen der Umschlingungswinkel für die Antriebsscheibe 1200 beträgt.
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Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann der Riementrieb
über einen Bereich eines Umlenkrollenelementes laufen, über den auch außenseitig
einer der Tangentialriemen läuft. Damit entfällt bei den beiden Umlenkrollenelementen
vorteilhafterweise jeweils eine zusätzliche Rolle, über welche der Riementrieb läuft
und die Bauhöhe der ganzen Anordnung vermindert sich.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung kann jedes Umlenkrollenelement
mit einem Riementrieb verbunden sein. In anderen Fällen ist es vorteilhaft, wenn
entlang einer Maschinenseite nur jedes zweite Umlenkrollenelement mit einem Riementrieb
verbunden ist.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung besteht die Möglichkeit,
daß mindestens ein Tangentialriemen im Bereich zwischen den beiden Umlenkrollenelementen
mit einer Spannvorrichtung versehen ist. In weiterer Ausgestaltung kann beispielsweise
stattdessen auch der Riementrieb mit einer Spannvorrichtung versehen sein.
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Der Riementrieb kann in an sich bekannter Weise als Flach- oder Profil
riemen, beispielsweise
Zahnriemen, ausgebildet sein, so daß wahlweise
Kraftschluß oder Formschluß möglich ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine schematische
Seitenansicht eines Antriebes zweier benachbarter Tangentialriemen durch einen Motor,
in gebrochener Darstellung; Fig. 2 eine Draufsicht auf die Konstruktion nach Fig.
1; Fig. 3 und 4 zwei verschiedene Ausführungsmöglichkeiten des Riementriebs in perspektivischer
Ansicht, teils gebrochen; Fig. 5 und 6 zwei verschiedene Ausführungsweisen des Riementriebs
nach der Erfindung, in schematischer Draufsicht.
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Gemäß den Fig. 1 und 2 laufen zwei benachbarte Tangentialriemen 116
und 117 über zwei gemeinsame Umlenkrollenelemente 125 und 126. Der Tangentialriemen
117 läuft über die Umlenkrolle 226, der Tangentialriemen 116 über die Umlenkrolle
326 des Umlenkrollenelementes 126. Beide Umlenkrollen 226 und 336 sind miteinander
drehfest gekoppelt. Auf der gleichen Welle befindet sich, ebenfalls drehfest verbunden,
eine Antriebsscheibe 426, die über einen Riementrieb 120 mit dem Motor 121
verbunden
ist. Das andere, dem Umlenkrollenelement 126 in Bezug auf die Längsmitte oder Längsmittelebene
der Maschine gegenüberliegende Umlenkrollenelement 125 ist gleich ausgebildet. Die
Tangentialriemen 116 und 117 treiben über Wirtel 118 eine Vielzahl von über die
Maschinenlänge verteilten Arbeitsaggregaten an, wie bspw.
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nur durch ihre Achsen 119 angedeutete Spinnspindeln.
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Unter Arbeitsaggregaten sind hierbei Maschinenelemente mit hoher Drehzahl
zu verstehen, z.B. Spindeln an Spinn- oder Zwirnmaschinen oder Rotoren und Auflösewalzen
an O-Spinnmaschinen.
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Ober den Riementrieb 120 werden die Umlenkrollenelemente 125 und 126
angetrieben, die ihrerseits den Antrieb auf die Tangentialriemen 116 und 117, die
über die Umlenkrollenelemente 125 und 126 miteinander verbunden sind, weitergeben.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, liegen hierbei große Umschlingungswinkel vor, nämlich
für die Umlenkrollen der Umlenkrollenelemente 125 und 126 900 und für die mit dem
Motor 121 verbundene Treibscheibe 150 1200.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, besteht hierbei die Möglichkeit, durch
eine Spannvorrichtung die erforderliche Riemenspannung zu halten. Diese Spannvorrichtung
kann entweder mit dem Riementrieb 120 oder mit einem der Tangentialriemen 116 bzw.
117 zusammenwirken. Als Spannvorrichtung kann bspw. eine Rolle 122 Anwendung finden,
welche federbeaufschlagt ist und die entsprechenden Riemen in Spannstellung drückt.
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Fig. 3 und 4 zeigen Ausführungsformen, bei denen die in Fig. 1 dargestellte
Antriebsscheibe 426 auf den Umlenkrollenelementen 126 bzw. 125 entfällt. Stattdessen
läuft
der Riementrieb 120 über die Umlenkrolle 226 des Umlenkrollenelements
126 und die gleichartige Umlenkrolle bei dem Umlenkrollenelement 125. Der Tangentialriemen
117 liegt im Bereich zwischen den beiden Umlenkrollen 125 und 126 auf dem Riementrieb
120 auf und wird durch Reibung von dem Riementrieb 120 mitgenommen.
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Der Riementrieb 120 treibt die Umlenkrollenelemente 125 und 126, die
diese Bewegung auf den Tangentialriemen 116 übertragen. Um gleiche Laufgeschwindigkeiten
der Tangentialriemen 116 und 117 zu gewährleisten, müssen die Umlenkrollen 226,
über die sowohl der Tangentialriemen 117 als auch der Riementrieb 120 laufen, einen
um die Dicke des Riemens des Riementriebes 120 geringeren Radius aufweisen, als
die Umlenkrollen 326, über die nur der Tangentialriemen 116 läuft.
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Nach Fig. 3 besteht auch die strichliert dargestellte Möglichkeit,
den Motor 121' auf der anderen Seite der Umlenkrollenelemente 125 und 126 anzuordnen.
Ober die Antriebsscheibe 150' und den dazugehörigen Riementrieb werden dann die
Umlenkrollenelemente 125 und 126 über die Umlenkscheiben 326 angetrieben, der Tangentialriemen
116 liegt im Bereich zwischen den Umlenkrollenelementen 125 und 126 auf dem durch
die Antriebsscheibe 150' angetriebenen Riementrieb.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 finden Flachriemen Anwendung,
so daß sich Kraftschluß und Reibungsmitnahme ergibt. Bei der Konstruktion nach Fig.
4 wird als Riementrieb 120' ein Zahnriemen eingesetzt, welcher mit einer entsprechenden
Verzahnung auf der Antriebsscheibe 150 und den Umlenkrollenelementen 125 und 126
zusammenwirkt. Hierdurch wird zwischen Motor 121 und Umlenkrollenelementen 125,
126 Formschluß bewirkt. Der Tangentialriemen 117 liegt im Bereich zwischen den Umlenkrollenelementen
125
und 126 auf dem Riementrieb 120', wodurch Kraftschluß bewirkt wird.
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In manchen Fällen ist es vorteilhaft, an einem Paar von Umlenkrollenelementen
125, 126 gleichzeitig die in Fig. 4 gezeichneten Motoren 121 und 121' mit ihren
Riementrieben anzuordnen.
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Fig. 5 zeigt eine schematische Draufsicht auf den gesamten Tangentialriemenantrieb
einer Maschine zum Herstellen gedrehter oder gezwirnter Fäden. Hierbei sind jeweils
zwischen zwei benachbarten Tangentialriemen 116 und 117 ein Motor 121 und ein zwei
einander gegenüberliegende Umlenkrollenelemente 125 und 126 antreibender Riementrieb
120 angeordnet.
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Damit erfahren die Tangentialriemen 116 und 117 jeweils einen doppelten
Antrieb durch zwei einander benachbarte Motoren 121. Durch die Umlenkrollenelemente
125 und 126, welche jeweils wirkungsmäßig die Tangentialriemen 116 und 117 miteinander
verbinden, ist ein einwandfreier synchroner Lauf der Tangentialriemen gewährleistet.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 werden über einen Motor 121
und einen Riementrieb 120 nur jeweils zwei benachbarte Tangentialriemen 116 bzw.
117 angetrieben. In diesem Fall befinden sich jeweils zwischen zwei Motoren Umlenkrollen
124 und 127, die keinen Antrieb aufweisen. Der linksseitig dargestellte Tangentialriemen
116 läuft über die Umlenkrollen 124 und 127 sowie über die Umlenkrollenelemente
125 und 126. Der rechts davon angeordnete Tangentialriemen 117 läuft über dieselben
Umlenkrollenelemente 125 und 126 und über die rechts davon angeordneten Umlenkrollen
124 und 127. Beide einander benachbarte
Tangentialriemen 116 und
117 erhalten ihren Antrieb über den Riementrieb 120, welcher über die Treibscheibe
150 durch den Motor 121 angetrieben wird. Dieser Riementrieb 120 läuft über die
in Fig. 1 näher dargestellte Antriebsscheibe 426 des Umlenkrollenelementes 126 sowie
über die entsprechende Antriebsscheibe des Umlenkrollenelementes 125.
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Durch den zusätzlichen Riementrieb 120 ergibt sich die Möglichkeit,
den Motor 121 zwanglos und gut zugänglich im Inneren der Maschine anzuordnen. Trotz
des indirekten Antriebes ergibt sich eine gute Kraftübertragung durch die sehr vorteilhaften
Umschlingungswinkel bei den antreibenden und angetriebenen Elementen, insbesondere
wenn z.T. formschlüssige Obertragungselemente verwendet werden. Wenn darüber hinaus
der Riementrieb 120 im Bereich der Tangentialriemen 116 bzw. 117 liegt, ergibt sich
auch keine Vergrößerung der Bauhöhe der Antriebseinrichtung.