DE3508176A1 - Klebstoffmasse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Klebstoffmassen und insbesondere Klebstoffmassen, welche zum Verkleben von elastomeren
Materialien einschließlich sowohl vulkanisierbaren als auch vulkanisierten, natürlichen und synthetischen Elastomermassen,
bei erhöhten Temperaturen miteinander oder mit anderen festen Strukturen oder Trägern geeignet ist.
Die Verwendung von Klebstoffmassen zum Verkleben oder Verbinden von elastomeren Materialien mit verschiedenen
Trägern oder Unterlagen einschließlich Elastomeren, Textilien, Metallen und anderen Strukturen oder Unterlagen
ist wohlbekannt. Bei der bislang nicht abgeschlossenen Suche eines idealen Allzweckklebstoffes wurden eine
Vielzahl von Klebstoffzusammensetzungen entwickelt, welche mit unterschiedlichen Erfolgsgraden beim Verkleben
von elastomeren Materialien miteinander oder mit anderen Unterlagen unter Bildung von Laminaten
oder anderen Verbundgegenständen eingesetzt wurden. Ein solches Verkleben wurde unter sehr unterschiedlichen
Bedingungen durchgeführt, einschließlich Bedingungen der Temperatur, des Druckes und der Länge
des Verklebungszyklus und umfaßte sowohl vulkanisierbare als auch vulkanisierte Elastomerzusammensetzungen.
Obwohl offensichtlich kommerziell annehmbare Ergebnisse erzielt wurden, weisen die vorbekannten Zusammensetzungen
bzw. Klebstoffe dennoch Nachteile auf. Beispielsweise kann allgemein gesagt werden, daß die bekannten
Klebstoffe, welche als Klebstoffe zum Verkleben von Kautschuk bzw. Gummi an Metall als Einzelklebstoffe,
d.h. ohne Grundbeschichtung wirksam wären, sehr oft nur beim Verkleben von spezifischen Elastomeren an
spezifische Unterlagen brauchbar waren, und daß sie daher kaum vielseitig sind. Dieser Mangel an Vielseitigkeit,
der für die allgemeine Klasse der nur aus einem Übezug bestehenden Klebstoffsysteme charakteristisch
ist, kann teilweise durch die Verwendung von Klebstoffsystemen mit zwei Überzügen behoben werden, wobei ein
Grundüberzug auf das Metallsubstrat, aufgebracht wird und
ein Decküberzug (der an dem Elastomeren gut haftet) zwischen dem Elastomeren und dem Grundüberzug zwischengeschaltet
wird. Zusätzlich zu dem Problem der Vielseitigkeit leiden sowohl die Klebstoffsysteme mit einem Überzug
als auch mit zwei Überzogen noch an einem oder mehreren anderen Nachteilen, hierzu gehören die allgemeine Unmöglichkeit
zur Bereitstellung einer optimalen Haftung, insbesondere bei erhöhten Betriebstemperaturen, eine schlechte
Lagerstabilität bei Zimmertemperatur oder erhöhten Temperaturen, eine schlechte Toleranz gegenüber Wärmeeinwirkung
vor dem Aushärten, d.h. die Werte einer Exposition bei bestimmter Zeit und bestimmter Temperatur vor dem Verkleben,
die ein durch Aushärten aktiviertes Klebstoffsystem ohne
signifikante Verschlechterung seines Haftungspotentials tolerieren kann,und die Beständigkeit der Klebstoffbindung
gegenüber Umweltbedingungen wie Lösungsmitteln, Feuchtigkeit und dergleichen, wobei diese oft schlechter sind als sie
normalerweise bei zahlreichen kommerziellen und technischen Anwendungen gewünscht werden. Die Vielzahl von vorbekannten
Klebstoffsystemen, welche zu einem beliebigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen, hat niemals die fortgesetzte Suche nach
der Entwicklung von besseren Klebstoffmaterialien ausgeschlossen und tatsächlich haben die existierenden Klebstoffsysteme
ganz aligemein eine solche Forschung in Gang gesetzt, insbesondere durch die Entwicklung neuer Materialien, welche
mit den existierenden Klebstoffzusammensetzungen nicht in einfacher
Weise effektiv verklebt werden konnten oder da neue Techniken entwickelt wurden, welche durch existierende Klebstoffe
nicht gewährleistete Hafteigenschaften erforderten.
In der Vergangenheit verwendeten Klebstoffzusammensetzungen
schlossen Mischungen von chlorierten Kautschuken und PoIyalkylenpolyaminhaftpromotoren;
Mischungen von halogenierten Ethylen-Propylencopolymeren und Schwefel; Mischungen
von chlorsulfonierten^ Polyethylen, organischen Isocyanaten
und Dinitrosobenzol; Mischungen von chlorierten Kautschukexpoxyiierten
Novoiak-epoxyharz-vuikanisationsmittein; Mischungen mit einem Gehalt an chlorhaltigen Polymeren,
Polyisocyanaten, Epoxyharzen, Organosilanen und Dinitrosobenzol und dergl. ein.
Kommerziell weit verbreitete Klebstoffzusammensetzungen sind in der US-Patentschrift 3 258 388 beschrieben, welche
zur Verbesserung der Haftung von Gummi-an-Metall die Zugabe
von aromatischen Poly-C-nitroso-verbindungen in konventionelle Klebstoffe für Gummi-an-Metall vorsehen. Die konventionellen
Klebstoffe schließen Zusammensetzungen ein, welche hitzehärtbare Kondensationspolymere, Polymere und
Copolymere von polaren, ethylenartig ungesättigten Materialien, halogenierten Kautschuken und Polyisocyanaten enthalten.
Die aus der US-Patentschrift 3 258 388 vorbekannten Klebstoffzusammensetzungen ergeben ausgezeichnete Werte
für die Primärhaftung bei einer Vielzahl von Elastomeren, jedoch liefern solche Zusammensetzungen selbst nicht die
gewünschten Werte der Umgebungsbeständigkeit, gemessen durch Exposition in siedendem Wasser, durch SaIzbesprühung
oder unter Bedingungen hoher Feuchtigkeit. Um wenigstens vernünftige Werte der Umgebungsbeständigkeit zu erhalten,
war die Verwendung von GrundbeSchichtungen oder Primern
wie phenolhaltigen Massen erforderlich, oder es mußten Zusatzstoffe wie Silane, Silan-Isocyanat-addukte, phenolartige
Materialien und dergl. in das Klebstoffsystem eingegeben
werden.
In der US-Patentschrift 3 640 941 sind Klebstoffsysteme
beschrieben, welche als notwendige Komponenten ein Pfropfcopolymeres
von Polybutadien und Cyclopentadienmonomeren, dibasisches Bleiphosphit und Resorcin enthalten. Obwohl
diese Klebstoffe ausgezeichnet für einige Naturkautschuke und synthetische Kautschuke sind, sind sie bei nichtpolaren
Kautschuken wie Butylkautschuk, EPR- und EPT-Kautschuken
und dergl. und auch nicht mit vulkanisiertem Ausgangsmateriai
wirksam. Zusätzlich zu der begrenzten Vielseitigkeit wurden nicht optimale Charakteristika, insbesondere hinsichtlich der
Toleranz gegenüber vorzeitiger Vulkanisation in der Wärme, der Stapelung von mit Klebstoff beschichteten Teilen vor dem
Verkleben und der Topfzeit beobachtet.
In der US-Patentschrift 4 119 589 sind Klebstoffsysteme beschrieben,
welche halogenhaltige Polymere, aromatische Nitrosoverbindungen und anorganische/organische Säuresalze wie dibasisches
Bleiphosphit enthalten. Die bevorzugten halogenhaltigen Polymere umfassen ein Gemisch von chlorsulfoniertem
Polyethylen und chloriertem Naturkautschuk. Obwohl dies ausgezeichnete Klebstoffe zum Verkleben von natürlichem Kautschukmaterial
mit geringen Durometerwerten sind, erfordern diese das chlorsulfonierte Polyethylen enthaltenden Klebstoffe
eine Menge von aromatischer Nitrosoverbindungen, welche nicht nur eine Rauchbildung bedingt, sondern auch zu einer
vorzeitigen Vulkanisation des Kautschukausgangsmaterials und zur vorzeitigen Aushärtung des Klebstoffes beiträgt.
Es werden daher weitere Untersuchungen nach effektiveren Klebstoffformulierungen unternommen, welche zum Verkleben
von elastomeren Materialien einschließlich sowohl vulkanisierbarer als auch vulkanisierter Elastomermassen miteinander
oder mit anderen Unterlagen über einem breiten Spektrum von Verklebungsbedingungen verwendet werden können,
wobei diese für ausgedehnte Anwendungsperioden lagerbeständig sind und mit einer Vielzahl von Elastomeren einschließlich
bei Naturkautschuken mit geringeren Durometerwerten und bei einer Vielzahl von anderen Substraten verwendet
werden können, die dennoch gute Toleranzwerte gegenüber einer vorzeitigen Aushärtung durch Wärme und gute Stapeleigenschaften
besitzen und gegenüber einem Abbau durch Umweltfaktoren beständig sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitsteilung
von Klebstoffmassen zum Verkleben einer Vielzahl von Elastomeren bei erhöhten Temperaturen an unterschiedliche Substrate
oder Träger, und insbesondere an Metallsubstrate, wobei die Verklebung auch bei Naturkautschuken mit geringen
Durometerwerten bei erhöhten Temperaturen an verschiedene Substrate oder andere Materialien effektiv ist und feste Klebstoff
verbindungen Elastomeres-Substrat, welche gegenüber einem Abbau durch Umwelteinflüsse beständig sind, erreicht werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe und zur Erzielung von Verklebungen mit weiteren ausgezeichneten Eigenschaften dienen die erfindungsgemäßen
Klebstoffe, wie sie im folgenden näher beschrieben
werden.
Gemäß der Erfindung wurde gefunden, daß Massen, welche als wesentliche Bestandteile wenigstens ein 2,3-Dihalogen-1,3-butadienpolymeres,
wobei ein solches Polymeres im folgenden noch spezifisch beschrieben wird, wenigstens eine aromatische
Nitrosoverbindung, wenigstens ein Bleisalz von bestimmten organischen oder anorganischen Säuren und wenigstens
eine Maleinimidverbindung enthalten, in unerwarteter Weise als Klebstoffmaterialien zum Verkleben einer Vielzahl von
Elastomeren einschließlich vulkanisierfähigen und vulkanisierten Naturkautschuken und synthetischen Kautschuken miteinander
oder mit anderen festen Substraten geeignet sind. Gegebenenfalls können üblicherweise bei Klebstoffmassen
eingesetzte Zusatzstoffe wie Füllstoffe, Farbstoffe, Pigmente, Streckmittel, Dispergiermittel, filmbildende Hilfsstoffe
und dergl. in die neuen erfindungsgemäßen Massen eingegeben
werden. Die erfindungsgemäßen Massen zeichnen sich durch die unerwartete Fähigkeit aus, feste Bindungen von
Kautschuk (Gummi)-an-Substrate mit ausgezeichneter Umweltbeständigkeit zu liefern, ohne daß die Notwendigkeit einer
vorherigen Grundbeschichtung der Substratoberfläche (Primerbeschichtung) gegeben ist. Jedoch kann auch die Anwendung
mit konventionellen Substratgrundbeschichtungsmassen, falls dies gewünscht wird, erfolgen. Die Massen ergeben eine ausgezeichnete
Haftung sowohl bei unvulkanisierten als auch vulkanisierten Elastomerzusammensetzungen ohne daß eine
Behandlung wie eine Chlorierung der Kautschukoberfläche erforderlich wäre. Zusätzlich zu der Bereitstellung eines
Klebstoffsystems mit einmaliger Beschichtung, welches sich
durch ausgezeichnete Primärhaftung und Umgebungsbeständigkeit auszeichnet, zeigen die erfindungsgemäßen Massen eine
ausgezeichnete Lagerbeständigkeit, Kriechbeständigkeit, d.h. Bewegung des Klebstoffes während des Verklebungsprozesses
vor dem Aushärten des Klebstoffes, hervorgerufen durch Reibungskräfte, welche auf den Klebstoff durch die auf die und
längs den exponierten Oberflächen des Klebstoffes fließende, heiße Kautschukmasse ausgeübt werden, weiterhin zeigen die
erfindungsgemäßen Klebstoffe ausgezeichnete Toleranz gegenüber vorzeitigem Aushärten durch Wärme, gute Stapeleigenschaften,
d.h. mit Klebstoff beschichtete Teile können nach dem Trocknen des Klebstoffes für eine unbestimmte Zeit ohne
merkbaren Verlust der Verklebungsgüte gelagert werden, und die erfindungsgemäßen Klebstoffe sind über einem breiten
Bereich an Verkiebungstemperaturen, z.B. für etwa 9O°C bis über 18O°C wirksam.
Das zur Durchführung der Erfindung wesentliche 2,3-Dihalogen-1,3-butadienpolymere.
wird aus der Gruppe ausgewählt, welche aus den elastomeren Homopolymeren von 2,3-Dihalogen-1,3-butadien;
Copolymeren von 2,3-Dihalogen-1,3-butadien und wenigstens
einem Monomeren in Form von (je' -Halogenacrylnitril,
-V -Halogenacrylsäure, oc-Halogenacrylestern, OC -Halogenvinylketon,
<Xr-Halogenvinylacetat, Viny!halogenid, Vinylidenhalogenid
oder Monoalkenyl-aromatischen-alkylhalogeniden der folgenden Formeln:'
«. Ί 1 —
CX2 = CX
CX2 = CX —ζθ
worin X ein Wasserstoff-, Chlor-, Brom- oder Jodatom ist, R eine Alkyigruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
wobei das Kohlenstoffatom dieser Alkyigruppe, das direkt an den aromatischen Ring gebunden ist, mit 1 bis 3 Halogenatomen
in Form von Chlor, Brom oder Jod substituiert ist; A = 1 oder 2, b = O, 1 oder 2 sind und wenigstens ein b wenigstens
1 ist, und wobei solche Homopolymere und Copolymere eingeschlossen sind, welche im Anschluß an die Polymerisation
halogeniert worden sind, besteht.
Chlor ist häufig der bevorzugte Halogensubstituent der halogenhaltigen
Monomere einschließlich 2,3-Dihalogen-1,3-butadien,
wobei Brom das bevorzugte Halogen für eine Nachhalogenierung der elastomeren polymeren Materialien ist. Es sei
darauf hingewiesen, daß der Ausdruck "Copolymere" Polymere von 2,3-Dihalogen-1,3-butadien und zwei oder mehr Monomeren,
welche mit dem Dien interpolymerisierbar sind, einschließen soll, z.B. das Terpolymere von 2,3-Dichlor-1,3-butadien,
Vinylbenzylchlorid und Acrylsäure. Die Menge an Halogen scheint nicht kritisch zu sein, und kann von so niedrigen
Werten wie 3 Gew.-% bis zu mehr als 70 Gew.-% reichen, wobei ein Halogengehalt im Bereich von 55 bis 69 Gew.-% häufig
bevorzugt ist. Die elastomeren, polymeren 2,3-Dihalogen-1,3-butadienmateriaiien
und ihre Herstellung sind auf dem Fachgebiet an sich bekannt, so daß keine Notwendigkeit besteht,
diese Materialien oder ihre Herstellung im Detail näher zu erläutern.
Die aromatischen Nitrosoverbindungen, welche zur Anwendung bei der Erfindung geeignet sind, können beliebige aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Benzole, Naphthaline, Anthracene, Biphenyle und dergl. sein, welche wenigstens zwei direkt
an nicht benachbarte Ringkohlenstoffatome gebundene Nitrosogruppen aufweisen. Solche Nitrosoverbindungen
werden auch als Poly-C-nitroso-aromatische-Verbindungen mit 1 bis 3 aromatischen Ringen einschließlich anellierten
aromatischen Ringen mit 2 bis 6 Nitrosogruppen, welche direkt an nicht benachbarte Ringkohlenstoffatome ge-
.bezeichnet,
bunden sind .,/Die derzeit bevorzugten Poly-C-nitrosomaterialien sind Di-nitroso-aromatische-verbindungen, insbesondere die Dinitrosobenzole und Dinitrosonaphthaixne. Die Ringwasserstoff atome der aromatischen Ringe können durch Alkyl-, Alkoxy-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl-, Arylamin-, Arylnitroso-, Amino-gruppen, Halogenatome und ähnliche Reste ersetzt sein. Die Anwesenheit solcher Substituenten am aromatischen Ring hat einen geringen Effekt auf die Aktivität der Poly-C-nitrosoverbindungen bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung. Soweit bislang bekannt, gibt es keine Einschränkung hinsichtlich der Eigenart des Substituenten, und solche Substituenten können organisch oder anorganisch sein. Wenn daher auf Poly-C-nitroso- oder Di-C-nitroso-"aroraatische-Verbindungen", "-Benzole", oder '^Naphthaline" Bezug genommen wird, sollen diese sowohl substituierte als auch nichtsubstituierte Nitrosoverbindungen bedeuten, falls nichts anderes angegeben ist.
bunden sind .,/Die derzeit bevorzugten Poly-C-nitrosomaterialien sind Di-nitroso-aromatische-verbindungen, insbesondere die Dinitrosobenzole und Dinitrosonaphthaixne. Die Ringwasserstoff atome der aromatischen Ringe können durch Alkyl-, Alkoxy-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl-, Arylamin-, Arylnitroso-, Amino-gruppen, Halogenatome und ähnliche Reste ersetzt sein. Die Anwesenheit solcher Substituenten am aromatischen Ring hat einen geringen Effekt auf die Aktivität der Poly-C-nitrosoverbindungen bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung. Soweit bislang bekannt, gibt es keine Einschränkung hinsichtlich der Eigenart des Substituenten, und solche Substituenten können organisch oder anorganisch sein. Wenn daher auf Poly-C-nitroso- oder Di-C-nitroso-"aroraatische-Verbindungen", "-Benzole", oder '^Naphthaline" Bezug genommen wird, sollen diese sowohl substituierte als auch nichtsubstituierte Nitrosoverbindungen bedeuten, falls nichts anderes angegeben ist.
Besonders bevorzugte Poly-C-nitrosoverbindungen sind durch folgende Formel gekennzeichnet:
(R°)m - Ar - (NO)2,
worin Ar ein Phenylen- oder Naphthalinrest ist;
R° ein einwertiger organischer Rest in Form von Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl-, Arylamin- oder
Alkoxyresten mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, ein Aminorest oder ein Halogenatom ist, wobei er bevorzugt ein
Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist; und
m die Bedeutung O, 1, 2, 3 oder 4 besitzt und vorzugsweise
O ist.
Eine partielle, nichtbeschränkte Aufzählung von geeigneten Poly-C-nitrosoverbindungen, welche bei der Durchführung der
Erfindung geeignet sind, umfaßt:
m-Dinitrosobenzol, p-Dinitrosobenzol, m-Dinitrosonaphthalin,
p-Dinitrosonaphthalin, 2,5-Dinitroso-p-cymol, 2-Methyl-1,4-dinitrosobenzol,
2-Methyl-5-chlor-1,4-dinitrosobenzol, 2-Fluor-1,4-dinitrosobenzol,
2-Methoxy-1,3-dinitrosobenzol, 5-Chlor-1,3-dinitrosobenzol,
2-Benzyl-1,4-dinitrosobenzol und 2-Cyclohexyl-1,4-dinitrosobenzol.
Die Bleisalze, welche zur Anwendung bei der vorliegenden Erfindung geeignet sind, können ganz allgemein als polybasische
Bleisalze von phosphoriger Säure und gesättigten und ungesättigten organischen Dicarbonsäuren und Säureanhydriden
beschrieben werden. Die Bleisalze sind handelsübliche an sich bekannte Verbindungen, so daß sie nicht im
einzelnen erläutert werden müssen. Derzeit besonders bevorzugte Bleisalze umfassen dibasisches Bleiphthalat, tribasisches
Monohydrogenbleimaieat, tetrabasisches Bleifumarat und dibasisches Bleiphosphit, wobei Mischungen hiervon ebenfalls
eingeschlossen sind. Die Wirksamkeit der hier beschriebenen Bleisalze, insbesondere im Hinblick auf die Umgebungsbeständigkeit
ist noch nicht vollständig geklärt. Es ist bekannt, daß Bleisalze wirksame Säureakzeptoren für saure Materialien,
welche in nicht erwünschter Weise vorliegen können, sind. Jedoch ergeben andere Chemikalien, welche als Säureakzeptoren
effektiver als die hier beschriebenen Bleisalze sind, nicht so gute Ergebnisse, wie sie mit Bleisalzen erhalten werden.
Maleinimidverbindungen, welche gemäß der Erfindung verwendet
werden können, umfassen alle Maleinimidverbindungen, Bismaieinimidverbindungen und verwandte Verbindungen, wie
sie in den US-Patentschriften 2 444 536 und 2 462 835, auf
welche hiermit Bezug genommen wird, beschrieben sind. Bevorzugte Maleinimidverbindungen umfassen N,N'-gebundene Bismaieinimide,
weiche entweder direkt an den Stickstoffatomen ohne zwischengeschaltete Strukturen aneinander gebunden sind,
oder in denen die Stickstoffatome über einen zwischengeschalteten zweiwertigen Rest wie einen Alkylen-, Cycloalkylen-, Oxydimethylen-,
Phenylen-(alle 3 Isomeren), 2,6-Dimethylen-4-alky!phenol-
oder Sulfonylrest miteinander verbunden sind. m-Phenylen-bis-maleinimid ist eine derzeit bevorzugte Verbindung,
sie ist ein handelsübliches Produkt (Bezeichnung HVA-2 von E. I. duPont de Nemours and Co., (Inc.).
Hinsichtlich der unbedingt erforderlichen Bestandteile der erfindungsgemäßen Klebstoffmassen liegt die aromatische
Nitrosoverbindung im Bereich von 1 bis 200, bevorzugt von 10 bis 100 Gew.-Teilen vor, das Bleisalz liegt in einer
Menge im Bereich von 10 bis 200, bevorzugt von 25 bis 100 und besonders bevorzugt von 35 bis 75 Gew.-Teilen vor, und
die Maieinimidkomponente liegt in einer Menge im Bereich von 0,5 bis 100, bevorzugt von 2 bis 50 Gew.-Teilen vor,
wobei die Mengen jedes Bestandteiles auf 100 Gew.-Teile des 2,3-Dihalogen-1,3-butadienpolymeren bezogen sind. In jedem
Fall können die Mengen an aromatischer Nitrosoverbindung, der Bleisalzkomponente oder der Maieinimidkomponente außerhalb
der angegebenen Bereiche liegen, jedoch ist dies im allgemeinen aus wirtschaftlichen Gründen nicht vorteilhaft.
Beispielsweise ergibt die Verwendung der Maleinimidverbindung in Mengen von 150-200 Gew.-Teilen eine bessere Umgebungsbeständigkeit als bei Verwendung von 25-75 Gew.-Teilen, jedoch
verbieten die sich hieraus ergebenden erhöhten Kosten eine solche Verwendung der höheren Werte mit Ausnahme von besonders
agressiven Umgebungsbedingungen, wo die Kosten ein untergeordneter Faktor sind. Die hier beschriebenen Klebstoffzusammensetzungen
können in einem geeigneten inerten Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel angesetzt werden, um einen Kleb-
stofflack zu ergeben, der einen Gesamtfeststoffgehalt (TSC)
im Bereich von 5 bis 80 und vorzugsweise 10 bis 40 % aufweist. Alternativ können die Klebstoffzusammensetzungen mit
einem Gesamtfeststoffgehalt von 100 % in Form einer Klebstof
folie oder eines Klebstoffbandes angeliefert werden. Gegebenenfalls können konventionelle Zusatzstoffe, wie sie
normalerweise in Klebstoffzusammensetzungen verwendet werden, beispielsweise Füllstoffe, farbgebende Stoffe, Streckmittel,
filmbildende Hilfspolymere und dergl. in die erfindungsgemäßen
Formulierungen eingegeben werden, wobei die Menge solcher Zusatzstoffe innerhalb der üblicherweise angewandten
Bereiche liegt. Es kann einiger Vorversuche bedürfen hinsichtlich des Vermischens aller Bestandteile in
besonderen Zusammensetzungen, um ihre gegenseitige Verträglichkeit sicherzustellen. Dies gilt insbesondere, wenn filmbildende
Hilfsmaterialien wie andere und verschiedene natürliche oder synthetische Elastomere mit den wesentlichen Bestandteilen
der Massen zusammengemischt werden. Beispielsweise sind besonders bevorzugte filmbildende Hilfsmaterialien
chlorierter Naturkautschuk und chlorsulfoniertes Polyethylen, wobei diese Materialien entweder getrennt oder zusammen
verwendet werden können. Bei der oben angegebenen Verwendung wird der chlorierte Naturkautschuk vorzugsweise im
Bereich von 1 bis 300 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile des 2,3-Dihalogen-1,3-butadienpolymeren, verwendet, und das
chlorsulfonierte Polyethylen wird bevorzugt im Bereich von 1 bis 50 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile des 2,3-Dihalogen-1,3-butadienpolymeren
eingesetzt. Wenn beide Substanzen in die Klebstofformulierungen eingemischt werden, liegt der
chlorierte Naturkautschuk im Bereich von 50 bis 300 Gew.-Teilen und das chlorsulfonierte Polyethylen im Bereich von
1 bis 20 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile des 2,3-Dihalogen-1,3-butadienpolymeren
vor.
Wie zuvor beschrieben, können die erfindungsgemäßen Klebstoffzusammensetzungen
zusätzlich zu dem halogenhaltigen Polymeren, der aromatischen Nitrosoverbindung, dem polybasischen
Bleisalz und der Maleinimidverbindung noch konventionelle Zusatzstoffe wie inerte Füllstoffmaterialien, polymere filmbildende
Zusätze, Pigmente, Lösungsmittel, Verdünnungsmittel und dergl. enthalten, wobei die Mengen solcher Zusatzstoffe innerhalb
der üblicherweise angewandten Bereiche liegt. Die erfindungsgemäßen Klebstoffzusammensetzungen werden in konventioneller
Weise hergestellt. Für eine leichtere Anwendung werden die Bestandteile, wie dies auf dem Fachgebiet üblich ist, in einem
inerten, flüssigen Träger vermischt und dispergiert, der nach dem Auftrag der Masse leicht verdampft werden kann. Beispiele
solcher Träger sind aromatische und halogenierte aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol, Chlorbenzol,
Dichlorbenzol und dergl., halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Trichlorethylen, Perchlorethylen, Propylendichlorid
und dergl., Ketone wie Methylethylketon, Metyhlisobutylketon und dergl., Ether, Naphthasorten, etc., einschließlich
Mischungen solcher Träger. Die Trägermenge ist nicht kritisch und ist üblicherweise derart, daß ein Gesamtfeststoffgehalt
im Bereich von etwa 5 bis etwa 80 und vorzugsweise von etwa 15 bis etwa 40, jeweils in Gew.-%, erhalten
wird. Alternativ können die Klebstoffe als Systeme mit 100 % Feststoffgehalt zusammengemischt werden, welche
kein Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel enthalten und in Form eines Klebstoffbandes oder eines Klebstoffilms, bzw.
einer Klebstoffolie hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Klebstoffzusammensetzungen haben sich als besonders geeignet zum Verkleben einer großen Vielzahl
von elastomeren Materialien einschließlich sowohl vulkanisierter als auch vulkanisierbarer elastomerer Materialien
miteinander oder mit anderen Trägern oder Unterlagen insbesondere anorganischen Unterlagen herausgestellt. Elastomere,
die verklebt werden können, umfassen Naturkautschuk.·
(Naturgummi), Poiychioroprenkautschuk, Styroibutadienkautschuk, Nitrilkautschuk und dergl.. Andere Unterlagen bzw. Träger als
Elastomere per se, welche in wirksamer Weise verklebt werden können, umfassen Textilien, bzw. Gewebe und Gewirke und Vliese,
wie aus Glasfasern, Polyamiden, Polyestern, Aramiden (z.B. Bezeichnung Kevlar von E.I. duPont de Nemours und Co. (Inc.),
Wilmington, Delaware) und dergl., sowie Metalle und deren Legierungen wie Stahl, rostfreier Stahl, Blei, Aluminium, Kupfer,
Messung, Bronze, Monelmetalle, Nickel, Zink und dergl., einschließlich
behandelter Metalle wie phosphatiertem Stahl, galvanisiertem Stahl und dergl, Glasmaterialien, Keramikmaterialien
und dergl..
Die Klebstoffzusammensetzungen werden auf die Oberflächen der Träger, Unterlagen oder Substrate in konventioneller Weise
durch Eintauchen, Aufsprühen, Aufbürsten und dergl. aufgebracht. Vorzugsweise werden die Substratoberflächen nach dem
Beschichten vor dem Zusammenpressen trocknen gelassen. Nachdem die Oberflächen mit der Klebstoffschicht dazwischen zusammengepreßt
wurden, wird die Anordnung in üblicher Weise erhitzt. Die ausgewählten, exakten Bedingungen hängen von
dem speziellen, zu verklebenden Elastomeren ab, ferner davon, ob dieses vulkanisiert oder nichtvulkanisiert ist. Falls
der Kautschuk nicht vulkanisiert ist und während des Verklebens die Vulkanisation durchgeführt werden soll, werden die Bedingungen
durch den Kautschukansatz bestimmt, und sie liegen im allgemeinen bei einer Temperatur von etwa 1400C bis etwa 200°C
für Zeiten von etwa 5 bis 60 Minuten. Falls der Kautschuk bereits vulkanisiert ist, kann die Verklebungstemperatur von
etwa 90°C bis oberhalb von 180°C für Zeiten von etwa 15 bis
etwa 120 Minuten variieren. Alternativ können die Klebstoffe, falls die Umstände dies zulassen, zwischen den zu verbindenden
Oberflächen als feste Folie oder festes Band (Klebstoffsysteme mit 100 % Feststoffgehalt) eingebracht werden, wobei
das Verkleben dann wie zuvor durchgeführt wird.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert;
in den Beispielen beziehen sich die Mengenangaben auf Gew.-Teile, falls nichts anderes angegeben ist.
Bei mehreren Beispielen war die Unterlage bzw. das Substrat,
auf welches das elastomere Material geklebt wurde, nicht mit einem Grundüberzug (Primer) versehen, falls nichts anderes
angegeben ist. Die Verbundanordnung wurde unter konventionellen Bedingungen der Zeit und der Temperatur für das spezifische
Elastomere ausgehärtet bzw. vulkanisiert. Die verklebten Anordnungen wurden mittels des Siedewassertests auf
Umgebungsbeständigkeit untersucht. Bei diesem Test werden die verklebten Anordnungen nach dem Anritzen an der Verklebungslinie
und der Vorbeanspruchung durch Zurückbiegen des Gummikörpers von der Unterlage in siedendes Wasser während
zwei Stunden eingetaucht. Die so behandelten Anordnungen werden auf die relative Haftfestigkeit durch Abziehen des
Gummikörpers von der Unterlage getestet. Bei den in den Beispielen angegebenen Werten wird der Mangel in Prozentzahlen
des Abreißens des Kautschukkörpers angegeben, beispielsweise bedeutet 95 R, daß 95 % des Abreißens beim Gummikörper erfolgte,
wobei das restliche Abreißen zwischen dem Klebstoff und dem Metall erfolgte.
Es wurden Klebstoffmassen hergestellt, indem in einer KD-Mühle
folgende Bestandteile dispergiert wurden.
Klebstoffmasse 1-A 1-B 1-C
Bestandteile:
bromiertes Poly-(2,3-Oichlor-1,3-butadien)
chloriertes Poly-(ethylen-propylen) chlorierter Naturkautschuk chlorsulfoniertes Polyethylen
p-Dinitrosobenzol dibasisches Bleiphosphit N ,N · -m-Phenylen-bis-maleinimid
Titandioxid Siliciumdioxid Epoxyharz Toluol/Chlortuluol/1,1,1 ^richlorethan
Die Massen wurden zum Verkleben von nichtvulkanisiertem weichem (mit niedrigem Durometerwert) und hartem (mit hohem Durometerwert)
Naturkautschuk auf sandgestrahltemund phosphatiertem
Stahl verwendet. Die Anordnungen wurden 15 Minuten bei 154°C bei Expositionszeiten für Vorvulkanisationswärme von O bis
10 Minuten vulkanisiert. Die Tests auf Haftung in siedendem Wasser (A 1^0) auf phosphatiertem Stahl und auf Abschälhaftung
(Norm ASTM D-429, Methode B, modifiziert auf 45°) auf sandgestrahltem Stahl wurden mit den folgenden Ergebnissen
durchgeführt:
160,0 | 45,0 | 45,0 |
0,0 | 65,0 | 65,0 |
0,0 | 50,0 | 50,0 |
0,0 | 0,0 | 5,0 |
20,0 | 20,0 | 20,0 |
40,0 | 40,0 | 40,0 |
5,0 | 5,0 | 5,0 |
35,0 | 35,0 | 35,0 |
10,0 | 10,0 | 10,0 |
5,0 | 5,0 | 5,0 |
2,0 | 2,0 | 2,0 |
auf | 29 % Gesamtfest- stoffgehalt |
Elastomeres
Klebstoffinasse
Harter Kautschuk
Harter Kautschuk
Weicher Kautschuk
Klebstoffmasse
Harter Kautschuk
Harter Kautschuk
Weicher Kautschuk
Klebstoffmasse
Harter Kautschuk
Harter Kautschuk
Weicher Kautschuk
Wärmeexposition für Abschälhaftung H-O-Bestän-Vorvulkanisation
(]φ/αη; ^^. dfgkeit
(min; 0C) | 1-A | 153 | NA | 153 | NA | 11, | Abriß) | ; 66; | 100R | (2 h) |
: NA | 7-1/2; 153 | 153 | 7-1/2; 153 | 153 | 10, | 60; | 100R | |||
0; | ·. 153 | 0; | 153 | 0; | 153 | 6, | 8 | 38; | 75TR | 100R |
5; | ί 153 | 3; | 1-C | 3; | 9, | 7; | 51; | 100R | 100R | |
10; | : NA | 6; | NA | 6; | 7, | ■8; | 41; | 100R | ||
Oj | • 153 | 2-1/2; 153 | 5, | •1; | 32; | 100R | ||||
3; | ■ 153 | 0; | 5; | 3; | ||||||
6; | 1-B | 11, | 7; | 64; | 100R | |||||
NA | 9, | 54; | 100R | |||||||
O; | 2-1/2; 153 | 9, | 4; | 52; | 100R | 87R, 13 CM | ||||
5; | 9, | 7; | 51; | 100R | ||||||
5, | 3; | 31; | 100R | 9OR, 10 CM | ||||||
5, | 1; | 31; | 10OTR | |||||||
4, | 5; | 23; | 100TR | |||||||
5; | ||||||||||
11, | 1; | 64; | 100R | |||||||
9, | 54; | 100R | ||||||||
8, | 4; | 50; | 100R | 88R, 12 CM | ||||||
8, | 7; | 50; | 100R | |||||||
6, | 9; | 34; | 100R | 93R, 7 CM | ||||||
5, | 9; | 33; | 100R | |||||||
4, | 1; | 24; | 100VTR | |||||||
9; | ||||||||||
3; | ||||||||||
15,0 | 15,0 | 130,0 | 45,0 |
15,0 | 130,0 | 15,0 | 65,0 |
130,0 | 15,0 | 15,0 | 50,0 |
5,0 | 5,0 | 5,0 | 5,0 |
20,0 | 20,0 | 20,0 | 20,0 |
40,0 | 40,0 | 40,0 | 40,0 |
5,0 | 5,0 | 5,0 | 5,0 |
35,0 | 35,0 | 35,0 | 35,0 |
10,0 | 10,0 | 10,0 | 10,0 |
5,0 | 5,0 | 5,0 | 5,0 |
2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Es wurden Klebstoffmassen durch Vermischen der folgenden Bestandteile
in einer KD-Mühle hergestellt:
Bestandteile
bromiertes Poly- (2,3-dichlor-1,3-butadien)
chloriertes Poly-(ethylen-propylen) chlorierter Naturkautschuk
chlorsulfoniertes Polyethylen p-Dinitrosobenzol dibasisches Bleiphosphit
N ,N' ^m-Phenylen-bis-maleinimid
Titandioxid Siliziumdioxid Epoxyharz
Die Massen wurden auf sandgestrahlte kaltgewalzte Stahlunterlagen aufgebracht. Nach dem Trocknen wurden die Stahlunterlagen
mit nichtvulkanisierten Ansätzen von weichem Naturkautschuk verklebt, wobei ein Vulkanisationszyklus von 154°C während 15
Minuten bei Expositionszeiten von 0 bis 5 Minuten für die Vorvulkanisationswärmeeinwirkung
angewandt wurde,. Die verklebten Anordnungen wurden entsprechend der Arbeitsweise von Beispiel 1
auf Abschälhaftung untersucht, wobei folgende Ergebnisse erhalten wurden:
Klebstoffmasse
II-A
Warmeexposition für Vorvulkanisation (min; 0C) |
Abschälhaftung (kp/cm; lb/in; Abriß) |
0; NA | 11,1; 62; 100R |
5; 153 | 6,8; 38; 6R, 94RC |
0; NA | 11,3; 63; 100R |
5; 153 | 6,8; 38; 67VTR, 33RC |
0; NA | 11,4; 64; 100R |
5; 153 | 10,4; 58; 100R |
0; NA | 9,8; 55; 100R |
5; 153 | 9,3; 52; 100R |
Unter Befolgung der Arbeitsweise von Beispiel 1 wurden die folgenden
Klebstoffmassen hergestellt:
Klebstoffmasse IH-A IH-B IH-C IH-D
bromiertes Poly-(2,3-dichlor-1,3- | 45,0 | 45,0 | 45,0 | 45,0 |
butadien) | 65,0 | 65,0 | 65,0 | 65,0 |
chloriertes Poly- (ethylen-propylen) | 50,0 | 50,0 | 50,0 | 50,0 |
chlorierter Naturkautschuk | 5,0 | 5,0 | 5,0 | 5,0 |
chlorsulfoniertes Polyethylen | 30,0 | 30,0 | 30,0 | 30,0 |
p-Dinitrosobenzol | 0,0 | 0,0 | 50,0 | 50,0 |
dibasisches Bleiphosphit | 0,0 | 20,0 | 0,0 | 20,0 |
N ,N' -m-Phenylen-bis-maleinimid | 35,0 | 35,0 | 35,0 | 35,0 |
Ruß | 10,0 | 10,0 | 10,0 | 10,0 |
Titandioxid | 5,0 | 5,0 | 5,0 | 5,0 |
Siliziumdioxid | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Epoxyharz | ||||
Die Massen wurden auf Unterlagen aus sandgestrahltem, kaltgewalztem
Stahl und säuregeätztem, rostfreiem Stahl 416 aufgebracht. Nach dem Trocknen wurden die mit Klebstoff beschichteten Metallteile
mit Material aus nichtvuikanisiertem, weichem Naturkautschuk verklebt, wobei ein Vulkanisationszyklus von 154°C bei 15 Minuten
angewandt wurde. Die verklebten Anordnungen wurden auf Beständigkeit während 2 Stunden in siedendem Wasser mit folgenden Ergebnissen
untersucht.
■35*8176
Klebstoffmasse
Unterlage | Wärmeexposition für Vorvulkani sation (min;°C) |
Abriß |
CRS | 0; NA | 14R, 86 CM |
CRS | 5; 153 | 25R, 75 CM |
SS | 0; NA | 44R, 56 CM |
SS | 5; 153 | 56R, 44 CM |
CRS | 0; NA | 26R, 74 CM |
CRS | 5; 153 | 24R, 76 CM |
SS | 0; NA | 38R, 62 CM |
SS | 5; 153 | 22R, 78 CM |
CRS | 0; NA | 65R7 35 CM |
CRS | 5; 153 | 56R, 44 CM |
SS | 0; NA | 8OR, 20 CM |
SS | 5; 153 | 93R, 7 CM |
CRS | 0; NA | 83R, 17 CM |
CRS | 5; 153 | 82R, 18 CM |
SS | 0; NA | 96R, 4 CM |
SS | 5; 153 | 96R, 4 CM |
CRS = kaltgewalzter Stahl SS = rostfreier Stahl
Vergleichsbeispiel 4 Bei diesem Vergleichsbeispiel wurde einmal der Klebstoff H-D von
Beispiel 2 eingesetzt und mit handelsüblichen Klebstoffen, welche den in der US-Patentschrift 3 258 388 beschriebenen Klebstoffen
entsprachen, verglichen. Als solche handelsüblichen Klebstoffe wurden die Produkte A und B mit den Bezeichnungen Coleman/Alstadt
Covercoat verwendet.
Diese drei Klebstoffe wurden auf Unterlagen von phosphatiertem
Stahl und rostfreiem Stahl 304 aufgebracht. Nach dem Trocknen wurden die mit Klebstoff beschichteten Unterlagen mit Ansätzen
von nichtvuikanisiertem Hartnaturkautschuk und nichtvuikanisiertem Neoprenkautschuk verklebt. Die Anordnungen wurden für
Minuten bei 153°C vulkanisiert und auf die Beständigkeit gegenüber siedendem Wasser (2 Stunden Exposition) und die Salzsprühbeständigkeit
(Exposition 48 Stunden) mit folgenden Ergebnissen untersucht:
Klebstoff | Unterlage | Beständigkeit gegen | Salzsprühbeständigkeit |
siedendes Wasser, | Abriß | ||
Abriß | |||
A | phosphatiert | 29R, 71 CM | OR, 100 CM |
B | phosphatiert | ||
H-D | phosphatiert | 98R | 100R |
A | rostfreier Stahl | ||
B | Il Il | OR, 100 CM | 53R, 47 CM |
H-D | Il ti | 93R, 7 CM | 92R, 8 CM |
Claims (19)
1. Klebstoffmasse, dadurch gekennzeichnet ,
daß sie im wesentlichen besteht aus:
a) wenigstens einem 2,3-Dihalogen-1,3-butadienpolymeren,
b) von 1 bis 200 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile des 2,3-Dihalogen-1,3-butadienpolymeren, wenigstens
einer aromatischen Nitrosoverbindung,
c) von 10 bis 200 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile
des 2,3-Dihalogen-1,3-butadienpolymeren, wenigstens eines Bleisalzes von phosphoriger Säure, organischen
Dicarbonsäuren oder Säureanhydriden,
MANlTZ- FINSTERWALD· HEYN· MORGAN- 8000 MÜNCHEN 22 ■ ROBERT-KOCH-STRASSE 1 · TEL. (0 89) 224211- TELEX S 29 672 PATMF - FAX (0 89) 29 75 75
d) von 0,5 bis 100 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile des 2,3-Dihalogen-1,3-butadienpolymeren, wenigstens
einer Maleinimidverbindung, und
e) einem inerten Verdünnungsmittel, wobei dieses Verdünnungsmittel
in einer Menge zur Lieferung einer zur
Verwendung als Klebstoff geeigneten Lackmasse vorhanden ist, und wobei der Lack einen Gesamtfeststoffgehalt im Bereich von 5 bis 80 % besitzt.
Verwendung als Klebstoff geeigneten Lackmasse vorhanden ist, und wobei der Lack einen Gesamtfeststoffgehalt im Bereich von 5 bis 80 % besitzt.
2. Klebstoffmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie zusätzlich wenigstens einen
inerten Zusatzstoff enthält.
3. Klebstoffmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie als Bleisalz dibasisches Bleiphthalat,
tribasisches Bleimonohydrogenmaleat, tetrabasisches Bleifumarat oder dibasisches Bleiphosphit enthält.
4. Klebstoffmasse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Menge der aromatischen Nitroseverbindung
im Bereich von 10 bis 100 Gew.-Teilen und die Menge des Bleisalzes im Bereich von 50 bis 100 Gew.-Teilen
liegt.
5. Klebstoffmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Menge der Maleinimidverbindung
im Bereich von 0,5 bis 50 Gew.-Teilen liegt.
6. Klebstoffmasse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Menge der Maleinimidverbindung
im Bereich von 0,5 bis 50 Gew.-Teilen liegt.
7. Klebstoffmasse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Menge der Maleinimidverbindung
im Bereich von 0,5 bis 50 Gew.-Teilen liegt.
8. Klebstoffmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Bestandteil a) bromiertes
Poly-(2,3-dichlor-1,3-butadien) umfaßt.
9. Klebstoffmasse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß das Bleisalz dibasisches Bleiphosphit
umfaßt.
10. Klebstoffmasse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Menge der Maleinimidverbindung
im Bereich von 0,5 bis 50 Gew.-Teilen liegt.
11. Klebstoffmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie 1 bis 300 Gew.-Teile, bezogen
auf 100 Gew.-Teile des 2,3-Dihalogen-i,3-butadienpoiymeren,
wenigstens eines halogenierten Naturkautschuks eingebaut enthält.
12. Klebstoffmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie 1 bis 50 Gew.-Teile, bezogen
auf 100 Gew.-Teile des 2,3-Dihalogen-1,3-butadienpoiymeren,
wenigstens eines chlorsulfonierten Polyethylens eingebaut enthält.
13. Klebstoffmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie 50 bis 300 Gew.-Teile, bezogen
auf 100 Gew.-Teile des 2,3-Dihalogen-1,3-butadienpolymeren,
wenigstens eines halogenierten Naturkautschuks und 1 bis 20 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile des
2,3-Dihalogen-1,3-butadienpoiymeren, wenigstens eines
chlorsulfonierten Polyethylens eingebaut enthält.
14.Klebstoffmasse, dadurch gekennzeichnet ,
daß sie im wesentlichen besteht aus:
a) wenigstens einem Homopolymeren oder Copolymeren von 2,3-Dichlor-1,3-butadien,
b) von 1 bis 200 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile des Bestandteiles a), wenigstens einer aromatischen
Nitrosoverbindung,
c) von 5 bis 200 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile des Bestandteiles a), wenigstens eines Bleisalzes von
phosphoriger Säure, organischen Dicarbonsäuren oder Säureanhydriden, und
d) von 0 bis 100 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile des Bestandteils a), wenigstens einer Maleinimidverbindung.
15. Klebstoffmasse nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß sie zusätzlich wenigstens einen
inerten Zusatzstoff eingebaut enthält.
16. Klebstoffmasse nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß das Bleisalz dibasisches Bleiphosphit
umfaßt.
17.Klebstoffmasse nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , daß sie zusätzlich wenigstens einen
halogenierten Naturkautschuk eingebaut enthält.
18. Klebstoffmasse nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Maleinimidverbindung in einer
Menge im Bereich von 0,5 bis 100 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile des Bestandteils a), vorhanden ist.
19. Klebstoffmasse nach Anspruch 16, dadurch g e k e η η zeic.hnet
, daß sie wenigstens ein chlorsulfoniertes Polyethylen eingebaut enthält.
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